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Remirax' Leben
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remirax · 2 years ago
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NeXt: Ein Rückblick auf den FC Red Bull Salzburg in der Saison 2022/23
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Der FC Red Bull Salzburg (fortan nur noch FCS) ist zum 10. Mal in Folge Österreichischer Fußballmeister. Und trotzdem ist die letzte Saison nicht nur von Erfolg gekrönt. Ich möchte also heute, aus der Sicht eines Salzburg-Fans seit über 10 Jahren, auf die vergangene Saison zurückblicken und aufgreifen, welche Änderungen in der nächsten Saison erfolgen müssen.
Disclaimer: Ich sehe mir hier nur die spielerischen Leistungen des Vereins an und werde keine “Vorfälle” in der Fanszene aufgreifen, auch wenn diese definitiv existieren.
Die internationalen Spiele
Wie in den letzten Jahren auch hat der FCS in dieser Saison an der Gruppenphase der Champions League teilgenommen. Durch mehrere starke Auftritte, aber auch manche Auftritte mit schlechten Ergebnissen, konnte man sich den dritten Platz in einer Gruppe mit den Fußball-Giganten AC Milan, FC Chelsea und Dynamo Zagreb ergattern.
So landete man in der Europa League im Playoff gegen die AS Roma, in welchem man alle Chancen hatte zu gewinnen. Nach einem starken Auftritt zuhause in Salzburg (1:0) zeigte man sich in Rom ängstlich und ohne Siegeswillen. Deswegen konnte Rom sich mit 2 Toren durchsetzen und weiter in die KO-Runde der EL ziehen, wo sie sich bis zum Finale gegen Sevilla durchkämpften, dort jedoch verloren.
Alles in allem kann man zwar sagen, dass man eine halbwegs gute Saison in der internationalen Szene hatte, mehr aber auch nicht.
Die Bundesliga
Der FCS hat im nationalen Fußball eine gnadenlose Saison hingelegt, in der man lediglich 1 mal (!) verloren hat, und das gegen den Zweitplatzierten SK Sturm Graz (fortan nur noch Sturm). Trotz dessen konnte man erst in der 30. Runde, also zwei Runden vor Schluss, die Meisterschaft in einem direkten Duell mit Sturm fixieren. Aber woran liegt das?
Hierfür gibt es mehrere Optionen und Theorien, welche ich alle aufgreifen möchte.
Option 1: Das Team ist Schuld
Wie bereits erwähnt, hat der FCS nur 1 mal verloren, 7 Spiele unentschieden gespielt und 23 gewonnen (mit Ausnahme der 32. Runde, da diese noch 16 Stunden in der Zukunft liegen). Es ist also nur sehr unrealistisch, dass das späte Ergebnis der Saison dem Team zu verschulden ist. Kommen wir also zur nächsten Option.
Option 2: Sturm war zu gut
Diese Option ist um einiges wahrscheinlicher. Sturm hat sich in dieser Saison absolut verbessert, weswegen Christian Ilzer, Cheftrainer von Sturm, verdient Trainer der Saison geworden ist (Matthias Jaissle, Trainer des FCS, war lediglich auf dem 4. Platz). Sturm hat aber eine Statistik, welche nicht mal ansatzweise mit dem FCS zu vergleichen ist. 6 verlorene Spiele (+5 im Vergleich zum FCS), 6 Spiele unentschieden gespielt (-1 vgl. FCS) und 19 Siege (-4 vgl. FCS): Sturm ist also aktuell 9 Punkte hinter dem Serienmeister. Entsprechend zur letzten Option.
Option 3: Die ominöse Punkteteilung der österreichischen Bundesliga
Mit der Saison 2018/19 führte der ÖFB die Punkteteilung in der österreichischen Bundesliga ein. Nach 22 Runden wird die Tabelle halbiert, die besten 6 Teams kommen in die Meistergruppe, die schlechtesten 6 in die Qualifikationsgruppe. Auch werden alle Punkte halbiert. Halbe Punkte (,5) werden abgerundet und jene Teams mit einem * versehen, welche bei Punktegleichheit den besseren Platz garantieren.
Diese Punkteteilung straft den FCS schon seit Jahren, in dieser Saison war es jedoch um einiges auffälliger. Hätte diese Punkteteilung nicht stattgefunden, wäre der FCS schon längst fixer Meister gewesen. Deswegen finde ich, dass dies die wahrscheinlichste Theorie ist und auch die Option ist, welche ich wählen würde.
Was muss sich für die nächste Saison ändern?
Ehrlich gesagt ist es schwierig vorherzusagen, was sich ändern muss. Viele langjährige Fans kritisieren den Weg, den der FCS aktuell einschlägt. Während man früher für spannenden und gut anzusehenden Ballbesitz-Fußball mit viel Pressing bekannt war, spielt man aktuell eher einen defensiven Fußball. Man konnte so zwar die Verteidigung, welcher in den letzten Jahren ein großer Kritikpunkt war, stärken; dadurch ist aber die Sturmspitze schwächer geworden.
“Jaissle raus!”
Das hört man aktuell öfter, eben wegen des Wechsels der Art, Fußball zu spielen. Die “Red Bull”-DNA, wie sie viele nennen, ist einfach verloren gegangen.
Abgänge
So wie jede Saison wird auch in diesem Transferfenster eine große Umstrukturierung stattfinden. Mit Nicolas Seiwald (ZM) und Benjamin Šeško (ST) wechseln zwei Stammspieler fix zu RB Leipzig und werden nächste Saison nicht mehr beim FCS spielen. Andere Spieler, z.B. Junior Adamu (ST), Oumar Solet (IV), Philipp Köhn (TW), uvm. werden aktuell auch mit Gerüchten verbunden, zu den verschiedensten Vereinen zu wechseln. So muss sich der FCS erneut anpassen und Änderungen an der Startelf machen, um sich national und international wieder beweisen zu können.
Zugänge
Neben umstrittenen Gerüchten von Zugängen gibt es bereits einen Spieler, der fix zum FCS gewechselt ist. Alexander Schlager, ein Torwart der Salzburger Jugend, wechselt vom LASK zum FCS und stärkt so die Aufstellung der Torwarte. Mit dem angeblichen Wechsel von Philipp Köhn hat sich der FCS also wahrscheinlich einen neuen 1. Stammtorwart geholt.
Jugendspieler
Es gibt auch einige junge Spieler, welche aktuell schon beim FCS spielen und sich nächste Saison beweisen könnten. Das beste Beispiel hierfür ist Karim Konaté. Karim ist ein ivorischer Stürmer, welcher, trotz kurzer Einsatzzeit in dieser Saison, sich für die Zukunft definitiv einen Stammplatz in der Sturmspitze sichern konnte. Er schoss das, von den Salzburger Fans gevotete, Tor der Saison des FCS, ein praktisch unmögliches Tor gegen den Erzrivalen Rapid Wien.
Auch andere Spieler, welche aktuell noch beim FC Liefering (Kooperationsverein) spielen, könnten in der nächsten Saison zum FCS wechseln und dort auflaufen.
Der Pressing-Fußball muss zurück
Ja, auch wenn man dann mehr Gegentore geschossen bekommt. Der Pressing-Fußball hat in den letzten Jahren den FCS ausgemacht und seitdem Matthias Jaissle hier ist, hat sich das geändert. Und das gefällt den Fans nicht.
Fazit
Allgemein gesagt war es eine gute Saison, zumindest spielerisch. Es haben sich einfach im Umfeld einige Dinge geändert und die Punkteteilung ist, wie immer, sehr ergebnisbeeinflussend. Ich freue mich, wie immer, auf die nächste Saison und wir werden sehen, was der FCS ändert, um weiterhin erfolgreich zu bleiben.
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