Tumgik
bordiblogsberg · 4 years
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Tod
Du hast meine Hand gehalten, als ich am Abgrund hing. Mit deiner Lebensfreude hast du den ganzen Raum erhellt und warst mein Licht in der Dunkelheit, das mir Hoffnung gab.
Wir waren ein Team, Leidensgenossen und seelenverwandt.
Plötzlich bist du nicht mehr da. Du hast deinen Kampf gegen die Depressionen verloren und ich bin völlig schockiert, sowie unbeschreiblich traurig.
Ich hatte keine Chance dir lebe wohl zu sagen. Du hast entschieden zu gehen und bist deinen letzten Weg alleine gegangen. Es bricht mir das Herz und ich wünschte, ich hätte dir helfen können. Aber du hast im Stillen gekämpft. Und du warst verdammt stark, eine Powerfrau und eine Powermutter.
Psychische Erkrankungen sind verfickt nochmal ernstzunehmen und müssen endlich thematisiert werden in der Gesellschaft- ohne dass sie tabuisiert werden oder noch schlimmer, verharmlost.
Ich habe einen wundervollen Menschen verloren und jeder Tod aufgrund von Depressionen ist zu viel.
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bordiblogsberg · 4 years
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Compliance
Einsicht, Anerkennung, Radikale Akzeptanz.
Inhalte der DBT, einer Therapieform für Borderliner. Auch nach einem ganzen Jahr im stationären Setting fehlt mir die Krankheitseinsicht.
Ich halte lieber diese gigantische Türe zu, hinter dem ein Monster mit aller Gewalt versucht hereinzukommen. Manchmal finde ich einen Schlüssel, doch der hält nicht lange und ich muss wieder kämpfen.
Was passiert wenn ich das Ungeheuer hineinbitte oder mich die Kraft verlässt? Es wird mich schnappen und auffressen. Ich werde sterben.
Ich soll bspw. die Depressionen zulassen, wird mir immer wieder empfohlen. Wenn ich das tue, erkläre ich mich dazu bereit, jeden Tag ein bisschen mehr zu verrecken. Klingt vielversprechend, auf die Idee muss man erstmal kommen. Am besten, ich lade das Monster zum Kaffee ein und schaue dabei zu, wie es meinen sicheren Ort zerstört.
Über Jahrzehnte habe ich gelernt, das Monster zu betäuben und es zumindest kurzzeitig auszuschalten. Pause. Ruhe. Kraft tanken.
Nun sind meine Verhaltensweisen und Bewältigungsstrategien falsch und dysfunktional. Langfristig selbstzerstörend.
Langfristig? Ich bin ehrlich überrascht, dass ich die Mitte 30 gepackt habe und froh, wenn ich weiß, was ich morgen anziehe.
Die Dissoziationen erlauben mir nur sehr selten bewusste Momente, die ich dann kaum ertrage. Ich habe Panik oder werde einfach ohnmächtig. Zu viel.
„Das ist real! Du bist unheilbar krank und das wird niemals aufhören!“
Die Worte dringen wie Fleischermesser in meine Seele und dann flackert es kurz bevor alles schwarz und dumpf wird.
Ich brauche Hilfe, aber diese führt durch die Hölle und ich weiß, dass ich es nicht schaffen kann.
Also, mit Milch oder Zucker?!
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bordiblogsberg · 4 years
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Ausnahmezustand des Ausnahmezustands
Wenn du auf der Arbeit einpennst und beim Wäscheaufhängen in Tränen ausbrichst, bist du nicht nur am Arsch, sondern hast auch mal wieder deinen verdammten Einsatz verpennt.
Tumblr media
Gut, dann müssen das Profis regeln, sehe ich ein, nachdem mir mein Umfeld signalisiert hat, dass Reiniger saufen keine adäquate Umgangsstrategie darstellt.
Das Aufnahmegespräch läuft im Gegensatz zum letzten Mal souverän, aber das kleine Mädchen, das sich als Schwester verkleidet hat, kichert um ihr Leben und bekommt spontan ein Stressekzem. Später tanzt sie vor meinem Bett etwa 5 Minuten lang ihren Namen, bis ich sie erlöse und frage, ob sie mir mit ihrem Showact mitteilen möchte, dass sie ein Screening machen muss. Kichernd kratzt das Mäuschen an ihrem nervösen Ausschlag.
Die Zimmerkollegin ist 479 Jahre alt und schmatzt. Das Thema Tötung ist noch nicht vom Tisch, obwohl man mir erklärte, dass dies unter den Umständen nicht gerechtfertigt sei.
Ein Blinzeln später Auftritt der Ergo- Therapeutin. Wie es denn mit Morgensport aussieht.
„Nein“
Oh äh, hehe, ich fürchte das ist kein Wunsch..
„Nein!“
Ok ✔️
Zur Krönung der Absurdität, stellte ich meine Medikation infrage, die nun umgestellt wurde, da ich mir nicht blindlings irgendwas in die Birne baller ( O-Ton ) und die gesamte Station war für einen kurzen Moment totenstill und ALLE starrten mich an, bis mein Psychiater aus seiner Schockstarre erwachte und mir die Deeskalations-Kassette ins Ohr drückte.
Als man mich dann euphorisch dafür lobte, dass ich innerhalb von 70 Minuten eine beschissene Blume ausgemalt habe, fand ich es wirklich besonders schade so depressiv zu sein.. wahrscheinlich hätte ich mich bereits totgelacht.
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bordiblogsberg · 6 years
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Musik
Musikkultur, ein Lebensgefühl und ein Stil über den man sich identifiziert. Musikkonsum genießen und das Rauschen auf der Platte feiern. Hidden Tracks, meterweise Musikgut im Regal zum Anfassen, Booklets und Artwork, Visions Abo und mindestens 3 Konzertkarten an der Pinwand. Live Musik handgemacht mit Instrumenten- es ist Kunst, ein Werk, eine Aussage zu der Wörter nicht fähig sind. Musik fühlt man und drängt uns, Emotionen auszudrücken- wir tanzen, springen, lachen; wir weinen, trinken, singen.
Musik hilft dabei uns auszudrücken und Texte berühren uns wenn wir leise sind und hinhören. Sie heilt, motiviert, beruhigt, unterstützt und begleitet in allen Lebenslagen.
Die Musik meiner Lieblingsband beschreibt meine Persönlichkeit und meinen Charakter in all seinen komplexen und konträren Facetten- wild, laut, Abbrüche, Energie, Wut, Sex Drugs and Rock'n'Roll, sowie Depression, Weltschmerz, Gedankeneskalation und Enttäuschung.
Radio, Charts, Bravo Hits, Spotify.. Konsum. Musik wird nicht mehr so gewertschätzt wie sie es verdient hätte und ich finde die Trendentwicklung erschreckend, denn es bleibt Spiegel der Gesellschaft und die Gesellschaft will "ich ficke dich, du Hure" auf Platz 1.
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bordiblogsberg · 6 years
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Sinn des Lebens
Wie die meisten Dinge, die uns unbegreiflich schwierig vorkommen, ist auch der Sinn des Lebens so einfach, dass wir uns daran die Zähne ausbeißen. Klingt komisch, ist aber so. Die Meisten von uns sind kognitiv dazu in der Lage, Dinge und Prozesse zu begreifen und zu verstehen, während dies aber alleine nicht dazu führt, dass sich unser Verhalten ändert oder ein Verständnis die emotionale Ebene erreicht. Erst dann, wenn ein Vorgang durch die komplexe Gänze unseres Apparates von Hirn und Herz durchlaufen ist, dann haben wir es begriffen. Wir müssen die Dinge erleben und wir dürfen die selben Dinge auch nochmal erleben. Anders. Neue Erinnerungen schaffen und neue Verbindungen; wir können gestalten, sogar umgestalten. Wir können unsere Wahrnehmung schulen und erkennen, dass es keine Wahrheit gibt. Nur Meinungen, subjektiv Erlebtes das man weitererzählt.
Ich weiß nicht, wie es für dich ist, morgens aufzustehen und den Tag zu beginnen- ich mache das selbe, jeden Tag und ich weiß trotzdem nicht, wie dir dein Käsebrot schmeckt, das ich täglich zu mir nehme. Man könnte sagen, ich bin Profi im morgens Aufstehen und Kaffee trinken und doch habe ich keine Ahnung, wie du das machst und wie du das erlebst. Wir alle haben nicht den Hauch einer Idee, wie es dem Anderen geht. Wir alle haben unsere Wahrnehmung und unsere individuellen Erfahrungen gemacht und auch jedermanns Grundbedürfnisse werden anders empfunden.
Wirklich sinnvoll ist es das zu begreifen und zu akzeptieren. Auch für sich selbst. Dich wird niemand verstehen können und deshalb ist auch keine Sau dazu berechtigt, dich zu kritisieren oder zu verurteilen. Mach dich frei von dem sozialen Druck und Konventionen, die uns aufgedrängt werden. Sei du, denn du bist wertvoll und genauso richtig wie du bist. Verstell dich nicht um anderen zu gefallen, die Richtigen sind da, bleiben oder kommen noch. Vertrau in dich und deine Fähigkeiten und gestalte dein Leben bitte nicht nach Plan, sondern nach deinen Wünschen. Sei stark genug um auch mal nein zu sagen und lass dich nicht von Nebenkriegsschauplätzen ablenken. Mach dein Ding und dann erkennst du sehr schnell den Sinn des Lebens.
Du hast das Recht glücklich zu sein.
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bordiblogsberg · 6 years
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Enttäuschung
Wer Erwartungen hat, wird enttäuscht. Ich wurde oft enttäuscht, da ich von meinem Umfeld die selbe 100% Passion, die ich in fucking everything versuche zu investieren, erwarte. Die Realität zeigt mir mal wieder, dass ich nicht alles glauben darf, was ich denke und Wahrnehmung ist ein motherfucker und ein völlig unzuverlässiger noch dazu. Aber ein jeder ist von seiner absolut überzeugt, während die Wahrheit irgendwo zwischen dem subjektiven Wahrnehmungsbreigemenge hängt. Bleibt nur die Akzeptanz.. wenn da nicht die verfluchten Emotionen wären, die belasten, Kraft kosten und einem die Energie rauben. Mächtige Gefühle wie Wut, Trauer und Enttäuschung wollen gefühlt werden, du musst da durch um sie zu verarbeiten. Sie haben ihre Daseinsberechtigung und werden sich rächen, wenn du sie nicht zulässt. Sie dürfen dich aber nicht beherrschen und gebe ihnen nicht zu viel Macht und Raum in deinem Leben, das es wert ist, positiv fokussiert zu sein. Ich missachte diese krank machenden Emotionen nicht, behandle sie mit Respekt, aber gebe ihnen in meiner Seele kein zu Hause mehr. Ich schließe alle Negativität aus meinem Leben aus und manchmal stelle ich fest, dass auch dieser Prozess des Loslassens von Belastungen schmerzhaft sein kann.
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bordiblogsberg · 6 years
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Pills
Als bipolarer Borderliner mit ADHS und einer gespaltenen Persönlichkeit, sowie diversen Komorbiditäten und Sekundarstörungen ist man in erster Linie echt gefickt. Ich habe mich dazu entschieden das zu akzeptieren und mit dem absurden gegen Windmühlen Gekämpfe aufzuhören. Schon hart wenn man über 20 Jahre und mit Anlauf immer wieder gegen die Wand gerannt ist. Es ist so anstrengend, dass ich ein Jahr gebraucht habe um mich davon zu erholen.
Desweiteren ist man es gewohnt, dieses wahnsinnige vor sich hin Katastrophisieren und Eskalieren; die Norm ist kaum zu ertragen. Die Norm, oder etwas in der Richtung, schaffen Pillen. Phasenprophylaxe, Stabilisator, Uppers, Downers usw. und dann fühlst du dich wie ein verdammter Roboter. Du bist "eingestellt" und nun wie all die Anderen, läufst in der Spur, die Spitzen wurden gekappt.. herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt Otto Normalverbraucher.
Es ist schrecklich wenn plötzlich nichts mehr passiert, weil dann passiert ja nichts mehr! "Setz die Pillen ab!" drängelt es in meinem Kopf und ich nehme nichts mehr von jetzt auf gleich ohne Absprache oder sonstiges. Weil macht ja fett und langweilig. Ich will mich nicht beruhigen und ich will auch nicht mein vorlautes Maul halten, während ich in einem Wutanfall die Tür kaputt baller oder dir meine unverblümte Meinung ins Gesicht schreie. Das war und bin doch ich.. ich vermisse mich und zu fühlen, dass ich lebe. Ausrasten ist wie atmen.
Nach einer Woche liege ich Tonnen schwer gefesselt auf der Couch und google nach tödlichen Pillen Cocktails. Paradox.
Prescription drugs, they help me through the day. Danke, Steven.
Ich zieh den Scheiß noch ein weiteres Mal ab und fliege, wer hätte es gedacht, wieder derbe auf die Fresse und sehe ein, ich nehme brav meine Medikamente.
Die Aufgabe lautet nun "Integration von Störung und Persönlichkeit". Ich definiere mich nicht über Borderline, charakterisiere mich aber als launisch, zynisch und emotional unberechenbar. Ich bin auch nicht "die Bipolare" und gehe den Menschen trotzdem krass auf die Nerven, wenn ich sie in Überschallgeschwindigkeit mit wechselnder Meinung gegen die Wand quatsche und völlig euphorisch das "Gespräch" abbreche, weil ich ein Eichhörnchen gesehen habe.
Die Kirmes in meinem Kopf ist konkurrenzlos. Ein bisschen mehr Ruhe ist vielleicht garnicht so schlecht, naja und die Medikamente auch nicht.
#borderline #bipolar #adhs #pills #drugs
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bordiblogsberg · 6 years
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Aus dem Loch
Ich liege auf dem Boden und bin stark verwundet, alles tut weh und blutet als ich zu mir komme und die Augen aufschlage. Ich erkenne Schutt, Asche und Dreck in einem höhlenartigen Verließ, das mich die letzten Wochen gefangen hielt. Die schweren Metallketten liegen neben mir auf dem Boden, als wollten sie mir sagen, "Du bist jetzt frei" und ich reibe mir ungläubig die wunden Gelenke. Ich erkenne ein Licht am Ende des Tunnels und orientiere mich an diesem winzigen Punkt, der all meine Hoffnung symbolisiert, zurückzufinden. Zurück in die normale Welt, in der man morgens aufsteht und sich zurecht macht, um raus ins Leben zu gehen und daran teilzunehmen.
Die Gefangenschaft und die Lähmung des Körper zeigen sich brutal bei meinem ersten Versuch aufzustehen und zwingen mich zurück auf den Boden in die Knie. Wie ein kleines Kind krabbel ich auf allen Vieren geradeaus Richtung Licht und erinnere mich daran, dass ich aushalten muss, nicht aufgeben darf. Das Licht wird größer und kommt mit jedem Tag, den ich im Dreck robbend aushalte, näher.
Ich schaffe es aufzustehen. Meine Beine zittern vor Anstrengung und doch tragen sie mich auf meinem unbekannten Weg raus aus der Hölle. Immer wieder tauchen Kreuzungen auf, die mit Abkürzungen locken und sich "Alkohol" oder "Drogen" nennen. Es gibt schwache Momente, in denen ich verzweifelt die Orientierung verliere, doch ich finde zurück und laufe geradeaus.
Das Licht wird größer, es wärmt und heilt die Blessuren, die weitere Narben bilden und mich daran erinnern werden, dass sich auch dieser Krieg gegen die Dämonen gelohnt hat.
Ich atme frische Luft. Ich habe überlebt.
#depression #licht #kampf #weg #heilung
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bordiblogsberg · 6 years
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She's lost control again
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1974510755943890&id=100001549538218
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bordiblogsberg · 6 years
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Achterbahn
Die meisten Menschen führen ein konstantes und bodenständiges Leben ohne größere Katastrophen. Schule abschließen, Lehre absolvieren, arbeiten, Hochzeit, Haus kaufen, Kinder kriegen. So ungefähr gestaltet sich die 08/15- Erfolgsstory nach der wir alle streben.
Ich habe keine Ahnung davon und katastrophisiere mein Leben lang von einem Extrem ins nächste. Begrifflichkeiten wie "Norm" oder "Mittelmaß" sind mir völlig fremd- entweder die Achterbahn zieht hoch gen Himmel hoch jauchzend oder stürzt in einem völligen Wahnsinn mit Looping und Schraube ab. Manchmal mehrere Male am Tag, manchmal phasenweise im Wochen- oder sogar Monatsintervall.
Ungefähr alle 5 Jahre drehe ich dann komplett am Zeiger, zerstöre alles, baller mein Leben und alles was ich mir aufgebaut habe gegen die Wand und mach neu. Über diesen Teil in mir kann ich immer wieder nur staunen, wenn ich im Nachhinein völlig fassungslos das Ausmaß der letzten Manie begreife. Ein Leben geprägt von Abbrüchen und Zerstörung.
Umzüge, Jobwechsel, Beziehungen und wechselnde Identität. Männer sind häufig beeindruckt von dem schillernden Wahnsinn und wittern Abenteuer. Langweilig wird das nicht. Nein. Versprochen. Ich werde dich anschreien und in stundenlangen Hasstiraden fertig machen, deine Klamotten verbrennen und dich aussperren.. nur um sicher zu gehen, dass du mich wirklich lieb hast. Glaub ich nämlich nicht- du belügst und betrügst mich, hast böse Absichten, wirst mich alleine lassen und führst was im Schilde. Ich werde dich vorher vernichten, denn ein Borderliner lässt sich nicht verletzen. Ich werde zu einem Vulkan, der in einem monströsen Ausbruch alles und jeden in Schutt und Asche legt, der es wagt mir weh zu tun.
"Ich habe dich immer für deinen Wahnsinn geliebt, aber ich ertrage es nicht mehr." beendete ein Mann unsere Beziehung nachdem ich mit einem schwedischen Rockstar spontan nach Berlin durchgebrannt bin.
Jaja, macht sicher Spaß mit so einer durchgeknallten Lebefrau.. die nach ihren Eskalationen heimlich verreckt, wenn keiner da ist und in den wenigen Momenten des Bewusstseins, Panikattacken über ihr reales Sein bekommt.
#borderline #bipolar #depression #beziehung
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bordiblogsberg · 6 years
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Bipolare Entscheidungen
Ein Paradoxon? Nein. Doch. Niemals. Auf jeden Fall!
Oder?!
Bipolare entscheiden sehr schnell und vorallem mit absoluter Überzeugung. Eine Batterie aus scheinbar gut durchdachten Argumenten überspült das arme Gegenüber des Manischen.
So entschied ich mich voller Überzeugung, als Pazifist, der jahrelang im Sozialwesen tätig war, nun unbedingt zur Bundeswehr gehen zu müssen. Nach einem Tag erdender Gartenarbeit, entschied ich mich zum Gärtner umzuschulen und weil mich die innere Unruhe mit permanentem Fluchtdrang plagt, erschien es mir sinnvoll als Stewardess zu arbeiten. Wobei ich in schlaflosen Nächten voller Euphorie auch gerne mein Inventar lackierte und es für mich naheliegend war, doch vielleicht Malerin zu werden. Nein, Unabhängigkeit. Ich mache eine Kamelfarm mitten im Nationalpark auf und biete Führungen an.. evtl in Begleitung meines Hundes. Hunde sind toll- mehr davon. Wie wäre es mit einer Hundepension?
Ich gehe besser in Rente. "Sie sind nicht arbeitsfähig" Benzin in mein loderndes Feuer und ich will zurück in den Krieg ziehen, zurück in den Wahnsinn, den ich als mein Leben bezeichnete.. ein Alltag gespickt aus Betäubung, Verdrängung, Funktion und Flucht. Nach der Manie folgt die Depression und katapultiert mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Ich kann mich nicht einmal anziehen. Aber morgen stehe ich auf und werde die Welt retten.
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bordiblogsberg · 6 years
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Bipolare Entscheidungen
Ein Paradoxon? Nein. Doch. Niemals. Auf jeden Fall!
Oder?!
Bipolare entscheiden sehr schnell und vorallem mit absoluter Überzeugung. Eine Batterie aus scheinbar gut durchdachten Argumenten überspült das arme Gegenüber des Manischen.
So entschied ich mich voller Überzeugung, als Pazifist, der jahrelang im Sozialwesen tätig war, nun unbedingt zur Bundeswehr gehen zu müssen. Nach einem Tag erdender Gartenarbeit, entschied ich mich zum Gärtner umzuschulen und weil mich die innere Unruhe mit permanentem Fluchtdrang plagt, erschien es mir sinnvoll als Stewardess zu arbeiten. Wobei ich in schlaflosen Nächten voller Euphorie auch gerne mein Inventar lackierte und es für mich naheliegend war, doch vielleicht Malerin zu werden. Nein, Unabhängigkeit. Ich mache eine Kamelfarm mitten im Nationalpark auf und biete Führungen an.. evtl in Begleitung meines Hundes. Hunde sind toll- mehr davon. Wie wäre es mit einer Hundepension?
Ich gehe besser in Rente. "Sie sind nicht arbeitsfähig" Benzin in mein loderndes Feuer und ich will zurück in den Krieg ziehen, zurück in den Wahnsinn, den ich als mein Leben bezeichnete.. ein Alltag gespickt aus Betäubung, Verdrängung, Funktion und Flucht. Nach der Manie folgt die Depression und katapultiert mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Ich kann mich nicht einmal anziehen. Aber morgen stehe ich auf und werde die Welt retten.
#bipolar #manie #depression
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bordiblogsberg · 6 years
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Depression
hat viele Gesichter. Stell dir eine Kellertreppe vor. Schon oben am Absatz überkommt dich ein unangenehmes Gefühl und du wirst unsicher, kannst dich nicht mehr so richtig konzentrieren und fängst an zu grübeln und dir Sorgen zu machen. Das ist eine leichte Depression. Wenn du die Treppe weiter hinuntersteigst, wird es dunkler und du kannst die Dinge nicht mehr klar erkennen. Die Beklemmung wird stärker und du bekommst Angst, möchtest dich zurückziehen und sicher einigeln. Du bist nicht mehr ansprechbar, denn du beschäftigst dich nur noch mit deinen angstbesetzten Gedanken und empfindest keine Freude mehr. Alles ist unter einem Grauschleier, der dir die Kraft raubt, Dinge zu tun, die dir einst Freude bereitet haben. Du bist bei der mittleren Depression angekommen. Ganz unten im tief schwarzen Keller wirst du verschluckt von einem Nichts, das so schwer auf dir lastet, dass du gelähmt und bewegungsunfähig in die Dunkelheit starrst und dir nur noch wünschst, dass es aufhört. Egal wie, du willst lieber tot sein als weiterhin von diesem Monster Stück für Stück zerrissen zu werden.
#depression
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bordiblogsberg · 6 years
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Kopf kaputt
Ich erkläre den Leuten immer, ich habe Depressionen, weil das den Meisten ein Begriff ist, obwohl die Wenigsten eine Ahnung haben, was das tatsächlich ist. Die Reaktionen sind recht ähnlich- betroffen aber abweisend, naja überfordert oder sogar herablassend. Denn früher gab es das nämlich nicht. Natürlich nicht. Ich könnte auch einen stundenlangen Vortrag über mein komplexes Störungsbild halten, an dem sich die Psychiater seit knapp einem Jahr die Zähne ausbeißen aber nein- es versteht niemand und es will auch niemand etwas damit zu tun haben. Es ist nach wie vor ein tabuisiertes Thema. Nicht gesellschaftsfähig bist du plötzlich nachdem du einmal die stage des Wahnsinns betreten hast. Aber man möchte doch dazu gehören, sehnt sich nach einem Stück Normalität und frisst 16 Pillen am Tag, um auch im Einfamilienhaus-Business mitmischen zu können. Aber stop, ich kann ja garnicht konventionell und ich will nicht mit Kurzhaarfrisur und Birkenstocks den Vorgarten pflegen während mein Ehemann das Geld verdient und meine beiden Kinder im Hort spielen. Da überkommt mich spontan eine tief greifende Sehnsucht, mich hemmungslos zu besaufen. Fest steht also dass ich irre bin und diesen ganzen Normaloscheiß nicht drauf habe. Wirklich verrückt ist, dass ich es trotzdem geschafft habe einen klugscheißenden, äußerst vernünftigen und gutaussehenden Kerl großzuziehen. Alleine, teilweise und zu Glanzzeiten mit 7 Jobs. Leistung, Funktion, Druck, höher, weiter, schneller, besser.. da geht noch was und es ist nie gut genug. Das ist mein Business. Leben auf der Überholspur bis jedes Gefühl zerstört und getötet wurde, das einen an der nonstop Funktion hindern könnte. Betäubt, manchmal berauscht von allerlei dysfunktionalen Verhaltensweisen, die ich kreativ zu nutzen weiß. "Ein Borderliner hat aber Schnittwunden!" Schnauze, Unwissender. Das ist mir viel zu einfach und auch zu plakativ. Selbstzerstörung ist dann erst wirklich interessant, wenn es dein Lebensinhalt und deine Passion geworden ist. Nicht schlafen, nicht essen, Drogen, Alkohol, Tabletten, nicht fühlen, nicht sozial kompatibel, Hass, Wut, Zerstörung, keine Grenzen. Es geht immer weiter, das Ende ist der Tod.
"Suizidalität ist ein Symptom wie Bauchschmerzen bei Magen/Darm" erklärte mir eine junge Ärztin meinen treuen Begleiter. Seitdem halte ich besser aus, dass sich mein Kopf danach sehnt, von Brücken zu springen oder bei jeder Autofahrt den Aufprall wünscht. Tabletten sind mir zu unsicher und dieses ganze Rumgeschnippel eine riesen Sauerei. Moment, der clevere Junge, der sich in Revoluzzermanier gegen alles und jeden auflehnt um seine Persönlichkeit zu entfalten braucht dich. Ok. Morgen wieder.
#borderline #depression #rohversuch
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