Hic Haec Hoc Analoge Photographie in SW und Farbe See also Nussbruch or Nux Illustris
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NGO-Propaganda. Hackescher Markt. Jul 2024 Letztes Jahr um diese Zeit. Professionelles Links-Marketing. Nicht billig, sowas. Von Fachkräften hergestellt. Noch sind die NGOs keine Marken wie früher z.B. Marlboro, aber sie werden irgendwann genauso viel Kohle umsetzen und kleine *rschlöcher reich machen, appellieren auch irgendwie an ähnliche Gefühle im Kunden (einsamerHippie-Cowboy, Fahrrad statt Perd, aber genauso allein im Ringen gegen die Fährnisse des Lebens) und werden am Schluß möglicherweise mehr Menschenleben gekostet haben als die letzte Droge, an der ich noch hänge, der Tabak. Na gut, Koffein hau ich mir auch noch rein. Mehr davon, als mir guttäte. Man denke nur an BLM vor 5 Jahren. Die hatten richtig abgesahnt und sind nur an der eigenen Gier und Dummheit gescheitert. Die ganze Kohle für Nutten draufgegangen und für protzige Häuser. Und wahrscheinlich für Einrichtungen aus vergoldetem Blöden-Barock. Was für primitive Flaschen. Na gut. Ich geh jetzt schlafen und stell mir vor, ich könnt mir Gänseblümchen vorstellen, denen ich die Blütenblätter auszupfe bis ich wegnicke, ich arme Sau mit meinem bildlosen Gehirn. Zum Glück verblöde ich selber in erstaunlichem Tempo und werde damit immer glücks-fähiger.
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Im Schutzraum. Juni 2024
Schiebt Euch den Sommer wohin. Schon als Kind mussten sie mich kleinen Vampir am Badestrand mit T-Shirts schützen, mich kleinen hellen Ausreißer. Neben meinem Vater, dessen Glatze schon nach 1 Sonnentag gesund haselnußbraun glänzte, der die Sonne liebte, nur "den Wind nicht mögen hat", um es mal wissenschaftlich ins Hochdeutsche zu transponieren, den Wind, wie er z.B. an Küsten weht, der ihn nach eigener Aussage "hosat" machte, was ich mal so stehenlasse. Neben meiner Schwester, die – nach ein paar Sonnentagen mehr – aussah, als wäre sie von den Hängen des Libanon herabgestiegen gekommen. Und auch der Rest der Familie ist anders. Anders als ich, der ich sogar durch T-Shirts hindurch mir Sonnenbrände zuzuziehen vermag, die medizinisches Fachpersonal die Stirn runzeln lassen. So z.B. im Mai des Schicksalsjahres 1992, in dem ich meine heutige Geliebte und Frau kennenlernte und eine schlechte Figur als ihr Liebhaber machte, weil ich praktisch im Sitzen in ihrem mir damals noch fremden Bett schlafen musste. Ich würde mich in der Saison am liebsten in römische Tonnengewölbe zurückziehen und gregorianische Gesänge hören, bis der Spuk vorbei ist. Ich hab auch gar keinen Bock, mir Sommerklamotten zu kaufen. Wenn ich schon all die kurzen Hosen und die "Sneakers" sehe, "Sneakers", was man vielleicht mit "Hinterfotzers" angemessen übersetzt.
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Kunstverein Tiergarten. April 2024 Na, da habe ich ja mal wieder ein Meisterwerk abgeliefert. Egal. Ist ja gar nicht das Thema. Thema der Ausstellung, die ich an einem Sonntagmorgen von außen aufgenommen habe, während ich mich mit einem Nachbarn unterhielt: "Recycling." Wahrscheinlich bißchen anders und origineller formuliert. Ergebnis eines der vielen künstlerischen Findungsprozesse: Diese Tischtennisplatte. Ich will gar nicht immer so böse klingen, aber das ist doch voll für die Füße, was das Künstler da abgeliefert hat. Warum? Weil mir diese ewige Pfiffikussigkeit auf die Nerven geht. Und dieser Drang, sich als frommes Gemeindemitglied der evangelikalen Woken-Kirche zu zeigen. Denn mal ehrlich, was hat ein Kunststudent mit nem 2-Leistungskurs-Abi aus irgendeinem SPD-Land (Sozialkunde und Englisch) zum Thema Recycling zu sagen? Nüscht. Oder zumindest auch nicht mehr als irgendein anderer Bananen-Aff auf'm Baum. Und dann so ein Riesending! Ich selbst weiß ja schon nicht, wohin mit meinen Scheiß-Zeichnungen, meinen feinen, filigranen Arbeiten. (Hihihi) Eigentlich sollte jeder Künstler gesetzlich dazu verpflichtet werden, lebenslang das feuchte Abstauben seiner Machwerke entweder selber zu besorgen oder ein staatl. anerkanntes Fachunternehmen zu bezahlen, das an seiner Stelle mit dem Feudel anrückt. So ne Art Kunst-Alimente. Dann überlegt man sich als Künstler vielleicht nochmal, ob man irgendwelche Riesen-Oschis aus z.B. oxidierten Bleiplatten und alten Dachlatten in die Welt setzt. Außerdem sollte jeder Künstler einen angemessenen Betrag bei einem noch einzurichtenden Amt hinterlegen müssen, einen Betrag, der ausreicht, die Riesen-Ömmel-Skulptur eines Tages sachgerecht und ohne Schäden für die Umwelt zu entsorgen. Also gewissermaßen die Kohle für eine würdige, vor allem aber emissionsfreie Bestattung seiner geistigen Kinder. Das bringt mich ja auf ganz abseitige Pfade. Wie ist das denn eigtl., wenn man einen Tintoretto oder gar nen Da Vinci auf den Müll werfen will? Gibts da irgendwelche Auflagen? Wo muß ich denn da hin, in Berlin? Und vor allem, wie verhindere ich, daß irgendein Idiot sich den Sondermüll krallt und ihn später doch in die Landschaft wirft? Und man komme mir nicht mit ausweichenden Sprüchen wie "das wird ja wohl nie jemand wegwerfen". "Nie" ist ein Wort, das selbst die Götter mit Vorsicht benützen. Spätestens, wenn hier die Taliban übernehmen, ist die Entsorgung von dem ganzen Museums-Kram durchaus ein Thema. Allein die ganzen Picassos!!! Und es gibt ja noch unzählige andere Künstler, die jeden Tag nen Schinken rausgehauen haben. Wohin mit dem ganzen Scheiß?
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Berlin HBF. Juni 2025 Ich bin einfach mehr der Winterhalbjahr-Typ. Klar ist es auch schön, wenn man zur blauen Stunde auf seinem Matratzen-Gefechtsstand ruht, alle 48 Doppelfensterflügel geöffnet, und über den Balkon nach draußen guckt, über das Grün der Balkonpflanzen hinweg, das Grün der blühenden Katzenminze, das Grün der in vollem Saft stehenden Yucca, die uns altes Ehepaar irgendwann auseinanderbringen wird, weil sie, die Yucca, inzwischen fünf Seitenäste hat, von denen, ginge es nach mir, drei abgesäbelt würden, um der armen Pflanze wieder Luft zum Atmen zu verschaffen, was aber den ewigen Zorn meiner im Ernstfall nicht zimperlichen Ehefrau auf mich richten würde, meiner Frau, die ne liebe ist, aber militant aggressiv nicht begreifen will, wie wichtig ein fachgerechter Baumschnitt ist. Dieser böse kleine Unverstand. Dieses geliebte Biest. Und deshalb finde ich den Winter schöner: Ich lebe in der Großstadt, weil ich die Anonymität schätze und nicht alle paar Meter auf irgendeinen alten Kumpanen treffen und zu spontanen Kamikazetouren aufbrechen möchte, weil ich nicht mit vertauschten Gehirnhälften, in einen alte Unterhose gewandet, in Buxtehude wiederaufwachen will oder auf dem Abschlußdeich am Rande des Ijssel-Meeres, keine Schuhe, keine Hose, aber einen XXXXL Bundeswehr-Ausgehmantel ohne Schulterklappen über mich geworfen. Der Sommer macht Berlin zur traurigen Kleinstadt, schlimmer, zu einem Dorf, mit all dem Grillgeruch, den Schlechtangezogenen ind den Grünanlagen, dem Kegelsufflärm in 180 Sprachen und den Spießern, die vor ihren Häusern hocken und jeden durchhecheln, der vorbeiläuft. Mit den Unmengen Berliner Dorfjugend, die nicht kosmopolitisch berlinert, sondern brechreizerregende Binnen- und Hybrid-Dialekte spricht, wie sie nur in intellektuellen Inzuchtgemeinschaften entstehen können, schwer verhaltensgestört, irgendwelchen Gewaltnazi-Mittelalter-Ideologien anhängend. Laut, blöd, ohne jede elegante Leichtigkeit kriminell. Ach, ich kotz mich ein andermal aus, ich dreh jetzt ma ne Runde mit meiner ewig nicht mehr benützten Konica T-dingsbumms, zur ungünstigsten Stunde überhaupt, was Licht betrifft, wenn man mal eine Mitternacht bei Neumond ausnimmt. Das Bild ist natürlich in Wirklichkeit vom letzten Winter. Aber es zählt das Datum der Entwicklung. (bißchen unterentwickelt, würd ich sagen. Und ein blöder Streifen mitten durchs Bild. )
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Hansa-Viertel. Juni 2025 Die meisten meiner Zeitgenossen sind völlig ihrer Kultur entfremdet. Arme Teufel ohne jede Orientierung und Verbindung zu der Welt, die sie hervorgebracht hat. Ich merk mir auch keine Bibelstellen, hatte nur im Hinterkopf, daß folgendes irgendwo bei den Evangelisten zu finden ist: "Mach keine Show, wenn Du betest. Irgendwo vor der Synagoge ne Nummer abziehen, damit Dich alle sehen? Das machen nur A*löcher Geh heim und bete im Stillen und laber nicht rum..." So, sinngemäß, steht es bei Matthäus, und gleich danach kommt das Pater Noster, das alle Christen verbindet. Und Matthäus schreibt natürlich nicht wirklich "A*löcher". Er spricht von denen, "die ihren Lohn schon erhalten haben." Bedeutet aber dasselbe. Das alles hat auch weniger mit Glauben und Bibel zu tun, sondern gilt für unsere gesamte Kultur. Selbst wenn man im Geld ersäuft, fährt man nicht in einer 120m Yacht durch die Gegend. Sowas überläßt man amerikanischen (oder russischen oder meinetwegen auch heimischen, auf jeden Fall aber) Parvenues. Interessant an dieser Stelle, daß in der lateinischen Bibel die "Heiden" mit "ethnici" ** bezeichnet werden. Die nur im Plural vorkommen. Als "Pluraletantum", wie wir kleinen Angeber von den schweren Schulen für die klugen Kids damals sagten. Gemeint ist wohl die Unterscheidung zwischen "wir/uns", also den Juden-Christen, den Gesalbten, und anderen, "den Volksstämmen." Ich finde, jeder, der nach Europa kommt, sollte von diesen Besonderheiten unserer Kultur zumindest gehört haben. Um zu wissen, daß er sich evtl. gerade benimmt wie einer, "der seinen Lohn schon erhalten hat". -- ** ethnici, -orum m. Damit wir uns hier kein Subst. ohne Genitiv und Geschlecht merken.
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Renaissance-Theater Berlin. Juni 2025 Ist das der Bühneneingang? Keine Ahnung. Auf jeden Fall gefällt mir dieser Anblick, der mir erscheint wie eine Mischung aus Nazi-Hochbunker und römischem Renaissance-Palast. Aus einem Palast, der seinerseits um eine antike Ruine herumgebaut wurde. Um eine Ruine in der urbs roma. (Ich weiß, daß ich mich in Wirklichkeit in Berlin befinde.)
Aber zurück zum Theater. Für mich selber ist die Vorstellung, im Theater, im Parkett, auf einem der teuren Plätze hocken zu müssen, eine absolute Horrorvorstellung. Mittendrin, eingezwängt auf meinem 250€-Klappsitz, zwischen all den linksXtremen Geldsäcken, die sich möglicherweise mitten in der Vorstellung in "Wollt Ihr den totalen Krieg"-Nazis verwandeln oder in islamistische Bataclan-Bestien, und sei es nur in meinen Halluzinationen.
Dann sitz ich da und komm nicht raus. Deswegen würde ich, für schwere Fälle wie mich, spezielle Sitze im Parkett fordern, auf denen man unter nem Helm und im Overall platz nimmt, die Hand an einem Hebel, mithilfe dessen man sich jederzeit aus der Vorstellung sprengen kann, um sicher am Fallschirm im Freien zu landen. Ich würde den Schleudersitz natürlich nie wirklich zünden, wäre aber beruhigt beim Gedanken an die schiere Möglichkeit. Und man werfe mir nicht vor, bekloppt zu sein. Das Faktum allein, daß inzwischen ein Großteil unserer Eliten, vor allem in der Kultur, wieder linken Idealen anhängt, dieser Geistesströmung, die in 100 Jahren ca 100 Millionen Menschen getötet hat, teilweise erst nach jahrelanger unmenschlicher Folter, sollte jeden zu einer Neueinschätzung seiner Mitmenschen veranlassen. Menschen, die Schulden als Sondervermögen bezeichnen, sind letztendlich zu allem fähig. Da ist der Wunsch nach einem Kampfpiloten-Schleudersitz in Reihe 5 Mitte nun wirklich nix Überzogenes.
Vielleicht sollte man Theatergästen wie mir, die wir die entsprechende Sachkunde und politische Reife nachweisen können, auch gleich ne Uzi mit aushändigen, damit wir notfalls für Ruhe unter den linksXtremen Islamisten sorgen könnten.
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Hochsicherheits-Kirche mit Ausguck. Wedding. Jan 2025 Heute habe ich meinen fürchterlichen Plan wahrgemacht und hab mich, weil ich grad zur rechten Zeit vorbeikam, in die Mess gehockt. Im Hansaviertel.
Mein lieber Mann! Nur Philippinos! Wo bin ich denn hier gelandet? Tanzeinlagen im Mittelgang, von jungen Frauen in weißen Kleidern, mit goldenen Schleifen, in klassisch französischer Ballett-Choreographie. Viel Gesang, keine Orgel, dafür E-Piano und ein Schlagzeug, das die Mauern von Jericho zum Einsturz gebracht haben würde. Ich hatte gedacht, mich schön anonym in der letzten Reihe platzieren zu können. Denkste, saß dann wg jeder Menge von Nachzüglern natürlich mittendrin, der große Dummvogel, der alle überragt und im Zweifelsfalle ne rote Birne hat. Kein Wort verstanden, obwohl alles in Englisch war und ich mittlerweile eigtl sogar schottischen Fernsehmoderatoren problemlos folgen kann. Und all die Sprüch, die ich selbst im Koma aus meinem Großhirn abrufen kann wie "Und mit Deinem Geiste", "…nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach…", "Du mich auch…", "…wir haben sie beim Herrn…" konnte ich mir wohinstecken. Das Glaubensbekenntnis wurde in Gänze nicht gesprochen, sondern gesungen, keine Gnade. Genauso wie das Pater Noster, auch in Englisch, gesungen. Agnus Dei, gesungen. Immerhin habe ich brav mitgeklatscht (ja, Klatschen und Swingen in der Mess) und im richtigen Moment die drei Wischs über Stirn, Mund und Herz gemacht ("Evangelium nach Johannes (?)") und immer passend meine Kreuze geschlagen. Gekniet wurde gar nicht, was ich für ältere Herren wie mich begrüße, der Jugend aber nicht ersparen möchte, dafür wurde öfter und länger stillgestanden. Mehr wie bei der Armee.
Auch kein Händeschütteln, was ich ebenfalls begrüße, stattdessen Victory-Zeichen mit beiden Händen, kreisend, dabei die Banknachbarn mit viel Zahn anlächelnd. Ob ich das gutfinde, muß ich noch entscheiden. Bei der Kollekte hat nix geklimpert, nur geknistert. Alle haben sie brav Umschläge mit Scheinchen drin in den Klingelbeutel gelegt, nur ich hab meine ärmlichen paar Euromünzen reinfallen lassen, mit Klimper-Echo durchs ganze Kirchenschiff. (Ein Glück, daß ich überhaupt Bargeld dabeihatte.) An der Kommunion, zu der man von einer Ordnerin in fast ner Abendgarderobe aus den Bänken komplimentiert wurde, hab ich mich nicht beteiligt. Um nicht den Leib des Herrn zu verunreinigen durch die Aufnahme in meinen sündigen Körper, den Körper von mir, der ich seit min. 40 Jahren nicht mehr gebeichtet habe. (In Wirklichkeit hätte ich überhaupt keine Bedenken, auf die 700ml Müslibrei und die 5 Tassen Kaffee vom Frühstück noch nen Leib Christi draufzupacken. Ich war einfach nur mal wieder zu menschenscheu und schenant, um da vorne vorm Altar rumzuhampeln. ) Mitbekommen hab ich auch so, daß die Hostie mit den Händen empfangen wurde, der Gläubige sie außerdem noch in den Messwein tunken durfte, bevor er sie sich selbst in den Mund steckte. Bin dann vor dem Auszug abgehauen, um schnell eine zu qualmen nach den fast 2 Stunden (!!! Die Predigt, Thema "Liebe", wollte ja gar kein Ende nehmen !!!) Messe. War mal was Neues. Und schön, zu wissen, daß überall auf der Welt die Glaubens-Geschwister leben. Auf die paar deutschen Trottel, die aus der Kirche nen Regenbogen-Schnaps-Karneval machen wollen, können wir gerne verzichten. Die können austreten. Wir sind mehr.
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Berlin an einem Sonntagmorgen. März 2025 Diesmal bin ich mir aber ziemlich sicher, daß ich diese Aufnahme mit dem 50mm 1.8 gemacht habe. Auch, wenn es so weitwinklig wirkt. Heute ist schon wieder Wochenende, Samstag, ich lieg im Bett und dröhne mich mit youtube-Videos zu, abwechselnd lesend in einem Roman von einem gewissen Cormack McCarthy, irgendwas mit "Abendröte" der sowas von brutal ist, daß ich zwischendrin Erholungspausen brauche. Auf youtube geht es derzeit viel um Studenten-Visa. Und da muß ich den Angelsachsen jetzt doch mal eins sagen: Singular Visum, Plural Visa, auf -a, wie alle lateinischen Neutra im Plural. Einzahl Mehrzahl. Es jagt mir jedesmal Elektroschocks durch meinen ganz auf Sprache aufgebauten Körper, wenn irgendsoeine englischsprachige Tante nen Satz bildet mit "visa" als Subjekt und dann ein Prädikat im Singular folgen lässt. Das trifft mich im Innersten und läßt mich wünschen, solche Sprachvergewaltiger auszulöschen, mit ner Drohne, die ich von meiner Berliner Etagenwohnung aus steuere, um auf der anderen Seite des Atlantik für korrekte Grammatik und Ordnung zu sorgen. Und da könnt ihr mir noch so oft sagen, daß im Englischen "visa" Singular ist. Nein, ist es nicht. Kann es nicht sein. Genauso, wie man das lateinische Wort gemini nicht Dschemenai ausspricht, auch wenn man sich das Hirn irgendwo in New Mexico durchkochen lässt. Bei aller Bewunderung und Dankbarkeit für die amerikanische Kultur. Das sind Sachen, die gehen einfach nicht. Und das ist wirklich ernst. Aufhören damit, sonst muß ich eingreifen. Wo ist meine Kriegs-Keule, ist meine Streit-Axt? Und da wir hier schon auf der Pedanten-Spur fahren noch einer für die lieben Franzosen und ihre false friends: Blättere ich kürzlich im kleinen Georges Lateinisches Handwörterbuh und finde formidabilis. Was auf Latein bedeutet "grausig". Und Ihr macht aus "grausig, fürchterlich" mit Eurem "formidable" ein "großartig, super, toll"? Ihr seid ja fast schlimmer als die Angelsachsen. Auch hier: Das muß anders! Sonst komm ich mit der francisque vorbei. Und hau Euch eine Kokarde, was, wie ich kürzlich erfuhr, in Frankreich der zeitgemäße Begriff für ein blaues Auge oder ein Veilchen ist.
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Moabit. Jan 2025 Haha, das ist doch mal ne ausgewogene Bildkomposition. Davon abgesehen kann ich nur jeden Mitmenschen, auch meine Feinde, davor warnen, eine Behausung zu beziehen, die Fenster nur in eine Himmelsrichtung hat. Meinetwegen auch in zwei Himmelsrichtungen. Die aber keine Möglichkeit bietet, die Bude mal richtig durchzulüften. Ich erinnere mich an qualvolle Sommertage in einem ansonsten hübschen Dachgeschoß in einem nicht ganz so traurigen wie dem abgebildeten Seitenflügel in einem idyllischen Koblenzer Hinterhof. Das erste Mal, daß ich vom Klima verwöhnter Mitteleuopäer mich mit der Anschaffung eines Ventilators rumschlagen musste. Diese widerlichen, billigen Plastikdinger, die eine wirkliche Zumutung sind für jeden Menschen mit einem Rest an ästhetischem Empfinden. Klar gibt's auch schöne, aber die stammen dann aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und sind eher dazu geeignet, kleine Kinder zu verstümmeln, wenn nicht zu töten. Ein schönes zeitgenössisches Exemplar habe ich noch nicht gesehen.
Ich habe noch immer einen Ventilator; der steht neben dem Katzenkratzbaum – und dafür werde ich in die Ästhetik-Hölle hinabfahren, wenn es eines Tages so weit ist. Da unten muß ich dann Turnschuhe mit blinkenden Absätzen tragen und ein halbes Fegefeuer lang mit Straß-Fingernägeln TEMU-Retouren bearbeiten.
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Stimme im Kopf. Mai 2025 Der Reichstag, aufgenommen mit meiner Leica M2 und Zeiss 35mm 2.8. Film ist Fotoimpex/Agfa APX-400 von der 100ft-Rolle, Belichtung nach Gefühl, entwickelt in XT-3 12,5min, also theoretisch 200ASA. Vorausgesetzt, ich hatte die Belichtungszeit richtig geschätzt. Nee, die Stimme hab nicht ich im Kopfe, sondern der Typ, der sein Problem auf dem Bauzaun in roter Schrift mit dem Rest der Welt teilt. Arme Sau, hoffentlich harmlos und ohne Machete unterwegs. Die Inschrift "Dem Deutschen Volke" dagegen müsste nach den Deutungsregeln unserer Verfassungsschützer ja eigentlich als "gesichert rechtsextrem" eingeordnet werden. Aber mir hört keiner zu. Außerdem besser als "entsichert rechtsextrem". Oder "durchgeladen linksextrem." Denn, Historikerstreit 2.0 hin oder her, die linken Kräfte dieser Welt haben, obwohl sie nicht wie die Nazis über diese teuflische Intelligenz, diese industrielle Effizienz beim Töten verfügten, mit insgesamt 100 Mio Todesopfern weit weit die Nase vorn in Sachen Massenmord. Meine gesamte Jugend über und durch viele Jahre meines Erwachsenenlebens hindurch war mir das nicht klar. Ich habe mich als Linken gesehen. War nicht in der Lage, die Verbindung herzustellen zwischen den netten bunten linken Hampelmännern und den vielen Millionen Toten, die überall da am Straßenrand zurückbleiben, wo die linke Karawane durchgekommen ist. Ein Linker, der ganz bei sich ist und agieren kann, wie er möchte, ein Linker, der von keiner konservativen Kraft in seinem Tun gehindert ist, wird immer und sofort mit dem Aufbau von Todeslagern und mit Hinrichtungsorgien loslegen. Da mag er die Jahre zuvor ein noch so lustiger und scheinbar harmloser Hampelmann gewesen sein. Das ist eine empirische Tatsache. Die Massengräber dieser Welt sind Zeuge.
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Dom und Neues Museum Mai 2025 Noch mehr Bilder, die sich monatelang unentwickelt im Kühlschrank versteckt haben. An dieser Stelle sind so viele Museen nebeneinandergeklatscht, daß ich mir nie sicher bin, ob das jetzt Pergamon oder Teil des Neuen Museums ist, das auch irgendwie in die Alte Nationalgalerie übergeht. Bis ich nachsehe und rausfinde, daß die dürren Säulen zur James-Simon-Galerie gehören. Anfangs hatte ich diesen Neubau äußerst skeptisch betrachtet. Dachte damals "soll das jetzt die Apple-Iphone-Version von Mussolini-Architektur sein?" Inzwischen finde ich den Bau aber ganz gut und vor allem sehr photogen. Wenn nur nicht immer irgendwelche Proll-Hochzeiten* da rumstolperten, wenn ich mal vorbeikomme, um Bilder zu machen. Und in der James-Simon war ich noch nie drin. Sowieso in letzter Zeit nicht viel los mit meinen kulturellen Aktivitäten. Ich hatte sogar mal ne Jahreskarte für die Berliner Museen. Dachte, ich werde dann regelmäßig nach Feierabend schnell mal durchflitzen, durch den Hamburger Bahnhof oder vorbei an den Riemenschneider-Skulpturen. Aber tatsächlich war das immer so ein Kampf, Umweg statt Heimweg, Schließfach, die Winterklamotten ausziehen, nur im T-Shirt durch die total überheizten Säle laufen und trotzdem in Schweiß ausbrechen. Dann zurück zum Schließfach... Das ging nie unter Stunden ab. Trotzdem werde ich mir wieder eine zulegen, so ne Karte. Lohnt sich sehr schnell. Und wieso ich immer so negativ urteile? "Mussolini-Architektur?" Das ist nur Selbstschutz. Weil ich eigtl. ein viel zu vertrauensseliger Mensch bin, der alle liebt und keinem was Böses zutraut und alles gut findet. Um dann immer wieder in seinem Leben ins offene Messer gelaufen zu sein. Deswegen versuche ich in angestrengter Künstlichkeit, einer jeden Angelegenheit schlechte Aspekte zu finden. Ich hab mir einen kleinen Zwerg auf die Schulter gesetzt, der mir kichernd böse Witze erzählt und meine Begeisterung für Dinge und Menschen wieder einfängt. Mich daran erinnert, daß nicht alle sind wie ich. Daß vom raffenützlichen Merkel-Menschen bis zum rassistischen, blonde Männer hassenden Intifada-Spinner jede Menge negativer Zeitgenossen unterwegs sind, die in mir nix als ihr Opfer sehen. Ne harte Erkenntnis – aber entweder man bringt sich um, oder man hat diesen amüsanten Bösewichtel für die Schulter wie ich.
-- * Nix gegen Prolls, schon eher was gegen aufgerüschte Riesenhochzeiten. Aber Hochzeit bedeutet Streß und Proll im Streß bedeutet Gewalt. Brauch ich nicht.
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Kanzleramt. Mai 2025 Was ist das denn? Ne Frauenfalle? Hat Scholz noch schnell aufbauen lassen, um kurz vor Amtsende ein paar unschuldige Jungfern einzufangen und in seine HHamburger Kerker zu verschleppen? Wo er sie zu fürchterlichen CumEx-Sauereien zwingt, zusammen mit seinen Bankiersfreunden? Um die kriminellen Aktionen zu beobachten, hatte ich mich unauffällig am Ufer platziert und so getan, als würde ich ganz unbeteiligt eine rauchen. Tatsächlich aber habe ich alles mitbekommen – ich kann meine Augen nämlich in zwei verschieden Richtungen gucken lassen, was nur ganz wenige Spitzen-Spione beherrschen. Die und der Keith Richards. Dutzende ahnungslose Opfer sind in diesen Tunnel verschwunden. Keins ist wieder rausgekommen. Und wenn, dann waren es ganz andere.
Denken die, ich bin doof? Irgendwelche als Jungfern getarnte V-Männer mit riesigen Hasenfuß-Schuhen da rumtrampeln lassen und glauben, ich merk's nicht? Irgendwann hatte ich mein Beweisphoto gemacht und bin abgehauen. Natürlich unter Ausnutzung des Geländes, aber auch jederzeit bereit, mich den Schergen zu stellen. Ich hatte mir selbstredend ne Legende zurechtgelegt, über die ich hier nicht sprechen kann. Kann nur soviel sagen: Eigene Webseite, die meine Tarnidentität bestätigt, außerdem Fake-Botanisiertrommeln, Schmetterlingsnetze und Politolog:Innen-Brillen. Das findest Du alles nicht lustig? Ja nee, ich auch nicht.
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Hotel Splendid. Mai 2025 Hotel Splendid, war später auch mal der Sitz der Roten Hilfe in Berlin. Vor dem Krieg, in der Weimarer Zeit, als man als guter Kommunist noch bewaffnet gegen die Rechten antrat. Diese Rote Hilfe hat mit dem Roten Hilfe e.V. von heute rechtlich nix zu tun, glaub ich. Mit der zeitgenössischen e.V.-Version, die z.B. inhaftierte Links-Terroristen und sonstige Invert-Nazis als "politisch Verfolgte" unterstützt. Die Aufnahme ist eigtl. vom vergangenen Jahr. Der Film hat sich den Herbst und Winter über neben dem Butterfach in unserem Kühlschrank vor mir versteckt. Jetzt weiß ich auch, wieso ich ständig dieses unterschwellige Gefühl hatte, daß mir was fehlt. Endlich geklärt. Profis empfehlen ja, Filme sofort zu entwickeln, da schon nach einem Tag Zuwarten sichtbare Qualitätseinbußen feststellbar seien. Zum Glück wäre ich viel zu blind, sowas zu sehen. Schon wieder alles krumm und schief. Aber Stativ? Ich scher mich ja um fast nix mehr. Man muß sich nur mal mein Fahrrad oder meine Wampe angucken. Aber seltsamerweise schufte ich mich total, mit nem Stativ rumzurennen. Ist zwar was total anderes, aber ich käme mir vor, als würde ich mit so einem Satz Anime-Tierchen-Ohren aus Plüsch auf dem Kopf vors Haus gehen. Diese Dinger, die an einem Haarreif befestigt sind. Und ja, ich hab ein schönes Kohlendingsbumsstativ. Und nee, Plüschohren hab ich nicht. Und wenn, hätte ich die auch nur für zu Hause, so wie mein Stativ. Und nein, ich würde auch gestandenen Männern nicht die Freundschaft kündigen, trügen sie Plüschohren. (Wobei ich sowieso keine Freunde mehr habe. Die sind alle tot oder woanders.) Stativ jedenfalls halte ich für erlaubt, wenn man ne Fach-Kamera hat, ne Großformat. Aber ne Spiegelreflex? Ach lassen wir das Thema, sonst landen wir wieder bei wadenlangen schwarzen Daunenmänteln für Herren und ob man solche Modekriminellen hängen oder köpfen und wie man ihre Opfer entschädigen sollte.
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Mai 2025 Endlich darf ich wieder Bilder von meiner Frau machen.
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Tiergarten. Apr 2024 Letztes Jahr um diese Zeit. Aufgenommen mit der schönen Nikon F3HP und dem 85mm f2. Altes, gebraucht gekauftes Objektiv, dessen Blendenring so schwergängig ist, daß man ihm erst Gewalt androhen muß, bevor er sich bewegt. Passanten drücken sich irritiert und ängstlich an mir vorbei, andere werden aggressiv und wollen auf mich losgehen, wenn ich so dastehe, mit meinem Bierbauch, der mich schon aus der Ferne als asozialen Hammerwerfer ausweist, und überlaut mit meiner Kamera schimpfe, die Worte zwischen zusammengepressten Kieferknochen rausgezischelt: "Blende Acht, Du Bankert. Ich hau Dir auf die Fress." Wär eigtl was für eine Farbaufnahme. Das Grün der ersten warmen Tage ist derart überwältigend frisch, daß ich mir regelmäßig wünsche, ein wiederkäuender Pflanzenfresser zu sein mit sieben spezialisierten Mägen. (Ich weiß natürlich, daß ne Kuh nicht wirklich sieben Mägen hat, aber es hört sich einfach besser an als vier). Sieben Mägen, um mich auf diese Sahnetorten von Maiengrün stürzen zu können und den ganzen Park kahlzufressen. Danach in meiner persönlichen Wüste zu liegen und unter wunderschönen Kuhwimpern zufrieden in die Gegend zu glotzen. Leider habe ich noch nie erlebt, daß eine Kamera auch wirklich in der Lage wäre, diese Grüntöne wiederzugeben. Ist echt ne traurige Sache, die Farbfotografie. Farbfotografie mit zwei Deppen-F. Dann bleibt man doch lieber bei Schwarzweiß. Nachtrag: Ich kam kürzlich nochmal an der Stelle vorbei. Daraufhin habe ich mir die Negative rausgesucht und festgestellt: War gar nicht die F3HP mit 85mm. Sondern eine Olympus OM-1 mit 28mm. Mein lieber Mann, das ist schon ein Unterschied. Man glaubt, sich an eine Situation zu erinnern und auch daran, welche Kamera man damals vor dem Bauch baumeln hatte. Und dann war doch alles ganz anders. Schlimm. Teilweise fallen mit selbst die Namen langjähriger, geschätzter und gemochter Kollegen nicht mehr gleich ein. Erst nach einer Zeitspanne, die vielleicht ein Körper benötigt, um 49 Stockwerke tief zu fallen.
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Fahrradtour nach Spandau. Mar 2025 An einem Montagnachmittag mit dem Rädchen nach Spandau und zurück. Der landschaftliche Geheimtipp für Leute, die auf Los-Angeles-mäßige DriveIn-Industriegebiete stehen.
Auf der Hinfahrt noch Sonnenschein und Vogelsang, auf der Rückfahrt der Beginn der bürgerlichen Dämmerung und eiskalte Fallwinde. Und ich kleine Ameise zwischen all den LKWs und Supermarktkunden in ihren Familienkutschen, bereit, zerquetscht zu werden oder als Permafrost-Leiche zu enden, die den Archäologen der Zukunft ein völlig falsches Bild vom Menschen des beginnenden 3. Jahrtausends vermitteln würde. Bewaffnet war ich mit einer Nikon F3HP und einem uralten 85mm f2 vorne drauf. Von den F3s horte ich insgesamt 3 Stück in den verschiedensten Erhaltungszuständen in meinem Schatz-Schrank, ich asozialer Kamera-Geier. Funktionieren tun sie alle. Und machen mich einfach glücklich mit ihrem Transportmechanismus, der sowas von ausgefeilt ist, daß man bei jedem Vorspulen denkt: "Ja, das ist der Höhepunkt der menschlichen Ingenieurskunst gewesen. 20 Kugellager und 500 handgedrehte Messing-Zahnräder (oder so), die mit der Präzision eines Tresorschlosses von meinem Daumen bewegt werden. Hier steh ich und überblicke die Welt! Und vor mir liegt nichts als der Abstieg von diesem Mount-Everest menschlicher Intelligenz runter in die rotgrüne Steinzeit-Hölle, in deren tiefstem Tal man Dr. Habecks Blödsinns-Dissertation lesen muß." (Oh Gott, solche Sprüch muß ich mir unter den neuen Lèse-Majesté-Gesetzen der rotgrünen Sonnenkönige echt sparen.) Vor meiner kleinen Spontan-Tour hatte ich mir ein paar Handvoll Weintrauben eingeworfen. ÖÖÖP! Fehler! Hin kam ich gut. Auf der Rücktour aber war der schnelle Zucker aus jenen Trauben verbraucht. Ohne Bargeld, ohne Proviant, nur mit Scheck-Karte, war es mir zu doof, mir in einer der vielen Tankstellen an meinem Weg ein bißchen Gegengift gegen die drohende Unterzuckerung zu besorgen. Als die letzte Tanke hinter mir lag, wurde mir klar, daß das der zweite Fehler war. Tatsächlich kam ich auf der letzten Kalorie zu Hause an, ein glotzäugiges Insulin-Wrack, nicht mehr in der Lage, die winzige Steigung vor dem Knast am Saatwinkler Damm ohne Absteigen und Schieben zu bewältigen. Total im Eimer! Hinter der Wohnungstüre dann war ich nicht mehr fähig selbst dazu, mir meine schweren Halbstiefel aus eigener Kraft von den Füßen zu zerren. Stattdessen bin ich in unserer Küche vor den Eichhörnchen-Vorräten an Keksen und Karlsbader Oblaten, die meine Frau in der hintersten Ecke des rechten Unterschrankes vor mir versteckt, zu Boden gegangen und habe mir reingehauen, was ich finden konnte, anschließend mit zwei Schalen Müsli nachgespült. Was für ein Wildschwein-Glück, sich so richtig mit all dem Zeug vollzustopfen, das in Frankreich in die Kategorie "kleine Sauereien" fällt.
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Spielbank Berlin. Potsdamer Platz. Apr 2025
Auf einer meiner Sonntagmorgen-Rundfahrten. Die Zeiten der großen Casinos sind wohl vorbei. Ich zumindest kann mir nicht vorstellen, daß Literaturgenies wie Dostojewski oder Playboys wie Porfirio Rubirosa oder Omar Sharif vor solch traurigen Hütten rumstolpern, um den Verlust von Haus und Hof zu verarbeiten. Und diese komischen Wägelchen mit Besen und Mülleimer? Die stehen immer scheinbar verlassen in der Gegend rum. Wenn man aber ein erfahrener Scout ist und ein Falkenauge hat wie ich, entdeckt man nach angestrengtem Rekognoszieren schließlich irgendwo einen versteckten Krieger vom Stamme der Warnwesten-Mohikaner, der lautlos seinen geheimnisvollen Tätigkeiten – meist aufm Handy – nachgeht. Das ist wie mit den Rehkitzen. Da denkt man auch immer, die wurden von der Mutter verlassen. Kürzlich, im S-Bhf-Beusselstraße, sah ich mal eins dieser Fahrzeuge mit der vorgesehenen Besatzung. Der Fahrer ein Sub-Sahara-Afrikaner, der umständlich damit beschäftigt war, sein Wägelchen ordentlich zu parken. Der nahm schließlich einen umfangreichen Schlüsselbund zur Hand und öffnete die Tür zum ehemaligen Leitstand im Bahnhof, um einen Kumpel in Zivil einzulassen. Als ich fragte, ob ich mit reindarf, sagte er "Blacks only". Hahaha! Nee, ist natürlich ein Scherz. "Das ist privat", war in Wirklichkeit seine Antwort. Diese Dinger, diese Leitstände, die von außen wie irgendein Kabuff aussehen, sind tatsächlich voll unterkellerte Häuser mit Küche und Toiletten. Könnte man theoretisch drin wohnen. Wenn man bereit ist, vorm Stellpult zu schlafen. Wieso ich das erzähle? Wieso nicht? Sonst erleb ich ja nix. Außerdem habe ich selbst schon jede Menge Scheißjobs gehabt und bin immer sehr interessiert an den Menschen. Ich selbst allerdings habe immer mit der Wut eines Kriegers meinen Dienst verrichtet. Einen riesigen Parkplatz aus Verbundpflaster, gefühlte 3 Quadratkilometer, vom Unkraut zwischen den Ritzen befreien? Biologisch korrekt ohne Gift, nix hier Round-Up oder so, sondern nur durch mechanische Kraft? Kein Problem, hier kommt jung Herkules und wird es Euch zeigen! Kein Verpissen, sondern Kampf bis zum Letzten! Bis irgendwann der Chief antrabte und mir andere Aufgaben zuteilte, weil er um seine armen Pflastersteine fürchtete.
Hier an diesen Ort bin ich vergangenen Sonntag zurückgekehrt, mit meinem 20mm statt dem auf dem Bild verwendeten 35mm / f2. Zurückgekehrt mit dem festen Vorsatz, diesmal die Kamera geradezuhalten. Ohne Stativ geradezuhalten. Als ich endlich ankam, nachdem ich mich durch das Halbmarathon-Chaos und all die gesperrten Straßen gearbeitet hatte, stand da natürlich wieder was im Weg rum. Diesmal kein fahrbarer Mülleimer, sondern eine Hebebühne. Irgendwas ist immer. Annie Leibovitz hätte ein Vorauskommando, das alles aus dem Weg räumt und jedem, der ins Bild laufen könnte, in die Beine schießt. Die würde aber auch nicht sonen Scheiß fotografieren.
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