Tumgik
#Viktor Pelewin
ulrichgebert · 3 years
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Endlich einmal wieder ein Vampir-Roman. Vampire sind aber ganz anders als man erwartet. Sie haben heimlich die Weltherrschaft an sich gerissen, benützen und unterhalten die Menschen mit Geld und wie Milch-bzw.-roter-Saft-Kühe bei Mozartklängen, pflegen Glamour und Diskurs und spiegeln damit auf sonderbarste die moderne russische Gesellschaft wieder.
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Ein früher Criminal-Roman. Aufgrund widriger Umstände wird der Held des Mordes verdächtigt, kann den wahren Schuldigen aber nicht benennen. Ist vergnüglich, voller ergötzlichem Standesdünkel und Intrigen und zur Entstehungszeit war das ja auch möglicherweise noch ein neuartiges Handlungskonstrukt.
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Der junge Lèmpriere hat möglicherweise Anspruch auf ein großes Vermögen, das ihm eine übelmeinende und vor bizarren Morden nicht zurückschreckende Geheimgesellschaft aber mit allen Mitteln und seine seiner enormen klassischen Bildung geschuldeten Naivität ausnutzend, vorzuenthalten versucht. Dafür schreibt er ein umfassendes Nachschlagewerk. Ist episch, vertrackt, groß und wundersam, und sogar mit Piraten! Sie sind aber schon sehr alt.
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Während eines Dante-Kongresses in Rom werden im Rahmen eines Pfingstwunders sämtliche Teilnehmer bis auf den handfesten Erzähler entrückt, der das nicht verstehn noch recht einsehen mag. So albern das ist, erfährt man doch einiges über die Commedia, was mir bei der Verfilmung sehr zugute kam (vgl. hier).
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Der junge Dännenprinz Hamlet wirkt gelegentlich etwas unentschlossen (”Seyn oder nicht seyn”), eine Eigenschaft, die der schwäbsiche Besserwisser durch subtile Weglassungen und eine einmalige Bewertungsfußnote noch vertieft, der damit für die Einschätzung der deutschen Romantik verantwortlich gemacht werden muß (Eigentlich rate ich in diesem Falle zur Erich-Fried-Übersetzung). Dies diente der Vorbereitung für ein größer angelegtes Hamlet-Projekt.
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In Iris Murdochs Meisterwerk The Black Prince, wird auch über Hamlet diskutiert, allerdings nicht so, wie ich erwartet hatte. Dafür über die Liebe, die Literatur, die Eifersucht, die Selbstüberschätzung, die Leidenschaft, den Neid und die Unfähigkeit, ein literarisches Meisterwerk zu schreiben. Zumindest über letzteres hätte sich Iris eigentlich keine Sorgen machen müssen.
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Als weitere Huldigung zum Dostojewski-Jubiläum noch der erste Band von Eckhard Henscheids legendärer Trilogie des laufenden Schwachsinns, ein historischer Roman aus dem Jahr 1972 mit dem schlüssigen Titel Die Vollidioten, in dem eine Gruppe Frankfurter Tunichtgute eine Menge alkoholischer Getränke zu sich nimmt und sich Gedanken macht, welches Fräulein sie wohl als nächstes flachlegen können.
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