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#heinz strunk
triforcevillains · 1 year
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Der Goldene Handschuh (2019)
In diesem bizarren, dennoch geistreichen deutschen Film begleitet man als Zuschauer einen merkwürdigen, alleinstehenden Kauz mit entstelltem Gesicht, riesiger Brille und Sprachfehler, wie er in seiner Stammkneipe ältere Frauen aufreißt und mit nachhause nimmt.
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Nachdem sie mit ihm geschlafen haben, nimmt er ihnen das Leben und lagert ihre Leichen in seiner schimmeligen Hamburger Kiezmilieu-Wohnung. Definitiv eine 10/10
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dezernat-4 · 2 years
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"Was bekommst du?”
In seinem Roman ‚Es ist immer so schön mit Dir‘ (Buch beim Verlag | Hörbuch bei Spotify) denkt Heinz Strunks Hauptprotagonist in einer Szene, dass „nur Leute, die im Leben nicht voran kommen, weil sie dumm und einfallslos sind“ eine Bestellung – z.B. am Kino-Snackschalter – mit den Worten „Ich hätte gerne…“ beginnen.
Schrammels Meinung nach wusste Strunk – dieser Bazi! – ganz genau, was er seinen Lesern da in den Kopf pflanzt! Der Gedanke daran machte dann auch Schrammels tägliche Besorgungen eine Zeit lang ziemlich amüsant, fast wie bei diesem Kindergeburtstagsspiel, bei dem man ein vorgegebenes Wort auf keinen Fall im nächsten Satz verwenden durfte...
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caymanbloggt · 18 days
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Erster abstruser Akt
Der 1998er Stufenheck-Mercedes in leberwursthautgrau, in dem Cayman und der Kameramann sitzen, und der neben einer dicken, bläulichen Abgaswolke jede Menge immer verzweifelter werdende Autofahrer hinter sich ansammelt, weil der Kameramann am Steuer nicht schneller als 56 fährt... Obwohl hier 80 ist ...eiert an diesem Donnerstagnachmittag durch die regennasse, farblose Spätwinterlandschaft.
Derweil im Radio Donau3fm läuft, und wie die allermeisten anderen Mainstream-Radiosender auch, immer und immer wieder die selbe Scheiße spielt und selbst Songs, die bereits ein halbes Jahr oder mehr auf dem Buckel haben, noch als „Frische Hits“ präsentiert.
Cayman beobachtet, wie der Fahrer des Chevrolet Captiva direkt hinter ihnen zum wahrscheinlich hundertsten mal den halben Oberkörper aus dem Seitenfenster streckt, ihnen den Mittelfinger zeigt und mit knallrotem Bollerschädel die vermutlich schlimmsten Morddrohungen in den vom Mercedes fabrizierten Abgasnebel brüllt, die man sich vorstellen kann.
Weshalb Cayman seinen Kollegen fragt: „Ähm du, sach mal... Warum tun wir das?“
Der Kameramann, dessen ausdrucksloses Gesicht in keinster Weise verrät, ob ihm all das vielleicht sogar Freude bereitet, fragt zurück: „Wie? Watt?! Warum was?!“
Cayman dreht sich erneut um, nur um zu sehen, wie der Mann im Captiva erfolglos seinen leeren Kaffeebecher auf den Mercedes zu werfen versucht, fragt: „Na warum quälen wir unsere Mitmenschen so sehr?“
Der Kameramann bleibt mit dem Blick ausdruckslos auf die Straße gerichtet: „Weil datt so iss“
Cayman öffnet das ausgeleierte Handschuhfach, holt eine Dose Mentos-Kaugummis heraus, steckt sich zwei der Pfefferminzdragees in den Mund, legt die Dose zurück und knallt den Fachdeckel wieder zu: „Ja aber dadurch wird die Welt doch auch nicht besser. Und der wütende Fettsack hinter uns in seiner wertlosen Schrottkarre von einem Hersteller, der aufgrund verkäuferischer Erfolglosigkeit den Verkauf seiner Autos 2015 für immer eingestellt hat auch nicht. Sollten wir nicht mit gutem Beispiel vorangehen und uns zumindest an die Geschwindigkeitsschilder halten?“
Der Kameramann dreht das Radio, in dem Pink zum hundertbillionsten mal ihren drittletzten Song herausjöselt, etwas lauter: „Nene du, SO funktioniert das nun mal nicht in der Welt. In unserer Gesellschaft hier“
Cayman, der feststellt, dass die Fakeholz-Zierverkleidung in der Mittelkonsole sich schon wieder von ihrem Klebstoff löst, fragt: „Ja und wie funktioniert das ganze dann?“
Der Kameramann der kurz im Rückspiegel sieht, wie der dicke Mann im Chevy Captiva von seiner Frau abgehalten wird, einen seiner Schuhe auf ihren Mercedes zu werfen, antwortet: „Ziemlich genau SO wie jetzt“
Cayman rümpft die Nase, derweil von weiter hinten ein getunter Hyundai N dicht vorbeirast, mit knatterndem Auspuff und lautem Gehupe.
Nachdem Pink ausgelullert hat, folgt ihr Ed Sheeran mit seinem vorletzten Song. Der Mann im Captiva ist in der Abgaswolke ihres Wagens nun kaum mehr zu sehen, vielleicht ist er auch schon bereits erstickt.
Dann schließlich erbarmt sich der Kameramann und erklärt: „Also gut, nun hör mal... In dieser unserer Gesellschaft, da brauchen wir die Bollos, die Knallos, die Rallos, die schiefen Ulfis mit Schlabbernase und Wackelkopp. WIR stellen sicher, dass die heilige Unzufriedenheit UND die Abwärtsversicherung bestehen bleibt, und sich die Leute die sich allesamt über uns fühlen, besser fühlen können. Eine Gesellschaft, in der sich alle gleichberechtigt in die Augen gucken und achtzig fahren, wo achtzig ist, das geht nicht gut. Verehste? Keiner will selber der Depp sein. Deshalb müssen es eben andere tun. Wir leisten hier gewissermaßen GESELLSCHAFTSARBEIT“
Noch einmal blickt Cayman nach hinten, der Captiva-Fahrer streckt beide Mittelfinger aus: „Seems legit“
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Cayman Liest
Dieses Mal:
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Heinz Strunk
"Der gelbe Elefant" - Kurzgeschichten und Miniaturen
„Irrsinn, Boßhaftigkeit und ein großes Herz“
(Endlich)Mal wieder Kurzgeschichten
Ja, „Ein Sommer in Niendorf“ war schon ziemlich gut. Auf alle Fälle besser, wie ich finde, als der Vorgänger „Es ist immer so schön mit dir“, bei dem mir persönlich genau jene Frechheit und gleichzeitige Herzenswärme fehlte, welche sich nun in voller Schönheit in Strunks Kurzgeschichten ausbreitet. Wobei nicht alle gleich stark zu bewerten sind, sondern ein paar wenige eher wie Entwürfe wirken, welche man sich notiert, die zu gut zum wegwerfen, aber irgendwie auch zu nichtsführend sind, als dass man da mehr draus machen könnte. Diese kann man aber immerhin als Gratisproben der Presse, in diesem Fall dem SPIEGEL zukommen lassen, und wenn die Thematik reißerisch ist, ja DANN beißt die Pressemeute sowieso ohne zu zögern an. Beim SPIEGEL war es die „Geschichte“, oder eher ein Entwurf, über eine Partei, eine rechtspopulistische, ultramarktliberale Partei, welche alle alten Menschen mehr oder weniger „Über die Klippe“ schicken will, um so der Gesellschaft jede Menge Arbeit und Geld zu (er)sparen – Ein durchaus als „kleiner Geniestreich“ zu bezeichnender Weg, der Presse einen Köder hinzuwerfen, dem sie nicht widerstehen konnte.
Ebenfalls immer wieder im Gerede war jene Shortstory, oder eher: Microstory, über einen Mann, der sein Leben lang über seltsame Herzbeschwerden klagt, aber niemand glaubt ihm, oder will etwas ungewöhnliches finden können. Bis er schließlich stirbt, man seine Leiche aufschneidet, und feststellt: Der Kerl hat nicht nur EIN HERZ, sondern der ganze Körper sitzt praktisch voll von unterschiedlich großen Herzen! Manche größer, manche ganz klein und ein oder zwei schlagen sogar noch! Ja Pottstausend! Da... Also DA waren Kritiker und Presse aber auf eine angeekelt-faszinierte Art und Weise gefesselt! Na also sowas! Dass solche Minigeschichtchen wie diese, mit derartig unheimlichen, wie abstrusen Ideen in den als „Freaknestern“ verschrienen Creepypasta-Foren seit ihrer Gründung an der Tagesordnung sind, und auch von Strunks 12-jährigem Sohn hätte geschrieben sein können... Lassen wir mal so stehen. Denn immerhin passt dieses werbewirksame Zugpferd problemlos auf eine Buchseite.
Und es entlarvt wieder einmal mehr, wie verlogen der gesamte Kunst- und Literaturbetrieb, gar WIR ALLE es sind. Denn käme die Geschichte von dem Mann mit den vielen Herzen von einem unbekannten Creepypasta-User, mit Sicherheit würde sich kein Schwein dafür interessieren. Eventuell hätten Verlage, bei denen solche Ideen und Texte eingereicht werden, dem Verfasser nahe gelegt, sich mal bei einem Jugendpsychologen als Problemfall zu melden. Da der Urheber allerdings in diesem Fall ein namhafter Promi und Autor ist... Sagen wir es mal so: „Ob deine Zucker-Haselnusspaste wirklich gut schmeckt, das liegt auch nur daran, welcher Herstellername vorne drauf steht. Den Rest machen Marketing und deine eigene Überzeugungskraft“.
Das geht jetzt weniger gegen Heinz Strunk selber, der kann machen was er will, aber man merkt in solchen Momenten immer wieder, vor allem immer wieder besonders durchsichtig, wie die Ökonomie der Aufmerksamkeit funktioniert.
Mit diesen ausgesprochen kostengünstigen Marketingtricks hat jedoch auch der letzte mitbekommen, dass Heinz Strunk, der als Autor eine mehr als beachtliche Lern- und Erfolgskurve hingelegt hat, ein neues Buch veröffentlicht. Dass sie ausgerechnet jene „SPIEGEL-Kurzgeschichte“ über die rechtspopulistische Partei, die alte Menschen über die Klippe schicken will, sowie der Creepypasta-Shocker vom Mann mit den vielen Herzen am Ende künstlerisch, sprachlich und auch ansonsten eher die Nebelkerzen mit Brennhemmung unter all den im fertigen Buch versammelten Geschichten sind... Geschenkt. Denn „DER GELBE ELEFANT“ hat vieles zu bieten, von sehr oskuren Charakteren, die so neben der Spur sind, dass man sie einfach lieben muss, über kolossale Vollzeitarschlöcher, monströse Selbstoptimierungsfreaks, bis hin zu liebevoll gezeichneten Zeitgenossen, deren bloßes Dasein einen mit Herzenswärme regelrecht fluten.
So ist von böser Satire, stupider Komik, schmerzhafter Realität, entlarvender Nahbeleuchtung, bis zu sorgfältig gezogenen Strichen alles vorhanden. Und ob eine Geschichte mit tiefer Empörung endet, mit einer stumpfen Pointe, eisiger Kälte, völliger Absurdität oder einem Kloß im Hals, entscheidet jede Shortstory für sich.
Windschiefe Typen, Vollzeitvollpfosten und eine Flockenzählerin
Wenn die Arbeit eines Autors sehr solide ist, aber Kritiker unbedingt Kritik üben wollen oder diesen schlicht nicht mögen, dann haben sie meistens das Problem, dass da nichts oder nicht viel ist, an dem sie sich festbeißen können. Was in diesem Fall bereits wiederholt zu absurden Falschdarstellungen und Komplettverdrehungen geführt hat, die sich beinahe so lesen, als hätte der 12-jährige Sohn von Strunk mal schnell einer KI den Befehl gegeben, eine negative Kritik zu Papas neuem Buch rauszurotzen.
Bei DEUTSCHLANDFUNK-KULTUR, wo man bereits das letzte mal, bei „EIN SOMMER IN NIENDORF“ mit problemlos widerlegbaren Argumenten blind drauf einprügelte (In dem Fall ausgeführt von einer frustrierten Feministin, welche im Buch überall frauenfeindliche Darstellungen und Absichten zu finden glaubte)...
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Bleibt man sich auch jetzt treu:
„Seit DER GOLDENE HANDSCHUH“ gilt der Musiker Heinz Strunk auch als ernstzunehmende, literarische Stimme. Im Erzählband „DER GELBE ELEFANT“ neigt der Experte für angeschimmelte Lebensumstände aber dazu, seine abgehängten Figuren zu verraten“.
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Gibt mit der Aussage jedoch gleich mehrere Probleme: ERSTENS sind nur ein Teil der Figuren „abgehängt“ oder haben „angeschimmelte Lebensumstände“, manche sind in ihrem Job durchaus erfolgreich und rührig – ZWEITENS geht es durch so ziemlich alle Gesellschaftsschichten – und DRITTENS werden manche Figuren als Idioten dargestellt, weil sie Idioten sind. Einige werden schlicht in ihren eigenen Widersprüchen entlarvt und manche werden neutral bei dem beobachtet, was sie gerade tun und denken.
Also keine Ahnung, welches Buch man bei DLF dieses mal wieder nicht richtig gelesen, oder welche KI man nach ihrer Meinung gefragt hat, aber richtig ist daran praktisch nichts. Beziehungsweise, sagen wir es mal so: ARSCHLÖCHER werden als ARSCHLÖCHER dargestellt. VOLLIDIOTEN werden als VOLLIDIOTEN dargestellt, manchmal schlägt das Karma zu und manchmal reiten sich die Protagonisten selber ins Verderben. HERUNTERGEKOMMENE ZEITGENOSSEN bleiben ebenfalls was sie sind, jedoch gerne im Kontrast zu ihren nicht ganz oder gar nicht heruntergekommenen Familienmitgliedern oder Mitmenschen (Bei denen dann jedoch gerne auf andere Art der Haussegen schief hängt). Und manche werden als das was sie sind gezeigt. Als MENSCHEN, mit all ihren Fehlern, Widersprüchen, ihrem Selbstbetrug, ihren Wunden und Schicksalsschlägen.
Zielscheiben für Hohn, Satire und Spott sind vor allem, eigentlich sogar ausschließlich unsere lieben Freunde, die SELBSTOPTIMIERER, POWERWORKER, TRYHARDER, SCHWITZER und HOCHLEISTUNGSDUDES. Denn die hat Strunk gefressen. Wobei man ihm in diesem Fall nur zustimmen kann, denn die meisten dieser Leute sind auch im echten Leben oftmals perfekte Witz-Zielscheiben oder bereits ihre eigene Karikatur geworden. In Strunks Kurzgeschichten gehen krankhafte Hochleistungswut, sowie (selbst)verlogene Hochoptimierung grundsätzlich nach hinten los, und immer steigert sich dieses „nach hinten losgehen“ von einer ganz normalen Alltagssituation, bis es in völligem Irrsinn oder gar im Ableben der Figur endet. Und immer empfindet man mindestens Schadenfreude, oder aber man blättert zur nächsten Geschichte um und denkt sich: „Tja, selber Schuld!“.
Anderen Figuren blickt Strunk schlicht über die Schulter und zeichnet auf, was passiert. Der etwas stumpfe Landwirt, für den ein kurzer Einkaufsausflug in die Stadt und der anschließende Heimweg wie der überstandene Besuch in einem fremden, gefährlichen Alienuniversum vorkommt beispielsweise. Ja, dieser Knabe hat etwas „lächerliches“ an sich, jedoch wird sich so mancher unter uns zumindest im Kleinen darin wiederkennen können. Speziell eingefleischte Landeier. Oder der „Och nö“-Typ: Der prototypische Totalvollpfosten, dessen IQ problemlos unter jeder Tür hindurchpasst, aufrechtstehend! Von Beruf Arbeitsloser, vielleicht sogar arbeitsloser Arbeitsloser, weil selbst das Jobcenter ihn aufgegeben hat, und stolzer Besitzer eines schwer verhaltensauffälligen Kampfhundes, welcher im Lauf der kurzen Geschichte ein Blutbad anrichtet. Für welches sein Herrchen, wie für alles andere auch, nur ein „Oh nö“ übrig hat, seinem bepelzten Liebling keine Schuld gibt und das kleine Malöhr so schnell wie möglich unter den Teppich kehrt, in dem er einfach nach Hause geht und RTL2 guckt. Selbst wenn das Szenario an sich reichlich übertrieben erscheint, es gibt solche Leute und es hat auch schon solche Vorfälle gegeben.
Und dann gibt es die erwähnten Abgehängten, denen am Ende schlicht keine göttliche Gerechtigkeit widerfährt und wir als Leser, wie die Charaktere damit klarkommen müssen. Vielleicht ist es das, was den Kritiker vom DLF so stört? Dass Strunk sich nicht als Socialjustice-Warrior aufspielt, soziale Missstände laut anprangert und Minderheiten grundsätzlich mit einem guten Ende belohnt, sondern Ungerechtigkeiten schlicht passieren, weil sie jeden Tag passieren. Im Falle des „Pfandflaschensammlers“ der einem aggressionsgestörten Fahrradfahrer aka Hochleistungsmenschen in die Quere kommt, ist es eine Szene, welche in der Tat Alltag ist. Und im Falle der beiden Pärchen, welche ein griechisches Restaurant besuchen und keinen sonderlich guten Abend miteinander haben werden, so stellt sich später heraus, liegen die Probleme viel tiefer. Nur behoben werden diese nicht, sondern bleiben und lassen erahnen, dass ein Happy End nicht in Reichweite ist. Etwas, das viele, vor allem linke Journalisten und Kulturexperten aktuell sehr stört, wenn Autoren sich NICHT jederzeit plakativ als fiktionale Sozialarbeiter aufspielen.
Wobei Strunk dies in der allerletzten Geschichte auf eine gewisse Weise dann doch tut, als er mit uns zusammen „Die Flockenzählerin“ besucht. Keine beißende Satire, keine dummen Sprüche, kein krummer Blick oder entlarven von schlechten Charakterzügen. Hier wird ein Mensch gezeigt, der einen letzten, großen Schritt gehen wird, Angst hat, sich erinnert, beinahe wieder ein Kind wird, bevor er selber zu einer Flocke wird, die wie alle ihre Artgenossen... Eines Tages auf einmal verschwindet.
FAZIT
„DER GELBE ELEFANT“ ist ein klassischer Heinz Strunk. Kurzweilig, mal zutiefst elendig, mal traurig, mal obskur mit einem plötzlichen Drift ins finstere, mal ausgesprochen realistisch, mal pure, böse Satire und dann auf einmal zutiefst menschenfreundlich.
Wer ausschließlich nach jenen paar Storys geht, die den Weg in die Presse gefunden haben, verkennt das Buch. Jede längere Story im speziellen hat ihren eigenen Sound und nie kann man sich sicher sein, ob man nur Zuschauer ist und beobachtet, ob man immer tiefer in eine Geisterbahn hineingelockt wird, oder ob alles nur dazu dient, am Ende einen fiesen Witz vom Stapel zu lassen. Politisch und gesellschaftlich wird alles aktuelle abgedeckt, von Menschen die Flaschen sammeln müssen und von respektlosen Hochleistungsbrutalisten wie der letzte Dreck behandelt werden, verpeilten Aktivisten die zwar das Herz am rechten Felck, aber keinerlei Realitätsempfinden haben, verschrobenen Unikaten mit hohem (Selbst-)(Wieder)erkennungswert, sowie dem Klassiker schlechthin: Das moderne Städterpärchen, dessen Beziehung hinter der Fassade bereits krachend in Scherben zerfällt.
Ebenfalls großartig ist die Geschichte, in der ein namhafter Talkshowexperte bei Markus Lanz nach einer langen Karriere als fachmännischer Besserwisser ausgerechnet zu seinem 25sten Jubiläum offiziell entthront und entmündigt wird, jedoch bis zum Schluss wie der Held in einem Thriller daran glaubt, die Sache doch noch zu seinen Gunsten zu drehen... Und wir Leser gleich mit.
Bildtechnisch fällt auf, dass Strunk bei visuellen Beschreibungen offensichtlich gewisse Stimmungsfavoriten hat, welche er gerne bemüht. So dient in gleich mehreren Storys Sonnenlicht, welches durch Baumkronen und Äste hindurchscheint als Setdressing. Ein bisschen unoriginell. Und wenn es im selben Kurzgeschichtenbuch mehrmals vorkommt auch repetitiv.
Wo der angebliche „Verrat“ an speziell den abgehängten Figuren bestehen soll, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Denn in diesem Buch hat halt Pech wer Pech hat, wird schlecht behandelt weil er schlecht behandelt wird oder ist ein offensichtlicher Volldepp, weil er ein Volldepp ist. Vielleicht wird auch mal wieder Satire mit Böswilligkeit verwechselt, was aktuell speziell eine neuzeitliche Berufskrankheit linker Journalisten ist. Während sich marktliberale, konservative Kollegen darüber empören werden, wie respektlos hier mit den Selbstoptimierungsprofis, den „Leistungsträgern“ in unserer Gesellschaft umgegangen wird. Denn die werden von Strunk nicht im Stich gelassen, sondern mit viel Hochgenuss in Situationen gebracht, in denen ihr Selbstbetrug früher oder später entweder auffliegt, oder aber sogar tödlich endet. Mal ohne weiteren Kontext und mal mit beißender, ironischen Botschaft.
Dieses Buch ist ein breit aufgestellter Strauß längerer, sowie beinahe mikroskopisch kleiner Geschichten, Entwürfen und Shortstorys, welcher inhaltlich aktueller nicht sein könnte und dabei viele Tonlagen beherrscht. Wenn man denn in der Lage ist, diese auch zu hören.
Kurzweilig ist es auf jeden Fall.
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Heinz Strunk
„DER GELBE ELEFANT“ - Kurzgeschichten
Buch gebunden
Rowohlt
Ersterscheinung 2023
Preis: 22,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1++
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Letzter überhaupt nicht mehr abstruser Akt
Sie stehen an einem der Coca-Cola-Stehtische vor dem Verkaufswagen von „Rolfi`s Currywurstimperium“, futtern feine Currywurst mit Pommes und noch nicht ganz durchgebackenen Brötchen, derweil der klapprige Mercedes fachgerecht quer auf drei Parkplätzen gleichzeitig steht. Natürlich mit der Nase gerade noch so auf einem der Behindertenparkplätze, hier vor dem Combimarkt.
Während Cayman die gestressten Leute mit ihren Einkäufen beobachtet, schlägt der Kameramann seine Flasche Cola an der Tischkante auf: „Tja siehste! Und KEINER, wirklich KEINER regt sich auf! Dass wir unsere Schrottkiste mitten auf drei Parkplätzen abgestellt haben, weil ALLE nur noch an sich denken und nicht einen Zentimeter weiter! Erst wenn die Parkplätze rarer werden als jetzt, werden sich welche beschweren. Und dann auch nur deshalb weil es um sie selber geht, weil SIE gerade keinen Parkplatz kriegen! Weil Unser Mercedes IHNEN etwas wegnimmt!“
Cayman legt sich ein Stück Currywurst auf seine Brötchenhälfte: „Und WIR sind diejenigen, welche die Leute hoffentlich mit ausreichend asozialem Verhalten und Egoismus aus ihrem ichbezogenen Winterschlaf wieder aufwecken, oder wie? Ein bisschen sehr undurchdacht der Plan finde ich“
Der Kameramann nimmt einen Schluck aus seiner Flasche, rülpst leise, hebt den Zeigefinger und meint: „Die egoistischen Arschlöcher in der Gesellschaft schockieren und steigern das Gemeinschaftsgefühl. Der gemeinsame Feind, das gemeinsame Negativbild schweißen zusammen. Kennt man doch“
Cayman sagt: „Damit auch wir beide irgendwann hoffentlich in einer besseren Gesellschaft leben?“
Der Kameramann schüttelt den Kopf: „Ja auch, aber außerdem weil es einfach GEIL IST! Park deine wertlose Dreckskarre auf drei Parkplätzen, drück die kleine Omma anner Kasse nach hinten, fahr nen Suv ohne Partikelfilter und hab nen „Fuck Greta“-Aufkleber anner Heckscheibe. Heul pausenlos herum, dass die Ausländer und Arbeitslosen dir deine harterarbeiteten Steuerbeiträge wegfaulenzen, obwohl du genau weißt, dass dein Arbeitgeber dich weit unter Tarif bezahlt, die Politik dich noch weiter ausnimmt, derweil vor Inkompetenz nur so stinkt, aber du das alles mit dir machen lässt, weil du entschieden hast, dass du es mit dir machen lässt. Weil „Was soll man schon dagegen tun? Die da oben machen doch eh was sie wollen!“. Ach, und wähl irgendwelche Arschlöcher mit völkischem Dachschaden und rede dir ein, dass du ja kein Nazi bist, aber... Ich glaube DAS ist der Punkt bei der Sache. Wenn du erst mal einen bestimmtes Mindestmaß unterschritten hast, an sozialer Kompetenz, dann passt sich der Rest von dir an und du hast Rund um die Uhr mindestens wohlige, wütende Genugtuung in deinem ansonsten sinnentleerten Leben. Das ist denke ich dabei der philosophische Grundaspekt. Innere Genugtuung durch mitmenschliche Verwahrlosung“
Cayman futtert seine Currywurst auf Brötchen und denkt eine Weil nach, während er immer wieder auf den quergeparkten Mercedes schaut...
Der Kameramann piekt sich ein mittelgroßes Stück Wurst mit viel Soße und...
...da löst sich das Stück von seinem Pieker und fällt ihm auf den Schuh.
Empört schimpft er: „JA DAMMICHNOMMAL! DOH! Nicht nur unten auf den Hosensaum abgerollt und alles vollgesaut! Sonnern dann auch noch verdammtnochmal AUF DEM SCHNÜRSENKELBEREICH GEKLATSCHT UND DA DEN REST DER SoßE VERTEILT... OCH NÖÖÖÖ!“
Cayman lächelt wohlwollend: „Und DAS ist wiederum der übersehene Punkt an deiner These, die im Kern ja richtig ist.“
Der Kameramann fragt: „Wieso? Watt?“
Cayman antwortet: „Das Karma“
Der Kameramann schaut erneut auf die Sauerei auf seiner Hose und an seinem Schuh.
Und sagt zustimmend: „Jupp, kommt hin“.
ENDE
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plattenabendonline · 2 months
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Heinz Strunk - Opa Làmour (2015)
Hans Kopinski
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Heinz Strunk "zeit"
Zeit 2007, Kurzfilm, Regie: Frank Schneider, Produktion: Filmstyler Pictures GmbH
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schalotte · 1 year
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"Egal wie grell" by Mirna and Etta Funk & "Breit in 100 Sekunden" by Heinz Strunk on the title page of Zeit Magazin 28.07.22
Among The Burning
Open your eyes,
I am guilty, guilty,
Open your eyes
I want to believe it I must
Open your eyes,
Nothing is worse, worse than
Open your eyes,
Then I'll stay
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movienized-com · 6 months
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Last Exit Schinkenstrasse
Last Exit Schinkenstrasse (Serie 2023) #MarcHosemann #CharlyHübner #BjarneMädel #KatharinaWackernagel #CarmenMolinar #BettinaStucky Mehr auf:
Serie Jahr: 2023- (Oktober) Genre: Comedy Hauptrollen: Marc Hosemann, Charly Hübner, Bjarne Mädel, Katharina Wackernagel, Carmen Molinar, Bettina Stucky, Heinz Strunk, Lo Rivera, H.P. Baxxter, Olli Schulz, José Barros, Rocko Schamoni, Björn Meyer, Mickie Krause, Julia Jendroßek, Borja Tous … Serienbeschreibung: Für Trompeter Torben (Marc Hosemann) und Saxophonist Peter (Heinz Strunk) könnte es…
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ireallylovelanguages · 6 months
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Post vom March 20, 2024 at 11:48AM
Aktuell lese ich “Der goldene Handschuh” von Heinz Strunk. Im zweiten Slide ist das Buch zu sehen, was ich vorher gelesen habe. #heinzstrunk #dergoldenehandschuh #rowohltverlag #truecrime #literatur #lesen #bookstagram #germanbookstagram #photooftheday #instagood #naturephotography #fakt #language #kunst #buch #literature #bücher #book #nature #fakten #germany #art #dieterzurwehme #booklover…
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filterlog · 10 months
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dezernat-4 · 2 years
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Sicherungsstift
Rückblende 2015 – und Schremser muss erschreckt feststellen, dass er trotz aller Beteuerungen drauf und dran ist, die nächste Dekade wegprokrastiniert zu haben:
“Transitionsphase. Mein Leben schien auf einen Kulminationspunkt zuzusteuern, mir dämmerte, dass die ganze aufgebrachte Energie gegen diesen unsichtbaren, aber immer präsenten Widerstand doch noch zu etwas führen musste, ich es nur nie erkennen konnte und es etwas sein musste, dass nichts, aber auch gar nichts mit meinem bisher gelebten Leben zu tun haben konnte. Wie bei einem Flug durch Wolken blitzten ab und zu klare, helle Eindrücke vor azurblauem Himmel auf, bevor es wieder in dieses milchglasige, gräuliche Niemandsland meiner Realität ging. Aber seit eh und je hatte ich dieses Gefühl in mir – und meine zutiefst verunsicherte Seele nannte diesen Zustand ganz bewusst nicht 'Gewissheit' – dass etwas Großes und Schönes auf mich wartete; und die größte Gefahr war immer zu denken, diesen inneren und äußeren Wohlstand aus irgendeinem Grund nicht verdient zu haben.
Aber diese Zweifel bröckelten glücklicherweise, wahrscheinlich wurde der Leidensdruck in mir doch noch zu groß, der Wunsch über die Jahre tausendfach visualisiert, irgendetwas schien auf eine Lösung hinzuarbeiten, denn alles, alles andere schien so unnütz, so wertlos, so absolut inkompatibel mit meinem seltsam-neurotischen Ich zu sein, und mir wurde immer bewusster, dass ich ein Leben wie gerade trotz all seiner zweifellos schon gebotenen Komfortabilität nicht mehr ewig so weiterleben konnte. Etwas zersetzte sich im positiven Sinne immer weiter in mir, ich wollte endlich finanzielle Sicherheit schöpfen können aus dem, was mir lieb und teuer war, ich war mir sicher, dass ich Menschen erfreuen, unterhalten und spirituell empfänglicher machen konnte, wenn sie sich nur auf mich einließen, wir uns gegenseitig öffnen würden. Ja, ich konnte etwas geben! Dessen wurde ich mir sicherer und sicherer. Zum Eintritt in eine goldene Zukunft schien nur noch der Sicherungsstift gezogen werden zu müssen, und dieser Gedanke ließ mich regelmäßig wohlig erschaudern. Doch näherte ich mich beim Schreiben dieser Zeilen bereits dem 50. Geburtstag, jemand wie Heinz Strunk war da als ausgewiesener Spätzünder schon 10 Jahre dick im Geschäft, da soll man nicht in einen zerstörerischen Panikmodus verfallen!
Trotzdem – Gedanken an die eigene Andersartigkeit und Akzeptanz machten sich dann wohlig-warm und bewusstseinserweiternd in mir breit, wissend, dass mir am Montag Morgen noch klarer sein würde, in einer von mir verachteten Welt ein Leben zu leben, das ich kaum mehr verstand und ertrug, und die Möglichkeit bestand, dass dieser Effekt durch eventuelle Launen des Polizeipräsidenten noch beschleunigt werden konnte. Ying und Yang. Andererseits wünschte ich es mir fast, weil mein Leiden unter Umständen abgekürzt werden könnte, aber das war bisher nur Theorie, zu sehr verließ mich anscheinend doch der Mut, all das eben Ersehnte schnell umsetzen zu können, und ich erkannte in mir masochistische Züge, weil ich diesen quälenden Schwebezustand als fast schon reizvoll zu empfinden schien. Wie bitte?!
Ansonsten machten sich konkretere Visionen in meinem Kopf breit, die mich mit Strohhut und Notizblock bestückt am Semmering zeigten, die würzige, klare Waldluft in der Sommerfrische geniessend, mich selbst konfrontierend mit den geschichtlichen Ereignissen und eigenen Erlebnissen dort, neugierig, ob diese Voraussetzungen kreativem Output hilfreich sein könnten.
Grund für diese Assoziationskette war mit Sicherheit der dicke Schriftsteller beim Schnitzelessen in einem sehr redlichen Hotel-Gastgarten schräg oberhalb der Semmeringer Passhöhe im August 2015: Seine Ideen sprudelten über mehrere Tische hinweg sehr deutlich hörbar und leicht überbetont distinguiert in perfektem Hochdeutsch aus ihm heraus, drehten sich um eine Schiffsbesatzung, die durch eine Notsituation sozial-solidarisches Verhalten praktizieren musste, um ihr Überleben sicherstellen zu können – sozusagen ein mikrogesellschaftliches Experiment. Sein weibliches Gegenüber entgegnete genauso trocken wie emotionslos, dass dies eine Handlung sei, die sie schon nach dem Lesen des Klappentextes zum sofortigen Weglegen des Buches veranlassen würde. Der korpulent-käsige Autor rang mit der Fassung und bestellte sich kompensatorisch eine Mehlspeise. Seine Hosenträger waren verstellbar.
Zu einer Annäherung würde es nicht mehr gekommen sein zwischen den beiden, dafür war seine Aura zu sehr von außen sichtbar implodiert – zwischenmenschliche Anziehungskräfte, was für ein großes Thema!”
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caymanbloggt · 2 years
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Cayman liest > Heinz Strunk> “Ein Sommer in Niendorf” >Roman
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Erster Teil des letzten Tages im Sommer
Es wird Herbst.
Wenn es eine Tatsache gibt, welche sich nun mehr und mehr durch die bis jetzt noch gleißende Sommerhitze sickern lässt, dann ebenjene. Der Sommer 2022 wird sein jähes Ende finden - erst nur ganz leicht runzelig, dann blass und faltig werden und zum Schluss, wohl weitaus schneller, als man denkt, sich zu seinen Ahnen gesellen.
Noch jedoch, da ist es nur ein einzelnes, graues Haar an der Schläfe, ein leichtes Ziehen im rechten oder linken Kniegelenk, ein „besser die Zeitung lesen können mit der neuen Gleitsichtbrille“, sprich einfach so ein Gefühl, dass die Zeit niemals auch nur auf die Idee kommen könnte, stehen zu bleiben.
Noch laufen sie in kurzen Ärmeln und kurzen Hosen an der Promenade entlang, noch wird Eis verkauft wie blöd, noch knallt die Sonne von oben und ihre ausgesendete Hitze von den Pflastersteinen zurück nach oben – Doppelgrill also, wenn man es so sehen will, von unten, wie von oben knusprig-braungebrannt.
Noch sitzen sie, sich vor der ärgsten UV-Strahlung schützend in ihren Strandkörben, noch liegen die ganz Hartgesottenen auf ihren angemieteten Liegen oder ihren Badetüchern und nehmen mit, was noch mitzunehmen ist, an Sommerbräune.
Und noch, da riecht jeder zweite im vorbeigehen irgendwie nach Sonnencreme.
Doch trotz allendem, macht sich der Herbst bereits jetzt bemerkbar, ohne dass man seine Existenz beweisen zu könnte, anhand irgendwelcher greifbaren Belege.
Ist es der Einstrahlwinkel der Sonne? Ist es die Art, wie das Sonnenlicht den Boden erreicht? Macht es sich bemerkbar, dass sie sich langsam aber sicher entfernt? Ist es dieser „Hauch“ in der Luft, diese microfeine Geruchsnote von Feuchtigkeit und zerfallendem Baumgrün? Oder macht es einfach die innere Uhr?
Cayman und der Kameramann, die an einem der weißen Plastikstehtische von „Benny`s Bester Fischstube“ stehen, ihre Cola trinken und ihre frischen Krabbenbrötchen essen, können es ebenfalls nicht richtig deuten. Auch wenn die Zeichen, dass ein wahrlich heißer Sommer einem hoffentlich einigermaßen annehmbaren Herbst  (und auch Winter) folgen wird, überall um sie herum sind.
Cayman, der zum Niendorfer Meer herüberschaut, meint: „Tja, also DAS war er dann wohl, der Sommer. War echt heiß an so einigen Tagen...“
Der Kameramann nimmt einen Schluck von seiner Cola: „Jupp. Scheiß Klimawandel“
Cayman beißt von seinem Krabbenbrötchen ab: „Aber dasch musch mann dieschem Schommer lasschen, wir werden ihn vermischen, zumindest dieschessch Jahr“
Der Kameramann lässt seinen Blick nun ebenfalls über Strand und Meer schweifen: „Jepp. Scheiß Putin“
Cayman, der seine Coladose in die Hand nimmt, meint: „Und auch schade, dass die Fischstube abgerissen wird, damit bis kommenden Sommer dort überteuerte Eigentums-Ferienapartment-Lofts entstehen können“
Der Kameramann antwortet trocken: „Jopp. Scheiß geldgeile Investoren“
Eine Möwe macht im Sturzflug jagt auf das halbaufgegessene Brötchen in der Hand eines älteren Mannes, der sich sichtlich erschreckt, es aber beschützt, als ginge es um sein Leben. Und der frechen Möwe, welche wie schwerelos direkt vor seiner Nase zu schweben scheint, beinahe eine Ohrfeige verpasst. Seine Frau sagt „Achgottachgott! Die sind aber auch unverschämt hier!“. Derweil der Mann die Möwe am Ende wegwedelt, wie eine lästige Fliege.
Cayman fragt: „Und nun? Ich hatte keine Lust eine gescheite Anmoderation zu schreiben...“
Der Kameramann zuckt mit den Schultern und meint: „Tja. Dann eben nicht. FILM AB!“
Cayman liest
Dieses Mal:
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Heinz Strunk
„Ein Sommer in Niendorf“
„Hot Summer, Dark Vibes and Fucking Crazy Shit“
Vom „Versager“ zum deutschen Jahrhundertschriftsteller?
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Ja, Heinz Strunk „lastet“ nach wie vor das berufsbedingte „Manko“ an, halt „immer noch“ „nur“ oder hauptsächlich ein Komiker zu sein, anstatt eines richtigen, seriösen Schriftstellers. Warum jemand, der in der Lage ist Menschen bestens zu unterhalten und zum lachen zu bringen, sei es nun mit harmloser Alltagskomik oder aber sehr kritisch mit politischer Satire, nun weniger Seriös sein soll, als jemand, der dies nicht tut, ist in meinen Augen nicht nachvollziehbar.
Es sei denn man denkt ausschließlich in Schubladen, legt eine Eigenschaft einer Person über alle ihre Werte und Talente und stempelt sie so ab, damit sie möglichst platzsparend in eine Ecke hineinpasst. Denn Grautöne, Widersprüche, breitgefächerte Talent- und Schaffensmuster bekommen viele Leute halt nicht hin. Journalisten genausowenig wie Kritiker und die dumpfe Masse an Menschen da draußen schon mal erst recht nicht. Es muss eindeutig sein, sonst droht Verwirrung im enggewachsenen Oberstübchen. Und das ist nicht gut, denn das könnte das klar sortierte Weltbild ins wanken bringen. Sprich: Man müsste damit klarkommen, dass Menschen keine Pappaufsteller sind, sondern drei- wenn nicht sogar mehrdimensional und voller Widersprüche welche sich untereinander auch desöfteren gar nicht berühren.
Wobei ich persönlich ja immer fand, wenn Strunk bei „Extra3“ auftrat, dann war er nicht anders als das, was er in seinen Büchern schreibt. Direkt, frech, gar unverschämt, durchdacht, flapsig, mit intelligenten Untertönen und stets unterlegt mit der von ihm praktizierten, „Sozialen Dunkelheit“, welche auch die meisten seiner neueren Bücher bisweilen nicht nur untermalt, sondern manchmal sogar grundlegend ausmacht.
Ein Mann mit vielen Talenten, die sich jedoch alle am Ende auf die zwei wichtigsten Tugenden eines modernen, erfolgreichen Schriftstellers zurückführen lassen: 1.) Mit Sprache und Inhalten umgehen können – 2.) Sich selbst gut darstellen können.
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Eventuell, da kann es auch von Vorteil sein, unter Erwartung zu laufen, wenn man, wie Strunk großes Talent hat, welches man Stück für Stück immer weiter ausbaut. Denn keiner oder zumindest kaum einer wird das nächste große Ding erwarten, den nächsten Klopperroman, die von der Presse dann immer hochgelobte „Überraschung des Sommers/Jahrs/Der Saison/Wasauchimmer“. Scheißegal wie viele gute bis sehr gute Bücher man die Jahre zuvor bereits abgeliefert hat. Die meisten der plumpen Redakteure landesweit, wie auch das Groß der Leute da draußen wird auch nach dem zehnten mal in Folge noch erschrocken vom Hocker fallen, wenn „HUCH!!! - Der hat ja wieder ein richtig gutes und dazu auch noch deepes Buch geschrieben! Da hammwa ja gar nicht mit gerechnet!“, weil man halt immer noch „Der Typ von Extra3“ ist, der da immer so lustiges Zeugs erzählt, von dem man nur die Hälfte kapiert, weil das alles so kompliziert ist. Was auf jeden Fall weitaus besser ist, anstelle von „Schon jetzt als Jahrhundertschriftsteller gehandelt zu werden“ mit den dementsprechenden Erwartungen.
Dass man dann auch bei „Markus Lanz“ immer noch vorgestellt wird als „DER AUTOR VON UNTER ANDEREM „FLEISCH IST MEIN GEMÜSE“... Weil sich die Leute daran garantiert erinnern, weil dieser Titel, irgendwo auf BILD-Leserniveau herumdümpelnd genau die plakative Kragenweite vieler Leute ist, spricht Bände.
Und doch ist es durchaus beeindruckend, wie sich Heinz Strunk künstlerisch immer weiter entwickelt. Wobei es wie bei jedem Kunstwerk auch beim Schreiben immer so eine Sache des Zufalls ist, ob die aufgegriffenen Ideen, Figuren und Thematiken, die daraus entstehenden Dialoge, die Sprache und die stattfindenden Ereignisse und nicht zuletzt auch der Plot ein „Meisterwerk“ ergeben, oder halt nicht. Du kannst als jemand der etwas erschafft, zwar viel dafür tun, dass es gut wird, es jedoch gänzlich kontrollieren, das kannst du nicht. Und so ist es dann immer auch ein Zufall, ob der neue Roman nun ein Fall für haufenweise Buchpreise ist, nur als „Ganz okay“ in der Midlist herumdümpelt oder aber schlechte Kritiken bekommt, weil er vielleicht sogar zu Recht nicht das gelbe und auch nur so halb das weiße vom Ei ist. Mir ging es da mit „Es ist immer so schön mit dir“ so, dem Vorgängerwerk von Strunk – Ich habe es gelesen, fand es ganz nett, Strunk-Standard eben, habe es dann weggelegt und wusste einen Tag später schon nicht mehr, worum es nun eigentlich genau noch mal im Detail ging in dem Buch, weil ich es inhaltlich wie dramaturgisch extrem austauschbar fand.
Dennoch liebe ich die modernen Werke von Heinz Strunk, auch wenn ab und zu mal eines dabei ist, das mich nicht ganz so sehr mitnimmt. Zumal ich seinen Werdegang - vom quasi mittellosen, arbeitslosen, hoffnungslosen Sozialfall, der von sich selber sagt „Meine Mutter ist in der Überzeugung gestorben, dass ihr Sohn ein Versager ist“, zu einem DER neuen deutschen Schriftsteller, der immer wieder große Unterhaltung heraushaut, mal deeper, mal einfach sehr spaßig, mal abgrundtief böse und dunkel und mal einfach pure satirisch – wirklich unglaublich beeindruckend finde.
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Und alleine schon dafür lohnt es sich, immer wenn es wieder so weit ist, in den nächsten Buchladen zu rennen (((UND NICHT BEI AMAZON ZU BESTELLEN –  DENN JEFF BEZOS HAT GENUG GELD))) und sich wieder einmal anzuschauen, was der Strunk nun wieder fabriziert hat.
Und wer weiß, wenn er so weitermacht, dann wird man sich vielleicht noch in hundert Jahren an ihn erinnern. Wobei man jedoch auch bei solchen Lobpreisungen vom Voraus vorsichtig sein sollte, denn letzten Ende ist auch ein „Jahrhundert-Irgendwas“ zu werden, wie eben ein „Jahrhundert-Meisterwerk“ abzuliefern, immer ebenfalls ein großes Produkt des Zufalls. Egal wie viel Mühe man sich auch gibt, wie gut der oder die Lektor/in ist oder wie sehr sich die Marketingabteilung vom Verlag sich den Arsch aufreißt.
Heinz Strunk aber, so sehe ich es, hat immerhin eine erkennbare Grundlage dafür, dass es bei ihm eines Tages so sein KÖNNTE :)
Er kam her um ein Buch zu schreiben, endete mit dem Finger im Arsch und fand schließlich doch noch die große Liebe
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Wie immer oder gerne oft bei Strunk, da haben wir es mit Männern im mittleren oder, sagen wir mal „Weiße Männer“-Klischeealter zu tun. Sie sind gerne etwas dicklich, sie hängen noch so halb oder gar verspätet, dafür jedoch jetzt erst recht in der Midlifecrisis, die besten Tage, wenn denn überhaupt, die haben sie schon längst hinter sich und irgendwie wissen sie nicht so recht, was sie nun mit sich und der Welt (noch) anfangen sollen.
So auch der von vielen Niederlagen und schiefgelaufenen Lebensentscheidungen zu einem mitmenschlichen Kotzbrocken gewordene Held in diesem Roman. Zwar hat er nicht jeglichen mitmenschlichen Verstand für immer verloren, EIGENTLICH ist er sogar noch dazu in der Lage, ein sehr liebenswerter Typ zu sein, doch dagegen stehen nicht selten seine Umwelt, sowie seine negativen Charakterzüge, über die er sich selber so manches mal ärgert oder immerhin erschreckt.
Immerhin beruflich und monetär hat vieles gut geklappt, denn Roth, der Held hat Geld. Gut, seine Exfrau hat sich in eine religiöse Fanatikerin verwandelt, seine Tochter ist eine wandelnde Vollkatastrophe, die mit einem Bein im Gefängnis steht und von der einstigen Familien-Firmendynastie ist auch nichts mehr übrig, außer halt vielen nichtssagenden Erinnerungen. Und genau das, so denkt Roth, wäre es doch wert aufzuschreiben, als Memoiren, als spannende Familiengeschichte in Buchform zu verschachern. Jetzt muss halt nur noch jemand gefunden werden, der dies auch tut. Denn der kotzbrockige Vater hat auf unzähligen Bändern seine nichtendenwollenden Monologe eingesprochen, und irgendwo zwischen diesem sinnentleerten Gesabbel, ja da vermutet Roth eine spannende Familienhistorie.
Und da dieses „Schreiben“ ja nicht so schwer sein kann, wie diese Schriftsteller immer behaupten und er bis zu seinem Antritt beim neuen Arbeitgeber als Manager sowieso nichts zu tun hat und mal ausspannen möchte, mach er also Urlaub... In NIENDORF.
Gesagt, entschieden, getan: Die passende, etwas eintönige, aber vollkommen ausreichende Ferienwohnung ist schnell gefunden und schon läuft ihm das erste von vielen großen Problemen über den Weg. In diesem Fall der komplett verbrauchte, alkoholabhängige, aber dennoch erstaunlich vitale Verwalter unter anderem seiner Wohnung... HERR BREDA.
Ein Mann, welcher Roth von da an gewollt wie ungewollt bis überall hin verfolgt. Denn der gute Breda ist außerdem der Mann fürs Grobe beim größten Strandkorbverleiher in Niendorf UND Betreiber eines mehr oder weniger exklusiven, aber garantiert sehr überteuerten Spirituosenladens. Breda wird Roths Dämon, ein Wahngebilde, ein unerträgliches Anhängsel und letzten Endes das beste, was Roth passieren konnte. Denn Breda, dieses total kaputte Individuum, dieser menschliche Schrotthaufen, er wird nicht nur Roths schlimmster, mitmenschlicher Albtraum, sondern auch Wegbereiter in ein völlig neues Leben.
Aber soweit sind wir noch nicht: Denn erst einmal, da will das Buch geschrieben werden, da wollen die Tonbänder vom Vater ausgehört, ausgewertet und perfekt in Szene gesetzt dann auch aufgeschrieben werden. Womit sich im Roman, innerhalb der Handlung der Faden immer wieder gekonnt ein bisschen verliert und das Thema der Schriftstellerei aufgreift. Mal weniger beherzt, mal aber auch durchaus reflektiert – Und klingt dabei fast ein bisschen so, als wolle er sich darüber lustig machen, dass er im Grunde genau DAS getan hat, für was die Kritik dieses Buch nun am meisten lobt:
ZITAT – Seite 203:
„Auch eine Möglichkeit: sich mit Zitaten über Wasser halten. Kurzer eigener Satz, langes Zitat. Thomas Mann passt immer. Noch eine Möglichkeit: Es fehlt ein einziger, initialer Satz, der Urknallsatz. Unter den Milliarden und Abermilliarden gibt es ein Sesam öffne dich!, und wenn er das gefunden hat, schreibt sich das Buch von selbst. Die Ader an seinem Halsansatz pocht vor Erregung. Der Satz ist ganz tief in seinem Kopf vergraben, er braucht diesen wertvollen Schatz nur noch zu heben.“
Doch so einfach ist es dann beiweitem nicht, vor allem dann nicht, wenn die eigene Familiengeschichte so langweilig und ereignislos ist, wie die Sonntagszeitung mit ihren immergleichen Werbeanzeigen. Und das monotone Dauergesülze seines Vaters im höheren Alter auf den Bändern macht die Sache nicht besser, sondern nur noch weitaus schlimmer.
Drum stellt Roth irgendwann ernüchtert fest:
ZITAT- Seite 189:
„Ein Buch zu schreiben ist, wie Wasser aus einem Stein zu pressen, das weiß er jetzt. Es hat sich herausgestellt, dass er vielleicht nicht der Talentierteste ist, aber Begabung ist sowieso nur ein Versprechen, das selten eingelöst wird.“
Da Roth allerdings ein MACHER ist, der sich niemals einschüchtern oder von seinen Plänen abbringen lässt, für den Aufgeben oder sich einen neuen Plan überlegen, ja nicht einmal den aktuellen Plan mal zu überdenken eine Option ist, macht er einfach weiter. Und versinkt im Schreiben mehr und mehr in Mühseligkeit, Überforderung, Alkoholexzessen und Wahnsinn.
Derweil versinkt auch die Handlung immer wieder in Wahnsinn und der Strunk-typischen Schnodderigkeit:
ZITAT- Seite 113:
„Breda sieht aus wie eine Schnecke, die jemand gegen eine Wand geworfen hat und die nun in Zeitlupe zu Boden gleitet. Zwischen seinen auf- und zuklappenden Lippen hängt ein Dutzend zitternder Speichelfäden, am Rand seines Weinglases kleben Speisereste“.
ZITAT – Seite 114:
„<<Leer gewichst und vollgefressen.>>
Breda stößt eine Reihe grotesker Laute aus.
<<Misstraust du einem Menschen, dann stell ihn nicht ein. Stellst du ihn aber ein, dann misstraue ihm. Hahaha.>>
Nicht nur sein Körper hat Schlagseite. Eine blähbauchige Froschmajestät aus dem Urschleim, von den eigenen Faulgasen an die Oberfläche getrieben.
<<Die sollen sich mal den Kopf aus dem eigenen Arsch schrauben lassen.>>
<<Wer?>>
<<Alle eben, Dr. Roth, alle. Die sollten sich den Kopf aus dem eigenen Arsch schrauben lassen, hahaha.>>”
Dazwischen dann, zeichnet Strunk immer mal wieder kleine, bildhafte Meisterwerke, wenn er beispielsweise das Meer, die Landschaft und deren Farbenspiel wiedergibt. Denn auch wenn Niendorf ebenfalls so seine ausufernd-dargestellten Schattenseiten hat, so schön ist es auf der anderen Seite.
Und in all diesem Schnodder, dem Elend, der sich zunehmend verfinsternden Atmosphäre der Handlung, dem immer stärkeren Abdriften Roths in Verzweiflung, Selbstzweifeln, Alkohol und Verelendung, sowie seinem völlig überhobenen Buchprojekt... Da streut Strunk dann eben die Schriftstellerei als deutlichen Unterton. Denn immer wieder, da verliert sich die Handlung in der Historie der „GRUPPE 47“, einer einst legendären Versammlung von Eliteschriftstellern. Dass Strunk damit nur einen möglichst für Literaturjurys, Kritiker und anspruchsvolle Leser anlockenden Unterbau haben will, der am Ende zu nichts führt, ist klar, gibt er ja sogar selber mehr oder weniger scherzhaft zu.
Aber es funktioniert, und manchmal verwendet er diese Elemente dann zudem dafür, um in der Handlung an sich zusätzlich für Dramatik oder immerhin Stimmung zu sorgen.
Roth derweil, versinkt immer weiter in Kontrollverlust. Dass die Welt um ihn herum dabei keine Pause macht, sondern ihm noch weitere Fallstricke in den Weg legt, ist da schon fast geschenkt. Schließlich verkommt Roth zum Stalker, er verliebt sich warum auch immer in eine junge Frau, verfolgt sie, belästigt sie... Und bekommt von ihr und ihrem Freund am Ende einen Denkzettel verpasst.
Und gerade als man sich sicher ist, dass Roth den Roman in seinem Zustand nicht überleben wird...
Da wendet sich das Blatt auf einmal auf eine durchaus erwartbar-unerwartete Weise und ehe er sich versieht, bietet ihm das Leben völlig neue Chancen, welche vorher niemals auch nur im Ansatz im Raum standen.
Insofern kann man durchaus schimpfen, dass dieser Roman „PSEUDOINTELLEKTUELL“ ist, was auch irgendwo stimmt – Jedoch wird man dennoch bestens, in den größten Momenten auf Thrillerniveau unterhalten.
Ob „Ein Sommer in Niendorf“ also „Midcult“ ist oder nicht, kann man sehr gerne diskutieren. Doch wenn dem so ist, ja dann haben wir es hierbei mit AAA-Midcult zu tun, der jeden Euro, jede Seite wert ist.
Wenn Journalist*Innen im Feminismusmodus alles falsch verstehen (wollen)
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Nun ist es mit Literatur, wie mit jeder Form von Kunst immer so eine Sache: Sie kann uneindeutig sein, sodass jeder alles hinein interpretieren kann oder aber, sie ist eindeutig und gibt bestimmte, grundsätzliche Botschaften wieder.
Da ist es dann immer wieder unterhaltsam, wenn manche Leute mit beinahe schon verschwörungstheoretischer Leidenschaft Dinge sehen wollen, die da nicht existieren.
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https://www.deutschlandfunkkultur.de/heinz-strunk-sommer-in-niendorf-buchkritik-rezension-100.html
Bei Heinz Strunk, da wird weder an Männern, noch an Frauen ein gutes Stück gelassen. Dies gilt auch für jedes Alter oder Figuren mit Behinderungen. Alle haben irgendwie einen an der Klatsche, alle laufen ihren ganz persönlichen Phantasiegebilden hinterher, leben in ihren eigenen Welten, bauen deshalb gerne mal Scheiße, verlaufen oder verrennen sich, sind nur selten wirklich sympathisch, machen sich gerne lächerlich und haben ihre Abgründe. Da verwundert es natürlich nicht, dass Männer meistens so sind, wie sie nicht selten auch in der Realität sind (Manche aber auch nicht) und Frauen ebenfalls nicht selten so ticken, wie sie halt ticken (In manchen Fällen aber auch nicht). Und in jenen sozialen Milieus in denen Strunk wildert, ja man muss es einfach so sagen, da sind die Männer meistens die schwanzgesteuerten Alphamännchen, oder wären es gerne, bis sie früher oder später dafür auf die Fresse bekommen und das nicht zu knapp.
Und genau das passiert dem Helden in diesem Roman gleich mehrmals, einmal sogar so richtig. Verdientermaßen, denn so sympathisch manche seiner Charakterzüge auch sind, so unsympathisch ist vieles andere an ihm. Wobei sich vieles früher oder später, wieso er so geworden ist, wie er nun einmal ist, entweder andeutet oder sogar sehr naheliegend erklärt. Und man spätestens dann merkt:
„Hey! Dieser Typ ist nicht anders, als die allermeisten anderen Leute auf der Welt!“.
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Hat die nun zitierte Kritikerin von DLF-Kultur aber nicht, denn sie sieht in feministischer Verblendung oder besser „Femizorn“ - Den Begriff habe ich neulich auf der Meinungsmülldeponie Twitter aufgeschnappt – nur, dass hier offenbar primitive MÄNNERLITERATUR stattfindet! Angelehnt an Thomas Mann, aber dummerweise nicht mal ansatzweise kulturell so tiefgreifend wie bei ihm... Ach herrjeh!
ZITAT:
„Heinz Strunk hat „Ein Sommer in Niendorf“ damit deutlich an Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ angelehnt und gibt seiner stereotypen Männlichkeitsgeschichte einen künstlerischen Anstrich: Genauso wie Gustav Aschenbach in Venedig zu dem sich jugendlich gebenden Greis wird, den er am Anfang seiner Reise noch verachtet, obwohl er ihn bereits in sich getragen hat, wird der bürgerliche Dr. Roth zum infantilen Ekel.“
Und ZITAT:
„Dabei fehlt es dem Roman von Strunk aber an der gedanklichen Tiefe und ironischen Doppelbödigkeit, die Thomas Manns Novelle auszeichnet. Alles in „Ein Sommer in Niendorf“ ist von einer Deutlichkeit, die nicht mehr ironisch unterlaufen werden kann, bis hin zur Sprache, die sich häufig auf die Aufzählung von Unästhetischem beschränkt.“
Nun sollte man bei Heinz Strunk jedoch wissen, und da kommt dann wieder der „Extra3“-Satiriker in ihm durch, dass er nicht mit dem feinen 0,5mm Edding die Linien malt, sondern gerne mit dem groben Malerpinsel der schon bessere Tage gesehen hat vorkleistert und dann nacharbeitet (Oder eben auch nicht). So kommt dann dabei heraus, dass auf der einen Buchseite ein Erzählstil vorherrscht, der reinstes Stammtischgesabbel ist, auf der nächsten plötzlich pure Satire wütet und schon auf der kommenden Seite, da befindet man sich auf einmal sprachlich und atmosphärisch mit der Nase vor einem mit viel Hingebung gemaltem Ölgemälde, das wirkt wie von Meisterhand erschaffen. Nur um dann zehn Zeilen später wieder am Stammtisch zu sitzen und über irgendwelche primitiven Wortwitze zu prusten oder den Kopf zu schütteln.
(Könnte es also sein, dass Strunk mit der Thomas Mann Thematik einfach nur spielt und so tut als ob? Weil es ein guter Unterbau ist, damit Leute denken „Aha! Kultur! Na dann muss das ja kulturell anspruchsvoll sein!“?) -Und in Wahrheit aber einfach nur verarscht und das ist die Grundironie des gesamten Romans?
Könnte durchaus sein.
In diesem Roman sogar wortwörtlich – Denn der Held wechselt zeitweilig seinen Aufenthaltsort zwischen der malerisch-beschriebenen Urlaubswelt von Niendorf und der absoluten Assi-Absack-Kneipe „SPINNER“, wie mancher Politiker seine Meinung. Und vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass der Held in seinem Urlaub mit so ziemlich allen Problemen, welche sich die letzten Jahrzehnte in seinem Leben aufgestaut haben, in Rekordzeit und auf einmal konfrontiert wird. Inklusive derer, die er sich dann auch noch selber macht.
Hat die Kritikerin von DLF-Kultur aber auch nicht begriffen, stattdessen empört sie sich lieber über ihr Lieblingsthema:
ZITAT:
„Verachtung für Frauenkörper“
Nur um diesen Absatz damit zu beginnen, wie sehr Strunk auch Männerkörper zu verachten scheint, denn...
ZITAT:
„Breda etwa wird beschrieben als „Typ krummer, langer Lulatsch mit Plauze, strohiges Haar, pergamenthäutig, dünne Ärmchen und Beinchen, hat das Äußere eines chronischen Alkoholikers.“
Weil gute Strukturierung der eigenen Aussagen und Texte ist ganz was schweres.
ZITAT:
„Humor entsteht in diesem Roman vorwiegend durch den verächtlichen Blick auf die Körperlichkeit der Figuren. Dieser Blick auf den verfallenden männlichen Körper ist hier für eine solche Erzählung von Männern in der Krise genauso stereotyp wie die Frauenfiguren im Roman.“
Was gelogen ist, denn auch die meisten weiblichen Figuren leiden wie der Held unter selbstgemachten und nicht-selbstgemachten Problemen. Es gibt nicht nur Männer in der Krise, sondern auch Frauen in der Krise, von jung bis älter ist ebenfalls alles dabei.
Aber da die Kritikerin gerade einen Lauf hat und das Buch scheinbar nur überflogen hat, anstatt es richtig zu lesen, macht sie so weiter...
ZITAT:
„Da gibt es die Ex-Frau, die zum Feindbild geworden ist und schließlich geschlagen wird, weil sie sich gefühlskalt um ihre eigenen Bedürfnisse kümmert.“
Auch das ist schlicht entweder gelogen oder aber sehr schlecht interpretiert. Denn auch die Frau des Helden hatte und hat mit ihren eigenen Lebenskrisen zu kämpfen. Und wählte eine Lösung, die keine ist. Sprich, sie versteckt sich hinter religiösem Fanatismus. Der Hauptgrund, weshalb die Ehe zu Bruch ging. Roth, der seine Frau am liebsten in ihrem Ursprungszustand zurückhaben möchte, als sie noch ein normaler Mensch und keine kaputte Religionsfanatikern war, kann kaum ertragen, was aus dem von ihm einst geliebten Wesen geworden ist. Drum versucht er, in beeindruckender Tolpatschigkeit immer wieder, sie in ihrem verqueren Weltbild zu erschüttern. Doch seine Ex hat sich so dermaßen tief eingegraben, dass er sich die Zähne daran ausbeißt. Als darauf dann auch noch die Probleme der Tochter kommen, eskaliert die Situation schließlich und Roth knallt diesem Etwas, das mal seine Lebensgefährtin war eine. Erschrocken von seinem eigenen Verhalten und von den eventuellen Konsequenzen „flüchtet“ er und baut gleich noch viel mehr Bockmist.
Dass er besoffen mit dem Auto beinahe oder sogar tatsächlich einen Menschen totfährt, lässt die Kritikerin einfach mal weg, passt scheinbar nicht in ihre Agenda. Dass dieser Mensch ausländischer Herkunft ist und man in dieser Szene problemlos „Rassismus“ hineininterpretieren KÖNNTE, wenn man wollte, lassen wir ebenfalls mal so stehen. Im thematischen Rosinenpicken ist die Kritikerin also ausgesprochen engagiert.
ZITAT:
„Und dann gibt es noch viele von Roth als hässlich wahrgenommenen Frauen, die aufgrund ihrer fehlenden Attraktivität selbst ihm als Krisenmann noch unterlegen sind.“
Und neben der lebenden Karikatur Breda noch haufenweise andere Männer, die potthässlich, kaputt oder einfach unattraktiv sind. Allen voran der Held selber, wie er mit wachsender Verzweiflung feststellt.
ZITAT:
„Eine dieser körperlich abstoßenden Frauen ist dann trotzdem der Hafen, in den Roth in seiner verunsicherten Männlichkeit einlaufen kann, denn sie ist in der Lage, ihn sexuell zu befriedigen und ihm mütterliche Fürsorge entgegenzubringen. Die Krise des Mannes wird also gelindert, indem tradierte Geschlechterrollen wieder aufgerichtet werden.“
Auch das ist schlichtweg gelogen. Die neue Lebensgefährtin des Helden war vorher bereits berufstätig und bleibt es am Ende auch. Sie verbessert sich jobtechnisch sogar. Derweil der Held ganz Businessman, zwei Geschäfte aufkauft und beide gemeinsam schließlich als optisch nicht sonderlich attraktive Menschen mit diversen hinter sich gelassenen Krisen genießen, dass sie einander haben.
Worauf die Kritikerin anspielt ist eine Szene, in der die weibliche Figur den Helden verarztet und wieder aufpeppelt, nachdem dieser sich beinahe ins Krankenhaus buxiert hat. Man könnte auch sagen: Eine gelernte Altenpflegerin flickt einen alternden, mit sich selber überforderten Mann wieder zusammen und der merkt auf einmal, dass Sexyness bei Frauen doch nicht alles sein KÖNNTE... Dass diese Dame dies aber ebenfalls draufhat, auf ihre eigene Art, das bemerkt und begreift der Held später dann ebenfalls noch.
Ist übrigens sehr intelligent von der Kritikerin, einfach mal den halben Plot des Romans zu spoilern.
Schließlich, da kommt die Kritikerin zu jenem Schluss, den die woke-feministische Journalistenblase aktuell praktisch jedem zweiten Buch unterstellt, welches nicht von starken Frauen und schwachen Männern handelt:
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Dass solche literarische Konfektionsware als Kunst und Gesellschaftskritik ernstgenommen wird, sagt vor allem etwas über deren Rezeption aus: Es ist die Figur des in die Krise geratenen weißen Mannes, die als Seismograf für gesellschaftliche Probleme wahr- und ernstgenommen wird. Ihm wird Empathie entgegengebracht – seine Opfer dagegen werden als Staffage, als Nischenthemen wahrgenommen.
Als „Seismograph für gesellschaftliche Probleme“ kann man auch problemlos die besagte Altenpflegerin, also die neue Gefährtin des Helden nehmen, denn auch ihr Elend wird sehr genau thematisiert. Da ist dann alles dabei: Altenpflegerpersonal das mies bezahlt und schlecht behandelt wird, oder aber der Fakt, dass Pflege der eigenen Angehörigen unglaublich teuer, kraftaufreibend und ruinös ist und Familienmitglieder, welche sich dieser Aufgabe stellen, nicht selten alleine gelassen werden.
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Übrigens hat im Roman auch ein altes Ehepaar einen auftritt, bei dem der Mann seiner Frau mit großer Hingebung ein liebevoller und aufmerksamer Ehepartner ist und jede Minute, die er mit ihr verbringen darf als großes Geschenk behandelt. Die beiden sind gar so herzerwärmend-liebenswert, dass es dem Helden offen und ehrlich die Tränen in die Augen treibt.
Aber gut, die Kritikerin lebt halt in ihrer Scheinwelt. Soll sie.
Sonst gibt es noch einen Shitstorm von „Kolleg*Innen“ und „Follow_er_Innen“ und das wollen wir ja nicht.
Ist letzten Endes aber eh scheißegal, denn diese „Konfektionsware“ von Roman hat es eh bereits „geschafft“:
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Muss also eine Jury sein, die ausschließlich aus alten, dicken, straightsexuellen Männern besteht, die Frauen hassen, ununterbrochen Stammtischwitze erzählen und einen Thomas Mann nicht von einem Playboy unterscheiden können.
Amen.
FAZIT
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Also halten wir fest:
-Feministische Buchkritiker*Innen sind wütend und empört, weil Strunks neues Buch angeblich frauenverachtend ist.
-Die Stadt Lübeck ist stinkwütend, weil Niendorf immer mal wieder alles andere als vorteilhaft dargestellt wird und Strunk nebenbei auch kein Blatt vor den Mund nimmt, was die in Lübeck durchaus exzessiv betriebene Gentrifizierung angeht.
-Der Roman ist auf der Longlist des deutschen Buchpreises und hat durchaus Chancen zu gewinnen.
-Heinz Strunk wird nun auf einmal mit Thomas Mann und anderen Jahrhundertgrößen verglichen.
Also irgendwie alles richtig gemacht, würde ich sagen, zumindest passt all das perfekt zum Autor und seiner Persönlichkeit, wie auch zu diesem Buch.
„Ein Sommer in Niendorf“ ist typisch schnodderig-asozial, mit einem sich langsam, aber stetig steigernden, dunklen Sog in Verelendung und Wahn, in Alkohol und menschlichem Ekel – Derweil mal zum totlachen satirisch und mal spannend wie ein gut gemachter Thriller. Dass die Figuren nicht die aller dreidimensionalsten sind, damit kann man leben, denn das waren sie bei Strunk noch nie. Wobei der Held in diesem Werk durchaus tiefgreifend porträtiert wird.
Auf die Fresse gibt es allerdings wie bereits ausführlichst erwähnt für jeden, Mann wie Frau, alt wie jung. An keinem lässt Strunk wirklich durchgehend ein gutes Haar BZW er zeigt sehr deutlich die hässlichen Seiten aller Protagonisten auf. Außer, wenn er dann doch mal kleinere Hoffnungsschimmer einbaut, wie das alte Ehepaar, welches dann als Kontrastprogramm dient und durchaus zu verstehen gibt, dass nicht die gesamte Menschheit scheiße ist.
So wechseln sich sprachlicher Schnodder, assige Figuren, menschliches Dauerelend in all seinen Facetten mit stupidem Humor, dümmlichen Plattsprücheklopfen und Drogenmissbrauch mit wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, tiefmenschlich-stillen Momenten und dem kleinen Glück im großen Chaos des eigenen Daseins ab.
Bildsprachlich kann man dem Roman jedenfalls NICHTS unterstellen, da passt alles so, wie es soll.
Dass der Roman dagegen wesentlich „kultureller“ tut als er in Wirklichkeit ist, also ein typischer „Midcult“ ist, wie sich solche Unterhaltungsbücher dann schimpfen, ja darüber kann man durchaus mal reden. Nicht jedoch, dass Strunk dies offensichtlich weiß und mehrfach als Witz in die Handlung verbaut. Denn „Wer ficken will, muss ehrlich sein. Und wer wichsen will braucht warme Hände ahahaha!“ - Würde der dauersaufende Charakter Breda vermutlich sagen. Und er hätte vollkommen Recht.
Drum belassen wir es nun auch ganz genau dabei. Denn MICH hat dieses Buch bestens unterhalten, ein bisschen sogar mitgenommen und letzten Endes durchaus überrascht. Vor allem positiv. In allen Aspekten.
Eine gute, spannende und intelligent gemacht Sommerlektüre, die manches mal näher an der Realität ist, als es einem lieb sein könnte.
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Heinz Strunk
„Ein Sommer in Niendorf“
Buch gebunden
Rowohlt Verlag
Ersterscheinung 2022
Preis: 22,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+++
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Finaler Teil des letzten Tages im Sommers
Die Sonne begibt sich langsam aber sicher für den heutigen Tag hinab zum sich immer weiter in elegante Gelb-, Silber, und  Lilatönen verfärbenden Horizont.
Die ersten Strandkörbe werden von ihren Besitzern dichtgemacht, die Geräuschkulisse der Restaurants und ihrer Besucher übernimmt das Regiment und buhlt nun mit den immer weniger werdenden Möwen um die Geräuschpegelwette.
Die kurzen Hosen, die Flipflops, die lockeren Hemden und nachlässigen Outfits verschwinden und die bessere Abendbekleidung, mit der man sich im Restaurant auch sehen lassen kann, bestimmt das Groß der Passanten an der Promenade.
Derweil die Eis- und Andenkengeschäfte schließen, die nölenden Kinder und durchgeschwitzten Sonnenbader sind bereits beinahe restlos nicht mehr vorhanden.
Jetzt beginnt also die Tageszeit der kulinarisch besseren Gerichte, des Zusammensitzens, des „Den-Tag-Revue-Passieren-Lassens“, der Planungen, welche überfüllte Touristenattraktion man dann wohl morgen besuchen möchte oder eben auch nicht.
Cayman und der Kameramann stehen an einer noch offenen Frittenbude, an der reger Betrieb herrscht. Naja, zumindest noch, denn der Vermieter hat die Miete drastisch erhöht, weil er den Besitzer loswerden will, damit er das Gebäude in ein zweistöckiges Apartmentloft umrenovieren kann...
Cayman hat eine Pommes mit Ketchup und der Kameramann mümmelt einen kleinen Döner, Cayman hat eine Sprite und sein Kollege eine Fanta.
Cayman lässt seinen Blick zum Sonnenuntergang schweifen: „Ist schon merkwürdig, wie anfangs kaum merkbar sich alles verändert und dann plötzlich in großen Schritten praktisch alles auf den Kopf gestellt wird, oder werden kann. Eben war es noch brütend heiß und dann ist es auf einmal auch schon wieder Zeit, die Pelzkragenjacken aus dem Schrank zu holen und die Windschutzscheibe an seinem Auto freizukratzen...“
Der Kameramann öffnet seine Fanta: „Jepp, scheiß Erdumdrehung“
Am Nebentisch stehen drei Männer, welche zwar „urlaubsschick“ angezogen sind, die Flipflops jedoch anbehalten haben, denn ein bisschen Schluderigkeit muss sein, selbst wenn es nicht zum restlichen Outfit passt. Als jemand einen für Weiterwegstehende lustigen Witz aus der Gruppe erzählt, da lachen die drei Männer laut auf, einer knallt die Flache Hand auf den Tisch und meint „SO ISSES! So isses“
Cayman knuspert seine Pommes und schaut dem Sonnenuntergang weiter bei seinem stetigen Farbenspiel zu...
Dann fragt der Kameramann: „Ja und?“
Cayman fragt: „Wie, was... Ja und?“
Sein Kollege fragt: „Ja was ist jetzt mit Abmoderation?“
Cayman schiebt sich eine Pommes in den Mund und schüttelt mit dem Kopf: „Nö doh... Isch hap immanoch Ulaup! Ich habe jetscht auch nitsch feddisch dafür“
Darauf trinkt der Kameramann einen großen Schluck Fanta und nickt: „Dann wäre das ja auch abschließend geklärt“
Beide winken in die Kamera und Cayman sagt simpel: „Tschösserstmal!“
Denken Sie mal darüber nach*
ENDE
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tallyspaiva · 2 years
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Sinopse: "Hamburgo, 1970. Fritz Honka é um homem fracassado com o rosto deformado, que vagueia pelas noites de um bairro boêmio ao redor de outras almas perdidas. Ninguém desconfia que, na verdade, Fritz é um serial killer." Dirigido por Fatih Akin Escrito por Fatih Akin Produzido por Nurhan Sekerci-Porst, Fatih Akin, Herman Weigel Estrelando: Jonas Dassler Gênero: Crime / Drama / Terror Baseado em Der goldene Handschuh de Heinz Strunk Países: Alemanha / França Línguas: Alemão / Grego 🎥 Companhias de produção: Bombero Internacional / Warner Bros. Film Productions Alemanha / Pathé Film 🎬 Distribuído por: Warner Bros. Pictures (Alemanha, Áustria e Suíça) / Distribuição Pathé (França) 🎞 Tempo de execução do Filme: 1h 55m 📅 Data de lançamento: 18 de julho de 2019 (Brasil) ⚠️ Classificação Indicativa: 🚫 18 Anos 🚫 🟡IMDb: 6,7 / 10 🧑🏻‍💻Eu: ⭐️ ( 1/5 | 2 ) 🍅Rotten Tomatoes: 54% de Aprovação 🍅 CONSENSO CRÍTICO: "Sombrio ao extremo, The Golden Glove embarca em uma descida bem trabalhada, mas profundamente desagradável, na mente depravada e na brutalidade de um assassino em série." #thegoldenglove #thegoldenglovemovie #obarluvadourada #fatihakin #jonasdassler #dergoldenehandschuh #heinzstrunk #warnerbros #warnerbrosfilmproduction #warnerbrospictures #bomberointernational #pathefilms #Terror #Crime #Drama #serialkillers #horror #horrormovies (em Brazil) https://www.instagram.com/p/CoMNb_POrn1/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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jochenhayek · 2 years
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Kalender-Blatt vom 07. Dezember 2022
Kalender-Blatt vom 07. Dezember 2022
Wieder mal sagenhaft deprimiert, quälende, wirklich schmerzhafte Langeweile, ideen- und antriebslos bis zur Lähmung. Einer der unzähligen Tage, die verstreichen, ohne auch nur die kleinste Spur zu hinterlassen. Heinz Strunk, Nach Notat zu Bett https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Strunk https://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:ISBN-Suche/9783498001247 – “Nach Notat zu Bett”
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Abgelaufen by Heinz Strunk - Regie: Roman Schaible
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freshmoviequotes · 5 years
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The Golden Glove (2019)
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