Tumgik
#keine Luft zum Atmen
survivalfighter33 · 11 months
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Am liebsten würde ich mich heute Nacht auf und davon machen. Einfach ganz weit weg fahren und nie wieder kommen. Es fühlt sich an als wäre mein Kopf unter Wasser. Ich verliere langsam meinen Halt.
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risingwiththemoon · 2 years
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Es tut mir so leid das ich gerade nicht ehrlich zu dir sein kann. Es tut mir leid das ich so denke. Aber so kann ich nicht mehr weiter machen. Es raubt mir so viel Kraft. Diese Distanz macht nur zu schaffen. Es macht mir auch zu schaffen das wir uns auseinander gelebt haben. Du hast das auch gemerkt oder? Ich bilde mir das doch nicht ein oder? Ich weiß das ein Ende jetzt das beste für mich wäre. Aber ich kann nicht so einfach so egoistisch sein. Ich würde dir doch noch mehr den Boden unter deinen Füßen wegziehen. Und ich kann so schon nicht den Gedanken ertragen dich zu verletzen. Aber so kann es auch nicht bleiben. Es tut mir leid das ich egoistisch sein muss. Es tut mir leid das es gerade jetzt ist. Es tut mir leid…
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Halte Abstand von Menschen, die ihre eigenen Fehler nie erkennen und dir immer einreden wollen, dass du derjenige bist, der fehlerhaft ist.
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xbrokenheartsx · 7 months
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Ich habe geschrieben, geschrieben und geschrieben. Ich habe über dich geschrieben, als könnte ich dich so in meinem Leben behalten. Als wärst du so noch hier bei mir. Als wärst du nicht einfach gegangen. Ich habe so lange geschrieben, bis ich keine Worte mehr übrig hatte. Bis ich mich komplett leer gefühlt habe. Bis ich keine Worte mehr übrig hatte, um dich zu beschreiben. Irgendwann fing ich an über den Schmerz zu schreiben, den du in mir hinterlassen hast. Über den Schmerz, an dem ich verblutet bin. Darüber wie der Schmerz mir die Luft zum Atmen geraubt hat. Ich habe auf so vielen Wegen versucht mit dir zu reden, aber ich habe vergebens auf eine Antwort von dir gewartet. Auf ein Zeichen, von dir. Und ich weiß, dass du mir ein Zeichen gegeben hast, aber wie kann ich diese Kälte vergessen, an der ich erfriere, wenn du dich hinter einer Mauer aus Eis versteckst? Wie kann ich ignorieren, dass deine Worte nicht deinen Taten entsprechen?Ich hatte das Gefühl, als wärst du auf einmal ein ganz anderer Mensch. Als hättest du dich komplett verändert. Als hätte ich mich komplett in dir getäuscht. Aber kann man sich wirklich so sehr in einem Menschen täuschen? Es gibt so viele ungesagte Worte. So viele unbeantwortete Fragen und vielleicht ist die Antwort darauf auch einfach, dass wir zu verschieden sind. Dass uns Welten voneinander trennen und dass unsere Geschichten niemals zusammen einen Sinn ergeben würden.Und ich hoffe, dass wenn du am Ende deiner Geschichte angekommen bist, du zufrieden bist. Und ich hoffe, dass du mein Kapitel nicht vergisst. Ich hoffe, dass du mich nicht vergisst. Das ist mein Abschied an dich.Ich werde aufhören zu warten, ich werde dich loslassen. Und ich hoffe, dass du das findest, was du in mir nicht gefunden hast.
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gynarchie77 · 1 year
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Dein Herz muss frei von Eifersucht sein, um mir vollkommen zu dienen
In dem schwach beleuchteten Raum, der vom betörenden Duft brennender Kerzen und Räucherstäbchen durchzogen war, beobachtete Herrin Valeria den Raum mit scharfen, durchdringenden Augen. Der Raum war ein Zufluchtsort, eine Oase des Vertrauens, des Gehorsams und der Dienstbarkeit. Doch heute Abend war die Luft von etwas anderem als den vertrauten Düften erfüllt: Eifersucht.
Es hatte als leises Flüstern begonnen, fast unmerklich. Aber Valeria, stets im Einklang mit den emotionalen Strömungen ihres Reiches, hatte es gespürt. Es gab eine Veränderung im Auftreten eines ihrer Sklaven, Damien. Sein Blick verweilte zu lange, seine Reaktionen waren ein wenig zu scharf, immer wenn Valerias Aufmerksamkeit Lucien galt, einem anderen ihrer ergebenen Untergebenen.
An diesem Abend, als sie Lucien für eine gut erledigte Aufgabe lobte, verzerrte sich Damiens Gesicht, und ein Anflug von Bitterkeit wurde sichtbar. Seine Eifersucht war ein Gift, und Valeria wusste, dass sie darauf eingehen musste, bevor es die Heiligkeit ihres Reiches beschmutzte.
"Damien", Valerias Stimme klang kalt und autoritär, "komm her."
Er zögerte einen Moment, bevor er sich vorwärts bewegte, den Kopf gesenkt.
"Glaubst du, dass meine Augen blind sind, dass meine Sinne stumpf sind?", fragte sie, ihre Stimme voller Enttäuschung. "Ich habe die Eifersucht gespürt, die an dir nagt, die das Fundament deiner Dienstbarkeit zerfrisst. Dies ist nicht der Weg, den ich dir beigebracht habe."
Damiens Stimme zitterte, "Herrin, ich entschuldige mich. Es ist nur so, dass—"
Valeria hob eine Hand und brachte ihn zum Schweigen. "Deine Gefühle verraten nicht nur mich, sondern auch dich selbst. Eifersucht ist eine Kette, die dich bindet und dich von wahrer Hingabe abhält. Und für dieses Vergehen muss es eine Abrechnung geben."
Valeria überlegte seine Strafe. Sie wollte etwas, das ihm nicht nur seinen Platz in Erinnerung rufen würde, sondern ihn auch von dieser unwürdigen Emotion reinigen würde.
"In der nächsten Woche", begann sie, "wirst du Lucien dienen."
Damiens Augen weiteten sich vor Schreck.
"Du wirst auf seine Bedürfnisse eingehen, seinen Befehlen folgen und die Bedeutung von Demut lernen. Nur indem du in seinem Schatten wanderst, wirst du verstehen, dass meine Zuneigung und Aufmerksamkeit keine Belohnungen sind, um die man konkurrieren sollte. Sie spiegeln meinen Willen wider. Und solange du das nicht verstehst, bist du nicht würdig, direkt unter mir zu dienen."
Der Raum war still, bis auf Damiens schweres Atmen. Das Gewicht der Strafe lastete auf ihm, eine unerwartete Wendung, die darauf abzielte, die Eifersucht auszurotten, die sich festgesetzt hatte. Als die Tage in Nächte übergingen, war Damiens Dienst an Lucien eine ständige Lektion in Demut und Verständnis. Und während all dieser Zeit beobachtete Valeria und sorgte dafür, dass die wahre Essenz der Dienstbarkeit erneut in sich aufgenommen wurde.
Am Ende, als Damien aus dem Schatten seiner eigenen Eifersucht hervortrat, war er ein veränderter Mann, seine Hingabe und Loyalität wiederhergestellt. Valerias Reich, mit seiner zarten Balance, blieb erhalten, und die von ihr vermittelte Lektion würde ein Leben lang nachhallen: Wahre Hingabe kennt keine Eifersucht.
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dreams-expand-life · 6 months
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Alles, woran ich je geglaubt habe, waren wir. Wir beide. Du warst meine einzige Wahrheit, mein Halt, mein zu Hause. Alles hätte passieren können, um uns herum, die schlimmsten Dinge, es hätte mich nicht überrascht. Wir waren diese Einheit, stark, selbstverständlich, wertschätzend, liebend. Über alles habe ich dich geliebt. Sogar, dass es nicht normal sei, wie sehr ich dich liebte, musste ich einmal hören. Kein Wunder, dass es mich in kleinste Teile zerrissen hat, als du mich nicht nur einmal hintergingst, sondern immer und immer wieder. Und als du gingst, blieb mir die Luft weg zum atmen. Der Funke, der mich immer ausmachte erlosch. Nie mehr war ich das, was ich gewesen bin. Ich kenne mich selbst nicht mehr. Ich trage so viel Schwere mit mir und kann sie nicht loslassen. Ein Teil von dir ist immer noch hier, so wie mein Herz bei dir.
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teilzeitfehler · 1 year
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Ich möchte mein schweigen brechen, für mich ,doch vor allem für mein inneres Kind.
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll oder was ich hier mache aber ich will einfach alles aufschreiben was ich nicht sagen kann..
Könnte ich in die Vergangenheit reisen, dann würde ich meinem kleinen ich die Tränen aus dem Gesicht wischen. Ich würde ihr sagen dass all das nicht ihre Schuld ist, und ich würde ihr sagen eines Tages werden diese Wunden aufhören zu bluten. Ich würde ihr sagen dass sie so ein unglaublich tapferes und starkes kleines Mädchen ist. Dass sie den Schmerz nicht verdient hat, und vor allem würde ich ihr sagen sie muss das nicht alles mit sich selbst ausmachen. Doch dafür ist es zu spät. Keiner ist da , um mich zu retten. Es ist heute 4 Jahr her seit es aufgehört hat. 20 endloses Jahre voller Selbsthass, Panikattacken, verstecke, Angst, Selbstverletzung und unerträglichen Nächten voller Albträumen und Flashbacks.
Jeden Tag erinnere ich mich an das was du mir angetan und genommen wurde. Jeden Tag spüre ich seine Hände, wie sie meine Haut berühren, wie sie meine Klamotten von meinem Körper ziehen... Jeden Tag die Angst das geschehene wieder zu erleben. Jeden Tag die Angst wenn ich mit ihm alleine bin, meine Stimme bereit zu schreien falls er wiederkommt und mir was antut. Die Frage im Kopf bleibt,die Frage , warum ich ? Die Frage ob ich diesmal stark genug bin. Die Angst schnürt mir meine Luft zum Atmen.. Er hat mich leiden lassen, hat sich an meiner Angst vergnügt, vergnügt und ausgenutzt dass ich mich nicht gewehrt habe. Ihm gefiel es als ich flehte habe endlich aufzuhören.. Du hast mich nicht gehört , du hast mich einfach nicht gehört… Deine abartig Befriedung war dir wichtiger.. Nie vergesse ich deine Worte: "ich kann nicht aufhören, es fühlt sich zu gut an" , „niemand darf es erfahren“. Du hast nie von mir abgelassen, ich war alleine, voller Angst.. All meine Worte brachten nichts, bis ich letztendlich erstarrte und es über mich ergehen ließ... Als er fertig warst sagte er kein Wort.. er ist von mir runter und hat mein Zimmer verlassen als sei nie etwas passiert...
Ich versuchte es zu verdrängen, damit klar zu kommen , versucht zu verstehen. Ich wollte es nicht wahrhaben... mein Leben liegt in Scherben und niemand kann es reparieren.. Er hast mir mein Leben , meine Lebensfreude genommen und das wichtigste mein Körper. Du hast diese Entscheidung getroffen .. ich war 2 Jahre alt..ich war ein Kind , ein kleines Kind.
Ich war 20… als es aufgehört hat .. ich habe es verdrängt , ich habe es versucht , ich habe versucht damit zu leben , doch es bricht mich jedes Tag aufs neue um. Ich kann nicht angefasst werden ohne daran zu denken , ohne innerlich zu sterben.
Ich glaube damals bei den Übergriffen, ist etwas grundlegend in mir kaputt gegangen. Es war so erschütternd, dass diese Wunden niemals heilen werden. Alles was danach kam, wurde auf kaputtem Grund gebaut. Ich werde nicht heilen. Ich werde immer dagegen ankämpfen müssen, denn schon damals wurde mir gezeigt wie grausam die Welt sein kann. Doch vielleicht reicht es langsam mit dem Kämpfen. Wenn mein Inneres sowieso nicht heilen wird und niemals Frieden auf dieser Welt finden wird, dann ist es vielleicht an der Zeit zu akzeptieren. Ich akzeptiere, dass diese Welt nicht für mich gemacht ist. Für so kaputte Seelen gibt es andere Orte als diese eiskalte und grausame Welt. Oder…?
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tired-joe · 5 months
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Auf der Suche nach Gleichgesinnten?
Heute habe ich mich von Twitter getrennt...schon wieder! Diesmal aber, zumindest aus meiner Sicht, endgültig. Der Account, den ich so seit ca 2017 regelmäßig fütterte, ist deaktiviert, nach 30 Tagen Abstinenz komplett Geschichte. Ich bin schon lange unzufrieden mit Social Media und meiner Rolle in diesem ganzen Gewirr. Bei meinem letzten Abschied Ende 2023 hatte ich es theatralisch mit den Worten Dr. Manhattans getan und gesagt, ich wäre der Menschen und des Gewirrs ihrer Leben in denen ich mich dort verfange überdrüssig...und das stimmte auch und passt auch heute noch ganz gut.
Eigtl Happy über diesen doch eher entgültigeren Schritt und dem mehr an Luft zum Atmen, hab ich mir selbst diese gleich wieder abgeschnürt, in dem ich sogleich beschlossen hab einfach einen neuen Gaming Instagram Account zu starten...BITTE WAS?! 😱
Nun jedenfalls, nach dem ersten Tag, sind die ersten Posts gemacht und nach dem ersten für Instagram ganz typischen einleiten der "follow4follow" Aktivität bemerke ich, dass auch Instagram sich in den letzten Jahren gewandelt hat...oder hab ich mich durch meine Zeit bei Twitter einfach zu sehr gewandelt?
Auf einmal frag ich mich, warum hast du das gemacht? Warum macht man das generell? Warum wendet man sich mit seinem Hobby quasi an Fremde? Warum sucht man dazu deren Aufmerksamkeit? In meinem Fall sicher, weil es in meinem privaten Umfeld keine anderen "echten Gamer" gibt, die sich für mein aktuelles Spiel interessieren, oder so sehr begeistern können, wie ich selbst.
Aber der bisher noch kurze Abstecher in die Insta Gaming Bubble, hat mir eigtl noch deutlicher gezeigt, als die letzte Zeit auf Twitter, und auch jetzt noch auf Bluesky, dass das Intresse auch hier nur recht einseitig ist. Mal ein schneller Like hier, vlt ein ganz kurzer oberflächlicher Kommentar und dann schnell wieder weg, schauen, ob zurück geliked wurde, evtl sogar weitere Follows dabei rausgekommen sind und das wars.
Das Intresse am Neuling, der offenbar interagieren will, ist erstmal klein. Kurz geschaut, was hat der im Angebot, macht der vlt was besser als ich, nö, gut! Und Tschüß!
Das war anfangs auf Twitter anders. Irgendwie bin ich ganz alleine durch Interaktion in so eine Bubble aus Leuten gerutscht, die sich nahezu allesamt aus dem sterbenden Miiverse von Nintendos WiiU auf Twitter gerettet hatten. Hier war echtes Interesse da. Leute, die sich unterhalten wollten, die auch tatsächlich Screenshots sehen wollten und nach den eigenen Erfahrungen mit den Titeln gefragt haben. Aber die Jahre vergingen, immer mehr von ihnen hatten schon bald auch kein wirkliches Intresse mehr an der Switch, waren genervt von den Indioten auf Twitter und verabschiedeten sich langsam aber sicher. Das was zurückblieb, war tatsächlich zum großen Teil mein Hauptproblem dieser Tage mit dem Medium. 
Da sind vlt noch 1-2 Gestalten, die ernsthaft den Austausch suchen, die meisten sind aber nur noch damit beschäftigt, sich selbst irgendwie in den Mittelpunkt zu rücken, koste es was es wolle. Und so werden mittlerweile allzu gerne irgendwelche Krankheiten breit getreten, Social Awkwardness gefeiert und sich selbst der Nerdstempel aufgedrückt, nur weil man mal nen Animé guckt und Nintendospiele mag...
Das alles nervt mich mehr und mehr und wird sicher mit einem neuen Instagram Account auch nicht wieder besser! Vlt bin ich auch mittlerweile wirklich, wie Danny Glover in Lethal Weapon mal sagte: "Zu alt für den Scheiß!". Bin einfach zu gefestigt, als der der ich bin. Jemand, der eigtl schon lange mit sich selbst im Reinen ist und jede Macke an sich eigtl eher willkommen heißt, anstatt scheibar so sehr darunter zu leiden, dass ich sie für ein paar Likes in die Öffentlichkeit zerre...
Nun ja, einige werden über mein Twitter aus aber denke durchaus zufrieden sein. Schließlich war meine direkte Art dort auch so manchem ein Dorn im Auge und meine häufigen Nachfragen und guten Ratschläge sicher nicht Willkommen. Nun können sie dort endlich wieder nach Herzens Lust weinen, ohne einen dummen Kommentar von meiner Seite fürchten -und sich dafür aufgeregt & völlig durch den Wind erklären zu müssen. 🤣
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mrskillingjoke · 23 days
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Fandom: Bud Spencer and Terence Hill movies
Movie: Gott vergibt, Django nie! / Dio perdona io no!
Pairing: Cat/Hutch
Language: German
Words: 773
Title: Teil 1 Wasser
Sie waren, nachdem Hutch verarztet wurde weiter geritten und Hutch bewegte sich wieder wie er selbst. Sie waren noch auf der Suche nach einem geeigneten Ort.
Sie hielten an, es wurde spät und sie müssten noch essen. Hutch stöhnte angestrengt, stand vom Wagen auf und lief direkt zum Fluss.  Er zog sein Hemd aus, tauchte es Unterwasser, dann wischte er sich damit grob über die Brust und unter die Achseln.
Cat lehnte sich zurück und beobachtete ihn grinsend, als hätte er nichts besseres zu tun.
„Komm rüber her! Du stinkst bis zum Himmel!“ rief Hutch grollend und funkelte Cat warnend an.
„Ach was, es ist gerade so gemütlich hier.“
Cat schüttelte den Kopf und grinste weiter. Innerlich hoffte er, dass Hutch nicht darauf bestand. Seit dem Brunnen, war Wasser  nicht gerade sein bester Freund. Er hatte es die letzten Tage geschickt vermieden Wasser überhaupt anzufassen.
Alleine der Gedanke daran, ließ ihn atemlos werden und sein Herz raste unangenehm.
Leider hatte Hutch wohl nichts davon ihn alleine zu lassen.
„Mensch wasch dich, oder ich schmeiße dich selbst rein.“
„Das will ich sehen.“
Cat konnte es einfach nicht lassen, Hutch ein bisschen zu provozieren.
Doch schnell merkte er, dass das eine schlechte Idee war, denn Hutch warf sein Hemd auf einen nahe am Ufer liegenden Stein und kam mit großen aggressiven Schritten auf ihn zu. Cat setzte sich schnell auf. Er rutschte auf der Bank zurück, aber Hutch war schon bei ihm und packte ihn von hinten am Hosenbund .
Mit einem überraschten Laut und aufgerissenen Augen wurde Cat ruckartig auf Hutchs Schulter gehoben.
„Lass mich runter!“ rief Cat wütend, auch wenn er innerlich immer panischer wurde, je näher er den Fluss kam.
„Wenn die Katze nicht selbst baden will, dann komm ich eben.“ grummelte Hutch amüsiert.
Cat begann zu zappeln und versuchte verzweifelt sich zu befreien. Er schlug so hart er konnte auf Hutchs Rücken, versuchte genug Schwung zu finden, um ihn in den Bauch oder die Brust zu treten, aber Hutchs Griff um ihn war eisern und er ging weiter, als spüre er gar nichts.
„Nein, lass mich los!“ Cats Stimme wurde lauter und zitterte vor Anspannung. Hutch wurde langsamer, als er näher an den Fluss kam.
„Bitte...“ wimmerte Cat ängstlich.
Atemlos, weil er das Gefühl hatte wieder zu ertrinken. Kalt, nass und dunkel, seine Lungen brannten vor Not, endlich wieder Luft zu atmen und sein Mund und Nase füllten sich mit kalter Nässe, die ihn verschluckte.
Hutch hatte bei der puren Panik in der Stimme seines Freundes innegehalten. Er stand auf den nassen Kieseln, die in den Fluss mündeten und ließ Cat runter.
Dieser war blass und trat panisch ein paar Schritte zurück, bis er nicht mehr auf den kleinen Pfützen und nassen Kieseln stand.
Er sah Hutch verschwommen an und atmete tief um sich zu beruhigen.
Cat spürte, wie die Verlegenheit für sein Verhalten über ihn kam und sah auf den Boden.
Er hörte wie Hutch an ihm vorbei ging und atmete tief durch.
‚Verdammte Scheiße!‘ dachte er nur.
Es war nicht so, dass er Hutch nicht vertraute. Im Gegenteil er vertraute Hutch mehr als jeden anderen auf dieser Welt. Aber sich ihm gegenüber so verletzlich zu machen, war nervenaufreibend.
Sie waren beide nicht kleinzukriegen. Ein gutes Team, dass jeden besiegt. Sie zeigten keine Schwächen, die Vergangenheit bedeutete ihnen nichts.
Aber Cat war schwach genug um sich von ein bisschen Wasser komplett aus der Fassung bringen zu lassen.
Er hörte kaum Hutchs Schritte, die wieder an ihm vorbei gingen.
„Waschen musst du dich. Da führt kein Weg dran vorbei.“ Cat zuckte zusammen und nickte.
Er riss seinen Kopf hoch, als er „Fang!“ hörte und fing gerade rechtzeitig das nasse Stoffstück.
Cat sah Hutch sprachlos an und öffnete den Mund.
„Gib mir deine Lumpen.“ sagte Hutch bloß.
Cat lächelte und grinste dann, bevor er sein Hemd auszog und es dem anderen zuwarf.
Er atmete beruhigend ein und aus, während er das nasse Tuch über seinen Oberkörper rieb, um Schmutz und Schweiß zu entfernen.
Er sah Hutch an und hielt sich dadurch davon ab von dem nassen Gefühl auf seiner Haut durchzudrehen. Zögernd kam er näher zum Fluss und beobachtete Hutch genauer.
Dieser blickte kurz zu ihm auf und hob die Augenbraue.
Cat kniete sich hin und versuchte an einer seichten Stelle den Stoff auszuwaschen. Er unterdrückte ein Zucken als seine Hände das Wasser berührten.
Er zog sie schnell wieder aus dem Fluss, er spürte Hutchs Blick auf sich und beruhigte sich dadurch.
Er wischte sich schnell nochmal über seinen Oberkörper, Gesicht, Achseln und warf Hutch dann das Tuch zurück. Dann ging er schnellen Schrittes zurück zum Wagen.
„Was haben wir zu essen da?“
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kehlenschnitt · 4 months
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P
Lieber P,
mir ist klar das du das hier niemals lesen wirst, aber ich weiß nicht mehr wohin mit meinen Gedanken. Ich vermisse dich so sehr das es weh tut, mein Herz bricht wenn ich daran denke das wir seit Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt haben, denn eigentlich fühlt es sich an als hätten wir uns gestern erst gesehen, als hätten wir gestern noch zusammen gelacht oder wie immer Nudeln mit Spinat gegessen.
Du warst mehr als nur mein Bester Freund, du warst mein sicherer Hafen, mein zu Hause, du warst bedingungslos für mich da und erreichbar und hast mich nie für etwas verurteilt. Doch wir wissen auch beide, dass wir immer mehr waren als beste Freunde, wir hatten eine Verbindung zueinander die kein Außenstehender je verstanden hätte.
Ich weiß nicht wann wir aufgehört haben miteinander zu reden und den Grund dafür weiß ich erst recht nicht, aber was ich weiß ist, dass ich niemals wollte das es soweit kommt. Niemals hätte ich auch nur Ansatzweise gedacht, das wir mal getrennte Wege gehen, uns nicht mehr sehen oder miteinander sprechen. Ich habe nicht einmal mehr deine Nummer, weil ich es nicht ertragen habe, sie zu besitzen aber keinen Kontakt mehr zu dir zu haben. Ich verstehe nicht, wann wir aufgehört haben einander zu brauchen, denn eigentlich brauche ich dich immer noch und das werde ich auch für den Rest meines Lebens.
Egal wie schlecht es mir ging, in deiner Gegenwart war ich immer sorglos, du hast nie zugelassen das etwas schlechtes an mich herankommt, du wolltest immer das ich glücklich bin und das war ich wenn ich bei dir war. Ich war glücklich wenn wir einfach nur bei dir auf der Couch rumgelegen haben um Musik zuhören und nichts zutun, ich war glücklich wenn wir die gleiche Serie immer und immer wieder angesehen haben.
Wie oft habe ich unter der Woche bei dir übernachtet und wir waren bis vier Uhr Nachts obwohl ich um sechs zum Bus musste? Wie oft haben wir deiner Mama Kuchen gebacken und mit ihr im Garten gesessen.
Ich bin dir so dankbar das du mich immer ertragen hast, egal wie unerträglich ich Manchmal gewesen bin.
Ich bin so dankbar für die gemeinsame Zeit die wir gemeinsam hatten und all die Erinnerungen die wir gemeinsam geschaffen haben.
ich vermisse dich so sehr, das ich an manchen Tagen denke das es mir die Luft zum Atmen nimmt, ich vermisse dich so sehr das die Dinge die wir gemeinsam getan haben mit keinem anderen Sinn machen würden.
Und vielleicht klingt das hier auf eine gewisse Art und Weise wie ein Liebesbrief, denn so etwas könnte das auch sein, ich habe dich geliebt, auf eine Art und Weise wie nie jemanden zuvor und das werde ich auch immer und ich weiß das du mich auch geliebt hast, aber dass haben wir uns zu spät gesagt und vielleicht auch erst uns selbst zu spät eingestanden.
Wir haben uns im stillen geliebt und jetzt liebe ich dich immer noch im stillen, aber von weiter weg und auf eine andere Art und Weise und doch gleich.
ich hoffe das du glücklich bist und sich deine Träume die du immer hattest erfüllen, ich hoffe das du deine Ziele erreichst.
Pass auf dich auf,
deine Shelly
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lizzyblaack · 2 months
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Schon vor August gewusst
Letztes Jahr zu dieser Zeit
War ich so unglücklich in seiner Gegenwart
Und hab es nicht gemerkt
Nein
Nicht wahrhaben wollen
Dass alles woran ich geglaubt hab eine Lüge war
Und wir nichts mehr
Als zwei Menschen
Die was fühlen wollten
Und dann einfach entschieden haben
Du bist es
Denn
Du bist es zwar nicht
Aber vielleicht
Wenn ich es doll genug versuche
Wird das meine Zukunft hier
Jetzt weiß ich
Du kannst dir mit jedem Menschen da draußen
Der es zulässt
Die Zukunft aufbauen
Von der du denkst es sein die Wahre
Und dann merkst du
Irgendwas fehlt
Es fühlt sich dann durchgehend so an
Als hättest du etwas vergessen
Irgendwo liegen lassen wo es nicht hingehört
Dein Herz
Deine Intuition
Dein wahres Ich
Da muss doch mehr sein
Da muss doch mehr kommen
Ja
Richtig
Da ist mehr
Nur nicht mit ihm
Hier
Er
Ich erstickte unter dem Druck
Noch mehr zu geben
Noch mehr zu sein
Noch mehr fühlen zu wollen
Und zu müssen
Doch da ist nichts mehr
Nichts
Verbrannte Erde
Schon damals gewesen
Wir hatten die Stifte so runter gespitzt
Das jetzt kein Wort mehr fällt
Luft zum Atmen.
Ruhe.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht dankbar bin, dass ich frei bin.
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fabiansteinhauer · 3 months
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Universalverirrter
1.
Alle paar Jahre beklagen die Leute, es gäbe seit kurzem keine Universalgelehrten mehr. Wie die Heroinabhängigen sagen, sie seien jetzt endlich, also seit seit 14 Tagen clean, sagen die Leute, jetzt leider, seit ein paar Jahren, etwa seit dem Tod Niklas Luhmanns, gabe es keine Universalgelehrten mehr.
Diese universalen Gelehrten tummeln sich taumelnd in den Fußgängerzonen direkt vor unsere Nase. Nur weil sie im Moment nicht berühmt werden, heißt es nicht dass die Leute nicht schlau und mit großem Speicher versehen herum kommen und alles wissen, was sie wissen müssen. Warum? Weil Wissen die Lust ist, die wir brauchen, wie die Luft zum atmen und wie jene Luft, die auch Kants Taube braucht, um nicht vom Himmel auf den Boden zu klatschen.
Aby Warburg ist epistemisch und epidemisch attraktiv, weil an ihm die Einheit der Differenz von Universalgelehrtem und Universalverirrtem so deutlich wird. Hoffentlich einfacher gesagt: Der Typ ist der Wahnsinn. Typen wie ihn trifft man auch in Bockenheim. Da ist Alina, die Profibettlerin, die sich jedes Jahr im Sommer aus Rumäniens europäisch ineffektiv geförderten oder gleich ungeförderten Randzonen nach Bockenheim befördert, um sich trotzdem fordern und fördern zu lassen. Die bezahle ich nun wirklich nicht großzügig, aber hoffentlich angemessen bezahle ich sie, damit sie mir von dem Beruf der Bettler und Bittsteller sowie von ihren Pendelstrecken erzählt.
Schlauer als Alina ist der Aby nicht, allenfalls gleichzeitig nervöser und lässiger als Alina ist er. Alina hält eine Balance, die Aby nicht hält. Vor dem Bockenheimer Früchtekorb treffe ich sie fast täglich. Wenn ich mal sage: Heute nicht Alina, heute kein Geld! Dann sagt sie immer: Dann morgen! Alina ist tough, mutige Frau. Das muss sie sein, der Job ist knochenhart und brutal, ihr sogenannten Beschützer, die Männer aus ihrem Dorf, sind oft am Mittag schon betrunken von dem Geld, das sie besorgt.
Seitdem ich ihr gesagt habe, dass ich finde, dass und wie sie ihren Job gut macht, guckt sie dann wenigstens nicht so passioniert leidvoll, schiebt ihre Augenbrauen nicht so tief herunter, sondern lächelt dann ganz leicht, nur millimeterweise leicht im allerhintersten Mundwinkel, das ist eine minimale Pendelstrecke, die nur zuckend zu meistern ist. Beim ersten Mal tat sie es nicht, da bekam sie eher noch einen Schrecken. Mehrfach musste ich ihr versichern, dass ich schätze was sie tut. Sie gibt Leuten die Möglichkeit, ein bisschen die Welt im kleinen zu verbessern. Das Leiden ist für alle offensichtlich, auch ohne Gesicht. Sie muss nicht lächeln, aber seitdem ich einfach mal sage, dass sie das Beste aus dem macht, was sie hat, entspannt sich ihr Gesicht. Wenn das Geld, was ich ihr gebe, einmal nicht Münze ist, sondern ein Schein, dann kann es geschehen, dass ein Deutscher danach auftaucht und sagt, ich solle aufpasse, man dürfe zu solchen Menschen kein Kontakt habe, das seien Kriminelle. Wenn ich dann sage, dass ich Jurist bin und Kontakt zu Kriminellen haben können muss, beruhigt das nur wenige.
Verunsichert sind sie dann, aber doch voll von jenem Respekt, den untere Schichten oberen Schichten, sogar Juristen, im Alltag zu zollen im Stande und bereit sind, solange es keine Revolution gibt. Sie halten sich dann einfach zurück. Der letzte, der mich gewarnt hat, sagte, dass ich zu "Solchen" keinen Kontakt haben solle, sie seien gefährlich.
2.
Weder die Namen der Infamen sind bekannt, obwohl Alina mit ihrer Familie seit Jahren zur Nachbarschaft gehört. Er ist auch infam, nach seinem Namen habe ich noch nicht gefragt, traue mich noch nicht. Er hat noch nie nach Alinas Namen gefragt, noch wird überhaupt die Qualifikation der infamen Wesen irgendwie versucht, es wird nicht einmal versucht zusagen, ob Solche, also die infamen Wesen, auch etwas Präzises hätten, ob sie wenigstens Tiere oder Menschen wären. Er weicht nicht nur Alina, er weicht sich selber auf, der Infame. Dass ich noch nicht nach seinem Namen gefragt habe, ist meine Schuld, das Infame ist auch ein bisschen epistemisch-epidemisch.
Der Infame sagte mir, im Gefängnis gäbe es ein großes Schwimmbad, mit vier Bahnen a 50 Metern. An jeder Bahn gäbe es jeweils an der Wand am Ende große Plasmabildschirme, die Gefangenen würden dort baden und Filme schauen, so sei es! Man dürfe die Leute nicht reinlassen, also ins Gefängnis schon, aber nicht nach Deutschland, in Gefängnis schon, aber nicht in solche Schwimmbecken. Ob er schon da gewesen wäre, im Gefängnis, frage ich vorsichtig, weil ich ihm doch seine Ängste und noch mehr seine fast schizoid strahlenden Phobien nicht übel nehmen kann.
Nein, nein, beschwichtigt der Infame, das wissen man so, dürfe man aber nicht offen sagen, weil es sonst wieder hieße, man sei ein Nazi. Die Infamen sind auch befangen, was sonst?
Der Bockenheimer Früchtekorb ist ein Stand auf einem Kirchplatz, die Szenen davor jeden Tag Bockenheimer Stillleben, aber auch Genre und Historienmalerei, sogar winzige Schlachtengemälde und Kriegsfotografien sitzen da in Form von Nachbarn rum. Davon etwas zu wissen ist so einfach wie es ungefähr 2000 Jahre vor Christus war: Man muss mit den Leuten tafeln, dann wird man innerhalb von Sekunden zum Universalgelehrten und Universalverirrten, Homer und Heisenberg gibt es Gratis oben drauf.
Das ist das Nach(t)leben der Antike, sogar mitten am Tag blitzen im Tageslicht Träume und Traumata auf, weil die Leute ganz treu und lieb durch Tore eines achronologisch geschichteten Materials schlurfen wie die Schlümpfe mit ihren jacobinischen Mützen, nicht immer genauso blau.
2.
Am 13. Juni hatte Aby Warburg seinen Geburtstag, kann man sich vorstellen, wie ich den gefeiert habe! Mit einer spendierten Runde Bier, angemessen zwar nach 18.00 Uhr aber vor dem Bockenheimer Früchtekorb.
Rat an alle, die bei mir oder in meiner Nähe promovieren wollen, ob es jetzt über den natürlichen Willen Hegels und des BGH ist, ob es jetzt über Richterrecht in der Bundesrepublik Deutschland, über das Eigentum in der Weimarer Republik oder in China ist, über Archivrecht in Angola oder aber das Recht von Soja in Brasilien ist, ob es das Recht einer Jeans ist, die im Delta von Pakiststan´genäht und in Bottrop weggeschmissen wird: immer vor der eigenen, noch so kurzen oder langen Nase beginnen.
Die Wissenschaft liegt auf der Straße, direkt vor unserer Nase. Wer das autorisiert gesagt haben möchte: Einfach loslegen, theoretisch betrachtend, historisch und materialistisch arbeitend, dann klappt es schon.
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xbrokenheartsx · 1 year
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Ich habe geschrieben, geschrieben und geschrieben. Ich habe über dich geschrieben, als könnte ich dich so in meinem Leben behalten. Als wärst du so noch hier bei mir. Als wärst du nicht einfach gegangen. Ich habe so lange geschrieben, bis ich keine Worte mehr übrig hatte. Bis ich mich komplett leer gefühlt habe. Bis ich keine Worte mehr übrig hatte, um dich zu beschreiben. Irgendwann fing ich an über den Schmerz zu schreiben, den du in mir hinterlassen hast. Über den Schmerz, an dem ich verblutet bin. Darüber wie der Schmerz mir die Luft zum Atmen geraubt hat. Ich habe auf so vielen Wegen versucht mit dir zu reden, aber ich habe vergebens auf eine Antwort von dir gewartet. Auf ein Zeichen, von dir. Und ich weiß, dass du mir ein Zeichen gegeben hast, aber wie kann ich diese Kälte vergessen, an der ich erfriere, wenn du dich hinter einer Mauer aus Eis versteckst? Wie kann ich ignorieren, dass deine Worte nicht deinen Taten entsprechen?Ich hatte das Gefühl, als wärst du auf einmal ein ganz anderer Mensch. Als hättest du dich komplett verändert. Als hätte ich mich komplett in dir getäuscht. Aber kann man sich wirklich so sehr in einem Menschen täuschen? Es gibt so viele ungesagte Worte. So viele unbeantwortete Fragen und vielleicht ist die Antwort darauf auch einfach, dass wir zu verschieden sind. Dass uns Welten voneinander trennen und dass unsere Geschichten niemals zusammen einen Sinn ergeben würden.Und ich hoffe, dass wenn du am Ende deiner Geschichte angekommen bist, du zufrieden bist. Und ich hoffe, dass du mein Kapitel nicht vergisst. Ich hoffe, dass du mich nicht vergisst. Das ist mein Abschied an dich.Ich werde aufhören zu warten, ich werde dich loslassen. Und ich hoffe, dass du das findest, was du in mir nicht gefunden hast.
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ravenamethyst · 2 years
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Du hast es geschafft. Ich weine. Das hast du so schön gesagt... Ich bin sprachlos und so gerührt. Meine große Liebe. Du machst meine graue Welt bunt. Das tust du immer und wirst du auch immer. Egal, wie wenig Zeit wir haben. Ich bin so glücklich, dass ich damals die Chance ergriffen habe, dich zu erobern. Ich bereue nichts davon, Louis. Gar nichts. Ich würde alles genauso nochmal machen. Unseren ersten Kuss. Unsere erste Berührung. Meine ersten Gefühle für dich und die Art, wie sie immer weiter wachsen für dich. Diese intensiven Berührungen.. Blicke.. Alles, was von dir aus ausgeht, ist meins. Wird es immer sein. Ich würde dir jeden Tag die Sterne vom Himmel holen, nur um es dir so romantisch wie möglich zu machen. Eines der Gründe, weswegen ich dich noch nicht gefragt habe. Jedes Mal, wenn ich denke, jetzt, dann ist es nicht perfekt genug. Es muss perfekt sein. Es ist schließlich diese eine Frage und ich möchte, dass du dich immer daran zurück erinnerst und denkst, das war der Tag unserer Verlobung. Vielleicht bin ich zu langsam, stelle mich zu doof dafür an. Aber nein. Das tue ich nicht. Ich warte einfach. Ich warte, dass du nur das Beste bekommst, weil du eben das Beste verdient hast, Louis. Du bist das Beste was mir passieren konnte. Du lässt mich immer wieder aufs Neue Dinge fühlen, die mir kein Anderer geben kann. Ich werde immer an deiner Seite kleben. Du bist meine Nummer Eins. Keiner kann dich je ersetzen. Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen, Louis. Du gehörst an meiner Seite. Ich gehöre zu dir. Du bringst mich so zum Strahlen, sobald du da bist. Bringst mein Herz zum Schlagen und lässt mich glücklich sein. Du bist mein Versteck, wo ich mich wohl fühle. Mein Lächeln und auch mein Lachen bist du. Du bist ebenso auch mein schönster Orgasmus. Bei dir darf ich sein, wie ich bin und du liebst mich mit all meinem Macken. Du wirst immer in meinem Herzen sein, denn da bist du. Ganz groß und nimmst ganz viel Platz ein. Niemals möchte ich ohne dich sein müssen. Für immer, Louis. Für immer und Ewig. Ich vermisse dich jeden Tag mehr. Liebe dich jeden Tag mehr. Brauche dich jeden Tag mehr. Du bist mein wunderschöner Alltag und ich bereue nichts von Alledem. Du bist mein Alkohol, welcher mich betrunken macht. Du bist meine Droge, die mich süchtig machst. Du bist mein Kissen, auf welchem ich so gerne schlafe. Du bist mein Schutzschild, stellst dich vor Allen, wenn ich zerbrechlich bin. In meinem Kopf und in meinem Herzen existierst nur Du, Du, Du und Du. Gestern, heute, morgen, für immer. Verstehst du? Mit dir möchte ich alt werden und weiser und reifer. Du bist mein Leben, Louis. Ich bin so verdammt schwer in dich verliebt. So schwer. So verdammt sehr. Ich danke dir, dass du immer zu mir stehst, an meiner Seite bist und für mich da bist und dass ich dir so viel anvertrauen kann. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte, Louis.
P.S. Raven&Louis=Ralou. ♥
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just-another-star-47 · 4 months
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Wenn sich Schatten zu Dunkelheit wandeln
Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3
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English version
Erfahre mehr über Leander und Garreth, triff Poppy und das Slytherin Trio zum ersten Mal und finde mehr über Luscinias Familie heraus.
~ 11 400 Wörter
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Erstaunt blickte Luscinia am nächsten Morgen auf die Krawatte in den Hausfarben hinunter, die sich ohne ihr Zutun zu ihrer Schuluniform gesellt hatte. Als sie mit den Fingern über den Stoff fuhr, wie um zu prüfen, ob ihre Augen sie nicht trugen, trat Nellie neben sie.
„Die House elves haben sie über Nacht dazu gelegt. Das machen sie bei jedem Neuankömmling. Sieh es als Willkommensgeschenk."
„House elves?", verwundert ließ Luscinia sich den Namen auf der Zunge zergehen, überlegend, ob sie ihn schon einmal gehört hatte.
„House elves, ja. Diese kleinen Geschöpfe mit den großen Ohren, die an eine Familie oder einen Ort gebunden sind und im Haushalt helfen."
„Wichtel?", Luscinia legte den Kopf schief, „wenn man sie nett behandelt und ihnen Haferbrei mit Honig, oder anderes Süßes hinstellt, beschützen sie das Haus und erledigen Dinge, die man am Tag nicht geschafft hat."
Für einen Moment sahen sich die beiden jungen Frauen stumm an.
„Nein, ich denke das ist etwas anderes."
„Ich kannte auch keine House elves, bevor ich hierher gekommen bin", trug Natty bei, bereits vollkommen angekleidet und auf ihre Zimmergenossen wartend, ihre Beine von der Kante ihres Bettes baumelnd „anscheinend gibt es sie nur in Großbritannien."
Auf dem Weg hinunter in die Große Halle begegneten sie Leander und Garreth, die mit dem Rest der Fünftklässler bereits über ihre Stundenpläne diskutierten. Der gesamte Jahrgang war in verschiedene Gruppen unterteilt worden, sodass nicht mehr als 20 Schüler in einem Kurs saßen und jeder von ihnen hatte seinen Plan am Morgen vom Präfekt des Hauses ausgeteilt bekommen. Nun wurde fleißig verglichen, wer mit wem den Unterricht bestreiten würde und Wünsche und Hoffnungen kommuniziert, welche Schüler aus den anderen Häusern willkommen wären.
Überfordert von dem Essensangebot auf dem Tisch, hörte Luscinia nur mit halben Ohr zu, ihre Finger unsicher nach einer Schüssel Haferbrei greifend, die Leander austeilte.
„Es scheint mir der Frühstücksdienst hat jeden Morgen reichlich zu tun."
Die Fünftklässler starten sie an, bis Nellie mit einem sanften Lächeln das Wort ergriff: „Oh Liebes, du wirst hier deine Freude haben. Die Mahlzeiten werden ebenfalls von den Hauselfen zubereitet. Und putzen müssen wir auch nicht."
„Wir sind einzig und allein hier, um uns auf das Aneignen von Wissen und das Lernen zu konzentrieren"; Garreth lehnte sich mit einem breiten Grinsen zurück und streckte seine Glieder.
„Da spricht der Richtige."
Nattys Einwand ließ Garreths Grinsen nur noch breiter werden.
Lange über das Gesagte nachdenken konnte Luscinia jedoch nicht, denn Nellie und Natty planten bereits, wie sie ihre neue Schulkameradin am besten zwischen den einzelnen Klassen begleiten und ihr Hogwarts und die Umgebung näher bringen wollten. Dabei wiesen sie auch die anderen Fünftklässler an, sich bei ihren Überlegungen zu beteiligen.
„Die Erstklässler werden am ersten Tag durch das gesamte Schloss geführt, ich denke, das wäre ein guter Anfang."
„Lasst ihr doch noch etwas Luft zum atmen", warf Garreth ein, während er zwei weitere Brote mit Käse belegte, und erntete dafür ein dankbares Lächeln von Luscinia.
Wie von den beiden Gryffindorschülerinnen beschlossen, begleiteten die anderen Fünftklässler sie die nächsten Tage zu den verschiedenen Unterrichtsfächern und sorgten dafür, dass sie sich im verwinkelten Hogwarts nicht verlief.
Natty erzählte dabei gerne von ihrer alten Heimat und ihren Erlebnissen in der neuen, Nellie klärte darüber auf, wie an der Schule Quidditch gespielt wurde und offenbarte, dass sie letztes Jahr endlich als Sucher in das Team der Gryffindors aufgenommen worden war und hoffte, diese Position das neue Schuljahr halten zu können.
Mit Garreth unterhielt sie sich viel über seine Bestrebungen in der Brauererei und Backkunst, was ihn dazu veranlasste ihr am zweiten Tag Kekse zum Probieren mitzubringen, die er mit einem speziellen Brennnesselsud verfeinert hatte, um sie bei ihrer frühmorgendlichen Abgeschlagenheit zu unterstützen. Sie halfen nur mäßig, aber dafür roch der Gemeinschaftsraum noch Tage danach nach frischen Teig und Brennnesseltee – Dinge, an die die anderen Schüler bereits gewöhnt waren.
Leander verhielt sich von allen am zurückhaltendsten, unterhielt sich höflich mit Luscinia, ohne zu viel über seine Person preiszugeben, stetig einen gewissen Abstand wahrend. Dafür beobachtete er viel, vornehmlich die Schüler der anderen Häuser, und wenn Luscinia an Klatsch und Tratsch interessiert gewesen wäre, hätte sie in Leander eine unerschöpfliche Quelle gefunden.
Darüber hinaus versuchte sie den Kontakt mit den anderen Schülern so gering wie möglich zu halten, denn sie konnte auf Fragen zu ihrer Herkunft und dem Grund ihres Schulwechsels gerne verzichten. Trotzdem spürte sie immer wieder die Blicke der anderen Schüler auf sich ruhen, versuchte sie aber weitestgehend zu ignorieren, oder warf böse Blicke zurück.
Natürlich war es Leander, der sie bereits am ersten Tag in Zauberkunst auf ihren Cousin aufmerksam machte. Mit vor der Brust verschränkten Armen saß er auf der Bank ihr schräg gegenüber, seine pechschwarzen Haare zurückgegelt, die fein gearbeiteten Knöpfe an der Manschette seiner Uniform ein Versuch sich gegen die anderen Schüler abzuheben. Sein starrer Blick verdunkelte sich, als er dem ihren begegnete und Luscinia lief ein Schauer über den Rücken, als sie die grauen Augen ihrer selbst und ihrer Brüder erkannte – nur kälter und erbarmungsloser.
Sie erfuhr seinen Namen – Accipiter – und konnte nicht umhin festzustellen, dass er wahrhaft etwas habichtartiges an sich hatte.
Nach dieser Begegnung rauschten die nächsten Klassen an ihr vorbei, was zum Glück wenig schlimm war, denn die Lehrer begnügten sich die ersten Tage damit, ihre Schüler willkommen zu heißen und Altes zu wiederholen. Viele Zauber waren Luscinia bekannt, sodass sie nicht unangenehm auffiel, jedoch merkte sie bald, dass in Hogwarts viel mehr Wert auf die Theorie der Dinge wert gelegt wurde, als in Durmstrang.
Gedankenlos blätterte sie durch eines der Schulbücher, die Informationen darin nicht wirklich in sich aufnehmend, das Englisch um sie herum nur noch ein unverständliches Gemurmel. Mit einer Feder begann sie auf den Rand ihres Pergament zu kritzeln, in dem Versuch ihre Konzentration auf das Gesagte wieder zu erlangen, doch ihre Augen flogen bald durch den Raum, statt sich auf Professor Weasley zu konzentrieren.
Sie erfassten die gotischen Fenster mit ihren Verstrebungen und bannten sie mit Tinte auf das Papier. Das sanfte Licht, welches sich im milchigen Glas fing und sanft in den Raum gelenkt wurde, beleuchtete die kleinen Staubkörnchen und ließen sie in seinem Dunst tanzen.
Unwillkürlich unterbrach sie ihre Beobachtungen mit einem Stirnrunzeln und schwenkte den Blick, dunkle, abschätzende Augen beobachteten sie.
Der Schüler, zu dem sie gehörten, fühlte sich nicht im geringsten ertappt, sondern schien sie nur noch interessierter zu analysieren, sein Kopf zur Seite geneigt, seine Fingerspitzen auf das Holz des Tisches vor ihm trommelnd.
Luscinias Augen verengten sich und sie starrte zurück, den Blick ihres Gegenübers stillschweigend herausfordernd. Seine Finger kamen zum Stillstand und er verlagerte sein Gewicht, lehnte sich über den Tisch, die Ellbogen aufgestützt. Ihr stummes Duell wurde von dem hellen Glockenspiel unterbrochen, welches das Ende der Klasse bedeutete und Luscinia scherte sich nicht darum zurückzubleiben und herauszufinden, ob der Schüler ein Gespräch suchen würde.
Nellie begleitete sie noch ein Stück, doch in der Zentralen Halle, in der der Kampf Einhorn gegen Werwolf immerwährend weiterging, trennten sich schließlich ihre Wege.
Luscinia hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nach dem Unterricht das umliegende Gelände um ihre neue Schule zu erkunden. Zum einen konnte sie so den Gemeinschaftsraum zu seinen vollsten Stunden vermeiden, zum anderen fühlte sie sich zwischen dem Heidekraut, nahe der Wasserläufe und -fälle und im Dickicht der Wälder etwas mehr wie Zuhause.
Dieses Mal stieg sie einen Turm hinauf, der etwas abseits des Schlosses erhöht am Rande eines Berges stand und schon bald ertönte Flügelschlagen über ihr.
Dunkel glänzende Augen verfolgten sie, als sie die letzten Stufen erklomm und tief atmete Luscinia den ihr vertrauten Geruch nach Eulengefieder ein.
„Hallo, dort oben", sie grinste einen der Vögel an, der sie mit schräg gelegten Kopf beobachtete, nur um gleich darauf festzustellen, dass er sie wohl nicht verstehen konnte. Sie wiederholte ihren Gruß in Englisch und blieb danach stumm, mit einem Lächeln auf den Lippen die Eulen fasziniert betrachtend.
Es waren unterschiedliche Arten, einige von ihnen schlafend, andere mit neugierigen Augen durch die Umgebung und zu ihr hinunter blinzelnd.
Ein schales Gefühl bereitete sich in Luscinia aus und sie schluckte schwer, das Lächeln in ihrem Gesicht wie weggewischt, als sie in die direkt über ihr liegenden Nischen blickte. Ein kleiner Waldkauz hatte ihre Aufmerksamkeit gefangen, so ähnlich zu ihrer kleine Freundin Rosalie, die sie gezwungen worden war Zuhause zurückzulassen.
Rosalie war ein frecher kleiner Kauz, den ihr älterer Bruder ihr zum Schulbeginn geschenkt hatte, sein erstes, erarbeitetes Geld dafür ausgebend.
Schwer stützte sich Luscinia gegen die Steinmauer des Turmes, der Drang ihn schleunigst zu verlassen immer stärker werdend. Mit dem Klumpen in ihrer Brust stieg sie die Treppen wieder hinunter, sich auf die Lippe beißend, weil sie keine Lust hatte, schon wieder zu weinen.
Ihr Kummer führte sie immer weiter vom Schloss fort und zog sie in die unberührte Natur.
Hinter einer Baumgruppe tauchten die zahmen Thestrale auf, als hätten sie Luscinias Sorgen gespürt und behutsam folgten sie ihr weiter hinein in das wiegende Gras und die immer dichter werdenden Bäume.
Als der Boden sumpfig wurde, kletterte Luscinia auf einen hohen Findling und beobachtete von dort ihre Begleiter, die neugierig zu ihr heraufschauten, bevor sie sich ihrer Umgebung widmeten. Spielerisch knabberten sie sich gegenseitig an den ledernen Flügeln, oder jagten sich einige Meter, ihre gespaltenen Hufe ließen schmatzende Geräusche ertönen, wann immer sie an einer feuchten Stelle des Sumpfes aufkamen.
Ihr Verhalten ließ Luscinia schmunzeln, auch wenn sich ihre Freude falsch und hohl anfühlte. Mit einem Seufzer entließ sie die warme Sommerluft aus ihren Lungen und blinzelte in den blauen Himmel über ihr. War dieses Land nicht eigentlich dafür bekannt, dass es ständig regnete? Sie schob die Ärmel ihres Leinenhemdes noch weiter ihre Arme hinauf und suchte auf dem Findling die schattigen Stellen, an denen die Sonne die Kühle des Steins noch nicht vertrieben hatte.
Als die Thesrale ihr Spiel unterbrachen und wie dunkle Statuen in eine bestimmte Richtung starrten, richtete sich Luscinia ebenfalls auf. Eine zierliche Gestalt kam über das Moor auf sie zu, ihr Weg führte sie hüpfend von einer sicheren Grasnarbe zu nächsten, bevor sie auf einem schmalen Pfad die nächsten Meter in gerader Linie zurücklegte. Als sie die Gryffindorschülerin auf dem Findling bemerkte, blieb sie abrupt stehen und schien zu überlegen, ihr Blick zwischen Luscinina und den Thestralen hin und her fliegend. Ihre Schritte waren weitaus unsicherer, als sie sich erneut in Bewegung setzte und ihr Gesichtsausdruck wirkte seltsam verkniffen, als sie eine Hand auf die Oberfläche des Findlings legte.
„Du befindest dich weitab vom Schloss."
„Das ist der Sinn meines Spazierganges gewesen."
Die jungen Frauen blickten sich still an, bis Luscinias Aufmerksamkeit auf die Thestrale gelenkt wurde, die an den Neuankömmling herangetreten waren und mit ihren knöchernen Mäulern die Rocktaschen durchsuchten und ungeduldig gegen ihre Hüfttasche stupsten.
„Es scheint mir, dass sie davon ausgehen du hättest Leckereien dabei."
Die Augen der Angesprochenen weiteten sich: „Du kannst sie sehen?"
„Wäre es sonst nicht ein seltsamer Zufall, dass wir uns so nahe beieinander befinden?"
Für einen Moment blieb Luscinia stumm, überlegend, ob ihre Worte zu harsch gewesen waren.
„Also ja, ich kann sie sehen", es war nicht mehr als ein Murmeln, „sie begleiteten mich bis hierher, wofür ich sehr dankbar bin."
„Auch wenn viele es nicht glauben, so sind Thestrale doch sehr feinfühlige Wesen", dem Betteln der nachtschwarzen Geschöpfe nachgebend, zog die junge Frau ein mit Wachs bestrichenes Leinentuch aus ihrer Tasche und enthüllte Stücken der Fleischpastete, die es an diesem Tage zum Mittag in Hogwarts gegeben hatte, „zudem sind sie sehr fürsorglich und liebevoll."
Sie teilte die Pastete in gleichgroße Stücke und verfütterte sie an die Thestrale, sodass jeder eines abbekam. Luscinia beobachtete das Geschehen um sich herum ruhig, bis die junge Frau ihr etwas abgab und sie so in die Fütterung mit einbezog.
„Mein Name ist übrigens Poppy."
Mit einem tiefen Atemzug kniff sich Luscinia in den Nasenrücken und schloss für eine Moment die Augen, nur um mit einem deutlich vernehmbaren Ausatmen ihren Blick auf die sich bewegenden Treppen zu heften. Willkürlich änderten sie ihre Richtung, führten mal zu einem Gang im dritten Geschoss und dann wieder hinab in den Keller. Mit einem kaum wahrnehmbaren Knirschen machten sie auf ihre anstehende Bewegung aufmerksam; meist, wenn man direkt auf ihnen stand.
Luscinias eigentlicher Frust bezog sich jedoch auf die Tatsache, dass sie nicht einmal an diesem Ort sein sollte, nicht schon wieder.
„Das kann doch nicht wahr sein", murmelte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen zu sich selbst.
„Wieder falsch abgebogen?", eine Person in dem Portrait neben ihr, konnte ihre Schadenfreude nicht mehr zurück halten, verstummte jedoch augenblicklich, als Luscinia ihr einen Blick zuwarf, in dem sich ihr Frust und ihr Ärger deutlich spiegelten.
Mit hastigen Schritten folgte sie der Rundung einer Treppe und hoffte inständig, dass sie dieses Mal in einem Gang landen würde, der ihr bekannt vorkam. Sie hatte ihren Hauskameraden versichert, dass sie es alleine schaffen würde, zu ihrer abendlichen Unterrichtsstunde zu kommen, doch ihr noch immer andauerndes herumirren, strafte ihre Aussage Lüge.
Ihre Mundwinkel zogen weiter verbissen nach unten, als sie einen spärlich erleuchteten Gang erreichte, der weiter hinab in die Tiefe führte. Zu trotzig, um umzukehren und sich dem erneuten Spott des Porträtiertem zu stellen, folgte sie den Windungen, um schließlich vor einer weiteren Abzweigung unschlüssig zum stehen zu kommen.
„Entschuldigen Sie", die Anspannung in ihrer Stimme verbergend, wandte sich Luscinia an eine der Rüstungen, die ihr soeben zugenickt hatten, „wissen Sie, wo es zum Unterrichtsraum für Astronomie geht?"
Scheppernd richtete sich die Rüstung zu voller Größe auf und deutete mit dem ausgestreckten Arm in eine der Gänge.
„Danke, Sir", knickste Luscinia, ein schmales Lächeln auf den Lippen, als die Rüstung ihre Geste ausladend erwiderte.
Als sie in die ihr gegebene Richtung davoneilte, erzitterte plötzlich der Boden unter ihren Füßen und das Geräusch von Stein schabend auf Stein, drang an ihr Ohr. Sie wusste, dass es besser wäre, dem nicht nach zu gehen, wollte sie doch schließlich pünktlich zum Unterricht erscheinen. Trotzdem lugte sie um die Ecke, folgte ihrer Neugier und prallte gegen einen Schüler, dessen Gesicht ihr auf unerfreuliche Weise bekannt war.
„Du hast hier nichts verloren!", keifte der junge Mann sogleich, der würzige Geruch seines Parfüms so bissig wie der Ton seiner Worte.
„Es ist mir ebenfalls eine Freude, dich kennen zu lernen, Cousin", Luscinias Stimme troff vor kühler Höflichkeit, während ein feuriger Schleier ihre Augen bedeckte.
Der Slytherinschüler schnaubte verächtlich und trat einen Schritt auf sie zu, seine Gestalt bedrohlich über die ihre beugend: „Versuche dich nicht vor mir aufzuspielen, Mädchen. Jedermann aus meiner Familie und den anderen großen Zaubererfamilien Großbritanniens weiß, was für ein dreckiges Gesindel ihr Blutsverräter seid."
„Es war mir nicht bekannt, dass die Elite der gesamten Zaubererschaft auf solch eine charmante Ausdrucksweise zurückgreift"; spottete Luscinia und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, unbewusst eine Mauer zwischen sich und ihrem Cousin bildend.
„Ich schwöre dir, Weibsstück, wären wir an einem anderen Ort, würde ich dir zeigen, wie überlegen meine Familie der deinen ist."
„Nur nicht zu schüchtern, Accipiter, diene meiner Erheiterung, indem du kläglich scheiterst."
„Du arrogante, dreckige Hure!", mit vor Wut verzerrten Gesicht schnellte der Slytherinschüler auf Luscinia zu und schubste sie von sich, „glaube ja nicht, dass du hierher kommen kannst, um alle unsere jahrelangen Bemühungen zunichte zu machen, unser Blut von dem Dreck reinzuwaschen, den Hirundo hineingetragen hat. Mein Blut und das meiner Väter ist rein"; er ergriff ihren Arm, seine Finger sich in ihr Fleisch bohrend, während er sie ruckartig näher zog, „daher steht es mir zu, auch so behandelt zu werden. Und wenn du mir im Weg stehst, genau das zu erreichen, schrecke ich nicht davon zurück einen Auswurf zu beseitigen, der sich mit dreckigen Halbblütlern verbündet!"
„Somit ist das ehrenlose Anbiedern bei den Gaunts und Blacks also nicht genug?", mit einem Ruck versuchte sie sich aus dem Griff ihres Cousins zu lösen, doch er verkrampfte sich nur noch schmerzhafter, „jetzt stößt du sogar Drohungen aus, die du in keinster Weise umzusetzen in der Lage bist. Nenn mich nur weiter eine Hure, während deine Familie zu den Füßen der alten Familien Englands kriecht wie ein räudiger Köter. Wie lebt es sich von den hingeworfenen Abfällen zu leben, die ihr bekommt, wann immer ihr brav ein Kunststückchen für die feinen Herren und Damen vollführt?"
Die grausam stechenden Augen Accipiters blitzen auf, doch bevor er ihr eine schallende Ohrfeige verpasste, richteten sie sich hinter sie und seine Hand verharrte angespannt in der Schwebe.
„Ich denke, dass ist genug"; Luscinias Blick flog zur Seite, als der Schüler neben sie trat, mit dem sie in Verwandlung ein Blickduell ausgefochten hatte. In dem schwachen Licht des Ganges wirkten seine dunklen Augen fast schwarz, starrten in Accipiters helle, ohne dass auch nur ein Muskel in seinem Gesicht zuckte.
Der Angesprochene schnaubte, der Schein der Fackeln in seinen Pupillen flackernd, als er seinen Hauskameraden mit Blicken maß: „Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen, Sebastian."
Dieser zuckte nur mit den Schulter, ruhig seine Ärmel hochkrempelt, während sich Accipiters Adamsapfel eine Spur zu deutlich auf- und ab-bewegte.
Erneut blickte er in den Gang hinter Luscinia: „Ich wage es zu bezweifeln, dass du deinen Wachhund für solch eine Kleinigkeit eine Strafe riskiere lässt, Ominis?"
„Ich weiß nicht wovon du sprichst, mein Lieber, ich habe nichts gesehen."
Sein nächster Laut glich einem Knurren, als er Luscinias Arm widerstrebend losließ, nicht ohne sie jedoch nochmals kräftig zurückzustoßen.
„Was für ein erbärmlicher Feigling zu bist.", zischte Luscinia ihrem Cousin zu, als sie zurück stolperte.
„Ich glaube, ein Danke für unsere Hilfe wäre angebrachter in dieser Situati.."
„Faszinierend, ich hörte, dass ist es, was sie deinen nichtsnutzigen, jüngeren Bruder rufen."
Mit einem Knacken brach Accipiters Nase und aufkeuchend taumelte er zurück, Luscinia aus weit aufgerissenen Augen anstarrend, bevor er sich auf sie stürzte.
„Du verdammte, wahnsinnige Furie!", Blut rann ihm über Lippen und Kinn, spritzte bei seinen Worten in Sebastians Gesicht, als er ihn davon abhielt zu seiner Cousine zu gelangen.
„Erwähne nie wieder einen meiner Brüder mit deiner unwürdigen Zunge!"
Erschrocken fuhr Luscinia herum, als sie plötzlich jemand erneut am Arm packte und blickte in die gleichen dunklen Augen wie die des Slytherinschülers, der Accipiter gerade versuchte ruhig zu stellen.
„Es wäre mir lieb, wenn du dich jetzt beruhigst, ich sehe es nicht gerne, wenn sich mein Bruder prügeln muss."
„Ich denke es ist an der Zeit, dass wir uns alle beruhigen", der Tonfall des blassblonden jungen Mannes, der nun nach vorne trat, war herrisch, auch wenn Luscinia eine zittrige Unruhe heraushören konnte, „wenn ihr so weitermacht, wird der ganze Tumult nicht unentdeckt bleiben und ich habe absolut keine Lust diese Angelegenheit mit Black klären zu müssen."
„Und ob ich es Black wissen lassen, was hier passiert ist!", Accipiter befreite sich aus Sebastians Griff, seine Nase haltend, „damit er dieses Miststück wieder dahin zurückschicken kann, wo sie hergekommen ist."
„Dann wünsche ich dir viel Spaß dabei deiner Familie zu erklären, wie eine junge Frau dich so zurichten konnte, die dir nicht einmal bis zum Kinn reicht."
„Sie ist auf mich losgegangen wie eine tollwütige.."
„Nur zu, überlege dir eine Version, ich berichte meine."
Angespannte Stille bereitete sich aus, die Accipiter mit einer bedrohlich herabgesenkten Stimme durchbrach: „Du kannst nicht alle Versager beschützen, Ominis."
Er kniff die Augen zusammen, lodernd richteten sie sich nochmals auf Luscinia, bevor er sich an ihnen vorbeischob, um eine der Ecken des Ganges verschwindend, seine Verwünschungen in keinster Weise mit dem Bild übereinstimmend, das er von sich präsentieren wollte.
„Ich bedanke mich für eure Unterstützung", murmelte Luscinia schließlich, unangenehm berührt davon, dass sie Hilfe benötigt hatte, „doch das nächste Mal ist es nicht nötig, dass ihr eingreifen müsst."
Sebastian schnaubte und schüttelte den Kopf, die neblig blauen Augen Ominis zuckten in die Richtung ihrer Stimme und die junge Frau starrte sie ungläubig an.
„Glaube mir, mir ist es auch lieber, wenn sich niemand von uns in eure Familienangelegenheiten einmischen muss."
Sie ergriff den Arm des blonden Mannes und nach einigen Schritten den ihres Bruders, zog ihn mit sich, bevor Luscinia sich vergewissern konnte, dass ihm nichts passiert war.
Sie schluckte schwer und versuchte mit einigen tiefen Atemzügen ihr wild hämmerndes Herz zu beruhigen.
Warum hatten die Drei ihr geholfen? Sie kam gut allein zurecht und war durchaus in der Lage, ihre eigenen Konflikte auszufechten.
Ihr Körper verkrampfte sich, für einen Moment  blickte sie wie erstarrt in die Flammen eines den Gang beleuchtenden Feuers, bevor sie sich daran erinnerte, dass sie an einem anderen Ort zu sein hatte.
Ihre hastigen Schritte waren nach diesem Zwischenfall nicht ausreichend, um pünktlich zu kommen und unangenehm berührt, stand sie im Türrahmen, eine Entschuldigung stammelnd, als sich alle Augen an sie hefteten.
Professor Shah begutachtete sie von oben bis unten: „Sie mögen zwar neu an der Schule sein, Miss Plonbraw, trotzdem sind Sie alt genug dafür Sorge zu tragen, dass sie ihren Weg finden und rechtzeitig zum Unterricht erscheinen. Zehn Punkte Abzug für Gryffindor."
Sie wandte sich den restlichen Schülern zu und Luscinia schlüpfte so unauffällig wie möglich auf den freien Platz neben Garreth. Während sie Tinte, Papier und Feder bereit legte, beugte sich Leander zu ihr hinüber: „Gratulation. In der ersten Woche Hauspunkte zu verlieren, muss ein neuer Rekord sein."
„Ich weiß noch nicht einmal, was diese Hauspunkte überhaupt sind"; zischte Luscinia zurück und tauchte ihre Feder energisch ins Tintenglas.
„Nichts weiter von Bedeutung", wisperte Garreth ihr versichernd zu und erntete damit einen bösen Blick.
„Vielleicht nicht für dich. Ich allerdings möchte dieses Jahr Zeuge werden, wie Gryffindor den Hauspokal aus Slytherins Händen entringt."
Garreth schüttelte nur den Kopf, unwillig inmitten des Unterrichts eine Diskussion zu beginnen und so richtete auch Luscinia ihre Aufmerksamkeit auf die Ausführungen Professor Shahs.
Wie in den anderen Fächern handelte es sich größtenteils um eine Wiederholung alten Stoffes, sodass die Gryffindorschülern bald schon ihren Blick durch den Raum schweifen ließ.
Er war blau gehalten wie der Himmel, nachdem die Sonne vollständig versunken war. Selbst das letzte Licht des Tages kühlte durch die gefärbten Fenster ab. Es waren neun, jedes von ihnen stellvertretend für eine Mondphase, die im Mittelpunkt der Verzierungen stand. Umringt wurden sie von einem künstlichen Sternenhimmel, gemalte Sterne auf blauen Grund, die an der Decke mit Magie zum Funkeln und Leuchten gebracht worden waren. Unter ihnen drehte sich ein Perpetuum Mobile um seine eigene Achse, bronzefarbene Ringe in eine Gewebe verflochten, welches an die Ringe des Saturns erinnerten und sie durch ihre ineinander gewobene Art doch seltsam abstrahierten. Gebannt beobachtete Luscinia die immerwährenden Bewegungen, vollständig vergessend, wo sie sich befand. Ihre Gedanken kehrten zu dem Zwischenfall mit ihrem Cousin zurück und ihr Puls beschleunigte sich. Sie hatte erahnen können, dass eine Begegnung der beiden sich fremd gewordenen Familienzweige kühl und distanziert ablaufen würde, aber mit solch einem Hass hatte sie nicht gerechnet. Sie spürte die leicht vor Schmerz pochenden Knöchel ihrer Hand, wusste aber, dass er bald verfliegen würde. Hoffentlich hatte der Schüler mit den dunklen Augen keine Verletzungen davon getragen. Sebastian war sein Name, richtig? Altgriechisch..
Blinzelnd kehrte sie in den immer dunkler werdenden Raum zurück, als die Laternen aufleuchteten, die von festen Streben um das Perpetuum Mobile baumelten.
Dies als ein Zeichen nutzend, scheuchte Professor Shah alle Schüler auf das angrenzende Aussichtsdeck des Astronomieturms.
Die kühle Luft des Abends umstrich ihre Nase und Luscinina richtete ihren Blick in den sich schnell von azurblau zu mitternachtsschwarz verfärbenden Himmel und begrüßte die ersten aufleuchtenden Sterne mir einem Lächeln, bemüht das Gejammer Leanders über die Kälte zu ignorieren. Kurzzeitig verstummte es, während Professor Shah ihnen ihre Aufgabe erklärte, nur um neu aufzufachen, als ihn eine Windböe erfasste. Kurzerhand überreichte Luscinia ihm ihren Umhang, den er vehement verneinte, selbst als ihm die Zähne begannen zu klappern.
„Ein Gentleman würde niemals die Jacke einer Dame annehmen."
„Nur zu gut, dass es sich hierbei um eine Umhang handelt."
Leander funkelte sie wütend an.
„Miss Plonbraw und Mister Prewett, ich lasse gewiss keine zwei Gryffindorschüler zusammenarbeiten, das endet nur im Chaos."
Energisch bugsierte sie Leander zu einer Schülerin mit einer gelben Krawatte und Luscinia zu einem Schüler in blau.
„Mein Name ist Amit Thakkar", stellte sich dieser vor und zeigte seiner Mitschülerin wie sie das Teleskop richtig einstellen konnte, welches sich vor ihnen befand.
„Miss Plonbraw sollte durchaus dazu in der Lage sein die Einstellungen alleine vorzunehmen"; die Professorin warf einen kritischen Blick in ihre Richtung, „und wenn sie Angst um ihr Teleskop haben, Mister Thakkar, fordere ich Sie hiermit dazu auf eines der Schule zu benutzen."
Nach ihrer scharfen Aussage trat Amit unbeholfen einen Schritt zurück und begutachtete Luscinia, wie sie durch das Okkular hinauf in den Sternenhimmel blickte und versuchte die Himmelskörper scharf zu stellen. Sie zuckte kurz zusammen, als sie ihre linke Hand benutzte, die Haut um ihre Knöchel leicht geschwollen und aufgeschürft, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Wie die Aufgabe es von ihr verlangte, suchte sie nach Sternen und Planeten, die ihr bekannt waren und schrieb sie auf, wenn sie sie am Firmament gefunden hatte. Für einen kurzen Moment verweilte ihr Blick am Polarstern, bevor sie einen Schritt zurücktrat und Amit bedeutete, dass er an der Reihe war.
„Was hast du mit deiner Hand gemacht?"
Die Frage war beiläufig gestellt und trotzdem zupfte Luscinia den Stoff ihres Hemdärmels über ihre Knöchel.
„Eine kleine, familiäre Unstimmigkeit."
„Oh?", der Ravenclawschüler schien nicht zu begreifen und Luscinia nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln, was ihn noch mehr zu verwirren schien.
„Dann möchtest du nicht über deine Verletzung reden?"
Luscinia schüttelte den Kopf: „Nein. Sie ist unwichtig und nicht weiter schlimm."
Behutsam tippte sie gegen Amits Klemmbrett, das befüllt war mit beschriebenen Seiten.
„Du scheinst sehr zuversichtlich zu sein, wenn du die Himmelskörper bereits aufschreibst, ohne sie gefunden zu haben."
„Oh, ich weiß genau, was heute am Himmel zu sehen ist. Und wo ich es finde."
„Dann bist du wohl ein wahrer Astronom", amüsiert über Amits Selbstvertrauen, lächelte sie ihn an.
„Noch nicht, schließlich brauche ich erst einen Abschluss", er blickte auf und nickte zu ihren Klemmbrett, „allerdings kann ich trotzdem erkennen, dass du einige Sterne vergessen hast."
„Vergessen?", mit gerunzelter Stirn sah Luscinia hinab auf ihre Aufzeichnungen, doch noch ehe sie lange überlegen konnte, nannte Amit ihr all jene Sterne, die zwischen den Konstellationen zu finden waren und die sie nicht aufgeschrieben hatte.
Beeindruckt ließ sie ihn in seinem Eifer gewähren, seine Augen begannen mit jedem Wort mehr zu leuchten und glichen bald den Sternen selbst.
Als sie am Ende der Stunde Papier und Feder bei Professor Shah abgab, rauschte ihr der Kopf von all den neuen Informationen, Namen und Dingen, von denen sie nicht wusste, wie sie sie einordnen sollte.
Während sie dem Eingang zustrebte, blieb Amit an Ort und Stelle, ein in Papier eingewickeltes Brot aus der Tasche seines Umhanges ziehend, nur um weiter den Nachthimmel zu beobachten, während er davon abbiss.
„Das macht er fast jeden Tag", beruhigte Garreth sie, als sich Luscinia erneut umdrehte. Er und Leander hatten auf sie gewartet, wahrscheinlich weil sie ihr nach ihrem letzten Malheur nicht zutrauten allein den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum zu finden.
„Mein Beileid", Leander drückte ihr ihren Umhang mit einer Dringlichkeit zurück in die Hand, als wäre er ein lebendiges Wesen, welches es darauf abgesehen hatte, ihn mit Haut und Haaren zu verschlingen. Zusätzlich dazu vermied er es, Luscinia in die Augen zu sehen, „ eine Stunde Amit anhören zu müssen, grenzt an Folter."
„Ich empfand es als weitaus interessanter, als deine Bemerkungen über das Wetter", schleuderte Luscinia zurück und ließ damit die Ohren und Wangen des Hauskameraden rot erglühen, während Garreth auflachte.
Durch die späte Wiederkehr schlüpfte Luscinia nach dem Unterricht sogleich ins Bett, konnte aber keine Ruhe finden. Langsam öffnete und schloss sie die noch immer schmerzende Hand, von der der Geruch nach Arnika und Ringelblume ausging. Vielleicht war es dieser Geruch, der sie wachhielt, erinnerte er sie doch an ihren älteren Bruder. Seit er in der 'Aurorengruppe zur Bekämpfung gefährlicher Bestien und anderen Risiken' aufgenommen worden war, war der Balsam sein treuer Begleiter, sein geschundener Körper stetig bedürftig nach einer Wundsalbe.
Luscinia führte ihre Hand zu ihrer Nase, zog gedankenverloren den Geruch tief ein.
Im Moment befand sich Corvus irgendwo in den Tiefen Russlands, half dabei einen Drachen von einer Mugglestadt wegzulocken und in einem geschützten Gebiet neu anzusiedeln. Wie er wohl reagieren würde, wenn er Heim kam und sie nicht mehr da war? Ihr fiel der Drache ein, der sie auf dem Weg nach Hogwarts in der Kutsche attackiert hatte, das leuchtend gelbe Auge, dass sie anstarrte, die schlitzförmige Pupille auf sie fixiert. Wenn dieser Drache mehr Ärger bereitete, vielleicht würde dann seine Einheit hierher beordert? Ein warmer Funken flackerte in ihrem Herzen auf und unruhig drehte sie sich auf die Seite.
Doch wo der Gedanke an ihren älteren Bruder war, blieb auch der Gedanken an ihren jüngeren nicht fern. Und somit war an Schlaf nicht mehr zu denken. Heimlich kleidete sie sich an und ergriff ihren Besen, sich auf leisen Sohlen die Treppen zum Gemeinschaftsraum hinunter schleichend.
Für einen Moment stand sie unschlüssig im Raum, überlegend, wie sie unbemerkt an dem Gemälde der rosa Dame vorbeikommen sollte. Auf ihrer Unterlippe kauend, sah sie sich um, nach einem anderen Ausgang suchend.
„Du schaust, als wärst du plötzlich im falschen Gemeinschaftsraum gelandet und müsstest nun herausfinden, wie genau das passieren konnte."
Zusammenzuckend drehte sich Luscinia ruckartig zu der Stimme um. In einem Sessel, halb vor ihrem Blickfeld verborgen, saß ein junger Schüler und beantwortete seine Briefe. Ein Verband war um seine Stirn und Schläfen gewickelt und einer seiner Augenbrauen wirkte versenkt; trotzdem sah er sie mit einem schelmischen Grinsen an.
„Sprachlos?"
„Ich überlegte, ob es noch eine weitere Möglichkeit gibt, diese Räume zu verlassen, außer dem offensichtlichem.", Luscinia Stirn zog sich bei dem frechen Tonfall des Schülers skeptisch zusammen.
Interessiert hob der Bursche seine Beine von der Armlehne des Sessels und setzte sich aufrecht hin: „Tatsächlich tauchen immer wieder Gerüchte auf, dass es einmal einen Balkon gab. Aber niemand weiß näheres darüber."
Sein Lächeln verbreitete sich noch, als sein Blick zu ihrem Besen glitt.
„Nicht jedermann fliegt gerne bei Dunkelheit. Spielst du Quidditch?"
„Ja..", die unerwartete Frage ließ Luscinias Antwort unsicher erklingen, doch den Burschen scherte es nicht, er legte sein Briefzeug zur Seite und trat auf sie zu.
„Ich auch", er streckte seine Hand aus", Lucan Brattleby, einer der Treiber unseres Teams."
„Luscinia", die neue Schülerin schüttelte die ihr angebotene Hand, ein interessiertes Funkeln in ihren Augen aufleuchtend, „Zuhause spielte ich stets in der Position des Jägers."
„Deinen Namen wusste ich schon", Lucan klopfte ihr lachend auf die Schulter, „aber schön etwas mehr über dich zu erfahren, als nur den Umstand, dass du aus Durmstrang kommst. Vielleicht begegnen wir uns öfter, falls du in unser Team aufgenommen wirst. Einiger der besten Flieger haben uns letztes Jahr verlassen und ihre Plätze müssen aufgefüllt werden."
„Nellie berichtete mir bereits davon."
„Ah, natürlich", er nickte eifrig, sein Lächeln noch immer nicht aus seinem Gesicht verschwindend, „sie hat lange dafür trainiert, ins Team aufgenommen zu werden."
Für einen Moment verstummte er, doch nicht für lange: „Ich hoffe dir ist bewusst, dass unsere werte Aufpasserin dich nicht wieder in den Gemeinschaftsraum hineinlassen wird, sobald du erst einmal draußen bist?"
„Das ist kein Problem,", Luscinia zuckte mit den Schultern und klopfte mit einem Grinsen gegen ihre Hüfttasche, „ich habe alles dabei, um die Nacht ohne Schwierigkeiten zu überstehen."
„Das ist der Geist Gryffindors!", erneut klopfte Lucan ihr auf die Schulter, bevor er sich wieder zurück zu seinem Sessel umwandte, „dann lass dich bloß nicht erwischen."
Verwundert sah Luscinia den jüngeren Schüler hinterher, bis er es sich wieder auf seinem Sessel bequem gemacht hatte und erneut zu seinem Briefzeug griff. Für einen Moment lag ihr die Frage auf der Zunge, warum er sie so spät in der Nacht beantwortete, doch mit einem Schulterzucken hielt sie sie zurück, verbarg ihre Gestalt unter einem Zauber und schlüpfte schließlich durch den Ausgang. Sie ignorierte das Gezeter der rosa Dame, die mit allen möglichen Strafen und Schulverweisen drohte, manche davon offensichtlich aus einer Zeit, in der mit den Schülern nicht zimperlich umgegangen worden war.
Als Luscinia die sich windenden Treppen des Gryffindorturms hinunter eilte, verklang die wütende Stimme schließlich und nur noch ihre leisen Tritte auf dem Steinboden waren zu hören.
Zumindest bis sich Gemurmel und Schritte näherten.
Eilig ließ sie den Gang hinter sich, von dem der Turm abzweigte, in dem die Räume der meisten Lehrer untergebracht waren, und huschte die letzten Treppenstufen hinunter. Beunruhigenderweise konnte sie die Schritte hinter sich nicht abschütteln und entschloss sich kurzerhand hinter einem Schrank Zuflucht zu suchen.
Geschulten Augen war es möglich hinter den Schleier des Desillusionierungs-Zauber zu blicken und ihre verborgene Gestalt zu erkennen und sie war sich sicher, dass Lehrer und Präfekte durchaus zu diesen Personen gehörten.
„Vielleicht ist die Person in Richtung Große Treppe gelaufen?"
„Dann ist es nicht mehr unser Problem. Diesen Bereich kontrollieren George und Emily."
Den Atem anhaltend, spähte Luscinia an der Schrankwand vorbei in den Gang und wartete, bis die beiden Vertrauensschüler an ihr vorbei geschritten waren. Unglücklicherweise blieben sie jedoch nicht weit entfernt ihres Verstecks stehen.
„Teilen wir uns auf. Du wirfst einen Blick in die Toiletten und durchsuchst alles bis zum DaDa-Turm und ich sehe im Uhrenturm nach."
Innerlich fluchend drückte sich Luscinia weiter in den Spalt zwischen Schrank und Wand hinein, als einer der älteren Schüler an ihrem Versteck vorbei schritt und hinter einer Tür verschwand.
Hätte sie sich endlich die verschiedenen Abzweigungen und Wege durch das Schloss gemerkt, hätte sie längst durch eben jeden Tür entkommen können und sich die Gefahr erwischt zu werden, erspart, denn sie führte auf einer der zahlreichen Brücken Hogwarts. Perfekt, um mit dem Besen abzuheben und sich aus dem Staub zu machen.
Langsam zählte sie bis 300, um dann genau diesem Plan nachzukommen. Sie stürzte hinab in die Schlucht, bis ihre Füße beinahe das Wasser berührten, ehe sie ihren Besen nach oben zog, als sie die ruhige Oberfläche des Schwarzen Sees erreichte. In Schlangenlinien umflog sie Schlosstürme und verharrte kurz in der Luft, als sie die Fenster ihres Gemeinschaftsraumes erkannte. Langsam näherte sie sich, ihre Augen auf eine ummauerte Plattform oberhalb des Dachfürsten gerichtet. Der Balkon!
Aufgeregt zischte sie über ihn hinweg und umrundete ihn, bevor sie schließlich auf den bemoosten Steinen landete. Der ehemalige Balkon war komplett leer und verwildert, die Sicht auf das Umland durch andere Türme größtenteils versperrt, nur an einer der kurzen Seiten konnte man einen Blick auf das Quidditchfeld erhaschen, dahinter das Birkenwäldchen und die vom Mond beschienenen Berge. Stirnrunzelnd marschierte Luscinia auf und ab, nicht verstehend warum der Balkon nicht mehr zugänglich war. In zwei Pflanzkübeln vegetierten Pflanzen vor sich hin, die der fehlenden Pflege versuchten mit aller Kraft zu strotzen. Luscinia war sich sicher, dass Schüler vor ihr diesen Ort entdeckt haben mussten, doch letztendlich hatte sie wohl das selbe Problem abgehalten weiter zu explorieren, welches Luscinia veranlasste, auf den Besen gestützt, mit schräg gelegten Kopf, eine der Wände anzustarren.
Es gab keine Tür ins Innere. Nicht einmal eine Spur davon.
Vorsichtig strich sie an den Steinen entlang, presste ihr Ohr gegen sie und klopfte ein paar Mal mit den Fingerknöcheln dagegen. Doch nichts tat sich. Ihren Zauberstab aus der Tasche ziehend, wirkte Luscinia Revelio und einige andere Zauber, die verborgenes enthüllten und als der Mond hinter einer Wolke verschwand, schimmerten einige der Steine plötzlich in einem bläulichem Glimmer, kaum mit dem bloßem Auge wahrzunehmen. Luscinias Augen weiteten sich und hektisch suchte sie in den herumliegenden Kieseln und Steinchen nach einem, der in der Lage war eine kreideweiße Spur an der Wand zu hinterlassen. Als sie endlich einen passenden gefunden hatte, war der Mond wieder hinter seiner Wolke aufgetaucht, der bläuliche Schimmer in seinem Schein unmöglich auszumachen. Mit einem frustrierten Seufzen setzte sich Luscinia im Schneidersitz auf den Boden, ihre Augen starr auf die Wand vor sich gerichtet, so als könne sie nur mit ausreichend Willenskraft ihr Geheimnis entlocken. Einige Zeit musste sie warten, ihre Gliedmaßen unruhig zuckend, abwiegend, ob sich das Herumsitzen wirklich lohnte, bis der Mond wieder verschwand.
In der pechschwarzen Dunkelheit markierte Luscinia jene Steine mit der Kreide, die sich von den anderen abhoben und ließ sich danach wieder auf den Boden fallen, überlegend was nun zu tun sein. Die weißen Markierungen formten einen Türrahmen in der Mauer, der aber noch immer unpassierbar war. Sie schürzte die Lippen, die Umrisse immer wieder nachziehend, als ihr dämmerte, dass sie den Eingang zum Gemeinschaftsraum womöglich entdeckt, aber noch weit entfernt davon war, ihn öffnen zu können.
„Ach verdammt", ihre Stimme war belegt mit Ungeduld, doch schließlich musste sie einsehen, dass sie in diesem Moment nichts an der Situation ändern konnte.
Noch immer unbefriedigt grummeln, schwang sie sich schließlich auf ihren Besen und stieg in die Lüfte. Sie war unzufrieden, doch umso weiter sie sich von den Lichtern des Schlosses entfernte, desto ruhiger wurde ihr Gemüt, abgelenkt von der Szenerie, die die umgab.
Die Nacht umhüllte sie erneut mit einem Mantel aus dunkler Geborgenheit, vernäht mit einem schimmernden Faden aus silbrigen Mondschein. Die schwarzen Umrisse der Bäume und Berggipfel zogen sie magisch an und sie stieg weiter hinauf, träumend, die Natur unter ihr wäre die selbe wie Zuhause.
Der Wind griff nach ihrer Kleidung und rauschte ihr in den Ohren, doch sie fokussierte sich allein auf das ihr vertraute Wiegen ihres Besens und den mehr spür- als hörbaren, summenden Ton, immer dann, wenn sie sich nach vorne lehnte, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Die kleine Schellen am Besenstiel klingelten und sanft ergriff sie sie mit einer Hand, strich mit den Fingerkuppen über das kühle Metall, um sie mit einem Lächeln wieder neu erklingen zu lassen.
Sie flog bis sich die Geborgenheit der Nacht zu Kälte wandelte, die in ihr Gesicht und ihre Finger stach und landete schließlich auf einer Klippe, von der sie das Schloss und den dahinter liegenden See überblicken konnte. Noch immer ragten die Türme düster in den Himmel empor und Luscinia versuchte zu entschlüsseln, welcher der Lichtpunkte zu ihrem Gemeinschaftsraum gehörte, gab aber schließlich auf.
Verborgen hinter Fichten, fand sie einen schmalen Pfad, dem sie folgte, angezogen von dem Rauschen eines nahes Wasserfalls. Seine Gischt schlug ihr ins Gesicht, als sie über eine kleine Steinbrücke wanderte und für einen Moment schloss sie die Augen, die Feuchte auf ihrer Haut wahrnehmend, den Geruch nach klarem Wasser, Moos und nassem Stein.
Bis auf den Klang von vereinzelten Grillen, drang kein Laut an ihr Ohr und sie überlegte, ob dieser Ort auch bei Tag so ruhig und verlassen war.
Langsam spürte sie die Müdigkeit in ihre Glieder fahren und für einen Moment war sie versucht zum Schloss zurückzukehren und ihr Lager nahe seiner Mauern aufzuschlagen. Doch wenn es ihr nicht erlaubt war, des Nachts durch die Gänge zu spazieren, war eine Übernachtung in einem der Innenhöfe oder Gärten wohl ebenso ungern gesehen. Und auf noch mehr Ärger konnte sie durchaus gerne verzichten. Sie beschloss sich hier, oberhalb der Klippe, inmitten des Wäldchens einen geeigneten Platz zu suchen und verließ den Pfad.
Zusammen mit den anderen Schülern Durmstrangs hatte sie die Nächte des kurzen Sommers oft draußen verbracht, eingewickelt in Wollmäntel und Decken, dem Blinken der Sterne zusehend, bis ihnen die Augen zufielen. Gebettet auf Moos, ihr Körper umhüllt von der Wärme ihres Umhanges, lauschte sie schließlich dem Gute Nacht Lied des Wasserfalls und schloss die Augen. Für einen Moment gaukelten ihre Sinne ihr vor, sie würde die salzige Luft nahe ihrer alten Schule riechen, den tiefen, immergrünen Wald nahe des Herrenhauses, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und sie zog ihren Umhang enger um ihre Schultern, kurz darauf tief schlafend.
Der Schmerz war groß, als Amseln und Rotkehlchen sie am nächsten Morgen weckten und sie erkennen musste, dass sie sich noch immer in Schottland befand.
Den Schlaf aus ihren Augen reibend, setzte sie sich langsam auf, Oberkörper zusammengesackt, Kopf gesenkt. Langsamer als sonst entkleidete sie sich, ihr Körper bald in das kühle Nass nahe des Wasserfalls tauchend, für einen Moment die Welt um sich herum vergessend, während die Dumpfheit des Wassers ihre Sinne betäubte. Nach Luft schnappend, tauchte sie wieder auf, für einen Moment an der Oberfläche treibend, den Blick auf den pastellfarbenen Himmel gerichtet, der sich noch nicht entscheiden konnte, welches Kleid er heute tragen würde. Leicht fröstelnd ließ sie die Wassertropfen auf ihrer Haut trocknen, als sie ihre Kleidung auf Flecken absuchte und mit dem Quellwasser reinigte, Falten glattstrich und ihre Haare neu flocht und zurecht steckte.
Mit ihrem Besen in der Hand schlenderte sie schließlich den kleinen Pfad, den sie des nachts entdeckt hatte, entlang, die sanfte, morgendliche Brise begann ihre Haare zu trocknen, ließ einige Strähnen um Luscinias Gesicht tanzen und sich um Ohren und entlang der Schläfen kräuseln.
Der mit Nadeln bedeckte Waldboden wich einem steinigen Sandweg und das Knirschen ihrer Schritte mischte sich in die Sinfonie aus Vogelstimmen, die sie den Berg hinunter begleiteten. Es war nicht schwer, ihren Weg zu finden, die im diesigen Dunst umhüllten Türme des Schlosses direkt vor ihr. Aufmerksam beobachtete sie das wiegende Gras zu ihrer Seite, schreckte kurz zusammen, als ein Birkhuhn direkt neben ihr aufflog und eilig das Weite suchte. Eine Entschuldigung lag ihr auf der Zunge, doch stattdessen runzelte sie die Stirn und hob den Blick.
„Dir ist schon bewusst, das man mit einem Besen fliegen kann, Gryffindor?"
Ein Windstoß erfasste sie, als eine junge Frau auf einem Besen knapp über ihr in der Luft zum Stehen kam. Luscinia musste den Kopf in den Nacken legen, um zu ihr aufzuschauen und mit verengten Augen blinzelte sie gegen die Morgensonne an.
„Und dir ist bewusst, dass man einen Besen auch dafür nutzen kann an einer Person schlicht vorbeizufliegen, sollte man nichts freundliches zu sagen haben? Slytherin?"
Die Augen der jungen Frau verdunkelten sich und sie verschränkte die Arme vor der Brust, ihren Besen dabei trotzdem im perfekten Gleichgewicht haltend.
„Kein Grund so gehässig zu reagieren."
„Ich habe meinem Ton nur dem deinen angepasst."
Die Slytherinschülerin schnaubte und verdrehte die Augen: „Wie auch immer. Ich hatte gehofft neue Konkurrenz in dir zu finden. Von den alten Schülern kann mir keiner das Wasser reichen und ich brauche dringend eine Person, die mich herauszufordern vermag, damit ich besser werden kann. Wenn du so gut bist, wie dein Besen vermuten lässt, fordere ich dich hiermit zu einem Rennen heraus, Gryffindor!"
Ungläubig runzelte Luscinia die Stirn, ihre Finger verkrampften sich um ihren Besenstiel.
Es kam selten vor, dass Personen in der Lage waren, von der fein gearbeiteten Machart ihres Besens, auf seine ausgezeichnete Flugleistung zu schließen. Noch dazu ohne ihn in der Luft gesehen zu haben. Es hatte Luscinia einige Mühen gekostet, das Geld für ihn aufzubringen, starrköpfig darauf bedacht nicht den minderwertigsten Knut von dem Vermögen ihrer Eltern auszugeben. Die Lügen, die sie hatte erfinden musste, um zu versichern, dass jede Münze ehrlich verdient war, wurden zu verschlungenen Erzählungen, die sie nimmer mehr in der Lage war zu wiederholen. Doch war es besser zu lügen, als zur Strafe einmal mehr etwas beraubt zu werden, an dem sie schmerzlich hing und das ihr zumindest für einen Moment ein Gefühl von Freiheit und Glück zu schenken vermochte.
„Ich kann deine Herausforderung nicht annehmen"; antwortete Luscinia schließlich, „da ich zum Unterricht muss."
„Dann eben nachdem der Schultag vorbei ist"; die Slytherinschülerin ließ ihren Besen höher steigen, „frag einfach nach Imelda Reyes."
Noch immer mit zusammengekniffenen Lippen blickte Luscnina ihr nach. Als ob sie ihr fremde Schüler nach einer Person fragen würde, die sie womöglich nur erneut anfahren würde.
Langsam setzte sie ihren Weg fort, und die Klänge der Natur hüllten sie erneut ein.
Die meisten der Fünftklässler konnten an diesem Tag ausschlafen und nur wenige der restlichen Schüler befanden sich um diese Uhrzeit außerhalb der Schloßmauern, sodass Luscinia die friedliche Stille des Alleinseins genießen konnte, bis sie die Hütte erreichte, in der die Pflege magischer Wesen gelehrt wurde.
„Hast du bereits einen Spaziergang gemacht?", Leander sah sie mit hochgezogener Braue an, bevor sein Blick zu ihrem Besen wanderte, seine Neugier seine übliche Reserviertheit übertrumpfend,
„Oder bist du so ehrgeizig, dass du für die Aufnahme in unser Quidditchteam trainiert hast?"
„Weder noch", Luscinia schüttelte den Kopf und bewegte sich an ihm vorbei, was diesen nur veranlasste ärgerlich sein Gesicht zu verziehen und unzufrieden vor sich hin zu murmeln:
„Wenigstens bist du nicht wieder zu spät."
Nur eine Handvoll von Schülern fanden sich unter dem hervorstehendem Dach der Hütte ein, unter dem Sitzbänke, eine Tafel und Gläser befüllt mit Federn, Krallen, Zähnen und anderen Körperteilen verschiedener Tierwesen aufgereiht standen.
Zum eine lag dies wahrscheinlich daran, dass die Verlockung an einem Freitag Morgen ausschlafen zu können, zu groß war, zum anderen wohl daran, dass die Versorgung und das Wissen magischer Wesen nur einen geringen Nutzen mit sich brachte. Es verwunderte Luscinia daher, dass ausgerechnet Leander sich für dieses Fach entschieden hatte. Auf ihre Frage danach, kratzte er sich nur verlegen am Kopf.
„Wir haben zwei Hunde Zuhause und ich mag ihre Gesellschaft sehr gerne. Auch wenn diese Wesen hier magisch sind, so fühle ich mich doch zwischen ihnen sehr ähnlich."
Er räusperte sich verlegen, doch auf Luscinias Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
„Das klingt doch wunderbar. Um was für Hunde handelt es sich?"
„Es sind Terrier. Sie helfen meinem Vater Mäuse und Ratten aus seiner Holzwerkstatt fernzuhalten."
Ein warmer Glanz zog sich über seine Gesichtszüge, als er auf seine Familie zu sprechen kam und erst das Eintreffen Professor Howins, ließ ihn in seinen Erzählungen inne halten. Luscinia erfuhr, dass seine jüngsten Schwestern die Hunde Salt und Pepper genannt hatten, da einer vollkommen weiß und der andere ein schwarz gesprenkeltes Fell hatte; dass sie die Welpen oft mit sich herumgetragen hatten und die erwachsenen Hunde ihren Kinderhänden nun um jeden Preis versuchten zu entgehen und dass seine Großmutter es nicht lassen konnte, ihnen die Haut auf der abgekühlten Milch zu geben – den Hunden, nicht seinen Schwestern.
Während sie Leander lauschte, beschlich Luscinia das selbe dumpfe, unwohle Gefühl, das sie vor einigen Tagen verspürt hatte, als sie sich mit Amalia unterhalten hatte. War es Unverständnis? Oder gar Neid? Ein unbeholfenes Gefühl immer dann, wenn sie die Unbefangenheit und Leichte in den Worten spürte, mit denen das Zusammenleben der Prewett Familie beschrieben wurde.
Zum Glück lenkten sie die Ausführungen der Professorin bald von jenen Gefühlen ab, sodass sie sie nicht weiter ergründen musste.
Sie lernte die englischen Begriffe der Tiere, die sie bereits in ihrer Muttersprache zu benennen in der Lage war und saugte begierig die Informationen zu jenen Wesen auf, die ihr noch gänzlich unbekannt waren.
Fasziniert beobachtete Poppy, die sich zum Beginn der Stunde mit einem schüchternen Lächeln neben sie gesetzt hatte, wie Luscinia mit Feder und Tinte die Gestalten der Tierwesen über ihre Pergamentseiten skizzierte und berichtigte flüsternd die Kleinigkeiten, die Luscinia nicht wusste, immer dann, wenn die Professorin ihnen den Rücken zukehrte.
Nach der Theorie waren die Schüler dazu angehalten, sich um die Geschöpfe in den Gehegen zu kümmern. Es waren Jungtiere, die wieder aufgepäppelt werden sollten, um zurück in die Freiheit entlassen zu werden, verletzte Tiere, die von umherstreifenden Schülern aufgelesen worden waren und einige zahme Wesen, deren Fell, Federn oder Schnurrbarthaare die Vorratskammer von Professor Sharp, dem Lehrer für Zaubertränke, regelmäßig auffüllten.
Mit einem hellen Lachen wedelte Luscinia einen langen Grashalm vor die durch die Luft fahrenden Tatzen eines Kniesels. Etwas größer als eine Hauskatze, mit weitaus struppigerem Fell, spitz zulaufenden Ohren und Löwenschwanz, teilten sie doch die gleiche Vorliebe für das Jagdspiel mit ihren nicht magischen Verwandten. Mit einem Satz nach vorne hechtend, versuchte das Kniesel den Grashalm zu erwischen, die Quaste seines Schwanzes hin und her sausend, als es mit den Krallen nach der Beute angelte.
„Meine Oma setzt Besuchern immer ihren Kniesel auf den Schoß. Bleibt sie sitzen, sind sie vertrauenswürdig, aber springt sie hinunter, möchte Oma nichts mit ihnen zu tun haben", erklärte Poppy mit leiser Stimme, während sie eines der Wesen am Hals kraulte.
„Das klingt fast nach einem Orakel."
Die Hufflepuffschülerin schüttelte den Kopf: „Kniesel sind in der Lage böse Absichten zu erspüren. Mehr noch als jedes andere Tier. Das ist ihre wunderbare Gabe."
„Dann scheint die Gabe dieses hier defekt zu sein", beschwerte sich Leander und lieferte sich ein Blickduell mit einem der Kniesel", ich habe wirklich absolut nichts böses geplant."
„Justus ist nur verwirrt, weil du ihn nicht streichelst, obwohl du es doch gerne möchtest."
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete Leander Poppy, als würde er sie zum ersten Mal wirklich wahrnehmen, bevor er sich nach allen Seiten umsah. Zaghaft streckte er danach die Hand aus und tätschelte das Tier vor sich unbeholfen, der Versuch sein Gesicht unberührt wirken zu lassen scheiternd, als das Kniesel zu schnurren begann.
„Schaut, er mag mich!", durch seine Begeisterung wurde sein Akzent noch breiter.
Nach ihrem üblichen Spaziergang durch das nahe Gelände des Schlosses, schritt Luscinia eine der Treppen hinunter zur Bibliothek. Schon als sie die mit Gold verzierte Tür öffnete und den ersten Blick erhaschte, stockte ihr der Atem. Zweigeschossig erhob sich ein Saal vor ihr, erhellt von einem gewaltigen Kronleuchter, das warmgold glänzende Metall in fein gearbeiteten Schnörkeln verschlungen. Zwei schmale Wendeltreppen kringelten sich hinauf in das obere Geschoss, in ihrer Mitte das Gemälde eines Mannes. So hoch, dass es selbst vom Eingang aus gut zu erkennen war, hob man nur den Blick. Gerahmt wurde es von zwei Bücherregalen, die in der Höhe des Saales normal groß wirkten, obwohl sie doppelt so hoch und über die gesamte Wand reichten.
Luscinia schritt an den abgenutzten Aufstellern in der Mitte des Saales entlang, ihre Schritte auf dem Steinboden leise widerhallend. Es war spät, die meisten Schüler bereits in ihren Gemeinschaftsräumen, die Tische zum Studium entlang der Mitte der Saales leer. Vielleicht änderte sich dies, wenn das Schuljahr wirklich begann, und es nötig war für Tests zu lernen und Hausaufgaben vorzubereiten.
Neugierig fuhr sie mit Augen und Händen über die ausgestellten Bücher neben den länglichen Tischen. Es schienen Schulbücher zu sein, Einführungen in Basiszauber und Zaubertränke, ein Lexikon der heimischen Heilpflanzen und ihrer Pflege.
Sich an den eigentlichen Grund für ihren Besuch erinnernd, blickte sie sich mit geschürzter Lippe um. Es würde schwer werden, hier etwas über so etwas spezielles wie das Verschwinden des Gryffindorbalkons zu finden.
In Gold schimmernden Lettern waren verschiedene Themengebiete in Latein benannt, deutlich über den einzelnen Torbögen verewigt, die in die abzweigenden Gänge führten. Scienta naturalis, astronomica. Luscinia schritt einiger der Bögen ab. Fabulae, oder vielleicht historia?
„Kann ich Ihnen helfen?"
Luscinia wirbelte herum und blickte in die Augen einer streng dreinschauenden Dame mit einem Stapel Bücher auf dem Arm.
„Nein, danke", stotterte sie und straffte ihre Schultern, „ich sehe mich nur etwas um."
Die Dame beäugte die Schülerin vor sich über den Rand ihrer Brille hinweg und trat einen Schritt näher.
„Sie sind die neue Fünftklässlerin, nicht wahr?"
Als Luscinia nickte, bedeutete die Frau ihr, ihr zu folgen. Sie legte die Bücher auf einen Schreibtisch, der vor einer eingelassenen Nische stand und öffnete einige der Schubladen, um verschiedene Pergamente und Papiere hervorzuholen und vor der Schülerin auszubreiten.
„Mein Name ist Madame Scribner, ich bin die hier zuständige Bibliothekarin und Ansprechpartnerin für Sie."
Sie schob einen schmalen Stapel Pergamente zu der neu Studierenden.
„Lesen Sie die Regeln und bringen Sie mir die Papiere wieder mit, wenn Sie für Ihre Führung wiederkommen."
„Eine Führung?", ungeduldig trat Luscinia von einen Fuß auf den anderen.
„Um Ihnen das System dieser Biblothek näher zu bringen. Zudem müssen wir sie in das Register eintragen, damit Sie Bücher ausleihen können."
Sie legte einen weiteren Stapel auf den bereits vorhandenen.
„Füllen Sie die Unterlagen doch bereits aus, dann geht es schneller."
„Dann ist es mir bis dahin untersagt, die Bibliothek zu benutzen?", Luscinia konnte nicht verhindern, dass ihre Worte in Unmut gefärbt waren.
„Sie können sich umsehen, so viel sie möchten", Madame Scribner warf ihr erneut einen prüfenden Blick zu, „bis Sie jedoch im magischen System der Bibliothek vermerkt sind, ist es Ihnen nicht möglich, Bücher auszuleihen und von hier zu entfernen.
„Verstanden", mit einem unterdrückten Seufzer ergriff Luscinia die vor ihr liegenden Stapel.
„Gut, dann sehe ich Sie bald zu einer früheren Stunde. Und vergessen Sie nicht, dass die Sperrstunde auch für die Bibliothek gilt."
Sie ergriff die Bücher, die sie zuvor abgelegt hatte und marschierte mit ihnen zu den Aufstellern, um sie aufzufüllen.
Stirnrunzelnd, die Hände voller Papier, sah Luscinia ihr nach, um dann Formulare und Regelwerke in den Tiefen ihrer Tasche verschwinden zu lassen. Danach tauchte sie in einen der Seitengänge unter. Die decken hohen Regale schirmten sie ab vor weiteren, neugierigen Blicken.
Die Hände in die Hüften gestemmt, sah sie mit einem tiefen Atemzug nach oben, für einen Moment hoffnungslos, das eine Buch zu finden, welches ihr weiterhelfen würde. Mit den Fingern über das Holz der Möbel und Torbögen fahrend, schlenderte sie von einem Gang zum nächsten, den Duft von Pergament und Tinte in sich aufnehmend. Als sie durch den nächsten Bogen trat, begegnete sie dem Blick dunkler Augen und blieb abrupt stehen.
Den Umgang achtlos über einen der Stühle geworfen, Hemdärmel zurückgeschoben und Tinte an den Fingerspitzen klebend, sah Sebastian sie an.
„Ah, ich dachte für einen Moment du wärst Scribner."
Er schlüpfte erneut aus seinen Schuhen und legte seine Füße zurück auf den Stuhl ihm gegenüber, bevor seine Augen über die Zeilen des vor ihm liegenden Buches flogen, eine Schreibfeder zwischen Zeige-und Mittelfinger der linken Hand hin und her wippend.
Luscinia blieb eine Antwort schuldig und drehte sich ab. Natürlich musste ausgerechnet er in der Abteilung seine Zeit absitzen, die ihr am vielversprechendsten erschien.
Während sie ihre Suche in dem Regal begann, welches vom Slytherinschüler am weitesten entfernt stand, hingen ihren Gedanken an der fließenden Aussprache Sebastians fest. Sein Wortfluss hatte eine gewisse Melodie, ein sanftes Auf und Ab im Einklang mit der Tiefe seiner Stimme, wobei das rollende r sie besonders faszinierte. Den Kopf schüttelnd, überflog sie die Buchrücken direkt vor sich, anschließend auf eine Leiter kletternd, um die Titel zu inspizieren, die sie vom Boden aus nicht erkennen konnte. Wann immer Hogwarts erwähnt wurde, blätterte sie durch einige Kapitel, doch die geschichtlichen Fakten waren nicht darauf ausgelegt, etwas über einen verbotenen Balkon preis zu geben.
Frustriert stützte sie sich mit dem Ellenbogen auf die Leiter und blickte die Buchrücken vor sich nachdrücklich an. Es musste doch eine bessere Möglichkeit geben das zu finden, was sie suchte. Ihr Eifer war gedämpft, mutlos kletterte sie wieder hinab und zog nur noch äußerst vielversprechende Bücher aus dem Regal. Immer häufiger blieben ihre Augen an interessanten Stellen hängen, bis sie schließlich mit gerunzelter Stirn die Chroniken eines der umliegenden Dörfer las, Finger fest im den Buchdeckel verkrampft, nicht einmal bemerkend, dass sie noch immer stand.
„In zwanzig Minuten beginnt die Sperrstunde, Sie sollten sich nun zurück in ihre Gemeinschaftsräume begeben. Und nehmen Sie Ihre Füße vom Stuhl, Mister Sallow!"
Es war nicht nur Luscinia, die zusammenfuhr, Sebastian riss beinahe das Tintenfass mit sich, leise Flüche murmelnd, während er sich aufsetzte und anschließend seine Sachen zusammensuchte, dabei Luscinia konsequent den Rücken zukehrend.
„Und Sie interessieren sich für die Geschichte Pitt-upon-Fords?"
Kurz verwirrt blinzelnd, starrte Luscinia die Bibliothekarin an: „Ich?"
Sie blickte auf das Buch in ihren Händen hinab und schloss es, um den Titel zu lesen.
„Scheinbar."
Das kurze Auflachen Sebastians ließ sie hochfahren, ihr Gesicht verzog sich, als er an ihr vorbei zum Ausgang lief, die beschriebenen Pergamentseiten lose in das Buch geklemmt, welches er unter dem Arm trug.
„Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Feierabend, Madame Scribner."
Mit einem Schnauben verdrehte Luscinia die Augen und stellte ihr Buch wieder zurück. Was für eine elender Schmeichler.
Als sie die Treppen der Haupthalle auf dem Weg zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum emporstieg, grübelte sie darüber nach, was Sebastian noch so spät in der Bibliothek zu tun gehabt hatte. Hausaufgaben waren nicht aufgegeben worden, zumindest nicht in den Fächern, die sie teilten. Vielleicht in einem seiner Wahlfächer? Erneut schüttelte sie den Kopf und begann die Stufen zu zählen, um ihre Gedanken auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.
Sie erreichte den Gryffindorturm und begegnete auf den sich nach oben windenden Stufen Garreth.
„Mir scheint, du läufst in die falsche Richtung."
„Keinesfalls", ihr Hauskamerad grinste sie an, „ich bin auf dem Weg in die Küche."
„Um diese Uhrzeit?"
Garreth zuckte mit den Schultern, als er an ihr vorbei trat: „Ich habe Hunger, was soll man machen?"
Einige Stufen unter ihr, drehte er sich zu ihr um: „Möchtest du mitkommen?"
Es war unmöglich, diesem Angebot zu widerstehen, zu groß die Neugier und zu verlockend die Aufregung des Verbotenen. Zu ihrer Überraschung wanderte Garreth ohne Vorkehrungen durch das spärlich beleuchtete Schloss, ab und an eine schiefe Melodie summend.
„Du hast wohl keine allzu großen Sorgen erwischt zu werden."
Luscinia hielt sich neben ihm, ein amüsiertes Grinsen zuckte um ihre Mundwinkel.
„Meintest du nicht, deine Tante hat ein besonders wachsames Auge auf dich gerichtet?"
Garreth grinste erneut: „Um diese Uhrzeit liegt meine Tante im Bett und die Präfekte der verschiedenen Häuser versammeln sich im Lehrerturm, um von dort ihre Runden zu beginnen. Die Wahrscheinlichkeit, von ihnen erwischt zu werden, ist zu dieser Uhrzeit äußerst gering."
„Du scheinst eine Schwachstelle in ihrem System erkannt zu haben."
„Ich bin eben weitaus schlauer, als meine akademischen Leistungen es erwarten lassen."
Luscinia lachte leise auf: „Das sind mir die Liebsten."
Sie überquerten die Viaduktbrücke in der Stille der Nacht, nur das Wasser des Baches weit unter ihnen rauschte hohl in ihren Ohren.
Vor der Großen Halle, zu den Füßen der Statue des Architekten Hogwarts, bog Garreth nach rechts ab und führte sie einige Stufen hinab zu einem Treppenaufgang, an dem sich steinerne Weinranken emporwanden, ihre grau melierten Blätter durch das Geländer und an den Wänden entlang sprießend. Ein leichtes Schaben und Poltern zeigte an, dass die sich bewegenden Treppen in ihrem Rücken auch während der Ausgangssperre ihrem Schabernack nachgingen, doch unbeirrt davon folgten sie den Ranken und Trauben, bis sie sich im Weinkeller des Schlosses befanden.
„Es gab Mönche in Hogwarts?", erstaunt stand Luscinia vor einem Gemälde an der Wand, in dem eine Gruppe Kirchdiener fröhliche lachend das von ihnen Gebraute verköstigten. Garreth zuckte mit den Schultern und stellte sich neben sie: „Hast du den Hausgeist von Hufflepuff noch nicht kennengelernt? Er redet nicht gerne darüber, aber nach seinem Tod ist er nach Hogwarts zurückgekehrt, weil der damalige Schulleiter ihm und einigen seiner Freunde Unterschlupf gewährt hat. Mehr weiß ich nicht."
Er wandte sich ab und schritt an einigen Weinfässern vorbei, hin zu einem mannshohen Gemälde einer Obstschale: „Wenn du dich dafür interessierst, frag Leander oder Sebastian. Oder bring den Hufflepuffmönch dazu, dir näheres zu erläutern."
Luscinias Kiefer verspannte sich. Da war er wieder, dieser Name. Doch sie beschloss ihn geflissentlich zu ignorieren.
„Woher weiß Leander über solche Geschehnisse Bescheid? Im Geschichtsunterricht war er einer der ersten, die einschliefen."
„Er unterhält sich oft mit dem Mönch über ihren geteilten Glauben. Da wird er bestimmt das eine oder andere aufgeschnappt haben."
Ihre Stirn in Falten gezogen, trat Luscinia neben ihren Hauskameraden, in ihren eigenen Gedanken versunken, als sie beobachtete, wie Garreth seine Hand ausstreckte und die in Öl gemalte Birne an der Rundung ihres fruchtigen Leibes kitzelte. Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe, als eben jene Birne zu kichern begann, ihre Gestalt in dem Gemälde vibrierend, bis sie sich zu einem Türknauf verwandelt hatte.
„Wie bist du auf so etwas gekommen?", beeindruckt beugte sich die Gryffindorschülerin hinunter und strich über den Knauf aus Messing, der nun aus der Obstschale ragte.
„Man muss nur wissen, wen man zu fragen hat und mit was man diese Person bestechen kann."
„Oh, Garreth, ich sehe ich sollte mich vor dir in Acht nehmen."
Er lachte als Antwort und schüttelte den Kopf, geleitete sie in die Küche des Schlosses.
Noch immer hing der Geruch nach gekochten Speisen in der Luft, als sie durch die Tür traten. Das würzige Aroma eines Bratens, geröstete Kartoffeln und Gemüsebrühe. Selbst die gesättigsten Mägen würden hierbei mehr fordern. Ein riesiger Kessel stand in ihrem Blickfeld, eine gewundene Leiter führte hinauf zu seiner Öffnung. Das Feuer unter ihm war gelöscht worden, doch die Hitze, die es den Tag über ausgestrahlt hatte, hing noch immer im Raum, die verbliebenen Aschepartikel kitzelten Luscinias Nase.
Während Garreth aus ihrer Sicht verschwand, zielstrebig die Stufen zur Vorratskammer hinunter stapfend, sah sie sich in der Küche genauer um. Kräuter und Gewürze hingen in Pflanzenbündeln von der Decke des Gewölbes, trockneten in der Nähe eines dreiseitig geöffneten Ofens, dessen Steine von der ständigen Benutzung im Innern komplett schwarz gefärbt waren. Schränke entlang der Wände enthielten Stapel voll Geschirr. Teller aus Keramik, Porzellan und Messing, silberne Löffel, blank poliert, Étagèren, Schalen und Saucieres. Ein Wasserbassin nahm eine gesamte Ecke ein, Schwämme, Lappen und Seife rings auf die steinerne Umrandung abgestellt.
Den Abwasch zu erledigen, war eine Strafe in Durmstrang gewesen und Luscinia erinnerte sich noch genau daran, wie wund ihre Hände nach der Arbeit gewesen waren.
Sie schritt vorbei an einen Schrank befüllt mit Teezubehör und konnte nicht umhin, eine der Tassen in die Hand zu nehmen. Erworben über Jahrzehnte hinweg, schien jede von ihnen anders als die neben ihr stehende zu sein. Blumen, abstrakte Muster und Schnörkel, Runen, Landschaften und Tiere, jedes mögliche Motiv war vorhanden.
Im hinteren Bereich der Küche entdeckte Luscinia eine Ansammlung verschieden großer Fässer, Stofffetzen hingen an Leinen direkt vor ihnen, verziert waren sie mit Fenstern und Türen, einige mit Schornsteinen.
Für Wichtel zu groß, für Kobolde zu klein.
Mit leicht zur Seite geneigtem Kopf kniete sich Luscinia vor die Fässer, beobachtete wie sich das Licht der Kerzen und Laternen im Glas der Miniaturfenster spiegelte.
„Sieh an, ein Schüler zu dieser Zeit in der Küche. Hast du Hunger?"
Die Gryffindorschülerin zuckte beim Klang der piepsigen Stimme zusammen und verlor das Gleichgewicht, als sie sich schreckhaft zum Ursprung herumwarf. Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete sie die kleine Gestalt, die direkt neben ihr aufgetaucht war, sich dabei vom Boden erneut in eine kniende Position hievend.
„Wo kommst du denn plötzlich her?"
Das Wesen, kniehoch, blinzelte ihr aus großen, runden Augen freundlich zu: „Feenky hat sich draußen um den Kompost gekümmert und ist nun zum schlafen zurückgekehrt. Immerhin muss sie morgen sehr früh wieder aufstehen."
„Aber wie.. wie konntest du so plötzlich neben mir erscheinen?"
„Ich bin appariert, Miss Schülerin."
Noch immer kniend, starrte die Angesprochene die in Lumpen gehüllte Kreatur an.
„Luscinia..."
„Miss Luscinia?"
„Nein, nein, nur Luscinia..."
Sie wurde in ihren verwirrten Ausführungen von einer erheiterten Stimme unterbrochen: „Guten Abend, Feenky."
„Guten Abend, Mister Garreth. Ich hoffe Ihnen schmeckt das Brot? Der Weizen dieses Jahres hatte eine fantastische Qualität."
Vor sich hin kauend, nickte der Schüler und nahm den nächsten Bissen.
„Ausgezeichnet", murmelte er mit vollem Mund, „und die Wurst ist ebenso schmackhaft."
Einige Zeit später schlichen die beiden Schüler zurück zu ihrem Gemeinschaftsraum, Luscinia konnte noch immer den Geschmack des süßen Brötchens, welches Feenky sie nötigte zu nehmen, auf ihrer Zunge schmecken.
Als sie das Gemälde der rosa Dame erreicht hatten, hielt Garreth der Porträtierten die Weinflasche entgegen, die er aus dem Vorratsraum der Küche entwendet hatte. Mit verkniffenem Gesicht und verschränkten Armen sah die Bewacherin des Gryffindor Gemeinschaftsraumes auf die beiden Herumtreiber herab und nahm ohne weitere Worte die Flasche entgegen, die Garreth durch einen Zauber mit den Farben des Gemäldes verschmelzen ließ. Während sie das Etikett der Flasche begutachtete, öffnete sie den Zugang und ließ beide Schüler passieren.
„Ich hoffe wirklich, dass ich niemals bei dir in Ungnade falle."
„Solange du nicht alle meine Geheimnisse meiner Tante vorträgst, sollst du nichts zu befürchten haben.", lachte Garreth und verabschiedete sich, bevor sich ihre Wege trennten. Luscinia stieg die Treppe zu den Gemächern der Mädchen hinauf, Garreth die zu den Schlafsäälen der Buben.
Die Vorkommnisse des späten Abends gingen Luscinia noch immer im Kopf herum, als sie am nächsten Morgen an der Frühstückstafel saß, des Gemurmel und Geplauder der anderen Schüler wie das stete Geplätscher eines Baches beiläufig an ihr Ohr dringend, während sie an ihrem Tee nippte. Ihre Klassenkameraden hatten innerhalb der ersten Woche gelernt, sie am frühen Morgen in Ruhe zu lassen, sodass sie ungestört ihren Gedanken nachhängen konnte. Die Faszination über die sogenannten Hauselfen war geweckt, beeindruckt betrachtete sie all die Speisen auf dem Tisch mit erneut erwachtem Interesse. Von Haferbrei, frisch gebackenen Brötchen, die noch warm in der Hand lagen, zu Rühr-und Spiegelei, warmgehalten unter silbernen Hauben und angeschmortem Gemüse und Pilzen, verfeinert mit allerlei Kräutern. Der Duft nach Speck und Würstchen hing über der Tafel, dazu gab es Haggis, bubble and squeak, black pudding und verschiedene Sorten Brot. Die meisten Schüler tranken Schwarztee mit Milch und Zucker, es wurden jedoch auch andere Kräuter- und Früchtetees gereicht und sogar Kaffee stand in Kännchen bereit. Luscinia konnte sich nicht vorstellen, wie lange es gedauert haben musste dieses Frühstück, noch dazu in der gegebenen Menge, zuzubereiten. Die in Lumpen gehüllte Gestalt Feenkys geisterte erneut vor ihrem inneren Auge und hinterließ einen faden Beigeschmack, als sie ihre Teetasse erneut zu ihren Lippen führte.
Während die anderen Schüler ihre Pläne für das Wochenende besprachen, tippte jemand Luscinia auf die Schulter und als sie sich überrascht umsah, blickte sie in das freundliche Gesicht Professor Figs.
„Einen wunderschönen, guten Morgen", er nickte zu den Fünftklässlern hinüber, bevor seine Augen erneut auf seinem Schützling verweilten, „wenn Sie gestatten, würde ich Sie gerne in mein Büro entführen, Miss Plonbraw. Zusammen mit Professor Weasley habe ich etwas für Sie vorbereitet, das Ihnen helfen soll, zu den anderen Ihres Jahrgangs aufzuschließen und Ihnen das erfolgreiche Abschließen der Prüfungen zu erleichtern."
Die interessierten Fragen und Bemerkungen des Professors brachen nicht ab, als sie von der Großen Halle zu seinem Büro liefen. Er erkundigte sich nach ihrem Gemütszustand, wie sie sich eingelebt hatte und ob ihre Hauskameraden sie gut aufgenommen hätten.
„Schüler des Hauses Gryffindors erscheinen vielleicht auf den ersten Blick egozentrisch und wild, doch zumeist liegt ihnen ein großes Herz zugrunde."
Sie betraten das Klassenzimmer für Magical Theory, ein außerschulisches Fach, das in den Nachmittagsstunden angeboten wurde. Durch hohe Fenster fiel das Licht der Morgensonne in den Raum, als sie an den Schulbänken hindurch zu einer Treppe schritten, an deren Ende sich die Tür zu Professor Figs Büro befand. Er war keine ordentliche Person, das wurde Luscinia bewusst, als sie eintraten. Bücher stapelten sich auf Tischen und dem Boden, bedeckten den Schreibtisch und lagen aufgeschlagen auf dem Kaminsims. Der Professor huschte an ihr vorbei, sortierte einige der Bücher von seinem Arbeitsplatz auf einen der gepolsterten Stühle und lud Luscinia mit einer Handbewegung ein, Platz zu nehmen.
„Ich war die letzten Tage damit beschäftigt, mich mit den neuen Erkenntnissen zu einer politisch heiklen Situation zu befassen", er ergriff einige Briefe und ließ sie in einer Schublade verschwinden, „aber das soll nicht Ihre Sorge sein. Obwohl wir vielleicht einiges von dem Umgang Ihrer Regierung mit den Zwergen lernen könnten."
Er ließ sich auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen und tappte die Fingerspitzen beider Hände zusammen, in Gedanken versunken.
Ruhig beobachtete Luscinia ihn, die scharf in die Stirn schneidenden Falten, der bewegte Blick, und faltete die Hände in ihrem Schoß, ruhig wartend.
„Ach ja, das Buch!"
Zerstreut stand der Professor auf, um in einem Haufen Papieren zu suchen. Schließlich kramte er in dem Stapel Bücher, die er zuvor vom Schreibtisch auf einen der Stühle verfrachtet hatte und zog schließlich einen dicken Wälzer hervor, um ihn vor Luscinia auf den Tisch zu wuchten.
„Professor Weasley und ich haben die anderen Lehrenden gebeten zu notieren, was sie in den letzten Jahren unterrichtet haben."
Er schlug einer der Seiten auf, das Rascheln des dicken, gelblichen Pergaments entblößte die schörkelige Handschrift Professor Ronens, der fein säuberlich all die Zauber aufgelistet hatte, die die Fünftklässler in seinem Fach beherrschten. Darunter waren die Bücher vermerkt, in denen die Theorie zu den einzelnen Sprüchen zu finden war.
„Die Professoren sind dazu angehalten Ihnen eine Einschätzung zu Ihren Fähigkeiten zu geben."
Er blätterte weiter zu einer leeren Seite, vorbei an Notizen über Bücher, die es für Luscinia zu lesen galt und Zauber und Wissen, die sich sich aneignen musste.
„Schreiben Sie dazu gerne Ihre Fortschritte auf, sodass sie nicht den Überblick verlieren und wissen, worauf es sich zu konzentrieren lohnt."
Mit einem Lächeln schlug Eleazar Fig weitere Seiten um, bis sich eine detaillierte Karte vor Luscinia öffnete.
„Wir hielten es für das Beste, Ihnen auch etwas über die Umgebung anzuvertrauen, die nun ihre neue Heimat werden wird. Miss Onai gab Professor Weasley im letzten Jahr die Rückmeldung, dass ihr dieses Wissen sehr dienlich war."
„Dann hat sie auch solch ein Buch?"
Der Professor nickte: „Es ist uns wichtig neue Schüler angemessen vorzubereiten und sie nicht sogleich zu überfordern."
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte erneut die Fingerspitzen aneinander: „Ich denke, Miss Onai wird Ihnen eine hilfreiche und herzensgute Ansprechpartnerin sein. In Hinsicht des Wissens, welches sie womöglich aufzuholen haben, aber auch in zwischenmenschlicher Hinsicht."
Luscinia nickte, versuchend ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf die Worte des Professors gelenkt zu halte und nicht auf das Buch direkt vor ihr.
Doch die Verlockung ihre Finger in die Seiten zu graben, das raue Papier unter ihrer Haut zu fühlen und herauszufinden, welche Inhalte auf ihnen verborgen waren, wurde immer größer. Zu ihrem Glück entließ der Professor sie bald darauf und sie konnte sich in eine ruhige Ecke des Schlosses zurückziehen, um es genauer zu untersuchen.
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diespulcher · 5 months
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Hoffnungsschimmer
Friedhelm Winter x reader
Smut - P in V Sex, ungeschützter Sex (Verhütet, ihr Dummies!)
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Das Cafe war moderat besucht. Ein paar Schuljungen und ältere Damen saßen auf den roten Plüschsesseln, doch Friedhelm beachtete sie nicht. Wut, Trauer, Reue und Angst vernebelten seine Sinne. Warum hatte er überlebt? Warum nicht Wilhelm? Das Weinen seiner Mutter, als er gegangen war, klang in seinen Ohren nach. Und auch den enttäuschten Blick seines Vaters konnte er nicht loswerden.
Immer wieder spulten sich die Bilder der letzten Wochen vor seinem inneren Auge ab - Die Telegrafenstation, Wilhelm, der die Hoffnung verloren hatte… Als sich zwei Schulknaben neben ihn stellten und ihn zu seinen Abzeichen ausfragten. Friedhelm fühlte sich unsanft aus seinen Erinnerungen gerissen und konnte kaum folgen, was die Jungen da von sich gaben. Er wollte ihnen aber auch nicht zuhören oder ihnen gar antworten. Erst als der Ober kam und die Jungen von ihm wegzerrte, verstand er, was der eine zu ihm sagte: "Und so etwas kämpft für Deutschland. Das ist eine Schande!"
Er saß noch lange so da, wie versteinert. Wo sollte er jetzt hin? Was sollte er jetzt tun? Zu seinen Eltern konnte und wollte er nicht zurück. Direkt zurück an die Front? Auch undenkbar. Zu Greta? Die war bestimmt in der Weltgeschichte unterwegs, um berühmt zu werden. Lustlos entschloss er sich, sich in eine Kneipe ein paar Straßen weiter zu setzen und zu trinken, bis er nicht mehr wusste, wer oder wo er war.
Sie beobachtete ihn schon eine Weile, den hoffnungslosen Soldaten, wie er da an der Theke lehnte und ein Bier nach dem anderen in sich hineingoß als gäbe es kein morgen mehr. Normalerweise blieb sie diesen Männern fern, aber dieser erinnerte sie an jemanden, aber wie wusste nicht, an wen -  Einen verflossenen Liebhaber vielleicht. Plötzlich packte sie Mitleid, was dieser Junge, der kaum älter war als sie, schon gesehen haben musste, dass er so trank, musste unvorstellbar sein.
Friedhelm schrak aus seinen düsteren Gedanken auf, als er die Bewegung neben sich bemerkte. Eine Frau. Braune Augen, schöne, rot geschminkte Lippen. “Haben Sie Feuer?”, fragte die junge Frau mit einem Lächeln. Friedhelm starrte sie einen Moment unsicher und verwirrt an, ehe er sich besann und wahrnahm, wie attraktiv diese Frau war.
Nach ein paar Minuten Gespräch mit der jungen Frau schien Friedhelms Melancholie wie weggeblasen. Sie hatte ihn komplett um ihren rot lackierten kleinen Finger gewickelt. Er beobachtete gebannt ihr Lächeln, das Wippen ihres Haares und ihre Finger, die den seinen immer näher kamen. Er spürte ein Kribbeln seinen Rücken hinunterlaufen, als das Mädchen ihre Finger sanft über seine unverletzte Hand gleiten ließ. Er war ihr dankbar, dass sie nicht nach seiner Verletzung gefragt hatte. Friedhelm wollte nicht an den Krieg denken, wollte vergessen und wenn er sich nicht im Alkohol verlieren konnte, dann in diesem Mädchen, in ihren Augen, ihren duftenden Haaren, ihrer weichen Haut und ihrer anmutigen Figur. Mittlerweile war ihre Hand an seiner Schulter angekommen und zeichnete dort kleine Kreise. Friedhelm beugte sich vor, um sie zu küssen, doch kurz bevor ihre Lippen sich berührten, drehte sie den Kopf und sein Kuss landete auf ihrer Wange. “Nicht hier, lass uns zahlen.", flüsterte sie.
Sie schafften es gerade noch in eine dunkle Seitenstraße, ehe ihre Lippen aufeinander trafen. Sie hielt sein Gesicht fest in beiden Händen und küsste ihn voller Leidenschaft, als wären seine Küsse die Luft, die sie zum Atmen brauchte. Und auch Friedhelm hielt sie fest an sich gepresst mit seinem unverletzten Arm. Nur fühlen, nicht denken.
Als sie in ihre Wohnung taumelten, schämte sie sich auf einmal dafür, wie klein und dunkel das Zimmer war, das sie ihr Eigen nannte, doch Friedhelm schien seine Umgebung gar nicht zu bemerken - Er hatte nur Augen für sie und schon waren seine Lippen wieder auf ihren. Er küsste sie voller Verlangen, nicht aggressiv, aber doch eindringlich. Ihre Hände wanderten zu den Knöpfen seiner Uniform, doch die Schlinge mit seinem Arm war im Weg. Sie löste ihren Kuss, um zu sehen, was ihre Hände taten und um ihm nicht wehzutun. Sie mussten beide lachen, als ihr die Knöpfe immer wieder aus den Fingern rutschten, doch irgendwann war die Feldbluse geöffnet und sie küssten sich erneut. Diesmal drängender und härter. Sie fühlte, wie der junge Mann sie in Richtung des Tisches drückte und ließ sich willig in die Richtung schieben. Ohne ihren Kuss zu lösen, hievte das Mädchen sich auf den Tisch und fühlte gleich darauf Friedhelms Hand, wie sie sich ihren Oberschenkel entlang unter ihren Rock schob und ihr ganzer Unterleib begann sich mit einem warmen Kribbeln zu füllen und sie merkte, wie sie feucht wurde. "Friedhelm, bitte, ich brauche dich jetzt!”, flüsterte sie dicht an seinen Lippen und seine Hände kamen der Stelle, an der sie sie am dringendsten brauchte immer näher und streichelten sie schließlich über den Stoff ihres Unterhöschens hinweg. Friedhelm schien zu wissen, was er tat und bald schon stöhnte sie, als sich seine Finger unter den Stoff stahlen. Seine verlangenden Küsse wanderten ihren Hals hinunter auf ihr Dekolletee zu, während seine Finger ihre Klitoris fanden und sie zu massieren begannen. “Kannst du dein Kleid öffnen?”, fragte er mit einem listigen Lächeln,”meine Hände sind gerade leider beschäftigt.”. Ihr Lachen ging gleich in ein Stöhnen über, als sie seinem Wunsch nachkam und um sich herum griff, um ihr Kleid zu öffnen. Kaum dass sie ihr Kleid von den Schultern geschüttelt hat und ihre Brüste entblößt sind, fühlt das Mädchen auch schon Friedhelms Lippen auf diesen. Seine geschickten Finger der unversehrten Hand und die Küsse und das Lecken und Knabbern an ihren Brüsten, bringt sie immer näher an ihren Orgasmus heran. “Friedhelm gleich, gleich ist es so weit...", stöhnt sie und der junge Mann lässt nicht nach, während die Wellen ihres Orgamuses über sie hinwegrollen.
Ein Moment wird es ruhig. Friedhelm hört nur ihrer beiden Atem und blickt das Mädchen neugierig an, dass da vor ihm auf dem Tisch sitzt und zufrieden lächelt. “So, und jetzt bist du dran.”, sagt sie und greift nach seinem Gürtel. Ihre Finger sind warm, als sie sich in seine Unterhose schlängeln und sich um seinen Penis legen. Friedhelm hilft ihr, seine Hose und Unterhose in seine Kniekehlen hinabzuschieben. Ihre geschickten Finger sorgen schnell dafür, dass Friedhelms Penis sich komplett erigiert dem Mädchen entgegenreckt. Kurz darauf rutscht sie an die Kante des Tisches und spreizt ihre Beine. Sie und Friedhelm stöhnen unisono, als er vorsichtig in sie eindringt. Doch schon ein paar Augenblicke später übernimmt wieder die Lust und Friedhelm stößt kräftiger und schneller zu. Er beobachtet fasziniert ihre Brüste während sein Penis immer wieder aus ihr hinaus- und hineingleitet. Als das Mädchen ihn wieder zu sich zieht, um ihn zu küssen, kann Friedhelm nicht mehr an sich halten und lässt los, verliert sich in ihrem Körper und ihren gemeinsamen Bewegungen und kommt mit einem lauten Stöhnen. Diesmal ist er es, der ihr Gesicht an sich zieht, um sie zu küssen, als er das letzte Mal aus ihr herausgleitet.
Nun liegt er hier mit diesem Mädchen in ihrem Bett. Sie hat sich fest in seinen Arm gekuschelt, schnarcht leise und ihr Haar ist über seine Brust verteilt. Und obwohl Friedhelm weiß, dass überall um sie herum auf der Welt der Krieg tobt, verspürt er das erste Mal seit Jahren sowas wie einen Hoffnungsschimmer, während er durch das kleine Dachfenster verfolgt, wie ein neuer Morgen aufzieht.
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