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#nockerl von doderer
fabiansteinhauer · 1 year
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Nockerl von Doderer
Die Nockerl nach Heimito von Doderers Art werden aus Kartoffeln, weniger Kastanien- und mehr Weizenmehl, Spinat und Parmesan gemacht. Der Spinat wird nur grob geschnitten, der Parmesan fein gerieben, mit dem kurz gedämpften, noch heißen Spinat und dem Rest vermengt. Alles muss vermengt werden, in Mengenverhältnissen, die dafür sorgen, dass am Ende, nachdem der Teig auch mehr als 6 Stunden verquollen ist, die luftig zähe, klebrige Masse herauskommt, die Nockerl brauchen. Probiert's halt rum.
Man kann einen Test machen: versucht man, mit einer Gabel aus dem Nockerl die typische Gnocchiform zu drücken, darf das nicht gelingen, der Teig muss zu weich dafür sein. Die Teigstücke werden teils gerissen, teils geschnitten und dann in sprudelnd kochendes Salzwasser geworfen oder schlicht fallen gelassen. Man sieht ihnen an, dass sie tropfen wollen, aber so weich zu sein ist dem Teig nun auch wieder nicht zuzulassen. Wenn sie wieder auftauchen noch kurz tanzen lassen, eine Minute muss es längst nicht sein, dann herausnehmen. Die Nockerl quillen stark auf, sie werden immer größer, als man denkt, das sollte man beachten, egal wie groß man seine Nockerl haben will.
Dazu machte man tags zuvor aus 'Kalbsbeinscheiben mit Loch' Geschmortes, wie immer man das mag, hauptsache genug Mark ist dabei. Auch zum Wild- oder Pilzragout passen sie. Man könnte sie an sich auch Nockerl á la Peter Plener nennen, so gastgebend gut sind sie. Sowas wie diese Nockerl findet man eigentlich nur im Wiener VIII. Bezirk, ab und zu aber auch in Bockenheim.
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