fannys-reise
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(M)ein Jahr in Südafrika
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Wenn man an Afrika denkt, erscheinen meist Bilder von Löwen und Giraffen vor dem inneren Auge. Die romantische Safari-Idylle! Nur sieht die Realität anders aus. Insbesondere, wenn man sein soziales Jahr dort verbringt.
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fannys-reise · 6 years ago
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Auf ein Wiedersehen
Das ist jetzt wohl das Ende des Blogs. Vielen Dank fürs Lesen! Ich hatte meinen Spaß am schreiben und hoffe, du den selben am Lesen. Ich hoffe außerdem ich konnte einige Klischees mit diesem Blog widerlegen und dir einen Einblick in das Leben in Südafrika geben, aus der Sicht eines Freiwilligen. 
Für mich geht mein Leben jetzt vorerst in Deutschland weiter mit studieren. Ich werde dieses Freiwilligen-Jahr und alles, was dazu gehört unglaublich vermissen, aber man muss nach vorne schauen. Mal sehen was das Leben noch so mit sich bringt.
Auf ein Wiedersehen.
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fannys-reise · 6 years ago
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Die letzten Wochen und der sechszehnte Versuch
Dienstag: Auch an diesem Tag regnete es noch. Von überall tropfte es von der Decke, sodass ich Schüsseln und Handtücher platzieren musste. Entsprechend des Regens waren nur wenige Kinder da. Diese bestaunten gespannt den plötzlich einsetzenden Starkregen und ich war froh, dass wir gemütlich drinnen saßen.
Nachmittags kam dann die Sonne wieder ein wenig heraus und ich konnte Vorhänge färben und sie bis zum nächsten Tag trocknen lassen. Ich hatte ein gleichmäßiges rosa für die Färbung geplant. Es wurde jedoch ein dunkles pink mit Batik-Muster. Als ich die Vorhänge später aufhing, meinte eine Erzieherin, dass der Kindergarten so richtig romantischen wirkte.
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Sonntag: Meine Herausforderung für den Tag war es, unseren „Haus-Berg“ bis zum höchsten Punkt zu besteigen. Dazu stieg ich vorerst am Morgen durch dichten Nebel auf den sogenannten „Stellenbosch-Mountain“. Es war etwas unheimlich, weil ich im Wald einen Mann laut beten und umher torkeln sah. Als mir dann aber eine Joggerin entgegen kam, war ich beruhigt. Der Nebel lichtete sich schließlich und ich hatte einen beeindruckenden Blick auf ein Wolkenmeer über Stellenbosch.
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Nach einer kurzen Pause stieg ich weitere zwei Stunden auf und blieb dabei völlig alleine. Bitte nicht nachmachen, man soll eigentlich mindestens zu dritt unterwegs sein. Die Landschaft während des Aufstiegs war von verrückten Felsformationen geprägt und der Wind brachte mich das eine oder andere Mal zum schwanken.
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Die Aussicht von oben war dann eine angemessene Belohnung für den anstrengenden Aufstieg. Bis zum Meer weiterhin Wolken und noch mehr Wolken.
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Als ich in der Ferne zwei Menschen auf einem erhöhten Felsen stehen und Fotos machen sah, beschloss ich, diese Aussichtsstelle auch noch mitzunehmen. Dorthin lief ich einige Minuten durch eine morastige Hochebene, dann musste ich über große Felsen nach oben klettern. Als ich kurz vor dem Aussichtspunkt war, hörte ich mehrere Männerstimmen und trat den Rückzug an. Sie sollten mich vorsichtshalber nicht sehen.
Beim Abstieg begegnete ich dann einer Gruppe Wanderer, die in die andere Richtung unterwegs waren.
Dienstag: An diesem Tag fuhren wir wegen eines Einkaufs etwas verspätet nach dem Handwerks-Unterricht nach Hause. Es regnete und einige Kilometer vor unserer Ausfahrt von der Autobahn begannen wir auf der regennassen Fahrbahn zu schwimmen. Wir steuerten ohne Kontrolle auf das, vor uns fahrende Auto zu. Mein einer Mitbewohner, der Beifahrer war, versuchte noch das Auto auf den Wiesenstreifen auf der rechten Seite zu lenken, aber die Reifen griffen nicht mehr und wir fuhren mit 60/70 km/h auf das Auto vor uns auf. Wir waren weder zu schnell gewesen, noch hatten wir nicht genügend Sicherheitsabstand gehabt. Als wir dann endlich standen, blockierten wir eine Spur und wollten im Leerlauf das Auto an die Seite schieben. Durch den Aufprall war jedoch die linke Ecke so eingedellt, dass sie das Rad blockierte und sich die Beifahrertür nur noch schwer öffnen ließ. Also brauchte es viel mehr Kraft, bis wir das Auto endlich auf den Wiesenstreifen geschoben hatten. Unser Fahrer war total aufgelöst und wir mussten ihm erst einmal versichern, dass es uns allen gut ging und nichts schlimmes weiter passiert war. Es stellte sich erst später heraus, dass eine Mitbewohnerin ein Schleudertrauma erlitten hatte und ich mir die Daumen geprellt hatte, weil ich mich an der Kopfstütze des Vordersitzes festgehalten hatte.
Die Polizei war sofort da und nahm alle Details, mehr oder weniger professionell bei nun stärker werdenden Regen auf. Für einen kleinen Scherz waren sie sich auch nicht zu schade und lockerten die Situation damit auf. Ein Mitbewohner blieb noch länger beim Auto, um auf den Abschleppdienst unseres Vermieters zu warten und wir anderen wurden von unseren Mitfreiwiligen abgeholt. Eine kurze Meinungsverschiedenheit brach im Auto aus, da eine Mitbewohnerin wenig sensibel mit dem Thema umging.
Ein schnelles Abendessen mit Nudeln war in Windeseile gekocht. Dankbar, dass nichts schlimmeres passiert war, fiel ich am Abend ins Bett.
Donnerstag & Freitag: Einige meiner Mitbewohner fuhren am Donnerstag zum letzten „First-Thursday“ unseres Jahres. Mir ging es nicht so gut und deshalb ich blieb Zuhause. Am nächsten Tag blieb ich auch Zuhause, vor allem, weil ich für das „Indibano“ (von Freund einer Mitbewohnerin organisierte Zusammenkunft) am Samstag fit sein wollte.
Samstag: Das Indibano stand an. Mittags kamen eine Mitbewohnerin, ihr Freund und ich irgendwie nicht los und schafften es schließlich erst mit mehreren Stunden Verspätung loszufahren. Da wir noch einen Mitbewohner von einem Fußball-Spiel abholen mussten, waren wir gegen Nachmittag dann endlich dort. Es gab glücklicherweise noch Essen und wir konnten sogar noch ein wenig Live-Musik und die Tanzvorführung einer Gruppe aus jungen Hobbytänzern miterleben. Zu der Veranstaltung waren sogar Verwandte einer Vorfreiwilligen gekommen und natürlich ganz viele Freunde.
Abends fuhren wir noch zu dem Club in Khayelitsha: „Rands“. Etwas in eine Ecke gedrängt, hatten wir einen durchwachsenen Abend mit Höhen und Tiefen. Als wir im Anschluss ans Feiern (ich durfte, zum Bedauern einer Bekannten, leider nichts trinken, weil ich Fahrer war) noch Pommes mit Toast holten, gab es ein blödes Missverständnis zwischen einem Freund und mir. Somit war der Abend für mich leider gelaufen.
Donnerstag, Freitag, Samstag & Sonntag: Wegen geplanten Aufständen durften wir am Donnerstag nicht nach Khayelitsha. Wie wir später erfuhren, gab es in unserer Gegend gar keine Auseinandersetzungen, aber dies war eine Vorsichtsmaßnahme des Centers gewesen.
Für Freitag, Samstag und Sonntag hatten wir eigentlich eine mehrtägige Wanderung geplant, jedoch war einer der Wege gesperrt, deshalb verkürzten wir das Ganze auf zwei Tage. Am Freitag (Feiertag) fuhren wir zu fünft in Richtung Hermanus und bogen nach dem Pass irgendwann links ab. Die Straße führte uns in eine eigentlich schöne Landschaft, aber wir bekamen nur das zu sehen, was davon nach Abholzung und dem Anlegen eines Stausees noch übrig geblieben war.
Am Eingang des Nationalparkes holten wir uns den Schlüssel für die Hütte ab und machten uns dann an den Aufstieg. Vorerst auf einem Fahrweg, später auf einem Wanderweg. Die Landschaft wurde immer natürlicher und mein Hunger immer schlimmer. An einem Punkt mit toller Aussicht machten wir eine Pause und ich aß eines der besten Sandwichs des Jahres.
Einige Kilometer bevor wir die Hütte erreichten, sahen wir sie bereits in auf einer Anhöhe stehen und liefen motiviert weiter. In der Hütte waren wir nicht die Einzigen. Drei Männer waren bereits seit Mittag dort und hatten ein wärmendes Feuer in der Mitte der Hütte entfacht.
Nachdem wir uns mit eiskaltem Wasser gewaschen hatten und umgezogen waren, erkundeten wir die Gegend. Dazu zählte eine weitere Hütte mit einer unglaublichen Aussicht über das nächstgelegene Tal. Die Übernachtungsgäste dieser begrüßten uns freundlich.
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Als wir später unser Abendessen (Nudeln mit Pesto) mit Hilfe eines Gaskochers machen wollten, fiel die Konstruktion natürlich um. Der Boden war somit für den Rest des Abends befeuchtet.
Uns mit den anderen Wanderern unterhaltend, verbrachten wir den Abend am Feuer. Einer von ihnen hatte offensichtlich einen Fußfetisch, da er immer wieder voller Begeisterung unsere, am Feuer trocknenden Schuhe von Innen befühlte.
Am nächsten Morgen wachten wir früh auf und schauten uns den Sonnenaufgang von der anderen Hütte an. Als die Freundin eines Mitbewohners aus der Hütte trat, sah sie einen Luchs, wie sie später berichtete. Darauf konnte man neidisch sein. Den restlichen Morgen gingen wir entspannt an, da wir für den kurzen Abstieg nicht so viel Zeit benötigen würden.
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Beim Abstieg ging es einer Mitfreiwilligen nicht so gut und deshalb beeilten wir uns dann doch etwas. Wir passierten eine Aktion-Seilbahn für Abenteuerlustige und kamen uns nicht mehr wie die Einzigen in der Gegend vor. Mit Geländewagen wurden die Leute dort nach oben kutschiert. Zwei meiner Mitbewohner wurden von so einem Gefährt später auch mitgenommen.
Montag: Mit einem deutsch-Xhosa Essen, gemeinsamen Fotos und dem Abschluss-Singen verbrachten wir die letzte Xhosa-Stunde.
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Mittwoch: Im Kindergarten erlebte ich an diesem Tag das größte Chaos des ganzen Jahres. Einer der Zwillinge wollte partout nicht das machen, was sie sollte. Daraufhin gab es ein kleines Drama von ihrer Seite. Die Erzieherin ging daraufhin kurz nach draußen, um die Eltern zu informieren. Die anderen Kinder hatten anschließend sehr viel Spaß daran, den, trotzig am Boden sitzenden Zwilling noch extra zu provozieren. Sie wusste sich nicht mehr zu helfen und fing unkontrolliert an zu schreien und um sich zu schlagen und zu treten. Mit viel Mühe brachte ich die anderen Kinder aus ihrer und sie aus deren Reichweite. Ihr ging es wirklich nicht gut und am Waschbecken angekommen, würgte sie kurz. Glücklicherweise kümmerte sich ein anderes Kind um den Zwilling und die Situation beruhigte sich langsam wieder.
Abends fuhr ich mit einer Mitbewohnerin zur Klinik, weil sie undefinierbare Rückenschmerzen an einer ungewöhnlichen Stelle hatte. Nach einigen Stunden, welche von Wartezeiten, Tests und kurzen Zwischenmeldungen der Ärztin, sowie unterdrückten Lachern (wir wollten die anderen Patienten nicht stören) gekennzeichnet waren, konnten wir mit der beruhigenden Diagnose gehen, dass nur eine leichte Blasenentzündung und andere Faktoren für die Schmerzen gesorgt hatten. Kein Organ war betroffen. Die Ärztin war die erste und einzige Kompetente, die mir während des Jahres untergekommen war. Nicht wie ein Arzt einige Tage zuvor, der einem Mitbewohner gesagt hatte, er solle froh sein, dass er noch lebe. Er erhielt gar keine Diagnose im Anschluss.
Donnerstag: Schon am nächsten Tag wartete die nächste Überraschung im Kindergarten auf mich. Ich durfte mit der Erzieherin über die Anzahl der Kontinente diskutieren und nach ihrer Absprache mit einer anderen Lehrerin meinte sie, dass es zwei Versionen (eine mit vier und eine mit sieben) gäbe und beide gelehrt werden würden.
In der Pause lief ich wie immer Milch holen, dabei wurde ich von einer Schülerin mit den Worten: „ich liebe dich“ (auf deutsch) angesprochen. „Du bist hübsch“ gehörte auch zu ihrer Deutschlektion des Tages. Die Sätze erfuhren sie von einer Mitfreiwiligen. Sie riefen eben diese Sätze auch den Lehrern hinterher, die etwas verwirrt, aber amüsiert reagierten. Eine Mitfreiwillige und schließlich auch ich halfen ihnen bei der Aussprache. Wir lachten immer wieder gemeinsam.
Abends besuchte ich mal wieder ein Konzert in Kapstadt, nur diesmal stand das deutsche Bundesjugendorchester auf der Bühne. Mit einem netten Sitznachbarn genoss ich das Konzert mit einem Blick auf die Klarinetten von hinten.
Freitag: Ein entspannter Grillabend bei Freunden ließ die Woche ausklingen. Neue Bekanntschaften und sehr gute Gespräche bewiesen mir wieder einmal, dass ich hier Freunde gewonnen hatte, meine Zeit aber begrenzt war und ich die restliche genießen sollte. Manche sah ich an diesem Abend das letzte Mal.
Gegen Abend fuhren wir noch nach Observatory zu einer Billard-Bar und ich spielte das erste Mal richtig.
Samstag: Mit unseren Reisebegleitern von der Namibia-Reise, trafen meine Mitbewohnerin und ich mich an diesem Tag auf dem Root-44-Market. Neuigkeiten wurden beim Essen ausgetauscht. Bei den beiden hatte es in der Gegend Unruhen gegeben, wobei 50 Menschen getötet wurden. Sie hatten nachts auch immer wieder Schüsse gehört. Daraufhin hatten sie die Ansprechpartnerin in Deutschland kontaktiert, die daraufhin eine vorzeitige Abreise empfohlen hatten. Die beiden entschieden sich schließlich dagegen und mittlerweile hatte sich die Situation entspannt.
Über die Geschichte meiner Mitbewohnerin, die ausgeraubt wurde, waren sie genauso erschrocken wie ich, als ich sie erfahren hatte. Meine Mitbewohnerin war mit einer Bekannten in Port Elisabeth einkaufen gewesen war. Dabei wurde die Auto-Scheibe eingeschlagen, der Bekannten ein Handy abgenommen und meine Mitbewohnerin durchsucht. Sie hatte aber keine Wertgegenstände mit. Eigentlich ließen die meisten die Finger von Menschen aus der Umgebung, weil das gefährlich für sie werden könnte, wenn die Nachbarschaft Wind davon bekam. In diesem Fall war aber eine weiße Person mit im Auto gewesen und von denen kann man eher Geld erwarten.
Zurück im Haus in Jamestown, schauten wir uns noch gemeinsam die Bilder der Reise an, die fast alle ich gemacht hatte.
Montag: Obwohl wir die letzte Xhosa-Stunde schon gehabt hatten, mussten wir nachmittags trotzdem für ein letztes Gespräch zum Center fahren. Dieses verlief für mich ohne ein nennenswertes Ergebnis.
Dienstag: Statt der gewöhnlichen Handwerks-Stunde verbrachte ich diesen Dienstag Nachmittag mit shoppen. Meine Mitbewohnerin wollte für ein Kind aus dem Bekanntenkreis zum Abschied Klamotten kaufen und die Entscheidung fiel natürlich schwer. Doch zum Schluss hatten wir einige schön Sachen gefunden.
Mittwoch: Da meine Mitbewohnerin es bis jetzt immer noch nicht geschafft hatte, den Lions Head zu besteigen. Fuhren  wir von der Arbeit aus direkt nach Kapstadt, zusammen mit zwei Freunden, die uns am Fuße des Berges absetzten. Der Aufstieg war sehr schön wie immer. Mit einem wechselnden Ausblick rund um den Lions Head, denn der Weg führte einmal um den Berg herum, ging es immer höher, bis man Leitern erreichte. Oben verweilten wir einige Zeit mit weiteren Menschen, unterschiedlichster Nationalitäten, bis die Sonne begann unterzugehen. Dann suchten wir uns den leichtere Weg bergab, benutzten zum Schluss dann aber doch eine Taschenlampe.
Donnerstag: Gegen Nachmittag wurde ich von einem Mitbewohner bei einer Freundin abgesetzt, mit der ich mir am Abend das Ballett Dornröschen anschauen wollte. Nachdem wir etwas gekocht und uns entspannt hatten, fuhren wir zum Theater. Das Haus war eine unerwartete Erscheinung. Es ähnelte einem Opernhaus mit seinen großen Fenstern und der Festbeleuchtung.
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Das Ballett gefiel uns sehr gut und schon in der ersten von mehreren Pausen hatten wir unseren Favoriten. Leider fehlte das Orchester, welches durch eine Aufnahme ersetzt wurde.
Als wir zur ersten Pause im Empfangssaal standen, entdeckte ich plötzlich bekannte Gesichter. Eine Freundin, die ich unbedingt vor meiner Abreise noch einmal sehen wollte, war zufälligerweise mit ihren Freunden auch hier. Ich lief begeistert auf sie zu und begrüßte sie überschwänglich (und laut, wie mir meine andere Freundin später versicherte).
Erst in der nächsten und kürzeren Pause kauften wir uns ein Glas Wein. Natürlich hatten wir dann nicht genügend Zeit, dieses auszutrinken und durften ihn netterweise vorübergehend beim Barkeeper abgeben.
Nach dem Ballett hatten meine Freundin und ich uns in den Kopf gesetzt, noch Käsekuchen essen zu wollen. Deshalb fuhren wir zu einem deutschen Restaurant, wo wir die letzten Gäste waren.
Ich blieb über Nacht bei meiner Freundin und wurde am nächsten Tag von meinem Mitbewohner wieder mitgenommen.
Freitag: Während der Fahrt hörten wir Musik, welche sehr zu der nebeligen, morgendlichen Stimmung passte.
Am Ende unseres Arbeitstages in der Schule versammelten wir uns mit den Lehrerin in einem der Klassenräume. Es war eine Art Abschiedsessen mit Reden und Geschenken, da wir nur noch am Montag und Dienstag arbeiten würden.
Doch bevor wir aßen, hielt jeder eine kurze Dankesrede und wir überreichten den Lehrern ein eingerahmtes Bild von uns allen. Außerdem präsentierten wir einen deutschen Song. Eine der Lehrerinnen musste sogar weinen vor Rührung während wir sangen. Von den Lehrern erhielten wir entweder ein traditionelles Kopftuch (weibliche Freiwillige) oder Mütze mit Schal (männliche Freiwillige). Dann konnte endlich gegessen werden. Wir hatten deutsches Essen (Spätzle, Kartoffelauflauf und Apple Crumble…..ja, da ist nicht so deutsch) mitgebracht und ansonsten gab es Pizza.
Zum Schluss musste ich ihnen noch den Song von unseren Xhosa-Stunden vorsingen, weil sie ihn unbedingt hören wollten. Wir fragten gespannt nach der Übersetzung.
Wegen der bereits vollen Woche, war ich sehr müde, besuchte aber trotzdem am Abend noch ein Chorkonzert in Stellenbosch mit einem deutschen und einem südafrikanischem Chor. Die Freundin, mit der ich ein Tag vorher im Ballett gewesen war und eine weitere Freundin begleiteten mich. Außerdem lernte ich durch meine Freundin ein Ehepaar kennen, die auch ursprünglich aus Deutschland kamen. Wir verbrachten einen schönen Abend zusammen.
Samstag: Bereits am Nachmittag fuhren wir (Mitbewohnerin, ihr Freund und ich) zum „Rands“, um dort ein letztes Mal zu tanzen und Freunde zu treffen. Zuerst war die Stimmung verhalten, doch im Laufe des Abends wurde es richtig voll und belebt. Wir hatten einen tollen Abend und es kamen mehr bekannte Gesichter, als gedacht.
Mit dem Uber ging es später nach Hause.
Sonntag: Eigentlich war ich an diesem Tag mit einer Freundin und einem Bekannten (wir hatten ihn auf der Garden Route kennen gelernt) verabredet, aber die Freundin konnte ich leider nicht erreichen. Also stellte ich mich darauf ein, ihn allein zu treffen. Als ich dann an unserem Treffpunkt (Canal Walk) angekommen war und ihn anrief, ging meine Freundin ans Telefon. Ihr Akku war nur alle gewesen.
Der Bekannte hatte noch seinen Freund mitgebracht und so gingen wir zu viert in die unterste Etage des Einkaufszentrums, wo man an den unterschiedlichsten Automaten Autorennen, Basketball oder Schlagzeug spielen konnte. Billardtische gab es auch. Das war das erste Mal, dass ich an einem solchen Ort war.
Wir hatten viel Spaß zusammen, auch wenn ich wirklich schlecht war. Später aßen wir noch gemeinsam und lachten über die Ähnlichkeiten von Afrikaans und Deutsch.
Den Weg zurück fand ich später nur schwerlich und ohne Navi verfuhr ich mich erst einmal (mein Handyakku war alle). Glücklicherweise schaffte ich es schließlich nach Kapstadt zu fahren und von dort aus wusste ich den Weg.
Dienstag: Dies war der letzte Arbeitstag und das letzte Mal, dass ich die Kinder offiziell sah. Ich hatte meine aussortierten Klamotten und andern Krimskrams mitgebracht und gab es den zwei Erziehern des Kindergartens, sowie der Putzfrau (zu ihr hatte ich ein enges Verhältnis).
Die Erzieherin des Kindergartens erklärte den Kindern am Ende des Tages, dass ich wieder zurück nach Deutschland gehen würde und fragte, wer nicht wollen würde, dass ich gehe. Die meisten Kinder meldeten sich. Dieser Abschied war nicht so emotional für mich, dafür kamen mir dann die Tränen, als wir den anderen Klassen einzeln Tschüss sagten und die siebte Klasse anfing zu singen und zu weinen.
Mittwoch & Donnerstag: Diese Tage waren Putz- und Packtage. Dessen konnte sich auch die Haus-Verantwortliche vom Center vergewissern, als sie unnötiger Weise vorbei kam. Sie lief einmal durchs Haus und ging dann wieder. Während dieser kurzen Zeit hätte sie keine fehlenden oder kaputten Dinge sehen können. Am Ende war das Haus jedenfalls blitzblank.
Freitag: Für zwei Mitbewohnerinnen hieß es schon Abschied nehmen. Mit Rand-Scheinen winkten wir der Ersten zu, als sie zum Flughafen gefahren wurde.
Später fuhr ich mit der anderen Mitfreiwilligen noch zur Schule zurück, um dort die übriggebliebenen Essensreste abzugeben. Dabei wurden wir laut und freudig von den Kindern begrüßt. Den Freund der Mitfreiwilligen sammelten wir später noch ein holten uns ein letztes Mal die Khayelitsha Pizza. Dabei trafen wir den Hausmeister der Schule. Anschließend fuhr ich die beiden zum Flughafen und es gab eine rührende Abschiedsszene. Ich konnte die Mitfreiwillige mit dem Wissen verabschieden, sie beim Nachbereitungsseminar wieder zu sehen.
Ihren Freund fuhr ich dann wieder nach Hause und im Anschluss musste ich noch meine Sachen aus unserem Haus holen und den Schlüssel übergeben. Am Haus angekommen, empfing mich die Hausverantwortliche mit einer Putzfrau und ihrem Freund vor dem brennenden Kamin. Sie sollten das Wochenende dort verbringen und putzen. Als ich die Küche mit ihren Essensresten sah, wusste ich, was sie putzen wollten.
Wie ich später erfuhr, wurde in dieser Nacht eingebrochen, weil sie den Alarm vergessen hatten anzuschalten. Plötzlich meinte der Center dann, das Haus sei ja wirklich nicht sicher. Das hatten wir ihnen vorher zwar schon einige Male gesagt, aber naja….
Samstag bis Dienstag: Die letzten Tage verbrachte ich entspannt in Muizenberg in der Unterkunft, in der ich mit meiner Mutter bereits gewesen war. Ich traf eine Freundin nochmal und wir gingen essen, ansonsten surfte ich, besorgte letzte Mitbringsel und schrieb viel Blog. Die Zeit war für mich nochmal ein persönlicher Abschluss.
Am Dienstag hieß es auch für mich Abschied nehmen. Von der Hausmutter/Vermieterin wurde mir ein Uber geholt. Mit einem Fahrer aus Simbabwe und einem spannenden Gespräch über sein Land ging es zum Flughafen. Dort traf ich einige andere Freiwillige, mit denen ich zusammen flog.
Es ging von Kapstadt aus nach Istanbul. Dort hatte ich 9 Stunden Aufenthalt, wobei ich die meiste Zeit verschlief.
In Deutschland angekommen, wurde ich von meiner Mutter und meiner Freundin mit einem selbstgeschriebenen Schild empfangen. Darauf stand in vielen verschiedenen Sprachen: "Willkommen".
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fannys-reise · 6 years ago
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Besuch eines Freundes
Samstag: Morgens unterhielt ich mich sehr nett mit einem Mitbewohner des Hostel-Zimmers in dem ich schlief und fuhr natürlich viel zu spät los, um meinen Kumpel abzuholen. Wir fuhren direkt zur Waterfront Mall, denn das Handy meines Kumpels hatte nun völlig den Geist aufgegeben.
Als wir dann endlich gegen Mittag in Muizenberg ankamen, kauften wir bei dem lustigsten Brotbäcker Kapstadts ein Brot und tauschten uns mit ihm darüber aus, was Männlichkeit in verschiedenen Kulturen bedeutet (der Kampf gegen einen Stier gehört auf jeden Fall dazu). Ich zeigte meinem Kumpel noch den wunderschönen Surferstrand von Muizenberg und schließlich liefen wir am Meer entlang Richtung Kalkbay, um dort am Meer zu Mittag zu essen.
Vom Signal Hill aus schauten wir abends über die glitzernde Stadt und besuchten eine späte Kinovorführung. Entsprechend des Wochentages war es überfüllt.
Sonntag: Nach dem netten Gespräch am Vortag, hatte mein Zimmernachbar Vertrauen zu mir gefasst und fragte nun, ob er meinen Kumpel und mich an diesem Tag begleiten könnte. Wir sagten zu. Bevor er und ich jedoch meinen Kumpel abholen konnten, wollte ich unbedingt noch ein französisches Croissant kaufen. Nach einigem Suchen fand ich eines, welches mit dem Französischen wenig gemeinsam hatte.
Erneut in Muizenberg, genossen wir den Meerblick auf einer Bank und schauten uns anschließend den Muizenberg Market an.
Den botanischen Garten hatten wir uns im Anschluss vorgenommen zu besichtigen. Mit einigen Umwegen durch den gesamten restlichen Garten, kamen wir dann endlich zu dem Highlight des Gartens, der gewundenen Holz-Brücke. Von selbiger hatte man einen  weiten Blick bis nach Kapstadt, über das Grün des botanischen Gartens. Die friedliche Natur um uns herum hatte uns zur Ruhe kommen lassen.
Erschöpft und hungrig fuhren wir zurück zu einem Markt an der Waterfront, um dort zu Essen.
Abends bestand meine Aufgabe noch darin, nach Stellenbosch zu fahren und das Mietauto bei einer Tankstelle abzugeben. Mich mit den Tankwarten unterhaltend, wurde ich von meiner Mitbewohnerin später abgeholt und wir trauerten im Auto gemeinsam unseren erlebnisreichen Ferien nach (sie war auch in Namibia gewesen).
Freitag: Über Nacht ließ ich das Leihauto, welches ich am Vortag abgeholt hatte, draußen vor unserem Haus stehen. Wir hatten dort bereits öfters unsere Leihwagen stehen lassen, also dachte ich mir nichts dabei.
Am nächsten Morgen, als wir nichts ahnend den Kofferraum öffneten, wunderte ich mich noch, warum die Rückbank umgeklappt war. Die vielen tausend Glassplitter entdeckten wir erst, als wir das zerschlagenen hintere Fenster sahen. Ich bekam einen riesigen Schrecken, aber mit Hilfe meiner lieben Mitbewohnerin schafften wir es schließlich nach vielen Versuchen und verschiedenen Nummern, jemanden von der Vermietung zu erreichen. Uns wurde gesagt, dass wir zuerst zur Polizei und dann zur Vermietung fahren sollten.
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Bei der Polizei angekommen, rief uns ein Parkwächter hinterher, dass wir das hintere Fenster offen gelassen hatten. Was für ein netter Mann. Unsere Daten und der Fall wurden aufgenommen und nach kurzer Zeit konnten wir gehen. Es wurde nicht einmal von den Polizisten gewünscht, dass Auto zu sehen. Bei der Vermietung wurden wir im Anschluss sehr lieb empfangen und bekamen ohne Probleme innerhalb von 10 Minuten einen neuen Leihwagen.
Als wir mit allem fertig waren, gönnten meine Mitbewohnerin und ich uns noch einen Entspannungscafé und fuhren danach erst zur Schule.
Nachdem wir uns abends schick angezogen hatten, fuhren wir mit dem Uber zu einem Weingut, um dort Essen zu gehen. Mit 12 Gängen und Spielereien wie Trockeneis, war dies das schickeste Restaurant, in dem ich je war. Leider ging es meinem Kumpel nicht so gut und er begann einen Ingwer-Tee-Marathon.
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Nachmittags fuhr ich wieder nach Kapstadt, um meinen Kumpel zu treffen. Mein Plan war es gewesen, ihn durch das Bo-Kaap zu führen und dabei meine Stichpunkte der letzten offiziellen Führung zu verwenden. Mit meinem kaputten Handy waren diese aber verloren gegangen und so fielen mir nur wenige Fakten zu dem Wohngebiet ein, die er meistens bereits kannte. Die sauren Aprikosen aus dem Gewürzladen des Bo-Kaaps und der Besuch im Schokoladen-Café machten das, aber wieder wett. Das Café war klein und gemütlich. Vor lauter Schoko-Kreationen konnte man sich dort kaum entscheiden, sogar vegane Alternativen gab es. Als wir uns hinsetzten, kamen wir mit den am Nachbartisch sitzenden Deutschen ins Gespräch.
Zurück im Hostel fand ich mich mit den selben Leuten im Zimmer wieder wie in der Woche zuvor. Es war jedoch ein anderes Zimmer. Was für ein Zufall.
Samstag: Damit ich meinem Kumpel die schöne Strecke entlang des Meeres zeigen konnte, fuhren wir über Muizenberg nach Khayelitsha. Leider wurde der Look-Out-Hill (Aussichtshügel) gerade saniert, also fuhren wir weiter Richtung Stellenbosch, um meine Mitbewohnerin abzuholen. Von dort aus ging es mit guten Gesprächen weiter an der Küste entlang Richtung Hermanus. Wale bekamen wir an diesem Tag nicht zu sehen, aber wegen der wunderschönen Strecke lohnt sich die Fahrt eigentlich immer. Der Besuch im französischen Café dort lohnte sich meiner Meinung nach auch.
Während ich einen Freund in Hermanus besuchte, gingen die anderen beiden Essen.
Zurück in Kapstadt, gingen mein Kumpel und ich abends noch Nudeln essen. Ich würde sagen, so oft Essen zu gehen an einem Tag kann man sich nur in Südafrika leisten.
Im Hostel sprach ich noch kurz mit dem Bekannten von letzter Woche, gemütlich in meinem Zimmer.
Sonntag: Einem kurzen Besuch des Root-44-Markets folgte eine Fahrt nach Franschhoek mit einer Mitbewohnerin und ihrem Freund. Dort ging es weiter mit einem Tuk-Tuk von Weinfarm zu Weinfarm. Bei Tastings mit Karamell, Schokolade und zum Schluss mit kleinen Vorspeisen hatten wir viel Spaß zusammen.
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Abends in der WG hatten wir ebenfalls einen Heidenspaß mit einer weiteren Mitbewohnerin und ihrem Freund zusammen. Irgendwann beschlossen wir, dass wir noch etwas essen mussten. Während die anderen kochten, konnte ich netterweise das Leihauto bei der Nachbarin über Nacht parken, damit nicht wieder eingebrochen wurde.
Montag: An diesem Tag begleitet mich mein Kumpel in den Kindergarten und brachte viele der Kinder zum Lachen und den Kindergarten-Alltag ein wenig aus seinem Rhythmus.
Für das abendliche Abschiedsessen suchten wir uns ein Restaurant am Meer aus. Mit viel Wind und Regen saßen wir gemütlich drinnen und führten Gespräche.
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fannys-reise · 6 years ago
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Namibia
Sonntag: Am Flughafen trafen wir (zwei Freunde, eine Mitbewohnerin und ich, alles Frauen! Wird später noch wichtig) uns, um das Leihauto abzuholen. Anschließend holten wir das Gepäck ab und schon ging es los nach Namibia! Die Landschaft wechselte während der Fahrt immer wieder. Von grün, zu kargem grau und schließlich gelb.
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Die letzte Landschaft vor der Grenze wirkte irgendwie unwirklich, wie eine Theaterkulisse. An der Grenze angekommen, mussten wir insgesamt an vier verschiedenen Stellen halten, um Dokumente vorzuzeigen oder Formulare auszufüllen. Natürlich wurden wir auch gleich als Touristen erkannt, da wir nicht wussten an welchem Stopp-Schild wir halten und auf welchen Parkplatz wir fahren sollten.
Nachdem wir noch darauf hingewiesen wurden, unser Licht anzuschalten, hatten wir endlich wieder freie Fahrt und genossen die kurvige Straße in einem ehemaligen Flussbett nach Stunden gerader Straße. Es gibt nämlich von Kapstadt eine Straße, die direkt nach Namibia gerade nach Norden führt und nur bei einem Pass nicht gerade verläuft.
Kurz vor unserem Camp für die erste Nacht tauchten vor uns starke Bodenwellen auf, welchen die jeweils nächsten Bodenwellen überdeckten. Es fühlte sich an wie eine Achterbahnfahrt. Unser Stellplatz im Camp war umgeben von Schilfrohr und wir hatten sowohl ein eigenes Waschbecken, als auch eine Steckdose mit Unterstellbereich.
In der Nacht regnete es immer wieder leicht, doch zu unserem Erstaunen war es relativ warm.
Montag: Am nächsten Tag fuhren wir durch weite orange-rote Landschaft. Umgeben von Bergen mit ganz unterschiedlichen Strukturen und Lichtverhältnissen, schauten wir uns immer wieder staunend um.
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Später passierten wir Weinfarmen, was in dieser trockenen Landschaft ein skurriles Phänomen bezüglich des Wasserverbrauches war. Hinter den kilometerlangen Weinfeldern tauchten aus Stroh gebaute kleine Hütten auf. Ein Township der anderen Art. Anbei gab eine kleine Mall, in der wir uns mit Lebensmitteln versorgten. Die Gegend wirkte wie eine Oase in der sonst menschenleeren Umgebung.
In dieser Zeit wurde uns das erste Mal bewusst, wie wichtig Wasser und Benzin in dieser Landschaft sind, denn die beschriebene „vier Kilometer entfernten“(wurde uns als ungefähre Entfernung gesagt)Tankstelle fanden wir nicht.
Auf Empfehlung fuhren wir weiter in Richtung der heißen Quellen (Ai-Ais) und wollten dort im angrenzenden Fish River Canyon wandern gehen. Nach einer Fahrt über die ersten unbefestigten Straßen, umgeben von spannenden Felsformationen kamen wir in ein Tal. Der Beginn des Fish River Canyons. Luxus Camper, ein Pool (von der heißen Quelle gespeist) und ein Restaurant tauchten vor uns auf. Bei der Information wurde uns gesagt, dass es keine Tages-Wanderung im Canyon gäbe, sondern nur die uns bekannte 5-tägige durch den gesamten Canyon. Es wurde uns empfohlen, einfach ein wenig in den Canyon zu laufen und dann wieder zurück zu kommen.
Also entschlossen wir uns, dies zu tun und nach einigem Suchen hatten wir den Eingang in den Canyon auch gefunden. Der Boden war mit scherbenartigen, getrockneten Erdstücken bedeckt. Wie Kinder freuten wir uns, während wir mit lautem Knacken möglichst viele Scherben zertraten.
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Später wurden die Scherben zu Rissen im Boden und man sah die Reste des Flusses in Lachen, umschwärmt von vielen Schwalben. In der Ferne konnten wir sogar Springböcke entfliehen sehen und am Rand des Canyons entdeckten wir das Skelett eines solchen. Nach einer kurzen Pause liefen wir wieder zurück, begleitet von einem kleinen grünen Vogel.
Zurück im Camp bestaunten wir die heiße Quelle (65°C) und entschieden uns, anstatt im Swimmingpool zu schwimmen, lieber für einen heißen Kakao.
Auf dem Weg nach Grunau, zu unserer Unterkunft, sahen wir neben der Straße Springböcke, die jedoch auf Grund eines Zaunes auf beiden Seiten der Straße eingesperrt waren. Solche Zäune ziehen sich kilometerlang entlang fast aller Straßen durch ganz Namibia.
Bei der Unterkunft angekommen, stellten wir fest, dass wir statt eines Häusschens einen Camping-Stellplatz gebucht hatten, der eigentlich sogar teurer gewesen wäre (wurde uns erlassen). Mit Zuschlag hätten wir das Häusschen trotzdem noch haben können, aber wir entschieden uns nach langem Überlegen dagegen und zelteten bei Minusgraden draußen.
Dienstag: Gegen 3 Uhr morgens wachten wir auf und dachten schon daran, einzupacken und loszufahren, schliefen dann aber glücklicherweise wieder ein. Vor Sonnenaufgang wachten wir dann doch endgültig auf und eine Freundin und ich begaben uns zum östlichsten Punkt des Geländes, um auf den Sonnenaufgang zu warten. Während wir gemeinsam Kanonen sangen und ich frierend umher stapfte, erschien langsam hinter den Bergen der glühende Sonnenball und seine Sonnenstrahlen begannen uns aufzutauen.
Mit dem Auto fuhren wir später zu einer Aussichtsplattform,von welcher aus man über einen Großteil des Canyons schauen konnte. Mit ca. 90% anderen Deutschen genossen wir die Sicht über den zweitgrößten Canyon mit seinem nicht ganz so roten Gestein.
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Im Anschluss besuchten wir noch die Toilette mit dem wahrscheinlich beeindruckendsten Blick und liefen am Rand des Canyons ein Stück in eine Richtung. Als wir in Richtung der anderen Seite fuhren und für den Ausblick kurz ausstiegen, holte ein Mann seine Hang Drum heraus und spielte. Ein schöner Anblick. Jedoch wurde er prompt von mehreren Personen um Bilder gebeten und so hörte er bald auf zu spielen.
Auf dem weiteren Weg nach Lüderitz kreuzte ein Straußenpaar rennend unseren Weg und wir passierten einen Zugübergang. Zwei sehr besondere Dinge auf einer sonst so gleichbleibenden Strecke.
Als wir mitten im Nichts ein Schild sahen, welches u.a. für Apfelstrudel warb, packte uns die Neugierde und wir legten eine kurze Pause auf einer kreativ gestalteten Farm ein. „Aus alt mach' Deko“ war das Motto. Alte Utensilien waren teils lustig drapiert worden oder standen Dekorativ im Beet. Es gab sogar kleine Vögel in einem Käfig und zwei ausgestopfte Krokodile, die wir kurz für echt hielten.
Der Apfelstrudel war eher ein Apple Crumble mit getrockneten Früchten, aber nachdem wir an den Tagen vorher meist nur Brote mit Peanutbutter oder Käse gegessen hatten, freuten wir uns über die Abwechslung. Die Hausmutter war super gastfreundlich und gab uns für die Weiterfahrt noch Tipps.
Auf der weiteren 4-stündigen Fahrt wurde die Landschaft zunehmend wüstenähnlich.
In Lüderitz amgekommen, mussten wir feststellen, dass die angegebene Adresse des AirBnBs nicht stimmte. Deshalb fragten wir in der angegebenen Straße den Sicherheitsdienst. Dieser beschrieb uns daraufhin ein Haus in der Gegend, bei welchem es sich jedoch nicht um das AirBnB handelte.
Als wir erneut fragend vor dem Sicherheitsdienst standen, wurden wir auf einen Mann aus der Nachbarschaft verwiesen, welcher uns wiederum zu einer dritten Person schickte. Der dritten Person durften wir dann mit dem Auto folgen und fuhren über einige Umwege in einen außerhalb liegenden Bezirk. Dort trafen wir auf den Inhaber des AirBnB, der scheinbar auch einen anderen Namen hatte, als angegeben. Er meinte, er müsse noch jemanden abholen und würde dann nachkommen. Also warteten wir im Auto vor dem AirBnB.
Als er schließlich kam, gab es natürlich noch ein Problem mit dem Preis (wurde im Internet falsch angegeben), aber für uns machte er eine Ausnahme (nicht die erste und nicht die letzte), nachdem er eine Mitreisende beschuldigt hatte, an der missglückten Kommunikation Schuld zu sein.
Für den nächsten Tag erklärte er uns noch, wo man eine Sim-Karte kaufen konnte, denn wir wollten für die nächsten AirBnBs erreichbar sein. Erschöpft und müde sanken wir schließlich in die weichen Betten. Freuten uns vorher, aber noch über die deutsche Spülung an der Toilette und das Wlan.
Mittwoch: Am nächsten Morgen standen wir relativ früh auf, um noch eine Sim-Karte zu besorgen. Dabei wurden wir von einem zum nächsten Anbieter geschickt, weil immer der andere um die Ecke das bessere Angebot haben sollte. Genau das Gegenteil zu deutschen Läden, in welchen man möglichst lange hingehalten wird.
Lüderitz selbst stellte sich bei Tageslicht, als eine Stadt mit vielen bunten Häusern und einigen geteerten Straßen heraus, die sehr hübsch am Wasser lag.
Nachdem wir unsere Besorgungen gemacht hatten, fuhren wir ein Stück aus der Stadt heraus, zu einer ehemaligen Diamanten Stadt der Deutschen in der Wüste. Trotz des deutschsprachigen Angebots nahmen wir etwas verspätet an der englischen Führung durch den Ort teil. Diese war sehr interessant, jedoch fand ich den Fakt, dass die Arbeiter schlecht behandelt wurden, nicht genügend hervorgehoben.
Nach der Führung durfte man sich alles noch genauer selbst anschauen, was wir mit Freude taten. Einige der Gebäude waren voller Sand und nur dadurch noch nicht eingestürzt, andere waren teilweise von Sanddünen bedeckt und wiederum andere komplett freigeräumt worden.
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Auf unserer Weiterfahrt nach Sessriem sahen wir eine Gruppe von Wüstenfüchsen, die verzweifelt versuchten, ein Schlupfloch im Zaun zu finden, während sie zwischen den zwei, die Straße begrenzenden, Zäunen entlang rannten. Während wir fuhren wurde die Straße unerwartet schlecht und wir kamen entsprechend langsam voran. Mit der kommenden Dämmerung wurde die Stimmung im Auto zunehmend schlechter und obwohl wir einen wunderschönen Sonnenuntergang hinter einer schwarze Bergkette beobachten konnten, blieb die Stimmung schlecht. Wir wussten nämlich, dass vom Fahren im Dunkeln aufgrund der Wildtiere abgeraten wird. Trotzdem fuhren wir die letzten Kilometer im Dunkeln und begegneten auch prompt einer Gruppe von Oryxen, die glücklicherweise nicht aggressiv reagierten (kann durch das helle Licht der Scheinwerfer passieren).
Am Camp angekommen gab es natürlich wieder Probleme mit der Buchung, denn mein Name stand nicht auf der Liste am Eingang. Wir überlegten, ob wir wildcampen sollten, aber intelligenterweise entschieden wir uns dagegen und beschlossen doch den überteuerten Preis zu bezahlen. Der uns anschließend zugewiesene Baum war schon belegt und zwar von einer deutschsprachigen Familie, die uns aber gerne ihr Licht am Baum mitbenutzen ließen. Ihnen wurde vorher ebenfalls ein bereits belegter Stellplatz zugewiesen.
Nach einigem kämpfen mit der Stabilität des Campingkochers und dem Wind hatten wir es dann geschafft, matschige Nudel zu kochen und konnten bei einem wunderschönen Sternenhimmel das Abendessen genießen
Donnerstag: Nach einer verhältnismäßig warmen Nacht konnten wir morgens einen beeindruckenden Sonnenaufgang beobachten. An der Rezeption schafften wir es sogar noch, einen billigeren Preis für die überteuerte Nacht auszuhandeln. Im Auto frühstückend, fuhren wir dann hinter einer langen Kolonne aus Autos her, zur berühmten Düne 45.
Leider hatten wir vorher nicht gewusst, dass wir auch schon vor der offiziellen Toröffnung wegen der Lage des Campingplatzes hätten fahren können. Also fuhren wir mit den anderen 50 Touris zur Düne und erstiegen diese auch mit ihnen. Stau auf der Düne 45, wäre die Meldung im Radio gewesen.
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Die kühle Morgenluft erleichterte den doch recht steilen Aufstieg und der Ausblick entschädigte die Menschenmassen. Man hatte einen weiten Blick in beide Richtungen über das Tal, welches von Dünen eingerahmt wurde. Nach einiger Zeit zog ich meine Schuhe aus, was aufgrund der Skorpione nicht nachgemacht werden sollte.
Oben angekommen genossen wir den Blick und beobachteten die Menschen, die die Düne herunterrannten. Selbiges taten wir später auch, teils rennend, teils rollend. Dabei ging leider die Kamera einer Freundin verloren.
Nächster Ziel war der Big Daddy (höchste Düne Afrikas) und die angrenzende Salzpfanne. Mit einem Jeep wurde man vom Parkplatz abgeholt und durch das sandige, hügelige Gelände gefahren, was einen Heidenspaß machte.
Am Big Daddy angekommen realisierten wir, dass die Düne 45 nichts besonderes gewesen war. Wir ärgerten uns ein wenig, dass wir nicht genügend Zeit hatten, die mehrstündige Wanderung auf die Düne zu machen und liefen direkt zur ebenfalls überlaufenen Salzpfanne.
Die Salzpfanne war eine trauriger und zugleich faszinierender Anblick. Der Boden war komplett weiß und ausgetrocknet, mit Rissen übersät. Zwischendurch ragten immer wieder tote und vertrocknete Baumreste aus dem Boden. Wir knipsten fleißig, immer darauf bedacht, möglichst wenige andere Touristen auf dem Bild zu haben.
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Aus der Rückfahrt zum Auto saßen wir wieder mit genau den selben Leuten im Jeep und erfuhren von einem, dass sie Düne 45 deshalb so bekannt ist, weil sie am einfachsten zu fotografieren und genau 45 km vom Camp entfernt ist. Wieder am Camp angekommen, holten wir uns noch nachträglich die Aufenthaltsgenehmigung und ich gönnte mir das erste Eis dieser Reise.
Auf der Weiterfahrt nach Swakopmund war die Stimmung gut, trotz einer nicht so guten Strecke. Als die Sonne langsam anfing unterzugehen, hörten wir recht leise ein komisches Geräusch und hielten sofort an, um das Auto zu untersuchen. Eine Mitreisende stieg aus und blieb entsetzt vor einem der Reifen stehen. Dieser war völlig zerfetzt und die Felge verbogen. Es gab quasi mehr Loch, als Reifen. Wir bekamen einen größeren Schreck und begannen mitten im Nichts den Kofferraum auszuräumen, um an das Ersatzrad zu kommen. Als ein Auto eigentlich schon an uns vorbeigefahren war, kam es nochmal zurück und zwei Männer stiegen aus. Der eine half uns ohne zu Fragen sofort mit dem Reifen und der andere unterhielt uns. Er hatte vor kurzem seinen Laptop auf der Fahrt verloren. So konnte die Fahrt nach kurzer Zeit weitergehen.
Als es dann dunkel geworden war, wurde die Straße plötzlich richtig gut und wir überholten unsere Helfer in ihrem Geländewagen sogar.
In Swakopmund waren wir alle ein wenig von der städtischen Atmosphäre überfordert und unsere Fahrerin fuhr prompt über rot. Unsere Helfer hatten uns mittlerweile wieder eingeholt und wir winkten ihnen ein letztes Mal zu.
Das Navi führte uns dann in einen modernen, hochgesicherten Ortsteil. Per Telefon erreichten wir den AirBnB Vermieter nicht und so suchten wir nur anhand der hochgeladenen Bilder das Haus. Das lief ungefähr so ab: „Auf der Rückseite müsste ein Flachdach sein...... ah ja hier....nein, das Gitter vor der Tür hat aber Querstreifen nicht Längsstreifen. Aber das muss es sein“. Als wir riefen öffnete uns glücklicherweise eine Frau und meinte, sie würde den Vermieter holen. Wir erwarteten einen älteren Mann und mein Freundin wollte ihm sogleich mitteilen, dass sie sein Verhalten (nicht erreichbar zu sein) nicht sehr höflich fand. Als dann aber ein gefühlt 15jähriger vor uns stand, blieb ihr die Kritik im Hals stecken. Wie wir später herausfanden, war er 19. Er entschuldigte sich dafür, dass er verschlafen hatte und wir waren froh, endlich angekommen zu sein.
Von der lieben Frau, die uns geöffnet hatten, wurde uns im Anschluss das Haus mit drei Toiletten und sehr gemütlichen Betten gezeigt und wir erhielten noch Tipps für den nächsten Tag.
Freitag: Als wir am nächsten Tag im Internet nichts in den AGBs der Vermietung zu den Reifen fanden, die Vermietung in Kapstadt nicht erreichten und entdeckten, dass unter dem Auto ein Plastikteil herunterhing, stieg das Stresslevel. Wir beschlossen erst einmal einzukaufen, wobei ich ein kurzes Gespräch mit einer tauben Verkäuferin führte, die auch Dreads hatte.
Anschließend fuhren wir wieder zu unserer Unterkunft und wollten dort ein anderes Telefon benutzen.Von der netten Vermieterin erfuhren wir jedoch, dass die Festnetzverbindung nach Südafrika im ganzen Land gekappt wurde und wir deshalb niemanden erreichten. Nach diesem Gespräch interessiert ich mich sehr für die Sprache, die man aus dem Radio der Putzfrau hörte und so lernte ich den vierten Klicklaut kennen.
Der Vater meiner Freundin kam schließlich auf die Idee, bei der selben Vermietung in Namibia anzurufen. Dort erreichten wir jemanden und konnten wenig später zum Büro des Vermieters fahren. Glücklicherweise handelte es sich bei dem herabhängenden Plastikteil nur um einen Lärmschutz, der sogleich von dem Angestellten der Vermietung entfernt wurde. Des Weiteren wurden wir zu einer Autowerkstatt geschickt. Dort wurde das Rad von einem lustigen Kerl begutachtet, der uns versicherte, er habe schon schlimmer zugerichtete Felgen gesehen. Er ließ die Felge vom Reifen trennen und meinte, wir bräuchten ein neues Ersatzrad.
Bis selbiges besorgt war, fuhren wir noch an den Pier und wurden von der salzigen Gischt begrüßt. Als wir zurück zum Auto laufen wollten, wurden wir von drei Männern angequatscht, die uns geschnitzte Anhänger aus einer Art Nuss verkaufen wollten. Sie fragten uns nach unserer Namen und schnitzten diesen schon mal vorsichtshalber mit einer beeindruckenden Handfertigkeit in die Nuss. Dann gaben sie uns den Anhänger und wollten, dass wir bezahlten. Natürlich wollten sie dafür viel zu viel Geld haben und nahmen die Nuss auch nicht mehr zurück, als wir nicht zahlen wollten. Irgendwann reichte es mir und ich steckte dem einen die Nuss zurück in die Tasche und ging.
Kurz darauf hatte ich den nächsten an der Backe, der mir seinen Anhänger für viel weniger verkaufen wollte. Nachdem ich „nein“ gesagt hatte und er das nicht akzeptierte, lief ich, ihn ignorierend einfach weiter und machte mit meiner Freundin einen „Spaziergang“ am Meer. Er lief uns die ganze Zeit hinterher und bezeichnete mich als „Miss“. Erst als er mich an der Schulter berührte und ich seine Hand wegschlug, ließ er von uns ab.
Die anderen hatten währenddessen den Preis der anderen Anhänger heruntergehandelt und sogar meinen dazubekommen. Leider war es das noch nicht mit den Händlern. Als nächstes sprach uns ein angeblicher Kunstlehrer und Tänzer (er demonstrierte sogleich einige alberne Moves) an und wollte seine Kunst verkaufen. Wir lehnten ab und das reichte tatsächlich, um ihn loszuwerden.
In einem deutschen Café bestellten wir später nicht besonders leckeren Apfelstrudel, beziehungsweise Käsekuchen (den aß natürlich ich). Generell sah man in Swakopmund viel zu viele deutsche Schilder und hörte immer wieder Leute Deutsch reden.
Ich machte, während die anderen noch aßen einen kleinen Abstecher und versteckte eine Gewürzflasche mit einem kurzen Brief für einen Freund, der bald nach Swakopmund kommen wollte.
Als der Reifen da war, fuhren wir zurück zur Werkstatt und der lustige Kerl prüfte noch einmal die Schrauben an der Felge. Dabei fiel er, wie er sagte, glücklicherweise nicht peinlich um, wie ihm das wohl schon passiert war. In einem Supermarkt kauften wir noch Namibischen Pap und fuhren daraufhin zum Sonnenuntergang nach Wallis Bay. Kurz beobachteten wir bei kaltem Wind  die im Wasser stolzierende Flamingos vor der untergehenden Sonne. Dann fuhren wir nach Hause und kochten ein leckeres Abendessen.
Samstag: Morgens fragten wir den Vermieter, ob wir bei der Farm seiner Eltern übernachten könnten, da er selbige am Vortag erwähnt hatte und sie scheinbar auf unserem Weg zum Etosha lag (wir hatten für diese Nacht nämlich noch keine Übernachtung). Auf gut geteerten Straßen ging es also schnell in Richtung Etosha. Unser Weg führte uns durch viele kleine Orte.
Am angegebenen Standort des Vermieters fanden wir uns vor einem Fabrikgebäude wieder und kontaktierten ihn, um den genauen Standort zu erfragen. Es stellte sich heraus, dass die Farm 60 km von uns entfernt war. Das war uns zu weit und so lehnten wir dankend ab. Wir riefen deshalb stattdessen bei einem Campingplatz kurz vor dem Etosha an und bekamen ohne Probleme einen Stellplatz für die Zelte.
Kurz vor dem Camp sahen wir Geparden an einem hohen Zaun auf und ab laufen und auf dem Gelände gab es mehrere Gehege, u.a eines mit einem Schakal.
Nach unserer Ankunft kühlten wir uns erst einmal in einem schicken Pool ab. Als ich später auf dem Weg zur Rezeption war, um Feuerholz für den Braii zu kaufen, hatte ich eine besondere Begegnung. Vor dem Tor des Camps, einige Meter von mir entfernt, stand eine große Eland-Antilope. Sie war eine beeindruckende Erscheinung. Zum Sonnenuntergang, von einem Hochsitz aus, konnten wir sie dann sogar aus einem präparierten Kübel trinken sehen.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit einem Ranger, grillten wir dann endlich.
Die Nacht war klar und man hörte aus der Umgebung Schreie und das Brüllen von Wildtieren, es wirkte fast wie eine Unterhaltung.
Sonntag: Wir standen an diesem Morgen extra früh auf, um bei Sonnenaufgang schon im Etosha zu sein, da zu dieser Zeit die Tiere besonders aktiv sind. Das Gate wurde aber leider erst eine halbe Stunde später als gedacht geöffnet und so verpassten wir den Sonnenaufgang.
Beim Hauptcamp des National Parks erhielten wir von einer sehr unfreundlichen Frau die Permission. Im Anschluss fuhren wir in den National Park hinein. Weil wir aber vergessen hatten zu tanken, mussten wir noch einmal zurück fahren. Zu unserem Glück, denn als wir die selbe Strecke noch einmal entlang fuhren, sahen wir in nächster Nähe Löwen im Gras liegen. Einer der Löwen stand auf und lief direkt auf das Auto zu. Kurz bevor er an dem Auto vorbei gelaufen war, wenige Zentimeter trennten uns, drehte er seinen Kopf und blickte mir/einer Freundin direkt in die Augen (wir streiten uns bis heute, wem er in die Augen sah). Sein Blick war durchdringend und angsteinflößend und in diesem Moment wusste ich, warum er auch der König der Tiere genannt wird.
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Auf der weiteren Fahrt sahen wir Elefanten, Giraffen, Zebras und viele Tiere mehr. Teilweise mussten wir lange suchen, um irgend ein Tier zu sehen, aber im Großen und Ganzen hatten wir ziemliches Glück. Selbst ein kleiner Vogel war für uns ein Triumph, da wir ihn nach der Sichtung anhand einer gekauften Tier-Übersichtskart identifizieren und abhacken konnten.
Wir fuhren immer wieder verschiedene Wasserlöcher an und sahen die unterschiedlichsten Hinterlassenschaften. Zum Rasten gab es in dem Park übrigens abgesperrte Bereiche, in denen man aussteigen konnte.
Am Abend saßen wir noch auf einem Felsen, an einem zum Campingplatz gehörenden, künstlichen, mit Scheinwerfer beleuchtetem Wasserloch. Zuerst scharrten sich riesige Mengen an Vögeln um die Wasserquelle, welche alle gleichzeitig zwitscherten, dann tauchten Hyänen auf und schließlich Elefanten. Der eine Elefant stand sicherlich über eine halbe Stunde an der Wasserstelle und saugte immer wieder Unmengen an Wasser in seinen Rüssel. Während wir die Tiere beobachteten, herrschte eine gespannte Stille, die von Tierlauten immer wieder durchbrochen wurde. Es war unglaublich schön und beeindruckend.
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Montag: Wir frühstückten an der Wasserstelle, konnten aber leider trotz Sonnenaufgang keine Tiere beobachten. Das Wasserloch lag still und glatt da und wurde langsam in das Licht der Morgensonne getaucht.
Weiter ging es für uns im Etosha in Richtung Norden, vorbei an vielen Wasserlöchern, wobei die natürlichen häufig ausgetrocknet waren. Schließlich erreichten wir die Etosha Pfanne. Früher war die Pfanne mit Wasser gefüllt, doch heute ist dort nur noch weiße, vertrocknete Erde.
Als wir aus dem Ost Gate des Etoshas fuhren, führte uns der Weg das erste Mal nicht weiter in den Norden, sondern zurück in den Süden, nach Windhoek.
Auf der Fahrt dorthin, mussten wir drei Polizeikontrollen über uns ergehen lassen. Grund dafür war eine Verschärfung der Sicherheitskontrollen aufgrund steigender Kriminalität.
In Windhoek angekommen, waren wir erstaunt wie groß die Stadt im Vergleich doch war. Unser Navi leitete uns anschließend zur Unterkunft in eine Township ähnliche Gegend. Daraufhin riefen wir das AirBnB an und erfuhren, dass es tatsächlich am Rande eines Townships lag.
Dort angekommen begrüßte uns eine sehr nette Frau und erklärte uns, dass sie nur noch einen Raum mit einem Doppelbett für uns hätte. Gebucht waren von uns jedoch eigentlich zwei Räume. Es stellte sich dann später heraus, dass die Buchung von einer Frau ausgeführt wurde, die mittlerweile gar nicht mehr dort arbeitete und erst kurz vor unserer Ankunft wegen des Anrufs das Zimmer für uns reserviert hatte. Die Chefin des AirBnBs war glücklicherweise sehr kulant und meinte, wir würden das Geld für das zweite Zimmer selbstverständlich wieder bekommen. Wir beschlossen also für diese Nacht, zusätzlich eine Lustmatratze auf den Boden zu legen und in einem Raum zu schlafen. Am nächsten Tag wollten wir eine andere Unterkunft suchen.
Dienstag: Am nächsten Morgen lernten wir bei einem leckeren Frühstück mit Ei und Jogurt den sehr netten Chef der Unterkunft kennen. Im Anschluss überlegten wir, ob wir nicht doch eine weitere Nacht hier verbringen sollten, da sich herausstellte, das ein anderes Zimmer frei geworden war. Außerdem wurde uns netterweise angeboten, dass wir nichts zusätzlich für das weitere Zimmer bezahlen müssten. Wir blieben also.
Für den Tag hatten wir uns vorgenommen, Windhoek zu besichtigen. Unser erster Stopp war der Craft Market. Dort verkauften traditionell angezogene Himba Frauen Schmuck und Handwerkskunst. Wenn wir einmal vor einem Stand mit Armbändern stehen blieben, stürzten sich die Frauen auf unsere Arme und befestigten dort mehrere Armbänder auf einmal. Parallel boten sie uns weitere Armbänder an. Zuerst war ich etwas überfordert mit der Situation, aber dann begann ich ganz nett mit einigen Frauen zu plaudern und durfte mich sogar hinten in ihren Stand setzten. Sogleich bekam ich das dort liegende Baby in die Hand gedrückt. Als meine Mitreisenden auch den Stand erreichten, ging die Verkaufsstimmung jedoch wieder los.
Nach dieser Erfahrung fuhren wir zu einer Schule, bei welcher ein Freund einer Mitreisenden seinen Freiwilligendienst absolvierte. Die Schule hatte einen großen Außenbereich und war bunt gestrichen.
Wie wir dort erfuhren, hatten wir zuvor den Market mit dem Craft Center verwechselt und beschlossen, diesen noch zu besuchen. Dort fanden wir typische Souvenirgeschäfte vor, aber auch einen Diamanten Laden, in welchem wir eine außerordentlich spannende Privatführung machen durften. Die dort arbeitende Verkäuferin beantwortete unsere vielen Fragen zum Thema Schliff, Reinheit und Herkunft der Diamanten. Eine kurze Shopping Pause erfolgte in einem Musik Café. Umringt von Deutschsprechenden.
Als nächstes wollten wir etwas über die Geschichte Namibias erfahren und liefen zum Independence Museum, welches sich in einem neuartigen Bauwerk befand. Wir schauten uns die komplette und vor allem kostenlose Ausstellung an, mussten aber feststellen, dass sie nicht sehr gut war. Sehr wenige Texte trugen nicht gerade zum Verständnis bei, Zusammenhänge wurden nicht erklärt und es wurde übertrieben mit emotionalen Bildern gearbeitet. Die Ausstellung war eher verwirrend, als lehrreich.
Im Fahrstuhl des Museums lasen wir für den 5. Stock „close to the public“, also wollten wir uns vergewissern, ob es sich dabei tatsächlich um „closed“ handelte. Als sich die Fahrstuhltüren im 5. Stock öffneten, standen wir vor einem Polizisten, der sofort meinte, wir könnten uns ruhig umschauen. Wir schauten uns also um und sahen trocknende Hosen im Innenhof und ein Büro in dem eine behausschuhte Polizistin arbeitete. Der Polizist fing nach unserer Begutachtung ein Gespräch mit uns an und wollte uns in einen Club einladen. Wir konnten leider nur ablehnen, da dies unser letzter Tag in Windhoek war.
Vor der benachbarten Christuskirche, inmitten einer Verkehrsinsel, rief uns ein Mann zu, wir sollten doch die Führung seines „kleinen Kumpels“ (wortwörtlich auf deutsch) ausprobieren. Nachdem wir die teils mit Holz gearbeitete, lichte Kirche mit den bunten Fenstern angeschaut hatten, kam der „kleine Kumpel“ auch schon. Er erzählte uns etwas über die Kirche, namibische Volksgruppen, deren Verteilung in Namibia, die Entwicklung des Landes und über die heutige politische Lage. Er sprach die ganze Zeit mit einem leichten Akzent auf Deutsch. Während seiner Erklärungen lernten wir deutlich mehr, als im Museum zuvor.
Als Abschluss wollten wir den Sonnenuntergang von einem Hügel aus genießen. Deshalb gingen wir vorher kurz einkaufen und fuhren dann auf den im Internet empfohlenen Hügel. Nach der Beschreibung musst man noch kurz ein Stück aufsteigen. Also liefen wir den Weg, der hinter der endenden Straße aufstieg weiter nach oben. Wir passierten dabei ein weißes Auto und sahen auf einer Anhöhe einige Baboons im Tal. Also blieben wir lieber wo wir waren und setzten uns an den Wegesrand. Das Bierchen wurde mit einem Stein elegant geöffnet und wir waren bereit für den Sonnenaufgang. Leider konnte man diesen von dort aus nicht besonders gut sehen. Also liefen wir nach kurzer Zeit wieder hinunter.
Als wir unten angekommen waren, sahen wir auf der anderen Seite einen Weg, der offensichtlicher Weise zu einem Aussichtspunkt führte. Wir beschlossen, diesen noch kurz zu besuchen.
Auf halber Stecke begegneten wir einem Mann in seinem Geländewagen. Er hielt an und warnte uns auf Deutsch, dass dies eine sehr gefährliche Gegend sei, welche er nur mit Waffe betreten würde. Außerdem sei das weiße Auto (welches wir passiert hatten) sehr verdächtig und er müsse jetzt schauen, ob die Menschen in dem Tal dahinter noch lebten. Wir machten schnell kehrt und fuhren zurück.
Das Abendessen verbrachten wir in einem namibischen Restaurant, wo wir viel Spaß mit den Vorspeise-Raupen hatten und damit, kein Besteck benutzen zu müssen.
Mittwoch: Das Frühstück am nächsten Morgen war ebenso gut, wie das am Vortag. Diesmal lernte wir die Chefin persönlich kennen, sie verabschiedete uns super lieb und wenig später waren wir schon auf dem Rückweg nach Südafrika.
Baustellen wechselten sich mit Polizeikontrollen. Bei einer wurden wir angehalten, weil wir 10km/h zu schnell gefahren waren. Als die Polizisten jedoch sahen, dass wir 4 Mädchen ohne männlichen Beistand waren, ließen sie uns weiterfahren. Das nächste Mal wurden wir mit angeblich 50km/h zu schnell geblitzt. Der Preis wäre eigentlich sehr hoch gewesen, aber der Polizist meinte, er würde nur 1500R (95 Euro) verlangen. Wir hatten aber nur 900R in bar mit. Auch mit diesem Preis war er einverstanden, jedoch betonte er, dass er uns dann leider keinen Zettel ausstellen konnte (Zitat des „kleinen Freundes“ in der Kirche: „Es gibt nur 5% korrupte Polizisten“). Was wir für ein Glück hatten, an einen dieser 5% zu gelangen.
Ich bekam während der Fahrt plötzlich starke Magenschmerzen und lief beim Grenzübergang verkrampft hin und her, um die Schmerzen zu ertragen. Zum Glück ging es diesmal schneller mit der Grenz-Prozedur.
In Springbock hatten wir ein Zimmer in einer Unterkunft für Jugendliche mit Problemen gebucht, der Preis wäre natürlich ein anderer gewesen, aber wir mussten dann doch nur für 3 bezahlen, weil es auch nur 3 Betten gab. Ich glaube, dass Namibianer nicht mit der AirBnB App umgehen können.... Ich fiel sofort ins Bett.
Donnerstag: Die Bezahlung der Unterkunft wurde am nächsten Tag zu einem Problem, da der Geldautomat kaputt war und eine Überweisung nicht gewünscht. Also zahlten wir den Betrag im nächsten Ort ein.
Die weitere Rückfahrt nach Stellenbosch verlief ohne Probleme, jedoch hatte ich etwas Zeitdruck, da ich den Leihwagen für einen Freund aus Deutschland holen musste, der an diesem Tag noch am Flughafen ankam. Deshalb holte ich sofort nach unserer Ankunft das Auto und verabschiedete mich anschließend von meinen Mitreisenden, die Zuhause noch Essen aufgeteilt hatten. Dann fuhr ich zum Flughafen, um meinen Freund abzuholen, bracht ihn zu seinem Hotel und schlief selbst in einem etwas entfernten Hostel.
Die Straßensituation und unsere generellen Erfahrungen in Namibia:
nur wenig geteerte Straßen, ansonsten Fahrwege (C,D,F = ganz schlechte Wege)
man schwimmt sehr schnell beim fahren
manchmal sieht man entgegenkommende Fahrzeuge (zu 90% 4x4s), durch deren verursachte Staubwolke wird man halb blind
die Ränder der Straßen meistens mit hunderten Kilometern langen Zäunen begrenzt
man sieht immer wieder Wildtiere oder deren Überreste, sowie Farmen mit Vieh
Windhoek: keine guten Straßenmarkierungen, viele fahren nachts mit Fernlicht
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fannys-reise · 6 years ago
Text
Fünfzehnter Versuch RSA
Samstag: Relativ pünktlich machte ich mich an diesem Tag auf den Weg zu einer Freundin aus Philippi, um mit ihr zum Coffee-Festival zu fahren. Das Schicksal legte mir jedoch einige Steine in den Weg. Normalerweise fahre ich auf eine Küstenstraße zu ihr. Diese war jedoch ab einem gewissen Punkt wegen eines Brandes blockiert. Durchs Township wollte ich allein nicht fahren, deshalb musste ich eine andere (wie ich später erfuhr, gefährliche) Stecke nehmen, die länger dauerte und mit Stau verbunden war. Auf der Fahrt hatte ich immer wieder Angst, durch ein anderes Township fahren zu müssen, worum ich glücklicherweise herum kam. Nach einigem Suchen kam ich heil bei ihr an.
Die Weiterfahrt wurde jedoch durch einen (bereits größeren) Hundewelpen gestört. Als wir uns dann endlich voneinander lösten und ins Auto gestiegen waren, standen wir wieder im Stau. Auch bei der Parkplatzsuche hatten wir so unsere Probleme. 1,5 Stunden zu spät kamen wir dann endlich beim Festival an.
Mit den pinken Bändchen gehörten wir zur Community und begaben uns zum ersten kostenlosen Kaffee. Es folgten etliche weitere, von ekelhaft bis sehr gut. Außerdem konnten wir eine Milchschaum-Kunst-Vorführung beobachten. Relativ müde und „über-koffeiniert“ unterhielten wir uns noch ein wenig außerhalb des Festival-Geländes mit Blick auf den Tafelberg.
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Am Abend beschloss ich dann, nicht nach Hause zu fahren, da ich mir nicht sicher sein konnte, ob die Original-Strecke schon wieder befahrbar war. Es folgte deshalb ein Filmabend mit Hund und seinen Genossen, den Flöhen.
Sonntag: Am nächsten Tag fuhr ich nach meiner Ankunft Zuhause zum Meer, um surfen zu gehen. Bis auf einen blauen Fleck und einen Surfboard-Zusammenstoß lief alles glatt. Glücklicherweise stieß mein Brett mit dem einer Frau aus dem Surfshop zusammen. Sie räumte sofort ein, dass es ihr Fehler gewesen sei und meldete es ihrem Chef. Ich hatte also keine Konsequenzen für den Schaden am Board zu tragen.
Gegen Mittag machten sich zwei Mitbewohner (+Freund) und ich auf den Weg zu einem wunderschön gelegenen Weingut (Spice Route).
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Das besondere an diesem Weingut, abgesehen von der tollen Lage und dem Blick, ist die Auswahl an Verkostungen, die man dort machen kann. Neben Schokoladen-, und Eisverkostungen gab es auch eine Bier- und natürlich die klassische Weinverkostungen. Letztere schafften wir leider zeitlich um 5 Minuten nicht, aber dafür genossen wir die Schokoladen- und Eisverkostung sehr. Bei der Schokoladenverkostung konnte man an einem runden Tresen entlang gehen und verschiedenste südafrikanische Sorten probieren. Bei der Eisverkostung hingegen entschied man sich zwischen einer Milcheis- und Sorbetversion. Selbstverständlich entschied ich mich für die Sorbetversion und aß das beste Pflaumeneis meines Lebens. Etwas eigenartig hingegen war das Schokoladensorbet ohne Milch.
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Am Abend saßen wir noch in einem Restaurant der Spice Route und genossen den Sonnenuntergang. Wenigstens gab es dort dann noch etwas Wein zum Trost, der uns angenehm aufheiterte.
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Dienstag: Nach einem, von meiner Seite aus missmutig gestimmten Vortag hatte ich an diesem Tag viel Spaß mit den Kindern und konnte meine eingeführte Routine des Zähneputzens weiterführen.
Mittwoch: Vielleicht hatte mich am Dienstag aber auch nur die Freude auf den Mittwoch getrieben, denn wir durften uns zwei andere Waldorf-Schulen anschauen (dort waren ebenfalls Freiwillige, welche wir bereits kannten und mit denen wir die Besuche ausgemacht hatten). Die Erste Schule, die wir besuchten, bestand aus einem großen Außenbereich mit unzähligen Spielmöglichkeiten (wie Schaukeln oder Klettergerüsten) und kleineren Häusern aus Holz, in denen der Unterricht abgehalten wurde. Das Außengelände wurde aber nicht nur in den Pausen genutzt, sondern auch für Nachhilfe oder Gruppenarbeiten. Ein liebevoll eingerichteter und dekorierter Kindergarten gehörte auch dazu. Außerdem gab es gleich neben dran einen Farmshop mit köstlichem Brot.
Wir (zwei Mitbewohner und ich) durften in einige Klassen-Unterrichte hineinschnuppern und bekamen sogar ein Theaterstück zu sehen.
Am Mittag kamen wir an der zweiten Schule an, welche deutlich weniger abgelegen und dementsprechend kleinere Außenbereiche hatte. Die Schule, ebenfalls bestehend aus Kindergarten bis Klasse 7, bestand aus verschiedenen Häusern, die recht verteilt auf dem Gelände lagen und keine wirkliche Einheit bildeten.
Als ich mich einige Zeit in der Nachmittagsaufsicht der Kleinen befand, kam ich mit einer super lieben Erzieherin ins Gespräch. Gemeinsam sangen wir Kindergarten-Lieder oder tauschten uns über verschiedenen Varianten dieser aus.
Donnerstag: Mit aufkommender Erkältung kämpfte ich mich durch den Alltag im Kindergarten bei kühleren Temperaturen.
Am Nachmittag in der Musik-Stunde wurde ich dann dafür entlohnt, als die siebte Klasse ihren Mittelalter-Tanz für das Festival am Wochenende probte. Zu der Musik der Serie „Outlander“ durfte ich stolze Schritte der Tänzer im Kreis, Paartanz-Ausschnitte und Hebefiguren in den unterschiedlichsten Formen miterleben. Noch beschwingt von dem Tanz, stellte das Klarinette-Spielen im Anschluss gar kein Problem mehr dar.
Freitag: Ein Erholtag im Bett. Plus längeres Telefonat mit einer sehr wichtigen Person.
Samstag: Nach dem entspannten Vortag beschloss ich zum Meer zu fahren, auch weil ich mir dadurch Besserung für meine Bronchien versprach.
Nachdem ich in der Somerset Mall noch einen Smoothie in einem sehr gemütlich eingerichteten Café getrunken hatte, spazierte ich also dem salzigen Nass zu meinen Füßen entgegen, um mir prompt die Hose nass zu machen. Nach einigem flanieren entlang des nahezu unsichtbaren Übergangs von Sand zu Meer, entdeckte ich auf dem Boden eine in den Sand geschriebenen Bitte. Diese besagte, man solle den Müll vom Strand aufsammeln und hier (einen runden, ebenfalls in den Sand gezeichneten Kreis) ablegen. Einige Meter entfernt, sammelte ein Mädchen Plastikteile vom Strand auf. In solchen Momenten gewinnt man den Glauben an die Menschheit zurück.
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Sonntag, Montag und Dienstag: Nach dem Samstag hatte ich eigentlich mit einer kontinuierlichen Besserung meiner Gesundheit gerechnet, welche leider nicht eintrat. Husten, Fieber jeden Tag und die Kälte machten mir zu schaffen. Ich meine, wenn man im Bett liegt, muss man sich bei einer Steckdose eben zwischen Handy aufladen und der transportablen Heizung, also Wärme entscheiden. Nein, aber das wirkliche Problem ist der Rest des Hauses, denn dort ist es immer kalt.
Sonntag: Meine Mitbewohnerin bemerkte, dass jemand die Spikes (Metall-Spitzen) auf unserem Zaun in der typischen Zustiegsecke aus ihren Halterungen gerissen hatte. Wir erwarteten dementsprechend einen Einbruchsversuch in der folgenden Nacht und baten den Sicherheitsservice regelmäßig vorbei zu fahren.
Mittwoch: Endlich traute ich mich wieder in den Kindergarten! Dabei vergaß ich leider eine Kleinigkeit: und zwar war keine Kindergärtnerin an diesem Tag da. Als nach einigen Minuten immer noch niemand aufgetaucht war, fiel es mir wieder ein. Ich bekam etwas Panik, da ich in meinem immer noch instabilen Zustand der Sache nicht gewachsen zu sein schien. Also bat ich eine ehemalige Kindergärtnerin vom Vorjahr (sie ist jetzt Lehrerin in der 4. Klasse) um Hilfe.
Durch sie wurde es mir ermöglicht, die Anwesenheitsliste zu vervollständigen. Währenddessen kam die Putzkraft, welche mir eigentlich an diesem Tag helfen sollte. Als sie die andere Lehrerin sah, verschwand sie sofort wieder. Im Anschluss schickte die Lehrerin die Kinder zum Spielen und ging in ihre Klasse zurück. Daraufhin bat ich die Putzkraft, wieder in den Kindergarten zu kommen, denn sie hatte unter dessen wegen der Anwesenheit der Lehrerin mit ihrer täglichen Arbeit angefangen.
Eine kurze Erläuterung am Rande: Eigentlich ist es der Putzkraft natürlich nicht erlaubt, plötzlich im Kindergarten zu „arbeiten“ oder dort gar noch Anweisungen zu geben und es wird auch nicht gerne gesehen. Jetzt haben wir jedoch den Umstand, dass sie regelmäßig bei uns ist, schon viele Namen kennt und für mich persönlich nicht mehr aus dem Kindergarten-Alltag wegzudenken ist. Sie gehört einfach dazu. Ich konnte mit ihr schon tolle Gespräche führen und einiges von ihr lernen. Bei einem dieser Gespräche erfuhr ich eben auch von ihr, dass sie Angst hat, mit ihren Aufforderungen an die Kinder z.B leiser zu sein, zu weit zu gehen und jemanden zu verärgern. Obwohl sie älter ist und damit in der Xhosa-Kultur eigentlich eine Respektsperson darstellt. Deshalb verschwand sie auch sofort aus dem Kindergarten, als die Lehrerin erschien.
So gestaltet sich also die konträre Welt der Putzkraft in unserer Schule. Es ist ein Konflikt zwischen dem Prinzip, dass ältere Menschen mehr respektiert werden als Jüngere, dem Zwischenmenschlichen, dass sie bereit ist, mir an einem solchen Tag zu helfen oder uns einfach Gesellschaft zu leisten und der allgemeinen "Regel", dass man nur das ausüben darf, wofür man ausgebildet wurde. Übrigens die andere Putzkraft macht gerade eine Ausbildung zu Kindergärtnerin.
Nun aber zurück zu unserem Tag zu zweit. Dem unkoordinierten Aufräumen der Spielsachen folgte ein unkoordinierter Morgenkreis mit einer überforderten Fanny, die sich die Lieder nicht gemerkt hatte. Anschließend durften die Kinder kneten und eine chaotische Essenspause abhalten. Dann hatten wir endlich für einige Zeit unsere Ruhe, da die Kinder draußen spielten und wir drinnen fegten und das Obst schnitten.
Nächster Programmpunkt war die Geschichten-Erzähl-Zeit. Das klappte erstaunlich gut. Nach dem Früchte-Verspeisen und dem offiziellen Ende des Kindergartens wurden die Kinder dann von der überforderten Putzkraft hinausgeschickt. Kein Hände schütteln und umarmen. Sie meinte im Anschluss, sie würde nie Kindergärtnerin werden. Ich war ähnlich fertig und zu nichts weiter in der Lage bis wir nach Hause fuhren.
Donnerstag: Zum Glück war die Kindergärtnerin wieder da. Trotzdem folgte kein normaler Tag, denn es war ein Ausflug in den Giraffen-Park geplant.
Dieses Mal passten die Kinder recht gut in die Busse (es kamen wie immer noch 1. und 2. Klasse mit). Mein Fahrer und der, dem wir folgten, hatten jedoch keine Ahnung von der Strecke. Also fuhren wir erst einmal los. Während der Fahrt suchte ich dann die Route heraus und stellte die Navigation an. Bei der falschen Ausfahrt fuhren wir jedoch ab und trafen uns dort mit dem anderen Bus, um uns abzusprechen. Es wurde entschieden, wieder auf die Original-Strecke zurück zu fahren. Bei der nächsten Abfahrt fuhren wir dann wieder ab, um bei einer Tankstelle nachdem Weg zu fragen. Da meldete ich mich zu Wort und meinte, der andere Bus sollte uns folgen, da ich ein Navi hätte. Das klappte dann ganz gut.
Im Giraffen-Park angekommen, mussten wir erst vor dem Tor, dann auf dem Rastplatz und schließlich auf einer Wiese noch ein ganzes Stück warten. In dieser Zeit aßen alle. Dabei konnte ich einen völlig gestörten Affen in einem Käfig beobachten, der immer wieder die selben Bewegungen macht. Deshalb mag ich Zoos und ähnliches nicht.
Der Höhepunkt des Ausfluges kam im Anschluss. Wir wurden von einem jungen Mann in ein überdachtes Amphitheater geführt. Dort holte er immer wieder Kinder nach vorne, um ihnen Eier und Reptilien zu zeigen. Dabei erzählte er etwas zu den Tieren, die er eines nach dem anderen aus Beuteln in einer Box holte. Diese Methode mit den Beuteln finde ich übrigens fragwürdig.
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Mit viel Humor brachte er uns zum Lachen und verschreckte die anwesenden Lehrer mit gekonnten Tricks, wie einer unechten Schlange. Als er dann jedoch wollte, dass ich eine Kröte küsse, lehnte ich dankend ab. Da hatte ich mit dem Falschen angelegt. Er wollte gar nicht mehr gehen und als dann plötzlich die gesamte Kinder-Mannschaft meinen Namen rief, hatte ich keine Wahl mehr. Leider verwandelte sich die Kröte in keinen Prinzen, wobei ich auch den jungen Mann genommen hätte.
Beim letzten Tier in den Boxen handelte es sich um eine riesige weiß-gelbe Schlange, die jeder mal anfassen durfte. Zwei Kinder bekamen solch eine Angst bei dem Anblick, dass sie aus dem Amphitheater rannten. Andere waren mutiger. Die Schlange fühlte sich erstaunlich weich an.
Der nächste Punkt im Programm waren die Giraffen und Antilopen, sowie Zebras. Dabei erwischte die Giraffe kurzzeitig eine Haarlocke des Kunsthaares meiner Kindergärtnerin mit ihrer langen Zunge und alle lachten.
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Nach einer Mittagspause ging es ohne Komplikationen wieder zurück zur Schule.
Mir ging es während der ganzen Zeit ehrlich gesagt nicht so gut und deshalb freute ich mich auf Zuhause, aber nach dem Ausflug mussten wir noch zum Center, da dort ein Meeting abgehalten wurde.
Freitag: Ich blieb Zuhause.
Samstag: Eigentlich wollten wir mein Geburtstagsgeschenk (Backkurs in Kapstadt) nachholen, aber wir sagten es lieber ab, aufgrund meiner sich nicht bessernden Gesundheit.
Abends kam meine Mitbewohnerin mit ihrem Freund wieder und dieser hatte mit ihr gemeinsam eine Nuss aus Nigeria gekauft, die gegen Husten helfen sollte. Natürlich probierte ich sie mit Begeisterung ohne zu wissen, um was für eine Nuss es sich handelte. Wie ich später herausfand, handelte es sich um die Kola-Nuss, welche als Genussmittel in Nigeria gilt.
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fannys-reise · 6 years ago
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Vierzehnter Blogeintrag RSA
Freitag: Direkt nach der Arbeit fuhr mich ein Mitbewohner zum „Civic Center“, von wo aus meine Fahrt nach Atlantis begann. Und nein, es handelt sich dabei nicht um die geheimnisvolle Unterwasserstadt, sondern um ein Stadt an der Westküste Südafrikas oberhalb von Kapstadt. Mit dem Myciti-Bus (Myciti ist ein sehr gut ausgebautes Busnetz mit Kartensystem zum bezahlen) fuhr ich 2 Stunden und wurde anschließend in Atlantis von zwei Freiwilligen des Camphills abgeholt.
Abends lernte ich die Residents (behinderten Bewohner des Camphills) beim Abendessen kennen und wurde herzlich willkommen geheißen.
Samstag: Am Samstag zeigte mir meine Freundin (Freiwillige dort), das Camphill. Ein sehr großes Gelände mit Farm, Kapelle, Bäckerei, Laden etc. und natürlich den Wohnhäusern (in independent/unabhängig und care/hilfe benötigend eingeteilt). Bei dem Rundgang wurde mir auch klar, warum das Ganze als Dorf bezeichnet wird, es handelte sich nämlich um ein sehr großes Gelände.
Ich besuchte fast alle Häuser (vielleicht 10) und lernte dabei die anderen Freiwilligen kennen. Außerdem durfte ich anmelken und lernte den weiteren Ablauf mit den Melkmaschienen am Nachmittag.
Nachdem wir abends noch gefüllte Pfannkuchen gemacht hatten (diese wurden sehr gelobt und mir wurde danach verboten zu gehen) und noch kurz in einer Bar waren, ging es gegen 23 Uhr in die Bäckerei zum Brotbacken. Dabei lernte ich einige interessante Knet- und Formtechniken der Bäckerkunst.
Sonntag: Nach einem frühen Frühstück und einem Nickerchen ging der Camphill-Markt los. Von Brot, über Kosmektik und Milchprodunkten ging die Diversität der Stände bis hin zu Klamotten. Die meisten Produkte waren Camphill-eigene und wurden auch von den Residents verkauft. Natürlich schlug ich kräftig zu.
Mittags brachte mich ein Freiwilliger netterweise zur Busstation und so war ich nachmittags wieder in Kapstadt. Von dort aus wurde ich dann abgeholt und wir gingen noch kurz einen Café mit meinen Mitbewohnern trinken.
Dienstag: Nach Crafts hatten wir mit einer Ansprechpartnerin des Centers eine Besprechung zu unserem Sicherheitsempfinden, denn am Wochenende hatte erneut jemand versucht bei uns einzubrechen, indem er ein Schlupfloch in der Alarmanlage nutze und die Tür aushebelte. Das machte glücklicherweise recht viel Lärm und führt dazu, dass zwei Mitbewohner aufwachten und den Einbrecher verscheuchen konnten.
Einer Mitbewohnerin ging es mit den Einbrüchen gar nicht gut, sie schlief schlecht und fühlte sich nicht mehr sicher. Deshalb wurde ihr, trotz des Übernachtungsverbotes erlaubt, für einige Tage in Fischhoek zu schlafen. Des weiteren wurden Maßnahmen zu unserem und dem Schutz unserer Wertgegenstände getroffen und besprochen.
Mittwoch: Wahltag in Südafrika. Wir hatten frei und ich gammelte entspannt Zuhause um mich von den letzten Tagen mit wenig Schlaf zu erholen.
Donnerstag: Bereits als wir Zuhause ankamen, fing für mich die Zeit an, in der ich ausgeschlossen wurde. Keiner aus der WG gesellte sich mehr zu mir, alle sprachen hinter meinem Rücken über mich. Die wirklich harte Zeit dauerte bis zum nächsten Nachmittag an, aber ich möchte nicht vorgreifen.
Freitag: Für den Kindergarten hatte ich den am Vortag gebackenen Kuchen mitgebracht. Jedes Kind und jede Person, mit der ich mehr zu tun habe, bekamen ein Stück. Für die Kinder waren die Stücke viel zu groß und so wurden fleißig Kuchenstücke in Brotbüchsen verstaut.
Zur Mittagszeit konnte ich aufgrund eines Kurses für junge Mütter in den Kindergarten-Räumlichkeiten nicht essen. Deshalb zog ich mich ins Lehrerzimmer zurück. Dort bekam ich das zweite Geburtstagslied an diesem Tag zu hören. Diesmal nicht von den Kindern, sondern den Lehrern der Schule. Anschließend entbrannte eine spannende Diskussion zum Thema Stolz sein auf das eigene Land und kulturellem Identitätsverlust.
Nach der Arbeit fuhren wir direkt in Richtung Champs Bay zu einer Braii-Area am Meer.
Dort begann der zweite Teil meiner Isolation von der Gruppe. Während ich mir die Gegend ansah und auf den Felsen am Meer herum kletterte, wurden zwei Picknickdecke mit Geburtstagskuchen, Geschenken und den Braii Zutaten darauf vorbereitet.
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Als mir dann endlich die Erlaubniss erteilt wurde zu kommen, stand meine WG und einige Freunde um die Decke herum und sangen „Happy Birthday“. Ich durfte den Sekt öffnen. Ein Anruf meiner Eltern folgte dem Geschenke auspacken, wozu eine Trinkflasche (ich habe hier bereits ca. 4 verloren), eine Kuscheldecke, eine wunderschön bemalte Karte und natürlich Schokolade gehörten. Dazu passend ein Gutschein für einen Lindt-Backkurs.
Samstag: Surfen stand endlich wieder auf dem Programm. Diesmal mit den kleinsten Wellen, die ich je in Strand gesehen habe. Den Abend verbrachte ich in Begleitung einer Mitbewohnerin und ihrem Freund zuerst in einem griechischen Restaurant und dann scherzend und lachend in der Braii-Area unseres Gartens. Unsere neue Methode der Einbrecher-Abschreckung.
Später konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang ins Meer beobachten, ich in meine neue Decke eingewickelt. Dann ging es bereits nach Hause.
Mit einem Film ließ ich den Tag entspannt ausklingen.
Sonntag: Erste Vorarbeiten in Richtung Uni-Bewerbungen erfolgten.
Dienstag: Dieser Tag war schwül und unangenehm warm, ohne Wind. Folge war, dass sich über die Hälfte der WG krank fühlte oder Kopfschmerzen hatte und nur drei Personen zu Crafts gehen konnten. Das Abendessen verlief sehr ruhig.
Freitag: Als Belohnung nach der Arbeitswoche gingen wir zu viert im „Tigers Milk“ essen. Für mich gab es u.a himmlische panierte Mozarella-Käse-Bällchen.
Samstag: Eine Segeltour mit einem Katamaran stand für diesen sonnigen Samstag auf dem Programm.
An der Waterfront angekommen, fanden wir den Stand recht schnell und wurden herzlich von einem Mann begrüßt. Dieser war ganz begeistert von meinem Namen, denn einer der Käptens hatte den selben. Dieser wurde mir später auch gezeigt, als dieser auf einem benachbarten Boot losfuhr.
Die Tour begann mit Motor im Hafen und als wir uns ein Stück davon entfernt hatten, wurden die zwei Segel hochgezogen und nur noch der Wind trug uns voran. Mit zwei anderen Besuchern konnten wir den Blick vom Wasser auf die Waterfront genießen, mit dickem Pulli, bzw. Windjacke. Es war nämlich recht frisch. Wir konnten Hubschraubern beim Landen zuschauen (überteuerte umweltunfreundliche Rundfahrten über Kapstadt starten von dort aus), andere Segelboote beobachten, große Mengen einer Vogelart am Kai sitzen sehen und einer Robbe beim tauchen zuzuschauen. Es war der perfekte Tag zum segeln.
Nach einer knappen Stunde war die Tour auch schon zu Ende und wir konnten uns ein kostenloses Bier (erhält man gratis zu der Segeltour) in einem am Hafen gelegenen Restaurant abholen. So saßen wir dort vor der Fensterfront des edlen Restaurants und waren weder passend gekleidet noch verhielten wir uns dementsprechend.
Im Anschluss beschlossen wir, noch den Lions Head zu erklimmen und kauften uns ein wenig Proviant dafür. Auf dem Weg nach oben wurde eine herabsteigende Frau, die mit der Luft zu kämpfen schien von einer aufsteigenden  Frau ganz liebevoll unterstützt. Atemanweisungen inkusive. Nette Leute die Südafrikaner.
Von oben hatten wir eine weite Sicht über ganz Kapstadt, doch aufgrund des kühlen Windes hielten wir es nicht all zu lange dort oben aus.
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Abends war ich dann ziemlich fertig von dem Tag und fiel erschöpft ins Bett.
Sonntag: Gegen Mittag ging ich in Strand surfen, in Begleitung von zwei Mitbewohnern, die am Strand ein bisschen Ich-Zeit verbrachten. Dank des Neoprenanzugs fror ich in den wilden Wellen unter einem unheimlichen dunklen Himmel nicht. Ich war die einzige Surferin, jedoch befanden sich einige Kitesurfer ebenfalls im Wasser. Eine fast unheimliche, aber gleichzeitig beeindruckende Stimmung herrschte!
Dienstag: Wie immer erwartete ich auch an diesem Tag einen „normalen“ Tag. Jedoch standen plötzlich über 10 Personen in orangenen Anzügen vor dem Kindergarten. Sie gehörten zu einer Organisation, die Schulen renoviert und wieder schön macht.
Bei uns lag der Fokus der Renovierung auf den Toiletten und der Bibliothek (eigentlich nur ein Raum mit vielen Büchern). Die Kinder waren an diesem Tag entsprechend unruhig und das am Vortag eingeführte Zähne putzen konnte ich auch vergessen. Dafür führte ich eine interessante Unterhaltung zum Thema Muttersprache und Zweitsprachen.
Die Männer waren bis Ende der Woche an der Schule tätig und veränderten einiges, aber verbesserten nichts. Bestes Beispiel waren die Schlösser für die Toiletten, die kleine Riegel (diese funktionierten einwandfrei) ersetzten sollten und für welche viel zu große Löcher gebohrt wurden. Deshalb hatte man immer Angst gegen die geschlossene Tür zu stoßen und das letzte Holz, welches dort stehengelassen wurde, wegzubrechen (mittlerweile ist es durchgebrochen). Stattdessen hätten sie lieber das undichte Dach reparieren sollen. Manchmal ist Absprache dann eben doch ganz gut.
Mittwoch: Ich muss an dieser Stelle nochmal einen kurzen Sprung zum Mittwoch machen, denn ich bekam am Nachmittag einen beunruhigenden Anruf unserer Nachbarin, welche mir berichtete, dass sie jemanden in unserem Garten gesehen hätte. Daraufhin rief ich meinen Mitbewohner an, den ich hinter diesem „jemand“ vermutete (er war aus Krankheitsgründen zuhause geblieben). Dieser erklärte mir, dass er es nicht gewesen sei und auch niemanden gesehen hätte. Als er jedoch aus dem Wohnzimmerfenster auf die Straße blickte und mir von mehreren Männern mit Metallstange und Hockeyschläger erzählte, die Bilder vom Haus machten, bekam ich einen großen Schreck. Ebenso wie meine Mitfahrer im Auto. Anschließend verschwanden sie auf der Seite unseres Hauses, von der aus man wegen der hohen Mauer keinen Einblick auf die dahinter liegende Straße hat. Als mein Mitbewohner dann berichtete, dass einer von ihnen (der mit der Metallstange) in unserem Garten war (trotz vor kurzem angebrachter Spikes) und ich ihm geraten hatte sich in der Toilette einzusperren, ging unser Fahrer (Mitbewohner) im Auto von 100km/h auf 140km/h.
Glücklicherweise (ich weiß, dieses Wort erwartet man an dieser Stelle eher nicht) handelte es sich, wie sich kurz darauf herausstellte, nur um die Neighborhood-Watch. Diese war von der Nachbarin geholt worden.
Die ganze Situation klärte sich auf, als der ABC (Sicherheitsservice) kam, weil unser Mitbewohner im Haus den Panic-Button gedrückt hatte.. Wir tauschten im Anschluss mit den vermeintlichen Einbrechern noch Nummern aus, falls wir sie in Zukunft brauchen sollten.
Samstag: Ein Wochenend-Frühstück durfte an diesem Morgen nicht fehlen. Wir nahmen es an der Stellenbosch Waldorf School ein, wo Samstags immer ein Markt ist. Ein Jogurt, Brot und Salat durfte bei dem Einkauf danach auch nicht fehlen.
Anschließend fuhr ich mit einer Mitbewohnerin surfen und besuchte einen Second-Hand-Market, um ein Geschenk für den Freund dieser Mitbewohnerin zu besorgen.
Sonntag: Einem entspannten Morgen folgte ein schöner Nachmittag, an welchem der Freund meiner Mitbewohnerin mit uns seinen Geburtstag feierte. Es gab Kuchen, Kerzen und Geschenke, für ihn als Südafrikaner etwas sehr ungewöhnliches, denn in der Kultur hier (oder zumindest in der Xhosa-Kultur) wir der Geburtstag nicht so zelebriert. Was ich auch an diesem Nachmittag lernte, war, dass eine Feier nur mit Rede vollständig ist. Demzufolge gab er uns eine kurze Dankes-Rede.
Montag: Nach der Kindergartenzeit hatte ich nachmittags endlich Zeit, mich um das Ansetzten des Komposts zu kümmern. Dabei fühlte ich mich recht unprofessionell, aber stolz.
Gegen Abend konnten wir uns dann endlich mit dem Geburtstag eines Mitbewohners auseinander setzten. Bei dem Herstellen von Flammkuchen am Abend verzweifelte ich jedoch, als wir 24 Uhr immer noch nicht fertig waren.
Dienstag & Mittwoch: Am nächsten Tag war ich dann krank. Oder eher erschöpft und super müde. Deshalb blieb ich Zuhause und schlief den größten Teil der Zeit. Gegen Abend schlug das Fieber zu und so blieb ich am Folgetag auch noch Zuhause. Ein Arztbesuch, bei welchem mir eine Zahnärztin ihre Stärke per Handdruck bewies und meinte, diese würde von ihrem Fleischverzehr herrühren, folgte. Und übrigens: „Chicken is a vegetable“.
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fannys-reise · 6 years ago
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Kindergarten Zwischenbericht
Ich wollte noch einmal einen kurzen Zwischenstand der Situation im Kindergarten abgeben, da ich in letzter Zeit recht wenig zu meinem dortigen Alltag berichte.
Seit einiger Zeit merke ich, dass ich zu fast jedem Kind eine gute Beziehung aufbauen konnte und sie mittlerweile recht gut einschätzen kann, sowie mit ihren Persönlichkeiten umzugehen weiß. Ich habe das Gefühl, die Waage zwischen Spaß machen und eine Respektsperson zu sein gefunden zu haben.
Es gibt immer wieder ganz besondere Momente im Kindergarten, in denen ich die Fortschritte eines Kindes sehe oder einfach nur in der Runde sitze und mich über jedes einzelne Kind freuen kann. Manchmal ist die Stimmung an einigen Tagen sogar so gut und entspannt, dass man sich wie eine große Familie fühlt und nicht schimpfen oder ermahnen muss.
Am liebsten mag ich aber immer noch die Momente, in denen ich stiller Beobachter des Interagierens der Kinder untereinander bin und mich darüber freuen kann, wie sie sich untereinander bereits kennen, aber auch wie erwachsen sie sein können. Ebenso liebe ich die Umarmungen am Ende des Tages und Überraschungen, wie beispielsweise Massage-Sessions oder persönliche Dinge, die sie über sich Preis geben. Genauso wie die Momente, wo der ganze Kindergarten lauthals lacht.
Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch Momente in denen ich überfordert bin und es nicht schaffe, jedes Kind für sich zu sehen und zu beachten. Dafür ist die Gruppe manchmal einfach zu groß und die Sturheit des Einzelnen zu groß.
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fannys-reise · 6 years ago
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Dreizehnter Blogeintrag RSA
Freitag: Als ich morgens meine Mitbewohnerin zur Physiotherapie gefahren hatte, wurde uns dort bei der deutsch sprechenden Physiotherapeutin (wir kannten sie bereits von einem vorherigen Besuch) bestätigt, dass die Bänder meiner Mitbewohnerin angerissen waren. Dies verlängert den Heilungsprozess natürlich und führt dazu, dass sie in der Schule vorerst wenigen Aufgaben nachgehen konnte.
Samstag: Am Vortag hatten mich zwei Freiwillige aus Philippi spontan gefragt, ob ich mit ihnen am nächsten Tag zum Route-44-Market gehen und anschließend eine Wanderung im Jonkershoek zu zwei Wasserfällen machen würde. Dem stimmte ich begeistert zu und so holten sie mich ab und wir fuhren zum Markt, um dort zu Frühstückten. Das endete damit, dass wir bei jedem dritten Stand stehenblieben und uns kleine Teilchen, meistens aus Teig, teilten. Ein Café bei meinem Lieblingsstand durfte natürlich auch nicht fehlen.
Nachdem wir gestärkt waren (ich mit einem asiatischen burgerähnlichen Teil mit schwarzem Burgerteig), brachen wir in Richtung der Wasserfälle auf und kamen dort, trotz Zweifel von meiner Seite gegenüber Google Maps Route in der heißen Mitttagshitze an. Diese Umstände machten einer Freiwilligen sehr zu schaffen und so beschlossen wir an dem kleinen Fluss, der den Weg ein Stück begleitete Halt zu machen.
Wir verbrachten schließlich den ganzen restlichen Nachmittag dort mit einer Flusswanderung flussaufwärts, fotografieren und picknicken.
Nach dem ganzen Sport bekamen wir abends Hunger und beschlossen noch in Stellenbosch Essen zu gehen. Natürlich gab es zum Nachtisch Käsekuchen.
Sonntag: Mittags fuhr ich eine Mitbewohnerin und ihren Freund nach Khayelitsha zu dem Shop seiner Eltern, wo sie den Tag über bleiben wollten. Doch bevor ich sie dort absetzte, fuhren wir noch ein ganzes Stück durch unterschiedliche Teile unterschiedlicher Townships, um süße, kleine Vetkoeks für mich und Mittag für die anderen beiden zu kaufen. Die Vetkoeks gab es leider nirgends, also aß ich einen normalen.
Nachdem ich den beiden noch ein wenig Gesellschaft im Shop geleistet hatte und dort einen recht aufdringlichen Kunden mit Redebedarf beobachtet hatte, fuhr ich nach Hause und verbrachte den restlichen Tag dort.
Montag: Der erste Arbeitstag war ohne Kinder. Nachdem wir die Tische und Stühle zurück an ihre Originalplätze gestellt hatten, gab es vorerst nichts zu tun. Das führt schnell zu Dummheiten und so flog ich bei dem Versuch, einen Freund zu fangen auf die Nase. Das war sehr amüsant für die Zuschauenden.
Später hatten wir noch ein Meeting mit unserer Ansprechpartnerin in der Schule und besprachen das kommende Quartal. Das war sehr nützlich und half, den Überblick zu bewahren.
Dienstag, Mittwoch: Der „normale“ Kindergartenalltag holte mich wieder ein und ich genoss es ehrlich gesagt sehr, wieder Struktur in meinem Tag zu haben und mit den Kindern zu arbeiten. Diese freuten sich ebenfalls sehr, mich wieder zu sehen.
Bereits am ersten Tag begann ich, die vorgenommenen Projekte in die Tat umzusetzen, indem ich zum Beispiel einen Müllsammelplan erstellte.
Donnerstag: Aufgrund von Protesten in Khayelitsha, und diesmal wohl ganz in unserer Nähe, durften wir an diesem Tag nicht zur Arbeit fahren. Es wurde sogar empfohlen ganz Zuhause zu bleiben. Eine, der uns zugekommenen Nachrichten klang fälschlicherweise sogar so, als müssten wir zurück nach Deutschland. Dies lag jedoch nur an einer schlechten Formulierung.
Grundsätzlich glaube ich, dass die Sicherheitsmaßnahmen etwas übertrieben waren, da ein Freund aus Khayelitsha uns erzählte, er hätte nichts von der Demo mitbekommen. Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Wegen dieser Ereignisse verbrachte ich den Tag Zuhause mit Hausarbeiten und dem Verfassen meines zweiten Zwischenberichts, sowie einer ausgleichenden Volleyballstunde.
Freitag: Nach der Arbeit wurde ich direkt nach einem kurzen hektischen Packen von einer Mitbewohnerin nach Stellenbosch zum Minibussammelplatz gebracht. Von dort aus begann meine, man könnte fast sagen, „Reise“ nach Hermanus, denn für den eigentlich etwas über einstündigen Weg benötigt man bis zu 4 Stunden mit einigen Umstiegen.
Zuerst einmal schaffte ich es meinen Ausstiegsort in Kayamandi zu verpassen. Der Busfahrer meinte daraufhin, er würde mich auf der Rückfahrt dort absetzten. Dabei meinte er dann scherzhaft, was ich denn tun würde, wenn er mich jetzt hier irgendwo raus werfen würde. Möglichst überzeugend erklärte ich ihm, dass das wegen der Orientierung an den Bergen kein Problem für mich darstellen würde.
Ohne weitere Zwischenfälle stieg ich dann an der richtigen Stelle aus und hatte bis Hermanus eine ruhige Fahrt, bei welcher ich mich natürlich mit meinen Nachbarn unterhielt. Einer von ihnen half mir auch noch beim Aussteigen in Hermanus, denn so etwas wie Bushaltestellen für Minibusse gibt es nicht, sondern es wird einfach nach Absprache angehalten.
Von zwei Freiwillige wurde ich dann abgeholt und zum Campill gebracht. Den Abend verbrachten wir in einer größeren Gruppe in einem von Felsen umgebenen Kreis mit Kerzen und Gesprächen.
Samstag: Erster Schritt dieses samstags war das Ausschlafen. Dann folgte ein, aus den Donations des Campills zusammengewürfeltes Frühstück, sowie eine Gammelphase mit Naturdokus auf Netflix, weil es draußen regnete.
Gegen Nachmittsg wurden wir schließlich aktiv und unternahmen einen Spaziergang zu zwei Wassefällen in einem Tal in der Nähe, welcher uns an einer Art Lagune vorbei führte. Diese war halb von einem ausgehöhlten Felsen überdacht und gab mit dem Baum (dieser war, oh Wunder nicht vom Feuer zerfressen worden) und der Bank darunter ein märchenhaftes Bild ab.
Ganz in der Nähe lag ein Meditationszentrum, welches die Ausmaße der Ruhe, welche dort herrschte gut verdeutlicht. Beim ersten Wasserfall machten wir kurz Halt und genossen die Ruhe, dann kletterten wir zum zweiten Wasserfall hinauf und beobachteten das Wasser dabei, wie es die Felsstufe hinabfiel.
Auf dem Rückweg liefen wir auf halber Höhe des Tals auf einem befestigten Weg zurück. Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass wir beobachtet wurden. Ein Baboon saß auf der anderen Seite des Tals auf dem höchsten Fels. Kurz darauf ertönten im Tal ungewohnte Geräusche und wir wurden zum Beobachtenden, als eine größere Gruppe Baboons das Tal entlang gelaufen kamen und laut kreischend und rufend den Hang auf der anderen Seite erklommen.
Den Abend verbrachten wir vorerst kochend und dann filmschauend, was für mich hier eine Seltenheit darstellt.
Sonntag: Nachdem ich verschiedene, mir bis dato unbekannte Plätze in Hermanus gesehen hatte, wie einen Surferstrand mit verrückten Wellen, ein schöner Küstenabschnitt oder der Blick von einem Hügel über Hermanus, welcher mir die Ausmaße des langgestreckten Ortes bewusst machte, fuhr ich mit dem Minibuss wieder nach Hause. Diesmal schaffte ich die Strecke in unter 3 Stunden, interessante Unterhaltung natürlich inklusive (diesmal eine Stellenbosch-Studentin).
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Zuhause erwartete mich bereits ein Abendessen und meine Mitbewohner mit ihrem Bericht über das zweite, stattgefundene Krimidinner.
Montag: Nachdem ich den Tag trotz aufkommender Erkältung überstanden hatte, rechnete ich mit einem ruhigen Abend. Stattdessen folgte ein recht turbulenter Abend, da die Eltern einer Mitbewohnerin, welche zu Besuch waren, telefonisch viele Stunden nicht mehr zu erreichen waren. Daraufhin machte sich diese Mitbewohnerin ziemliche Sorgen und fuhr schließlich mit zwei anderen Mitbewohnern zu der, eine Stunde entfernten Unterkunft. Dort stellte sich zum Glück heraus, dass es ihnen gut ging.
Parallel erreichte mich die Nachricht, dass der Notre Dame brennen würde. Natürlich schaltete ich sofort Live-Nachrichten an und wir verfolgten das ganze Geschehen den restlichen Abend mit Argusaugen.
Dienstag: Der Arbeitstag verlief eigentlich recht normal, nur dass ich gegen Nachmittag eine komische Situation mit dem Hausmeister der Schule erlebte. Dieser nahm an, ich könne isiXhosa bereits sehr gut und sprach mich deshalb einigen Minuten in der Sprache an, obwohl ich ihm bedauert erklärte, ich wurde ihn nicht verstehen.
Mittwoch: Aufgrund des anstrengenden Vortages (typisch für Dienstage) beschloss ich, den folgenden Tag Zuhause zu bleiben und mich auszukurieren. Gegen Abend erhielten wir noch Besuch von den Lehrereltern und der Schwester einer Mitbewohnerin.
Donnerstag: Natürlich fühlte ich mich nach dem entspannten letzten Tag fit genug zum Volleyball-Training zu gehen und so fuhr ich mit meiner Mitbewohnerin nachmittags nach Stellenbosch.
Samstag, Sonntag & Montag: Mein erstes Festival stand mir bevor! Nach einer zweistündigen Autofahrt und kurzem Suchen befanden wir uns schon auf dem Festival-Gelände des Vortex hinter einem Ort namens „Riviersonderend“ im Wald. Autokontrolle und Bändchen gehörten natürlich auch zum Aufnahmeritual. Dabei muss ich hinzufügen, dass die eigentlich verbotenen Glasflaschen in meiner Tüte nicht entdeckt wurden.
Den größten Teil der Zeit verbrachte ich mit Stände beschauen und das ein oder andere kaufen, essen, in Gruppen beisammen sitzen (es waren verschiedenste Freiwillige, auch aus Hermanus dabei), am Feuer sitzen oder selbstverständlich tanzen. Wenn ich all diese Dinge gerade nicht tat, dann lag ich in einem Zelt mit dreckigen Füßen und ungewaschen in einem Zeltlager aus Freiwilligen. Ganz dem Festival-Feeling entsprechend. Ebenso wie die Freiheit, verrückt auszusehen und verrückt zu sein. Nach diesem Motto lebte ich diese drei Tage.
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Stets von der Polizei beobachtet (sehr unangenehm) ging das absolut friedliche Festival ohne Internetverbindung und im Freien am Montag zu Ende. Ich hatte während der Tage mit verschiedensten Personen gesprochen und mich von den bunten Farben überall inspirieren lassen.
Donnerstag: Im Kindergarten schaffte ich es endlich mit der Bemalung der Tür zu beginnen. Ohne viel Hilfe holte ich nacheinander die Kinder aus dem Kindergarten und sie drückten in der gewünschten Farbe ihre bemalten Hände an die Außenseite der Tür. Manchmal musste ich sie auch hochheben. Einige Abdrücke verschmierten, aber es ging schließlich darum, dass die Kinder an der Verschönerung beteiligt waren, auch wenn es schwierig ist, Kinder von sehr verlockenden Farbtöpfen fernzuhalten.
Nachmittags fuhren wir zum Center und hatten dort ein Meeting, bei welchem u.a. besprochen wurde, dass wir die nächsten Wochen wegen der Protestgefahr keine Privat-Fahrten mehr in irgendein Township machen dürfen.
Freitag: Dieser Arbeitstag war von vielen Farben geprägt, da ich die Innenseite der Tür mit Handabdrücken der Kindergartenlehrer (und mir) versah und mit bunter Schrift „Grade R“ darüber schrieb. Zusätzlich waren die meisten Kinder wegen des „Freedom Days“ (markiert das Ende der Apartheid) am nächsten Tag, in den Farben der südafrikanischen Flagge gekleidet: blau, schwarz, rot, gelb grün und weiß.
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Abends fuhr ich noch mit einer Mitbewohnerin und ihrem Freund zu einer Party mit dessen Freunden, von denen ich bereits einige kannte. Zuerst entspannten wir bei einem von ihnen Zuhause, dann ging es zu einer öffentlichen Party, die einige Festival ähnliche Elemente wie den Entspannungsraum hatte. Dabei vergaß einer der Freunde seine Wertsachen bei jemandem und das Gesuche ging los.
Es war ein sehr lustiger Abend, obwohl wir später noch eine sehr ernste Diskussion führten. Gegen 5:30 Uhr ging ich dann endlich im Nebenraum des Freundes schlafen.
Samstag: Nachdem wir einige Stunden geschlafen hatten, fuhren wir zurück nach Hause, um dort am Nachmittag ein gehaltreiches Frühstück mit Pizza in einem Restaurant in Jamestown zu verzehren.
Nach einigen Stunden nachgeholtem Schlaf hatten wir ein volles Haus. Freiwillige aus Muizenberg besuchten uns. Als einige meiner Mitfreiwilligen nach Stellenbosch gefahren waren, wurde in unserem Schlafzimmer der Jungs ein Einbrecher gesehen, welcher durch die offene Schiebetür hereingekommen war (die Alarmanlage war wegen der Gäste aus). Leider konnte er mit dem Rucksack und Handy eines Mitbewohners entkommen. Der später eintreffende Sicherheitsdienst ABC konnte nur noch den Fluchtweg feststellen. Glücklicherweise konnte mein Mitbewohner das Handy orten und fuhr mit einem ABC Menschen dorthin. Dieser konnte jedoch nichts ausrichten, da sich das Handy in einem Haus (einige Straßen über uns) befand. Deshalb holte er die Polizei. Die fuhr hupend vorbei und auch die Polizisten im Streifenwagen, die eine halbe Stunde später vor unserem Haus standen, machten keine Anstalten etwas zu unternehmen. Sondern verwiesen lediglich auf die Berichterstattung in einem Polizeipräsidium am nächsten Tag.
Sonntag: Ein verplanter Tag folgte dem ereignisreichen Vortag. Nachdem wir ausgeschlafen hatten, fuhren wir zum Strand um zu surfen. Jedoch waren die Surfshops entweder geschlossen oder kurz davor. Also badeten wir im eiskalten Meer und legten uns anschließend in die nicht mehr ganz so warme Sonne. Als wir am gehen waren, zog es innerhalb von einigen Minuten komplett zu. Die Berge verschwanden im Wolken-Nebel.
Montag & Dienstag: Zwei stressige Tage folgten, an dessen zweitem Tag ich am Center Laub aufsammelte und mit nach Hause nahm. Nein, ich wollte kein Herbstfeeling in unserem Garten erzeugen, sondern eine gute Grundlage für meinen Kompost in der Schule haben.
Abends fuhr ich noch spontan mit einer Mitbewohnerin zu einem Braii-Abend mit Freunden ihres Freundes. Am Lagerfeuer sitzend und grillend verbrachten wir den Abend mit guten Gesprächen und lustigen Momenten.
Mittwoch: Der „Workers-Day“ bescherte uns einen freien Tag und so beschlossen wir nach Kapstadt in ein altes, kleines Kino zu fahren und uns einen Film namens „Capernau“ über einen kleinen Jungen anzuschauen, der im Libanon aufwächst. Sehr zu empfehlen.
Anschließend tranken wir noch einen Café unter Hängepflanzen an der Longstreet und machten einige Besorgungen an der Waterfront.
Donnerstag: Endlich wieder das Zimmer für mich! Grund dafür war, dass meine Zimmernachbarin zu dem bekanntesten Festival Südafrikas: „Africa Burn“ gefahren war.
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fannys-reise · 6 years ago
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Zwölfter Blogeintrag RSA
Donnerstag: Nach vielen Monaten schafften wir es dieses Mal endlich wieder den „First Thursday“ (erster Donnerstag im Monat, wo man viele Museen in Kapstadt kostenlos besichtigen kann) zu besuchen. Doch bevor wir uns Ausstellungen anschauten, besuchten wir einen Flohmarkt. Dort trafen wir auch andere Freiwillige.
Im Anschluss hatte ich Hunger und so kauften wir uns an einem Essensstand eine Curry-Rolle. Geniales Ding!
Danach fühlten wir uns endlich bereit für einige Ausstellungen. Zuerst verweilten wir einige Zeit in einem Museum, in dem Live Tanzmusik für Standard-Tänze gespielt wurde und dann tasteten wir uns langsam weiter vor.
In einer Bar mit einem riesigen Milch-/ Sahneshake ging unser Abend zu Ende.
Samstag: Am Samstag wartete ein weiteres „Indibano“ (Zusammenkunft von Freiwilligen und Freunden/Bekannten eines guten Freundes aus Khayelitsha) auf uns. Mittags fuhren wir deshalb nach Ikwezi-Park. Dort wartete bereits ein köstliches Essen auf uns, wozu Pap mit Kohl und Spinat, Samp (aus Mais) mit Kartoffeln, süßliches Brot und mein Liebling: der African Salat mit Amasi (eine Art Sauermilch) gehörten. Außerdem waren schon einige Freunde in dem kleinen Haus versammelt und wir begannen uns zu unterhalten.
Mit der Zeit kamen immer mehr hinzu. Sogar meine Vorfreiwillige war mit von der Partie. Wir hatten während des halben Jahres viel geschrieben und so war es für mich schön, sie persönlich kennenzulernen.
Drinnen und draußen im Hof unterhielt ich mich fast die ganze Zeit und kann jetzt dank eines sehr amüsanten Namensspiels auch die meisten Namen. Die Gespräche waren super spannend und so ging die Zeit viel zu schnell um.
Abends waren auch manche noch mit dabei, als wir zum „Rands“ (Draußen-Club in Khayelitsha) fuhren und dort den Tag mit Tanzen ausklingen ließen. Zwei Frauen nahmen mich sogar zur überfüllten Toilette mit, weil sie um meine Sicherheit besorgt zu sein schienen.
Sonntag, Montag & Dienstag: Am nächsten Tag war ich krank. Bereits in der Nacht hatte ich wunderschöne Hitzeschübe und bewegte mich am folgenden Tag nicht großartig aus dem Bett.
Am Montag und Dienstag blieb ich ebenfalls Zuhause. Als ich am Montag mit einem Mitbewohner ( er war auch krank) zur Clinic lief, um mir eine Krankschreibung ausstellen zu lassen, war diese so überfüllt, dass wir beschlossen später wieder zu kommen. Dieses „später“ war dann leider zu spät und so musste ich zu einem kostenpflichtigen Arzt gehen (wird hoffentlich von der Versicherung übernommen).
Dort traf ich ein englisches Ehepaar, welches gerade in Stellenbosch Ferien machte. Sie fragten mich Dinge über die Region und ich kam mir dabei fast wie ein Local vor.
Donnerstag: Eine Mitbewohnerin und ich hatten nachmittags plötzlich Lust auf Strand und so fuhren wir zusammen nach Strand und genossen die untergehende Sonne. Solche Momente in denen man sich eine Auszeit nimmt sind total wichtig für mich und immer sehr schön.
Freitag: Im Kindergarten war dieser Tag ein besonderer, da das sogenannte „Herbstfestival“ statt fand. Dabei handelt es sich um einen besonderen Tag für die Kinder, an dem alles herbstlich dekoriert wird und sie eine, von uns Teachern gekochte Mahlzeit bekommen. Diese bestand aus Butternut-Muss, Maiskolben und einem Kartoffel-Spinat-Eintopf. Die Geschichte in der Story-Time wurde auch besonders schön, mit vorher vorbereitetem Tisch und Holztieren erzählt.
Parallel waren einige meiner Mitbewohner mit anderen Freiwilligen vom Center in Kapstadt und demonstrierten für das Klima und gegen den Klimawandel im Zuge der Bewegung: „Fridays for future“.
Abends wurden wir (einige Freiwillige) noch zu einem Abend am Lagerfeuer mit Grill in Plumstead eingeladen. Dort trafen wir auf Studenten des Centers und deren Freunde. Ich persönlich hatte viel Spaß und lernte mal wieder neue Leute kennen, wobei ich einige vom sehen bereits kannte.
Samstag, Sonntag & Montag: Das Wochenende war ich wieder krank, aber diesmal mit Husten und Schnupfen. Nach 2,5 Stunden am Montag erhielt ich in der Clinic dann auch meine Krankschreibung. Das störte mich aber nicht, da ich vorher ein Handzeichengespräch mit einem Afrikaans sprechenden Jungen hatte und endlich mal wieder zum Lesen kam. Wunderbar!
Dienstag & Mittwoch: Da der Kindergarten bereits Ferien hatte, half ich an beiden Tagen in der Schule aus, hatte aber eigentlich nicht viel zu tun.
Mittwoch war dann auch der letzte Arbeitstag für diese Woche, da uns Donnerstag der Feiertag „Human Rights Day“ von der Arbeit entband und wir den darauffolgenden Freitag auch frei bekamen. Deshalb entschieden wir uns am Mittwoch Abend nach Champs Bay zu fahren und dort den Abend zu verbringen.
Zuerst entspannten wir am Meer, denn ans baden war bei dem stechend kalten Wasser nicht zu denken. Nach einiger Zeit kam ein Strandverkäufer und bot uns Schmuck an, ihm folgten weitere. Leider konnte man sie nur überzeugen nichts zu kaufen, indem man sagte, man hätte kein Bargeld dabei. Einer von ihnen fand uns scheinbar aber trotzdem sehr sympathisch und so unterhielten wir uns etwas länger.
Als wir, nach längerem Überlegen uns für ein Restaurant entschieden hatten, machte ich Bekanntschaft mit recht unfreundlichen Deutschen am Nebentisch, indem ich sie verärgerte als ich meinen Stuhl etwas zu weit nach hinten schob. Nichtsdestotrotz war der Abend sehr schön und gesprächsreich.
Als wir gerade bezahlen wollten, ging bei uns im wahrsten Sinne des Wortes das Licht aus. „Load Shedding“ nennt sich dieses Phänomen, mit welchem wir momentan jeden Tag für mehrere Stunden zurecht kommen müssen. Vor allem abends ist das bezüglich des Kochens recht unpraktisch, aber der Gaskocher hat uns schon oft gerettet.
Als Nach-Nachtisch (ich hatte bereits einen Käsekuchen-Creme-Nachtisch gehabt) besorgten wir uns noch ein Eis. Als Freiwilliger lässt es sich doch leben in Südafrika.
Donnerstag: Am Nachmittag dieses Tages zog es uns zum Strand und so froren wir uns am windigen Strand den Popo ab und genossen den Sonnenuntergang.
Freitag: Vier WG-Mitbewohner (mich eingeschlossen) fuhren an diesem sonnigen Tag nach Observatory, einem Stadtteil Kapstadts. Dort besuchten wir einige Second Hand Läden und einen Trödelladen. Eine Jacke mit Babymuster tat es uns besonders an.
Zum Mittag gab es dann die deutsche „Brockwurst“ (Rechtschreibfehler des Cafés, eigentlich war die Bockwurst gemeint) für eine Mitbewohnerin und Lasagne für mich.
Später besuchten wir noch einige Outlet-Läden und verirrten uns im dunklen Jeans-Laden (Load-Shedding).
Sonntag: Bereits morgens ging es für mich nach Plumstead, um dort einen Gottesdienst zu besuchen. Ich finde es nämlich spannend die Gottesdienste mit denen in Deutschland und auch untereinander zu vergleichen. Der Pfarrer hieß mich im Anschluss sogar persönlich willkommen.
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass hier die Gemeinden viel persönlicher sind.
Im Anschluss an den Gottesdienst fuhr ich an die Waterfront und wollte dort eine Foto-Ausstellung besuchen. Als ich an der Fußgängerbrücke ankam, die zum Bereich mit den Museen führt, bildete sich gerade eine Menschentraube davor. Grund dafür war, dass die Brücke soeben zur Seite schwengte, um eine Jacht vorbei fahren zu lassen. Als ich auf der anderen Seite ankam, halfen mir noch zwei Aufsichtshüter, bis ich dann vor dem Museum stand.
Die Foto-Ausstellung war nur mittel interessant und der Bereich zur Geschichte des Hafens im unteren Teil des Museums war mir zu unübersichtlich und besucherunfreundlich. Ich war auch für eine lange Zeit die einzige Besucherin dort.
Nachdem ich am Hafen in einem Restaurant mit einer herzallerliebsten Kellnerin eine Pizza mit Artischocken, ohne Artischocken gegessen hatte, fuhr ich zum botanischen Garten in Kirstenbosch.
Dort angekommen zog ich meine Schuhe aus und suchte den höchsten Punkt des am Hang gelegenen Gartens. Von dort aus hatte man einen weiten Blick in Richtung Kapstadt. Ich wandelte noch ein wenig weiter durch den Garten und genoss die Natur und Menschen um mich herum.
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Nach einem kleinen Eis folgte ich den Hinweisschildern „concert“ zu einer Wiese vor einer Bühne, wo bereits eine Freiwillige (ich kenne sie vom Zwischenseminar) saß und mit ihrer Freundin auf mich wartete.
Die erste Künstler-Gruppe hieß „Bam Bam Brown“ und obwohl ich sie deutlich besser fand, als die zweite Gruppe namens: „short straw“  (diese erinnerte mich an eine typische Boysband, wie „one direction“), war die Stimmung bei der zweiten Gruppe ausgelassener und es wurde sogar vor der Bühne getanzt. Lag vielleicht an deren Bekanntheit.
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Beide Künstler-Gruppen hatten nichtsdestotrotz eine Gemeinsamkeit: sie brachten das Publikum zum Lachen. Der Sänger der ersten Gruppe tat so, als ob er die Cap des einen Sicherheitsbeauftragten klauen wollen würde und der Gitarrist der zweiten Gruppe wollte einen tanzenden Mann mit Dino-Kostüm auf die Bühne holen. Das wurde dann leider untersagt, zum Entrüsten des Publikums. Mit einem knochenstärkenden Jogurt und übersalzenem Brot ausgestattet, genossen wir den Abend Hüfte schwingend vor der Bühne.
Montag, Dienstag, Mittwoch: Die letzten Arbeitstage vor den Ferien warteten auf uns (zwei Mitfreiwillige und ich, die anderen hatten schon Ferien).
Zu meinen Aufgaben gehörte das Bestreichen des Klettergerüsts im Kindergarten und einiger Bretter mit Motoröl, sowie Müll aufsammeln. Am Schluss hatte ich mehrere Mülleimer voller Plastikmüll. Unser Hausmeister wässerte währenddessen unter anderem den Rasen mit dem Wasserschlauch, der eigentlich für den Brandfall gedacht ist. Wirkt auf mich manchmal alles wie eine verdrehte Welt.
Immerhin hatten wir es dann nach drei Fahrten zu dem Haus eines Mannes, der die Basketballkörbe erneuern sollte, geschafft, den einen alten zu entfernen. Grund für die vielen Fahrten war, dass er erst nicht Zuhause war und dann unser Werkzeug nicht für die Abnahme des Korbes reichte, also musste er eine Metallschneide-Maschine holen. Diese vorkommende "Unorganisiertheit" stört hier aber niemanden, sondern ist total normal und deshalb macht es mir auch Spaß.
Nach dem dritten Arbeitstag waren bereits alle Aufgaben erledigt. Deshalb meinte unser Hausmeister am Mittwoch zu uns: „I have a present for you“, womit er meinte, dass wir den Rest der Woche frei hätten.
Donnerstag: Erst einmal war ausschlafen angesagt. Nachmittags fuhren wir noch zu einem Markt nach Nordhoek mit einigen Mitbewohnern. Dieser Markt war einer derer, der die weiße Mittel- bis Oberschicht gut repräsentierte.
Es gab fast ausschließlich Essensstände. Darunter auch einer mit sehr aromatischem Käse, dieser ist hier nämlich rar und dementsprechend schwer zu finden. Mit passablem Wein und einer schönen Aussicht über das Tal bis hin zum Meer saßen wir den restlichen Abend auf einer Wiese und warteten vergeblich auf den Sonnenuntergang. Das mittelgrau des Himmels ging schließlich in ein dunkelgrau und dann ein schwarz über.
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Freitag: Den zweiten „present-day“ verbrachte ich größtenteils im Auto fahrend. Zuallererst fuhr ich nach Observatory, um dort meine Dreadlocks mal wieder verschönern zu lassen. Dabei lernte ich einige nette Mitbewohner des Dreadlock Künstlers kennen und lernte eine neue Rückenentspannungsübung.
Mein nächsten Stopps waren zwei Musikshops, da ich mir eine Ukulele zulegen will. Der erste hatte nur sehr teure Exemplare und beim zweiten wurde ich ebenfalls nicht fündig. Es muss noch gesagt werden, dass in dem Moment als ich am Einkaufszentrum ankam, wo der zweite Musikshop lag, mein Handy seinen Geist aufgab. Nun steckte ich also irgendwo in einem Stadtteil von Kapstadt fest, in welchem ich mich zu 0% auskannte.
Deshalb fragte ich an der Kasse einen Mitarbeiter, ob er mir vielleicht kurz den Weg auf Google Maps heraussuchen könnte. Dies tat er daraufhin bereitwillig. Natürlich konnte man auf der Karte wenig erkennen. Daraufhin meinte der Mitarbeiter, ob ich im Stress sei. Ich antwortete etwas verwirrt, dass ich Zeit hätte. „Good, so you can just follow me to the N2“ sagte er daraufhin. Einige Minuten später fuhr ich also einem Familienauto mit einem „Children on Board“-Sticker hinterher zur N2 (Autobahn, von der aus ich den Weg nach Hause kannte). An jeder Ampel (und es waren einige) vergewisserte er sich, ob ich ok sei. Was für eine tolle Begebenheit.
Am Abend dieses aufregenden Tages fuhren wir abends noch in eine Bar in Stellenbosch.
Samstag: Mittags hatte ich mich mit zwei Freiwilligen aus anderen Programmen zum Wandern verabredet. Zuerst jedoch fuhr ich zu ihnen auf die Farm und durfte mir diese anschauen.
Dazu gehörten außer den Wohnräumen noch Gemeinschaftsräume, eine Seifenproduktion, Felder und Schuppen. In einem dieser Schuppen hatte eine Hündin vor einigen Tagen Junge geworfen. Erstaunlicherweise ließ sie mich ganz nah an sich heran und es störte sie auch nicht, als die Farmfreiwillige eines der Hande-Babys in die Hand nahm. Es passte perfekt in die Handfläche.
Nachdem wir eine Dreiviertel Stunde in Richtung Wandern gefahren waren, meinte Google Maps wir seien am Ziel. Von dort aus ging es auch für die Freiwillige, die den Weg schon einmal gemacht hatte, auf einem bis dato unbekannten Weg in Richtung eines Schiffswracks.
Nachdem wir ein kurzes Stück auf einer geteerten Straße nach oben gelaufen waren, öffnete sich vor uns der Weg in eine Sandbedeckten Fläche, die weiter anstieg. Es sah aus, als wären wir am Strand angekommen. Jedoch standen wir stattdessen kurze Zeit später an einer Steilküste. Dieser folgten wir auf einem Fahrweg einige Zeit bevor wir auf einem kleinen Pfad in Richtung Meer abstiegen.
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Am Wasser angekommen erwartete uns ein stark verrostetes Schiffsrumpfteil und einige Wasservögel, dessen Name ich nicht kenne.
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Nachdem wir uns das gute Stück angeschaut hatten und einige Fotos geschossen hatten, kletterte ich auf den höchsten Felsen, von welchem ich kaum mehr herunter kam.
Von der Küste aus konnte man auch einen alten Förderkran sehen, dessen Kranteil vom Rumpf ausgehend wie eine Brücke an Land reichte. Es war nach der Besichtigung des Schiffswracks leider schon später Nachmittag und so beschlossen wir uns auf den Rückweg zu machen und den Kran nicht anzuschauen. Auf dem Rückweg stoppten wir noch an einer Fisch-Bude mit super guten Fish & Chips.
Wieder auf der Farm gingen wir noch einmal zu den Hunden und fanden unter den Hundebabys leider ein Totes. Dieses wurde anschließend ehrenvoll begraben.
Bevor ich an diesem Tag nach Hause kam, fuhr ich noch zu einem Braii-Abend, wo sich bereits eine Mitbewohnerin mit ihrem Freund und seine Freunde versammelt hatten. Bei einem Lagerfeuer tauschte man sich aus und lachte.
Sonntag: Ein Tag voller Nichtstun folgte dem ereignisreichen Vortag, jedoch mit einem Eis am Abend.
Montag: Endlich schaffte ich es an diesem Tag den 45 Minuten entfernten Ort Franschhoek zu besuchen. Ich hatte mir vorgenommen dort hässliche Plätze zu fotografieren, um meine Mutter möglichst wenig zu enttäuschen, da sie den französisch angehauchten Ort auch gerne gesehen hätte. Jedoch stellte sich das als unmöglich heraus, denn schon der Weg im Tal zwischen Bergen nach Franschhoek ist einfach wunderschön, mit vielen Weinfarmen links und rechts der Straße. In dem Ort ist dann alles grün, bepflanzt und hübsch hergerichtet. Cafés reihen sich an Cafés, überall gibt es Souvenirshops und am Ende der Hauptstraße ist ein großes Museum mit einem Garten in dem ein weißer Bogen steht.
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Nachdem ich einige Zeit in der Straße flaniert war, zwei Pralinen gegessen hatte, einen Steinelefanten geschenkt bekommen hatte, mich gegen den Museumsbesuch entschieden hatte, rief plötzlich jemand meinen Namen. Auf der anderen Straßenseite stand ein Freund von mir mit seiner Tochter. Sie waren gerade auf dem Weg zum Tennistraining. Nach einem kurzen Plausch mit Selfie führte mich mein Weg zu einem hübschen Café, in dem ich einige Zeit verweilte und mit meinen Eltern telefonierte.
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Bevor ich zurück nach Jamestown fuhr, wollte ich mir noch vom bekannten Franschhoek Pass den Sonnenuntergang anschauen. Die steile Passstraße hinauf führte mich an einer Quelle mit dem Zitat: „besten Wasser“ (von einer Frau, die dort Wasser holte) vorbei. Also hielt ich an, um mir etwas in meine Trinkflasche abzuzapfen.
Der Sonnenuntergang war zwar nicht so spektakulär, dafür aber die Aussicht und die Kälte.
Dienstag: An diesem Tag hatte ich mir vorgenommen mich im Baumarkt nach Dingen für meine Projekte im Kindergarten umzuschauen. Dabei fand ich nach einigem Suchen auch die richtigen Sachen, entschloss mich jedoch mit dem Kauf noch ein wenig zu warten.
Mein zweiter Tagespunkt bestand aus dem Besuch der Academy, wo unsere Briefe immer hingeschickt werden, weil wir keinen funktionierenden Briefkasten haben. Ich wollte mir diese einmal genauer anschauen. Dort wurde ich netterweise sogar herumgeführt.
Gegen Nachmittag holte ich meine Vorfreiwilligen ab und wir fuhren gemeinsam zu der Erzieherin des Kindergartens. Mit ihr und ihrer Tante genossen wir den mitgebrachten Kuchen und unterhielten uns über Gott und die Welt. Die Tochter der Erzieherin kam auch kurz vorbei und gesellte sich zu uns, natürlich vor allem wegen des Kuchens.
Eigentlich hatten meine Vorfreiwillige und ich im Anschluss geplant noch einen Bananenkuchen bei uns in Jamestown zu backen. Doch bevor wir das bewerkstelligen konnten, besuchten wir noch zwei Familien in Khayelitsha, die sie aus ihrer Zeit als Freiwillige kannte. Wir wurden überall herzlich empfangen. Bei der zweiten Familie kannte ich sogar die Tochter, denn sie ist momentan in meinem Kindergarten. Natürlich musste sie mir dann erst mal einen ihrer süßen Balletttänze vorführen.
Nichtsdestotrotz schafften wir es abends noch den Kuchen zu backen und konnten diesen anschließend warm genießen, nachdem ich eine Mitfreiwillige vom Krankenhaus abgeholt hatte, weil sie umgeknickt war (zum Glück nichts gebrochen).
Mittwoch: Ein weiterer durchgeplanter Tag folgte. Ich fuhr zuerst nach Kalk Bay um mir dort den Hafen mit seinen bunten Booten und Fischverkäufern anzuschauen. Anschließend fuhr ich nach Muizenberg und besorgte dort ein Brot bei meinem Lieblingsbäcker, wobei der Bäcker an sich mir etwas zu aufdringlich ist. Immer diese Leute, die deine Nummer haben wollen.
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Hinter dem Bäcker in der Straße gibt es einige hübsche Geschäfte und Cafés und so schlenderte ich durch diese und setzte mich fürs Mittag in ein Café mit einem angeblich sehr guten Käsekuchen. Dieser war sehr anders im Vergleich zu Anderen, aber definitiv nicht besser. Tut mir leid.
Als meine Mittagspause beendet war, begab ich mich zum Strand, um den Wellen den Kampf anzusagen. Mit einem ausgeliehenen Surfbrett stürzte ich mich in die Fluten und hatte viel Spaß.
Gegen Abend besuchte ich noch unsere (meiner Mutter und mir) ehemalige Gastmutter und wir tranken einen Café zusammen. Dabei traf ich auch zwei Schweizerinnen, dir dort gerade wohnten.
Als ich wieder Zuhause war, wurde gerade ein leckerer Auflauf vorbereitet und ein Mitbewohner war von seinem Urlaub in Indien zurückgekommen.
Donnerstag: Eigentlich regnete es den ganzen Tag. Auf jeden Fall auf der Rückfahrt vom Shop, zu welchem ich die Freiwillige und ihren Freund gebracht hatte (sie arbeiten im Shop seines Vaters manchmal gemeinsam) und da sie mit ihrem Fuß nicht Auto fahren konnte, übernahm ich das. Diese Woche war bezüglich des Autos für mich immer super entspannt, da wir nur zu zweit in der WG waren und ich somit immer das eine Auto nutzen konnte.
Als ich nachmittags wieder am Shop auftauchte fuhren wir gemeinsam zum Pizza Essen und anschließend trotz meiner Hitzeschübe nach Kapstadt zum „First Thursday“. Dort besuchten wir zuerst unsere beiden Lieblings-Museen und fuhren danach noch zu einem Veranstaltungsort, an welchem an diesem Abend ein Graffiti-Wettbewerb stattgefunden hatte (diesen verpassten wir leider). Dort trafen wir außerdem einige bekannte Gesichter, u.a. meine Vorfreiwillige. Erschöpft, ging es recht früh nach Hause. Wie ich dann feststellen musste, hatte ich mal wieder Fieber.
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fannys-reise · 6 years ago
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Mütterlicher Besuch
Sonntag: Nachdem ich einige Zeit zwischen wartenden Menschen mit großen Schildern am Flughafen gewartet hatte, bekam ich plötzlich das Bedürfnis mich anzupassen und bastelte aus einem Kassenzettel ein nicht ganz würdiges, aber meinen Möglichkeiten entsprechendes Schild für meine ankommende Mama. Als sie nach scheinbar einer Ewigkeit endlich unter dem „International Arrivals“-Schild auftauchte sah sie mich erst unter den vielen Leuten nicht, doch nach einem kurzen rufen meinerseits entdeckte sie mich und wir fielen uns in die Arme. Das war ein sehr schöner Moment.
Als wir uns wieder gefangen hatten, ging es zum Autoverleih am Flughafen, um sie auch noch als Fahrerin des Leihautos anzumelden (zum Glück musste sie davon nie Gebrauch machen).
Anschließend fuhren wir direkt nach Muizenberg zu unserer Unterkunft für die nächste Woche. Dort angekommen wurden wir super lieb von unserer Gastmutter empfangen und durch einen liebevoll gepflegten Garten zu einem kleinen Häusschen geführt. Gehäckelte Wimpel hingen am Vordach der Terasse, Glaskunstwerke schwangen im Wind und als wir das Häusschen betraten, eröffnete sich vor uns ein Raum, der mit bedachter Hand und einem Hang zum Retro-Stil eingerichtet worden war. Eine Küchenzeile (sogar mit Herdplatte), ein Zwei-Mann-Bett mit gehäckelter Überwurfdecke, zwei Nachtische mit schokoladiger Überraschung, ein kleiner Tisch mit einem Willkommensbrief, sowie einer Schale mit Obst und ein geschwungender Kleiderständer füllten den Raum. In einem kleinen abgetrennten Bereich befand sich das Badezimmer, natürlich mit Raumerfrischer und duftender Seife.
Nachdem wir oder zumindest ich einigermaßen angekommen waren, erkundeten wir die Umgebung. Dazu zählte der Supermarkt, die Strand-Promenade und der bekannte Muizenberg-Market mit seinen vielen Ständen. Von Essens-, Haushaltswaren-, Klamottenständen bis hin zu Handwerksständen war alles dabei. UND bei diesem Markt handelte es sich wirklich um einen lokalen Markt, wo man wenige Touristen antraf.
Abends gingen wir noch am Meer essen und genossen das Beisammen-Sein.
Montag: Was ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe ist, dass meine Mutter nur nach Südafrika kam, weil sie auf ihren Star-Friseur nicht verzichten konnte. Dieser schnitt ihr also an diesem Morgen als erstes die Haare. Teurer Spaß, wenn man dafür extra nach Kapstadt fliegen muss. Glücklicherweise war sie mit meinem Haarschnitt sehr zufrieden, sonst wäre die ganze restliche Zeit wohl kaum auszuhalten gewesen.
Nach einem Frühstück in unserem zukünftigen Lieblings-Frühstücks-Café fuhren wir gestärkt nach Kalk-Bay. Dies ist ein touristischer, malerischer Nachbar-Ort in dem man sehr gut shoppen kann und da das mit der Mama immer am meisten Spaß macht (nicht nur, weil sie bezahlt) schauten wir uns dort gründlich um. Dabei trafen wir eine unglaublich schöne Frau mit leuchtenden grauen Augen und grauem Haar. Sie war Verkäuferin in einem Schmuck-Laden.
Mit einigen Mitbringseln und Klamotten ließen wir uns zur Mittagszeit in einem Restaurant mit überdachter Terrasse am Meer nieder. Dort passierte ein kleines Missgeschick, statt einem Fisch bestellte ich als Vegetarierin ein Steak. Also merkt es euch: „Sirloin“ ist kein Fisch! Der Kellner sah es mit Humor.
Abends planten wir zu Hause auf unserer hübschen Terrasse nur noch einen Salat zu essen. Dazu hatte ich meine Freundin von der Garden Route eingeladen, denn sie wohnt auch in Muizenberg. Als sie endlich kam, blieben wir jedoch auf halbem Weg zur Terrasse bei unseren Gasteltern hängen und führten mit ihnen eines dieser vielen tollen Gespräche. Salat wird ja bekanntlich nicht kalt, also aßen wir diesen etwas später mit dem leckeren deutschen Vollkornbrot, dass meine Mutter mitgebracht hatte.
Dienstag: Das Frühstück wieder im selben Café einnehmend, besuchten wir anschließend noch einen kleinen Bäcker, wo wir uns mit dem Besitzer und alleinigem Mitarbeiter noch recht witzig unterhielten. Dieser rundete beim Endpreis sehr auf, wobei wir so taten, als hätten wir das nicht gemerkt. Man sollte schließlich kleine Unternehmen unterstützen.
Anschließend machten wir uns auf, eine 250 km-Tour mit tollen Aussichten für den Tag zu starten. Zuerst fuhren wir entlang der malerischen Küstenstraße, welche man auch nutzen würde um nach Stellenbosch zu kommen. Jedoch bogen wir auf der Hälfte der Strecke nach Khayelitsha ab und fuhren zum sogenannten „Look-out-hill“. Ein Aussichtshügel, von dem aus man über das Township schauen kann. Ich war bereits dort, doch als ich auf die Frage am Eingang, wer uns hinaufführen würde antwortete, dass ich das sei, bestand einer der Wächter darauf uns hinauf zu begleiten. Oben trafen wir u.a Leute aus Kanada.
Als wir wieder am Fuße es Hügels ankamen, wurde uns empfohlen noch im Schmuckladen vorbeizuschauen. Dort kreiert eine sehr humorvolle Frau traditionellen Xhosa-Schmuck aus kleinsten Perlen. Eins der größten Colliers musste ich sofort anprobieren, aber mir gefiel dann doch das weniger Prunkvolle mit dem dazu passenden Handschmuck.
Nächster Stopp war „Strand“ der Ort, der nach seinem Strand benannt wurde und an den ich zum joggen und surfen regelmäßig fahre. Dort machten wir ein kurzes Picknick und genossen die weiten des Strandes mit seinem tanzenden Sand.
Anscheinend ging es hauptsächlich auf einer Küstenstraße mit wunderschöner Steilküste und Blicken zurück auf der Kap-Region weiter nach Hermanus. Der nächste Streckenabschnitt führte uns an abgelegen wirkenden Dörfern am Meer vorbei, in dessen Hintergrund sich Berge in die Höhe reckten. Es gab hier überall Übernachtungsmöglichkeiten, wozu auch ein Campingplatz in einem Nationalpark mit Strand gehörte. Schließlich passierten wir Gegenden in denen es offensichtlich gebrannt hatte.
Als wir endlich in Hermanus, dem Tagesziel ankamen, war es bereits Nachmittag. Das störte uns aber nicht, ganz im Gegenteil. Zuerst spazierten wir am Wasser in Richtung der Promenade und setzten uns schließlich gemütlich in ein französisches, kleines Café.
Danach folgte ein Spaziergang durch eine Einkaufs-Straße hin zur bekanntesten Hermanus Bucht, leider nur mit der Vorstellung der Wale, aber dafür mit Klippschliefern an unserer Seite.
Mit einem Besuch der Mall schlossen wir unseren Besuch in Hermanus ab. Wobei ich im Auto eine Runde schlief, während meine Mama einkaufte. Schließlich war ich die ganze Zeit gefahren und wir mussten noch zurück.
Die Rückfahrt führte uns nicht an der Küste entlang, sondern durchs Inland. Die höchste Stelle der Strecke ist ein Pass, von dem aus man einen weiten Blick über Teile der Kap-Region hat. Während wir diesem Pass entgegenstrebten, ging die Sonne langsam unter und wir fuhren in den blutroten Himmel. Als wir den Pass erreichten, hatten wir einen Blick auf ein lichtes Meer aus Zivilisation, während wir uns auf einer geschlängelten Straße diesem zubewegten.
Wieder Zuhause angekommen, musste ich noch in die kleine Parklücke mit Bordstein einparken und dann hatte ich es für den Tag geschafft.
Mittwoch: Dieser Tag begann ohne richtiges Frühstück, denn wir wollten pünktlich am Tafelberg sein. Mit einem ziemlich guten Parkplatz schafften wir das auch.
Mit einer überfüllten Seilbahn ging es dann nach oben. Oben angekommen, war es für mich ehrlich gesagt ziemlich ungewohnt, ohne einen Aufstieg plötzlich 1000m höher zu sein. Die Sicht auf Kapstadt war uns leider durch Wolken versperrt, also setzten wir uns auf der anderen Seite auf einen großen Stein und frühstückten erst einmal. Nach einiger Zeit gesellten sich mehrere schwarz-orangene Vögel zu uns, ebenso wie eine Slowakin, die wir jedoch deutlich schneller als die Vögeln wieder los wurde.
Danach liefen wir auf der Kapstadt abgewandten Seite ein wenige weiter nach hinten und hatten so einen Blick auf Muizenberg. Die typische Sicht auf Kapstadt blieb uns aber nicht verwehrt, sondern die Wolken lösten sich etwas später vor uns am Hang auf und gaben den weltberühmten Blick frei.
Wir waren sogar Zuschauer, als sich mehrere Menschen freiwillig in die Tiefe stürzten. Diese trugen jedoch glücklicherweise Wingsuits (Fledermaus-ähnliche Anzüge mit denen man durch die Luft gleitet) und Fallschirme. Nachdem sie abgesprungen waren, tauchten sie erst in weiter Ferne wieder als kleine fliegende Punkte auf.
Wieder am Fuß des Tafelberges fuhren wir zu einer deutschen Bäckerei und genossen ein paar Leckereien im urigen Hinterhof des dazugehörigen Cafés.
Der nächste Tagespunkt bestand darin, das „Bo-Kaap“ mit einer Free-Walking-Tour zu erkunden. Wir hatten die selbe Führerin, wie auch ich letztes Mal. Sie erklärte die Gründung, Probleme und viele weitere Details des bunten Bezirks.
Gegen Abend kamen wir an der Waterfront, der Touri-Hafen-Area in Kapstadt an und besuchten dort einen Foodmarket. Bevor wir nach Hause fuhren, setzten wir uns noch ans Wasser, lauschten einem Sänger mit Geigen-Begleitung (interessante Mischung) und riefen Papa an.
Donnerstag: Die nächste Touristen-Attraktion nahte an diesem Tag: Das Kap. Doch bevor es los ging, aßen wir noch in einem für uns neuen Café Frühstück. Dort schmeckte mein Rührei leider nach Plastik und Toilettenreiniger, deshalb beschloss ich aus gesundheitlichen Gründen, dieses nicht zu vollständig zu verspeisen. Tut mir leid für die Kinder in Afrika, die hungern müssen.
Auf dem Weg zum Kap machten wir noch kurz bei den Pinguinen in Simons Town halt. Einer der kleinen Geschöpfe strecke in lustigen Drehbewegungen seinen Kopf in Richtung meines Handys.
Am Kap angekommen entschlossen wir uns, erst einmal zum Cape Point zu fahren und den südlichsten Punkt Afrikas zu betrachten. Wir erklommen die paar Stufen zur Aussichtsplattform und versuchten oben recht unerfolgreich ein Selfie mit der Spitze des Kaps zu machen.
Anschließend hatte ich geplant, noch einen Abstecher zu einem der, meiner Meinung nach schönsten Strände der Kap-Region zu machen. Jedoch fing es plötzlich an zu regnen und so machten wir, nachdem wir kurz mit einer chinesischen Familie gesprochen hatten unser Picknick im Auto und fuhren anschließend zum Kap der guten Hoffnung. Auf dem Weg dort hin tauchte links eine Baboon-Gruppe auf. Das konnte man von weitem erahnen, da eine Kolonne von Autos an dieser Stelle am Straßenrand hielt. Fotos gelangen aufgrund der großen Distanz schlecht.
Als wir bereits fast am Kap waren, überraschte uns eine zweite Tierart. Es tauchten plötzlich zwei Strauße auf unserer linken Seite auf. Ein Pärchen. In relativ freier Wildbahn (abgezäunter Nationalpark) ist das natürlich noch einmal etwas ganz anderes als auf einer Farm in Oudtshoorn.
Am Kap schafften wir es noch, ein Foto mit DEM Schild zu machen, doch als wir einige Meter in Richtung Meer liefen, fing es wieder an zu regnen und deshalb liefen wir die 50 Meter zum sicheren Auto. Als wir dort ankamen, waren wir komplett nass!
Da es noch nicht zu spät am Tag war, beschlossen wir eine Kapumrundung zu machen.
Die Straße führte einmal an der Küste um das gesamte Kap herum. Zuerst schmiegten sich Küstendörfer an die Straße, dann folgten Strände und schließlich erkannte ich eine Gegend wieder und zeigte meiner Mutter einen weitläufigen Strand (Nordhoek), an welchem ich mit anderen Freiwilligen bereits einmal einen Sonnenuntergang bestaunt hatte.
Der nächste Abschnitt der Strecke war sehr bekannt. Der sogenannte „Chapmans Peak“, für welchen man sogar den stolzen Preis von umgerechnet 3 Euro zahlen muss. Dieser Streckenabschnitt ist geprägt von engen Straßen mit vielen Kurven und dementsprechend niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzungen, aber vor allem von wunderschönen Aussichten, vor allem zur Sonnenuntergangszeit. Bei uns war der Sonnenuntergang nicht wirklich zu sehen, das lag aber vor allem an dem diesigen und gewölkten Wetter. Trotzdem waren die Aussichten beeindruckend und wegen des Wetters hatten sie einen mystischen Touch.
Man konnte fast nach jeder Kurve anhalten und Fotos machen, diese Möglichkeit nutzten wir einige Male. Ironischer Weise wird man während des fotografieren/filmens selbst gefilmt, da die Strecke penibel überwacht wird. An jeder Ecke sind Kameras befestigt.
Auf einer Beobachtungsplattform kamen wir dann mit einer Gruppe Juden ins Gespräch, die sehr viel lachten und scherzten. In der gesamten Zeit mit meiner Mutter kam ich irgendwie mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt. Das ist hier natürlich auch deutlich einfacherer, als in Deutschland.
Unser letzter Stopp war Champs Bay, wo das Wasser angeblich sehr sehr kalt sein soll. Das konnten wir leider nicht austesten, da wir erst am Abend dort angelangten. Wir hatten uns bereits vorher für ein Sushi-Restaurant entschieden, welches, wie sich herausstellte hervorragendes Sushi anbot.
Eine Nachtfahrt auf größtenteils engen Straße bildete den Abschluss unseres erneut recht langen Tages.
Freitag: Gefrühstückt wurde diesmal in Kalk Bay und anschließend schauten wir uns noch den Hafen mit bunten Bootchen an, den wir das letzte Mal bereits sehen wollten. Dort wurde frischer Fisch angeboten, doch leider hätten wir keine Möglichkeit gehabt diesen zuzubereiten.
Mittags fuhren wir wieder zur Waterfront, von wo aus unser Boot nach Robben Island ging. Die Fahrt hatten wir bereits am Mittwoch gebucht.
Nach einem kurzen Einleitungsfilm und einer längeren Warteschlange saßen wir auf dem Boot. Eine dreiviertel Stunde dauerte die Überfahrt ungefähr. Von der Anlegestelle ging es dann weiter mit einer geführten Bus-Tour. Dabei erfuhr man von den Zuständen früher und heute auf der Insel. Heute gibt es dort eine Kriminalitätsrate von 0%. Außerdem sahen wir den berühmten Steinhaufen Mandelas (bei Unwissenheit bitte googeln).
Anschließend folgte eine Tour eines ehemaligen Insassen (Sipho) durch ehemaliges Gefängnis-Gebäude, wozu natürlich auch Mandelas Zelle gehörte (welche Überraschung, sie sieht genauso wie die anderen aus). Den Einblick, welchen wir durch den Zeitzeugen hatten, war viel nahegehender und persönlicher, als ich erwartet hatte. Leider war viel zu wenig Zeit.
Wieder auf dem Festland fuhren wir direkt nach Muizenberg, denn dort erwartete uns ein Braii mit unseren Gasteltern. Diese hatten sich meiner Meinung nach riesige Mühe mit dem Essen gegeben und waren dabei sogar noch auf meinen Wunsch eingegangen. Ich hatte mit nämlich gewünscht, dass meine Mutter einmal Pap (Maisbrei) und Chakalaka (eine Gemüsemischung, die leicht süßlich ist) probiert. Wir verbrachten einen tollen Abend zusammen und führten spannende Gespräche.
Samstag: Wegen der Strapazen und vielen Programmpunkten der letzten Tage beschlossen wir, den nächsten Tag etwas ruhiger anzugehen und nicht in den Botanischen Garten in Kirstenbosch zu fahren. Ein Frühstück in unserem Lieblingscafé „Knead“ durfte da natürlich nicht fehlen. Im Anschluss kühlten wir uns im Meer ab und setzten uns danach an den Strand, um die angeblich besten Fish'n Chips zu essen.
Nachdem wir noch einen kurzen Plausch mit einer deutschen Familie geführt hatten, war uns kalt und wir hatten genug vom Meer. Deshalb beschlossen wir ins Kino an der Waterfront zu fahren und uns dort den Film: „Green Book“ anzuschauen. Trotz der englischen Sprache verstanden wir fast alles und lachten mit den anderen Zuschauern über den ein oder anderen eingebauten Witz.
Nach dem Kinobesuch blieben wir noch bei einer italienischen Eisdiele hängen. Als wir das Eis vor uns hatten, stellte sich mir die Frage, ob es sich bei dem Eisverkäufer wirklich um einen Italiener handelt. Meine Meinung war, ja, jedoch meinte meine Mutter etwas anderes. Also mussten wir dem Problem auf den Grund gehen und ihn fragen. Wie sich dann herausstellte, war er Grieche.
Sonntag: Am Sonntag zogen wir schon nach Jamestown um. Ohne ein „Auf Wiedersehen“ mussten wir abreisen, weil unsere Gasteltern nicht da waren. Jedoch verabschiedeten wir uns später per Telefon von ihnen.
In Jamestown angekommen, fanden wir zuerst die Ferienwohnung nicht. Nachdem ich bei fremden Leuten in eine enge Einfahrt gefahren war und den Respekt der Bewohnerin für meine Fahrkünste bekommen hatte, weil ich die Einfahrt ohne Schrammen wieder verlassen hatte, riefen wir die Besitzerin der Ferienwohnung an. Diese war gerade gar nicht Zuhause, beschrieb uns aber das Haus und eine Reinigungskraft öffnete uns das sehr breite Eisentor.
Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, fuhren wir nach Stellenbosch und holten unser Frühstück in meinem Lieblingscafé „Bird and Church“ nach. Ein Kellner erkannte mich wieder und so wurde ich in der ganzen Küche bekannt. Das Essen war natürlich köstlich.
Nach einem kurzen Einkauf für den nächsten Tag fuhren wir zum „Route-44-Market“. Dort verbrachten wir einige Zeit und kauften schöne Mitbringsel. Außerdem aß ich die ekelhafteste Frühlingsrolle meines Lebens. Man kann wohl kaum mehr mit Koriander übertreiben. Dafür war der Café in Anschluss sehr lecker. Mit dem Verkäufer hatte ich mich lustigerweise kurz vorher bereits unterhalten.
Am Abend, nachdem wir uns in der Ferienwohnung eingerichtet hatten, zu welcher elegante Schiebetüren, ein Fernseher, sowie ein Pool mit Liegestühlen gehörte, fuhren wir zu meiner WG.
Dort hatten meine Mitbewohner bereits einen Grillabend, hier „Braii“ genannt, vorbereitet. Wir aßen lecker bei hereinbrechender Dunkelheit und meine Mama konnte die WG kennenlernen.
Montag: Für mich ging am Montag die Arbeit wieder los, doch dieses eine Mal kam meine Mutter mit. Bei den Kindern war sie natürlich der Hit und brachte ihnen sogar ein Spiel bei, welches sie mit großer Begeisterung in den darauffolgenden Tagen wiederholten. Auch die Kindergärtnerin freute sich sehr, sie kennen zu lernen.
Ziemlich müde und fertig saßen wir dann nachmittags noch beim Xhosa-Unterricht. Bis zum Abend hatten wir uns aber wieder erholt und konnten mit dem Uber nach Stellenbosch fahren und dort ein Winetasting machen, sowie Essen gehen. Der letzte Abend zusammen war gekommen.
Sowohl auf Hin-, als auch auf der Rückfahrt unterhielten wir uns nett mit den Uber-Fahrern und lernten zum Beispiel, dass „Khayelitsha“, „neues Zuhause“ bedeutet.
Dienstag: Der Ausflug mit dem Kindergarten zum Affenpark kam mir an dem Tag ganz gelegen, denn dann konnte ich im Anschluss früher gehen und meine Mama zum Flughafen bringen. Aber jetzt habe ich vorgegriffen. Morgens fuhren die Kinder mit Minibussen und ich mit unserem Leihauto zum Affenpark, um dort an einer geführten Tour teilzunehmen. Vor dem Eingang wartend war es schwierig die Kinder ruhig zu halten, da sie jede Bewegung einer Katze, einer Schlange (diese sah ich nicht) und eines Affen im Gehege mit lauter Stimme kundgeben mussten. Ach, Kinder sind doch toll und so aufmerksam.
Die Führung war natürlich auf Xhosa, trotzdem verstand ich manches. Kreischende Affen umgaben uns und einige Kinder bekamen ein wenig Angst.
Das Highlight war definitiv der klatschende Affe, der zu „If you're happy and you know it“ begann mit den Kindern zu klatschen. Da stellt sich einem doch die Frage, ob Menschenaffen mehr Rechte bekommen sollten.
Nach der Tour aßen die Kinder ihr mitgebrachtes Essen und durften anschließend noch einen Blick in das Reptilien-Haus werfen. Dort war Flüstern das höchste Gebot. Die Umsetzung gestaltete sich als schwierig.
Als die Kinder mit den Bussen wieder zurück zur Schule gebracht wurden, fuhr ich nach Jamestown, um meine Mutter zum Flughafen zu bringen.
Dort angekommen setzten wir uns noch ins, ja man kann es sich schon denken, Café. Nach einigen dicken Umarmungen fuhr ich zurück nach Jamestown und meine Mutter flog in Richtung Deutschland.
Mittwoch: Meine Mama landete an diesem Tag nach über 12 Stunden Flug erkältet und munter in Deutschland. Mein normaler Alltag holte mich in den nächsten Tagen wieder ein und darüber war ich ganz froh, denn in dem Luxus unseres Urlaubs fühlte ich mich manchmal etwas unwohl, vor allem in Jamestown, da mir dort erneut auffiel wie privilegiert ich bin.
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fannys-reise · 6 years ago
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Elfter Blogeintrag RSA
Mittwoch, Donnerstag & Freitag: Wieder im Kindergarten ging der Alltag los, aber ich hatte und habe jetzt nach dem Zwischenseminar eine andere Sicht auf die Dinge, was mir vieles erleichtert. Am Freitag Morgen fuhren der Großteil meiner WG zu ihrem Zwischenseminar und somit hatten wir ein ruhiges Wochenende vor uns. Dafür besuchte uns ein Freiwilliger aus Hermanus vom Seminar und schaute sich am Freitag unseren Arbeits-Alltag an. Außerdem überraschte mich die Erzieherin aus meinem Kindergarten mit einer Chorstunde am Nachmittag, als plötzlich viele Schüler aus unterschiedlichen Klassen in den Kindergarten strömten und zu singen begannen.
Samstag: Morgens fuhren wir trotz Wochenende zur Schule. Dort fand ein „Meeting“mit den Eltern statt (Elternabend). Nachdem wir zu Beginn vorgestellt wurden, folgten zwei Stunden auf Stühlen sitzend vor der versammelten Mannschaft von Eltern. Zudem verstanden wir fast nichts von dem, was den Eltern mitgeteilt wurde, da größtenteils Xhosa gesprochen wurde.
Den restlichen Tag verbrachte ich entspannt Zuhause und versuchte gegen Abend mir den „African Salad“ (auf Xhosa „Umpogoqo“, bestehend aus sehr lang gekochtem und pulvrig werdenden Maisbrei und Sauermilch) zuzubereiten, scheiterte aber wieder einmal an meiner Geduld.
Sonntag: Nach einem ausgiebigen und dem Sonntag entsprechenden Frühstück fuhr ich nach Strand, um zu surfen. Bis auf die Tatsache, dass ich mein Handtuch vergaß und im Wasser, wegen eines Kinder-Surf-Wettbewerbs von einem Mann unfreundlich in einen anderen Strandabschnitt verwiesen wurde, hatte ich viel Spaß. Später stießen zu mir noch weitere Anfänger.
Montag: An diesem ersten Wochentag fuhr ich nach der Arbeit, welcher vor allem aus dem Fotografieren des Kindergarten-Alltags bestanden hatte, das erste Mal allein zum Center, da keiner der Anwesenden WG-Mitglieder zur Xhosa Stunde gehen wollte. Das gab mir die Möglichkeit im Center noch Klavier zu üben, worüber ich mich sehr freute.
Dienstag, Mittwoch & Donnerstag: Fast jeden Tag hatten wir mehrere Stunden Stromausfall wegen eines Sparmodus, genannt „Load Shedding“. Interessanter Weise stört mich das meistens nicht sonderlich.
Am Donnerstag war ich das erste Mal beim Volleyball-„Training“, welches man eher als sozialisierende Beach-Volleyball-Session bezeichnen sollte. Nachdem wir uns aufgrund eines falschen Standortes verfahren hatten, fanden wir schließlich mit der Hilfe einer Teilnehmerin den Weg. Dort angekommen begrüßten uns sechs Studenten, von denen 50% deutsch sprachen, aber aus Namibia kamen. Wir spielten uns kurz ein und verbrachten den Rest der Zeit mit Spielen in unterschiedlichen Teamaufstellungen. In diesem Studenten Sport-Bereich, wozu das Beach-Volleyball-Feld gehörte, fühlten wir uns etwas abgehoben und mir fiel wieder der riesige Unterschied zum meinem Alltag in Khayelitsha auf.
Freitag, Samstag & Sonntag: Dieses Wochenende verbrachte ich hauptsächlich in einer Camphill-Einrichtung (eine Lebensmöglichkeit für behinderte Menschen mit Schule, Arbeits- und Wohnmöglichkeiten) in Hermanus. Eine derer, die vom Feuer betroffen gewesen waren.
Am Freitag Nachmittag wurde ich von einer Mitfreiwilligen nach Stellenbosch gefahren und startete von dort aus meine 4-stündige Reise nach Hermanus mit dem Minibus-Taxi (eines der wenigen öffentlichen Verkehrsmitteln). Mit dem ersten Minibus fuhr ich 5 Minuten und wurde dann beim Township hinter Stellenbosch zu einem anderen Minibus verwiesen. Dieser fuhr mich dann nach Bellville, was leider entgegen meiner eigentlichen Richtung lag. Jedoch wurde mir vorher versichert, dass dies der einzige Weg sei. In Bellville angekommen, empfing mich eine hektische Atmosphäre mit vielen Menschen, die durcheinander wuselten und hupenden Minibussen. In dem Gewimmel wurde Essen und Haushaltswaren verkauft. Von Chips über gegrilltes Fleisch und Obst bis hin zu Wäscheklammern war alles dabei.
Dort fand ich nach kurzem Fragen und suchen (mir wurde in Minibussen immer geholfen) fand ich den Minibus nach Hermanus und stieg ein. Selbst wenn man bereits im Bus sitzt, werden einem noch Waren von laufenden Verkäufern angeboten. Ich wies das Küchenhandtuch dankend ab.
Im Minibus war wieder erwarten nicht an Schlaf oder Musik hören zu denken. Mein Sitznachbar war sehr gesprächig und hatte ein großes Wissen über die politische Situation in unterschiedlichen Ländern. Wir unterhielten uns über Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und Terrorgruppen. Nach einem Stau gesellte sich noch ein zweiter Mann zu uns und beteiligte sich am Gespräch. Unsere Diskussionsrunde bestand somit aus einem Xhosa-Verteidiger, einem Afrikaans sprechenden Mann, der bei home affairs arbeitet und einer deutschen Freiwilligen. Eine spannende Mischung.
Von einem Freiwilligen aus dem Camphill wurde mir ein Taxi von Hermanus zum Camphill organisiert und so kam ich gegen halb 9 Uhr abends endlich an.
Am nächsten Tag lernte ich die anderen Freiwilligen, die ich noch nicht vom Seminar kannte, kennen. Ich wurde im Camphill herumgeführt und machte anschließend noch eine Wanderung in der verbrannten Umgebung. Alles wirkte unnatürlich und ein wenig gespenstisch. Besonders als wir den Gipfel erreichten, der von Wolken verhangen war und über dessen Grad die Wolkenfetzen wehten.
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Bis abends saßen wir alle gemeinsam im Innenhof des einen Wohnhauses und ich lernte noch mehr Freiwillige des Camphills kennen. Ein Freiwilliger kochte am Abend mit dem gespendeten Essen von Supermärkten, welches das Camphill regelmäßig erhält ein sehr leckeres Essen. Während wir aßen lief klassische Musik, was mich sehr überraschte und erfreute, da ich die meisten Stücke zuordnen konnte.
Am nächsten Tag machte ich mich nach de Frühstück wieder auf den Rückweg. Diesmal musste ich einmal in Hermanus (in einem der Townships) umsteigen und saß dann über die Hälfte der Strecke auf den Stufen des Busses, zwischen der Buswand und einer Frau eingequetscht, da ich nicht länger auf den nächsten Bus warten wollte. Nach einigen Versuchen und viel Anschieben sprang der Bus an und wir fuhren los. In Bellville stieg ich wieder um und unterhielt mich auf dieser Fahrt mit einer Afrikaans sprechende Frau, welche mir ihre Lebens- und Leidensgeschichte erzählte und mir einige mütterliche Tipps gab.
Wieder Zuhause verbrachte ich den Rest meiner Zeit wider erwarten nicht mit entspannen, sondern mit einer Jogging-Runde am Strand von Strand.
Dienstag: Nachmittags erfuhren wir, dass wir am nächsten Tag im Center zu einer Präsentation zum Thema Drogen gehen sollten. Eigentlich war vorgesehen, dass keiner der Freiwilligen morgens arbeiten sollte. Meine Kindergärtnerin setzte sich jedoch für das Gegenteil ein und so stand nach einer kurzen Diskussion fest, dass wir am nächsten Tag Vormittags arbeiten müssten.
Mittwoch: Nach einem kurzen Arbeitstag bis 11 Uhr fuhren wir zum Center. Dort waren wir mit den Center-Studenten im Publikum des kreativ gestalteten Vortrages über Drogen. Ein Mann erzählte uns von seinen Erfahrungen, den Wirkungen und auch über Abhängigkeit und deren Hintergründe. Die Wirkung stellte er mit Hilfe von Masken, die Personen aus dem Publikum trugen, dar.
Seine Ansätze waren meiner Meinung nach sehr interessant und mir vorher größtenteils nicht bekannt. In dem Sinne lohnte sich die dort investierte Zeit.
Donnerstag: Die einzige Besonderheit diesen Tages war, dass wir aufgrund eines Protestes, der sich über Khayelitsha ausbreitete, früher nach Hause gehen durften. Grund für Proteste, auch in der nächsten Zeit sind die kommenden Wahlen. Es kann also in Zukunft durchaus dazu kommen, dass wir den ein oder anderen Tag aus Sicherheitsgründen nicht ins Township fahren dürfen.
Freitag: Nach einem ebenso kurzen Arbeitstag, wie es der Mittwoch gewesen war, fuhren wir nach Stellenbosch in die Waldorfschule. Dort wurden über das ganze Wochenende olympische Spiele für die Kinder unterschiedlicher Schulen veranstaltet. Nach einer Einordnung in Teams/Städte, welche mit Bändchen gekennzeichnet waren, übten die Kinder (welche natürlich Togas trugen) die verschiedenen Sportarten. Diskus- und Speerwerfen hatten die Kinder vorher noch nie gemacht, wohingegen Sprint und Ausdauerlauf zu den Klassikern im Sportunterricht gehören und den Kindern somit bestens bekannt waren.
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Ich hatte mich beim Ende der Sprintbahn platziert und fungierte als Motivatorin und Korrektorin. Vor allem saß/stand ich aber in der prallen Sonne ohne Sonnenschutz. Nach einer kurzen Kekse-, Obst-, und Saftpause ging das Training weiter. Ich fuhr dann schon nach Hause, im Gegensatz zu meinen Mitfreiwilligen (auch aus einer anderen Schule), die noch bis zum Abend des nächsten Tages blieben, die Nacht dort verbrachten (aber nicht wie die Kinder draußen) und die Wettkämpfe miterlebten.
Samstag: Gegen Mittag wurde ich von einer Mitfreiwilligen in Stellenbosch abgesetzt und konnte dort das Leihauto für meine Mama und mich abholen. Doch bevor ich damit zurück fuhr, gönnte ich mir eine ausgefallene Brotzeit in einem Restaurant. Sie bestand aus gutem Brot, echter Butter, leckerem Käse und Antipasti.
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Zurück in Jamestown ging es nach einer Stunde bereits schon wieder los nach Somerset West, wo ich ein Konzert besuchte, bei welchem zwei Lehrer aus meinem Gymnasium in Deutschland mitwirkten. Es war ein herzliches Wiedersehen.
Als ob ich an dem Tag nicht schon Essen gegangen wäre, fuhr ich mit meinen Mitbewohnern nach ihrem zweiten Olympia-Tag noch nach Stellenbosch zum Abendessen. Nach einigem Üben komme ich jetzt auch recht gut mit dem blechigen Leihauto klar, obwohl ich viel lieber unseren Citigolf fahren würde.
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fannys-reise · 7 years ago
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Das Zwischenseminar
Das Zwischenseminar begann am Freitag mit einer Fahrt im Minibus. Geplant war, dass wir von der Zenzeleni School um 8 Uhr zum Center gefahren wären würden. Natürlich standen wir auf dem Weg zur Schule im Stau und fürchteten, den Bus zu verpassen. Auf dem Standstreifen fahrend, überholten wir die lange Schlange und kamen nur 20 Minuten zu spät an der Schule an. Der Bus kam natürlich auch verspätet. Also alles kein Problem. Auf der Fahrt zum Center fuhren wir etliche Umwege, um u.a. einen Anhänger ohne Bedeckung zu montieren. Dieser wurde dann am Center mit den Rucksäcken nahezu aller Teilnehmer beladen und mit einem Tuch notdürftig abgedeckt.
Auf der Fahrt unterhielt ich mich mit den vielen Center-Freiwilligen und lernte die wenigen Freiwilligen von anderen Einsatzstellen kennen. Während der Fahrt bangten wir an einigen Ampeln um das Gepäck, von welchem sich das Tuch gelöst hatte und welches nun offensichtlich als gute Beute erkennbar war. Als wir dann nach einiger Zeit eine Schotterstraße mit 80 km/h entlang bretterten, legte sich noch zusätzlich eine sandige Dreckschicht auf die Gepäckstücke.
An der Farm, die unser Ziel darstellte angekommen, wurden wir herzlich von unserer u.a. deutsch sprechenden Gastmutter begrüßt und direkt zu den „bescheidenen“ Räumen geschickt. Als ich das erste Zimmer sah, wurde mir klar, dass sie die Bescheidenheit ironisch gemeint hatte, denn alle 10 Zimmer (für 15 Leute) waren luxuriös und komfortabel eingerichtet, mit Blick auf die Berge und einen Seerosenteich. Ich ergatterte sogar ein Einzelzimmer mit einem weichen Doppelbett.
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Direkt nachdem wir uns eingerichtet hatten, gab es bereits Mittagessen und das war der Hammer. Das gesamte Seminar-Essen war vielfältig, vegetarisch, mit Zutaten von der Farm und vor allem musste man es nicht selbst zubereiten. Hotel Mama lässt grüßen.
Mit dem Seminarleiter, der bis jetzt auch unser Ansprechpartner war (er geht zurück nach Deutschland) begann das Seminar nach dem Essen sehr entspannt mit einem Rundweg über die Farm. Dabei begegneten uns auch ein Hund, drei Katzen (u.a. eine Baby Katze mit Beiß- und Kratzfreudigkeit), Hühner, Hasen und drei Esel.
Während der nächsten Tage besprachen wir vorher aufgeschriebene Themen, wie Sinnlosigkeit und Mitgefühl. Dabei entstand eine ungeplante und unglaublich spannende Diskussion. Außerdem wurden die verschiedenen Einsatzstellen vorgestellt, welche einige Camphill-Einrichtungen einschloss. Nach den Erzählungen hatte ich tatsächlich das Gefühl nicht zu arbeiten, da einige im Camphill rund um die Uhr ansprechbar sein müssen. Des weiteren wurde sich über Spiele/Lieder für die Kinder ausgetauscht und persönliche Erfahrungen in Form von Geschichten erzählt. Eine dieser Geschichten handelte von einem Feuer, welches zwei Camphill-Einrichtungen betroffen hatte. Bei einer der beiden, waren die Hausmütter mit den Autos allein weggefahren und hatten die Kinder und Freiwilligen zurück gelassen. Glücklicherweise entschied sich einer der Busse von einem benachbarten Camphill (das ebenfalls betroffen war) dafür nachzuschauen, ob noch Menschen in dem brennenden Gebiet seien. So konnten die Kinder und Freiwilligen gerettet werden. Einige dort erlitten leider ein Traumata und wurden nachher von der Notfallpädagogok betreut. Bei beiden Camphills blieben glücklicherweise erstaunlich viele Gebäude stehen.
Neben den Gesprächsrunden in unserem Seminarraum mit den wackeligen Plastikstühlen wanderten wir viel in der Umgebung und halfen auch dabei mit einige Wege von Gestrüpp und Unkraut zu befreien. Die Landschaft dort war teilweise recht trocken und von Pflanzen gekennzeichnet, welche der Wind zu bewegten und fließenden Ebenen machte. Auf der anderen Seite gab es tropenähnliche Bereiche mit viel Vegetation und entsprechender Feuchtigkeit.
Abends saßen wir immer zusammen und spielten Karten oder unterhielten uns. Am letzten Abend gab es sogar ein Lagerfeuer mit gegrillten Toasts und Stockbrot.
Am letzten Tag machten wir abschließend eine kreative Aufgabe zum Thema Zukunft. Die Rückfahrt (diesmal mit einem geschlossenen Anhänger) zog sich sehr lange hin, weil wir unabgesprochen einen Abstecher nach Khayelitsha machten, um den Fahrer zu wechseln.
Das gesamte Seminar war wie eine kurze Alltagspause. Kein Empfang, sehr gutes Essen, die Natur um einen und die neuen Menschen, die man kenne lernte, ließen mich zu Ruhe kommen und mit neuer Motivation in die zweite Hälfte des Freiwilligendienstes starten. Leider trübte eine Meldung das ganze. Eines Nachmittags erfuhren wir nämlich von einem Mitfreiwilligen, dass bei ihm in der WG über das offene Fenster mit Leiter eingebrochen worden war. Kurz darauf erhielten wir die Nachricht, dass auch bei uns zwei Personen nachts im Haus gewesen waren und einige Schuhe, sowie Wein entwendet hatte, bevor sie von unseren Mitbewohnern entdeckt wurden. Immerhin haben wir jetzt erstaunlich schnell auf beiden unabgedeckten Seiten noch jeweils einen Melder für die Alarmanlage bekommen.
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fannys-reise · 7 years ago
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Zehnter Blogeintrag RSA
Dienstag & Mittwoch: Ein stressiger zweiter Tag der Woche, aber nicht wegen des Kindergartens (denn dort ist es momentan sehr entspannt mit den wenigen Kindern), sondern wegen des restlichen Tages.
Nach der Arbeit fuhren wir nämlich nach Plumstead zum craft workshop. Anschließend suchten wir im Supermarkt noch Utensilien für den anstehenden Geburtstag einer Mitbewohnerin. Als wir wieder Zuhause waren, fuhr ich direkt nach Stellenbosch, um einen Eisgutschein, ebenfalls für ihren Geburtstag zu besorgen. Dann wurde gekocht und gegessen. Anschließend folgte ein Anruf bei den Eltern und das Fertigstellen des Kalenders (auch für den Geburtstag). Entsprechend tot war ich am Ende des Tages.
Am nächsten Tag wurden wir für den Aufwand mit einem fröhlichen Geburtstagskind belohnt. Zuerst besuchten sie und ich den botanischen Garten in Stellenbosch, während die anderen den Geburtstagstisch vorbereiteten. Der Garten stellte sich als recht klein heraus, mit vielen sehr alten Bäumen, einem Kräutergarten,  sowie einem tropischen Wald und einem Seerosenteich. Von allen Seiten an Straßen grenzend erwartet man bei diesem botanischen Garten Straßenlärm, aber das Gegenteil war der Fall. Man tauchte dort in eine andere Welt, in eine ruhige und entspannte Atmosphäre.
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Als wir wieder Zuhause ankamen, stand auf dem Geburtstagstisch eine leckere Schoko-Himbeer-Torte (tut mir leid, aber die meiner Mutter ist leckerer) und Geschenke, alles mit Kerzen optisch abgerundet.
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Abends saßen wir noch gemeinsam zusammen und spielten ein Spiel.
Donnerstag & Freitag: Zwei recht normale Arbeitstage (mit eine Strandbesuch am Donnerstag), bis auf eine amüsante Begebenheit. Am Freitag sollte ich mit einem Teacher erstmals die Puppenklamotten per Hand waschen und als ich mich daran machte, die Kleidungsstücke mit meiner Hände Kraft zu reinigen, fing sie plötzlich an zu lachen und meinte zu ihrer Kollegin, sie solle sich meine Handwasch-Methode anschauen. Ich musste ebenso anfangen zu lachen und fragte sie daraufhin nach der richtigen Methode. Sie erklärte es mir gerne, natürlich sah es nachher trotzdem nicht so professionell, wie bei ihr aus. Da habe ich mal wieder war gelernt. Vorhänge kann ich jetzt übrigens auch aufhängen und weiß, dass „wire“ nicht Wäscheklammer bedeutet. Naja, manchmal redet man eben aneinander vorbei.
Samstag: Gegen Mittag begaben wir uns dann auch endlich aus unseren Betten. Viel konnte man mit der restlichen Zeit dann natürlich nicht mehr anfangen. Gegen Abend empfanden eine Mitbewohnerin und ich den Tag als so ungenutzt, dass wir beschlossen noch in Stellenbosch essen zu gehen. Bei einem guten Wein und pornösem Flammkuchen saßen wir in einem Restaurant und wurden von zwei sehr spaßigen Kellnern unterhalten. Ein Eis in DER Eisdiele Stellenbosch's als Nachtisch durfte natürlich auch nicht fehlen.
Da der Abend noch jung war, fuhren wir noch zum „Light-Festival“ auf einem der zahlreichen Weingüter Stellenboschs. Dort konnte man viele Kunstwerke aus Licht oder von Licht bestrahlt, betrachten. Darunter befanden sich Mosaike, bestrahlte Spiegel, sowie Lampen, die zeitlich getaktet aufleuchteten, leuchtende Seile zwischen Bäumen, Galaxien, ein bestrahlter Waldabschnitt mit barocker Musik, ein Bambuswald mit blauen Lichtern und zu guter Letzt leuchtende Rechtecke in Mitten eines Teiches. Durch das ganze Weingut führte ein an den Rändern beleuchteter Weg.
Es war ein großartiger Abend.
Sonntag: Hier hieß es mal wieder entspannen und nichts machen.
Montag/Dienstag: Seit letzter Woche arbeitet im Kindergarten eine ehemalige Putzfrau der Schule probeweise mit. Sie macht zur Zeit eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und erleichtert den Kindergarten-Alltag ungemein (für mich). Mit ihr lerne ich fleißig Namen und kann schon fast alle und das, nach einer Woche.
Montag Abend packte mich die Lust zu fotografieren und so beschloss ich, das „Light-Festival“ erneut zu besuchen und einige schöne Aufnahmen zu machen. Der volle Mond bot sich zusätzlich als schönes Motiv an.
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Donnerstag: Einem recht normaler Arbeitstag, an welchem die einzige Besonderheit darin bestand, dass ich endlich in der Pause am Klavier spielen durfte und in Zukunft in einer Musikstunde mithelfen kann.
Abends machte ich mich dann ohne Eintrittskarte auf den Weg zur City Hall Kapstadt. Dort spielte an diesem Abend u.a. ein niederländisches Brüderpaar ein Klavierdoppelkonzert und wurde dabei von der kapstädtischen Philharmonie begleitet. Glücklicherweise gaben einige Menschen ihre Karte zurück und so konnte ich einen Platz unter der Empore ergattern. Die Säule in meinem Blickfeld und der leise Klang störten nur ein wenig. Dafür hatte ich einen sehr netten deutschen Sitznachbarn mit dem ich mich lange unterhielt.
Das Konzert war wunderschön und ich merkte richtig, wie mir die klassische Musik hier fehlt. Deshalb habe ich auch gleich eine Karte für ein Konzert am nächsten Donnerstag reserviert.
Freitag: Nachdem die Arbeitswoche abgeschlossen war, besuchten wir nachmittags Stellenbosch, um ein Eis zu essen und abends gaben wir dort erneut Geld aus. Diesmal für ein Essen im Studentenrestaurant schlechthin. Danach trafen wir noch auf einen Studenten aus der Kunst-Akademie, der fast bei uns eingezogen wäre/ im Anbau gewohnt hätte und den wir deshalb schon von einer Vorstellungsrunde bezüglich des Umzugs kannten. Leider sprachen wir nur kurz mit ihm und fuhren verhältnismäßig früh nach Hause.
Samstag: Wir wollten uns eigentlich den Tag der offenen Tür der Universität Stellenbosch anschauen, jedoch gab es dort nicht viel zu sehen und so setzten wir uns gemütlich ins Gras eines Parkes und picknickten. Nachmittags fuhr ich noch an den Strand und sah den rötesten Sonnenuntergang, einer noch recht hoch stehenden Sonne, den ich je gesehen habe. Wie immer am Samstagabend, war der Strand dicht bevölkert von Menschen.
Sonntag: Um 9 Uhr, sehr früh für einen Sonntag Morgen, ging ich zu meinem ersten Gottesdienst hier in Südafrika. Er fand in der neuapostolischen Kirche in Jamestown statt. Geprägt von einigen vokalen und instrumentalen Beiträgen, sowie viel gemeinsamem Singen, als auch ausdrucksstarken Reden, war der Besuch eine interessante Erfahrung.
Gegen Mittag machte ich mich dann auf den Weg nach Muizenberg, um dort Freiwillige (unter anderem meine Freundin von der Garden Route) einzusammeln. Gemeinsam ging es weiter in das Silvermine Nature Reserve. Dort wollten wir der Hitze des Tages entfliehen und eine Wanderung zum sogenannten Elephant Eye (einer Höhle, die einem Auge gleicht) machen. Währenddessen wurde es immer windiger und kühler. Wolken boten außerdem ein wunderschönes Spektakel, als sie wie Wasser über die benachbarten Berge und Anhöhen zu fließen schienen. Oben angekommen, hatten wir eine wunderschöne Sicht auf Kapstadt und den Tafelberg.
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Nach der Wanderung hatten wir uns eigentlich vorgenommen noch im Stausee unterhalb baden zu gehen, aber das war uns dann doch zu kalt. Stattdessen beschlossen wir, noch eine heiße Schokolade im Café in Muizenberg zu trinken. Daraus wurde dann ein schöner Abend mit einem ganzen Menü im Restaurant.
Montag: Als wir von isiXhosa nach Hause kamen, stand vor unserem Haus ein Fischverkäufer, von einigen Kindern umringt. Er fragte uns, ob er dort stehen dürfte. Wir bejahten, obwohl wir selbst lieber keinen Fisch haben wollten.
Dienstag: Nach der Arbeit und Crafts besuchte uns eine Nachbarin, die wir aufgrund ihres Lehrerberufs nach einem Besuch in ihrer Mädchenschule gefragt hatten. Natürlich wurden noch einige andere Themen, wie eine gute Weinfarm in der Nähe und andere Ausflugsziele besprochen. Sie erzählte uns auch, dass die Fischverkäufer vom Vortag nicht zur Community gehörten und sich solche Leute hier wohl unter Vorbehalt umschauen würden  (sie bringen scheinbar öfters Ärger). Deshalb würde die Community das regeln. Ich will ehrlich gesagt nicht genau wissen, wie.
Donnerstag: Nach einem ungewöhnlich gewöhnlichen Arbeitstag fuhr ich abends zur City Hall Kapstadt, um dort in der zweiten Woche in Folge einem Konzert zu lauschen. Diesmal fand ich den Parkplatz deutlich schneller und hatte bereits vorher eine Platzkarte reserviert. Es wurde das Klarinetten-Doppelkonzert von Krommer, sowie die 8. Dvorak Sinfonie gespielt. Eine witzige Zugabe folgte.
Mein Sitzplatz kostete umgerechnet keine 6 Euro und lag dementsprechend hinter dem Orchester auf Bänken ohne Lehne. Ich fand es dort aber sehr angenehm, da man einen guten Blick auf den Dirigenten hatte das Orchester laut genug war (im Vergleich zu dem Säulenplatz vor einer Woche).
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fannys-reise · 7 years ago
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Neunter Blogeintrag RSA
In der Zeit zwischen meiner Ankunft und Silvester gab es nur zwei erwähnenswerte Tage. An dem einen fuhren wir nach Kalkbay. Dort ging ich mit meiner Freundin (von der Garden Route) einen neuen Rucksack kaufen. Wir fanden das selbe Model, wie das, was mir geklaut wurde. Im Anschluss an unsere Shopping-Tour liefen wir am Meer zurück nach Muizenberg.
Als wir dort am Strand ankamen, hatten sich bereits einige Leute um eine Robbe versammelt. Diese hatte furchtbare Zuckungen und wurde immer wieder vom Meerwasser überspült, ins Wasser gezogen und wieder heraus geschliffen. Sie war bereits so schwach, dass sie sich der Kraft der Wellen, die ans Ufer schwappten, nicht entziehen konnte. Eine Frau rief daraufhin den Tierschutzverband an und wurde an eine Rettungsstelle weitergeleitet. Diese versicherten, das Tier so schnell als möglich zu retten. Jedoch wurden die Wellen stärker und die Robbe drohte ins Meer gespült zu werden. Das ertrug die Dame nicht und zog sie kurzerhand an der Schwanzflosse an Land. Kurzer Hinweis nebenbei, man sollte verletzte Tiere eigentlich nicht anfassen, aber in diesem Fall hatte sie leider Recht mit ihrer Entscheidung.
Ein anderer erwähnenswerter Tag war der, an dem wir zum Kap fuhren. In Muizenberg sammelten wir den Weltreisenden, den ich kennen gelernt hatte ein und fuhren los. Nach einem unendlichen Stau am Eingang, kamen wir endlich ins Naturschutzgebiet. Dort besahen wir uns abermals den Cape Point, rieten unseren Begleitern aber von einem Besuch des Kaps der Guten Hoffnung ab, da dort nur ein Schild mit dem Namen die Attraktion darstellte. Stattdessen gingen wir noch ein wenig wandern. Zuerst besuchten wir den Strand zwischen Cape Point und dem Kap d. G. H. und entspannten ein bisschen. Eine Robbe tat dort selbiges. Ich lief währenddessen zum einem Ende des Strands und entdeckte eine Stelle, an der das Meer mit großer Wucht am Ufer aufprallte und in vielen tausend kleinen Wassertropfen in die  Luft flog, um sich gleich wieder mit dem Meer zu vereinigen. Dort war ein Felsvorsprung, welcher es mir erlaubte ganz nah an den aufprallenden Wellen zu sein. Ohne einen Tropfen abzubekommen, (da der Felsvorsprung deutlich höher lag) hörte ich immer wieder den dumpfen Aufprall des Wassers am Fels und konnte den Wellen beim Zerbersten zuschauen. Das war Adrenalin pur.
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Als nächstes wanderten wir einen abgelegenen Weg von einer Aussichtsplattform zum Meer und wieder zurück. Dabei mussten wir den versteckten Rückweg durchs Gebüsch erst einmal finden. Die Rückfahrt mit dem Auto gestaltete sich aufgrund eines Staus als sehr langwierig. Abends waren wir alle entsprechend fertig vom Tag.
Silvester: Morgens fuhr ich eine Mitbewohnerin, die ihre Eltern abholen wollte zum Flughafen. Im Flughafengebäude kam fälschlicherweise bei mir das Gefühl der Abreise hoch. Dieses Gefühl, wenn man in den Sommerferien endlich in den Urlaub fährt. Ich war einfach aufgeregt.
Abends fuhren wir zu fünft zum Lions Head und schafften es gerade so, um Punkt 12 Uhr oben zu sein. Die Sicht von dort war einfach Wahnsinn. Kapstadt war komplett in Licht getaucht und die Silhouetten der Berge (Tafelberg, Signal Hill) erhoben sich über der Stadt. Dort oben habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Einfluss der Mensch auf die Erde nehmen kann und nimmt. Schon erschreckend. Als das Feuerwerk begann, verstärkte sich dieser Eindruck. In Kapstadt ist es nur an ausgewählten Orten erlaubt, ein Feuerwerk zu veranstalten, weshalb es nur ein richtiges an der Waterfront gab und ein weiteres in Camps Bay auf der anderen Seite.
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Auf dem Berg waren außer uns fünf Freiwilligen auch noch einige interessante Gestalten. Beispielsweise eine Frau, die laut betete, oder ein Mann, der einem anderen seine Horn-Trompete auf den Kopf schlug. Mit diesen beiden Besoffenen durften wir dann auch den Abstieg meistern, wobei es schon amüsant war, wie sie versuchten abzusteigen ohne aus zu rutschen.
Unten angekommen beschlossen wir, nicht mehr feiern zu gehen. Diese Entscheidung war sehr gut, da die Longstreet mit Menschen vollgestopft war und kein Durchkommen gewesen wäre.
Kurz nach der Longstreet beobachteten wir, wie ein Auto einem Citi Golf in die Seite fuhr, weil dieser ihn nicht gesehen hatte. Der Kommentar unseres Fahrers (Mitbewohner) war: „Gut zu wissen, dass das Auto doch ein bisschen Knautschzone hat“. Somit hatten wir gleich noch etwas über unsere Sicherheit gelernt.
Am nächsten Tag wollten wir in Muizenberg am Strand surfen gehen. Als wir jedoch dort ankamen, war der ganze Strand überfüllt und auf den Straßen fast kein Durchkommen mehr. Die parkenden Autos am Straßenrand zogen sich auch noch bis einige Kilometer entlang der Küste. Grund für diese Menschenmengen war, dass am 01.01 eines Jahres alle an den Strand fahren. Wir blieben an diesem Tag also lieber Zuhause.
An einem weiteren Tag zwischen Neujahr und Arbeitsbeginn fuhr ich morgens mit einem Mitbewohner nach Kapstadt. Dort setzte ich ihn am Lions Head ab und fuhr weiter zu einer kleinen Fotoausstellung. Bei dieser gab es vor allem Bilder von Kühen aus aller Welt zu sehen. Wobei ein Teil davon zu einer Reihe über die Xhosa-Kultur gehörte. Als ich im Parkhaus dann zum Ausgang fuhr und meine Parkhauskarte in den Automaten steckte, meinte dieser in schriftlicher Form zu mir, ich müsse noch bezahlen. Irgendwie hatte ich aufgrund von einer Erfahrung in einem anderen Parkhaus und den nicht sichtbaren Parkautomaten damit gerechnet, dass ich an der Schranke bezahlen könnte. Naja, jetzt hatte der Automat meine Karte jedenfalls verschluckt und ich musste eine Angestellte am Infoschalter aufsuchen. Nach einigem Fragen und Suchen, fand ich sie, die Frau, die mir den Tag rettete. Während ich ihr meine Lage erklärte, musste ich über mich selbst lachen. Das fand sie sehr amüsant. Sie orderte über die Sprechanlage eine Parkhauskarte für mich und ich konnte von dannen fahren.
In Observatory, dem alternativen Viertel Kapstadt, setzte ich mich in ein Café und aß mein zweites Frühstück. Danach ging ich, ganz nach dem südafrikanischen Verständnis von Pünktlichkeit, etwas verspätet zu einer Privat-Adresse. Ich ging zu einem Fremden nach Hause. Ich hatte sogar vorher meinen Mitbewohner gebeten, sich nach einiger Zeit nach meinem Wohlbefinden zu erkundigen. Aber keine Angst, jetzt folgt keine Geschichte über einen grimmigen Mann, der mich verschleppen wollte und dem ich um ein Haar entkommen bin. Stattdessen folgt eine sehr schöne Geschichte von einem Mann und seiner Freundin, mit denen ich zwei sehr nette Stunden verbrachte. Der englisch sprechende Mann häckelte mir nämlich die Ansätze der Dreads nach, während ich mich größtenteils mit seiner deutschen Freundin unterhielt.
Nach einiger Zeit kam ein Mann zur Tür herein, der hier auch wohnte. Genau der Mann, den ich an der Waterfront hatte spielen sehen und der Mann, den ich auf dem Nightmarket in Wilderness getroffen hatte, stand nun vor mir. Auch er erkannte mich nach kurzem überlegen. Nun waren wir vier, die gemütlich beisammen saßen und quatschten. Als er wieder ging, schenkte er mir eine seiner CD´s, schließlich hatte ich ihn ja durch ganz Südafrika verfolgt.
Auf der Rückfahrt nach Hause fuhr ich erneut. Am Ende des Tages hatte ich sogar eine Blase an meiner Hand, wegen des ganzen Autofahrens.
In der letzten Zeit kamen viele Familienmitglieder der anderen Freiwilligen vorbei und so waren am Morgen des nächsten Tages, wieder einmal zwei von ihnen da. Es ist ganz interessant auch mal die Eltern und Geschwister der Menschen zu sehen, mit denen man ein Jahr zusammen lebt.
Als sie gegangen waren, machte ich ich auf den Weg zum Erdbeeren pflücken. Der Erdbeer-Hof bei uns in der Nähe fällt schon durch die künstlerisch gestalteten Tiere aus Blech und den Vogelscheuchen auf den Feldern auf, aber das Highlight ist natürlich das Ernten der Erdbeeren. Man schaut über eine grüne Landschaft auf die Berge im Hintergrund und kann währenddessen saftige, aromatische Erdbeeren naschen. PS: Ich hoffe du hast jetzt auch Lust auf Erdbeeren bekommen.
Bevor ich nach Hause fuhr, kaufte ich mir auf dem Markt nebenan noch einen kleinen Kaktus, als Ersatz für seinen stacheligen Vorgänger, der mir eingegangen war. Einen Immun-Booster-Saft trinkend saß ich noch kurz auf einer Wiese und lauschte der Live-Musik des Marktes, dann fuhr ich nach Hause.
Am Montag sollten wir eigentlich wieder arbeiten. Also fuhren wir morgens zur Schule und waren auch pünktlich dort. Jedoch waren wir die Ersten und Einzigen. Also standen wir vor dem verschlossenen Tor und warteten, per Telefon war auch niemand zu erreichen.
Nach einiger Zeit kamen Eltern mit ihren Kindern und fragten uns, ob die Schule schon geöffnet sei. Wir wussten es leider auch nicht. Nach 20 Minuten kam dann endlich der Hausmeister und schickte uns wieder nach Hause, wir sollten morgen wiederkommen. Nachmittags erfuhren wir dann, dass wir die komplette nächste Woche frei haben würden. Großer Jubel brach nicht aus.
Die nächsten Tage verbrachten wir gammelnd zu Hause. Bis zum Donnerstag. An diesem Tag gingen wir mit Freiwilligen aus Muizenberg wandern. Eine 6-stündige Rundtour durch ein Tal des Jonkershoek Naturreservats wurde geplant und umgesetzt. Die Ausblicke über das Tal waren wunderschön und als wir an einem Pass vorbeikamen konnte man sogar ins nächste Tal und die darüber aufragenden Berggipfel schauen. Was für ein Glück, dass diese Natur geschützt wird.
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Als wir das Reservat wieder verlassen wollten, war das Tor am Ausgang verschlossen, obwohl wir eine halbe Stunde vor Schließung dort waren. Es stellte sich heraus, dass die Öffnungszeiten nicht stimmten und wir nun 500 Rand (30 Euro) bezahlen sollten. Netterweise halfen uns zwei Radfahrer und sprachen (auf Afrikaans) mit dem Torhüter. Dieser schloss uns dann kurze Zeit später das Tor ohne Gebühr auf.
Noch eine kurze Anmerkung zum Krankenhaus: Im Warteraum trafen wir auf zwei Männer, von denen einer Deutsch konnte. Mehr Patienten bekamen wir nicht zu Gesicht. Und nicht, dass ein Krankenhaus schon beängstigend genug wäre, die Decken dort waren zusätzlich extrem niedrig. Nichtsdestotrotz lachten und redeten wir viel, ganz zum Vergnügen eines Mannes aus der Radiologie.
Freitag/Samstag: An beiden Tagen gingen wir mit einer kleineren Gruppe surfen. Am Freitag war es für mich das erste Mal. Nachdem ich bereits morgens in Strand die wunderschöne Morgenstimmung mit einem Obstsalat genossen hatte, fuhren wir mittags wieder nach Strand.
Die Strömung und der Wind waren leider so stark, dass man sehr viel Kraft benötigte nicht abzutreiben und deshalb seltener auf das Brett zu liegen kam, ganz zu schweigen vom Stehen. Netterweise hatte uns der Surflehrer vorher einige praktische Tipps gegeben, ohne dass wir eine Stunde genommen hätten und so wussten wir mit den Schwierigkeiten umzugehen.
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Eine Mitbewohnerin verletzte sich trotzdem beim surfen am Fuß. Wie sich am nächsten Tag im Krankenhaus aber herausstellte, war der Fuß nur verstaucht und nicht gebrochen.
Am nächsten Tag war das Wetter definitiv besser zum Surfen geeignet und wir konnten viel mehr Wellen mitnehmen. Im Großen und Ganzen hat das Surfen aber an beiden Tagen viel Spaß gemacht, auch wenn ich es an keinem der Tage geschafft habe, länger auf dem Brett zu stehen.
Sonntag: Diesen Tag verbrachten wir (zwei Mitbewohner und ich) größtenteils in Khayelitsha bei Freunden. Nach einem süß-scharfen und super leckeren Essen (von einem Freund gekocht) wollten wir zum Tennisplatz gehen und dort mit der Tochter dieses Freundes spielen. Der Hinweg wurde vor allem für meine lädierte Mitbewohnerin (mit verstauchtem Fuß) zu einer Herausforderung, aber unser Freund aus dem Township entpuppte sich als Kavalier und trug sie eine Strecke auf seinem Rücken.
Beim Tennisplatz angekommen sammelte ich vorerst die Tennisbälle ein und stieg dann vom "Einsammler" zur Spielerin auf (wobei ich erwähnen sollte, dass ich noch nie vorher Tennis gespielt habe). Die kleine Tochter unseres Freundes war mir dabei eine hervorragende Lehrerin und so traf ich, trotz Wind einige Bälle.
Wieder bei unserem Freund Zuhause angekommen, wollte sich die Tochter schlafend stellen und seinen Vater erschrecken. Dieser verstand das etwas falsch und so endete das Ganze in einem Steit und mit Tränen der Tochter. Wir trösteten sie anschließend.
Montag: Freudig, teilweise überschwänglich wurden wir in der Schule morgens begrüßt. Es war toll, dort nach 5 Wochen wieder zu sein. Es hatte sich viel verändert. Nur ein paar wenige der Kinder vom Vorjahr waren noch im Kindergarten. Der Rest war jetzt in Klasse 1 bei einer Mitfreiwilligen. Das endete natürlich damit, dass sie, als sie mich über den Hof laufen sahen, alle angestürmt kamen und mich nicht mehr gehen lassen wollten. Todesursache: Überrannt von Erstklässlern.
Mit einem Kartenspiel war die Sache dann auch schon wieder vergessen und so lernte ich eine neue Variante des altbekannten „UNO“ kennen. Im Anschluss vertrieben wir uns noch die Zeit mit dem Spiel: „Wer bin ich“, wobei auch ein Nachbar unseres Freundes teilnahm.
Abends wurden wir von einem Mitbewohner abgeholt. Die frische Abendluft auf der Rückfahrt war wohltuend und so fiel ich mit dem Wissen, dass am nächsten Tag die Arbeit und damit der Alltag wieder beginnen würde, ins Bett.
Außerdem war es auch schön, mal nicht „die Neue“ zu sein, sondern die Kindern (manche von ihnen waren schon seit einer Woche da) in den Kindergartenalltag und die Gebräuche dort einzuführen.
Am selben Tag auf der Rückfahrt von der Xhosa-Stunde entdeckten wir den recht leeren Tank und mussten zur nächstbesten Tankstelle. Diese lag natürlich in einem Township und so fuhren wir unfreiwilliger Weise an einen kilometerlangen Friedhof neben einigen Shacks vorbei. Ein interessanter Anblick.
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fannys-reise · 7 years ago
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Garden Route, neunter Tag
Am nächsten Morgen machten wir (wir vier vom Vortag) gemeinsam Pancakes und aßen diese anschließend draußen unter dem Sonnensegel, die Ruhe genießend. Außerdem gab es noch meine deutschen Lebkuchen, wovon ich den Rest, ganz zur Freude der deutschen Freiwilligen dort, im Backpacker lies.
Ursprünglich war nach dem Frühstück der Plan gewesen, die Bahnstrecke von gestern noch einmal mit einer großen Gruppe abzulaufen und nach dem Pass zu suchen, da die Diebe mit Pässen nichts anfangen können und diese manchmal ins Gebüsch werfen. Jedoch versprach der Polizist vom Vortag, sich den Streckenabschnitt noch einmal anzuschauen. Also hieß das für uns eine Runde Entspannung.
Dann war auch schon der Abschied von dem Pärchen da. Ich fuhr mit dem Weltreisenden in Richtung Kapstadt und die beiden, in die entgegengesetzte Richtung nach PE. Irgendwann stieg auch der Weltreisende aus. Im Bus war aber noch ein anderes bekanntes Gesicht aus Deutschland. Ich hatte sie schon im anderen Backpacker in Wilderness gesehen und traf sie hier jetzt das dritte Mal.
Das besondere an der Garden Route ist, dass sich die Landschaft ständig ändert. Das erlebte ich besonders auf der langen Rückfahrt. Plötzlich tauchten nach einer recht trockenen Landschaft, grüne Hügel auf. Dann folgte wieder eine trockene Landschaft mit braunen Wiesen, auf denen riesige Schafsherden grasten. Daraufhin wurde es steinig und zerklüftet um uns herum. Nach einer Weile bildeten sich wunderschöne Wolkenformationen am Himmel und als wir an einem Pass vorbei gefahren waren, erstreckte sich vor uns die Bucht von Somerset. Vom Licht der untergehenden Sonne geflutet, glänzte die Stadt. Auf dem Meer sah man Strahlen der Sonne durch die Wolken brechen. Während wir dieses wunderschöne Spektakel beobachteten, schlängelten wir uns die Straße hinunter nach Somerset.
Dort angekommen wurde ich dann mit anderen Reisenden im Auto eingequetscht, direkt vor unser Haus gebracht. Was für ein Luxus, denn eigentlich fährt der Shuttle nur nach Stellenbosch zu den Backpackers.
Es war ein komisches Gefühl, wieder Zuhause zu sein.
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fannys-reise · 7 years ago
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Garden Route, achter Tag
Am nächsten Morgen wurden wir, von dem älteren Herren vom Vortag aus den Betten gescheucht. Er klopfte und fragte, ob wir mit zum German Store (Laden mit deutschen Lebensmitteln) nach Sedgefield kommen wollen würden. Nebenbei erwähnte er, dass wir schon hätten aus checken sollen. Mal wieder hatten wir uns darüber nicht vorher informiert, aber netterweise wurden wir hier nicht einfach hinaus geschmissen, sondern bekamen noch eine halbe Stunde Zeit.
Bereits vorher hatte ich mir überlegt, dass ich Heilig Abend nicht im Bus sitzen und anschließend mit Gepäck, meine Mitbewohner am Strand suchen wollte. Das Angebot des Deutschen kam mir somit sehr recht. Ich fragte bei einem Backpacker in Wilderness (liegt auf der Strecke nach Sedgefield), von dem ich wusste, dass dort der deutsche Weltreisende sein würde, um einen Stellplatz für mein Zelt. Ich erhielt eine Zusage und somit befanden wir uns eine halbe Stunde später auf dem Weg zum German Store. Ich, mit meinem ganzen Gepäck. Im Laden angekommen, kaufte ich mir Lebkuchen und erfreute mich an den anderen, teilweise unbekannten deutschen Lebensmitteln.
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Wie wir bereits am Vortag festgestellt hatten, war unser Fahrer ein Fan von Autos. Dies kam besonders zum Ausdruck, als wir vor einer Autoausstellung von ganz alten oder ganz seltenen Autos halt machten und er uns durch die Reihen zu führen begann. Das Ganze erinnerte mich an eine Oldtimer-Ausstellung in Frankfurt, nur im Freien. Die südafrikanische Variante eben.
Auf der Rückfahrt wurde ich in Wilderness abgesetzt und es folgte eine kurze Abschiedszeremonie von meiner Freundin, welche an dem Tag den Bus zurück nach Kapstadt nehmen würde. Von dem deutschen Herren erhielt ich die E-Mail Adresse, ich sollte mich mal melden.
Mit meinem schweren Rucksack, der Kamera und einem Beutel machte ich mich in brütender Hitze auf den Weg zum Backpacker. Nach einigem Suchen hatte ich den richtigen Weg gefunden und kam verschwitzt oben an. Der Backpacker lag oberhalb des Strandes mit einem wunderschönen Blick auf das Meer. Über der Terrasse, wo gegessen wurde, hingen kleine bunte Fähnchen, die im Wind flatterten. Zwei schwarze Hunde spazierten, ja patrouilliert durch das Gelände und freuten sich immer über Streicheleinheiten. Auch mein Stellplatz auf einer hinteren Terrasse, hätte nicht schöner sein können. Von dort konnte man ebenfalls den Meerblick genießen und bei Meeresrauschen einschlafen.
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Bereits bei der Anmeldung hatte ich den deutschen Weltreisenden gesehen und so verabredeten wir uns mit zwei Anderen am Strand. Nachdem ich das Zelt aufgebaut hatte, was alleine deutlich schwieriger ist, gingen wir zum Strand. Dort trafen wir auf die Anderen, oder besser gesagt ein deutsches Pärchen in meinem Alter, dass ebenfalls eine Weltreise machte. Gemeinsam gingen wir in einem sehr eng begrenzten, aber bewachten Bereich schwimmen bzw. Wellen hüpfen.
Nach dieser Abkühlung wollten wir etwas wandern gehen und entschieden uns, an der Küste entlang zu laufen. Der Weg führte auf stillgelegten Schienen (ein weiterer Teil der stillgelegten Strecke, dessen andere Teile wir schon bei vorherigen Backpackern gesehen hatten) durch mehrere Tunnel direkt am Meer entlang.
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Nachdem wir einen der vielen Tunnel passiert hatten, standen wir plötzlich vor einer riesigen Höhle. Diese war komplett wohnlich eingerichtet. Als wir durch den Eingang gingen, kam uns ein Mann entgegen. Er begrüßte uns und erklärte, dass dies die Wohnstätte dieses Mannes sei. Dabei zeigte er in Richtung eines Sessels, auf dem ein Mann mit Mütze im Schneidersitz saß und uns nun ebenfalls begrüßte. Dies tat er mit einer erstaunlich hohen Stimme. Dabei leuchteten seine Augen, mit denen er einen merkwürdig in seinem Bann zog. Nebenbei saß ein weiterer Mann.
Wir erhielten vom Besitzer der Höhle, gegen eine kleine Spende die Erlaubnis, uns umzuschauen. Fasziniert irrten wir durch die verschiedenen Gänge seines Reiches. Überall hingen Muscheln von der Höhlendecke und alles war voll gestellt mit Flohmarkt Gegenständen und Dingen, die er, wie er uns später erzählte, gesammelt/aus dem Müll gerettet hatte. Eine surreale Welt mit einer Übermacht an Farben und Gegenständen, die sich auf uns drückte. Im hinteren Bereich wurde es dunkler und wir machten die Taschenlampe vom Handy an. Das Handy war ein moderner Gegenstand, der in dem Moment überhaupt nicht in diese Welt zu passen schien. Vor dem Strahl der Taschenlampe erschien eine Küchenzeile mit einer riesigen Auswahl an Gewürzen. Die Auswahl an Sitz- und Liegemöglichkeiten war ebenso groß. Ein altes Bett aus Holz mit schönen Verzierungen gefiel mir besonders. Das Ganze wirkte wie in einer Fantasy-Erzählung.
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Als wir wieder zurück ans Tageslicht kamen, erfuhren wir noch, dass der Besitzer die Höhle durch einen Sitzstreik erhalten habe und nun schon über 10 Jahre dort lebe.
Beschwingt gingen wir nach dieser Entdeckungstour auf den Schienen weiter. Irgendwann kamen wir an eine alte Eisenbahnbrücke, die bestimmt 20 Meter über dem Meer auf die andere Seite einer Bucht führte. Vorsichtig, auf jeden Schritt bedacht, überquerten wir diese. Auf der anderen Seite liefen wir an drei dunkelhäutigen Männern vorbei. Nichts weiter bei uns denkend, machten wir bei der nächsten kleinen Brücke eine Pause.
Nach einigen Minuten tauchten drei Männer auf den Schienen auf. Als sie gerade dabei waren uns zu passieren, griff der Letzte von ihnen, wie selbstverstänadlich nach einem unserer Rucksäcke. Wir reagierten schnell und hielten diesen fest. Leider war das nur das Ablenkungsmanöver gewesen, denn der erste griff nun nach dem Rucksack des Weltreisenden und alle rannten in ihren Plüschpatoffeln weg. Der Beklaute rannte hinterher, gab sich aber geschlagen, als einer der Männern ein Messer zückte. Im Rucksack waren unglücklicherweise Pass und eine Kamera gewesen. Zum Glück hatte der Backpacker vorher eine Kopie des Passes gemacht.
Geknickt gingen wir den Weg zurück zum Backpacker und meldeten den Verlust dort. Es wurde uns geraten, direkt zur Polizei zu gehen, was wir dann auch taten. Der Polizist war super nett und nahm alle Details auf. Außerdem erzählte er uns noch von andere Geschichten auf dieser Strecke, wie zum Beispiel von einer Frau, die dort ebenfalls überfallen werden sollte und sich mit ihren Karate Fähigkeiten und einem Sprung von der Brücke selbst gerettet haben soll. Außerdem erwähnte er, dass man diesen Teil der Strecke meiden sollte. Hätten wir das mal früher gewusst...
Man muss dazu sagen, dass es sich an diesem Tag um den 24.12 handelte. Trotz des nicht so schönen Nachmittags wurde der Heilige Abend sehr schön. Es gab ein Buffet mit Salat und wir erfuhren beim Essen die ein oder andere Geschichte aus dem Leben des ein oder anderen. Außerdem erlernte ich die Regeln des Billiard Spielens an diesem Abend. Ein Anruf bei den Lieben durfte natürlich auch nicht fehlen.
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fannys-reise · 7 years ago
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Garden Route, siebter Tag
Unser Proviant ging langsam dem Ende zu und außerdem wollten wir uns etwas leckeres für die Rückfahrt kaufen. Deshalb liefen wir am nächsten Morgen die 20 Minuten auf der schnurgeraden Straße zum nächsten Supermarkt.
Fast pünktlich waren wir mit einigen Leckereien wieder am Backpacker, um den Shuttle zu den Cango Caves zu nehmen. Dort angekommen, offenbarte uns der Fahrer, er würde hier warten, bis wir mit den Höhlen fertig wären. Uns beiden tat das ein bisschen leid, aber ihn schien das Warten nicht weiter zu stören. Also betraten wir das Anmelde-Gebäude, in dem es neben der Rezeption noch einen kitschigen Souvenir-Laden und ein Restaurant gab.
Wir entschieden uns an der Rezeption für die „Adventure Tour“. Würde man eine gleichnamige Tour in Deutschland buchen, wäre man wohl eher enttäuscht, aber hier bedeutet „adventure“ auch wirklich „Abendteuer“. Das erlebten wir während der 90 minütigen Tour, welche u.a. durch engste Gänge, in denen man gebückt laufen musste, hautenge Tunnel und kleine Spalten, durch die man durchkriechen/rutschen musste, führte. Aber vorerst betraten wir mit unserer zwanzig Mann starken Gruppe eine gigantisch große Höhle mit Stalaktiten und Stalagmiten. Dort drinnen wurden sogar früher Konzerte aufgeführt, doch aufgrund von Vandalismus wieder untersagt.
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Unser Guide sprach vor allem am Anfang, wie vom Band, aber es stellte sich heraus, dass er eine gute Portion Humor besaß. Nachdem wir weitere Gänge und Höhlen gesehen hatten, begann der Adventure-Teil. Auf Geheiß hatten wir unsere Taschen glücklicherweise vorher im Auto gelassen. Das war bei der folgenden Klettereien auch definitiv von Nöten.
Als wir bereits einige enge Stellen bewältigt hatten, kam der schwierigste Part: ein rutschiger Schacht, gerade breit genug für einen Menschen. Dieser führte in einen kleinen Hohlraum, von dem aus man mit den Füßen voran, durch einen Spalt in die nächste Höhle rutschen sollte. Wir gehörten zu den Ersten und beobachteten gespannt, wie Mensch für Mensch an der Öffnung erschien und auf seine ganz eigene Art und Weise auf unserer Seite hinunter rutschte. Einer der Männer erklärte sich bereit, die Anderen durch diese schwierige Stelle zu führen (der Guide war nämlich mit Hilfestellungen auf der anderen Seite beschäftigt). Weil wir dort unten als Gruppe agierten, stieg die Stimmung an und das Zusammengehörigkeitsgefühl wuchs. Man kam plötzlich ins Gespräch, was bei normalen Touren selten der Fall ist. Leider war die Tour für ein Mädchen eine zu große Strapaze und sie begann an der engen Stelle zu weinen. Wir und einige andere Teilnehmer machten es sich dann zur Aufgabe, sie abzulenken und aufzumuntern. Am Besten gelang das meiner Freundin, indem sie ihre Afrikaans-Kenntnisse (das Mädchen sprach vor allem Afrikaans) auspackte, denn diese hatte ihre Freude daran, die angeblich falsche Aussprache von meiner Freundin zu korrigieren. Als wir den Ausgang der Höhle erreicht hatten, war sie sichtlich erleichtert. Die Eltern dankten uns im Anschluss ganz lieb für die Hilfe.
Unser nächster Stopp war die Straußenfarm. Dort verbrachten wir gefühlte 10 Minuten. Zuerst erläuterte der Guide uns, mit wenig Begeisterung die Entwicklung des Straußes im Ei und stellte uns dann die verschiedenen Strauße vor, wobei einer von ihnen sogar zahm war. Spielchen, wie Umarmungen und Massagen von einem Strauß gehörten auch zum Programm. Am Schluss durfte man sich auf Straußeneier stellen. Der daraufhin zu bewundernde Souvenir-Laden wies, oh Wunder, viele Produkte mit Straußenfedern auf. Schlussendlich hätte man die Tour auch sein lassen können.
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Auf der Fahrt zurück zum Backpacker und unserem Gepäck erfuhren wir, dass der BazBus für diesen Tag ausgebucht war. Also mussten wir zwangsläufig einen weiteren Tag einplanen. Als wir wieder im Backpacker in Oudtshoorn ankamen, wurden wir ein zweites Mal an diesem Tag überrascht. Der Besitzer hatte unsere Sachen eigenhändig eingepackt, und zwar in Müllsäcke, statt uns vorher zu sagen, dass der Schlafsaal zu einem bestimmten Zeitpunkt geräumt sein sollte. Entnervt versuchte ich, während meine Freundin ihre Sachen auf fehlende Kleidungsstücke kontrollierte, noch einen Backpacker in George für die nächste Nacht zu finden. Der erste Backpacker den ich anrief, es handelte sich um einen Deutsch-südafrikanischen, sagte, er habe noch ein Zimmer frei. Der Shuttle-Fahrer brachte uns anschließend netterweise bis vor den Backpacker, wobei ihm nicht bewusst war, dass selbiger umgezogen war. Nach einem drei Minuten Marsch hatten wir ihn dann aber schon gefunden.
Das Begrüßungskomitee dort war etwas eigenartig, aber als zwei deutsche alte Herren kamen, wurde es richtig nett. Einer der beiden war der Besitzer und der Andere sein Kumpel. Dieser lud uns sogar zu einer Rundfahrt durch George ein, bei welcher wir ausnahmsweise auf das Gelände der Universität dort gelassen wurden. Wir befanden uns dort mitten in einem Wald, in dem es vor kurzem gebrannte hatte. Dieses Phänomen ist leider in Südafrika im Sommer sehr häufig zu beobachten.
Im Anschluss fuhren wir auf einer ehemaligen Verbindungsstraße zum nächsten Ort an vielen Flüssen vorbei und machten fast überall Halt. Schließlich müssen junge Menschen ja immer Bilder machen, das war zumindest die Meinung des älteren Herren. Schlussendlich fanden wir uns auf einer Schotterstraße wieder, die sein hochmodernes Auto mit Automatik, ohne Probleme bewältigte, wie er betonte. Man kam sich bei der Fahrt wie ein Enkelkind vor. Es war richtig nett.
Nach der Tour brachte er uns noch zu seinem Lieblingsrestaurant und erklärte dort den Angestellten auf einer Mischung aus Deutsch und Afrikaans, dass er hier öfters essen würde und uns deshalb hier her gebracht hatte. Nachdem er wieder abgefahren war und wir kurz überlegt hatten, setzten wir uns hin und gestellten bei dem netten Kellner zwei verschiedene Fische. Der Fisch der Saison war genau so, wie man ihn sich vorstellte, zart, buttrig und einfach lecker. Entschuldigung an dieser Stelle schon mal an die Vegetarier, aber diesen Fisch konnte ich mir nicht entgehen lassen. Der andere war einfach ein Backfisch.
Später erfuhren wir, dass es in den, im Garten des Restaurants wachsenden Zitronenbäumen sogar Chamäleons geben sollte. Wir konnten sie leider nicht entdecken.
Wieder im Backpacker genossen wir die super bequemen Betten und das freie Wlan.
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