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Great Things Never Made
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Ein 'Blog' über Dinge, die's nie gab.
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greatthingsnevermade · 7 years ago
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James Camerons Jurassic Park
Nur um wenige Stunden wurde er geschlagen. Als James Cameron Anfang des Jahres 1990 erfuhr, worum es in Michael Crichtons nächstem Buch gehen sollte, wollte er die Rechte sofort haben und setzte sogleich seinen Agenten darauf an. Aber: Einer der anderen großen Namen von Hollywood kam ihm zuvor. Nämlich Steven Spielberg. Grund war hier nur ein glücklicher beziehungsweise unglücklicher Zufall – je nachdem, wie man es sehen mag.
Denn einige Monate zuvor hatte Warner Bros. im Auftrag von Steven Spielberg die Rechte an einem Skript von Crichton gekauft. Kein Thriller wie The Andromeda Strain oder Science-Fiction-Werk wie Sphere, sondern ein Arzt- und Krankenhausdrama. Bevor Crichton einst zum Bestsellerschriftsteller wurde, hatte er nämlich in den 1960ern an der Harvard Medical School seinen Doktor gemacht, am Massachusetts General Hospital gearbeitet und später am Salk Institute for Biological Studies geforscht. Die Arbeit an dem Drehbuch hatte bereits 1974 begonnen. Aber mehrfach wurde es von großen wie kleinen Studios abgelehnt, da es zu fachspezifisch, komplex und verkopft sei. Das war auch so: Daher wurde daraus vier Jahre später statt einem Kinofilm eine langjährige und sehr erfolgreiche Serie: Emergency Room.
Während der initialen Arbeit am ER-Skript verriet Michael Crichton gegenüber Spielberg auch, worum sich sein kommender Roman drehe: Nämlich Gen-Technik, Vergnügungsparks und Dinosaurier. Jurassic Park würde das Werk heißen, das noch 1990 erscheinen solle. Im Oktober 1989 wies Spielberg das Studio Universal an, sich die Rechte zu sichern – noch vor das Buch in den Regalen stand –, begann auch gleich mit der Arbeit an Storyboards und der Suche nach einer Crew – und das, obwohl noch nicht einmal ein Drehbuch vorlag.
Tatsächlich soll nur wenige Stunden nach dem Universal die Zusage hatte, die offizielle Anfrage von James Cameron eingegangen sein.
Sonderlich sauer ist James Cameron über die verpasste Gelegenheit aber nicht. „Als ich den Film sah, wusste ich, dass ich nicht die richtige Person für diesen Film gewesen wäre – er [Spielberg] war es“, sagte er gegenüber der Huffington Post. Steven Spielberg hätte aus Jurassic Park einen Film über faszinierende Tiere gedreht, einen Film der Kinder begeisterte und inspirierte. „Meiner wäre wohl Aliens mit Dinosauriern gewesen. […] Seine Sensibilität war genau richtig für den Film, meiner wäre weiter gegangen, wäre blutiger gewesen, weitaus blutiger.“
Da kann man James Cameron wohl nur zustimmen: Mit Jurassic Park hatte es Spielberg geschafft, eine ganze Generation von Kindern für Dinosaurier zu begeistern und eine echte Filmikone geschaffen. Wobei: Ich hätte gerne auch James Cameron Jurassic Park gesehen. Denn Aliens mit Dinosauriern? Klingt so mies auch nicht.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Was ich hier geschrieben habe, habe ich nun auch nochmal als Mini-Folge eingesprochen. Nicht mehr, nicht weniger.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Im Jahre 1908 wurde Antoni Gaudí engagiert, um ein Hotel für New York City zu erdenken. Was er plante, das war ein 360 Meter hoher Wolkenkratzer. Der sollte nicht nur riesige Speisehallen und das größte Opernhaus der Welt, sondern auch eine monumentale Kathedralenhalle mit einer Kopie der Freiheitsstatue umfassen.
Doch gebaut wurde das sogenannte Hotel Attraction – oder auch Grand Hotel – leider nie. Und das gleich zweimal. Denn nach den Anschlägen vom 11. September 2001 stellte der Künstler und Architekt Paul Laffoley einen Plan vor, um mit dem Wolkenkratzer das zerstörte World Trade Center zu ersetzen.
Genau darüber spreche in der neuen Episode von Great Things Never Made Der Podcast. Vielen Dank an dieser Stelle an Jean-Pierre Larroque für die Interviewauszüge mit Paul Laffoley aus seiner Dokumentation The Mad One.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Nuklearschlag nur mit Mord
Weil wir gerade so über Atomwaffen und Knöpfe sprechen: Ein kleiner Abstecher zu einem Thema, das ich irgendwann einmal im Great Things Never Made Podcast verarbeiten wollte.
Natürlich gibt es nicht einfach einen Knopf, den der US-Präsident drückt, um einen Nuklearschlag zu ordern. Stattdessen hat er stets einen Offizier an seiner Seite, der an einen Koffer mit Computer-Link-up zu den US-Streitkräften – genannt Nuclear Football, Marke Zero Halliburton – gekettet ist. Ebenso enthält er die nötigen Go Codes, die Initiierungskennwörter der nuklearen und non-nuklearen Angriffspläne. Der Offizier ist stets in Rufweite des Präsidenten – und damit auch der Koffer.
Die Gold Codes hingegen, mit denen sich der US-Präsident nebst Retina-Scan und einem abhörsicheren Telefon gegenüber den Streitkräften identifiziert, trägt das Staatsoberhaupt in einer aufrechenbaren Plastikkarte – den Biscuit – um den Hals (zumindest ist das so gedacht). Nur wenn beide Code-Paare zusammenkommen und bestätigt werden, wird ein Angriff gestartet.
Dieser Prozess, mit dem ganze Länder ausradiert werden könnten, ist furchtbar abstrakt und irgendwie profan. Er distanziert den Präsidenten von der eigentlichen Tat. Daher plädierte der Harvard-Professor Roger Fisher im Jahre 1981, dass es dem US-Präsidenten erschwert werden müsste, einfach Millionen von Menschen mit einem Atomschlag zu töten. Er schlug vor, dass die Start-Codes für die Raketen in kleine Kapseln verpackt sollten. Diese würden dann einem freiwilligen Militär-Offizier – der wohl auch den Football geschleppt hätte – in den Körper implantiert: „Right next to the heart“. Der sollte dann stets ein Messer bei sich tragen. Denn wenn der Präsident die Codes will – so die Vorschrift –, müsse er sie selbst aus dem Mann herausschneiden.
Der Präsident müsste also mit eigenen Händen einen Menschen verletzten oder sogar töten bevor er möglicherweise Zehntausende, Hunderttausende oder Millionen andere Menschen umbringt. Zu dieser Zeit wäre der Offizier wohl auch nicht mehr irgendeine anonyme Person, sondern ein Mensch, der den Präsidenten möglicherweise schon seit Jahren begleitet, der stets in seiner Nähe ist, den er jeden Tag sieht und vielleicht sogar als Freund gewonnen hat. Auf diese Weise würde der abstrakte Prozess zu einem fühlbaren und schmerzvollen Ereignis – und die Entscheidung, einen Atomschlag zu starten, unvorstellbar erschwert.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Die Tour Soleil und andere Alternativen zum Eiffelturm
Kein Bauwerk steht so für Frankreich und insbesondere Paris wie der Eiffelturm. Der 324 Meter hohe Eisenfachwerkturm ist eines der bekanntesten Touristenziele überhaupt. Über sieben Millionen Menschen zahlen pro Jahr für eine Eintrittskarte, um den Turm zu besteigen und von dort über die französische Hauptstadt zu blicken. Allerdings könnte all das auch ganz anders ausschauen. Denn die Gestaltung und der Bestand des Wahrzeichens war keineswegs von Anfang an festgelegt. An der Nordwestspitze des Champ de Mars könnte heute gut und gerne auch ein anderes Bauwerk stehen.
Anlass für den Bau des Eiffelturms war die Weltausstellung von 1889, die Exposition Universelle. Deren Planung war im Mai 1884 von der französischen Regierung verkündet worden. Gleichzeit wurde ein Design- und Architekturwettbewerb ausgeschrieben, mit dem nach Plänen für ein clou gesucht wurde – ein Monument also, das gleichzeitig als Eingangstor für die Ausstellung als auch als einzigartige Erinnerungsmarke für den 100. Jahrestag der Französischen Revolution dienen sollte. Vor allem aber sollte es Frankreichs Anspruch als Nation der Kunst, Kultur und Technik widerspiegeln.
Bei den französischen Wettbewerbsleitern unter Vorsitz von Antonin Proust gingen 107 ernsthafte und noch viel mehr zweifelhafte Vorschläge für den Prestigebau ein. Allem voran die Tour Soleil - auch Colonne Soleil - genannt, die Sonnensäule, des Amédée Sébillot. Bereits drei Jahre zuvor war der ambitionierte Ingenieur während einer Amerikareise auf die Idee gekommen, die Hauptstadt seines Heimatlandes mit einem Leuchtfeuer auszustatten; eines, so hell, dass es die Stadt der Liebe von weithin unübersehbar mache und die Dunkelheit der Nacht verdrängt. Mit seiner Idee ging Sébillot zum Architekten Jules Bourdais, der sich bereits durch den Bau von Kirchen und des Palais du Trocadéro zur Weltausstellung 1878 Renommee erworben hatte.
Gemeinsam erdachten die beiden Architekten die 355 bis 360 Meter hohe Turmkonstruktion, die an eine in die Romantik übersetzte Fusion des Leuchtrums von Alexandria gekreuzt mit der Säule eines griechischen Tempels denken lässt. Der Koloss sollte auf einer komplett aus Mauerwerk und mit breiten Eingängen bestehenden Basis ruhen, die alleine schon 60 Meter hoch gewesen wäre. Diese sollte ein imposante Besucherhalle, mehrere Galerien, ein Museum für Elektrotechnik und eine Aussichtsplattform für 1.000 Besucher beherbergen.
Der eigentliche Turm der Colonne Soleil wäre von etlichen Granitsäulen und Kapitellen geschmückt gewesen, die Engel, französische Nationalhelden als auch die Vorreiter der Wissenschaft und Technik zeigen sollten. Im Inneren sollten vier Aufzüge im Betrieb sein, die kontinuierlich Besucher hoch und herab fahren würden. Nebst einem Restaurant wäre in einigen der höheren Etagen auch ein Sanatorium für Lungenkranke untergebracht worden. Denn die Architekten glaubten fest an die heilende Wirkung der sauberen Höhenluft.
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Die 50-Meter-Spitze der Colonne Soleil sollte als Abschluss ein 12 Meter hohes und 36 Meter breites Kronengebilde tragen, in der das Leuchtfeuer geruht hätte. Das wäre mit 100 Kohlebogenlampen bestückt gewesen. Über den Lampen sollte ein breiter Reflektor schweben, der das Licht quer über die Stadt bis hin zum Park Bois de Boulogne lenken sollte. Schwenkbare Hohlspiegel sollten es zu dem ermöglichen, einzelne Lichtstrahlen gezielt dorthin zu lenken, wo gerade Helligkeit gebraucht würde. Insgesamt wäre der Turm auf bis 80 Kilometer Entfernung hin unübersehbar gewesen.
Die Zeitung Le Figaro feierte den Entwurf seinerzeit als „epochales und prachtvolles Projekt“, das „höher wäre als jedes andere von Menschenhand errichtete Monument“ – ganz im Gegensatz zum Eiffelturm, der nur vulgäres „Blendwerk“ sei. Dem Komitee und seinen Experten schien der Sonnenturm allerdings zu gewagt und schwer umsetzbar. Denn es wurden berechtigte Zweifel angemeldet, ob sich der Moloch überhaupt selbst tragen könnte. Statiker waren überzeugt, dass das Mauerwerk der Basis und das geplante Betonfundament unter dem Gewicht der Säule einfach zerbrechen würde. Ebenso wurden Fragen danach laut, was eine solch aufwändige Konstruktion eigentlich kosten würde und ob der Bau bis zur Eröffnungszeremonie der Weltausstellung realisierbar sei.
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Aber die Sonnensäule von Amédée Sébillot war bei weitem nicht der einzige bemerkenswerte Vorschlag. Eine Einreichung stellte eine 300 Meter hohe Guillotine dar, die „den Opfern des Terrors Ehre erweist“, den Planern der Exposition Universelle dann doch etwas zu extrem erschien. Ein Künstler schlug hingegen eine riesenhafte Gießkanne vor und ein anderer einen schlanken Turm mit einem Apfel an der Spitze.
Was letztlich gebaut wurde, das wissen wir heute. Vor allem aus Vernunft und dem Vertrauen in Gustave Eiffel und seine Mitarbeiter wurde schließlich dem pylône de 300 mètres de hauteur, dem Eiffelturm, der Zuschlag gegeben.
Nach der Weltausstellung gab die Leitung anderen Architekten die Freigabe, Ideen einzureichen, wie der Eiffelturm umgestaltet oder umgenutzt werden könnte. Denn schließlich hatte er da noch lange nicht den kultigen Status einer Ikone, der ihm heute zu Teil wird. Entsprechend abgefahren und bizarr waren manche der Vorschläge. Dem Wissenschaftler und Arzt Henri Toussaint schwebte etwa vor, dem Eiffelturm eine Art breiten Rock aus Metall und Glas zu verpassen. Unter dessen Dach, so seine Idee, könnte ein Palast der Elektrizität untergebracht werden.
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Jost R. Samson wollte den Turm hingegen mit Sand, Stein, Stahlnetzen und Beton zu einem künstlichen Berg, dem Le Mont Samson, umwandeln. Ein gewagtes Projekt, das er schon 1985 entwickelt hatte. Der Berg sollte mit Wiesen, Waldstücken, Brücken und Häuschen besetzt werden werden. Die Besucher hätten darauf umherwandern und Picknicke veranstalten können. Am Fuße, dem einstigen Basisbogen, wäre zudem eine Grotte angelegt worden.
Der Architekt Charles Léon Stephen Sauvestre, der für Gustave Eiffel schon den Pavillon du Gaz entworfen hat und 1886 den initialen und noch recht nüchternen Entwurf für den Eiffelturm überarbeitete, wollte eben jenen 1900 nochmals umgestalten. Er plante, zwei breite Turmausleger anzubringen und diese mit jeweils einer Brücke am Mittelteil zu verankern, um mehr Platz für Besucher und Schaulustige zu schaffen.
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Andere Architekten wie Charles Devic wollten den Turm mit Engelsstatuen, einer Turmuhr und Fahnen ausschmücken und den Torbogen mit Glas verkleiden, um ihn in eine große Halle zu verwandeln. Henri Minderof unterbreitete wiederum den Vorschlag, den Eiffelturm als Gerüst für einen kitschigen Rundturm mit einer wuchtigen Sonnenkugel als Spitze zu nutzen – womit das Stahlkunstwerk gar nicht mehr zu sehen gewesen wäre.
Zugegeben: Manche der Vorschläge sind zweifelsohne interessant, wären faszinierend anzuschauen oder taugen als „Was wäre, wenn“-Gedankenspiel – aber letztlich ist der Eiffelturm perfekt, so wie er ist.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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In der neuen Episode des Great Things Never Made Podcast spreche ich über Atlantropa, den Herman Sörgels, das Mittelmeer trocken zu legen und damit Afrika und Europa zu vereinen.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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In der neuen Episode des Great Things Never Made Podcast spreche ich über ISOBAR beziehungsweise The Train – ein Film, an dem sowohl Ridley Scott als auch Roland Emmerich gescheitert sind.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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In dieser Episode von Great Things Never Made spreche ich über Frank Lloyd Wrights Illinois, einen riesen Wolkenkratzer, den der “größte Architekt aller Zeiten” erdachte. Begleitend zur Sendung gibt es die Tage auch noch einen längeren Artikel zum Thema.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Die dritte Episode von Great Things Never Made ~ Der Podcast ist da. Diesmal spreche ich über das Weiße Haus und Weiße Häuser, die es nie gab. Denn es existierten zahlreiche Alternativen zum heutigen Präsidentenresidenz. Mehrfach wurde vorgeschlagen, das Weiße Haus umzurüsten oder gleich neu zubauen.
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Der Architekt Frederick D. Owen wollte es beispielsweise mit an den Flügen angebrachten Nachbildungen des Haupthauses erweitern – und davor einen botanischen Garten errichten lassen.
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Die wohlhabende Mary Foote Henderson wollte hingegen das “schön(e) aber unpraktische” Weiße Haus mit einem präsidialen Amtspalast auf dem Merdidian Hill ersetzen.
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Ebenso hätte der US-Präsident aber auch in einem Fantasyschloss in Colorado wohnen können – zumindest an den lauen Sommertagen. Denn eine solche Märchenburg im König-Ludwig-II-Stil wollte der Geschäftsmann John Brisben Walker dem mächtigsten Mann der Welt zum Geschenk machen.
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greatthingsnevermade · 8 years ago
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Das ging jetzt schnell! Die zweite Episode von Great Things Never Made ~ Der Podcast ist da. In dieser spreche ich über EPCOT, eine Planstadt, die Walt Disney einst Florida erreichten wollte. Sie sollte als lebendes Forschungs- und Entwicklungslabor dienen und die Gesellschaft von Morgen formen.
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greatthingsnevermade · 9 years ago
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David Lynchs The Lemurians
Es hat etwas gedauert aber mittlerweile scheinen Fernsehmacher das cineastische und narrative Potential des Formats der TV-Serie erkannt zu haben. In Game of Thrones, Breaking Bad, Stranger Things und Westworld werden komplexe Geschichten mit Tiefe, vielschichtigen Charakteren und überraschenden Wendungen erzählt. Diese modernen Produktionen vertreiben einem nicht nur die Zeit, sondern fordern Aufmerksamkeit und Observationsvermögen. Als Vorläufer all dieser Show-Konzepte gilt die von 1990 bis 1991 gelaufene Mystery-Serie Twin Peaks, die die Ermittlungen des FBI-Agenten Dale Cooper beschreibt, der in der Stadt Twin Peaks den Mord der jungen Laura Palmer untersuchen soll. Dabei gleitet der anfänglich so simple Fall alsbald in mysteriöse und surreale Untiefen ab.  Das schräge Konzept brachte dem exzentrischen Regisseur David Lynch und dem Produzenten Mark Frost viel Kritikerlob und lang anhaltende Fan-Begeisterung ein.
Kaum jemanden ist jedoch bekannt, dass Lynch schon weit vor Twin Peaks an einer TV-Serie gearbeitet hat. Allerdings einer, die es jedoch nie ins Fernsehen schaffen sollte: The Lemurians.
David Lynch und Mark Frost hatten das Projekt im Laufe des Jahres 1987 für den TV-Sender NBC ausgearbeitet.  Dabei stützten sie sich auf die zahlreichen Legenden, Hypothesen und Mythen um den verlorenen Kontinent Lemuria. Auf diesem war, so David Lynchs Idee, einst eine hochentwickelte Zivilisation angesiedelt, deren Bewohner jedoch von solch einer Bosheit beseelt waren, dass die Landbrücke vor Äonen vom Meer verschluckt wurde. "Es verschwand schon bevor Atlantis überhaupt seinen Aufstieg feierte", so Lynch selbst. Jedoch entdeckt ein Forscher, nämlich Jacques Cousteau, die Überreste des verschollenen Reichs in den Untiefen des Pazifik und weckt damit die "lemurianische Lebensessenz" aus einem langen Schlaf, die daraufhin in die Welt sickert. Etwas, das die unsere moderne Welt in den Abgrund reißen könnte.
Die genaue Story ist bis heute unklar. Jedoch riss Lynch in einem Interview in der Sendung Hollywood Men und im Buch David Lynch – Interviews an, dass es grundsätzlich eine Mystery-Comedy-Serie gewesen wäre, die stark an Akte-X, Fringe oder eben auch Twin Peaks erinnert hätte. Hauptsächlich wäre die Kamera zwei Agenten einer Regierungsbehörde gefolgt, die um die Welt reisen sollten, um Aliens ausfindig zu machen und auszuschalten – nämlich die Nachfahren der ursprünglich extraterrestrischen Lemurianer. Aufgespürt werden sollten diese unter anderem mit Rätseln und Werbeanzeigen in Zeitungen und bizarren Tests, bei denen etwa Ohren und Augen an ein Gesicht gezeichnet werden müssten. Falle die Zeichnung zu perfekt aus, wäre der Verdächtige mit ziemlicher Sicherheit ein Alien. Schräg? Genau das dachten sich die Programmplaner bei NBC. Lynch und Frost hatten auf grünes Licht für eine Pilotfolge gehofft aber bekamen stattdessen eine Absage.  
"Das Problem mit The Lemurians ist, es ist eine komplizierte Show", erklärt der Regisseur David Lynch die Entscheidung der Verantwortlichen. Der Sender hätte seinen Zuschauern nicht die Einarbeitung in den Plot und die fiktive Welt zumuten wollen.
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greatthingsnevermade · 9 years ago
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Londons 'Imperial Monumental Halls and Tower'
Steht man in London auf der Westminster Bridge und schaut in Richtung des Houses of Parliament dann ist klar, worauf der Blick fällt. Nämlich den Elizabeth Tower, den 96 Meter hohen Uhrenturm mit seiner Glocke namens Big Ben. Doch das könnte heute auch durchaus anders aussehen. Denn im Jahre 1904 hatten die beiden britischen Architekten John Pollard Seddon und Edward Beckitt Lamb einen Plan erarbeitet, der unser Bild vom Herzen Londons optisch und architektonisch in sprichwörtlich monumentalem Ausmaß verändert hätte.
Die beiden Briten hatten vorgeschlagen, die nahe dem Houses of Parliament gelegene Westminster Abbey durch einen Anbau zu erweitern. Denn das altehrwürdige Gotteshaus war schon vor Hundert Jahren mit zahlreichen Monumenten und Königlichen Gräbern gespickt – und stetig zunahmen. So fürchteten der Dekan von Westminster und die Mitglieder des Kollegiatstifts, dass das Gebäude diese alsbald nicht mehr fassen könne. Ebenso hätte die Church of England auch Gefallen daran gefunden, ausländischen Kirchengiganten wie in Rom und Moskau in Sachen Größe eines auszuwischen. Der Gebäudekomplex von Seddon und Lamb hätte diese Ansprüche jedenfalls mehr als bedient.
An den linken Arm des bestehenden Kreuzgangs der Abbey wollten die Architekten ein Verbindungsgang anschließen. Der sollte nach einem Knick in eine hohe und 20 Meter lange Empfangshalle überführen, die direkt in den neuen „Kirchturm“ münden sollte. Dieser war als ein 167 Meter hohes Monstrum neogotischer Architektur geplant und hätte den Elizabeth Tower locker überragt. Seinerzeit wäre er zudem das höchste Gebäude der Insel gewesen. In seinem Inneren sollte er sowohl einen eigenen Chorumgang als auch Galerien, Trophäen- und Archivräume beherbergen. An seiner Spitze sollte hingegen ein Tiburio mit üppigem Geläut und einem filigranen Kronengebilde aufragen.
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Über einen schrägen und kurzen Quergang wäre dann das Hauptgebäude des neuen Westminster-Abbey-Komplexes zu erreichen gewesen: die sogenannte Great Monumental Hall. Diese hätte sich mit insgesamt 59 Metern Länge quer an der Abingdon Street entlang gezogen und mit einem 48 Meter breiten Querschiff als Rückteil nahezu ein Drittel der Great College Street eingenommen. Damit sollte sie auf dem heutigen Gelände des Abingdon Street Gardens und einem Teil des College Gardens alle zukünftigen Gräber, Skulpturen und Monumente unterbringen können.
Dass das Monstrum an Neogotik nicht realisiert wurde war vor allem seinem Gigantismus zu verdanken. Denn der schon seinerzeit als überdimensioniert und unpraktisch bezeichnete Plan wäre für die Kirchenväter selbst mit Unterstützung von Mäzenen kaum finanzierbar gewesen.
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greatthingsnevermade · 9 years ago
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Das Manned Orbiting Laboratory
Um das Jahr 1960, eine Zeit da die NASA gerade einmal zwei Jahre existierte, herrschte heftiges Gerangel zwischen der noch jungen Raumfahrt Agentur und der United States Air Force. Denn beide nahmen für sich in Anspruch, die hoheitlichen Interessen der USA im Weltall zu bedienen. Ebenso meinten beide, die besten Leute für die kommende Expansion ins All am Start zu haben. Kurz um: sowohl NASA als auch Air Force wollten in den Kosmos und dort die Herrschaft der Vereinigten Staaten sichern. Daher hatte in dieser Zeit nicht nur die US-Raumfahrtagentur große Pläne in Sachen „ständige Präsenz im All“ vorgelegt, sondern eben auch die Luftwaffe.
Einer der Pläne sah ein kleines schwebendes Labor in Erdnähe vor: das Manned Orbiting Laboratory. Dieses wurde von der Air Force in Zusammenarbeit mit der Douglas Aircraft Company als Forschungs- und Observationseinheit erdacht. Zumindest offiziell. Denn in Wahrheit sollte es weniger Labor als vielmehr Vorposten im All sein und den militärischen Nutzen von Menschen im Kosmos ergründen.
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Nachdem das knapp 22 Meter lange zigarrenartige Habitat per Titan-III-Trägerrakete ins Orbit geschossen worden wäre, so die Pläne, würden zwei US-Soldaten als ständige Besatzung an Bord gehen, dort wohnen und arbeiten. Allem voran sollten sie mit einem Telekop- und Kamera-System, das wie auch die Spionagemission KH-10 Dorian getauft worden war, stets ein Auge auf die Sowjetunion haben. Ein Tausch der Mannschaft sollte im 40- bis 50-Tagerythmus erfolgen, wobei die frühere Besatzung mit einer Gemini-Kapsel zur Erde zurückkehren würde. Die neue sollte hingegen per Rakete und mitgebrachter Rückkehr-Kapsel andocken und anschließend die Arbeit übernehmen.
Schon im Dezember 1969, das sah die US-Luftwaffe vor, sollte das Manned Orbiting Laboratory im All schweben. Dann wurde der Start auf 1971 verschoben. Doch aus daraus wurde nichts. Grund? Das liebe Geld. Der zu dieser Zeit tätige Verteidigungsverantwortliche der USA, Melvin R. Laird, empfand die angesetzten Kosten des Projektes von knapp 3 Milliarden US-Dollar als schlicht unerhört und setzte das Programm kurzerhand ab.
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greatthingsnevermade · 10 years ago
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Die Wiederbelebung des George Washington
George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Doch um ein Haar wäre er auch der erste lebende Tote gewesen, der das höchste politische Amt des neuen Kontinents inne gehabt hätte. Ein Zombie-Präsident. Denn es existierten tatsächlich Pläne, den verstorbenen Staatsmann ins Leben zurückzurufen.
Bei einem Ausritt im feucht kalten Winter des Jahres 1799 hat sich George Washington auf seinem Landgut in Mount Vernon in Virginia eine schwere Kehlkopfentzündung zugezogen. Diese verschlimmerte sich stetig – bis der Präsident mit Fieber im Bett lag, nur noch schwer atmen und nicht mehr schlucken konnte. Washington selbst wies an, dass in Hoffnung auf Besserung ein Aderlass vorgenommen werden sollte. Diese Prozedur wurde mehrmals wiederholt: der Zustand verschlimmerte sich daraufhin jedoch nur noch. Nach nur zwei Tagen verstarb Washington am Morgen des 14. Dezember 1799 um etwa 10 Uhr morgens. Wie heutige Mediziner glauben, hat das Zusammenspiel des Blutverlustes von fast drei Litern, starker Dehydration und Fieber sein schnelles Ableben begünstigt. Eigentlich war es seinerzeit Sitte, die Toten so schnell als möglich unter die Erde zu bringen. Doch Washington hatte noch zu seinen Lebzeiten veranlasst, erst nach zwei Tagen beerdigt zu werden. Wie nicht wenige zu dieser Zeit fürchtete auch er, er könne versehenes lebendig begraben werden. Also wurden seine sterblichen Überreste auf Eis gebart bis die angesetzte Zeit um war. Nach insgesamt vier Tagen wurde er dann in die Familiengruft überführt.
Doch damit ist die Geschichte noch nicht vorbei. Am Tag nach dem Tod Washingtons erreichte seine Enkelin Elizabeth Law das Gut des Politikers. Im Schlepptau: William Thornton,. Ein junger Architekt, der als Erbauer des Kapitols in Washington DC bekannt werden sollte. Doch war William Thornton noch mehr als das – nämlich ein Universalgenie und leidenschaftlicher Mediziner. Und als solcher hatte er den Traum, tote Menschen wiederzubeleben. Angefangen mit George Washington. Da der Körper gut gekühlt lagerte, hatte die Verwesung noch nicht eingesetzt – und eine Reanimation schien Thornton möglich. Mittels einer Tracheotomie wollte er Zugang zur Lunge erlangen, den toten Leib beatmen und eine Infusion mit Lammblut vornehmen, um den Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Die Familie Washingtons lehnte diesen Versuch aber ab. Allerdings nicht, da man einen Erfolg für ausgeschlossen hielt, sondern um den Urvater der Nation seine verdiente Ruhe zu gönnen.
Diese schräge, unglaubliche aber scheinbar wahre Anekdote hat io9 ausgegraben, die wiederum im Fachbuch „Blood Work: A Tale of Medicine and Murder in the Scientific Revolution“ von Susan E. Lederer und "The Death of Washington" von Schwarz, Frederic niedergeschrieben und erläutert ist.
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greatthingsnevermade · 10 years ago
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Mothers’ Memorial: Ein Monument für die Mütter
Daisy Calhoun fühlte sich und andere Frauen in ihrer Leistung missachtet. Daher gründete die 69jährige Frau eines prominenten Washingtoner Anwalts im Jahre 1922  The Woman’s Universal Alliance. Das erklärte Ziel: den Müttern der Nation ein Denkmal setzten, das ihren Beitrag unübersehbar den Bürgern zu Gesicht bringt und "die Schuld eines jeden Sterblichen für die Frauen einfordert, die ihr Leben riskierten um Leben zu geben". Wie Daisy Calhoun laut dem Smithsonian Magazine sagte, habe die Welt Denkmäler für Krieger, Denker, Monarchen, Propheten, Seefahrer und Generäle. Der Mutter ein Monument in Schönheit und Form in Stein zu schlagen sei daher überfällig – ein  Mothers’ Memorial eben. Die Anwaltsfrau war in ihrer Arbeit zielstrebig. Mehrere Entwürfe für das Monument wurden bei ihr eingereicht. Am mächtigsten war jenes von Joseph Geddes, das eine unbegreiflich gigantische Gedenkstätte nahe dem Naval Observatory bei Washington DC vorsah. Auf eine kleinen Plateau sollte ein begehbarer Tempel in  der Art eines Wolkenkratzers im Art-Deco- und Revolutions-Stil (?) entstehen – die genaue Höhe ist unbekannt, doch hätte das Gebäude die 169 Meter des Washington Monument mit Leichtigkeit überragt. Absurd breite Treppen sollten die Besucher auf die geschätzt 20 bis 50 Meter hohe Torbogen zuführen. Der Innenraum hätte dann die Errungenschaften der Frau als Versorgerin und Mutter glorifizieren sollen – wie? Unbekannt. Dieses Hauptgebäude sollte auf einem breiten Sockel stehen, der wiederum auf einem Fundament gebart werden würde, von dem vier mächtige Säulen mit Sinnbildern der Weiblichkeit auf die Besucher herabschauen sollten.  Dieser Bereich wäre erneut auf einem breiten Sockel gelagert, der das Einsacken der Konstruktion im Erdreich verhindern müsste. Alleine die Mengen an Beton für diese drei Fundamentebenen wären unvorstellbar gewesen. Ebenso die nötigen Blöcke an Granit und Marmor, die für Statuen, Decken, Böden und Wände hätten herangeschafft werden müssen. Bei diesem Entwurf, das ist unübersehbar, ging es einzig und alleine um Gigantismus. Die Besucher währen wohl eher eingeschüchtert gewesen, als das sie die Fürsorge der Mütter der Welt gewürdigt hätten. Aus den Plänen ist sichtlich nie etwas geworden. Zu allererst soll die U.S. Commission of Fine Arts nicht von den Plänen angetan gewesen sein. Zum zweiten machte die große Depression Möglichkeiten, Geld für eine derartige Giganto-Unternehmen zu sammeln nahezu unmöglich - 15 Millionen US-Dollar sollten für das Projekt gesammelt werden.
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greatthingsnevermade · 10 years ago
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Stanley Kubricks Napoleon
Vor knapp 40 Jahren plante der Regisseur Stanley Kubrick sein Meisterwerk. Einen Film, der selbst 2001: Odyssee im Weltraum und Dr. Strangelove in den Schatten stellen sollte. Einen Film, so gewaltig, allumfassend und großartig, dass sogar er selbst ihn als "der beste Film, aller Zeiten" bezeichnete. Das sind Worte, die Bedeutung haben und die nicht leichtfertig gewählt sind. Denn wenn Kubrick eines war, dann selbstkritisch; ein Perfektionist in jeder Beziehung, wenn's um die Kunst der bewegten Bilder geht. Doch scheiterte das große Projekt, der beste Film aller Zeiten, wie der Mann mit dem er sich beschäftigen sollte, Napoleon Bonaparte.
Schon seit langem soll Kubrick ein versessener Napoleon-Fan gewesen sein. Ob er ihn und seine Taten bewunderte oder nur an der Person interessiert war, das ist nicht sicher. Jedoch war der Filmemacher fasziniert und wollte das Leben Bonapartes auf die große Leinwand bringen. Über Jahre hatte er angeblich bis zu 500 Bücher über Napoleon verschlungen, Bilder und Dias gesammelt, die irgendwann nützlich sein könnten. Doch erst ab 1967 begann er, intensiv mit Gedanken zu spielen, das die Zeit und er reif für diesen Film wäre. Er arbeitete erste Konzepte aus, plante und begann damit, seine private Sammlung zu sortieren. Ab 1969 bis 1970, also zwischen 2001 und Clockwork Orange, war das Projekt für ihn in Stein gemeißelt. Er wollte diesen Film drehen und die Vorproduktion beginnen.  So begann er etwa den britischen Napoleon-Experten Felix Markham zu kontaktieren, den er später als Berater engargierte, und soll dem Historiker damit - es lässt sich nicht anders sagen - tierisch auf den Geist gegangen sein.
Anschließend erwarb er auch gleich die Rechte an Markham Napoleon-Biographie, die als Grundlage für das Drehbuch dient. Doch am wichtigste war für den Napoleon-Fanatiker, dass Markham stets für Fragen zur Stelle war.
Wie genau umarmte man sich zur Zeit der französischen Revolution? Wurde 1799 eigentlich Silvester gefeiert? Welche Hufeisen trugen die Pferde der napoleonischen Armee beim Russland-Feldzug? - einestages, Spiegel.
Zusätzlich heuerte Kubrick 20 Geschichtsstudenten der Universität Oxford an, um alles über Napoleon herauszufinden, was es gibt: seine Freunde, Feinde, enge und weite Verwandte, seine Vorlieben und Abneigungen. Weiter schwärmten etliche Mitarbeiter des Filmemachers aus, um letztlich nahezu 25.000 Fotografien und unzählige Infos von Orten zusammenzutragen, die auch nur annähernd mit Napoleon zusammenhängen. Selbst Klimatologen und Meteorologen wurden engagiert, um kundig zu machen, welches Wetter zu kritischen Momenten und Schlachten des französischen Feldherren herrschte. In diesem Film wollte der Regisseur nichts dem Zufall überlassen; alles sollte korrekt und akkurat sein: eine Mischung aus Personenstudie, Biographie und epochalem Schlachtenfilm, stellte Kubrick sich vor. Es sollte eben alles andere neben sich verblassen lassen. Quasi als Nebeneffekt seiner Vorproduktionsvorbereitung schuf Kubrick unbewusst das größte Napoleon-Archiv der Welt das sogar die umfangreichen Sammlungen der französischen Nationalbibliothek mickrig erscheinen lässt.
Kubricks Manie und Versessenheit zum trotz, waren dem Regisseur die Ausmaße seines filmischen Projektes dennoch vollends bewusst. Und wie teuer das alles werden könnte. So gelang es ihm die rumänische Armee zur Zusammenarbeit zu bewegen, die für Schlachtenszenen 50.000 Statisten stellen sollte, die aus Kostengründen in Papier-Kostüme gehüllt werden würden. Im Gegenzug sollte der auf drei bis vier Stunden angesetzt Film jedoch stets an Originalorten gedreht werden. Und auf der Liste der Darsteller fanden sich Audrey Hepburn, Peter O'Toole und Alec Guinness. Für die Rolle des Napoleon waren Jack Nicholson, Ian Holm und Oskar Werner im Gespräch. Es wäre tatsächlich ein Film geworden, der alles vorherige übertrifft.
Dennoch: all die Planung, die Vorarbeit und das Herzblut waren für Kubrick selbst umsonst. Denn Napoleon wurde nie gedreht. Den Studios und angedachte Geldgebern wie MGM und United Artists war das gigantomanische Werk zu riskant. Hätte es die 60 Millionen Dollar an Budget überhaupt wieder einspielen können? Dazu floppte ein ähnliches Werk, Waterloo, gerade an den Kinokassen, weshalb Kubrick eine Abfuhr erteilt wurde.
Der Mythos Napoleon lebt jedoch weiter. Nach dem Tod des Filmemachers machten sich Filmexperten der Columbia University  daran, Kubricks Nachlass durchzugehen und Restaurierten seine Vorstellung des Bonaparte-Films; der Taschenverlag brachte das gesammelte Material als eine Art Nachschlagewerk und Sammlung unter dem Namen Stanley Kubrick's Napoleon: The Greatest Movie Never Made heraus.
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