m-guenther
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daring adventures of a healing heart
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Yoga, Kreativität und Heilung
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m-guenther · 2 years ago
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So much regulating that wants to happen, and so little time to do it.
Voll bis obenhin, überlaufend. Und immer wenn es mir so geht möchte ich nicht einfach nur auslaufen, sondern in etwas, jemand anderen hinein. Aber das ist zuviel verlangt. Ich bin zu wild, chaotisch, ungezähmt in diesem elektrischen, getriebenen Zustand. Ich kann, ich darf mich niemandem zumuten. Und sowieso: die wenigsten würden es verstehen. Kaum jemand kann den Raum für sowas haben. Für soviel.
Das Schlimmste das passieren kann ist dieser verständnislose Blick des Gegenübers, die Kilometer die sich plötzlich zwischen uns auftun, wenn mein Sein, mein Empfinden dem Gegenüber so fremd ist. Und dann fühle ich mich allem fremd. Nicht nur diesem Menschen, in diesem Moment. Sondern der ganzen Welt, immer schon fremd gewesen, und immer fremd bleiben zu müssen.
Die Einheit und das tiefe Wissen über diese universelle Wahrheit verschwindet, und an ihre Stelle tritt ein Loch, bodenlos, in dem ich mich verschwinden spüre. Allein, ewig fallend.
Lieber mich gar nicht erst öffnen, das Risiko gar nicht erst eingehen. Lieber für mich in meinem Kämmerchen alles durchleben, durchlaufen. Alles sortieren und wegpacken, raus aus der Welt und mir selbst.
Obwohl ich doch jetzt weiß: Heilen, also ganz werden, im Inneren alle Teile zueinander bringen – dafür braucht es Gemeinschaft. Verbindung, Verletzlichkeit. Ich weiß es, und doch kann ich mich nicht überwinden, die Mauern die ich mir so sorgsam aufgebaut habe, wieder abzutragen.
Jeder Vorstoß den ich wage ist gefolgt von erneutem Rückzug, wochen- und monatelang. Womöglich neuen Wunden, weil er so intensiv und unkontrolliert erfolgt, dass es gar nicht anders kommen kann, als das neue Missverständnisse entstehen.
Mir wurde erzählt von einer Zeremonie auf einem Festival, was die Menschen dort miteinander erlebt haben. Wie kraftvoll die Arbeit war, wie heilsam die Erfahrung, und dass sie in Gemeinschaft stattgefunden hat. Ich denke: Wie mutig. Wie krass. Ich würde mich niemals trauen.
Das klingt viel zu gefährlich, viel zu weit außerhalb der Mauern meiner Festung. Viel zu waffenlos und nah. Ich möchte trauern, dass ich mir selbst die Nähe versage, von der ich weiß, wie sehr ich sie doch eigentlich misse. Doch nicht einmal der Trauer kann ich Raum geben.
Ich nehme mir noch einen Ziegel, gebrannt in der Glut meines Zorns, und füge ihn meinem Schutzwall hinzu. Ich glaube, ich bin sicher. Doch eigentlich bin ich einfach nur einsam.
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m-guenther · 2 years ago
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mit Worten nicht zu greifen
Ich habe mich in den letzten beiden Wochen nicht gut um mich gekümmert, and it shows. Von Tag zu Tag werden die intrusiven Gedanken – ich hab sie jetzt „Gertrude“ getauft – lauter und häufiger.
Sie erzählen mir etwas darüber, dass dreimal kurz hintereinander etwas posten, und dann wieder gar nichts echt nicht geht. Das ist peinlich, der Beweis, dass ich nichts auf die Reihe kriege. Dann brauche ich auch gar nicht wieder anfangen, denn wenn es überhaupt weiter geht, dann ja nur so, inkonsistent und ohne jegliche Disziplin.
Und ich kann in diesem Fall mit ein wenig Leichtigkeit üben zu sagen: Okay, und ich mache es trotzdem.
Weil ich diesen Ort bewusst zu meinem Spielplatz deklariert habe – hier gibt es keine Regeln, oder nur die, die ich selbst schreibe. In anderen Bereichen ist das nicht ganz so leicht.
Gertrude hat zu allem eine Meinung, wenn ich ihr nur zuhöre. Gestern Nacht zum Beispiel hat sie voller Empörung festgestellt, dass ich ja nun wirklich lange genug anstrengend und bedürftig war. Zu oft kontrollierend oder herablassend. Dass ich zu wenig Liebe gebe, und zu viel davon verlange.
Und obwohl es von all dieser Herablassung und Kälte in meinem Innern nur so getönt hat, ist es mir gelungen, meinen Partner zu fragen, ob ich die Tiraden in meinem Kopf teilen darf, ob gerade noch Raum dafür ist. Es gab weder ein klares Ja, noch ein klares Nein – was meist bedeutet, dass es ein Nein ist, dass er nicht auszusprechen wagt. Und dann war er auf einmal so verunsichert – ich hatte das Gefühl, dass nun in seinem Kopf die Selbstverurteilungen auch am laufen waren. Und auf einmal hatte ich also nicht nur mit meiner eigenen Gertrude zu tun, sondern irgendwie auch noch seine an der Backe. Das passiert öfter mal, wenn ich in irgendwelchen starken Gefühlen bin, die für ihn schwierig sind, dann fühlt es sich so an, als müsste ich mich auch noch seiner annehmen, wo ich doch schon mit mir selbst überfordert bin.
Und als nächstes kam dann die Frustration, ein Vorwand alles Harte und Strenge von mir ab- und auf ihn anzuwenden. Einen Streit anzetteln um elf Uhr nachts? Nein, danke.
Und es war spannend, denn hätte ich eine Diskussion angefangen, die einfach nicht hätte gut laufen können, am Ende wäre das nur die Bestätigung für all die Vorwürfe gewesen, die ich mir selbst gemacht habe. Es ist so seltsam, wie mein Kopf mich da zu überlisten droht, wenn ich nicht genau aufpasse.
Ich hab versucht herauszufinden, worum es eigentlich geht. Und gemerkt, dass ich es mit Worten nicht erkunden, nicht greifen kann. Und für das Fühlen zu müde bin.
Heute, am nächsten Tag, bleibt mir nur, erneut den Fokus vom kurz - aufs langfristige zu verschieben. Mich mir selbst wieder zuzuwenden, die Zeit zu nehmen die ich brauche, für Bewegung, Achtsamkeit, Natur, Schreiben. Und sein, einfach sein.
Und dann kommen sofort die ganzen Ausreden – und auch dann weiter ganz neugierig zu beobachten und üben, üben, üben: anzunehmen, was ist. Mich anzunehmen, den Tag, die Stunde, das Gefühl, und: Gertrude.
Liebe Gertrude, ich weiß, auch du willst nur mein Bestes, willst mich nur schützen. Dafür danke ich dir.
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m-guenther · 2 years ago
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Bunter Faden
Die letzten Tage waren voller Frustration, Trauer, Hoffnungslosigkeit. Und das sind so Zustände, in denen ich das Gefühl habe, mein Dasein in der Welt müsste mir jetzt fristlos gekündigt werden. Für meine Wut, meine totale Erschöpfung, all das Dunkle ist kein Platz scheint es mir. Ich merke das vor allem in meiner Partnerschaft, aber auch sonst möchte irgendein Teil in mir alles kleiner machen, die Gefühle wegschieben, bloß keine Kritik oder das Äußern von Bedürfnissen zulassen. Damit nur ja keiner auf die Idee kommt, mich abzulehnen, allein zu lassen. Mir schon klar, dass das irgend eine alte Wunde ist. Das innere Kind das Liebe und Zuwendung möchte – von mir, denn das ist jetzt mein Job. Da frage ich mich wieder mal, wer bezahlt eigentlich diese Arbeit? Die Stunden und all die Kraft die Menschen in sich selbst investieren. Und die sich doch am Ende auch durch alle Beziehungen in die Welt hinaus trägt.
Ich versuche, beim Thema zu bleiben, etwas mit rotem Faden zu produzieren. Und ja, das Thema, das ist doch viel zu dunkel, sollten wir nicht was angenehmeres wählen, und ob überhaupt jemand verstehen wird, was ich sagen will? Aber dann darf ich mich auch fragen, für wen ich das hier mache. Für mich nämlich. Ich glaube nicht, dass das wirklich jemand liest. Ich glaube, wenn ich das lange genug und oft genug mache, wird irgendwas bei irgendwem anderen ankommen und Wurzeln schlagen. Aber am Ende möchte ich schreiben, und es teilen, weil so unglaublich viel in mir passiert, immer so viele Themen gleichzeitig am arbeiten sind, und mir scheint, kein Gespräch der Welt könnte das abbilden. Und es möchte trotzdem raus in die Welt, nicht nur in mir klingen, sondern über die Grenzen meines eigenen Denken und Fühlens hinaus.
Gestern mittag saß ich im Wald und habe einer Sprachnachricht an mich selbst alles entgegen geworfen, was mir den Boden unter den Füßen, die Luft zum Atmen nimmt. Ich habe geweint, und obwohl ich niemandem in die Augen schauen konnte, der an mir vorbei gekommen ist, ich habe mir die Tränen und die Trauer, den Schmerz nicht nehmen lassen. Ich dachte, ich sollte mich bewegen. Ich hab gemerkt wie sich all die Gefühle in mir zu einem großen Klumpen zusammengetan haben, der mich träge gemacht hat. Aber es war schon zu spät – ich konnte nicht weit laufen. Vor allem saß ich auf Bänken. Das scheint mir eines der vielen Dinge, die ich anderen nicht erklären kann – wie ein Mensch von fünfundzwanzig Jahren kaum die Kraft für einen Spaziergang von einer halben Stunde zusammen kriegt. Umso mehr, weil ich ja an anderen Tagen laufen gehen kann, und viele Sonnengrüße hintereinander machen.
Ich saß im Wald und habe versucht mir alles von der Seele zu reden, was ich nicht singen konnte. Weil überall Menschen waren, deswegen. Ich war wütend, frustriert zuerst von meinem Partner, und dann mir selbst. Und nach der Wut kommt immer die Verzweiflung.
Ist das gerecht, das zu verlangen? Reagiere ich nicht über? Mag ja sein, dass ich da mehr erwarten kann, aber in dem Ton bin ich nicht ernst zu nehmen.
Was auch immer in der Vergangenheit war, heute ist es an mir, mir den Platz in der Welt, und das geliebt werden zuzugestehen. Immer, egal in welchem Zustand. Wahrscheinlich ist das, wie so vieles im Leben Übungssache. Und der schönste Moment war gestern abend, als das kurz funktioniert hat. Als ich geweint habe, laut und ohne Hemmung. Als alles sein durfte, und alles raus durfte. Und ich mich einfach gehalten habe.
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m-guenther · 2 years ago
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Heute habe ich mir Zeit genommen, den April zu reflektieren, und den Mai zu planen.
Noch einmal zurück geblickt auf die Themen und Gefühle die mich in den letzten Wochen bewegt haben. Festgestellt, dass trotz dem intensiven wieder mit mir selbst in Kontakt treten, ich die Ziele, die ich mir Anfang des Jahres gesetzt habe, schon wieder so sehr aus den Augen verloren habe. Und habe diese Ausrichtung, die klare Definition von dem was wachsen soll wieder gestärkt und in mir verwurzelt.
Zurückschauen und reflektieren, dass ist mir schon eigen – aber meist doch eher über kurze Zeiträume, den Tag oder eine bestimmte Situation aus der Woche. Im Monats- und Jahresverlauf ebenso zu schauen was war, nochmal hineinspüren in das Erlebte, das darf ich noch üben. Und gerade auch, von diesem Standpunkt aus mich dann auf die Zukunft auszurichten. Mir erlauben zu träumen, und ebenso erlauben, die Träume greifbar zu machen. Runterzubrechen auf Zwischenschritte und konkrete Aufgaben. Ich höre schon wieder die inneren Stimmen die verurteilen und nur das Schlechte sehen – dass ich mich überhaupt immer wieder erinnern muss, dass ich vergesse... das heißt ich mache es nicht gut (genug).
Danke, liebe Stimmen. Ich weiß, ihr möchtet mich schützen. Ich weiß, dass ihr das Beste für mich wollt, und eure ganz eigene Art habt, das zu zeigen.
Ich möchte aber lieber eine andere Perspektive einnehmen – dass ich nämlich nicht nur Anfang des Jahres diese ganzen Ziele aufgeschrieben habe, sondern seither auch jeden Monat reflektiert und neu geplant habe. Und dass ich keine Absicht habe, damit aufzuhören. Und wenn ich zurückblicke auf all die anderen Fähigkeiten die ich in den letzten Jahren geübt habe, so bin ich zuversichtlich: auch was das angeht werden die Abstände mit der Zeit immer kleiner. Und irgendwann, ganz natürlich, ganz ohne Zwang bleibe ich bei meinem Fokus, behalte ich die Ziele stets im Blick.
Und wie das Tagebuch schreiben zu meinem ständigen Begleiter und treuem Freund geworden ist, kann es auch diese Gewohnheit werden. Allein schon deswegen, weil ich daraus Freude ziehe, wenn ich all die Urteile mal außen vor lasse, und es so halte, dass es sich leicht und natürlich anfühlt. Dann merke ich mit jeder neuen Monatsreflexion, wie gut mir das tut. Wie kraftvoll es ist, inne zu halten, und sich aus dieser Erdung, dem Kontakt mit mir selbst heraus wieder neu auszurichten. Dadurch kommt eine Ruhe und Klarheit hinein, die ich noch in keiner Strenge und der so oft daraus resultierenden Hektik gefunden habe.
Und in diesem Sinne ist auch die Intention für den kommenden Monat:
Langsam und Beharrlich.
Weiter auf dem Weg in die Freiheit, das selbstbestimmte Leben. Auf die Art und Weise, wie es sich bewährt: ohne Hast, ohne Siebenmeilenstiefel. Dafür mit ganz viel Achtsamkeit für alles am Wegesrand, und all den Pausen die ich brauche. Ohne mich von Zweifeln und Urteilen vom Weg abbringen zu lassen. Mit dem Vertrauen in meine Intuition, in mich selbst – und wie Theodore Roosevelt einst sagte
- in meinen Worten:
Die Kritik derjenigen, die selbst kein Risiko eingehen, zählt nicht. Was zählt ist jede Tat, jedes Risiko, egal ob man am Ende sein Ziel erreicht oder scheitert: was zählt ist der Mut zum Versuch.
- in seinen Worten:
„It is not the critic who counts; not the man who points out how the strong man stumbles, or where the doer of deeds could have done them better. The credit belongs to the man who is actually in the arena, whose face is marred by dust and sweat and blood; who strives valiantly; who errs, who comes short again and again, because there is no effort without error and shortcoming; but who does actually strive to do the deeds; who knows great enthusiasms, the great devotions; who spends himself in a worthy cause; who at the best knows in the end the triumph of high achievement, and who at the worst, if he fails, at least fails while daring greatly, so that his place shall never be with those cold and timid souls who neither know victory nor defeat.“
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