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Und jetzte?
„Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, dass ihr im viel wichtiger seid?“ - Matthäus 6, 26
Sooo und mal wieder ist zu viel passiert um es mal eben schnell zusammenzufassen, aber ich probiere es nochmal. Kurzer Spoiler vorweg: In drei Wochen geht es wieder für mich nach Hause. Aber fange ich von vorne an. Nach dem Wechsel zu dem anderen Schulgebäude hatte ich wirklich gehofft, dass ich dort besser ankommen kann. Der Anfang war auch wirklich deutlich besser als, aber dann eigentlich ist genau das Gegenteil passiert. Nach einigen unschönen Vorkommnissen, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich das hier nicht für sieben Monate so weitermachen kann.
Ein großer Punkt, der mich stört ist, dass ich mich auch in der Schule kaum gebraucht gefühlt habe. Meistens saß ich einfach nur rum und fühlte mich fehl am Platz. Dazu kommt auch, dass die Kinder in der Schule ja noch geschlagen werden und es mir wirklich wehtat, das jeden Tag zu sehen. Außerdem konnte ich mit den Lehrern gar nicht connecten. Mir wurde schon gesagt, dass es sehr schwer sei, sich in Gambia mit Frauen anzufreunden, aber dass es so schwer sei, hätte ich nicht erwartet. Bis auf eine Lehrerin haben mich tatsächlich alle ignoriert. Bei der einen Lehrerin, bei der es anders war, ging es aber bei unseren Gesprächen ein bisschen zu schnell ums Geld und von einer anderen Kurzzeitlerin habe ich auch mitbekommen, dass ich bei ihr ein bisschen vorsichtig beim Thema Geld sein sollte. Außerdem wurde ich immer mehr mit den vorherigen Kurzzeitlern verglichen, mir wurde gesagt, dass ich im Vergleich zu ihnen sehr unfreundlich, distanziert und schüchtern sei. Das hat mich so verletzt, weil ich wirklich an die Schule gekommen bin, um eine Hilfe zu sein. Aber nachdem meine Hilfe dort anscheinend nicht gebraucht wird und ich auch noch gesagt bekomme, dass ich noch nicht „gambisch“ genug und zu unfreundlich sei, nachdem sich an der Schule niemand mal den Kontakt zu mir gesucht hat, möchte ich dem Projekt eigentlich ungern meine Zeit weiterhin schenken.
Dazu kommt auch noch, dass Kursawes vor einigen Tagen wieder nach Hause geflogen sind und ich mich ohne sie echt alleine fühle. Am Morgen ihres Abreisetages hatte ich ich ein Gespräch mit meiner Mentorin und dem Leadership-Team um über meine Situation zu reden. Zum Glück sind Knut und Sarah mitgekommen, aber so ganz viel Verständnis haben die anderen leider nicht gezeigt. Trotzdem war mir bewusst, dass Gambia nicht mehr das richtige für mich ist. Ich möchte an der Schule nicht noch mehr Zeit verschwenden und ich kann hier nicht alleine für die nächsten Monate bleiben. Vielleicht bin ich dafür noch zu jung oder vielleicht ist diese ganze Situation auch einfach zu viel für eine einzige Person. Klar, vielleicht könnte ich das hier noch weitermachen und das Jahr beenden, aber für was? Anscheinend kann ich den Menschen hier keine Hilfe sein, ich diene Gott damit nicht und mir tut es auch nicht gut. Zum Glück stehen sowohl Kursawes als auch meine richtige Familie total hinter mir und nach einem endgütigen Gespräch mit dem Leadership-Team hat meine Mutter heute Morgen meinen Flug auf den 15.01 umgebucht.
Die letzten Tage waren aber trotz des ganzen Gefühlschaos sehr spannend. Nach einem sehr emotionalen Abschied von Kursawes und einem verheulten Weg zum Flughafen, war ich den Tag darauf bei einer amerikanischen Familie zum Plätzchenbacken eingeladen. Das war sehr schön und ich konnte mit ihnen auch sehr offen über meine Lage sprechen. Sie waren zum Glück auch echt verständnisvoll und nach unserer siebenstündigen Backsession habe ich mich echt ermutigt gefühlt, einfach meine Weg zu gehen. Diese Familie betreibt übrigens auch eine Art Gästehaus und hatte gerade eine große Gruppe aus Norwegen da. Einer von ihnen konnte sogar Deutsch und er hat mir erzählt, dass er Arzt sei und lange bei Mercy Ships gearbeitet hat. Das war total interessant und ich bin weiterhin beeindruckt, was für interessante Menschen ich hier treffen durfte.
Den Tag darauf bin ich zu Alwina gefahren. Wir hatten uns schon sehr lange nicht mehr gesehen und deshalb war es wirklich mal wieder Zeit! Das war wirklich sehr schön und dann ging es für mich nach Sibanor, wo ich Weihnachten verbracht hatte. Sibanor ist ein kleines Dorf mitten in Gambia, wo die Organisation, mit der ich hier bin, ein Health Center gegründet hat. Dort sind gerade noch zwei Deutsche und eine Schweizerin vom WEC und es war wirklich interessant Weihnachten mal bei über dreißig Grad und so ganz ohne meine Familie zu verbringen. Aber es war auch sehr schön und morgen fahre ich dann wieder zu Alwina, um bei ihr Sylvester zu verbringen.
Ich bin wirklich dankbar für die Menschen, die ich treffen durfte, aber ich habe auch so einen Frieden über die Entscheidung jetzt zu gehen. Ich weiß, dass einige Menschen über diese Entscheidung enttäuscht und verletzt sind, aber ich weiß trotzdem, dass es richtig ist. Gott hat mir nach einigen schönen, lehrreichen und aufregenden Monaten in Gambia alle Türen geschlossen und zum Glück habe ich ja die Möglichkeit die nächsten Monate noch anders zu verbringen. Ein paar Ideen habe auf jeden Fall schon, denn jetzt einfach so wieder zurück nach Deutschland zu kommen und mir mit einem Mini-Job die Zeit bis zum Studiumbeginn im Oktober zu vertreiben, ist gerade absolut undenkbar.
Natürlich ist es schade, dass meine Zeit in Gambia nicht ganz so abgelaufen ist, wie geplant, aber ich bereue es auf jeden Fall nicht, hier hergekommen zu sein. Alleine weil ich Kursawes, Alwina und Kimberly kennenlernen durfte, hat sich schon alles gelohnt. Gambia ist wirklich toll und ich bin dankbar, dass ich dieses schöne Land so intensiv erleben zu durfte. Aber vielleicht passe ich hier gerade einfach nicht rein und das ist okay. Natürlich habe ich mir echt einen Kopf darüber gemacht, was ich jetzt machen soll, aber ich habe volles Vertrauen, dass es einen guten Plan für mich gibt. Ich freue mich auf das, was jetzt kommen wird und mal schauen, ob es spannend genug sein wird, um diesen Blog weiterzuführen. Also, vielleicht bis bald :)
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Wochen 11 und 12
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln…“ - Psalm 23, 1 Die letzte Zeit hat ein paar Veränderungen mit sich gebracht und tatsächlich hatte ich einiges zu tun, sodass mein letzter Eintrag schon ein Weilchen her ist. Erst einmal das wichtigste: Ich habe das Schulgebäude gewechselt und jetzt eine neue Aufgabe, weil ich mich in Tallinding absolut nicht mehr wohlgefühlt habe. Auch wenn dieser Wechsel ziemlich spontan war und ich in dem Ganzen gerne ein bisschen mehr zu sagen gehabt hätte, bin ich doch sehr dankbar darüber. Ich sitze jetzt mit in der Nursery 2, also quasi der Vorschule und die Kinder dort sind unterschiedlich alt, von ca. 4 bis bestimmt schon 8 oder 9 Jahre alt. Bis vor kurzem habe ich aufgrund der anstehenden Klausurenphase hauptsächlich Arbeiten abgetippt, da die meisten Lehrer keinen Laptop haben und selbst wenn die wenigsten wissen, wie man Word benutzt. Es war zwar ein wenig mühsam, aber immerhin konnte ich mich mal wirklich nützlich machen und die ganze Zeit hatte ich Gesellschaft von süßen kleinen Kindern, die auf meinem Schoß sitzen, auf dem Laptop rumtippen oder mit meinen Haaren spielen wollten.
Ansonsten helfe ich der eigentlichen Lehrerin beim Unterricht, korrigiere Hefte oder sitze mit einigen Kindern zusammen, denen vieles noch schwerer fällt als anderen. Vor allem ein kleiner (wirklich sehr niedlicher) Junge, Michael, braucht bei Mathe noch sehr viel Hilfe und so versuche ich ihm mit Äpfeln, meinen Fingern oder Zahlenstrahlen (ja, der Plural von Strahl ist anscheinend Strahlen), zu erklären was zum Beispiel 2 + 0 ist. Auch wenn ich wirklich vollstes Verständnis dafür habe, dass Mathe echt schwer sein kann, komme ich doch manchmal ans Ende meiner Geduld und Nerven. Trotzdem merke ich, wie gut es ihm tut, dass jemand sich mal ein bisschen Zeit für ihn nimmt, denn in so großen Klassen gehen die leistungsschwachen Kinder wirklich leicht unter. In den Pausen habe ich meistens mit einer sehr netten jungen Lehrerin gequatscht und auch sonst fühle ich mich in der Schule 1000000 Mal wohler als in Tallinding. Ich habe immer Kinder um mich herum, oft eins auf dem Schoß oder neugierige (manchmal auch ein bisschen klebrige…) Kinderhände in den Haaren. Wenn ich rausgehe, wollen mir viele die Hand schütteln, mich umarmen oder „unauffällig“ meine Haut berühren. Es ist schön, so viele zuckersüße Kinder um sich zu haben, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass meine Hautfarbe der eigentliche Grund für ihre ganze Aufmerksamkeit ist. Mit den Lehrern verstehe ich mich auch bis jetzt wirklich schon gut und auch wenn ich erst seit einer Woche dort bin, merke ich, wie mir das Ankommen da so viel leichter fällt. Ich freue mich morgens auf die Kinder und auch die Galli Gallis (öffentlichen Verkehrsmittel) machen mir kaum noch was aus.
Zu den Schulleitern konnte ich immer noch nicht wirklich eine Beziehung aufbauen, weil ich sie praktisch nie sehe, aber vielleicht muss ich das auch gar nicht. Alle anderen Kurzzeitlerinnen waren super close mit ihnen und ich finde es schade, dass wir uns aufgrund des neuen zweiten Gebäudes und ihres Umzugs praktisch nie über den Weg laufen, aber bis jetzt hatte ich immer genug tolle Leute um mich herum.
Von einer wirklich sehr tollen Person, musste ich letzte Woche allerdings leider Abschied nehmen. Kimberly hat sich letzte Woche auf den Weg zurück nach Neuseeland gemacht. Ich war am Mittwochabend bei ihr zum Abendessen eingeladen, was wirklich sehr schön, aber natürlich auch ein bisschen traurig war. Neben mir waren noch eine Britin, eine Amerikanerin und eine Gambierin da, mit denen wir lange gequatscht haben und es ist mir wirklich schwer gefallen, meiner hier besten Freundin Tschüss zu sagen. Kimberly war wortwörtlich ein Geschenk vom Himmel. Sie ist so eine coole, witzige und selbstbewusste junge Frau, die so viel aufgegeben hat um Gottes Ruf nach Gambia zu folgen und auch wenn ich weiß, dass sie hier wirklich keine leichte Zeit hatte, werde ich für immer dankbar sein, sie getroffen zu haben. Ich hoffe sehr, dass sie es mit ihrem Freund schafft, wie geplant im Mai nochmal wiederzukommen! Obwohl sie Donnerstagnacht aufgebrochen ist, ist sie einfach immer noch nie zurück in Neuseeland. Eigentlich sollte die Reise ungefähr drei bis vier Tage dauern (es ist so krass, wie weit Neuseeland einfach von quasi allem entfernt ist, meine komplette Reise hat vielleicht so 11 Stunde gedauert…), aber da einige Flüge ausgefallen sind, hing sie ein paar Tage in San Francisco rum und der ganze Weg wird sie nun über eine Woche kosten…
Den Dienstag vorher habe ich sie an ihrem letzten Tag zum Government Shelter begleitet. Erst haben wir mit ein paar älteren Kindern ein bisschen Fußball gespielt, aber aufgrund der Hitze und Rate, wie viele kleine Kinder den Ball ins Gesicht bekommen haben, damit bald wieder aufgehört und sind dann die Babys besuchen gegangen! Als wir ankamen wurden die Kleinen gerade gefüttert und gebadet und so habe auch ich direkt ein winzig kleines Baby in den Arm bekommen um es zu füttern. Ich war am Anfang ein bisschen überfordert, weil ich noch nie ein Kind mit Flasche gefüttert habe, aber, bis sich das Mädchen über mein Kleid übergeben hat, war es war wirklich sehr niedlich. Nachdem ich versucht habe, die Milch so gut es geht rauszuwaschen, hatte ich auch schon wieder das nächste Baby im Arm, diesmal ging aber alles gut. Danach haben Kimberly und ich noch lange mit den Babys gespielt, sie geknuddelt und mit ein paar älteren Kindern aus dem Shelter gequatscht. Vielleicht schaffe ich es Freitag mal selber hinzufahren, der Weg ist ein bisschen kompliziert, aber ich vermisse die kleinen Racker jetzt schon. Ansonsten ist es wirklich komisch zu wissen, dass Kimberly und ich jetzt keine Pläne mehr fürs Wochenende machen, wir nicht mehr zu der amerikanischen Missionarin Joan oder zum Government Shelter fahren können.
Letztes Wochenende war aber trotzdem sehr voll und schön. Die drei Kinder der anderen hier lebenden Schweizer Familie waren da und wir sind am Samstag zu einer Reptilienfarm gefahren. Als wir dort ankamen, hat uns ein junges dunkelhäutiges Mädchen begrüßt, die überraschend gut Englisch sprach und die drei Schweizer Kinder kennen sie von vorherigen Ausflügen ein bisschen besser. Da irgendwas mit dem Preis verhandelt werden musste, hat sie nach ihrem Papa gerufen. Wer dann kam, war ein oberkörperfreie, älterer weißer Mann, mit welchem sie in fließendem Französisch irgendwas besprochen hat. Wie sich herausstellte, war dies ein Franzose, der seit über 30 Jahren in Gambia lebt und da sich Knut auf Anhieb ganz gut mit ihm verstanden hat, hat er uns sein „Geheimnis“ gezeigt, welches aus einer 1-jährigen Hyäne bestand, die er gerade aufzieht. Das war wirklich niedlich und danach hat uns seine Adoptivtochter zusammen mit einer Gruppe Niederländern in dem Park herumgeführt. Es war wirklich beeindruckend, wie selbstverständlich das 12-jährige Mädchen die Schlangen und andere Viecher aus ihren Käfigen geholt hat und uns sehr interessante Fakten erzählen konnte. (Wusstest ihr zum Beispiel, dass Chamäleons ihre Hautfarbe aufgrund der Sonneneinstrahlung und nicht unbedingt zur Tarnung ändern?). Es war wirklich ziemlich cool und ja meine Damen und Herren, auch ich hatte entgegen meinen Erwartungen eine Schlange um den Hals. Zwar keine besonders große, aber für Knut war die schon zu viel. Danach sind wir noch an den Strand und eine Pizza essen gefahren. Abends habe ich mich noch mit einer weiteren deutschen Missionarin getroffen, weil wir bei dem nächsten Prayerday dran sind, eine Cultural Activity vorzubereiten, was zu Deutschland tatsächlich schwieriger ist als gedacht… Am Sonntag haben wir nach der Kirche Plätzchen gebacken, waren Eis essen und haben Abends (das muss jetzt unter uns bleiben) noch Fußball, Deutschland gegen Spanien, geguckt.
Ich werde diese Familie unendlich doll vermissen, freue mich aber für sie, dass sie bald schon wieder in ihre geliebte Schweiz zurückkehren können. Trotzdem hat mich das auch heute wieder ein bisschen beschäftigt, aber in einem Moment, in dem es mir wirklich nicht besonders gut ging, stand auf einmal Joya, eine der Kursawe-Töchter, vor der Tür und hat mir stolz ihren für mich selbstgebastelten Adventskalender überreicht. Irgendwie war das für mich ein Zeichen von Gott, dass er mir schon alles schenken wird, was ich brauchen werde und ich mir keine Sorgen machen muss, alleine zu sein. Ich hoffe, dass ich dieses Vertrauen auch mit ins nächste Jahr nehmen kann, denn bis jetzt hatte ich alles was ich brauchte, warum sollte sich das jetzt auf einmal ändern?
Das ist jetzt mal ein kleines Update von mir, ich hoffe dir geht es gut, wo auch immer du gerade auf der Welt bist und Danke fürs Lesen :)
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Der Government Shelter
„Denn sitze ich in Finsternis, so ist der Herr mein Licht.“ - Micha 7, 8
Schon wieder ein neuer Eintrag what? Ich habe ja schon erwähnt, dass ich mal einen Tag bei Kimberlys Arbeit mitkommen konnte und dieser Tag war wirklich eindrücklich. Kimberly arbeitet mit einer winzigen Organisation zusammen, die eigentlich von einem amerikanisch-neuseeländischen Ehepaar geführt wird. Da diese aber eigentlich die ganze Zeit um die Welt reisen, macht alles eine Gambierin und, wenn welche da sind, Freiwillige wie Kimberly.
Da die Gambierin gerade einen Monat in Amerika für irgendwelche Fortbildungen war, hat Kimberly überraschenderweise alles alleine machen müssen und ein Teil ihrer Arbeit ist, einmal in der Woche den Government Shelter besuchen. Vor ein paar Wochen konnte ich einen Dienstag, den ich frei hatte, mal mitkommen und es war wirklich eine krasse Erfahrung. Der Shelter ist ein großes ummauertes Gelände, bei denen vor allem Kinder untergebracht sind, um die sich keiner kümmert oder kümmern kann.
Es waren aber auch vier nigerianische Frauen dort, die Opfer von Sex Trafficking geworden sind, vor ein paar Wochen gerettet wurden und in einem kleinen Zimmer in dem Shelter untergebracht sind. Die älteste ist 22, die jüngste 17. Kimberly besucht sie schon seit Wochen, redet mit ihnen, liest ihnen aus der Bibel vor und hört ihnen einfach zu. Zu sagen, dass ihre Lebensbedingungen alles andere als optimal wären, wäre wirklich weit untertrieben.
Falls jemand, wie ich bis vor kurzem, nicht weiß, was Sex Trafficking genau ist: Kurz gesagt, die Mädels werden mit dem Versprechen gelockt, dass sie in einem Land, in diesem Fall Gambia, gute Arbeit finden und schnell Geld verdienen können. Die Frauen werden meist kostenlos ins Land gebracht und wenn sie dann angekommen sind, verlangen die Trafficker eine enorm hohe Summe als Dank dafür, dass sie doch jetzt in diesem tollen Land sind. Es hat viel mit emotionaler Manipulation zu tun, aber vor allem haben die Frauen alleine in dem völlig fremden Land auch keine Chance irgendwie wieder nach Hause zukommen. Also haben sie keine andere Möglichkeit, als der Arbeit, zu der sie gezwungen werden, nachzugehen, um so ihre „Schulden“ zu begleichen. Und diese Arbeit ist eben Prostitution, obwohl ich diesen Begriff sogar noch fast zu positiv finde, denn diese Frauen bekommen kaum etwas von dem erarbeiteten Geld und es wird ihnen genau vorgeschrieben, wie viele Kunden sie am Tag haben müssen. Eigentlich wurden fünf Frauen gerettet, eine ist aber aus dem Shelter abgehauen, und so waren Kimberly und ich die vier jungen Frauen besuchen, von denen eine einfach zwei Jahre jünger als ich ist…
Die Frauen waren unterschiedlich lange im Land, aber so ungefähr ein bis zwei Jahre. Sie habe so viel Grausames erlebt, ihnen wurde so viel Leid angetan und auch jetzt leben sie in echt schlechten Verhältnissen. Überraschenderweise waren die Frauen aber so offen, nett und „normal“, dass ich ohne mein Vorwissen niemals gedacht hätte, dass sie so eine grausame Vergangenheit haben.
Sie sprechen sehr gut Englisch und so haben wir uns über kulturelle Unterschiede unterhalten, ich musste ihnen mehrmals klar machen, dass ich wirklich keinen Bruder oder Cousin habe, den sie heiraten könnten, sie haben lange Frisuren mit meinen Haaren gemacht (europäisches Haar finden die Menschen hier wirklich unglaublich faszinierend) und dann haben sie uns noch ein paar nigerianische Tänze gezeigt. Und diese Tänze haben viel Hintern wackeln, Zunge rausstrecken und Haut zeigen involviert. Kimberly und ich haben unser bestes getan, dass es bei uns nicht allzu bescheuert aussieht, aber unsere Hüften bewegen sich einfach nicht so wie ihre. Es war wirklich lustig, nur irgendwie auch so… absurd. Ich meine, diesen Frauen wurde so viel Leid angetan und ich hätte gedacht, dass alles was irgendwie mit Sex und Körper zeigen zu tun hat, bei ihnen Trigger auslösen könnte.
Kimberly hatte mir vorher erzählt, dass vor allem die ersten Male sehr krass waren, als sie noch mit der Gambierin bei ihnen war und sie einfach darüber geredet haben, wie viel Schlimmes ihnen widerfahren ist. Deshalb hat dieses Wissen mit meiner Erfahrung sie zu treffen nicht ganz zusammengepasst, aber ich hatte eigentlich vor, diese Frauen auf jeden Fall noch öfter zu besuchen und soweit es mir möglich ist, sie irgendwie zu unterstützen. Da die Regierung ihre Pässe hat, damit sie irgendwann mal gegen die Täter aussagen können, können sie nicht zurück nach Nigeria, sie dürfen das Gelände vom Shelter nicht verlassen, müssen dort aber bald wieder raus und dürfen den ganzen Tag eigentlich nichts machen, als an ihren Handys zu sitzen und warten, dass sie irgendwann mal Essen bekommen.
Aber immerhin sind sie aus der Prostitution raus, richtig? Tja, letzte Woche wurden die Mädels aus dem Shelter geworfen, durften nichts mitnehmen und sind eigentlich genau da, wo sie vorher waren, nur dass sie ihre „Arbeit“ jetzt ein wenig selbstbestimmter gestalten können, wenn man in dem Ganzen überhaupt von irgendeiner Art von Selbstbestimmung reden kann. Ich konnte es wirklich nicht fassen, als Kimberly mir das erzählt hat. Sie und die Gambierin sind die vier besuchen gefahren, sie haben jetzt irgendwo ein Zimmer und da gerade Touristen-Saison ist, verdienen sie auch sehr gut… Ich muss viel an sie denken. Sie sind mein Alter, Christen und leben ein Leben, dass so schrecklich ist, dass ich es mir nicht mal vorstellen kann. Ihr Schicksal hat so viele Schichten, dass ihnen auch nicht einfach geholfen wäre, ihnen das sehr teure Flugticket zurück nach Nigeria zu bezahlen. Sie haben keine Pässe und selbst wenn sie in ein paar Jahren in ihr Heimatland zurückkehren dürfen, könnte es sein, dass ihre Familien, die von ihrem Schicksal mitbekommen haben, zu beschämt sind, sie wieder bei sich aufzunehmen. Sie haben keine Ausbildung und ohne familiäre Unterstützung würden sie wahrscheinlich wieder genau da enden, wo sie gerade sind, weil sie auch keinen anderen Weg kennen, Geld zu verdienen.
Okay nach dieser tragischem Geschichte, noch zum Abschluss, warum dieser Tag trotzdem sehr schön war. Nachdem wir die Frauen besucht haben, sind Kimberly und ich in weiteres Haus auf dem Gelände gelangen. Dort waren die verlassene Babys untergebracht, von denen wirklich eins süßer ist als das andere. Wir waren lange dort, haben einfach mit den Babys gespielt und ihnen ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe geben können, die ihnen sonst keiner gibt. Besonders ein kleiner Jungen hatte es mir wirklich angetan und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht kurz darüber nachgedacht habe, ihn zu adoptieren. Es ist tatsächlich gar nicht so schwer aus Gambia zu adoptieren und wer weiß, ob das nicht wirklich eine Option für mich wäre, wenn ich ein bisschen älter bin und einen Partner habe.
Ich hoffe wirklich sehr, dass ich dort öfter hingehen kann. Als ich Kimberly gefragt habe, ob das möglich sei, meine sie nur: „What do you think they’re gonna say? Don’t come and cuddle our babies??“ Also wird wird das hoffentlich etwas, das ich öfter mal am Wochenende machen kann. Es ist ein bisschen Weg dorthin, aber den bin ich für diese zuckersüßen Kinder wirklich bereit auf mich zu nehmen. Die älteren Kinder sitzen wirklich einfach nur viel rum, haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen oder sonst mal irgendwie rauszukommen. Ich kann ihnen leider nicht groß helfen, aber vielleicht kann ich mal ein paar Spiele oder Snacks mitbringen.
Was aus den vier nigerianischen Frauen wird, weiß ich nicht. Genauso wenig wie ich weiß, was aus alle den Kindern aus dem Shelter mal werden wird. Im Moment bleibt mir nichts anderes übrig, als für sie zu beten und zu hoffen, vielleicht irgendwie für sie da sein zu können.
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Das ist das Schulgebäude in Tallinding und der Weg dorthin in der Regenzeit
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Die Schule und der schwierige Start
Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus. - Sprüche 4,23
Hello and welcome back. Auf meinen ersten Eintrag, haben sich so viele Leute gemeldet und mir so nette und aufmunternde Dinge geschrieben, dass ich diesen Blog auf jeden Fall regelmäßig führen möchte. Ich habe diese Reaktionen auf jeden Fall nicht erwartet, bin aber sooo dankbar dafür und es hat mir echt viel Kraft gegeben. Vielen vielen Dank dafür <3.
Letztes Mal habe ich ja hauptsächlich über meine Ankunft und die Leute hier geschrieben, jetzt will ich mal ein bisschen mehr auf meinen Alltag in der Schule und mein Gefühlschaos eingehen. Das könnte vielleicht ein wenig trockene Kost werden, aber ich muss euch ja erstmal irgendwie einen Überblick verschaffen, was ich hier eigentlich so mache.
Jeden Morgen werde ich von einer riesigen Moschee um sechs Uhr, was aber nicht so schlimm ist, weil ich um diese Zeit eh aufstehen muss. Dann mache ich mich fertig, hoffe, dass sich im Bad nicht irgendwo eine Kakerlake verkriecht und fahre dann mit einem Galli Galli, den öffentlichen Verkehrsmitteln, zur Schule. Von Pipeline bis Westfield, von Westfield in Richtung Brikama oder Coastleroad, dann bei der zweiten Tankstelle, die rechts von mir erscheint, mit einem lauten „Mayma fi!“ ankündigen, dass ich aussteigen muss, dem Aberante 10 Dalasi (0,16 €) in die Hand drücken und dann noch mit einem Taxi zur Schule runterfahren. Das letzte Stück laufe ich und da die Schule in einem wirklich ärmlichen Viertel liegt, wo es keine vernünftigen Straßen gibt, war das vor allem in der Regenzeit ziemlich abenteuerlich. Außerdem sind die Menschen dort wirklich nicht an weiße Menschen gewohnt und von Kindern, die bei meinem Anblick angefangen zu heulen bis eine Art Heiratsantrag waren alle Reaktionen dabei. Ich muss vor acht da sein, was mir bis jetzt meistens gelungen ist. (Nur als Kimberly einmal mit mir zur Schule gekommen ist, haben wir uns so verquatscht, dass wir viel zu weit gefahren und viel zu spät gekommen sind upsi.) In der Schule habe ich dann ein oder zwei Stunden Unterricht und bin sonst für anderen Kleinkrams zuständig, wie manchmal Anwesenheit prüfen, beim Test korrigieren mithelfen oder, wie gerade, vor Klausurenphasen die Arbeiten, die die Lehrer auf Papier vorbeireiten, abzutippen.
Im Moment habe ich glücklicherweise ein bisschen mehr zu tun, aber am Anfang musste ich einfach bis 14:10 Uhr rumsitzen, bis ich dann nach Hause gehen durfte. Ohne das jetzt groß wertend zu meinen, aber die gambische Arbeitsmoral unterscheidet sich eben schon deutlich von der deutschen. Ich habe mich Anfang wirklich ein bisschen überflüssig gefühlt, dazu kommt noch, dass es mir sehr schwer fällt unter den Lehrern Anschluss zu finden. Die meisten von denen sind wirklich nett, aber durch kulturelle, sprachliche und Alters-Unterschiede, haben wir nunmal wirklich wenig Gemeinsamkeiten und Gesprächsthemen und dass alles Männer sind, macht die Sache auch nicht einfacher.
Im Lehrerzimmer unterhalten sich die Lehrer meist in ihren Stammessprachen, von denen es hier viele gibt. Eigentlich wird in diesem Gebiet hauptsächlich Wolof gesprochen, aber die allermeisten können auch Fula, Jola und Mandinka sprechen, sodass ich mich null Komma null beteiligen kann. Und wenn die Lehrer mal lautstark auf Englisch diskutieren, geht es wirklich jedes Mal immer nur um Fußball, womit ich mich auch nicht besonders gut auskenne.
Dazu kommen noch Kleinigkeiten wie zum Beispiel, dass ein muslimischer Lehrer jedem einzelnen Lehrer morgens im Lehrerzimmer die Hand gibt, nur mir nicht. Zuerst dachte ich, es würde daran liegen, dass ich Christ, aber nein, es liegt daran, dass in strengeren muslimischen Kreisen sich die beiden Geschlechter nur innerhalb der Familie oder Ehe berühren dürfen. Natürlich muss ich das respektieren, es macht es mir allerdings nicht einfacher mich als Teil der Gruppe zu fühlen. Das Unterrichten hingegen macht mir wirklich Spaß, nur der Rest ist wirklich nicht so, dass ich mir vorstellen könnte, diese Arbeit noch ein Jahr lang weiterzuführen. Immer nach meinem Unterricht zu der eigentlichen Schule zu fahren, würde zu viel Zeit beanspruchen und so bin ich jetzt nur ein bis zwei Tagen in Wellingara, der eigentlichen Schule. Dort sind die Lehrer auf jeden Fall aufgeschlossener, nur gibt es da halt nach der Klausurenphase nicht so viel zu tun, denke ich. Zuerst war die Überlegung, dass ich dort dann Kunst unterrichten könnte, aber aufgrund von Zeit- und Materialmangel ist das nun auch nicht möglich. Und so sitze ich viel meine Zeit ab und fühle ich unwohl. Ahhhhhhhhh! Manchmal will ich einfach nur schreien. Ich bin hier hingekommen um wirklich eine Hilfe zu sein und Hilfe wird auf jeden Fall auch gebraucht, nur wieso fällt es mir so schwer meinen Platz und Anschluss zu finden?
Die Schulleiter der Schule, ein afrikanisches Ehepaar, sollen wirklich total liebe und verständnisvolle Menschen sein und teilweise konnte ich diese Seiten an ihnen auch sehen, nur die meiste Zeit habe ich wirklich das Gefühl ihnen ein bisschen egal zu sein. Viele Kurzzeitlerinnen waren mit ihnen aber echt close. Da haben sie aber noch in der Nähe der Mädels gelebt, es gab nur das eine Gebäude und sie konnten immer mit ihnen zur Schule und zur Kirche fahren. Außerdem waren die Schulleiter kurz nach meiner Ankunft für einen Monat in Deutschland, sodass ich am Anfang überhaupt keinen Kontakt zu ihnen hatte.
Dazu kommt noch, dass ich jetzt die erste Kurzzeitlerin bin, die weiter weg von ihnen lebt und da sie eigentlich nur in Wellingara sind, sehe ich sie so gut wie gar nicht. Somit konnte ich meine Problemchen auch noch nicht wirklich mit ihnen besprechen und da ich letzte Woche einen Fehler gemacht habe und sie, wie ich finde, diesen auch nicht besonders freundlich angesprochen haben, weiß ich auch gar nicht, ob ich sie damit nicht noch weiter verärgern würde. Außerdem kommt noch hinzu, dass ich öfters in eine andere Kirche, die Omega-Church, gegangen und erst einige Male zu ihnen in den Gottesdienst gekommen bin. Und dazu habe ich meiner Meinung nach, auch berechtigte Gründe. Grund 1: Kimberly. Ist denke ich selbsterklärend. Grund 2: Um zu dem Gottesdienst zu kommen, der bei der Schule ist, müsste ich noch ungefähr 45 Minuten mit einem Galli, also den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und dann noch ein Stückchen laufen, was wirklich stressig ist. Grund 3: Um diesen Weg auf mich zu nehmen, muss ich vor acht und eine Stunde früher aufstehen, als wenn ich zur Omega gehen würde. Diesen Weg muss ich natürlich auch zurückfahren und somit ist immer der halbe Tag auch schon wieder rum. (An dieser Stelle nochmal eine kleine Erinnerung, dass der Sonntag als Ruhetag fungiert) Grund 4: Die Predigt in Wellingara wird übersetzt, was mir das Zuhören sehr erschwert. Zuerst sagt der Pastor was auf Englisch, dies wird dann sofort auf Wolof übersetzt und da Wolof ein wesentlich geringeres Vokabular als Englisch hat, dauert das auch immer ne Weile. Die Predigten hier gehen immer so ungefähr ne gute Stunde und es fällt mir echt schwer, fokussiert zu bleiben und wirklich was aus dem Gesagten mitzunehmen. „Konzentrieren was der Pastor sagt - warten, bis die Übersetzerin fertig ist - konzentrieren - warten - konzentrieren - warten - konzentrieren - warten…“ Das halte ich leider nicht lange durch. Grund 5: Joa und dass ich mich sonst in der Kirche wirklich wohl fühlen würde kann man leider auch nicht sagen. Ich weiß, dass ich mich jetzt sehr negativ anhöre und die Kirche in Wellingara in ein schlechtes Licht rücke. Das ist auf gar keinen Fall meine Absicht, nur passe ich dort vielleicht einfach nicht so gut rein. Nach dem Gottesdienst kommt niemand mal irgendwie auf mich zu, die meisten unterhalten sich in ihren Sprachen und bis auf die Frage, ob ich in den Chor eintreten möchte, hat eigentlich noch niemand mal mit mir groß geredet. (Zu den Gründen warum ich dem Chor nicht beitreten werde, könnte ich noch eine ganz eigene Liste machen, aber jeder, der mich ein bisschen besser kennt und mich schonmal singen gehört hat, wird wissen, dass es die richtige Entscheidung war, dieses Angebot höflich abzulehnen. Außerdem würden dafür ja auch noch die Proben und alles hinzukommen und das könnte mir ein bisschen zu viel werden.)
Zur Omega muss ich fünf Minuten zu Fuß laufen, fühle mich dort pudelwohl, habe da wirklich schon ein paar Freunde und Anschluss finden können und der Gottesdienst ist nur auf Englisch. Also könnte man meiner Meinung nach schon verstehen, warum ich die Omega einfach lieber mag.
Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
Irgendwo muss ich denke ich, auch auf mich selber achten. Mit 19 einfach jeden und alles, was ich bisher kannte, hinter mir zu lassen um für ein Jahr auf einen anderen Kontinenten zu ziehen, ist, um es gelinde ausdrücken, nicht die einfachste Situation. In dem WEC-Team sind so viele Missionare, die einfach komplett überarbeitet sind und auch wenn ich davon noch weit entfernt bin, muss ich auf mein Herz aufpassen und hören, um genug Kraft zu haben, diese Jahr auch nutzen zu können.
Das Problem ist nur, dass einige, darunter auch meine Mentorin, mir gesagt haben, dass ich die Schulleiter sehr beleidigen würde, wenn ich nicht zu ihnen in den Gottesdienst komme. Es haben eben alle anderen Kurzzeitlerinnen auch gemacht. Dass diese aber ganz andere Bedingungen hatte, wie direkt neben der Kirche zu wohnen oder jeden Sonntagmorgen von den Schulleitern mit dem Auto mitgenommen werden zu können, wird aber irgendwie nicht beachtet.
Auch eine Frau aus dem Leadership-Team vom WEC hat mich diesbezüglich angerufen und meinte, dass wir uns mit den Schulleitern zusammen setzten müssten (!!!), wenn ich mich für die Omega entscheiden würde. Warum, dass so ein großes Ding ist, wo ich in den Gottesdienst gehe, keeeeine Ahnung, aber anscheinend ist es das. Ich habe Wellingara jetzt wirklich schon einige Chancen gegeben und nope, in der Omega fühle ich mich einfach wohler. Das bedeutet aber nicht, dass ich nie wieder zu dem anderen Gottesdienst gehen werde und ahhhhhhhhh, warum muss das so kompliziert sein? Knut regt diese Sache auch ganz schön auf, er und seine Frau Sarah sind da zum Glück komplett auf meiner Seite und immerhin gehe ich ja zum Gottesdienst… Naja, solche Kleinigkeiten tragen halt dazu bei, dass ich und die Schulleiter wirklich keinen guten Start hatten und ich bis jetzt auch nicht weiß, wie und ob ich das ändern kann. Ich möchte nicht schlecht über sie denken und ihnen unterstellen, sie würden sich kaum um mich kümmern. Auch wenn ich vor allem letzte Woche wirklich das Gefühl hatte, es in der Schule nicht mehr auszuhalten, ich tatsächlich überlegt habe meine Zeit zu verkürzen und mir einfach nur nach Heulen zumute war.
Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.
In diesem Vers stecken für mich zwei Gebote drin. Auf der einen Seite, muss ich auf mein Herz hören, denn falls ich mich in zu viele Stresssituationen begebe und einfach nur versuche alles und jedem gerecht zu werden, werde ich dieses Jahr kein Stück genießen können. In einer anderen Übersetzung heißt es aber auch: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben! Auf der anderen Seite darf ich aber auch nicht anfangen, allzu negativ über die Menschen zu denken, von denen ich mich ein bisschen unfair behandelt fühle. Wenn ich mich nur beschwere, anfange, mich pessimistisch in Selbstmitleid zu suhlen und mir jetzt, weil ich einen schlechten Start an der Schule hatte, alles, was damit und den Schulleitern zu tun hat, kaputt zu denken, werde ich das Jahr genauso wenig nutzen und genießen können.
Samstag bin ich mit Kursawes (meinen Schweizer Nachbarn), Kimberly und einer weiteren Schweizer Familie zum Strand gefahren und beim Mittagessen habe ich mich mit der Mutter, der anderen Schweizer Familie sehr lange über meine Situation unterhalten. Mit ihr konnte ich schon öfter mal meine Gefühle teilen und sie ist wirklich eine total nette Frau, die tatsächlich auch sehr eng mit den Schulleitern befreundet ist. Dieses Gespräch war wirklich ein kleiner Wendepunkt für mich, denn sie hat so positiv von ihnen gesprochen und mir gesagt, dass sie sich überhaupt nicht vorstellen könnte, warum sie es als Problem oder Beleidigung ansehen würden, wenn ich in die Omega gehen würde. Auch sonst hat sie mir echt Mut gemacht, meine Probleme in der Schule einfach mit ihnen zu besprechen und hoffentlich werde ich das in nächster Zeit auch mal machen können. Es war auf jeden Fall mal schön, was anderes zu hören, als „Mach das nicht, gehe besser in die Kirche, sonst sind sie sauer auf dich blablabla“. Und seit ich nicht mehr so negativ über sie denke und mir jetzt vorgenommen habe, einfach offen über meine Situation zu sein, geht es mir schon so viel besser und ich spüre zum ersten Mal seit meiner Ankunft wirklichen Frieden.
Ich weiß nicht in wie fern, sie es wirklich nicht groß negativ aufnehmen werden, dass ich nicht so kein kann, wie die vorherigen Kurzzeitlerinnen und dass ich mir schon einige Alternativen zu dem in der Schule Rumsitzen und mich unwohl fühlen überlegt habe, aber zum Glück muss ich da nicht alleine durch. Zu diesen Vorstellungen aber ein anderes Mal mehr, dieser Eintrag ist eh schon wieder viel zu lang geworden. Also, danke fürs bis zum Ende lesen, ich hoffe, dir gehts gut und pass auf dein Herz auf :)
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Wochen 1 - 9
„…denn ich der Herr, dein Gott, bin mit dir, wohin du auch gehst.“ - Josua 1,9
Soooo… da ich meine Zeit in Gambia irgendwo festhalten möchte und ich das Tagebuchschreiben aufgrund einer Sehnenscheidewandentzündung einstellen musste, versuche ich mich jetzt mal ein bisschen am Blog-Schreiben, um einfach diejenigen, die es interessiert ein bisschen Up-do-date zu halten.
Diese zwei Monate mal eben schnell zusammenzufassen wäre wirklich unmöglich, aber ich versuche mich mal an die wichtigsten Sachen zu erinnern und es irgendwie möglichst kurz zu halten.
Am 10. September ging es für mich los nach Afrika. Meine Familie hat mich morgens zum Flughafen Hannover gebracht, von da aus ging es nach Paris und nach einem kurzen Zwischenstopp in Nouakchott (Hauptstadt von Mauretanien) bin ich dann um acht Uhr abends an dem wirklich winzigen Flughafen Banjul (der aus irgendeinem Grund überhaupt in Gambias Hauptstadt Banjul ist) gelandet.
Der Abschied von meiner Familie war natürlich ein bisschen traurig, aber wirklich in Ordnung. Ich weiß nicht, ob ich es mir schlimmer vorgestellt hatte, aber ich habe mich irgendwie einfach nur gefreut, dass ich jetzt endlich loskonnte. Schule, falsche Freunde, die ganze Einöde jetzt erstmal für ein Jahr hinter mir zu lassen, erschien mir als das beste, das gerade passieren konnte und ich habe mich einfach nur darauf gefreut die beste Zeit meines Lebens zu haben… Haha, wie naiv ich doch war. Spoiler, es ist alles ein bisschen anders verlaufen als gedacht.
Am Flughafen Banjul wurde ich dann von dem koreanischen Ehepaar Jang abgeholt und habe zwei oder drei Nächte für ein paar Orientierungstage bei ihnen verbracht. Da ich mitten in der Regenzeit angekommen bin, waren die Straßen total überflutet, Kühe und Menschen sind knietief durch das Wasser gewatet und es war heißßß. Obwohl es schon dunkel war, war die Luft so drückend und feucht. (Das Klima lässt sich ungefähr so beschreiben, wie wenn man in ein großes Gewächshaus oder im Zoo in das Reptilienhaus geht.)
Während ich mit Jangs so durch das Land gefahren bin und alles einfach so anders und ein wenig befremdlich aussah, wurde mir irgendwie erst dann so richtig bewusst, auf was ich mich da eingelassen hatte. „Ehm… wer oder was in mir hat mir gesagt, dass ich mal eben so ohne einen genauen Plan für ein Jahr nach Afrika ziehen könnte??? Was mache ich hier eigentlich???“ Aber um diese Gedanken weiter zu denken war es ja schon ein bisschen zu spät.
Jangs waren ein wenig zurückhaltend, aber sehr freundlich. Sie sind Teil des Leadershipteams der Organisation, mit der ich in Gambia bin (WEC), und betreiben eine Art Fußballakademie mit Kirche dran. Bei ihnen angekommen, haben zwei Jungs auf uns gewartete, die gerade als Kurzzeitler bei ihnen leben und beim Fußballtraining mithelfen. Ein junger koreanischer Pastor, dessen Namen ich mir beim besten Willen nicht merken kann, und ein junger Schweizer!!! Es war zwar ein bisschen komisch, aber so cool, nach meinem kleinen Kulturschock nach der Landung mit jemandem Deutsch reden zu können! Ich habe es zwar nicht erwartet, aber ich spreche täglich insgesamt glaube ich mehr Deutsch als Englisch.
Am Mittwoch wurde ich dann von einem anderen koreanischen Ehepaar zu einem Schweizer Ehepaar gefahren, da ihre Tochter mit den Schweizer Kindern zusammen Home-Schooling macht und ich mit ihnen ein bisschen Finanz- und Papierkrams besprechen musste. Die Schweizer Familie ist wirklich super nett, sie haben drei Kinder, welche mit dem koreanischen Mädchen und drei Kindern einer hier lebenden deutsch-gambischen Familie zusammen von zwei Lehrern unterrichtet werden. Und wer hätte es gedacht, die Homeschool-Lehrer sind beide deutsch… Beziehungsweise nicht ganz, der eine kommt tatsächlich auch aus Niedersachsen und ist seit Mai in Gambia und Alwina ist mit 13 aus Deutschland ausgewandert, lebt seit ca. 15 Jahren in Kanada und ist ca. 2 Wochen vor mir angekommen. Wir haben uns auf Anhieb richtig gut verstanden, uns schon ein paar Mal getroffen und ich glaube, ich kann jetzt schon sagen, dass ich in ihr eine echte Freundin gefunden habe und nicht dankbarer für sie sein könnte.
Abgeholt von der Schweizer Familie wurde ich dann von Knut, welcher… Deutscher ist. Also jetzt nicht mehr, da er wegen seiner Frau in die Schweiz ausgewandert ist, aber er war sofort total witzig und nett drauf und hat mich dann auf das Gelände gefahren, welches ich für das nächste Jahr mein Zuhause nennen darf. Unser Compound ist in der Stadt Serekunda, im Stadtteil Fajara, welche wirklich ein bisschen Touri-Gegend ist und überhaupt nicht so, wie man sich eine afrikanische Unterkunft vorstellt. Um mich herum gibt es viele Läden, Restaurants und leider auch eine riesengroße Moschee, welche mich immer noch jeden Morgen um sechs weckt… Das Gelände und mein Zimmer sind wirklich schön und bis auf einige Besuche von Kakerlaken und Stromausfällen fühle ich mich wirklich wohl hier.
Knut wohnt mit seiner Familie direkt nebenan und Gott hat mir mit ihnen als meine Nachbarn echt ein großes Geschenk gemacht. Sie haben zwei Töchter (sieben und neun Jahre alt) und diese beiden Mäuse sind die witzigsten und süßesten Kinder ever und mein Herz tut weh, wenn ich daran denke, dass sie alle leider nur bis Mitte Dezember bleiben. Aber jetzt bin ich erstmal noch sehr dankbar für sie, ich bin oft zum Essen und Wochenendausflügen eingeladen und ich weiß wirklich nicht, wie das wird, wenn sie dann wieder back in der Schweiz sind.
Es ist wirklich interessant, was man hier für Menschen trifft. Das WEC-Team besteht hauptsächlich aus Koreanern und Schweizern, aber es sind auch einige Deutsche, Inder, Briten und eine Brasilianerin und Japanerin dabei. Sie sind in verschiedenen Projekten im Land aktiv. Einmal im Monat trifft sich das ganze Team aber bei uns auf dem Gelände, was immer echt schön ist und besonders auf eine Deutschen und eine Schweizerin, welche ungefähr mein Alter sind, freue ich mich immer sehr.
Ansonsten wohnt hier auf dem Compound noch ein älterer amerikanischer Professor, der nicht zu WEC gehört, aber schon seit sechs Jahren in Gambia lebt und an einer Uni Theologie lehrt. Er heißt Lane und ist eine super ruhige, aber so nette Person und aus irgendeinem Grund war ich mal bei ihm zu einem Spieleabend eingeladen. Das war ein bisschen weird, weil es sehr spontan war, Kimberly (die stelle ich euch gleich noch vor, keine Sorge) einfach an meine Tür geklopft hat und ich dann gegen sie, Lane und zwei Menschen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, haushoch in Zug um Zug verloren habe.
Ansonsten wechselt es immer, wer hier gerade so auf dem Gelände ist, es waren jetzt schon einige Deutsche, Kanadier und Koreaner hier, welche aber immer nicht besonders lange bleiben. Aber Lane bleibt hoffentlich, sonst sähe es mit Bewohnern hier ziemlich mager aus. Das ist nämlich schon ein großer Punkt, der mich echt ein bisschen runterzieht: Die Einsamkeit, beziehungsweise die, die mir bevorstehen könnte.
Eigentlich sollte noch ein Schweizer Mädchen in meinem Alter mit mir auf dem Gelände sein, ich weiß nicht, ob sie sich nochmal umentschieden hat oder so, aber sie ist auf jeden Fall nicht hier. Jetzt gerade habe ich noch die Schweizer Familie nebenan, und Kimberly, welche nicht weit weg lebt, aber diese bleiben nicht mal mehr einen Monat… Achja, apropos Kimerbly:
Die ersten Orientierungstage in der Schule, an der ich jetzt arbeite, waren sehr überfordernd. Die Schulleiter der Schule waren sehr nett, aber sind einfach so viele Dinge anders, als ich es mir sie vorgestellt hatte, dass ich die erste Woche eigentlich hauptsächlich mit meine Eltern über Videoanruf zuheulen und versuchen, die ganzen neuen Eindrücke und Informationen in meinem Kopf reinzukriegen, beschäftigt war. Nachdem ich so einen guten Start hatte und so viele coole Leute getroffen habe, kam eine unangenehme Nachricht nach der anderen. Da die Schule vor neun Jahren gegründet wurde, gibt es zum ersten Mal einen neunten Jahrgang und da der Platz in der eigentlichen Schule knapp geworden ist, sind die 6.-9. Klassen in ein anderes Gebäude verlegt worden. Dieses Gebäude ist allerdings einige Kilometer von der eigentlichen Schule entfernt ist und weil ich den 7. und 8. Klassen Reli-Unterricht gebe, bin ich überhaupt nicht in der eigentlichen Schule in Wellingara, sondern in der neuen in Talinding. Darüber hinaus bin ich auch noch die einzig weibliche Lehrerin dort, was vor allem als weißes, junges Mädel manchmal ein bisschen unangenehm sein kann. Die meisten Lehrer sind zwar total nett, aber wir haben halt einfach kaum Gemeinsamkeiten und so fällt es mir schwer richtig Anschluss zu finden. Somit sind wie gesagt viele Sachen ganz anders als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich doch keine Mitbewohnerin habe, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich jeden Morgen ca. eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule kommen muss, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich in einem komplett anderen Gebäude und nicht in der eigentlichen Schule bin, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich dort die einzig weibliche Lehrerin bin, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich kaum etwas mit den Schulleitern, die eigentlich ein bisschen für mich verantwortlich sind, zu tun habe und in der Kirche dort kaum Anschluss finde, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Dass ich nichts mit kleineren Kindern zu tun habe, obwohl mir das wirklich besser liegt und ich mich auf Pre- und Primary-School beworben habe, ist anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Somit waren die ersten Tagen an der Schule all in all wirklich beschissen, aber auch da hat Gott mich zum Glück nicht allein gelassen. Nach drei wirklich blöden und anstrengenden Tagen, bin ich mit einer Koreanerin vom WEC zu einer Kirche bei uns in der Nähe, der Omega-Church, gegangen. Mein erster richtig afrikanischer Gottesdienst also und es war wirklich ziemlich cool, vor allem nach einigen Downern. Da ich ja hier in einer richtigen Stadt lebe, die auch viel Tourismus betreibt und daher auch einige Toubabs (weiße Menschen) zum Gottesdienst kommen, war er sehr modern und ,,westlich" gestaltet.
Kurz bevor der Gottesdienst losging, hat sich eine junge blonde Frau neben mich gesetzt und mich auf Englisch ein bisschen nach mir ausgefragt. Nachdem uns aufgefallen ist, dass wir am gleichen Tag (vor genau einer Woche) angekommen sind und auch beide die meiste Zeit erstmal mit Heulen verbracht haben, war mir klar, dass diese Begegnung kein Zufall war. Diese junge Frau war Kimberly. Sie ist 27, kommt aus Neuseeland und ist mit einer neuseeländischen Organisation hier, die befreite Opfer von Sex Trafficking betreut, eine kostenlose Bücherei mit Nachhilfe anbietet, Vorträge über sexuelle Gewalt an Schulen hält und betroffene Kinder besucht und finanziell unterstützt. Auch sie ist einsamer als gedacht und konnte sich erst einmal nicht vorstellen die ganzen elf Wochen, die sie geplant hatte, zu bleiben, durchzuziehen. Nach dem Gottesdienst, der wirklich schön war, war ich mit ihr und einer älteren Britin, mit der Kimberly zu Kirche gefahren ist, einen Kaffee trinken. Die Britin, Annie, war wirklich sehr nett und witzig, ich habe aber immer noch nicht richtig verstanden, was sie in Gambia macht. Sie ist privat im Land und hat keinen richtigen Job oder Freunde hier, plant aber mindestens ein Jahr zu bleiben. Ihre Begründung war, dass sowohl beide ihrer Kinder gerade jeweils ein Kind bekommen hat und sie darauf grad einfach keinen Nerv habe als auch die britische Regierung ihr auf die Nerven gehe… also ja, wie gesagt, sehr interessant was für Menschen man hier so trifft.
Mit Kimberly habe ich mich schon einige Male getroffen, sie ist bei einigen Ausflügen mit der Schweizer Familie dabei gewesen, wie in einen Tierpark, Eis essen, an den Strand oder als wir mit einer größeren Gruppe letzte Woche in den Senegal gefahren sind, um in einem Nationalpark eine kleine Safari machen. Ich bin mal bei ihrer Arbeit mitgegangen und sie mal bei meiner und es wäre wirklich schön, wenn sie länger bleiben würde, allerdings fliegt sie in zwei Wochen wieder nach Hause… Vielleicht kommt sie mit ihrem Freund im Mai nochmal, aber es wird mir trotzdem sehr schwer fallen Tschüss zu sagen.
Zur Schule und der Kirche, die bei der Schule mit dran ist und zu der ich eigentlich immer gehen soll, werde ich dann das nächste Mal genauer schreiben, das würde sonst wirklich den Rahmen sprengen.
Keine Ahnung, wer sich das hier so durchliest, aber ich appreciate es, wenn du bis zum Ende gelesen hast und mich auf meiner Reise ein bisschen begleitest. Ich bin auf jeden Fall dankbar für die Erfahrungen, die ich hier machen darf, obwohl ein paar Dinge wirklich nicht ideal sind. Trotzdem lässt Gott mich nicht alleine und ich freue mich schon, in Zukunft ein bisschen mehr positive und hoffentlich nicht so lange Beiträge zu machen.
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