perlenauster
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Brutus
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How many times have people used apen or paintbrush because theycouldn't pull the trigger?~ VIRGINIA WOOLF
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perlenauster · 2 years ago
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Außenseiter
Manchmal frag' ich mich, wenn mich mein Spiegelbild erblickt, ob ich sie vor mir nun kenne oder eben doch noch nicht.
Manchmal glaube ich daran nämlich nicht, verweigere mich ihr selbst - meinem irgendwie Ich, mit der aufmüpfigen Art, die ich an ihr meistens ziemlich mag oder dem lächeln auf ihren Lippen und den strahlenden Augen, die sich Abends beim schließen schon an den Gedanken des baldigen Morgens erfreuen.
Manchmal erinnere ich mich an das blonde Mädchen zurück, seltsam verschrottet und verbittert, vom Leben gezeichnet und von fehlender Liebe erdrückt, maßlos verhettert in ihrem Unglück.
Manchmal plagt mich die Erinnerung an sie, die Verwitterung meines jungen Ichs und den flinken Tod, den sie wegen mir schließlich erlitt und die nagende Verzweiflung, dass sie irgendwann von den Untoten erwacht und Rache wagt, auch wenn ich ihr den Frieden schenkte und ihr leiden beendete.
Manchmal frag' ich mich, warum sie sterben musste und ob ich damit richtiges Tat - gleichermaßen mir die Frage sofort die Panik in die Blutbahn jagt, so sehr, wie Du es kaum ahnst oder zu glauben wagst.
Manchmal sehe ich sie im Spiegelbild erschüttert weinen, nur nie gegenüber dem deinen, wenn dann nur in meinem.
Manchmal frag' ich mich,
was ist an ihr echt und was an ihr ist es nicht.
Was ist Fassade und wer bin ich?
Manchmal versuche ich sie wiederzufinden, aber die Wahrheit ist ohne Verschönerung für meine Worte ganz einfach: Ihr Tod hat mich bereichert.
Immer wenn ich in den Spiegel schaue, erkenne ich was war und was ist und den Kern für mein Leben, den freien Willen in jeder Zelle meines Ichs.
14.06.2023 F.D
Würzburg
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perlenauster · 2 years ago
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Wortlose Tragik
Irgendwann habe ich zu schreiben begonnen, dann zu weinen,
dann zu schweigen.
Habe die Tinte übers Papier laufen lassen, gemischt mit Tränen das grauen zugelassen.
Gott angefleht mir die Strafe der Schmerzen zu erlassen.
Mir dich zu nehmen, jemand anderen diese Bürde aufzuerlegen.
Unzählige Träume mit offenen Augen erlebt und die Wahrheit nie ausgelebt.
Erinnere mich an alles, an das offenkundige nichts mit den leeren Augen und den toten Worten durch Kilometer entfernte Orte.
14.06.2023 F.D
Würzburg
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perlenauster · 2 years ago
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Seitenflüstern
Trostlosigkeit ist kein Fluch,
eher wie ein altes zerbrochenes Buch
mit fehlenden Seiten und bestialischem Gestank
manchmal dreckig und machmal hinter einer dicken Glaswand
meistens vergilbt und die Worte kaum zu erkennen
selten kann man einen finanziellen Wert erkennen oder gar benennen
aber jede Seite die fehlt ist ein manko und jeder Riss ein fiasko, jeder Fleck eine Geschichte und auch jedes Wort formt sich zu Gedichten
eine Welt versteckt auf Papier
in der wir nicht leben, sondern ihr.
17.05.2023 Würzburg
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perlenauster · 3 years ago
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Sprachmagie
Vielleicht sollte mehr über die verloren geglaubten Momente nachgedacht werde, die Momente die leicht wie eine Feder in der Luft schwirren und niemals auf den Boden ankommen werden.
Wie sie erschöpft und ausdruckslos schweben, ohne Sinn und mit fehlenden Zweck und trotzdem einen ungeplanten Platz einnehmen.
Unheimlich ermüdent ist dieser schwerelose Stille, mit sanfter Gewalt hält sie sich oben, umarmt sich selbst, eingebettet in zukunftlosen Träumen.
Fast genießenbar ist dieses kleine Stück von intimer Freiheit, etwas heuchlerisches süßen singt diese feinen Melodien.
Jeder neue Hauch irritiert und sorgt für einen wohlingen schwindel, ein drehen und wenden.
Manchmal ein Tanz in der sternenklaren Nacht, kühle Luft umfasst die Momente.
Federleicht war es zu betrachten, ein feines Schauspiel. Für alles und jeden, für Freund und für Feind.
Doch war sie Bedeutungslos und ohne Ziel, konnte nicht atmen und spielte immer zu das selbe Spiel. Was ihr offenbar sehr gefiel. Da wurde der Sturm im Herzen leiser und eventuell auch etwas heiser. Die Feder viel leicht zu Boden.
Zutiefst berührt und erdrückt von den wahren Worten, die eine Verleumdung nicht weiter einräumten.
03/10/2022 Würzburg
Rand Notiz:
Der Moment wo der Wille und die Mut verschwinden, nicht durch die Leere vergessen, sondern ersetzt durch die unbändige Gewissheit des unerwarteten sanften Anblickes in den Scherben. Das Meer aus Erinnerungen ist keine unsichtbare Welt im inneren, sondern die tuschelnde leise Panik, fies kichernd am obersten Rand des komplexen Verstanden von einer perfekten Fassade.
Pretty Hurts.
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perlenauster · 3 years ago
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Sommerbrise
Ein lächeln ist magisch,
gar niemals tragisch,
deshalb frag ich mich,
mit dem Blick in dein Gesicht,
von Angesicht zu Angesicht,
ob aus deinen Augen die Sonne spricht,
mit deinem inneren Licht,
bezweifel ich dies schlichtweg nicht.
26/07/2022 Würzburg
(für/über Virginia)
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perlenauster · 3 years ago
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Persephone
Irgendwann blühten die Gedanken einfach auf, durchbrachen wie Löwenzahn den Boden, schrien ,,Hier bin ich Motherfucker!" und entfesselten ein wunderschönes Chaos. Platt trampeln funktionierte nicht, zwar war all dies unberechenbar, aber nicht biegbar. So streckten sich zarte Knospen, geboren in Vollkommenheit und in zarte Farbe gehüllt und versprühten einen kläglichen, seidigen Duft. Umwarben die greifbaren, klaren Entscheidungen.
Erstickten die Vernunft, mit jeder neuen kleinen Schönheit, die entstand, so verschwand die süße, unschuldige Sanftheit und begrub das Leben im Leben.
Irgendwann, inmitten des Chaos, erstickte unter ihrer Last eine Blüte, ein Gedanke. Sie schrie & schrie & schrie. Es wurde dunkel, die Luft knapper, es wurde leiser und in vollkommener Pracht verlor der Gedanke seine Macht.
Die Blüten flüsterten leise, ein Teppich aus rosa Blättchen strahlte, schöner und anziehender als alles andere. Doch sie flüsterten, sahen inmitten ihrer ein Disaster. Sie waren zu viel, zu viel leben, zu viel was sie tragen mussten, zu viel was sie ausmachte, zu viel liebe, zu viel Schönheit, zu viel von sich selbst und viel zu viel um wachsen zu können.
Erstickten langsam an sich selbst, ein wunderschönes Disaster, so lieblich zu betrachten. Ein Tod, der sich in einer Wolke aus Leichtigkeit versteckte, überwältige die Blüten.
Es passierte schnell und ehe jemand Verstand, verschwand der Blütenbestand.
Nur der kahle, zutiefst erschütterte Verstand war geblieben und kehrte die klumpige Masse zusammen, suchte nach einer Erklärung und für Worte. Worte die eine Stellungnahme am Geschehen darlegen konnten.
Bitternötig war dies aus meiner Sicht.
Anklagend hob der Verstand sein entwürdigtes Gesicht und schrie entrüstet ,,Das wollte ich nicht!" denn der Kummer an einer anderen Stelle war blass im Gesicht. Da betrachtete ich die Blüten still, nur für mich, schwieg und rief den Verstand zurück. Es war das Schweigen der Verwesung was mächtiger war. Ich bereute es nicht, es ist die vollkommene Ehrlichkeit die meine Worte spricht, auch an diesem Tag wunderte es mich nicht.
Nüchtern betrachtet war es nicht schlimm, nur der blanke Wahnsinn seit Anbeginn.
*block*
02/09/2022 Würzburg
Randnotiz: Das ich es vielleicht einfach nicht anders ertrage konnte, sah ich zuerst nicht oder vielleicht wollte ich es auch nicht sehen. So antriebslos ich auch war, so gierig verbissen sich meine Emotionen zumeist spät Abends in meinen Gedanken. Schreiben hilft viel, aber es erschöpft mich, frisst mich innerlich auf, leert mich...
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perlenauster · 5 years ago
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Anmaßende Arroganz
Ich weiß nicht ob es einfacher ist überhaupt nicht mehr zu denken
Sei dir im klaren
Du liest meine Worte, aber die Bedeutung wird dir auf ewig fehlen
Die Geschichten wirst du nicht erfahren
Es sind Worte der Vergangenheit
Der Gegenwart
Der Zukunft
Aber vorallem sind es Worte, die alles und nichts sind
Für mich alles und für dich nichts.
-F.
03/12/2020 Jerusalem, Israel
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perlenauster · 5 years ago
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Sternenhimmel
Unerkenntlich und dennoch Unverkennbar
Dort liegt die Schönheit des Menschlichen Auges vor uns selbst geflohen hoch oben am Himmel
Herablassend auf die Menschen starrend
Erschüttert von der Verdorbenheit des Lebens
Mit Aussicht auf die Abgründe der egoistischen Missachtung
Vergiftete Herzen mit garstigen Absichten voller Missgunst die jegliche Abscheulichkeit des Lebens der Schönheit vorziehen
Die Hässlichkeit des Lebens so einfach zu erkennen
So fesselnd
Ist es unmöglich die Sterne zurück zuholen?
Wo unsere Gesellschaft vor Kritik und Hass nur glänzt.
Zum Kotzen.
-F.
24/11/2020 Jerusalem, Israel
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perlenauster · 5 years ago
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Schatten des Selbstbildes
Während die letzten Züge der Nacht zum Tag verschweifen
Der Tag die Sonne in seine Arme zieht
Bevor ihm Leben eingehaucht wird
Da entscheidet sich das Schicksal über Leben und Tod
In dem Moment wo die kristallene Luft dem düsteren Nebel vertreibt
Die feinen Knospen sich erheben und der farbigen Landschaft entgegen strecken
Jeden Tag anders und dennoch gleich
Da starren braune Augen in den Himmel
Der Sohn des Mondes unterwirft sich der Sonne
Geküsst von der Wärme des Lebens erwacht
Sehnsüchtig wartend auf die Rückkehr der düsteren Stille der unzähmbaren Nacht
Zurück in eine andere Welt
-F.
20/11/2020, Jerusalem, Israel

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