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Geschichten und Hirngespinste
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Jules - sie/ihr-Pronomen - 26 Jahre alt&Xaghra - sie/ihr-Pronomen - 28 Jahre altDies ist der Ort, an dem genau die Geschichten von Jules undXaghra erscheinen, die für andere Seiten nicht geeignet sind.
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secrethobbits · 5 months ago
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Verletzt, verraten, verzweifelt.
Ich glaube, diese drei Worte umschreiben vielleicht ansatzweise, wie Luzi sich gerade fühlen könnte. Für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben: Luzi hat sich auf Instagram geäußert und klargestellt, dass er von dem Rauswurf nichts wusste und dass es für ihn wie für uns ein Schock war. Zu sehen, wie schmerzhaft diese Trennung für ihn ist und wie sehr er sich anscheinend zusammenreißen muss, um die Fassung zu wahren, tut unheimlich weh.
Und ich sitze hier und muss sagen, ich teile diese drei Worte.
Wie sehr kann man sich denn in einer Band getäuscht haben? Was ist passiert mit der Toleranz, mit der Saltatio-Familie, mit den Werten und der Moral? Und, was ich mich vielleicht noch viel eher frage, wurde uns allen damit etwas vorgespielt? Von den "langjährigen Problemen" habe ich als "räumlich entfernter" Fan nicht unbedingt etwas mitbekommen. Warum hat man nicht mit Luzi gesprochen? Warum hat man ihn einfach so weggeworfen, als sei er jetzt nicht mehr nützlich?
Es macht mich krank, wie mit ihm umgegangen wurde. Ich habe noch Konzertkarten für die Tour im Herbst; ein Geburtstagsgeschenk für meinen Vater, mit dem ich nicht das beste Verhältnis hatte. Die Musik, die Band und auch unsere Begeisterung für Luzis Energie, das Feuer beim Spielen und sein Herzblut dafür haben uns wieder näher zusammengebracht. Und nun weiß ich nicht einmal, ob ich die Tour überhaupt noch erleben möchte. Meine beste Freundin, ihr kennt sie als Xaghra, habe ich nur durch Saltatio kennengelernt. Denn ansonsten hätte ich ja niemals für das Fandom geschrieben. In ihr habe ich eine Seelenverwandte gewonnen und ich bin unheimlich froh, sie gefunden zu haben.
Alle, die das hier lesen, habe ich durch Saltatio kennengelernt. Die Fans waren schon immer ein absoluter Pluspunkt, so sehr wurde Zusammenhalt, Familie und Toleranz hochgehalten. Damals, auf meinem ersten SaMo-Konzert, habe ich einfach so drei Leute kennengelernt, mit denen ich das Konzert über gefeiert habe, als hätte ich sie seit Jahren gekannt, ehe wir wieder getrennte Wege gingen. In Köln habe ich Xaghra das erste Mal in Person gesehen und auch viele andere Leute kennengelernt. Über lustige Unterhaltungen in der Warteschlange, die besten Tipps für Schwarzlicht-Makeup und unser nicht sehr erfolgreicher Anti-Regentanz; das alles sind Momente, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
Und nun soll alles einfach vorbei sein?
Ich kann die Lieder nicht mehr hören, ohne daran zu denken, wie beschissen die Band sich gerade verhält. Ich kann nicht mehr an Musical, Brettspiel und Geschichten arbeiten, wenn ich so enttäuscht von ihnen bin. Kurzum: Ich kann kein Fan einer Band sein, die so mit ihren (jetzt ehemaligen) Bandmitgliedern umgeht.
Ich frage mich nämlich auch: Wer ist der Nächste? Wird bald Elsi gekickt, weil der Dudelsack nicht mehr ins Bandimage passt? Oder Till, weil Alea kann ja auch die Gitarre übernehmen? Oder Falk, weil auch die Drehleier nicht mehr zeitgemäß ist?
Man weiß es nicht und ich könnte hier spekulieren, wie ich will, aber das bringt ja auch niemandem etwas. Ich weiß nur, dass ich richtig wütend bin. Und das wird sich auch eine Weile nicht legen.
Es tut mir leid, dass nun die Geschichten auf unbestimmte Zeit nicht weitergeführt werden. Ich bin dankbar für jede Person, die sie gelesen hat und Freude daran hatte, ob nun im Stillen oder durch Reviews ausgedrückt. Ich hoffe, ihr findet vielleicht auch an meinen nicht-SaMo-Werken Gefallen, doch sollte dies nicht der Fall sein, dann möchte ich euch hier für all die Zeit danken, die ich mit euch interagieren durfte.
Ich werde nicht verschwinden, das kann ich euch versprechen. Habt euch lieb.
~ Jules
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secrethobbits · 5 months ago
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Disclaimer zur aktuellen Situation
Ich bin mir sicher, dass diejenigen, die dies lesen, bereits mitbekommen haben, dass Luzi ab sofort kein Teil von Saltatio Mortis mehr sein wird.
Aufgrund der aktuellen Situation mit Luzis Austritt (oder Rauswurf?) aus der Band, werden die Geschichten erst einmal nicht weitergeschrieben. Ich vermisse die Empathie in dem doch recht dahingerotzt aussehenden Instagram-Post, in dem bekannt gegeben wurde, dass sich die Wege trennen würden. Ich maße mir nicht an, zu wissen, was hinter den Kulissen vorgeht, doch ich finde es recht auffällig, dass bei Lasterbalks Austritt bzw. Rollenwechsel ein Video und mehrere Posts gemacht wurden, während für Luzi nur ein kleiner Post gemacht wird, in dem es nicht einmal so klingt, als würde es den Rest der Band sonderlich schmerzen, Luzi nun missen zu müssen.
Sollte noch ein Statement seitens Saltatio folgen, dann werde ich natürlich dementsprechend meine Meinung überdenken, doch aktuell kämpfe ich ein wenig zu sehr damit, dass eine Band, die ich als so offen, tolerant und familiär gesehen habe, so mit einem nun ehemaligen Mitglied umgeht. Ich möchte hier offen mein Beileid für Luzi aussprechen, dem nun in einer so schwierigen Zeit der Boden unter den Füßen genommen wurde.
Gleichzeitig ein Appell an alle da draußen: Sendet niemandem Hass und geht auch bitte niemandem auf die Nerven. Wenn der Rest der Band meint, dass das der richtige Schritt war, dann spricht dies für sich selbst und dann brauchen wir auch nicht versuchen, sie umzustimmen.
Xaghra sieht dies übrigens genauso, also gelten die hier angesprochenen Punkte auch für ihre Geschichten.
~Jules
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secrethobbits · 6 months ago
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Ein Saltatio Mortis Musical?!
Hallo :D
Ich weiß nicht mal, wie ich noch erklären soll, dass mein Kopf sich gern mit allen möglichen Ideen beschäftigt, deshalb erkläre ich lieber mal, was ich mit dem Titel meine!
Manche von euch kennen bestimmt das Musical "Mamma Mia!", bei dem die Songs von ABBA genommen und zu einer Geschichte gewebt wurden.
Gaaaaanz eventuell hat sich mein Kopf gedacht "Dat kriegen wir doch auch hin" und hat angefangen, eine Story mit einigen SaMo-Songs zu weben.
Lieder aus den Alben "Finsterwacht", "Für immer frei", "Brot und Spiele", "Zirkus Zeitgeist", "Aus der Asche", "Das schwarze IXI", "Sturm aufs Paradies" und der "Heptessenz" sind aktuell dabei, sowie auch einige der Singles, die ohne zugehöriges Album dazugekommen sind. Als Beispiel nenne ich hier mal "Wir woll'n nach Valhalla" :P
Ich weiß nicht, wie schnell ich an dieser Idee arbeiten kann, da ich ja auch noch einige andere Dinge zu schreiben habe, aber sie wird definitiv nicht in einen Ordner zum Vergessen geschoben. Dafür hab ich jetzt schon zu viele Ideen x)
Lasst gerne mal eure Meinungen zu einem eventuellen Musical da und vielleicht teile ich ein wenig mehr :D
~Jules
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secrethobbits · 7 months ago
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Anmerkung zur Mitmach-FF
Ich bin's nochmal :)
Ich wollte nur auch hier noch einmal anmerken, dass Steckbriefe für die Mitmachfanfiktion noch bis zum 11.01.2025 eingesendet werden können! Das habe ich gestern bei den Neuerungen eventuell ein wenig verpennt x)
(Psst! Wenn wir den Steckbrief erst am 12. bekommen, macht das auch nichts :P)
Sehr wahrscheinlich wird es noch eine kurze Zeit geben, in welcher wir die erhaltenen Steckbriefe auswerten und uns darauf zugeschnittene Storylines ausdenken. In dieser Zeit könnten wir noch auf potentielle Steckbriefe reagieren. Also schickt auch gern nach dem 11. noch eure Steckbriefe ein, vielleicht fehlt uns ja genau euer Charakter!
Wir werden einen Aufnahmestopp ankündigen, sollten wir genug Steckbriefe zusammen bekommen. Ist der in der Geschichte noch nicht erwähnt, so kann man noch einen Steckbrief einsenden :)
Sollte die Geschichte bereits begonnen haben, ihr habt es aber zu spät gesehen und würdet gerne mitmachen, so schreibt uns hier oder auf Fanfiktion.de an. Ich hab mir da schon ein paar Gedanken gemacht, wie man trotzdem noch jemanden in die Geschichte schleichen könnte :P
Jetzt hab ich aber wirklich genug gelabert. Habt einen schönen Tag :P
~Jules
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secrethobbits · 7 months ago
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Neuerungen am 09.01.2025!
Hallöchen!
Wir haben mal wieder ein wenig Gehirnschmalz fließen lassen und dadurch gibt es nun sowohl bei "Der schwarze Reiter", als auch bei "Der Wald der Fae" und "Helden, Bösewichte und diverse Graustufen" ein neues Kapitel!
Zu lesen gibt es sie wie gehabt auf Fanfiktion.de unter den folgenden Links:
Der schwarze Reiter
Der Wald der Fae
Helden, Bösewichte und diverse Graustufen
Viel Spaß beim Lesen!
~Xaghra und Jules
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secrethobbits · 7 months ago
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Das misslungene Experiment
Pairing: Luzi/Jean
Wortanzahl: 4910
Content-Warnung: Edging, Bondage, Dominance
Kurzbeschreibung: Eigentlich hatte Jean vor ihrem Treffen im Restaurant nur schnell ausprobieren wollen, wie Luzi sich so in den Fesseln fühlte. Er hatte ja nicht ahnen können, wie sehr das schiefgehen würde...
Seufzend wuschelte Jean sich mit dem Handtuch durch die Haare und versuchte, jegliche Feuchtigkeit aus seinen Haaren zu verbannen. Die Dusche war bitter nötig gewesen; so anstrengend waren seine Sportübungen lange nicht gewesen. Allerdings musste man auch dazu sagen, dass er es ein wenig hatte schleifen lassen. Das neue Album und die ganze Arbeit dafür hatte unheimlich geschlaucht, da hatte er sich nicht aufraffen können, sein übliches Sportprogramm in dem Umfang durchzuziehen, wie er es eigentlich immer tat. Doch wenn er sein Programm eben nicht so durchziehen konnte, litt sein Rücken ganz schnell darunter, was ja einer der Hauptgründe gewesen war, warum er überhaupt damit angefangen hatte.
Und nun hatte er den Salat.
Die warme Dusche hatte Wunder für seine verspannte Rückenmuskulatur gewirkt, auch wenn er sehr wahrscheinlich Luzi später bitten müsste, ihm die verbliebenen Verspannungen auszumassieren. Seitdem die beiden zusammen waren, hatte Luzi die Techniken gelernt, um ihm im Zweifel den Weg zum professionellen Masseur zu sparen. Jeder, der ihn auch nur ein wenig kannte, wusste ohnehin schon, dass er sich von fremden Personen niemals anfassen lassen würde. Selbst bei Alea murrte er so manches Mal, vielleicht auch wegen der notwendigen, leicht ruppigen Art des Sängers bei diesem Thema. Natürlich war aber weder Alea noch Luzi ein richtiger Ersatz für eine professionelle Massage, doch die konnte immerhin dadurch ein wenig verschoben werden. Trotzdem wusste er, dass er sich nicht für immer davor drücken konnte. Ein wenig schmunzeln musste er aber doch, als er daran dachte, dass er ja seinen eigenen, ganz persönlichen Wachhund in Luzi gefunden hatte.
Mit einem entspannten Gähnen betrat Jean schließlich das Schlafzimmer und schlurfte hinüber zum Kleiderschrank, um sich der Frage zu stellen, was er heute anziehen sollte. Luzi war gerade noch nicht daheim; sie würden sich später vor einem Restaurant treffen, da heute ihr Jahrestag war. Er hatte Blumen, Pralinen und Luzis Lieblingsalkohol gekauft und würde sich nun richtig schick machen, damit sein Geliebter sich freuen würde. Und später, wenn sie wieder heim kamen, gäbe es eine weitere… Überraschung. Es war bereits alles vorbereitet: Der Kleinere war durchaus kein unbeschriebenes Blatt, was sexuelle Praktiken und Vorlieben anging, weshalb er bereits vor ihrer Beziehung ein Self-Bondage-Set hatte, welches dann in ihren gemeinsamen Besitz übergegangen war. Während Luzi jedoch gerne mal in Fesseln lag, hatte Jean vermehrt Spaß daran, den Dudelzwerg in diesen Situationen zu ärgern. Selbst hatte er noch nie in den Fesseln gelegen.
Doch nun, wo sie bereits auf dem Bett drapiert waren? Er hätte gelogen, hätte er behauptet, keine Neugier zu empfinden.
Also hing er sowohl das große Handtuch, das vorher um seinen Körper geschlungen war, als auch das kleinere von seiner Schulter über einen Stuhl und ließ sich auf dem Bett nieder. Doch bevor er sich hinlegen konnte, musste er die Fußfesseln um seine Knöchel legen, die mithilfe eines Seils sicher und fest am Fußende des Bettes angebracht waren. Als Nächstes war die Querstange dran, die ebenfalls mithilfe von Lederriemen mit weichem Material innen kurz über den Knien befestigt wurde. Das versicherte, dass wenig bis gar kein Spielraum für Bewegungen gewährleistet wurde, was für Luzi beinahe noch schöner war, als sich winden zu können. Die Querstange fühlte sich für Jean jedoch sehr ungewohnt an, weshalb er sich einige Sekunden lang die Zeit nahm, sich daran zu gewöhnen, ehe er sich langsam zurück lehnte. Neben ihm lagen noch diverse Dinge, doch für den Moment griff er nach zweien davon: Einem für einen ungeübten Menschen normal großen Dildo und etwas Gleitgel. Eigentlich hatte er ja nur kurz die Fesseln ausprobieren wollen, doch erstens war es ja lediglich ein Gesamtbild, wenn er auch alles ausprobieren würde, und zweitens hatte allein der Gedanke an Luzis überraschtes Gesicht später ihn auch nicht unbedingt kalt gelassen. Also lehnte er sich zurück, neckte sich selbst ein wenig und bereitete sich vor, ehe er sich langsam und vorsichtig den Dildo einführte. Das Gefühl allein tat für sein Libido noch nicht allzu viel, doch der kleine Ringvibrator, den er auf das Frenulum setzte, gab ihm noch vor dem Einschalten Kopfkino.
Achtlos tippte er auf seinem Handy herum, um in der zum Vibrator zugehörigen App ein zufälliges Programm auf einem Timer einzuschalten. Dann warf er es auch schon neben sich auf die Matratze und lehnte sich zurück, um die Handschellen erreichen zu können. Bevor er diese aber anlegen konnte, nahm er sich den Ballknebel, den Luzi so mochte, und drehte diesen nachdenklich hin und her. Reichte es nicht auch, wenn er sich nur das Nötigste anlegte und den Rest bei Luzi beließ? Einige Minuten lang spielte er mit dem Gedanken, das ganze Spektakel sein zu lassen und sich einfach anzuziehen, wie er es eigentlich geplant hatte. Es war zwar noch eine ganze Weile hin, bis Luzi und er sich treffen würden, doch war es wirklich eine schlaue Idee, sich nach dem Duschen wieder in eine Situation zu begeben, die ihn potentiell anstrengen würde? Andererseits wollte er es ja nur kurz einmal ausprobieren. Bestimmt würde ihn das nicht so erregt halten.
Redete er sich immerhin ein. Denn sein Körper meldete ihm durchaus schon etwas anderes zurück.
Mit einem Seufzen fasste er dann doch den nötigen Mut, sich den Knebel hinter die Zähne zu schieben und das Ganze hinter dem Kopf zu befestigen. Das Gefühl war für ihn vollkommen ungewohnt und auch ein bisschen unangenehm, doch er riss sich zusammen und griff dann nach dem Schlüssel für die Handschellen. Jetzt, wo er so kurz davor war, sich gänzlich in Fesseln zu legen, klopfte ihm doch irgendwo das Herz. Doch nachdem er noch einmal überprüft hatte, dass das auch ja der richtige Schlüssel für das Paar Handschellen war, legte er diesen auf die Matratze und atmete einmal tief durch. Wenn er das jetzt tat und etwas schiefgehen würde, dann hätte er ein großes Problem. Allerdings hatte er ja sichergestellt, dass nichts passieren könnte. Der Schlüssel lag sicher und geborgen unter seinen Händen und war leicht greifbar. Nichts würde ihn dazu bringen, diesen fallen zu lassen oder nicht erreichen zu können.
Seit wann bist du eigentlich so ein Feigling, Tambour?, fragte er sich in Gedanken und handelte dann in einer Kurzschlussreaktion, indem er beide Hände in den Fesseln sicherte, nachdem er sich die Augenbinde angelegt hatte. Auch wenn er ja jederzeit wieder heraus konnte, so nahm ihn das Gefühl der vollkommenen Bewegungslosigkeit durchaus irgendwo mit.
So fühlt Luzi sich also…
Ihm war durchaus nicht entgangen, dass das Gefühl der Stimulation deutlicher geworden war, seitdem er nicht mehr jederzeit sofort an den Vibrator kommen konnte. Es war irgendwo angenehm, doch er zog das Gefühl definitiv nicht dem vor, Luzi in diesen Fesseln zu sehen und reizen zu können. So ungern er es auch laut aussprechen mochte, so sehr entfesselte Luzis Unterwürfigkeit seine dominante Seite.
Zu sagen, dass keiner der beiden Männer dann leer ausging, wäre eine Untertreibung gewesen.
Jean hielt dieses Gefühl ein paar Minuten lang aus, dann wurde es ihm zu blöd. Ja, es war durchaus erregend, hier ausgestreckt zu liegen, doch viel mehr passierte auch nicht. Das Programm, welches er ausgesucht hatte, war ziemlich lahmarschig, weshalb er eher dort lag und fröstelte, da durch das offene Fenster wunderbar der Frühlingswind eindringen und durch das Zimmer fegen konnte. Und da er sich ja nichts angezogen hatte, war es so frisch nach einer warmen Dusche ganz schön kühl. Mühsam lehnte er den Kopf weiter zurück, um den Schlüssel auch ja nicht durch allzu blindes Ertasten vom Bett zu werfen. Wäre ja schön blöd, wenn er dadurch jetzt in ein Dilemma geraten würde. Mit ruhigen, koordinierten Handgriffen war er dann auch schon am Schlüsselloch der ersten Fessel zugange, da passierte es.
Das Programm in der App des Vibrators schien doch nicht lahmarschig und langweilig zu sein, da es nun auf einmal, vollkommen unvorhersehbar, schneller und stärker wurde, sodass Jean, überwältigt von der plötzlichen Erregung, den Schlüssel fallen ließ. Während die Intensität der Vibration wieder abnahm, fummelte er nun doch blind auf der Matratze herum und suchte den Schlüssel, der dort irgendwo gelandet sein musste. Jede verstrichene Sekunde, in der er den Schlüssel nicht fand, machte ihn nervöser, bis eine erneute kurze Phase der erhöhten Intensität dafür sorgte, dass er mit den Händen zuckte. Und in dem Moment wusste er, dass er ein Problem hatte. Denn er erwischte beim Zucken ein hartes, metallenes Objekt, was lediglich das Objekt der Begierde sein konnte. Nach endlos langen Sekunden konnte er hören, wie das einzige Mittel zur Freiheit mit einem leisen Klimpern auf dem Parkettboden aufkam und damit für ihn unerreichbar war. Innerlich fluchte er, richtete Beleidigungen an sich selbst, an den Schlüssel und an das Programm, was ihn für einen Moment überrascht hatte. Doch es half alles nichts, das Programm lief weiter, seine Hände waren immer noch gefesselt und er steckte nun ziemlich in der Scheiße. Immerhin kam er nicht einmal an das Handy heran, welches auf Höhe seiner Hüfte auf der Matratze lag und dafür sorgte, dass der Vibrator auch weiterhin fröhlich seine Arbeit tat. Mit einer Mischung aus Verzweiflung und unterdrückter Erregung rüttelte er erneut an den Handschellen, doch er hatte gute Arbeit beim Aufbau geleistet. Die Knoten hielten, die Seile gaben kein bisschen nach und die Handschellen waren eng genug, dass sie nicht einengten, jedoch auch keine Befreiungsmöglichkeit boten. Also konnte er nur da liegen und es ertragen.
Erst war er ja zu stur gewesen, doch nun, wo fest stand, dass er eh nicht ohne Hilfe aus dieser Situation wieder herauskommen würde, ließ er seinen Gefühlen freien Lauf. Er war noch nie sonderlich laut beim Sex gewesen, doch bisher hatte er wirklich alles unterdrückt, was seinen Weg hinaus finden wollte. Nun hatte er keine Wahl mehr, keine Fluchtmöglichkeit. Also warum sollte er das nicht ein wenig genießen? Ohne sich noch groß zu dämpfen, ließ Jean den Gefühlen ihren Lauf und gab sich der Situation vollkommen hin. Je länger er hier lag, hilflos und der Stimulation vollkommen ausgeliefert, desto mehr konnte er nachvollziehen, warum Luzi sich so gern in diese Situation begab. Er würde es niemals offen zugeben, aber der Fakt, dass er sich aus eigenen Kräften nicht mehr befreien konnte, war durchaus nicht unangenehm. Natürlich war ihm klar, warum das so war. Wen man selbst für die eigene Befriedigung zuständig war, war es schwer, sich zu überraschen; jede Bewegung war vorher bekannt. Doch nun, wo er dem Programm eines Fremden ausgeliefert war? Nun war alles unvorhersehbar und neu. Und so unheimlich aufregend und erregend. Zumindest bis ihm einfiel, dass der Vibrator auch nach einem Orgasmus seinerseits nicht aufhören würde. Das Programm würde so lange weiterlaufen, bis es vorbei wäre oder der Vibrator den Geist aufgeben würde. Von der Panik gepackt ruckte Jeans Kopf wieder nach oben, um nun doch noch einmal an den Handschellen zu rütteln, doch auch dieses Mal - oh Wunder - kam er nicht frei, sondern blieb an Ort und Stelle.
Hätte ich Trottel doch nur den Schlüssel nicht fallen lassen!
Irgendwann war es ausweglos. Wer auch immer das Programm des Vibrators erstellt hatte, wusste offensichtlich ganz genau, was er oder sie da tat. Ganz langsam hatte es ihn an den Rand des Wahnsinns getrieben. Jean war wehrlos gegenüber den konstanten Sprüngen, den plötzlichen Wechseln der Intensität, weswegen er lediglich da liegen und es über sich ergehen lassen konnte. Sein gesamter Körper war angespannt, jederzeit auf einen weiteren Hüpfer wartend. Er war vollkommen überhitzt, weshalb er nun tatsächlich froh war, dass die sanfte Brise durchs Fenster wehte und ihm zumindest teilweise beim Abkühlen half.
Wieder einmal war er kurz vor einem Orgasmus, doch wie so viele Male zuvor machte er sich keine Hoffnungen. Das Programm war seit Beginn darauf ausgelegt gewesen, kurz vor der Erlösung zu stoppen und nur noch gerade so viel zu vibrieren, dass es einen quälenden Nebeneffekt hatte. Zum wiederholten Mal in dieser halben Stunde spürte er die Wärme und das Kribbeln, was einen bevorstehenden Höhepunkt ankündigte, und er versuchte, sich deutlicher auf das Gefühl zu konzentrieren, damit er vielleicht doch endlich kommen konnte.
Und dieses Mal war etwas anders.
Dieses Mal stoppte das Programm nicht. Dieses Mal schien es tatsächlich ein Ende erzwingen zu wollen. Und Jean war viel zu sehr gefangen in seiner Lust, als dass er dagegen auch nur den Hauch einer Chance hatte. Ohne Zurückhaltung stöhnte er mit geschlossenen Augen, dem Gefühl der Erlösung nach so einer langen Zeit nachjagend. Worte wie „bitte” und „ja, verdammt”, sowie einige Flüche purzelten über seine Lippen, als er sich vollkommen hingab. Irgendwo tief in seinem Kopf erinnerte ihn eine kleine Stimme daran, dass er das niemals so genießen sollte, doch er ignorierte die Stimme und ließ sich einfach weiter fallen. Was Jean nicht wusste? Das Programm hatte den wunderbar klischeehaften Titel “Edge & Destroy” und war darauf ausgelegt, nach einer halben Stunde Edging einen Höhepunkt zu forcieren, nur um danach gnadenlos weiter zu stimulieren. Doch das Wissen musste er auch vorher gar nicht haben, immerhin kam nun die Erfahrung dazu. Während er kam, stoppte nämlich die Vibration nicht, was dafür sorgte, dass die Empfindung stärker war und der Orgasmus länger dauerte. Für Jean war das in dem Moment einfach nur himmlisch, weil er endlich kommen durfte. Zu seinem großen Entsetzen hörte es aber auch dann nicht auf, als ihn das Gefühl des Höhepunkts wieder verließ; die Vibration war lediglich auf eine mittlere Intensität heruntergeschraubt worden. Jeans Befreiungsversuche wurden wieder stärker und er hörte sich selbst wimmern. Im normalen Zustand hätte er sich wohl darüber geärgert, wie erbärmlich er sich gerade anhörte, doch dazu war sein Kopf zu beeinflusst von der aktuellen Situation.
Die Stimulation wurde schon sehr bald zu viel. Viel zu viel. Jean zitterte mittlerweile erbärmlich und die diversen Seufzer zwischen dem hilflosen Gestöhne waren auch nicht mehr zu überhören. Kraftlos zog er an den Fesseln, doch sie gaben genauso wenig nach, wie sie es vorher getan hatten. Das Programm hatte nach einer Weile geendet, doch fünf Minuten später begann es zu seinem Horror von vorn. Das bedeutete, dass er erneut eine halbe Stunde lang immer und immer wieder an den Punkt gebracht werden würde, an dem ihm dann die Erlösung verwehrt werden würde. Jean wusste nicht, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war. Aber ihm war klar, dass er die Reservierung im Restaurant mit ziemlicher Sicherheit bereits verpasst hatte. Luzi würde ihm den Hals umdrehen, wenn er nach Hause kam. Er konnte sich vorstellen, wie sein Geliebter bereits freudig im Restaurant saß und auf ihn wartete, jedoch mit jeder verstrichenen Minute trauriger und frustrierter wurde. Niemals hätte Jean sich dazu hinreißen lassen sollen, dies einmal alleine auszuprobieren. Er war ein Narr gewesen, dies vor Luzi verheimlichen zu wollen. Immerhin würde gerade der Giftzwerg verstehen, warum diese Neugier in Jean existiert hatte. Jean war vollkommen nass geschwitzt und mittlerweile deutlich überstimuliert. Alles war zu viel, seine Nerven waren überlastet und so langsam schwang die Situation in echte Schmerzen um.
„Jan Mischon! Wer glaubst du eigentlich zu sein, dass du mich eine halbe Stunde vor diesem beschissenen Restaurant warten lässt?”, hörte Jean irgendwann Luzis Stimme, deutlich gezeichnet von Wut und Enttäuschung. Er wusste nicht, welches Gefühl überwog: Das Gefühl der Scham, welches ihn angesichts der ungewollten Versetzung des Kleineren durchflutete, oder doch eher die Erleichterung angesichts der Tatsache, dass er nun endlich erlöst werden würde. So wütend hatte Jean seinen Partner lange nicht erlebt; das Gift in der Stimme und der Fakt, dass er bereits mit dem lauten Zuknallen der Haustür das Zetern angefangen hatte, sprachen Bände über die unendliche Wut, die Luzi gerade spüren musste.
„Gnade dir Gott, wenn du noch schläfst, denn ich werde es nicht tun. Dich zerr ich aus dem Bett unter die kalte Dusche, und wenn ich drei Jahre dafür brauche!”, hörte der Tambour das L weiter meckern. So gerne würde er etwas erwidern, sich entschuldigen, doch der Knebel in seinem Mund ließ kein anständiges Wort zu. Er konnte nur da liegen und warten, bis Luzi ihn fand.
Das dauerte allerdings auch nicht allzu lange.
„Für dich würde ich in ein brennendes Haus laufen. Um dir noch ein letztes Mal eine reinzuhauen! Was fällt dir eigentlich ein-” Luzi unterbrach sich selbst, als er endlich den Raum betrat. Zumindest war das Jeans Theorie, er konnte ja immer noch nicht sehen, allerdings war das abrupte Ende der Wut spürbar. Nur eine Erkenntnis würde einen solchen Effekt auslösen. Erleichtert und verzweifelt zugleich versuchte Jean durch den Knebel zu sprechen, doch lediglich sein hilfloses Wimmern konnte sich erfolgreich von ihm lösen. Es blieb eine Weile lang still, zumindest von Luzis Seite aus. Jeans Herz pochte rapide in seiner Brust und er hoffte einfach nur, dass Luzis Wut nicht überwiegen würde.
„So ist das also.”
Jean konnte den neugierigen, jedoch noch von Frustration überschatteten Tonfall deutlich hören und durch seinen Fokus auf alle Geräusche, die irgendwie mit seinem Geliebten zu tun haben könnten, konnte er auch die leisen Schritte vernehmen, die gerade auf ihn zukamen. Kundige Finger lösten die Augenbinde und Jean musste im ersten Moment die Augen zukneifen, weil das Licht im Zimmer seine Augen überbeanspruchte, die zuvor nur die Dunkelheit erlebt hatten. Dann jedoch flutete Erleichterung sein System, denn Luzi sah auf ihn herunter, eine Mischung aus Besorgnis und Neugierde in seinem Blick. Jean erkannte, dass Luzi sein Handy in der Hand hielt und das Programm stoppte endlich seine Folter. Auch der Knebel wurde endlich gelöst und Jean bewegte erleichtert seinen steifen Kiefer. Luzi kraulte ihm einmal durch die Haare und strich die verschwitzten Strähnen von der Stirn. Er gab ihm einen Moment, sich ein wenig zu beruhigen, was Jean dankbar ausnutzte. Einen kurzen Moment blieb der Kleinere an seiner Seite, dann jedoch verließ er kurz den Raum, doch das störte Jean gar nicht so sehr. Immerhin war der Vibrator aus und sein Kiefer beschwerte sich nicht mehr. Luzi brauchte auch nicht lange, dann kam er mit einer Schüssel Wasser und einem Waschlappen zurück, womit er sorgfältig und langsam den Schweiß von Jeans Körper wusch. Hätte er schon sprechen können, so hätte er wohl gefragt, warum Luzi ihm nicht die Fesseln löste, doch das war noch kein dringlicher Gedanke in seinem Kopf.
„Was machst du nur für Sachen, Tambour…”, murmelte Luzi, mehr an sich selbst gerichtet. Jean traute seiner Stimme noch nicht, weswegen er sich weiterhin auf seine Atmung konzentrierte.
„Wie fühlst du dich? War die kleine Pause genug?”, hörte Jean Luzi irgendwann sagen. Der Tonfall war gehässiger, jedoch noch nicht so sehr, wie Jean es von seinem Geliebten gewohnt war, wenn die Rollen getauscht waren. Ein wenig verständnislos sah er Luzi an, der ihn jedoch nur ruhig angrinste.
„Was meinst du mit Pause? Willst du mich nicht losmachen?”
Angesichts der Tatsache, dass Luzis Blick nun deutlich fieser wurde, musste Jean einmal schlucken. Erneut an den Fesseln zu zerren, würde sicherlich kein anderes Ergebnis herbeiführen als vorher, doch trotzdem tat er es.
„Nein. Soweit ich das beurteilen kann, bist du mit der Sache noch nicht durch.”
„Luzi, das meinst du doch wohl nicht ernst! Nimm mir sofort die Fesseln ab, oder ich vergesse mich!”
Eine Hand, die sanft seinen Bauch hinunterwanderte, ließ ihn zusammenzucken. Luzi strich mit sanften Berührungen über seine Hüftknochen, wandte den Blick jedoch niemals ab.
„Also, wenn du das hier wirklich nicht willst, dann sag das und wir hören sofort auf. Du kennst dein Safeword. Aber ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du so schnell einknickst. Du sagtest doch immer, dass du das so viel länger als ich aushalten würdest.”
Jean sah ihn fassungslos an. Offensichtlich gefiel Luzi die Situation hier mehr, als sie beide vorher gedacht hatten. Eigentlich hatte er auch gedacht, dass er einfach nur frei kommen und dann ungefähr zehn Stunden schlafen würde, doch bei Luzis Worten merkte er ein deutliches Ziehen, welches in seine Leistengegend schoss. Es war eine Herausforderung, doch es lag auch ein Ausweg darin. Luzi würde nichts tun, was er nicht wollen würde, das wusste er.
„Du vergisst, dass ich hier schon seit etwa eineinhalb Stunden liege und diese Folter ertragen musste.”
Luzi setzte sich nun auf die Bettkante und positionierte sich so, dass er entspannt weiter mit der Hand über Jeans Hüfte und den unteren Bauch fahren konnte. Sein Grinsen war kleiner geworden, gehässiger. Als ob er schon etwas plante, was Jean um den Verstand bringen würde.
„Heißt das, du gibst auf?”
„Nur über meine Leiche.”
Ich bin so ein Idiot.
Das war der erste Gedanke, der Jean durch den Kopf ging, als Luzi nur mit den Schultern zuckte.
„Das können wir einrichten.”
Der Kleinere rückte ein wenig herunter und küsste sich nun dort entlang, wo vorher seine Finger gestrichen hatten. Jean merkte schnell, dass er von der vorherigen Empfindlichkeit keineswegs auch nur einen Hauch eingebüßt hatte. Er konnte gerade eben noch ein Wimmern unterdrücken, was Luzi jedoch nicht zu entgehen schien. Zumindest konnte Jean das Grinsen spüren.
„Du bist aber empfindlich heute…”, merkte Luzi an, was Jean am Liebsten mit einem sarkastischen Kommentar quittiert hätte, doch er musste sich beherrschen, um Luzi noch nicht die Genugtuung zu geben, dass er Jean nun genau dort hatte, wo er empfindlich war. Es war bisher noch nicht wirklich vorgekommen, dass der Trommler die Kontrolle verlor. Natürlich hatten sie Momente, in denen Luzi auch ihn befriedigte, doch nie war Jean so hilflos wie jetzt.
Und noch nie war er so verflucht erregt wie jetzt.
„Man könnte ja beinahe meinen, du magst das hier. So jämmerlich habe ich dich noch nie gesehen.”
„Was soll das denn heißen, ich-”
Jean unterbrach sich selbst mit einem lauten Wimmern, als Luzi mitten in seinem Satz kurzerhand Hand anlegte und sie genau einmal auf und ab fahren ließ. Alleine diese vergleichsweise kleine Aktion hatte schon bewirkt, dass Jeans Puls wieder ungeahnte Höhen erreichte. Er war es nicht gewöhnt, so empfindlich zu sein, und das schlug sich nun in rapiden Veränderungen seines Zustands nieder.
„Ich sag’s ja. Jämmerlich.”
Jean sah Luzi böse funkelnd an, doch das schien seinen Geliebten nicht sonderlich zu interessieren.
„Am liebsten würde ich mich ja jetzt für alles revanchieren, was du mir normalerweise antust, wenn ich in den Fesseln liege. Aber… man soll ja nicht übertreiben.”
Eine Mischung von Gefühlen rauschte durch seinen Körper und Jean war beinahe erschrocken, dass ein Hauch von Enttäuschung mitschwang. Es war eine Sache, einem nicht fühlenden Programm ausgeliefert zu sein, doch es war etwas ganz anderes, seinem Partner unterlegen zu sein. Vielleicht musste er darüber nachdenken, ob das hier nicht doch etwas war, was er öfter erleben wollte.
„Mal schauen, ob du das hier aushältst.”
Jean wusste erst nicht, was Luzi meinte, doch dann spürte er die warme Hand seines Geliebten genau dort, wo er sie haben wollte. Langsam und ärgernd fuhr Luzi an seiner Erregung auf und ab, was angesichts der Empfindlichkeit von Jean jedoch genau das richtige Tempo war. Es überforderte ihn nicht, doch es ließ ihn auch nicht kalt. Definitiv nicht.
Eine Runde ging noch. Das redete er sich ein, immer und immer wieder. Luzi zählte jedes Mal mit, während er ihn neckte. War er bei zwanzig angekommen, so hielt er inne und fragte jedes Mal wieder, ob Jean nicht langsam aufgeben wollte. Jedes Mal wieder hatte Jean vehement den Kopf geschüttelt, nur um sich und seinen Stolz danach wieder zu verfluchen. Er könnte schon lange aus dieser Quälerei befreit sein, könnte bereits mit Luzi kuschelnd im Bett liegen und ihn vielleicht auch noch ein wenig ärgern, wie es ja eigentlich der Plan gewesen war. Aber irgendwas in ihm trieb ihn an, diese Wette nicht zu verlieren. Wenn er sich nur genug darauf konzentrierte, würde er bestimmt auch so kommen können, so empfindlich wie er aktuell war.
Irgendwann war es so weit und Jean triumphierte innerlich, als sich bereits bei der Nummer zwölf die Wärme in seinem Bauch zu sammeln begann. Dieses Mal würde er es schaffen, dieses Mal würde er endlich kommen, bevor Luzi abbrechen würde. Doch leider hatte er die Rechnung ohne den Giftzwerg gemacht. Kurz vor dem Übertreten der Schwelle stoppte Luzi auf einmal und spielte sehr schlecht einen Hustenanfall vor.
„Oh, Verzeihung. Da habe ich doch glatt vergessen, bei welcher Nummer ich war. Dann fangen wir gleich lieber von vorn an, oder?”
Jean wusste nicht, ob er vor Frustration fluchen oder jammern sollte. Dieses Spiel, diese Herausforderung konnte er nicht gewinnen. Er konnte Luzi ansehen, dass dieser ihn niemals einfach so zum Höhepunkt kommen lassen würde. Zuerst wollte er das Eingeständnis, dass Jean ihm gerade ausgeliefert und damit auf ihn angewiesen war.
Und Jean war viel zu erregt, um ihm das noch länger auszuschlagen.
„Luzi, bitte…”, flehte er, seine Stimme kratzig.
„Bitte… was?”
Jean jammerte leise, als er Luzis Hand wieder spürte. Den Blick jedoch nahm er nicht von seinem Geliebten, sodass Jean deutlich die Lust sehen konnte, die sich in den Augen widerspiegelte.
„Ich brauche dich.”
Anscheinend war die Pause lang genug gewesen, denn die Hand bewegte sich wieder, was ein Stöhnen zur Folge hatte.
„Eins.”
Siedend heiß lief es Jean den Rücken herunter, als er realisierte, was Luzi jetzt von ihm verlangte. Er würde betteln müssen, um das zu bekommen, was er sich mittlerweile sehnlichst wünschte.
„Zwei.”
„Luzi, bitte, ich kann das nicht mehr.”
„Drei.”
Jean warf den Kopf zurück und dachte angestrengt nach. Gab es eine Möglichkeit, das hier zu beenden, ohne dass er sich seinen Verlust eingestehen müsste?
„Vier.”
„Du hattest Recht, ich bin durch das hier doch beeinflussbar! Bitte!”
„Fünf.”
Jean war in einem Dilemma gefangen, aus dem es keinen Ausweg gab. Würde er gestehen, dass Luzi gewonnen hatte, dann würde er zwar kommen dürfen, jedoch auch mindestens für eine Woche dumme Sprüche von Luzi anhören müssen. Doch tat er das nicht, würde das hier weitergehen, bis er vollkommen irre werden würde.
„Du willst noch gar nicht kommen, kann das sein? Sonst würdest du dich mal ein bisschen anstrengen.”
„Du bist ein verfluchter Giftzwerg, weißt du das? Wehe, wenn ich dich das nächste Mal unter meinen Fingern habe, du-”
Unterbrochen wurde Jean davon, dass Luzi wieder das Folterinstrument nutzte, was Jean ursprünglich in diese Situation gebracht hatte. Ein lautes, beinahe panisches Stöhnen konnte Jean nicht unterdrücken und sein Körper versuchte vergebens, sich aufzurichten und das Gefühl loszuwerden.
„Vorsicht, Jan. Ich kann dir auch den Vibrator wieder anlegen und dich damit eine Stunde allein lassen”, zischte Luzi und der kalte, emotionslose Ton jagte Jean einen mächtigen Schauer über den Rücken.
„Oh Gott, bitte nicht”, wimmerte Jean nur bei dem Gedanken daran. Noch so eine Session würde er nicht aushalten, egal wie stark sein Dickkopf auch war.
„Dann tu endlich, was ich von dir verlange.”
Es ging nicht mehr. Egal, wie sehr Jean auch wollte, sein Zustand ließ nicht mehr zu, sich gegen Luzis Forderung zu wehren.
„Du hast gewonnen, ich kann nicht mehr. Du hattest Recht und ich bin ein Idiot, dich unterschätzt zu haben!”
„Geht doch.”
Mit diesen Worten löste Luzi seinen Griff und rückte auf dem Bett nach unten, wo er sich halb auf und halb zwischen Jeans ausgestreckten Beinen positionierte. Mit der Querstange war dies gar nicht so einfach. Ein lauter Fluch löste sich von Jean, als sein Geliebter ihn schließlich mit dem Mund verwöhnte. Jetzt gab es kein Halten mehr, keine Herausforderung. Nur noch die pure Erregung, die gemeinsam mit den Hormonen durch sein System gejagt wurde. Luzi hörte nicht auf, sondern fokussierte sich darauf, Jean langsam aber dafür durchgehend zu verwöhnen. Jeans Augen waren längst geschlossen, er ließ sich vollkommen fallen und konzentrierte sich nur noch darauf, irgendwie genug zu atmen. Es dauerte eine ganze Weile, bis Jean von dem Hoch an Emotionen, Hormonen und Erregung wieder zurück zu den Lebenden kehrte. Luzi saß nun wieder neben ihm und streichelte sanft über seinen Oberkörper. Als der Kleinere sah, dass Jean wieder ansprechbar war, gab er ihm sanft einen Kuss.
„Ich hau uns ‘ne Pizza in den Ofen. Du solltest vielleicht nochmal duschen, sonst frierst du nachher”, meinte Luzi, gab ihm noch einen Kuss und hüpfte dann aus dem Bett, um das Abendessen vorzubereiten. Jean lag noch mehrere Minuten da, ehe er sich mit schweren Gliedern aus dem Bett hievte und erneut ins Badezimmer trottete. Später, beim Abendessen, erzählte Luzi von seinem Tag, teilte Termine der nächsten Woche mit und scherzte über Jeans hilflosen Blick von vor einer halben Stunde. Jean lächelte sanft, hatte jedoch nicht mehr unbedingt die Kraft zu antworten. Er musste definitiv am nächsten Tag noch einmal nach den Terminen fragen, denn er hatte sie jetzt schon vergessen. Als sie, für ihre Verhältnisse recht früh, in den Federn lagen, seufzte Jean einmal tief. Er hatte noch nicht aus dem Kopf bekommen können, dass er Luzi einfach versetzt hatte, wenn auch ungewollt. Ob der Kleinere ihm noch böse war? Drumherum kommen würde er eh nicht, also nahm er allen Mut zusammen und atmete einmal tief durch.
„Es tut mir leid, dass ich nicht rechtzeitig beim Restaurant war. Eigentlich wollte ich das nur einmal kurz ausprobieren und dann wieder gehen. Aber mir ist der Schlüssel für die Fesseln runtergefallen…”, meinte Jean ein wenig beschämt. Luzi legte sanft eine Hand an Jeans Wange und zwang ihn so, ihm in die Augen zu gucken.
„Wie könnte ich dir noch böse sein? Restaurant hin oder her, ich hab doch das beste Geschenk bekommen, was ich mir hätte wünschen können. Auch wenn es nicht ganz freiwillig war”, murmelte Luzi und kuschelte sich im nächsten Moment enger an seinen Trommler. Instinktiv fuhr Jeans Hand über Luzis Rücken, doch lange würde er nicht mehr wach bleiben können, das spürte er. Dafür war das Erlebte einfach zu anstrengend gewesen. Anstrengend, aber auch schön. Als er bereits am Wegdämmern war, hörte er noch eine letzte gehässige Bemerkung von Luzi, auf die er jedoch nicht mehr antworten konnte.
„Und das Geschenkpapier war so kreativ!”
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secrethobbits · 7 months ago
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Mitmach-Fanfiktion
Hallo liebe Leute!
Wir haben ein neues Projekt gestartet, bei dem wir eure Hilfe brauchen :)
Es handelt sich um eine Mitmach-FF, bei der die Teilnehmenden einen zweiwöchigen Urlaub mit Saltatio Mortis gewonnen haben, jedoch auch mysteriöse Dinge geschehen.
Alle Informationen sowie den Steckbrief zur Teilnahme findet ihr auf unserem gemeinsamen Profil auf Fanfiktion.de oder unter dem folgenden Link: https://www.fanfiktion.de/s/676ddd6b000f89f7bc74783/1/Von-Geistern-und-Workshops
Wir freuen uns auf eure Charaktere!
~ Xaghra & Jules
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secrethobbits · 7 months ago
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Willkommen in der Ecke der geheimen Hobbits!
Wir, das sind Jules und Xaghra, haben nach einer längeren Beobachtungsphase auf Fanfiktion.de überlegt, dass wir es nicht unbedingt toll finden, uns einzuschränken. Diverse Geschichten, die so niemals auf der Plattform existieren dürften, werden also ab sofort hier zu sehen sein.
Dabei möchten wir anmerken, dass nicht ausschließlich nur noch hier gepostet wird; die Uploads der schmuddel- und (ziemlich) gewaltfreien Geschichten geschieht immer noch auf Fanfiktion.de :D
Meistens sind wir im Fandom von Saltatio Mortis unterwegs, jedoch gibt es durchaus noch andere Ecken, in die es uns gelegentlich verschlägt. Wer mehr von uns lesen möchte, sollte mal auf Fanfiktion.de nachschauen, da sind ein paar Geschichten, die euch gefallen könnten. :)
Die Geschichten hier sind entsprechend der Autorin gekennzeichnet: Geschichten von Xaghra tragen #Xaghra und Geschichten von Jules tragen #Jules Gemeinsame Geschichten tragen #secrethobbits
Stellt uns gern Fragen, lasst uns Kommentare da, gebt Anregungen für Geschichten, tut, was ihr auch sonst nicht lassen könnt :D
Damit bleibt uns nur zu sagen: Viel Spaß im Irrenhaus und herzlich Willkommen in der Hölle :P
~Jules & Xaghra
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