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Diversität ist ein Thema, welches nicht nur uns Menschen in der Gesellschaft betrifft. Wir sollten uns ein Beispiel an der Natur nehmen! Bäume und Blumen bilden eine wunderschöne Artenvielfalt und können sich dadurch auch besser entfalten. Warum sollte es bei uns Menschen anders sein? :)
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treeversity-blog · 7 years ago
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Rezension: soziale Gerechtigkeit
Einleitung
Der Artikel „Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe“ von Nancy Fraser beinhaltet Ideen, wie eine sozial gerechte Gesellschaft entstehen kann und welche Probleme und Hürden auf dem Weg dorthin zu bewältigen sind. Sie erklärt zu Beginn die geschichtliche Entwicklung der Gesellschaft seit der industriellen Revolution bis zur Heutigen, weiter stellt sie Hypothesen über drei Problemlagen in der Erlangung von sozialer Gerechtigkeit dar. In der Schlussfolgerung fasst sie die elementaren Inhalte der Arbeit zusammen.
Fraser schreibt, dass in der Industriegesellschaft, also der Gesellschaft nach der industriellen Revolution die ungerechte Umverteilung soziale Ungerechtigkeit war. Aus dieser Gesellschaft der Massenproduktion entwickelt sich durch neue Technologien die „Wissensgesellschaft“. In dieser Wissensgesellschaft entsteht nicht mehr nur durch die ungleiche Verteilung eine soziale Ungerechtigkeit, sondern auch durch einen Mangel an Anerkennung. Zu sozialer Gerechtigkeit gehört also ab da beispielsweise auch die Akzeptanz gegenüber Sexualität, kultureller Herkunft und Menschenrechte(vgl. Fraser 2002:1)
„Problem der Verdrängung“
„In solchen Kontext dienen Kämpfe um Anerkennung weniger zur Ergänzung, Differenzierung und Bereicherung von Verteilungskämpfen, sondern tragen dazu bei, sie zu marginalisieren, in den Schatten zu stellen und zu verdrängen.“ (Fraser 2002: 3)
Dieses erste Problem heißt also, dass man aufpassen sollte damit die Verteilungsgerechtigkeit die Gerechtigkeit in Bezug auf Anerkennung nicht ausschließt. Indem diese zwei Ansichten also vereint werden kann umgangen werden, dass eine verdrängt wird. (vgl. Fraser 2002: 4)
„Problem der Verdinglichung“
Dieses Problem wird durch den regen Informationsaustausch und die Menge an Wissen durch die Globalisierung in der modernen Welt begründet. So werden „..Gruppenidentitäten grob simplifiziert und verdinglicht“ (Fraser 2002: 6)
„Problem falscher Begrenzung“
In diesem letzten Problem geht es darum, dass für soziale Gerechtigkeit oft in einem zu kleinen Rahmen gedacht wird und dass diese Rahmen flexibler sein müssten. Bei sozialer Gerechtigkeit wird national gedacht und nicht global. Somit ist auch die Gerechtigkeit eingeschränkt. Organisationen, die über den Nationen stehen wie etwa die EU sollen dagegen vorgehen. (vgl. Fraser 2002:9)
„Aber auch sie leiden unter ernsthaften Gerechtigkeitsdefiziten, sowohl innen (in ihrem Hang zum Neoliberalismus) wie nach außen (in ihrer Tendenz zum Bau der Festung Europa).“ (Fraser 2002:9)
Die erste Strategie ist es gerechte Verteilung und Anerkennung zu verbinden. Das Problem der Verdringlichung sollte durch eine Politik der Anerkennung gelöst werden. Zuletzt bleibt die Grenzziehung, die durch das „Souveränitätskonzept“ auf eine globale Ebene gebracht werden soll. (vgl. Fraser 2002: 11)
Schlussbemerkung
Die Probleme die in dieser Arbeit beschrieben werden und die daraus resultierenden Konzepte zur Vermeidung und Beseitigung von sozialer Ungerechtigkeit haben finde ich sehr anschaulich beschrieben, was es braucht, um soziale Gerechtigkeit zu haben. Besonders die dritte Ansicht hat mich interessiert, da ich bisher nicht daran gedacht habe wie national in Sachen soziale Ungleichheit vorgegangen wird und wie viele Hindernisse diese Grenzziehung mit sich bringt. Der Bezug auf Europa, auch als schlechtes Beispiel in Hinsicht auf soziale Gerechtigkeit fand ich spannend. Besonders in Bezug auf Flucht. Da hier eben die Gerechtigkeit nur innerhalb der Europäischen Union angestrebt wird und nicht global. Den Text finde ich sehr spannend und so konkrete Antworten aus einem wissenschaftlichen Text zu bekommen finde ich gut. Jedoch sind die Hypothesen die von Nancy Fraser aufgestellt werden doch sehr theoretisch und allgemein mir fehlt das weiterdenken in Richtung von Umsetzung.
-julia-
 Literatur
Fraser, Nancy (2002): Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Gut zu Wissen �� Links zur Wissensgesellschaft. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot. 1-11.
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treeversity-blog · 7 years ago
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Frauen im Iran
Was dürfen Frauen im Iran nicht?
·      Aussagen von Frauen zählen vor dem Gericht nur halb so viel wie die von Männern (vgl. Yildiz o.A.)
·      Frauen dürfen bestimmte Berufe nicht ausüben, dazu zählt zum Beispiel Richterin. (vgl. Yildiz o.A.)
·      Frauen dürfen nur mit Zustimmung durch ihren Mann einen Beruf ausüben (vgl. Wikipedia 2018 b)
·      Iranische Frauen müssen sich Verschleiern und bestimmte Kleidungsvorschriften einhalten. (vgl. Wikipedia 2018 b)
 Wie entwickelte sich die Frauenrechte im Iran?
Früher war die Situation für Frauen im Iran recht patriarchisch. Durch die weiße Revolution in den 1960er Jahren durften Frauen wählen, Abtreibung wurde erlaubt und auch das Scheidungsrecht wurde einer Reform unterzogen. Bis zu der islamischen Revolution seither gibt es sowohl gesetzliche wie auch gesellschaftliche Diskriminierungen gegenüber von Frauen.(vgl. Wikipedia 2018a)
Iranische Frauen und die WM
Iranerinnen ist es Verboten in ein Stadien zu gehen und neben Männern zu sitzen. Als das iranische Nationalteam gegen die Spanier spielte erlaubten die Behörden zum ersten Mal seit der islamischen Revolution (1979) auch Frauen den Zugang zum Stadion. (vgl. DiePresse 2018)
Dieses Ereignis ist ein Zeichen dafür, dass sich an der Situation und den Rechten der Frauen im Iran langsam etwas ändern wird, zumindest ist es ein kleiner Triumph. Hier ist der Link zum ausführlichen Artikel von diePresse zu diesem Thema: https://diepresse.com/home/sport/fussball/wm/5450215/Irans-Frauen-duerfen-zu-Public-Viewing-erstmals-in-Stadion
Persepolis
Persepolis ist ein Buch, dass von der iranischen Autorin Marjane Satrapi geschrieben wurde. Marjane Satrapi stammt aus dem Iran und lebt derzeit in Frankreich. Das Buch ist ein Graphic Novel. Das Buch erschien im Jahr 2000. (vgl. Wikipedia 2017)
 Persepolis ist die Geschichte einer jungen Iranerin. Sie trägt den Namen Marjane und erzählt, wie es ist im Iran aufzuwachsen, wobei man sagen muss, dass ihre Eltern sie sehr weltoffen erziehen. Sie erlebt die Revolution des Iran mit, die Islamisierung des Staates und flieht später während des Krieges nach Wien. Einige Jahre später wird das Heimweh unerträglich und sie kehrt zurück in ihre Heimatstadt Teheran. Zu diesem Zeitpunkt fällt es ihr schwer im europäischen, offenen Wien ihren Platz zu finden und auch zurück in ihrer Heimat fühlt sie sich nicht mehr am richtigen Platz. Sie ist zerrissen zwischen zu viel und zu wenig Freiheit. Marjane erzählt ihre Geschichte in Form von Bildern.
 Das Buch ist ein graphic novel, wie ich finde sagen die Zeichnungen vielmehr aus als Worte es könnten. Beim lesen tauchte ich in eine mir vollkommen fremde Kultur ein und es war wunderbar. Manche Situationen entrüsteten mich, vor allem als sie die Stellung der Frau, vor allem nach der Revolution genauer beschrieb. Gleichzeitig war ich auch fasziniert von dem starken Mädchen, dass ihren Mund in diesem Regime oft so weit aufreißt. Der Zwiespalt zwischen Glaubenszwang und Gläubigkeit. In Hinblick auf dieses strenge, unfaire Regime habe ich mir vorgestellt wie es für mich vor allem als Frau wäre nach diesen Regeln zu leben. Es muss beispielsweise immer darauf geachtet werden, dass keine Haarsträhne unter dem Kopftuch hervorschaut und auch das die Knöchel ausreichend bedeckt sind. Make-up und Nagellack sind eh verboten. Die sogenannten „SittenwächterInnen“ überwachen die Einhaltung dieser Vorschriften.
Abgesehen von diesem Regime zeigt das Buch aber auch die schönen Seiten der iranischen Kultur. Es zeigt familiäre und herzliche Menschen. Es zeigt mutige Menschen und Menschen denen Kunst, Musik und Literatur am Herzen liegt. Es zeigt, dass Menschen demonstriert haben und für ihre Rechte eingestanden sind auch, wenn dies wenig erfolgreich war. Es zeigt auch, dass die Iraner Menschen sind, die auf den ersten Blick ganz anders aber eigentlich nicht so unterschiedlich von den ÖsterreicherInnen sind.
 Persepolis räumt mit einigen Klischees auf die man über den Iran und die Menschen dieses Landes haben mag und das mit Bildern die teilweise ernst, aber auch humorvoll sind und oft einen etwas kindlichen Blick haben.
 Persepolis ist ein außergewöhnliches Buch, mit einer lebensnahen mitreißenden Lebensgeschichte und tollen Zeichnungen. Nachdem ich meinen gesamten Bekannten, Freundeskreis und meiner Familie nahegelegt habe sich das Buch anzuschauen, bleibt mir nur noch auch euch zu sagen. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen.
-Julia-
 Literatur
Wikipedia 2017: Persepolis (Comic). [Zugriff: 24.06.2018]
 Yildiz Can (o.A.): Gefangene Freigeister: Frauen im Iran. https://www.treffpunkteuropa.de/gefangene-freigeister-frauen-im-iran [Zugriff: 24.06.18]
 Wikipedia 2018a: Frauenrechte im Iran. https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_im_Iran [Zugriff: 24.06.18]
 Wikipedia 2018b: Iran. Frauen. https://de.wikipedia.org/wiki/Iran#Frauen [Zugriff: 24.06.2018]
 Die Presse 2018: Irans Frauen dürfen zu Public Viewing erstmals in Stadion. https://diepresse.com/home/sport/fussball/wm/5450215/Irans-Frauen-duerfen-zu-Public-Viewing-erstmals-in-Stadion. [Zugriff: 24.06.2018]
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treeversity-blog · 7 years ago
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Eldorado Film+Diskussion
Eldorado heißt der gerade erschienene Film vom schweizer Regisseur Markus Imhoof. Der Film ist eine Dokumentation zum Thema Flucht. 92 Minuten lang ist der Film. (vgl. Wikipedia 2018)
Im cinema paradiso/St. Pölten gab es eine Filmvorführung, des Films „Eldorado“, anschließend an den Film sprachen einige Personen in Form einer Podiumsdiskussion.
In dem Film dreht sich alles um das Thema Flucht. In abwechselnden Sequenzen werden Szenen aus Italien gezeigt, wo heute geflüchtete Menschen ankommen und dem zweiten Weltkrieg als Menschen aus Italien in die Schweiz kamen, weil sie in Italien nicht mehr leben konnten. Einige Teile wurden von einem italienischen Schiff gedreht, welches Menschen, die mit dem Boot aus Afrika nach Italien kommt aus dem Meer rettet. Weiters wird über Menschen berichtet die nicht Asylberechtigt und illegal in Italien sind. Kurz wird auch ein Camp gezeigt in dem Menschen grundversorgt werden und auf die Antwort ihres Asylantrags warten. Zwischendurch wird die Geschichte des Regisseurs, dessen Familie nach dem zweiten Weltkrieg ein italienisches Kind eine Zeit lang bei sich aufnimmt.
Gerade mit der aktuellen Situation, in der Flüchtlingsschiffe von den Küsten abgewiesen werden und sich jedes Land so gut es geht der Verantwortung entzieht ist dieser Film brennend aktuell. Der Film zeigt, dass Flucht auch in Europa einmal ein Thema war. Das auch Europäer und Europäerinnen einmal geflüchtet sind und es uns nicht immer so gut gegangen ist.
Eldorado ist mir sehr Nahe gegangen. Es wurde mir wieder vor Augen geführt, dass Menschen in Europa ankommen und kriminell werden, nur dadurch, dass sie sich ein besseres Leben in einem anderen Land erhofft haben. Außerdem finde ich die Vorstellung, dass Menschen illegal sind einfach furchtbar. Wieso können Menschen illegal sein? Ich habe in den letzten Tagen, eben seit diesem Film so viel darüber nachgedacht, aber mir fällt dazu keine Antwort ein, wie es sein kann das ein Mensch illegal ist.
Vor allem fühlte ich mich im Kino an einem grotesken Ort für dieses Thema. Da ich mir einen Film in einem guten Kino ansehen kann von Menschen, die aus dem Meer gefischt werden und auf welche so viele Schwierigkeiten warten. Dann habe ich daran gedacht, dass Menschen auch während ich mit Freunden ins Kino gehe und mich vollkommen sicher fühlen darf Menschen fliehen müssen.
Nach dem Film gab es eine Diskussion. Bei der eine Migrationsforscherin und andere Personen, die mit dem Thema Flucht oder Migration arbeiten anwesend. Außerdem war ein Ehepaar, das aus Syrien geflüchtet ist anwesend und eine Mutter mit ihrer Tochter, beide aus Afghanistan geflüchtet. Besonders, was die Menschen uns erzählten, die selbst geflüchtet sind war spannend. Ich merkte, dass sie jedoch lieber über das sprachen was sie jetzt in Österreich machen und was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Der syrische Ehemann erzählte (seine Frau übersetzte für ihn), dass er damals seine Frau mit den drei Kindern zurücklassen musste, um aus Syrien weggehen zu können. Er erzählte von einem furchtbaren, ungeglückten ersten Fluchtversuch übers Meer, worauf er den Weg am Land wählte soweit ich mich recht erinnere.
Besonders berührt hat mich, etwas dass das afghanische Mädchen gesagt hatte. Ihr wurde die Frage gestellt was in Österreich anders oder besser ist, an die Frage kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Jedenfalls antwortete dieses Mädchen, dass sie hier einfach raus gehen kann, wenn sie will und ohne darüber nachdenken zu müssen. 
-Julia-
Literatur
Wikipedia (2018): Eldorado (2018), https://de.wikipedia.org/wiki/Eldorado_(2018) [Zugriff 24.06.2018]
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treeversity-blog · 7 years ago
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In meinem Kopf ein Universum
Ich habe mir den Film „In meinem Kopf ein Universum“ angesehen. Da ich in diesem Blog schon einige Beiträge zum Thema Behinderung geschrieben hab, kann ich mit diesem Beitrag gut anknüpfen. Ich finde bei Menschen mit geistiger Behinderung, wird oft nicht wirklich auf Augenhöhe kommuniziert. Erwachsene Menschen werden oft wie Kleinkinder behandelt und nicht wirklich ernst genommen. Der Film zeigt, dass die Situation oft ganz anders sein kann als sie vielleicht den Anschein macht.
In meinem Kopf ein Universum ist ein Film vom polnischen Regisseur Maciej Pieprzyca, der im Jahr 2003 erschienen ist. Der Film wurde durch eine wahre Geschichte inspiriert und erzählt die Geschichte von Mateusz. (vgl. Wikipedia 2017)
Mateusz kommt mit einer schweren Hirnschädigung zur Welt und ist schwer Behindert. Der Junge kann kaum gezielte Bewegungen ausführen, es ist ihm nicht möglich sprechen zu lernen. Seine Mutter geht mit ihm zu einer Ärztin, die ein Paar Tests mit Mateusz durchführt. Schließlich teilt sie der Mutter mit, dass der Junge nicht mehr als Gemüse ist. Also nicht versteht, was um ihn herum passiert und quasi nur Brei im Kopf hat. Mateusz sieht die Sache aber ganz anders, er ist keineswegs geistig beeinträchtigt, nur merkt es niemand und durch seine körperlichen Einschränkungen ist es fast unmöglich diese Information an seine Außenwelt zu senden. Mateusz ist also vollkommen isoliert und nicht einmal seine engste Familie entdeckt, dass er alles versteht was sie sagen. Er unternimmt einige Versuche, um seine Intelligenz unter Beweis zu stellen, leider gibt es zu diesem Zeitpunkt keinen der aufmerksam genug ist um Mateusz zu verstehen. Erst als er erwachsen ist und in ein Pflegeheim für geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen kommt, weil seine Mutter sich aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr um ihn kümmern kann findet jemand den Zugang zu Mateusz Welt. Mit einer Methode bei der Mateusz mit den Augen blinzelt kann er sich ausdrücken und er sagt: Ich bin kein Gemüse!
Der Film hat mir gezeigt wie schnell Menschen mit Beeinträchtigung in eine Schublade gesteckt werden und aus dieser jahrelang nichtmehr rauskommen, womöglich gar nicht mehr. Mateusz hat die ganze Zeit alles mitbekommen und wurde von jedem, wie ein schwer geistig beeinträchtigter behandelt. Der Film war sehr nüchtern gehalten keine aufwendigen Filmszenen, einfach und sehr alltäglich. Das schockiert mich noch mehr, ich finde gerade diese nicht Hollywoodfilme lassen die behandelten Thematiken glaubhaft erscheinen. Vor allem basiert der Film auf einer wahren Geschichte aus Polen. Wieder einmal zeigt dieser Film, dass man seine Meinungen zu Menschen immer wieder überdenken soll und nicht das scheinbar richtige sofort zur Wahrheit werden lassen soll.
Menschen werden so schnell eingeordnet und eingestuft. Das finde ich schon erschreckend und gerade darum ist es wichtig ALLEN Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und ernst zu nehmen. Manchmal muss man sich einfach mehr anstrengen, um einen Weg zu einer Person zu finden.
 -julia
Literatur
Wikipedia (2017): Life Feels Good. https://en.wikipedia.org/wiki/Life_Feels_Good [Zugriff 24.06.2018]
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treeversity-blog · 7 years ago
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Freiwilligkeit und Stereotypen
Freiwillig sein heißt etwas zu tun ohne dafür Geld als Gegenleistung zu bekommen. Was man für seine Arbeit bekommt ist Dankbarkeit, Anerkennung, Erfahrung und einfach ein gutes Gefühl.
Ich habe ein paar Erfahrungen als Freiwillige gemacht. Vor zwei Jahren habe ich ein ganzes Jahr der Freiwilligenarbeit gewidmet. Eine Erfahrung, die ich damals als schwierig und schmerzhaft empfunden habe war folgende. Freiwillig bist du in erster Linie für dich selbst. Es klingt gut, wenn man sagt dass man freiwillig arbeitet, aber es profitieren nicht nur die Menschen denen du hilfst von deiner Arbeit. Du bist die Person die am meisten von dieser Erfahrung hat. Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von freiwillig sein und diese Aussage trifft wahrscheinlich nicht immer zu. In meinem Fall war das aber so. Ich denke gerade dann wenn man mit in Armut lebenden Menschen, in meinem Fall Kindern arbeitet, muss man sich dies im Hinterkopf behalten. Ich hatte eben diese Erfahrung, dass ich dieses Jahr vor allem für mich selbst mache und eben nicht so selbstlos bin wie das manchmal auch von außen aussieht oder wie ich es selbst vielleicht gerne wäre. Natürlich profitieren die Menschen denen man hilft von der Arbeit von Freiwilligen, aber eben nicht nur. Gerade bei Freiwilligendiensten im Ausland sollte man denke ich genau darauf schauen, was man dort macht und vor allem was man selbst erwartet.
youtube
Dieses Video kritisiert, die weißen EuropäerInnen, die denken sie könnten mit einem einmonatigen Aufenthalt, die Welt verändern.
Das richtet sich vor allem an EuropäerInnen die in Afrika Freiwilligendienste machen. Ich denke dies geht nämlich oft mit ziemlich viel Unwissen und Egoismus einher. Vor allem, wenn diese Hilfseinsätze eher in Richtung Tourismus gehen als Hilfe und Unterstützung zu geben. Ein guter Hilfseinsatz ist es, wenn die freiwillige Person nach ihrer Rückkehr ins Heimatland kein Loch hinterlässt und trotzdem etwas verändert hat. Ich plädiere für Nachhaltige Freiwilligenarbeit! Und das heißt sich selbst unnütz machen!
Das folgende Beispiel macht meine Gedanken vielleicht etwas bildhafter. Wenn ich einen Brunnen für ein Dorf baue werden die Menschen aus diesem Dorf immer an die Hilfe von dafür Ausgebildeten  angewiesen sein und somit abhängig von der Großzügigkeit dieser. Sollte der Brunnen einmal kaputt gehen sind die Menschen des Dorfes gelähmt und können nichts zur Klärung dieses Problems beitragen, sondern können nur hoffen das jemand kommt und ihr Problem für sie löst. Viel besser wäre es also, wenn die ausgebildete Kraft hinkommt und den Menschen des Dorfes zeigt, wie man einen Brunnen baut, wie man diesen wartet und repariert. So ähnlich wie wir im Studium für Sozialarbeit gelernt haben ist es auch als Freiwillige/r in diesem Fall unser Ziel uns selbst überflüssig zu machen.
In dem Video ist sehr überspitzt dargestellt, wie die Weißen als Freiwillige nach Afrika gehen um „das Land“ Afrika zu retten. Für mich ist Freiwilligenarbeit eines der schönsten und besten Dinge die es gibt. Jemanden zu helfen, ohne das Thema Geld zwischen einem stehen zu haben ist ein wahnsinns Gefühl. Das Problem hier ist vor allem im Fall Afrika aber die naive Vorstellung der sogenannten „Freiwilligen“ , dass man durch einen zweimonatigen Aufenthalt in irgend einem Waisenhaus Afrikas den gesamten Kontinent „retten“ kann. Ich kritisiere dass die Freiwilligenarbeit hier eher zu einem Tourismus wird bei denen man den „armen schwarzen Kindern“ hilft.
Es macht mich wütend wenn Freiwillig sein so ausgenützt wird, um das eigenes Ego zu polieren und seinen Instagram Account mit ein Paar Selfies mit in Armut lebenden Kindern zu pushen. Ich finde es gehört auch zur Freiwilligenarbeit eine gewisse Ethik, man sollte die Gründe kennen warum man das eigentlich macht. Vor allem sollte man sich aber von der Art Freiwilligendienste fernhalten, die eher an Tourismus angelehnt sind. Hiervon haben nämlich oft die Menschen denen du hilfst wenig davon. Grundsätzlich ist meiner Erfahrung: Halte dich fern von „Freiwilligendiensten“ bei denen du Einrichtungen oder Vermittlungsorganisationen dafür bezahlen musst um Freiwilligendienste leisten zu dürfen.
Zum Schluss möchte ich noch ein Video mit euch teilen, dass wir auf unserer Studienreise in Norwegen gezeigt bekommen haben. Das Video ist an die zahlreichen Werbevideos von Hilfsorganisationen angelehnt die, um Spenden bitten um Afrika zu helfen. Dabei wird auf sehr humorvolle weiße beschlossen, dass jetzt zur Abwechslung Mal Norwegen Hilfe braucht, weil es dort so kalt ist. Daher schließen sich Afrikaner zusammen, um Norwegen zu helfen nicht zu erfrieren ! Viel Spaß beim Anschaun! -Julia-
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treeversity-blog · 7 years ago
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Wir gegen Die!
Meinen letzten Individualbeitrag möchte ich einem Thema widmen, das mir sehr am Herzen liegt und über das ich mir seid langem sehr viele Gedanken mache. Es handelt sich hierbei um Etikettierung und Schubladendenken. Diese zwei Sachen sind für mich zentrale Aspekte einiger der Probleme, die nicht nur bei uns, sondern auf der ganzen Welt, seit geraumer Zeit, vor sich gehen. Was meine ich nun mit Etikettierung? Ich werde im weiteren Text den englischen Begriff für Etiketten, nämlich „Labels“ verwenden. Jeder von uns, also auch du, oder ich, werden mit Labels voll gepflastert. Ich bin weiß, du vielleicht auch, oder vielleicht schwarz, oder asiatisch oder was auch immer. Stimmt doch, oder?
Nein – das stimmt von vorne bis hinten nicht. Ich bin nicht weiß. Ich bin ein Mensch. Du bist auch nicht schwarz, gelb, weiß oder was auch immer. Du bist du. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn ich mit meinem Auto auf der Straße entlangfahre, würde mich – die Person David -  niemand für das Auto, welches ich fahre, halten. Genauso wie ich mein Auto fahre, „fahre“ und bewege ich meinen Körper. Also warum werden Menschen auf ihren Körper reduziert. Sorry, aber ich erkenne nicht den Sinn dahinter, jemanden aufgrund seines Autos zu definieren und zu beurteilen. Es ist doch mein Körper und nicht ich (wird im Englischen deutlicher mit my body– not me). Jeder Mensch ist doch mehr als sein Körper, seine Hautfarbe, sein Erscheinungsbild. Warum werden dann so viele Menschen auf ihr Äußeres reduziert? Es werden einem Menschen so viele Eigenschaften aufgrund seines Erscheinungsbildes zugeschrieben. Alle gepflegten Männer sind schwul; junge ausländisch wirkende Männer prügeln sich nur, Leute mit Tattoos sind Verbrecher und ganz schlimm oder InderInnen sind dreckig und stinken. Diese vier Beispiele sind leider nicht erfunden, nicht mal aus dem Internet habe ich die; diese Beispiele für Vorurteile basierend auf dem äußeren Erscheinungsbild kommen aus meinem eigenen Umfeld; aus dem familiären Umfeld und erweitertem Freundeskreis. Für mich ist das vollkommen klar, dass das äußere Erscheinungsbild überhaupt nichts über die Persönlichkeit eines Menschen aussagt. Denn das was wichtig ist, findet man im Inneren eines Menschen. Der einzige Sinn (wohl eher Unsinn) von einem derartigen Schubladendenken und Labeling ist, die Menschen zu trennen, abzugrenzen und voneinander zu entfernen -  und das hat, wie ich finde, leider perfekt funktioniert.
Also was wäre anders, wenn man sich nicht mehr auf solche Äußerlichkeiten fixieren würde und darauf basierend keine Vorurteile und Labels mehr konstruiert werden? Ich glaube, dass wir dann alle deutlich enger miteinander verbunden wären. Wir würden nicht mehr mit dem Denkfehler leben, dass Menschen anderer Kultur, Hautfarbe und Sexualität mehr oder weniger Wert sind oder es manche Menschen gibt, die man eher meiden sollte, da sie anders sind als das „Übliche“.  Wir müssen endlich aufhören mit diesem Schubladendenken. Denn wie gesagt, dass was einen Menschen ausmacht, wird man nie von außen erkennen können. Erst wenn man das Innere eines Menschen kennen lernen darf, erkennt man, wie dieser Mensch wirklich ist. Und das Innerer eines jeden von uns hat keine Hautfarbe. Und genau dieses Fehldenken stellt für mich den Auslöser für so viele Konflikte dar - es sind immer wir gegen Die.
-David-
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treeversity-blog · 7 years ago
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Reisereportage Malta
Montag, der 26. April 2018 – 8 Uhr früh, St. Pölten Hauptbahnhof. Es regnet und es ist kalt. Nichts Neues für St. Pölten. Manchmal glaube ich, dass das Wetter in St. Pölten einfach pauschal 50% schlechter als im Rest von Österreich ist. Es ist 8 Uhr, Lukas und ich warten am Bahnsteig auf unseren Zug zum Flughafen. Weiters warten wir noch auf Florian, der natürlich auch nach Malta mitwill. Lukas und ich sind beinahe wie im Winter bekleidet. Lange Hose und dicker Pulli. Ich blicke nach links und traue meinen Augen nicht. Flo, bekleidet in kurzer Hose und T-Shirt, die Sonnenbrille am Kopf, kommt mit vollem Elan die Treppe zum Bahnsteig hoch und gesellt sich zu uns. Kurz darauf kommt unser Zug und die Reise geht los. Der Flug war nichts Besonderes und wir kamen ohne Komplikationen nach Valletta, Malta. Nun werde ich euch das Land Malta einmal näher vorstellen. Zu unserer Reise werde ich euch später noch einiges erzählen!
Die Republik Malta gliedert sich in die drei bewohnten Inseln Malta (Hauptinsel), Gozo und Comino. Weiters zählen noch die unbewohnten Inseln Cominotto, Filfla, St. Pauls Island und Fungus Rock zur Republik. Die Geschichte Maltas geht bis ca. 6000 Jahre v. Chr. zurück. Die Fläche der gesamten Republik beläuft sich auf 316 km², was Malta zum kleinsten Land der europäischen Union macht. Mit ihren ca. 430.000 Einwohnern gilt Malta als das Land, mit der fünfthöchsten Bevölkerungsdichte. Alleine der Ballungsraum mit und um Valletta, der Hauptstadt Maltas, hat ca. 390.000 Einwohner.
Malta war von 1814 bis zum 21. September 1964 britische Kolonie. Den britischen Einfluss erkennt man in der Hauptstadt Valletta am deutlichsten. Man erkennt ihn nicht nur daran, dass die meisten MalteserInnen fließend Englisch sprechen können, sondern auch an der Infrastruktur und der Architektur. In Valletta findet man einige der bekannten roten Telefonzellen und wenn man durch die engen Gassen der Stadt wandert, kommt man bei unzähligen kleinen Shops und Stores mit englischen Namen und Architekturstils vorbei. Man merkt teilweise gar nicht, dass man auf einer Mittelmeerinsel ist. Man denkt stattdessen, dass man durch ein kleines und verschlafenes Viertel Londons spaziert. Neben Englisch ist auch Maltesisch eine Amtssprache Maltas. Maltesisch, oder auch Malti, leitet sich stark vom Arabischen ab, wobei Maltesisch einige Buchstaben aus dem Latein übernommen hat. Wir versuchten während unserer Reise einige Phrasen Maltesisch zu lernen, doch die Sprache ist sowas von anders als Deutsch oder Englisch, selbst ich mit meinen (eher wenig ausgeprägten) Lateinkenntnissen, konnte keine Zusammenhänge oder Eselsbrücken mit den mir bekannten Sprachen aufbauen. Wir lernten schlussendlich nur „jien tajjeb“ und „saħħa“, was so viel bedeutet wie, „Danke, mir geht’s gut“ und „Auf Wiedersehen“.
Malta trat 2004 der EU bei und führte 2008 den Euro ein. Valletta ist neben Leeuwanden (NL) 2018 Kulturhauptstadt Europas.
Neben der Kultur und der Geschichte ist mit Sicherheit die Landschaft Maltas am aufregendsten. Die im Nordosten bis Süden noch sehr steinigen und grottenartigen Küstenabschnitte werden im südwestlichen bis westlichen Teil der Hauptinsel zu weitläufigen Sandstränden und Buchten. Durch den sehr trockenen Kalkstein und den geringen Niederschlag (beläuft sich auf Oktober bis Februar) gilt Malta als das wasserärmste Land der Welt. Uns wurde bei unserem Einzug ins Apartment dringend empfohlen, das Wasser aus der Leitung nicht zu trinken. Durch die geringe Menge wäre das Wasser nicht sauber, so unser Vermieter. Es reichte aber zum Duschen und Zähneputzen.
Malta steht unter großem Einfluss der römisch-katholischen Kirche. Mit knapp 89% haben die meisten Einwohner Maltas ein römisch-katholisches Bekenntnis. Mit ca. 400 Kirchen ist Malta fast schon „vollgepflastert“ mit Kirchen. Alleine von unserer Dachterrasse aus konnten wir um Umkreis von 50m vier Kirchen erblicken. Den starken kirchlichen Einfluss erkennt man auch daran, dass Malta, als einziges Land in der EU, noch das Abtreibunsgverbot unterstützt. Es gibt ebenso ein „oben ohne baden“ Verbot.
Nun wieder zurück zu unserer Reise. Wir besuchten Malta im Rahmen einer selbstorganisierten Studienreise. Wir hängten einen Tag an die sonst üblichen vier (ich glaube es waren vier) Tage dran. Das war im Nachhinein gesehen auch gut so, ich würde sagen, wir hätten noch ein bis zwei Wochen dortbleiben können und hätten noch immer nicht das ganze Land erkundet. Als wir am Montag in Valletta ankamen, wurden wir von sehr warmen Temperaturen, aber auch vom starken Wind begrüßt. Was mir bis dahin noch nicht klar war, war die Tatsache, dass in Malta Linksverkehr herrscht. Das sollte mir kurz darauf klar werden…Wir wurden dann von einem Taxifahrer empfangen und dieser brachte uns zu unserem Apartment in der Altstadt Vallettas. Erst als ich bei dem Taxi vorne rechts (ist ja die Fahrerseite in Malta) einsteigen wollte, bemerkte ich den Linksverkehr. Das war aber nicht das Erstaunlichste an dem Verkehr in Malta. Beinahe jedes Auto war übersät mit Schrammen und Dellen. Die Leute, ebenso unser Taxifahrer, nehmen Verkehrsregeln anscheinenden nicht ganz so ernst. In der 30er Zone wurde mit 80-90 km/h durchgerast, es wurde links und rechts überholt, Stopptafeln wurden schlichtweg ignoriert. Uns ist nichts passiert und im Nachhinein kann man sagen, dass so die Auto- und Busfahrten ziemlich interessant und lustig waren.
Nachdem wir uns in unserem Apartment eingefunden hatten, machten wir uns auf den Weg und erkundeten die Stadt. Wir endeten dann an einem ruhigen Platz am Ufer des Meeres. Wir ließen die Füße im Wasser baumeln und entspannten uns nach einem anstrengenden Reisetag. Unserer Entspannung wurde aber Abbruch getan, als wir von einer Qualle begrüßt wurden. Zum Glück wurde keiner gestochen (Das wurde Lukas dann erst ein paar Tage später 😊). Wir gingen daraufhin in ein Lebensmittelgeschäft und kauften für das morgige Frühstück ein, danach gingen wir in ein kleines, gemütliches Restaurant und aßen zu Abend. Wir ließen die Nacht in einer Bar ausklingen.
Im Laufe der nächsten Tage sollten wir viel Spaß haben, viel gutes maltesisches Essen genießen, die eine oder andere Flasche Wein verköstigen und die Zeit genießen, bevor wir uns wieder den Aufgaben der FH und der Diversität widmeten. Man muss aber sagen, dass uns das natürlich auch Spaß gemacht hat. An den letzten zwei Tagen unsere Reise besuchten wir zwei soziale Einrichtungen und die University of Malta. Die zwei Einrichtungen waren zum einen eine Suchtberatungsstelle, über die ich später ausführlicher schreiben werde und zum anderen eine Notschlafstelle für Männer. Wenn euch die Notschlafstelle für Männer interessiert, empfehle ich euch den Blog-Eintrag meines Studien- und Reisekollegen Florian. Der Besuch bei der Universität war sehr spontan und aufregend. Wobei das Aufregendste dabei die Reise dorthin war. Zwei Tage zuvor entdeckte ich beim Spazieren durch die Stadt eine Außenstelle der Universität. Daraufhin recherchierte ich und entdeckte, dass dort ebenfalls Soziale Arbeit unterrichtet wird. Wir kontaktierten die Uni und arrangierten ein Meeting. Am nächsten Tag wollten wir uns um 10 Uhr mit der Studiengangsleitern Dr. Natalie Kenely treffen. Leider schafften wir es bis dahin nicht. Was ich vorhin vergessen habe zu erwähnen. Die Busse in Malta, die fahren meistens nicht dahin, wo sie eigentlich fahren sollten. Und auch nicht um die Uhrzeit, wann sie fahren sollten. Wir stiegen in den Bus (ich bin mir bis heute sicher, dass es eigentlich der richtige Bus war) und fuhren los. Zur Sicherheit checkte ich auf Google Maps, ob wir eh in die richtige Richtung unterwegs waren. Waren wir natürlich nicht. Wir hielten eine kurze Krisensitzung ab und entschlossen uns, den Bus zu verlassen und zu Fuß zur Uni zu laufen. Bei gefühlten 1000 Grad Außentemperatur marschierten wir unter der prallen Sonne Richtung Uni. Ihr kennt doch sicher die Szenen aus den ersten beiden Herr der Ringe Filmen, als Frodo und Sam auf den Weg nach Mordor sind. So könnt ihr euch vorstellen, war auch unser Fußmarsch zur University of Malta. Natürlich kamen wir auch noch zu spät, aber das war uns in diesem Moment egal. Wir flehten um ein Glas Wasser. Als wir uns kurz erholten, begann unser Gespräch mit Dr. Kenely. Zu unserer Überraschung war das Studium der Sozialen Arbeit sehr ähnlich dem Unseren. Der einzige Unterschied war die Dauer (4 Jahre statt 3). Und man konnte den Doktortitel in Sozialer Arbeit erlangen.
 Nun möchte ich euch die zweite, von uns besuchten Einrichtung vorstellen. Sedqa ist eine 1994 gegründete Drogen- und Suchtberatungsstelle. Ursprünglich spezialisierte sich die Einrichtung auf Drogen- und Alkoholabhängige, doch 1998 konnten dann auch Spielsüchtige die Angebote von Sedqa in Anspruch nehmen. Die Einrichtung hat zwei „Standbeine“. Zum einen bietet sie Beratungsangebote, ähnlich einer Suchtberatung bei uns, an. Zum anderen leistet sie viel Aufklärungsarbeiten, von Schulen bis hin zu Arbeitsstellen. So schickt Sedqa seine MitarbeiterInnen zu Schulen, um den SchülerInnen das Thema Sucht näher zu bringen. Sedqa bietet auch Angebote für Firmen an. Hier sollen dem Personal und der Führungsebene bestimmte Skills beigebracht werden. Zum Beispiel, wie man eine Drogen- oder Alkoholsucht bei MitarbeiterInnen frühzeitig erkennt und wie man dann richtig interveniert. Sedqa arbeitet mit einem von Di Clemente und Prochaska erarbeiteten Model (Transtheoretisches Modell) welches besagt, dass Drogenabhängige im Zuge eines Entzugs folgende 5 Phasen durchlaufen.
Im Absichtslosigkeitsstadium („Precontemplation“) haben Personen keine Absicht, ein problematisches Verhalten zu verändern.
Im Absichtsbildungsstadium („Contemplation“) haben Personen die Absicht, irgendwann das problematische Verhalten zu verändern.
Im Vorbereitungsstadium („Preparation“) planen Personen konkret, demnächst ihr problematisches Verhalten zu ändern und unternehmen erste Schritte in Richtung einer Verhaltensänderung.
Im Handlungsstadium („Action“) vollziehen Personen eine Verhaltensänderung.
Im Aufrechterhaltungsstadium („Maintenance“) haben Personen seit einem längeren Zeitraum das problematische Verhalten aufgegeben.
Laut dem dort ansässigen Sozialarbeiter werden diese 5 Phasen bei fast jeder/jedem KlientIn immer wieder von Neuem durchlaufen und die Aufgabe der Suchtberatung liegt darin, den Abstand zwischen der fünften Phase und einem erneuten Zyklusbeginn so lang wie möglich zu halten. Hierfür bietet die Einrichtung folgende Services an:
-          Assessments
-          Schadensminderung
-          Rückfallprävention
-          Krisenintervention
-          Unterstützung der Angehörigen
-          Begleitungen zu Gerichtsterminen
-          Interessensvertretung
-          Soziale Reintegration
Abschließend möchte ich mich noch für euer Interesse bedanken und hoffe, ihr habt einen guten Eindruck von unserer Studienreise nach Malta bekommen. Wenn ihr noch nicht in Malta wart, dann gebe ich euch den Rat, so schnell wie möglich nach Malta zu fliegen und die Zeit dort zu genießen! Nun noch ein paar Impressionen.
-David-
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Abbildungen (von oben nach unten):
Abb. 1 St. Peters Pool; David Detmers
Abb. 2 Blue Lagoon, Comino; David Detmers
Abb 3. Mdina; David Detmers
Abb 4. Golden Bay; David Detmers
Abb. 5 Blick auf Sliema; David Detmers
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treeversity-blog · 7 years ago
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Der Tag war blau
Ein Buch über das Leben einer Schulbusfahrerin und meine Gedanken dazu.
Das Buch mit dem Titel der Tag war blau wurde von Emmanuelle Pagano geschrieben.
Der Tag war Blau handelt von einer Frau die schon Jahrelang Kinder auf ihrem Weg zur Schule begleitet. Relativ schnell wird klar, dass die Protagonistin Adele als Bub geboren wurde und sich im Erwachsenenalter einer Geschlechtsumwandlung unterzieht. Adele hat einen jüngeren Bruder. Dieser weiß nicht, wie er mit Adele als Frau umgehen soll. Jahrelang besteht daher zwischen den beiden kein Kontakt. Erst als ihr Bruder einen Unfall hat und ins Krankenhaus kommt sehen sie sich wieder. In diesem Moment spricht ihr Bruder sie das erste Mal als Frau an, was Adele sehr rührt. In dem Dorf in dem Adele wohnt ist sie auch aufgewachsen, jedoch als Bub. Ihre Geschichte kennt nur ihr Bruder. Die Kinder, die Adele im Bus mitnimmt sind neugierig, aber Adele gibt wenig von sich Preis. Aufgrund von Arbeiten in der Felswand muss Adele mit dem Schulbus einen Umweg fahren. Eines Wintertages bleiben Adele und die Kinder mit dem Schulbus im heftigen Schneegestöber hängen und kommen nicht mehr weiter. Sie suchen Unterschlupf in einer Hütte und erzählen von ihrem Leben. Adele gibt wie immer nichts von ihr Preis. Doch ein Junge, Sylvain offenbart Adeles Geschichte, er sagt er hat sie schon immer gekannt. Für die Kinder ist das in Ordnung. Sylvain entschuldigt sich später für sein Verhalten, aber Adele ist froh, dass die Geschichte nun am Tageslicht ist, sie weiß, wenn sie aus ihrem Unterschlupf gerettet werden ändert sich alles für sie und so endet das Buch.
Nach den ersten Seiten der Geschichte kam eine Zeile in der Adele von ihrer Kindheit spricht. Dabei verwendet sie die Phrase als ich noch ein kleiner Junge war. Woraufhin ich noch einmal einige Seiten zurückblättere, um nachzusehen ob ich mich bisher verlesen habe und dort nicht doch Schulbusfahrer steht, aber nein die Rede war von einer Schulbusfahrerin. Schließlich machte es Klick im Kopf und ich verstand als Bub geboren aber eigentlich ein Mädchen.
Der Schreibstil ist sehr simpel, sehr geradeheraus und das macht dieses Buch aus. Teilweise ist es sehr emotional. Das Buch ist aus der Position dieser Frau geschrieben. Sie erzählt eigentlich von ihrem Alltag, wenn sie die Kinder für die Schule abholt. Sie beschreibt ihre Arbeit und die einzelnen Kinder, wie sich diese verhalten. Dabei denkt sie über das Leben, über ihr Leben nach. Den Tag an dem sie zur Frau wurde bezeichnet sie als den Tag ihrer zweiten Geburt. Sie erzählt Geschichten von ihrer Kindheit und wie klar es für sie schon damals war das etwas nicht stimmt, dass sie ihren Jungenkörper hasste und vor allem nicht zum Mann werden will.
Der Tag war blau ist ein Buch das ich immer und immer wieder lesen könnte. Es ist so einfach zu lesen und erzählt trotzdem eine Geschichte die nicht so schnell wieder aus den Gedanken verschwindet.
Während dem Lesen dieses Buches kam mir die Frage: Wo spüre ich mich eigentlich als Frau ? Wie und woher weiß ich dass ich Frau bin, welchen Unterschied macht es zu einem Mann und was macht mich zu einer Frau? Wieso fühle ich mich als Frau und was heißt das für mich?
Ganz schön schwierig das alles zu beantworten, vor allem da ich es solang ich denken kann einfach weiß, dass ich eine Frau bin. Ich komme ziemlich schnell zu der Erkenntnis, dass das was mich zu einer Frau macht nicht ein Vagina; Brüste und andere äußerliche Geschlechtsmerkmale sind, nein doch auch diese machen mich zu einer Frau schon rein biologisch gesehen, aber eben nicht nur. Also zum einen machte mich meine Erziehung, mein Umfeld zur Frau. Andere erkennen mich als Frau und oft verhält man sich so, wie man behandelt wird und wie das Umfeld einen erwartet. Also obwohl ich als Kind definitiv nicht nur mit Puppen gespielt oder schminken geübt habe bin ich als Mädchen erzogen worden. Mit Bestimmtheit kann ich feststellen, dass ich davon sehr geprägt bin und das einen Teil dieses Selbstbewusstseins ausmacht. Zum anderen macht mich auch etwas zur Frau, dass ich schwer beschreiben mag, es ist einfach ein Gefühl das mir Sicherheit gibt und mich diesem Geschlecht zuordnet. Vielleicht fühle ich mich auch als Frau, weil ich mehr von den Eigenschaften besitze die weiblichen Personen zugeschrieben werden als die die von männlichen erwartet werden. Adeles Geschichte hat mich jedenfalls sehr bewegt und ich denke dieser Weg ist ein echt schwieriger, nicht weil man nicht weiß wer man ist sondern, weil die Gesellschaft und somit wir alle bestimmte Erwartungen stellen.
-julia-
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treeversity-blog · 7 years ago
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Was wisst ihr über Gebärdensprache?
Dieses Semester habe ich als Freifach Gebärdensprache ausgewählt. Ich war neugierig und wollte das einfach mal ausprobieren. Ich hatte keinerlei Vorkenntnisse und wusste auch über die Gehörlosen community nichts. Deshalb möchte ich das was ich schon gelernt habe mit euch teilen und sowohl Vorurteile aus dem Weg räumen, wie auch einige allgemeine Dinge, die man wissen sollte erklären.
ÖGS
Die Österreichische Gebärdensprach ist eine eigenständige Sprache. ÖGS hat eine Grammatik. ÖGS ist keine Zeichensprache oder Pantomime. Sie ist seit 2005 eine anerkannte Sprache in Österreich. Gebärdensprache ist in jedem Land anders. Auch deutsche Gebärden sehen ganz anders aus als Österreichische. Es gibt eine internationale Gebärdensprache und auch das Einhandalphabet ist international. Gebärdensprache wurde nicht erfunden sondern entwickelte sich mit der Zeit. (vgl.ÖGSDV o.A)
Österreichische Gehörlose haben Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, aber warum?
Da die Gebärdensprache eine eigenständige Grammatik hat, die sich von der deutschen Sprache stark unterscheidet ist ÖGS nicht das gleiche wie die deutsche Sprache. Beispielsweise kommt in der Gebärdensprache das Wichtigste immer zuerst, daher werden beispielsweise Fragwörter hinten angehängt. Der Satz „Wie ist dein Name?“ Würde daher heißen „Dein Name was?“. An diesem Beispiel sieht man auch das in der ÖGS keine Artikel verwendet werden. Von gehörlosen Kindern oder auch Erwachsene muss deutsch eher auswendig gelernt werden als, dass es verstanden wird. Daher fällt auch das Leseverständnis schwer. Es gibt schon einige Kinderbücher, die in Gebärdensprache übersetzt wurden. Unter diesem Link kann man sich unter anderem die Geggis von Mira Lobe oder die Verwandlung von Franz Kafka anschauen: https://www.equalizent.com/produkte/literatur-in-oegs/
Meine Erfahrung
Beim Lernen dieser Sprache ist mir aufgefallen, dass es die erste Fremdsprache ist die ich lerne, bei der ich keine oder nur wenig Scheue davor habe mit dem Reden anzufangen. Es gibt einige Gebärden die als natürliche Gebärden bezeichne werden, dies sind Gebärden die auch Menschen benutzen oder verstehen würden die nicht Gebärdensprache sprechen. Das macht finde ich, dass sich diese Sprache so natürlich anfühlt. Das Lernen dieser Sprache macht mir sehr viel Spaß, vor allem kann man immer und überall üben. Bei Partys kann man, trotz lauter Musik mit Freunden am anderen Ende des Raumes reden oder auch dicke Glasscheiben schmälern das Verständnis nicht, deshalb werde ich es weitermachen.
In Barrierefreiheit hat sich mein Denken erweitert darunter habe ich bis jetzt eher an rollstuhlgerechte Räumlichkeiten gedacht. Erst jetzt verbinde ich mit Barrierefreiheit auch das dolmetschen von gesprochener in Gebärdensprache, technische Ausstattung für schwerhörige Menschen, Brailleschrift für Blinde und so weiter. Ich denke, dass mich diese Lehrveranstaltung sensibler für Minderheiten und deren Situation und Möglichkeiten in unserer Gesellschaft gemacht hat. Zum Schluss habe ich ein Bild vom Einhandalphabet für euch, dieses gilt übrigens international! Also Viel Spaß beim Ausprobieren!
-julia-
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 Abbildung 1: Einhandalphabet
Literatur
ÖGSDV - Österreichischer Gebärdensprach-DolmetscherInnen- und -ÜbersetzerInnen-Verband (o.A.): Gehörlosigkeit & Gebärdensprache. Gebärdensprache. http://www.oegsdv.at/gehoerlosigkeit-gebaerdensprache/gebaerdensprache/ [Zugriff am 23.06.2018]
Abbildungen
Abbildung 1: Einhandalphabet. https://babyzeichen.blogspot.com/2016/04/die-beste-seite-rund-um-das.html
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treeversity-blog · 7 years ago
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Blau ist eine warme Farbe
Der Originaltitel des Films ist „La vie d´Adèle”. Der Film stammt aus Frankreich. Die Hauptdarstellerinnen Adele und Emma werden von Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux gespielt. Der Regisseur ist Abdellatif Kechiche. Blau ist eine war ist 179 Minuten lang. Dem Film wurde 2013 die Goldene Palme in Cannes verliehen.(vgl. Wikipedia: 2018)
Der Film handelt von einem jungen Mädchen auf der Suche nach ihrer Sexualität. Zu Beginn des Filmes kommt sie einen Jungen näher, sie merkt aber relativ schnell, dass sie nichts für ihn empfindet und macht Schluss. Auf der Straße sieht sie eine Frau mit blauen Haaren und es besteht für einen flüchtigen Moment ein intensiver Blickaustausch. Nachdem sie einen Sex Traum von dieser jungen Frau mit blauen Haaren hat denkt sie darüber nach, ob sie lesbisch ist. In einer Bar lernt sie etwas später eben diese Frau mit den blauen Haaren richtig kennen und die zwei beginnen eine Liebesbeziehung. Adele wird den Eltern des Mädchens mit den blauen Haaren, sie nennt sich Emma, vorgestellt. Diese zeigen sich sehr offen gegenüber Adele. Bei ihren eigenen Eltern ist das anders, die wissen nichts von Adeles sexueller Orientierung und denken, dass Emma nur eine Freundin ihrer Tochter ist. Auch den Freunden in Adeles Schule erzählt sie nicht die Wahrheit über Emma, da diese homophobe Bemerkungen ihr gegenüber machen. Emma studiert Kunst, sie zeichnet Atkbilder für die Adele posiert. Bei einer Party lernt Adele die Freunde von Emma kennen. Adele möchte später Lehrerin werden und macht eine Ausbildung in einer Volksschule. Sie beginnt mit einem ihrer Arbeitskollegen eine Affäre, Emma erfahrt davon und schmeißt Adele aus der gemeinsamen Wohnung. Jahre nach der Trennung treffen sich die beiden wieder. Sie haben noch immer starke Gefühle für einander, trotzdem entschließt Emma bei ihrer Lebensgefährtin und dem Kind von dieser zu bleiben. In der letzten Szene treffen sich Emma und Adele erneut, bei Emmas Ausstellungseröffnung, danach geht Adele in die Nacht hinein und der Film endet.
Ich konnte mich von den ersten Minuten an nicht für diesen Film erwärmen, dies hielt sich die ganzen 179 Minuten die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Das Thema war zwar spannend , der Film war aber für mich echt langweilig. Ja es war viel Emotion enthalten, trotzdem fand ich ihn ziemlich eintönig und die Geschehnisse viel zu voraussehbar. Die Liebesgeschichte, beziehungsweise die Entdeckung von Adeles Sexualität wurde auf fast drei Stunden langgezogen. Ein Film bei dem markant vor allem die langen und intensiven Sexszenen waren. Ich hätte mir von diesem Film mehr Handlung erwartet, vor allem nach dem er mit ungefähr drei Stunden recht lang war, dass ich alles was in dem Film relevant war in ein paar Zeilen zusammenfassen könnte sagt schon viel, wie ich finde.
Vor allem Szenen, wie die Essen bei den Eltern bei denen minutenlang einfach nur Smalltalk betrieben wurde machten mich ungeduldig und ließen mich auf ein bisschen mehr Handlung hoffen. Diese Szenen vor allem bei Adeles Eltern fühlten sich außerdem sogar vor dem Bildschirm sehr unangenehm an. Ich denke der Film sollte sehr realistisch und lebensnah wirken, was er auch war. Der Grad zwischen realistisch und einfach fad ist nach meiner Ansicht aber sehr schmal und in diesem Fall nicht gelungen.
Einen gutes Haar kann ich dann doch lassen. Ich bewundere die Schauspielerinnen dafür wie gut sie, die Gefühlslagen ihrer Rollen gespielt haben. Die zwei Hauptdarstellerinnen spielten ihre Rollen extrem gut und ließen die Emotionen gut vor die Leinwand kommen.
-julia- 
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Abbildung 1: Blau ist eine warme Farbe
Literatur
Wikipedia (2018): Blau ist eine warme Farbe. https://de.wikipedia.org/wiki/Blau_ist_eine_warme_Farbe [Zugriff: 21.06.2018]
Abbildung Abbildung 1: Blau ist eine warme Farbe. https://gedankenwelt.de/blau-ist-eine-warme-farbe-die-zwei-seiten-von-liebe/
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treeversity-blog · 7 years ago
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Diskussion: Die beste aller Welten
Die beste aller Welten
Der Debütfilm von Regisseur Adrian Goiginger erzählt die Geschichte seiner eigenen Kindheit. Adrian wächst am Stadtrand von Salzburg auf. Er will, wenn er groß ist, Abenteurer werden. In dem Film „Die beste aller Welten“ erzählt Goiginger, wie es für ihn war, mit einer heroinsüchtigen Mutter aufzuwachsen. Für ihn war seine Mutter, trotz der Drogensucht, eine starke und liebevolle Frau. Erst durch den Tod ihres Drogendealers (in ihrer Wohnung) und die anschließend drohende Kindeswegnahme schafft es Helga, die Mutter von Adrian, ihre Sucht zu bekämpfen. Sie entscheidet sich für einen Entzug um ihren Sohn nicht zu verlieren.
Auswirkungen auf das Kind
Die Auswirkungen auf den 7 jährigen Adrian sind weitreichend. Er raucht selber mit seinen Mitschülern, ist oft unbeaufsichtigt und spielt allein mit Pyrotechnik herum. Bis zum Höhepunkt des Film, wo sich Adrian durch das im Kühlschrank gelagerte Opium selbst vergiftet und die Wohnung in Brand setzt,  erlebt der Junge viele Situationen, die für ein Kind absolut untragbar sind. Adrian bleibt bis in die Nachtstunden auf, trinkt Bier, wird einmal sogar auf den Balkon ausgesperrt und verbringt die Nacht draußen. Mich erschreckt wie gleichgültig die Erwachsenen mit der Anwesenheit des Kindes umgehen.  Der Bub verbringt die Tage in der verrauchten Wohnung, mit Bier und Drogen um sich herum. Die Erwachsenen schreien sich vor ihm an, tanzen im Drogenrausch durch die abgedunkelte Wohnung. Was ihm hilft, ist sicher die Liebe seiner Mutter, auf die er sich aber auch nicht verlassen kann. So bricht sie im Laufe des Films immer wieder ihre Versprechen.  Trotzdem erlebt er durch sie eine Konstante in seinem Leben, eine Geliebt-Werden, dass ihm eine Kraft gibt, mit dem Erlebten fertig zu werden. Die Mutter schenkt ihrem Kind Selbstvertrauen z.B. wenn sie sagt, er solle unbedingt seinen Träumen folgen.
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Ich finde die Auswirkungen auf das Kind sind schon schlimm, da er immer wieder in gefährliche Situationen gebracht wird. Ich bin der Meinung, dass die Mutter in dem Fall definitiv nicht alleine ausreichend für das Wohl ihres Kindes sorgen kann. Trotzdem sehe ich auch die Liebe der Mutter und die Werte die sie ihrem Sohn mit auf den Weg gibt. In Bezug auf ihren Sohn ist sie stark wie eine Löwin, als sie zum Beispiel einen Entzug alleine Zuhause versucht, während die Menschen neben ihr weiterhin konsumieren und sie auch immer wieder fragen ob sie auch etwas will. Allein der Versuch, auch wenn er schlussendlich nicht geglückt ist, zeugt meiner Meinung nach von unglaublicher Stärke.
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Diskussion
Über den Film die beste aller Welten haben wir unsere Standpunkte, Anmerkungen und der Wirkung dieses Films auf uns besprochen. Sehr zentral dafür war folgende Frage: Ist es in Ordnung, dass das Kind bei dieser Mutter, in dieser Situation aufwächst oder wäre eine Fremdunterbringung des Kindes besser? Gegen das Leben bei der Mutter sprach, dass die Drogen frei zugänglich im Haus waren und das Kind oft in brenzligen Situationen war. Außerdem wurde angemerkt, dass sich immer konsumierende Menschen in der Wohnung aufhielten und der Wohn- und Lebensortes des Kindes somit im Mittelpunkt des Drogenkonsums und Verkaufs stattfand. Aus dieser Sicht war eine Eigen-und Fremdgefährdung bestehend. Für eine Fremdunterbringung spricht außerdem, dass das Kind dadurch das es mit den Drogen aufwächst später selbst Konsument werden könnte. Dieser Einwand wurde diskutiert und verschieden Standpunkte zu dieser Meinung ergaben sich. Des weiteren wurde angemerkt, dass man die Drogenabhängigkeit der Mutter auch vom Standpunkt einer Krankheit betrachten sollte, und dass die Mutter trotz dieser Krankheit eine liebende Mutter ist. Ein Diskussionsthema war auch, ob die Fremdunterbringung des Kindes sich auf die Motivation der Mutter einen Entzug zu machen auswirken würde. Zum Einen, ob sie dadurch einen Entzug schaffen würde oder ob sie im Gegenteil weiter in dieser Drogenspirale versinkt.
Einige Punkte die wir als Gefahr für das Wohl des Kindes sahen war die Situation als die Wohnung brannte und die Erwachsenen durch den exzessiven Drogenkonsum schon fast handlungsunfähig waren. Des weiteren wurde im Film gezeigt das der Bub Probleme in der Schule hatte und dort rauchte. Die Erwachsenen die sich um Adrian bewegten handelten oft stark fahrlässig, wie in der Szene in der sie am Wasser sind und alle Erwachsenen konsumierten und dann nicht mehr fähig waren auf den Jungen aufzupassen. Es gab viele Situationen in denen Adrian in großer Gefahr war.
Wenn von einer drogenabhängigen Mutter gesprochen wird, wird dass sofort mit einer schlechten Mutter gleichgesetzt. Der Film zeigt aber, dass es trotz dem Konsum von Drogen möglich ist eine gute und liebevolle Mutter zu sein. Die Mutter im Film bemüht sich merklich und vor allem gab es keine Gewalt gegen das Kind. Der Mutter ist das Kind wichtig und sie hat alles ihr mögliche getan.
-treeversity-team- 
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treeversity-blog · 7 years ago
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Ausflug zu Equalizent
Für die letzte Lehrveranstaltung im Freifach Gebärdensprache wurde eine Exkursion zu Equalizent nach Wien organisiert.
Equalizent
Equalizent ist ein bilinguales Schulungszentrum. Es behandelt die Themen Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit, Gebärdensprache und Diversity Management. Von den 58 Angestellten sind 15 gehörlos bzw. schwerhörig. Die Kommunikation funktioniert trotzdem einwandfrei, da alle MitarbeiterInnen die Österreichische Gebärdensprache beherrschen. (vgl. Equalizent 2018:2)
Exkursion
Dort hatten wir einen Vortrag über Equalizent von einem der dortigen Geschäftsführer, der über die Angebote und Ziele der Organisation erzählte. Der Geschäftsführer ist gehörlos, daher gebärdetete er den Vortrag. Da unser Wissen in Gebärdensprache für so komplexe und lange Vorträge noch lange nicht ausreichend ist wurde der Beitrag für uns gedolmetscht. Mein Highlight war, dass ich einige der Gebärden schon verstand und einordnen konnte. Anschließend an den Vortrag durften wir bei einem der Gebärdensprachkurse mitmachen. Das machte großen Spaß. Aufgeteilt in drei Gruppen zwei gehörlose Gruppen und einmal „die Hörenden“ bekamen wir die Aufgabe so viele symmetrische Gebärden aufzuzählen wie wir wussten. Symmetrische Gebärden sind Gebärden bei denen mit beiden Händen die gleiche Bewegung ausgeführt wird. Gemeinsam schaffte unsere Gruppe richtig viele, trotzdem waren wir den beiden anderen Teams weitaus unterlegen. Ich fand es toll zu sehen, wie die Menschen über die Tische hinweg miteinander gebärdeten und Spaß am Unterricht hatten. Die beiden TrainerInnen sind übrigens auch gehörlos. Danach durften wir noch einen zweiten Gebärdenunterricht besuchen, das Thema hier war Gender. Die TeilnehmerInnen gestalteten dort Plakate über das jeweilig andere Geschlecht, darüber was ihrer Meinung nach „typisch Mann“ oder „typisch Frau“ ist.
Oralismus
Von Oralismus habe ich jetzt schon einige Male gehört und so auch wieder im Vortrag. Dieser ist eines der Themen, die mich am meisten beschäftigen, in Bezug auf die schulische Erziehung Gehörloser.
Ziel ist des Oralismus ist es Lautsprachenkompentenzen zu erwerben. Dazu zählt das Lippenlesen und das Sprechen. Das Problem dabei ist das von den Lippen nur etwa 30% abgelesen werden können. (vgl. equalizent 2018:6)
Lippenlesen ist also gar nicht so einfach. Denn abgesehen davon, dass es anstrengend ist jemanden ununterbrochen auf die Lippen zu starren, können manche Buchstaben nur schwer erkannt oder geraten werden (z.B. ob es m oder n heißen soll) und weitere können gar nicht unterschieden werden (g,h,k).
Versucht es selbst, stellt euch vor den Spiegel und schaut welche Bewegungen euer Mund bei den verschiedenen Buchstaben oder Wörtern macht. Könntet ihr sie auch ohne euer Hörvermögen erkennen? Wenn ihr dazu noch mehr ausprobieren wollt seht euch dieses Video an:
youtube
Der zweite Punkt des Oralismus ist das Sprechen. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht wie schwierig es wäre sprechen zu Lernen, wenn ihr nicht hören könntet? Die Gehörlosen die ich bis jetzt getroffen habe berichteten, dass sie in der Schule stundenlang die Aussprache von Wörtern üben mussten ohne selbst hören zu können, ob sie das richtig machen. Ich denke für Gehörlose gehört zum Sprechen einiges an Mut, schließlich können sie selbst eigentlich gar nicht überprüfen was sie sagen und auch nicht ob es schief klingt, die Tonlage zu hoch oder tief ist. Sie müssen also ihrem hörendem Gegenüber vertrauen, dass hört sich ziemlich beängstigend an finde ich.
Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen diese wunderbare Sprache erlernen würden bzw. das Gebärden alltäglicher für die ÖsterreicherInnen wird. Für gehörlose Menschen ist es um vieles schwieriger Sprechen zu lernen und anstelle ihnen das Lippenlesen und Sprechen einzutrichtern, wäre es viel besser diese Energie dafür zu verwenden, dass mehr Hörende diese Sprache lernen. Allgemein finde ich sollte Gebärdensprache auch in gewöhnlichen Schulen angeboten werden, um das Miteinander zu stärken.
Weitere Infos rund um die Themen Gebärdensprache, Gehörlosigkeit und findet ihr unter:
https://www.equalizent.com/
https://www.witaf.at/gehoerlosigkeit
https://www.taubenschlag.de/
Literatur
Equalizent (2018): Powerpointunterlagen, 2018,1-15
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treeversity-blog · 7 years ago
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Rezension - The Help
The Help ist ein Film von Tate Taylor und spielt in den 1960er Jahren in Jackson, Mississippi. Er handelt von der jungen Frau Eugenia Phelan, oder auch „Skeeter“ genannt, die nach ihrem Studium zurück in ihre Heimatstadt kehrt. Die meisten ihrer Jugendfreundinnen bekommen Kinder und werden zu Hausfrauen. Doch „Skeeter“ hat andere Ambitionen. Ihr Ziel ist es, erfolgreiche Journalistin zu werden. Die Tochter eines wohlhabenden Plantagenbesitzers nimmt eine Stelle bei einer lokalen Zeitung an. Dort soll sie eine Haushaltskolumne schreiben. Da sie selbst nie im Haushalt helfen musste, hat sie Schwierigkeiten die LeserInnenfragen zu beantworten. Hier kommt Aibileen Clark ins Spiel. Aibileen ist Dienstmädchen bei Skeeters Jugendfreundin Hilly Holbrook. Während einer Teaparty, bei der auch „Skeeter“ anwesend ist, fallen immer wieder beleidigende und herabwertende Aussagen in Richtung Aibileen, die diese Bemerkungen natürlich mitbekommt. Nach der Party entschuldigt sich „Skeeter“ bei Aibileen für ihre Freundinnen und fragt sie bei der Gelegenheit, ob sie bereit ist bei der Beantwortung der LeserInnenfragen mitzuhelfen.
Der Film beginnt spannend zu werden, als Hilly Holbrook ein Gesetz anordnet, das „Schwarzen“ Hausangestellten verbietet, die Familientoilette im Haus zu benutzen und stattdessen eine Toilette im Freien benützen müssen. Skeeter erkennt die Ungerechtigkeiten, denen die Hausangestellten ausgesetzt sind und entschließt sich, ein Buch zu verfassen. Sie will die Dienstmädchen über ihr Leben als Hausangestellte und Kindermädchen interviewen. Skeeter fragt Aibileen, ob sie für ein Interview bereit wäre, doch diese lehnt zuerst ab. Später entscheidet sich Aibileen, sich interviewen zu lassen. Aibileen Clark fragt viele ihrer Kolleginnen, doch Niemand ist bereit, sich der Arbeit von Skeeter anzuschließen und sich interviewen zu lassen. Skeeter kontaktiert eine New Yorker Zeitung, um ihre Arbeit zu publizieren. Ihr wird jedoch klar gemacht, dass sie mehr als 12 Interviews braucht, bevor über eine Publikation verhandelt werde kann. Erst nachdem Minny Jackson, eine Freundin von Aibileen und selbst Dienstmädchen, ihren Job verliert, und sich Aibileen und Skeeter anschließt, beginnt das Projekt ins Rollen zu kommen. Immer mehr Hausangestellte und Dienstmädchen schließen sich dem Dreigespann Skeeter, Aibileen und Minny an. Schlussendlich reichen die Interviews für ein gesamtes Buch. Dieses Buch wird anonym veröffentlicht und wird zu einem großen Erfolg. Eugenia „Skeeter“ Phelan teilt das gesamte Einkommen des Buchs gleich auf alle Beteiligten auf. Sie bekommt ebenso ein Jobangebot bei einem New Yorker Verlagshaus, woraufhin sie ihrer Heimatstadt endgültig den Rücken kehrt. Aibileen Clark verliert ihre Anstellung als Hausangestellte und widmet sich nun selbst dem Schreiben. Minny Jackson arbeitet weiter als Hausmädchen.
 Fazit:
Der Film behandelt ein sehr schwieriges, bedrückendes und leider bis heute aktuelles Thema. Man bekommt einen guten Eindruck, welches Ausmaß die Sklaverei Mitte des 20 Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten annahm. Die Ungerechtigkeit, mit denen den Angestellten begegnet wurde, ist abscheulich. Der Film zeigt und beschreibt dieses Gefühl ziemlich eindrucksvoll. Eugenia „Skeeter“ Phelan, gespielt von Emma Stone, ist eine Rebellin und Revolutionärin. Eine arbeitende Frau war damals nicht gang und gebe und dass sie sich dann noch in dieser Art für die diskriminierten Hausangestellten einsetzte, machte sie zu einer Zielscheibe für die damalige Gesellschaft. Der Film lässt einen, trotz seiner 2 ½ stündigen Laufzeit, nicht mehr los. Der Regisseur Tate Taylor hat auch aufheiternde und lustige Momente in einen sonst sehr ernsten Film eingebaut. Dadurch wurde der Film für mich leichter zu kauen, da man nicht permanent mit der Ungerechtigkeit und dem Versagen der damaligen Gesellschaft konfrontiert wurde. Die Besetzung und Produktion ist, Hollywood typisch, hochkarätig. Doch anders als bei vielen Filmen aus Hollywood teilt „The Help“ eine wichtige Message mit. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Film auf jeden Fall weiter zu empfehlen!
-David-
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treeversity-blog · 7 years ago
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Rezension - Toleranz versus Vorurteil?
-          Einleitung
In dem Artikel „Toleranz versus Vorurteil? Eine empirische Analyse zum Verhältnis von Toleranz und Vorurteil“ von Anna Klein und Andreas Zick wird die weit geteilte Annahme, dass Toleranz das Gegenteil zu Vorurteilen ist, in Frage gestellt. Die beiden AutorInnen stellen zunächst vier Konzeptionen toleranter Einstellungen vor. Sie formulieren diverse Hypothesen und erläutern daraufhin ihre Methode der Datenerfassung. Abschließend präsentieren sie ihre Ergebnisse.
-          Toleranz und Vorurteile
Der Artikel widmet sich vorrangig der Frage, ob Toleranz das genaue Gegenteil von Vorurteilen ist. So die AutorInnen „Die These, dass Toleranz im Sinne einer individuellen Haltung mit Vorurteilen nicht vereinbar ist, ist nicht nur öffentlich, sondern auch wissenschaftlich weit geteilt.“ (Klein / Zick 2013: 278). Als Beispiel hierfür führen Anna Klein und Andreas Zick folgende Beispiele an: „Im politischen Diskurs wird Toleranz ebenfalls als diejenige individuelle Haltung spezifiziert, die mit Vorurteilen unvereinbar scheint und deshalb gefördert werden sollte. Vielfältigste Programme der politischen Bildung operieren mit dem Toleranzbegriff als positiven Kontrapunkt zu Rechtsextremismus, Diskriminierung und Vorurteilen. Am prominentesten markiert dies wohl das Aktionsprogramm „Jugend Für Toleranz und Demokratie – gegen Rechtsextremist, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ der Bundesministerin sowie das neue Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“, das mit der Selbstbeschreibung „Bundesprogramm für Toleranz und Demokratie. Gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ explizit jenen Gegensatz konstruiert.“ (Klein / Zick 2013:278). Aufbauend auf einer Basisdefinition von Toleranz werden 4 Konzeptionen von Toleranz identifiziert. Zum ersten die Erlaubnis-Konzeption, bei der die Mehrheit eine Minderheit duldet, wenn die ethischen Überzeugungen und die kulturellen bzw. religiösen Ausrichtungen der Mehrheit von der Minderheit nicht in Frage gestellt werden. Die 2. Konzeption von Toleranz ist die Koexistenz-Konzeption. „Sie unterscheidet sich von der Erlaubnis-Konzeption durch Wechselseitigkeit der Tolerierung. Es geht nicht mehr um ein asymmetrisches Verhältnis von Mehrheit und Minderheit. Die Ursache der Toleranz ist rein instrumenteller Natur; es geht darum, Konflikte zu vermeiden.“ (Klein / Zick 2013: 281; zit. in Forst 2003). Als dritte Konzeption wird die „Respekt-Konzeption“ genannt. Diese Konzeption gibt vor, dass sich Mitglieder einer Gesellschaft gegenseitig tolerieren, da alle Bürger das gleiche Recht haben. Die letzte Konzeption ist die Wertschätzungs-Konzeption. Hier werden ethische Überzeugungen Anderer als Bereicherung wahrgenommen.
-          Forschungsfragen und Hypothesen
Anna Klein und Andreas Zick stellen zu dem Thema fünf Hypothesen auf.
Hypothese 1: „Es lassen sich vier verschiedene Konzeptionen von Toleranz empirisch erfassen und voneinander abgrenzen“ (Klein / Zick 2013: 285)
Hypothese 2: „Toleranz steht in einem negativen Zusammenhang mit Vorurteilen“ (Klein / Zick 2013:285)
Hypothese 3: „Es besteht kein negativer Zusammenhang zwischen Toleranz und Vorurteilen (und zwar für keine der vier Konzeptionen von Toleranz)“ (Klein / Zick 2013: 285)
Hypothese 4: „Ein negativer Zusammenhang besteht nur zwischen Vorurteilen und Wertschätzung.“ (Klein / Zick 2013: 285)
Hypothese 5: „Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Vorurteilen und Erlaubnis-Konzeption der Toleranz.“ (Klein / Zick 2013: 285
-          Methoden
Um die Hypothesen widerlegen bzw. belegen zu können, müssen empirische Daten erfasst werden. Klein und Zick benutzten dafür hauptsächlich Telefonbefragungen. Es wurden 200, in Deutschland lebende, Personen ab 16 Jahren befragt. Es wurden Vorurteile gegen neun verschiedene Gruppen (Vorurteile gegenüber: Langzeitarbeitslosen, Menschen mit homosexueller Orientierung, Rassismus, Juden, Immigranten, Muslime, Obdachlose, Frauen und Nicht-Etablierte) konstruiert und den Befragten präsentiert. Die Befragten mussten nun entscheiden, ob diese Vorurteile überhaupt nicht-, eher nicht-, eher-, voll und ganz zutreffen.
-          Ergebnisse
Klein / Zick (2013: 290) geben an, dass die vier von Frost genannten „Konzeptionen“ unterschieden werden können, die Annahme, es handle sich bei allen um Toleranz, die entsprechend Gemeinsamkeiten aufweisen, ist jedoch ihrer Analysen zufolge nicht zutreffend.
-          Fazit
Der Artikel von Klein und Zick geht sehr detailliert an die Themen Toleranz und Vorurteile heran. Sie stützen ihre Thesen auf viele wissenschaftliche Arbeiten anderer. Trotz der ganzen Bezüge auf andere Arbeiten verlieren sie, meiner Meinung nach, ihren Platz innerhalb der Wissenschaft nicht. Ganz im Gegenteil. Sie gehen neue Wege mit ihrer Infragestellung der bereits etablierten Forschung. Ihnen ist es gelungen, Fragen zu stellen, die bisher nicht gestellt wurden. Man geht davon aus, dass Toleranz und Vorurteile komplett gegenteilig sind, doch Klein und Zick stellen das in Frage. Ich bin mir nicht sicher, ob die Befragten wirklich ehrliche Antworten gegeben haben. Sowas kann man leider nie zur Gänze überprüfen. Ich denke mir nur, dass Leute, wenn sie von ForscherInnen per Telefon befragt werden, eventuell andere Antworten geben, als wenn sie mit FreundInnen über dasselbe Thema sprechen. Alles in allem geht der Artikel sehr ins Detail und ist, für mich, vor allem gegen Ende, sehr schwer zu verstehen und nachzuvollziehen. Mir ist aber die leicht rebellische Art der beiden AutorInnen, die sich der alt eingesessenen Meinungen entgegenstellen und frischen Wind in die Forschung rund um Toleranz und Vorurteilen bringen, sehr sympathisch.
-David-
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Literatur
Klein, Anna / Zick, Andreas (2013): Toleranz versus Vorurteil? Eine empirische Analyse zum Verhältnis von Toleranz und Vorurteil. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 65, 2013, 277 – 300.
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treeversity-blog · 7 years ago
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Sexarbeit: Die Frage der Freiwilligkeit
Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Aber leider nicht für alle Menschen. Besonders nicht für jene, die dazu gezwungen werden.  
Da ich vorhabe in Zukunft beruflich mit Frauen zu arbeiten, wollte ich mich mittels Literatur und Dokus ein wenig mit verschiedenen Themen diesbezüglich befassen. Mit dem Thema Sexarbeit kommen nicht nur Frauen in Berührung, sondern auch Männer. Ich konzentriere mich im folgenden Eintrag auf Sexarbeit von Mädchen und Frauen. Eigentlich ist dies ja ein Tabuthema - SexarbeiterInnen werden auch stark diskriminiert und stigmatisiert. Unser Diversitätsblog ist deshalb genau der richtige Ort, um dieses Thema mal aufzugreifen und von verschiedenen Perspektiven zu sehen.
Wie bin ich auf dieses Thema überhaupt gekommen?
Ich bin auf Netflix auf eine Doku gestoßen namens Tricked. Hauptthema ist Sexarbeit, Mädchen und Frauen werden zur Prostitution gezwungen. In der Sozialarbeit kommt Gewalt, Zwang und sexuelle Übergriffe an Frauen sehr oft vor, deswegen nehme ich die Herausforderung an und sehe mir die Dokumentation über die Sexarbeit in Amerika an. Ich wusste schon im Vorhinein, dass mir dieser Film nahe gehen wird.
Zu Beginn:
In der Doku wird von einer Frau berichtet. Sie ist verheiratet und hat ein Kind. Am ersten Blick glaubt man alles ist perfekt, natürlich ist es das nicht. Im Laufe des Filmes wird die Geschichte dieser Frau erzählt, ihr Name ist Danielle.
Vor einigen Jahren ging Danielle ans Collage und wurde auf eine Party eingeladen. Alleine ging sie dort hin und fand dort niemanden vor, außer einen ca. 40-jährigen Mann. Er fragte charmant, ob sie etwas unternehmen möchte. Und so begann Danielle‘s Schicksal. Sie ging mit dem Mann shoppen und nach der Zeit hatten sie ein Verhältnis zueinander, als ob sie in einer Beziehung wären. Drei Wochen später zwang er sie zur Prostitution. Gehorchte sie nicht, bekam sie Schläge.
Inhalt der Doku:
Das Schicksal von Danielle wird von ihr selbst in Interviews erzählt. Andere betroffene Frauen gaben auch Interviews. Besonders betroffen war ich von einem Mädchen, welches mit 11 Jahren von ihrem Zuhälter vergewaltigt wurde. Danach verliebte sie sich in ihn (Stockholm-Syndrom??). Das Mädchen erzählt, dass sie mit ihren 11 Jahren und mit ihrem zierlichen Körper eine Menge Geld verdiente.
Das besonders spannende an dieser Dokumentation war, dass nicht nur die Betroffenen Interviews gaben, sondern auch die Freier und Zuhälter. Ich möchte Sozialarbeiterin werden und natürlich respektiere ich jeden Menschen mit all seinen Fehlern. Aber wie in diesen Interviews die Zuhälter über die Mädchen sprechen, bring mich selbst an meine Grenzen. Diese gönnerhaften Männer mit dicken Ringen um die Finger und Pelzmantel an, welche versichern, sie respektieren ihre Mädchen und helfen ihnen nur.
Wut. Bestürzung. Aggression. Alle möglichen Emotionen durchlaufen meinen Körper, als ich diese Aussagen höre.
Sexarbeit ist etwas, über das selten in der Öffentlichkeit gesprochen wird, obwohl es trotzdem vorhanden ist. 20.9 Millionen Menschen sind weltweit Opfer von Menschenhandel geworden. In dieser Doku wurden wirklich Härtefalle gezeigt, welche sich in den Gettos von Amerika finden lassen. Doch nicht nur in den Gettos kommt sowas vor, Las Vegas ist die Metropole der Sexhandel, meist nicht auf freiwilliger Basis. Mädchen und Frauen werden tagelang dort festgehalten und werden zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Warum rufen sie keine Hilfe? Die Handys werden ihnen in den meisten Fällen abgenommen und die Zuhälter belagern ihre Zimmer – sie haben keine Minute Zeit um sich heimlich Hilfe beschaffen zu können.
Der Fokus der Dokumentation liegt auf der Prostitution von Mädchen und Frauen, welche erzwungen wurde. Allerdings gibt es auch legale/freiwillige Sexarbeit, in jedem Land ist dieses Thema anders geregelt. Bestürzt durch diese Doku, will ich mehr herausfinden. Wie ist das alles in Österreich geregelt? Wie kann man diesen Frauen helfen, sie aus den Zwängen der Zuhälter befreien? Kann man diese Frauen empowern?
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Abbildung 1
 Da noch so viele ungeklärte Fragen in meinem Kopf auftauchen, werde ich bei meinem nächsten Beitrag dort weiter ansetzen. Falls Euch das Thema genauso interessiert, freut Euch auf meinen nächsten Beitrag, welcher aber mein letzter für eine Weile sein wird!
   ~Melina
  Abbildung 1: http://rotlicht.stuwer.info/wp-content/uploads/sites/3/2013/08/sexarbeiterInnen-haben-lust-auf-ihre-rechte.jpg
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treeversity-blog · 7 years ago
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Sexarbeit II: Österreich
Und nun zu meinem letzten Blogeintrag: Es geht weiter mit dem Thema Sexarbeit, diesmal in Bezug auf Dienstleistungen in Österreich. Ich hatte keine Ahnung wie die Gesetze rund um das Thema Prostitution in Österreich sind, deshalb recherchierte ich ein wenig darüber.
Ein bisschen ungewohnt finde ich es schon, so viel über dieses Thema zu sprechen. Meine konservative, religiös angehauchte Oma würde das nicht gutheißen, über so eine „schmutzige Arbeit“ im Internet zu schreiben. Und das auch noch in Österreich.
Ich finde es gibt dabei nichts zu schämen und es ist total passend für diesen Blog. Im folgenden Beitrag gehe ich vermehrt auf Sexarbeit ein, aber auf freiwilliger und legaler Basis. Zusätzlich spreche ich die Dsikriminierung der SexarbeiterInnen an.
Sexarbeit ist in Österreich legal und gesetzlich geregelt!
Der Sexmarkt ist  ein flexibler Markt, er reagiert schnell auf Veränderungen. Beispielsweise auf Gesetzeslagen. In Österreich sind die Gesetzte rund um das Thema Prostitution unterschiedlich geregelt, also länderspezifisch.  So gibt es:
unterschiedliche Altersgrenzen
örtliche Einschränkungen und Genehmigungskriterien für Bordellbetriebe
verschiedene Pflichten für SexdientleisterInnen
verschiedene Pflichten von BordellbetreiberInnen.
SexarbeiterInnen werden beruflich als sogennante Neue Selbstständige eingestuft, denn es gibt keine ausreichende rechtliche Basis für (freie) Dienstverhältnise. Wie bereits oben erwähnt, müssen Prostituierte ein bestimmtes Alter erreichen. Generell gilt die Altersgrenze von 18 Jahren, in Burgenland, Kärnten, Niederösterreich und Steiermark muss man 19 Jahre alt sein.SexarbeiterInnen müssen sich in Österreich anmelden und alle sechs Wohen gesundheitliche Untersuchen absolvieren, um Krankheiten, insbesondere Geschlechtskrankheiten zu vermeiden. Durch das anmelden sind sie krankenversichert und müssen auch Steuern zahlen.
Zuhälterei:
Die Definition von einem/einer ZuhälterIn ist eine Person, welche von den Einnahmen der SexarbeiterIn lebt. Dies ist in Österreich verboten. Laut dem Internet werden ZuhälterInnen in Österreich als "Strizzi" manchmal bezeichnet.
Wenn das wirklich stimmt, habe ich dieses eigentlich süße Kosewort mein Leben lang falsch verwendet.
Warum ist Prostitution in Österreich erlaubt?
Ich finde das eine gute Frage, denn Österreich ist für das konservative Denken bekannt, da ist Sexarbeit eher unagebracht. Würde man denken. Natürlich hat dies einen Grund: Um gegen gezwunge Sexarbeit und Menschenhandel vorzugehen gibt es nur wenige Möglichkeiten, welche nicht kontraproduktiv wirken würden. Spricht man Verbote aus, geht der Sexmarkt trotzdem weiter; illegal und mit viel Gewalt, Zwang, Menschenhandel. Deswegen war die Entscheidung der Poltik, dass man Sexarbeit in einem bestimmten Rahmen erlaubt. Menschen, welche Sexarbeit beruflich tätigen wollen, haben die Möglichkeit dies auszuüben, auf unabhängige Weise und ohne Zuhälterei, Gewalt, etc. In der Realität ist der Übergang zwischen freiwilliger Prostitution und Formen der Ausbeutung und Gewalt nicht klar ersichtlich. Trotzdem können Regelungen des jeweiligen Landes können dazu beitragen, dass die Illegalität und Ausbeutung reduziert wird.  
Außerdem sollten SexarbeiterInnen genau so Rechte in ihrem Job haben und sollten über diese Bescheid wissen. Ein klares Konzept der freiwilligen, legalen Sexarbeit ist wichtig, denn so kann man eine bessere Beratung und Unterstützung anbieten und sich auch für die Gesundheitsvorsorge der SexarbeiterInnen kümmern.  
Jeder Mensch ist für sein eigenes Tun verantwortlich. Menschen haben einen Grund, warum sie in dieser Branche sind, man sollte nicht zu schnell urteilen, bevor man nicht die Fakten kennt. Unterstützung und Beratung ist  immer wichtig; egal ob die Sexarbeit illegal oder legal ist, wenn jemand Hilfe braucht, sollte es ein Auffangnetz geben. Mittlerweile haben sich schon mehrere Hilfesysteme etabliert, welche auf Sexarbeit fokusiert sind.
Und man sollte nicht vergessen: Sexarbeit ist auch Arbeit!
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Abbildung 1
  ~Melina
 Quellen:
http://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/5/7/8/CH1553/CMS1465398015667/bericht_der_arbeitsgruppe__prostitution__maerz_2015__(kopie.pdf
https://www.feel-ok.at/de_AT/jugendliche/themen/liebe_sexualitaet/themen/prostitution/infos/wie_ist_sexarbeit_geregelt.cfm
Abbildung 1: https://deskgram.org/p/1781985399154314806_3701824250
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treeversity-blog · 7 years ago
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erste Lehrveranstaltung Diversität und Gesellschaft
Zu Beginn der Lehrveranstaltung ging es vor allem darum, zu definieren was Diversität heißt und warum es wichtig ist darüber zu sprechen. Es geht darum wie unsere Gesellschaft derzeit ist, wie sie sich verbessert hat und wie sie besser für alle werden kann.
In der ersten Lehrveranstaltung von Diversität und Gesellschaft haben wir Begriffspatenschaften übernommen. Wir wurden in Kleingruppen eingeteilt und bekamen einen Begriff zugeteilt über den wir recherchieren sollten und den wir später den anderen näherbringen sollten. Die Begriffe waren Heteronormativität, Ableismus, Sexismus, Othering, Queer, Rassismus, Social Justice, Intersektionalität, Diskriminierung, Super Diversity. Ich erkläre nur ein paar dieser Begriffe genauer und zwar diese, die ich besonders spannend finde oder die mir besonders fremd waren. Zum Beispiel Heteronormativität, mir ist aufgefallen, dass ich dieses Wort jetzt häufig verwende, da es manches so gut ausdrückt. Zu Beginn dieses Semesters hatte ich jedoch keine Ahnung wofür das Wort steht. Heteronormativ ist, wenn etwas nur so gedacht wird als wären alle Menschen heterosexuell. Dies ist eine Art der Diskriminierung, da somit sexuell anders orientierte Menschen gar nicht mitgedacht werden. Wenn man genau hinsieht passiert dass so oft und meistens fällt es eben niemanden auf das auch das Diskriminierung ist und etwas mit unserer Gesellschaft und dem Umgang den wir mit unseren Mitmenschen pflegen macht.
In dieser Lehrveranstaltung habe ich den Begriff Ableismus ausgearbeitet. Ableismus bezeichnet eine Art der Behindertendiskriminierung. Dabei geht es nicht darum, dass man Beeinträchtigen feindlich oder aggressiv gegenübersteht. Sondern darum, dass Menschen mit Beeinträchtigung bestimmte Dinge im Vorhinein nicht zugetraut werden. Diese Personengruppe wird als „ nicht fähig“ angesehen bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Das Verhalten beeinträchtigter Personen wird somit immer der Behinderung zugeschrieben und nicht dem Charakter der Person. Das führt zu einer Etikettierung und Stigmatisierung dieser Gruppe. Folgen sind etwa die Einschränkung der Selbstständigkeit sowie der Selbstbestimmung.
Der zweite Punkt dieser Lehrveranstaltung war die sogenannte Power Flower. Hier sollten wir herausfinden wo und wie wir zugehörig sind. In Form von Blütenblättern wobei die inneren Blütenblätter ein Privilegium darstellen und die Äußeren eher nicht. Einige Punkte dieser Diversitätsblume waren etwa sexuelle Orientierung (hetero ist in der Gesellschaft mit weniger Diskriminierung konfrontiert als Homosexualität), Staatsbürgerschaft, Religion, Geschlecht, Sprache (hier ist Deutsch zu sprechen tendenziell privilegierter als eine andere Sprache), finanzielle Lage…
Mit dieser Methode sollten wir herausfinden wo wir uns zugehörig fühlen, wo welche Gruppe  privilegiert ist. Im Anschluss zu dieser Selbsteinschätzung gab es eine Diskussion in Kleingruppen.
Aus dieser Lehrveranstaltung habe ich mir mitgenommen: einige Begriffe, die ich bisher nicht richtig einordnen konnte. Ich nehme mir für die Zukunft vor mehr zu diesen Begriffen zu recherchieren und einen sensibleren Blick für die etwaigen Probleme von Minderheiten zu bekommen und genauer hinzusehen, wo Diskriminierung besteht.
-julia-
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