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❛ i’m just saying, murder is an option. ❜
Aine O’Hagar starrte die Dunkelhaarige neben sich einen Moment lang irritiert an, dann begann sie aufzulachen.
„Ich weiß, aber das ist jetzt keine Option“, versuchte sie ihre Gedanken nach außen zu bringen, ohne komplett wirr zu wirken. Sie blickte dann auf den zusammengefallenen Körper, der vor ihren beiden Füßen lag. Der Mann sah nicht gut aus. Aber er hatte sich mit Mun-Yeong angelegt und das in der Gegenwart von Aine,… das kam nie gut an. Vielleicht hatte sie ein bisschen zu fest zu geschlagen. Vielleicht war es auch nur ein besonders schwaches Exemplar der Menschheit gewesen, wer wusste das schon? Aber sie tötete nicht grundlos. Auch, wenn man ihr das zuzutrauen wagte. Sie schüchterte ein, sie schlug sie, sie aß… aber töten? Ohne richtigen Grund? Das überließ sie anderen. Und auch wenn Belästigung eine Sache war, die in ihren Augen mehr als unangebracht war, war es noch kein Grund zu töten.
„Wenn wir ihn so hier liegen lassen, wird er zur Presse damit gehen“, kam es von der Dunkelhaarigen an Aines Seite und diese nickte über die Möglichkeit. Die Stimme wirkte emotionslos, obwohl hier vieles auf dem Spiel stand.
Aber sie tötete nicht einfach aus Spaß. Das hatte sie lange hinter sich gelassen. Sie strich sich das lose Haar aus dem Gesicht, band es im Nacken zu einem Dutt.
„Hier bleibt er nicht“, beschloss sie dann und packte den Mann mit ihren Händen. Sie besaß Stärke aufgrund ihres Wesens und warf der anderen trotzdem einen kurzen Blick zu. Als erwartete sie, dass sie mit anpackte. Als das allerdings nicht geschah, machte sie es allein. Es ging auch so. Sie wollte der anderen nur die Möglichkeit lassen, sich hilfsbereit zu fühlen.
Zum Glück herrschte tiefschwarze Nacht. Keiner würde die beiden sehen. Vielleicht half auch Aine mit ihrer Magie ein wenig nach, dass die Schatten sie einschloss. „Ich weiß, wohin wir gehen.“
Es dauerte eine ganze Weile, bis die beiden Frauen an dem abgelegenen Ort ankamen, den Aine in Sinn hatte. Es war ein Friedhof, genauer gesagt eine Gruft, die seit Jahren nicht mehr geöffnet worden war. Erst legte sie den Mann ab, der nach wie vor nicht zur Besinnung gekommen ist und stemmte sich dann gegen die steinerne Tür, um sie mit einem Krächzen zu öffnen. Staub rieselte von der Decke herab und spinnenweben mussten durchtrennt werden. Aine hievte den Mann hinein und ließ ihn unsanft zu Boden sinken, sobald sie drinnen stand.
„Ich kümmere mich um ihn, wenn er wach wird“, murrte sie leise. Babysitter spielen war ihre Spezialität. Auch wenn es meist eher um Vampire ging. Aber wie viel anstrengender konnte ein Mensch schon sein?
„Und wenn er nicht davon abweichen will, dass er mich bei dir gesehen hat?“ Die Stimme der anderen erklang in der schemenhaften Dunkelheit wie ein kalter Regenschauer. Es war nicht verwunderlich, wie sie sich präsentierte.
„Dann ist Mord noch immer eine Option“, schloss Aine den Gedankengang der anderen laut ab.
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