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Ein offener Brief an die Generation X
Es ist Zeit, sich über unseren kaputten Arbeitsmarkt zu unterhalten. Ich weiß, dass Österreich international immer noch gut dasteht und dass unser duales Ausbildungssystem ein Erfolg ist. Ich weiß auch, dass die Löhne hierzulande immerhin noch moderat steigen, während sie anderswo schon lange stagnieren oder fallen. Trotzdem ist unser Arbeitsmarkt kaputt, und zwar so richtig.
Er ist nicht kaputt, weil die Leute gar keine Jobs mehr finden würden oder nicht überleben könnten. Irgendwie geht’s doch immer. Aber er ist kaputt, weil er für uns Junge kein einziges der Versprechen mehr hält, die unsere Elterngeneration noch für selbstverständlich hielten.
Wir schuften als Freelancer und Projektmitarbeiter für magere Stundenlöhne und können von Pensionsversicherung, 13. und 14. Monatsgehalt oder gar unbefristeten Verträgen nur träumen (viele die ich kenne träumen bereits von befristeten). Aber das ist gar nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, wie das, was uns erzählt und gepredigt wird, auseinanderklafft mit dem, wie wir letztendlich am Arbeitsmarkt behandelt werden
Bildung bringt’s sagt ihr? Ich kenne Leute mit Bachelor und Masterabschlüssen, oft sogar von mehreren Universitäten an denen sie parallel studiert haben, die sich von Gelegenheitsjob zu Projekt hangeln. Und da ist alles dabei, Hauptuni, Wirtschaftsuni, Fachhochschule, TU. Alle sprechen fließend Englisch und oft auch noch eine, zwei oder drei andere Sprachen, haben Auslandserfahrung, sind fleißig, interessiert und haben natürlich (unbezahlte) Praktika zuhauf absolviert.
Ergebnis? Nah. Vielleicht ein Traineeship. Oder ein Praktikum. Noch eins. Freie Mitarbeit, denn mehr Budget ist nicht da. Oder, der Allzeit-Klassiker, „wir halten ihren Lebenslauf in Evidenz.“
Nun könnt ihr sagen, da jammert einer aus dieser verwöhnten Generation Y, die von ihren Eltern und Großeltern alles bekommen hat, was man sich nur wünschen kann: Bildung, Wohlstand, Sicherheit, Demokratie, Freiheit.
Ja, ihr habt recht, haben wir und dafür sind wir euch zutiefst dankbar. Aber was ihr vergessen habt, ist dass wir nicht auf alle Zeit die Bittsteller, Azubis, Trainees, Praktikanten oder freien Mitarbeiter sein wollen. Wir wollen auf eigenen Beinen stehen, denn das was wir tun und das was wir können, ist verdammt gut. Schon jetzt. Wir wollen uns nicht ewig beweisen, denn das haben wir längst. Ihr wollt es nur nicht bemerken. Und ja, das hat damit zu tun, wie unser Arbeitsmarkt, auch in Österreich, heutzutage funktioniert. Wir alle wissen, dass es weniger Jobs, weniger Wachstum, höhere Anforderungen gibt. Schön und gut. Die sind wir bereit zu erfüllen. Ihr demonstriert uns aber sobald wir mit dem Arbeitsmarkt in Berührung kommen – sei es bei Bewerbungen, bei Praktika, bei Jobantritt oder später im Berufsleben – dass das in Wirklichkeit alles nicht reicht. Und dass gleichzeitig jene, für die immer Budget, Festanstellung, Pensionszahlungen und Aufstiegschancen verfügbar sind, einfach 20, 30 oder 40 Jahre früher geboren wurden.
Anecdotes Galore
Ein paar Anekdoten. Eine Freundin von mir, Akademikerin und mehrsprachig, arbeitet in einem befristeten Job mit einem Gehalt von gerade einmal 1,200 € netto, natürlich länger als im KV vorgesehen und auch am Wochenende. Sie und ihre Kolleginnen werden regelmäßig von ihrem Chef wüst beschimpft, der sich aber nicht zu schade ist, von seine Luxusautos und Häusern rund um die Welt zu protzen.
Anderes Beispiel, Techniker. Ja, da findet man schon einen Job. Aber flexible Aufstiegschancen in der Firma, Wechsel in andere Geschäftsbereiche, Perspektive auf Vollzeit und Weiterentwicklung? Fehlanzeige. Dafür ist der Chef ein wütender Choleriker. Genial, keine Frage, aber von Mitarbeiterführung keine Ahnung.
Ein weiterer Fall. Junge, intelligente Frau mit Masterabschluss, Praktikantin bei einer internationalen Organisation. Unbezahlt, versteht sich von selbst, auch wenn es bis zu einem Jahr lang dauern kann. In einer der Sitzungen denen sie beiwohnt wird allen Ernstes darüber diskutiert, ob die Ressortleiterin zur nächsten Konferenz Business- oder First-Class fliegen dürfe – Kostenpunkt an die 6,000 €, aka 12 Monate eh schon mieses Praktikantengehalt dass selbige Organisation angeblich in ihrem Budget nicht aufzutreiben in der Lage sei.
Eine andere Freundin, nicht nur top motiviert sondern auch im Unternehmen, staatsnah, seit Jahren als freie Mitarbeiterin involviert, arbeitet sogar mehr Arbeitsstunden als fix angestellte Kollegen. Kündigung einfach von heute auf morgen. Monate im Limbo, Lebenspläne werden umgeschmissen, Umzug steht im Raum. Dann plötzlich durch eine glückliche Fügung doch eine Vollzeitstelle. Chaos pur.
Noch eine Freundin, Uni-Abschlüsse in mehreren Ländern, Jus, internationale Beziehungen und Sprachen. Arbeit am Wochenende im Supermarkt um sich das unbezahlte Praktikum, Vollzeit, bei einer internationalen Organisation leisten zu können.
Internationale Freunde, Top-Ausbildung, mehrsprachig dass einem der Kopf raucht, klug, fleißig, eine Riesenchance für Exportunternehmen, sollte man meinen. Keine Chance, Einstellung viel zu kompliziert, und wer will heutzutage denn noch jemandem am Job etwas beibringen?
Noch eine Bekannte, Akademikerin und Praktikantin bei einem weltweit bekannten Architekturbüro. Ist bei der internen Firmenfeier für das Catering zuständig sowie dafür, nachdem alle feiernden Mitarbeiter nach Hause gegangen sind, Teller und Geschirr abzuwaschen. Um Mitternacht, versteht sich, und unbezahlt.
Ein letztes Schmankerl: bezahlte Traineeships bei Unternehmen. Nachdem man Jahre in Ausbildung, Praktika, Sommerjobs und Sprachen investiert hat, darf man ein Unternehmen dafür bezahlen einem das beizubringen, was es jedem Berufsanfänger wohl sowieso zeigen müsste. Dafür hat man dann eine „1 in 10“-Chance, dass man nachher als freier Mitarbeiter engagiert wird. Heureka!
Dass wir bei Bewerbungen meist gar keine Antwort oder wenn dann nur Plattitüden zurückbekommen, dass wir regelmäßig abgewiesen werden wenn wir nicht x Jahre Berufserfahrung vorweisen können (die wir ja gern bieten würden, wenn man sie uns nur sammeln ließe), oder dass ein Einstieg ohne exakt die passende Vorbildung und Erfahrung zu haben sowieso verpönt ist – da ja sicherlich auch alle bisherigen Mitarbeiter nie Quereinsteiger waren – fällt da bereits unter „ferner liefen“.
Gemma’s an
Nun ist es verlockend zu sagen, dass alles sei ja sehr tragisch, unglücklich und bemitleidenswert, aber so sei sie eben, die moderne Arbeitswelt, und was können wir – oder ihr – da schon machen? In Wirklichkeit verdammt viel! Es ist schlicht eine bequeme Ausrede, um nicht zu sagen Lüge, dass es für Praktika kein Budget gäbe. Natürlich gibt es, man muss es nur bereitstellen und auch als Festangestellter verlangen, dass Praktikanten angemessen entlohnt werden.
Man kann jungen Menschen eine Chance geben, und wenn’s nur für ein, zwei Monate ist, damit sie in verschiedene Jobs hineinschnuppern und ihr Bestes geben können. Man kann ihnen Perspektiven und Aufstiegschancen geben. Man kann sie nach KV bezahlen und arbeiten lassen, so wie auch alle anderen Mitarbeiter, und man kann sie menschlich und fair behandeln.
Man muss nur wollen.
Ihr müsst nur wollen.
Behandelt uns endlich auf Augenhöhe. Seht was wir können, was bereits tun und was wir noch alles zu werden in der Lage sind. Schaut hin und habt Vertrauen ihn uns. Ihr werdet es nicht nur durch verdammt gute Arbeit zurückbekommen, sondern auch durch eine florierende Wirtschaft.
Ein wesentlicher Teil unserer momentanen Stagnation kommt daher, dass eben auch Chancen, Jobs und Gehälter stagnieren – wenn ihr uns nicht teilhaben lasst an dem was wir alle gemeinsam erwirtschaften, können wir’s auch nicht ausgeben. Wo das Geld jetzt hinfließt wird es hauptsächlich gespart oder in Immobiliengold gesteckt.
Gebt uns nur ein bisschen davon und wir sorgen dafür, produktiv wie wir sind, dass auch die Sparbücher wieder Zinsen abwerfen. Aber ihr müsst uns die Chance geben.
Kein einziger dieser Fälle die ich oben beschrieben habe, sowie von vielen weiteren ganz ähnlichen, ist von den meisten von euch gewollt, das wissen wir wohl. Aber sie sind für uns andauernde Realität in einem chancen-, aufstiegs- und jugendfeindlichen System, in dem wir selbst wenn wir wirklich gut, wirklich fleißig und wirklich clever sind immer den Kürzeren ziehen.
Ich sage nicht, dass wir alles richtig gemacht haben. Wir sind wohl zu angepasst, zu leise und akzeptieren viel zu sehr, wie wir behandelt werden. Das müssen wir ändern.
Aber ihr könnt uns dabei helfen. Dieses System, so ungewollt und unfair es ist, kann geändert werden, wenn ihr euch dafür einsetzt. Jeder der aufsteht und ein Gehalt für einen Praktikanten, eine Chance für einen Jobbewerber sich zu beweisen, eine faire Antwort auf eine Absage, eine menschliche Behandlung von Berufseinsteigern oder eine Aufstiegsmöglichkeit für einen jungen Mitarbeiter fordert – laut und klar, aber mit guten Gründen, denn derer gibt es genug – macht uns Hoffnung. Im Ernst, das tut ihr.
Werdet aktiv, steht auf, sagt was! So wie auch wir aktiv werden wollen, sollen, ja müssen. Arbeiten wir gemeinsam daran, dieses kaputte System zu reparieren, damit wir unseren Kindern, euren Enkeln, auch aus eigener Kraft Demokratie, Freiheit, Bildung, Wohlstand und Sicherheit geben können. Und Chancen und Möglichkeit sich zu beweisen und ganz auf eigenen Füßen zu stehen.
Gemma’s an.
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(Re)learning nation building
The other day, I read an excellent piece on the recent crisis afflicting the Western World: Terrorism, its roots and what it all has or has not to do with Islam. Well, to be precise, the crisis is actually not so recent, having been around for about 45 years now, with terrorism starring as public enemy No° 1 of the U.S. for a good 14 years and Islam as probably the most divisive issue in Western public debate in this period.
All the more reason to delve deep into the well of knowledge and scholarship in order to find some answers to the question that torments humankind the most: Why? And what can we do about it?
Now, the article I read provides a fresh view on the issue. The title is rather harsh, but the content is really worth a second look and some further thoughts. The text was written by the British historian Kenan Malik for Foreign Affairs and is titled: "Europe's Dangerous Multiculturalism. Why the Continent Fails Minority Groups"
I will try to wrap up Malik's core arguments in a couple of sentences (also for those who cannot access the full text on FA) and then build up my own ideas on his'. "Stand on the shoulders of giants", they say, so I'll try to do that.
A tale of two countries
Discrimination, poverty and a lack of perspectives are a problem by themselves, which I aim to write about - with a global view - in a following blog post. In this particular case, though, they play only a minor role. They are less breeding ground of extremism themselves, than conceptual blue print for ideologues of both sites. Extremist islamists use discrimination as their purported battle and rallying cry and worried Westerners, steeped in the tradition of the benevolent welfare state, insist that we just have to shower marginalised groups with enough wealth to make the problems go away. Both are wrong.
The real problem - and the real reason for radicalisation of so many young men among us - lies elsewhere. To paraphrase Clinton: "It's identity, stupid." These young men, ostensibly angry, essentially lack a sense of belonging to the countries and societies they live in and that in a very deep and worrying way. Neither a job nor money, neither a Mercedes Benz nor French classics, and neither Harry Potter's magic nor a free kick of Cristiano Ronaldo instill in them a feeling of being part of a certain national - or European - society. And this is a problem, and a big one at that.
From here on, by the way, it's mainly my reflections now.
Debunking 'constitutional patriotism'
So the problem is belonging, but the answer - especially from well-intentioned intellectuals - has long been tolerance, integration and adherence to our established values. What sounds nice in the abstract amounted in the end to 'constitutional patriotism' which essentially means: You don't have to be like us, just follow our rules. Intentioned as a means for ensuring everybody to live his or her very own culture in a beautiful multicultural mix - an enticing vision indeed - it led, however, to very different outcomes.
The ugly utterings of right wing politicians and conservatives against every manifestation of 'otherness' were one warning sign, the ongoing discrimination of women in some so-called parallel societies in European cities and the rejection of the dominant media discourse as such - often even the refusal to take part in it at all - another.
Because this is the truth abouth constitutional patriotism, at least as I can discern it now: It sounds stunningly beautiful and seductive as a theoretical concept, but in practice it fails because it it may win minds, but looses hearts. Totally.
Nation building revisited
In fact, it is a nice but delusional vision that the West is built only and predominantly on a set of universal values and that to accept these is all you need to flourish in a Western country (be it in Europe, America or elsewhere). Certainly, values, rights and democratic practices are nowadays - fortunately - at the core of our society and they allow for a lot of changes in the underlying culture without letting the whole edifice break apart. In this respect, the advocates of constitutional patriotism have a point.
However, all this can only exist because we still see each other - as nations, societes, Europeans, Westerners, pick-your-group - as a common entity that shares 'something'. The weird and beautiful thing is, that we don't have to agree on what exactly it is that we share. On could debate endlessly - and withouth much to show - about what is and isn't "Austrian", "European", "Western" and it is actually good that there is no way of defining them exclusively.
Nevertheless, our common political capacity to act as well as our individual identity and sense of belonging depends on the notion that there is something like an 'us', a 'we' that transcend the mere 'me' in a more powerful and palpable way than mere paragraphs in a constitution. This may seem like romantic waffling, but it is not - and the statesmen of old knew that. There is a reason why polticians of all strifes - and for their part, also Marxists or other adherents of ideologies - tried their best to convince people of belonging to their nation, group or also religion all throughout the last couple of centurie.
Where we come from, where we go to
French Republican values did not fall from the sky, they were established by a monumental struggle in the 19th Century which saw among other things the transformation of Bretons, Alsaciennes and Parisiennes to Frenchmen and -women, all fine and proper, ready to die by the millions against a purported German arch-enemy in the trenches of WW I. The same goes for the Siciliani, the Romagnoli and the Veneziani, all united to fight in the Alpine battlefields to 'free' their Italian 'brothers' from the Austrian yoke. Where German nationalistic delirium led to does not need to be revisited, the outcome is well know and horrid.
However, I actually do not want to extoll the horrors of nationalism, but rather show the enormous power of belonging and identity as a political category. It was not much different for 16th and 17th century catholics and protestants, seeing their respective communities and their struggle as of utmost importance, nor for Marxists, fighting for their world view with ideas, debates and arms for decades. But there are also peaceful examples aplenty, from Gandhi's campaign to free India to the Jew's peaceful adherence to their all too often persecuted community throughout the centuries.
The lesson that can be drawn here is not so much that wars, conflict and confrontation are inevitable - that very much depends on the concrete circumstances - but rather that we cannot substitute identity and belonging (also and especially to larger groups than our family) with an adherence to abstract values and the constituion. People need rituals, they need symbols, they need shared traits, experiences, even fears and desires and to deny them this, in the hope that they will find some crypto-culture themselves, while all the time following the established rules, essentially means uprooting them without any backup plan.
You must feel it, brother
Herein lies the challenge and the promise of future policies and strategies, still awaiting to be carried out and implemented. To realise, that nation-building - as fictional as it is and always has been - cannot just stop without leaving all those outside, which have arrived after the nation was perceived to be built. It might well be than one day we will make the step to more globalised wider world, where our citizenship counts for less than our job, our artistic resumé or our our cultural affiliation of some other sort. Identity is always in flux and the nation state is neither the most logic communal group nor the end point of history.
It is, however, the point where we have arrived now - with some supplements of a 'globalised society' of social, environmental or artistic movements and a business elite whose members partly define their identity already a bit differently, but essentially are all still growing up in nation states and (in Europe especially) to some extent in bigger regional groups of belonging.
So our task must be to re-learn the craft of nation building also inside our very own states and communities. Angry young men want to belong, they want to be proud of something, they want to see the likes of them in the national football team, as a literary star, playing the first violin in the Neujahrskonzert or making a critically acclaimed book. They don't want room to 'live their own culture' (and if they think they want it and get it, it leads them to estrangement), they want to blend their views and experiences with our's.
Stratification, the intellectual way
To finish this essay, I would like to refer to another often cited theory of modernity. It talks about the 'stratification of society' predominantly in economic terms, as if the comparably less money in the pockets of the workes vis à vis the manager would be the main problem of our times. It is one big problem, but not the one causing the most alienation and estrangement.
Rather, it is something I would call 'intellectual stratification' that is afflicting much of Western discourse in recent years. Intellectuals, middle class people and well educated folks (of all income classes, by the way) believe to have learnt from Europe's bloody past and subscribe enthusiastically to a green, tolerant, non-violent, non-paternalistic vision of society. This sounds beautiful - and indeed I also support all these aims - but it totally misses out on all those, who did not yet have the feeling of being ever accepted into a collective of values, ideas and achievements, who did not yet imprint their own experiences, knowledge and culture on the common memory.
Essentially, progressive Europeans (and especially many intellectuals) would like to regard the European culture as a thing of the past, carefully crafted, brutally blemished, but most importantly not to be changed the slightest anymore, because the future, of course, belongs to individulations, internationalism and global movements.
This post-materialistic (and also still quite delusional, although visionary) world view, though, is miles away from all those hungry to make their contributions to our society. In telling them our national (or also international 'Western') project is over because it's done, while at the same time of course still enjoying all the amenities of a society built by us for us, is contradictory in itself and dangerous.
What to do
So that's what we have to do: We must give people of all backgrounds, also angry yound Muslim men - to give the phenomenon a very concrete name - a reason to be proud of the countries, the continent, yes the societies at large they are growing up in. Lofty invocations of values will not to do the job. To offer them opportunities to take part, but even more to push them decisively to participate, might very well (nation building is a though job, after all).
And our message, as outdated as it may sound to some internationally minded intellectuals or postmodern folks, must be:
"We need you, to make our society great - take part!"
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Eurogeddon, TINA und andere Schwachsinnigkeiten
In diesem Blog-Eintrag möchte ich mich gern an einigen Phrasen, vorgefassten Meinung und Allgemeinplätzen abarbeiten, die uns die Finanz-, Wirtschafts-, Staatsschulden-, Euro- und Was-immer-euch-sonst-noch-einfällt-Krise gebracht hat. Sie sind großteils höchst ungenau, unpassend, oft geradezu hysterisch übertreiben und manches Mal sogar schlicht und einfach falsch. Das Schlimme dabei ist, dass diese Statements meist von Experten und Führungspersönlichkeiten kommen und schon so oft medial verbreitet (man möchte fast sagen "vorgebetet") wurden, dass sie uns, obwohl unzutreffend oder unwahr, inzwischen wie gesicherte Wahrheiten erscheinen. Hier also die liebsten/skurrilsten Ansichten: _"Wir haben alle in den letzten Jahrzehnte über unsere Verhältnisse gelebt und müssen nun dafür die Zeche zahlen."_ Die These ist besonders ausgeprägt im Umgang mit den sogenannten "Schuldensündern" in der Eurozone, aber wahlweise im Rahmen der momentanen allgemeinen Schulden-Hysterie auch auf den Westen insgesamt anwendbar. Dazu ein besonders bizarrer Artikel in der renommierten Zeit: [Schuldenkrise: Die Zeit des Massenwohlstands ist vorbei | Politik | ZEIT ONLINE](http://www.zeit.de/politik/2011-12/krise-europa-usa "Schuldenkrise: Die Zeit des Massenwohlstands ist vorbei | Politik | ZEIT ONLINE") Gegenthese: Es kann keine Rede davon sein, dass der "Westen" insgesamt über seine Verhältnisse gelebt hat und noch viel weniger Grund, gar schon das Ende des Massenwohlstandes auszurufen! Die [Leistungsbilanz der Eurozone](http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2011/02/weodata/weorept.aspx?sy=1997&ey=2011&scsm=1&ssd=1&sort=subject&ds=.&br=1&pr1.x=39&pr1.y=10&c=163%2C119%2C505%2C205%2C406&s=BCA%2CBCA_NGDPD&grp=1&a=1 "Report for Selected Country Groups and Subjects") - also die Differenz zwischen dem was die Euroländer an andere Länder verkaufen und dem was sie von diesen Ländern kaufen - war in den letzten Jahren großteils ausgeglichen (das ist bei einem Wert von ca. 1 % des [BIP](http://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt "Bruttoinlandsprodukt – Wikipedia") gegeben) . Das bedeutet, wir haben nicht auf Kredit anderer gelebt sondern insgesamt ausgeglichen bilanziert, wie es sein sollte (übrigens im Gegensatz zu Amerika oder Großbritannien, die sei Jahrzehnte teils stark negative Leistunsbilanzsalden haben). Durch Produktivitätszuwächse und Wirtschaftswachstum sind wir heute natürlich wohlhabender als vor 10, 20 oder 30 Jahren, das liegt schon in der Definition von (realem) Wirtschaftswachstum. Dass wir gewaltige Verteilungs-Probleme haben ist absolut unbestritten und Kern vieler unserer heutigen Probleme. Aber das ändert nichts daran, dass unsere Wirtschaft insgesamt heute leistungsfähiger und produktiver ist als sie je war und somit selbst bei völliger Stagnation der Massenwohlstand sicherlich nicht verschwinden wird - vorausgesetzt die Verteilung ist gerecht. _"Die Staatsschulden fressen uns auf / Europa ist pleite und braucht Hilfe von den (angeblich reichen) Schwellenländern."_ Eine meiner Lieblingsthesen. Gern wird hierzu ein Grafik von Schuldenlast zu BIP gezeigt, z.B. wie diese:  Quelle: [Schuldenquote in der EU rast in die Höhe - derStandard.at](http://derstandard.at/1315006116593/EU-Prognose-Schuldenquote-in-der-EU-rast-in-die-Hoehe?seite=2 "Schuldenquote in der EU rast in die Höhe - Budget - derStandard.at › Wirtschaft")  Quelle: [Hilfspaket für Griechenland: Europa schärft seine Waffen | Schuldenkrise - Frankfurter Rundschau](http://www.fr-online.de/schuldenkrise/hilfspaket-fuer-griechenland-europa-schaerft-seine-waffen,1471908,8695996.html "Hilfspaket für Griechenland: Europa schärft seine Waffen | Schuldenkrise - Frankfurter Rundschau") Gruselig, right? Unabtragbare Schulden müsste man meinen, wahrlich Eurogeddon! Schauen wir uns jetzt aber einmal eine besser Referenzgröße an, nämlich die privaten Finanzvermögen in den Euroländern, natürlich abzüglich der eigenen Finanzschulden (wohlgemerkt, noch ohne Immobilien, Unternehmensbteiligungen oder die Vermögen der Unternehmen selbst!):  Quelle: [Kapitalbilanz : Sehr hohe Geldvermögen im Euroraum - FAZ](http://www.faz.net/aktuell/finanzen/kapitalbilanz-sehr-hohe-geldvermoegen-im-euroraum-11563426.html "Kapitalbilanz : Sehr hohe Geldvermögen im Euroraum - Finanzen - FAZ") Zum einen verändert sich das Ranking der wirtschaftlich wackeligen und stabilen Länder gleich erheblich (Italiens Saldo ist locker in einer Liga mit Deutschland und Österreich, Belgiens sogar beeindruckend positiv). Zum anderen zeigt die Grafik eindrucksvoll, dass die Staatsschulden vergleichsweise beherrschbar sind und Europa sich locker selbst finanzieren kann. Angemerkt sei noch, dass die Lage mit Unternehmen und nicht-finanziellem Vermögen noch einmal anders aussieht (das gibt v.a. den starken "Nordländern" noch einen Boost), sie aber summa summarum sogar noch verbessert, in allen Ländern (mit der traurigen Ausnahme Griechenland, hauptsächlich wegen enormer Steuerflucht). [_"TINA_](http://de.wikipedia.org/wiki/TINA-Prinzip "TINA-Prinzip – Wikipedia") _= There is no alternative"_ Seit Anbruch der Finanzkrise beliebtester Satz vieler Politiker und Experten. Nein, da ist keine Alternative, die Maßnahmen seien alternativlos so schallt es uns bei jeder neuen Entscheidung entgegen. Nun, stimmt das denn auch? Natürlich nicht! Die Demokratie ist der Hort der Alternativen, des Meinungsaustausches und des friedlichen demokratischen Wettstreits von Meinungen und Möglichkeiten. Das ist der Kern ihres Wesens. Nun möchte man einwenden, dass viele Entscheidungen der letzten Jahre wirklich notwendig und vermutlich auch richtig waren. Hier aber liegt genau der himmelweite Unterschied: Es gibt immer Alternativen. Die große Aufgabe in Demokratien ist es, zu erklären warum man sich für diese und gegen andere Möglichkeiten entscheidet. Deshalb soll ein Poltiker ruhig sagen: "Yes, there is an alternative." Und dann gilt es zu erklären, was diese Alternative ist, hier Beispiele: Natürlich gibt Alternativen zur Bankenrettung - wir wissen aber aus geschichtlicher Erfahrung, dass diese schnell in Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg enden, eine sehr unschöne Alternative also! Was im Übrigen nicht bedeutet, dass es nicht möglicherweise auch bessere Arten gibt das wirklich durchzuführen! Jedenfalls aber bedürfen diese Themen Erklärung und Diskurs, durch TINAs fühlt sich das Volk nur übergangen. Europa wird auch nicht untergehen wenn der Euro völlig auseinanderfällt, natürlich könnte man auch zu den nationalen Währungen zurück kehren. Nur wären die Verwerfungen und Kosten astronomisch hoch. Die scheinbar großen Rettungsschirme wären ein Klacks dagegen. Deshalb, so meine ich und viele andere Experten, ist ein stabiler Weg der bessere. Auch hier fragt sich natürlich wieder wie man dabei am besten vorbeigeht. Immer immens wichtig ist aber Diskurs, Erklärung und Diskussion! Wer bis hierher durchgehalten hat, sei gelobt! Für Fragen und Diskussionen bin ich immer offen! To be continued.....
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Europa
Links zum Verständnis der letzten Krisengipfels:
Treffen in Brüssel: Das sind die Beschlüsse des Krisengipfels | FTD.de
Euro-Gipfelbeschlüsse: Fünf Fallen für die Euro-Retter - International - Politik - Handelsblatt
Reaktionen: Ökonomen zerpflücken „Merkozys“ Rettungsplan - International - Politik - Handelsblatt
Dokumentation: Der Masterplan gegen die Eurokrise - International - Politik - Handelsblatt
Zinsentscheidung der EZB: Druck von Draghi | FTD.de
Und dann noch zwei Artikel mit größerer Übersicht:
Euro-Gipfel: Merkels historische Verantwortung | Politik | ZEIT ONLINE
Euro-Beschlüsse: Camerons Nein spaltet Großbritannien | Politik | ZEIT ONLINE
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youtube
Und weil mir Tumblr grad so taugt probier ich gleich einmal auch das aus :) Here we go with: super Song von super Band mit super Video! Enjoy :-)!
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Die Welt ist vernetzter denn je. Sind es gerade diese Bande, die uns immer weiter trennen?
Die Welt wächst zusammen, jeden Tag ein Stück mehr. Die Globalisierung schreitet rasant voran und mächtige Massenmedien, die bis vor kurzem noch Herolde der Internationalisierung und Sinnbild für die hohe Geschwindigkeit der modernen News-Welt waren, wirken heutzutage gegenüber der rasanten Ausbreitung des Internets und seiner gewaltigen Möglichkeiten, langsam und behäbig. Korrekter, besser recherchiert, qualitätsvoller sollen die alten Medien sein, heißt es nun oft zu ihrer Verteidigung, und gerade dieser Eigenschaften wegen schreibt man ihnen zu, jene oft beschworene 4. Gewalt im Staate zu sein, die für ein Gemeinwesen, besonders ein demokratisches, in jedem Fall ganz und gar unentbehrlich sei. Was aber ist dran an dieser Behauptung? Und sind es wirklich diese Eigenschaften, über die angeblich allein die "alten" Massenmedien verfügen sollen, die so unverzichtbar für unsere Gesellschaft sind? Diesen fragen wollen wir nun ein wenig auf den Grund gehen.
Die Freiheit der Presse, ihre umfassende und unabhängige Berichterstattung und im Idealfall ihr niemals nachlassender investigativer Eifer, sind enorm wichtig für jede Gesellschaft, sei sie nun demokratisch verfasst oder nicht. Demokratie selbst kann ohne eine freie starke Presse unmöglich gedeihen, sie ist eine Grundvoraussetzung für eine lebendige Demokratie. Aber auch in autoritären Staaten aller Abstufungen ist jedes kleine Stück Pressefreiheit sehr wertvoll, da jeder Bericht und Artikel, der die Menschen zu informieren und die Mächtigen zu kontrollieren vermag, ein Gewinn für die Gesellschaft als Ganze ist.
Was geschieht nun aber, wenn die uns bekannten alten Medien an den Rand gedrängt werden von Blogs, Newsfeeds, Facebook, Twitter-Meldungen, Youtube-Videos und unzähligen anderen Möglichkeiten die das Internet bietet? Bleibt denn wirklich die journalistische Qualität, die Tiefe und Ernsthaftigkeit, auf der Strecke und ist das gefährlich für unsere Gesellschaft?
Die Antwort ist höchst interessant und wichtig - und ziemlich kompliziert. Zum Ersten muss man sagen, dass all diese neuen Networks allein in den letzten Jahren viele positive Entwicklungen ermöglicht haben, von denen wir kaum zu träumen gewagt hätten. Der noch immer andauernde Arabische Frühling ist sicherlich das beeindruckendste Beispiel für die mobilisierende und positive Wirkung sowie regulierende Kraft des Internets, also genau jene wichtigen Eigenschaften, welche die 4. Gewalt auszeichnen. Ja das Internet ist enorm schnelllebig, die Aufmerksamkeitsspanne der User und somit die Länge der meisten Nachrichten ist sehr kurz und in der gewaltigen Datenflut findet sich natürlich auch viel Unbrauchbares und Nutzloses. Aber trotzdem habe ich keinen Zweifel daran, dass der Journalismus in den neuen Medien mithilfe des Internets genau so investigativ, korrekt, engagiert und auch qualitätsvoll arbeiten kann, wie es in den alten Medien der Fall war und ist. Dieser Prozess ist noch im Entstehen begriffen, doch er wird weitergehen und großen Erfolg haben. Von dieser Seite also droht uns keine Gefahr, die freie Presse und Berichterstattung wird meines Erachtens sogar noch weit stärker und unabhängiger aus diesem Wandel hervorgehen, als sie es vormals war.
Wenn uns nun also die bedeutende 4. Gewalt erhalten bleibt, ja wahrscheinlich sogar noch stärker wird, wo liegt dann das Problem, wo die Gefahr? An diesem Punkt komme ich zu meiner Überschrift und zu dem oben geposteten Zitat zurück: "Divided they blog". Es stammt aus dem Titel einer wissenschaftlichen Arbeit (von Lada A. Adamic, Natalie Glance) über die amerikanische Bloggerszene zur Zeit des US-Präsidenschaftswahlkampfes im Jahr 2004. In dieser Arbeit wurde eine große Anzahl an politischen Blogs und die Zugriffe und Verlinkungen auf sie untersucht. Wie sich herausstellte und man dem Bild gut entnehmen kann, hatten beide politischen Richtungen sehr aktive Blogger und auch breite Meinungsspektren die bedient wurden - äußerst selten allerdings wurden die Argumente der Gegenseite gelesen, verlinkt, kommentiert oder gar ernsthaft diskutiert. Es handelte sich praktisch um zwei parallele Diskussionkosmen, mit wenig bis gar keinen Bezug aufeinander.
Das deutet eindrucksvoll auf die große Gefahr des Internet-Zeitalters hin und zeigt, was eine der am stärksten unterschätzten und doch wichtigsten Eigenschaften der "alten" Massenmedien war. Eine Gesellschaft, besonders eine Demokratie die einen ganzen Staat oder einen Nation umfasst, lebt ganz entscheidend vom ständigen Diskurs miteinander. Eine gemeinsame Öffentlichkeit, wo viele verschiedene Menschen mit völlig unterschiedlichen Meinungen zu Wort kommen, lebhaft über alles diskutieren und dann zu gemeinsamen Lösungen, Wegen und Kompromissen finden, entsteht überhaupt erst durch diesen ständigen Diskurs. Und genau diesen vermögen die klassischen Massenmedien sehr gut aufrecht zu erhalten! Denn obwohl es schon immer politisch gefärbte Medien aller Art gab, bilden doch gemeinsame Fernsehsender, Radiosender und Zeitungen, die aufgrund ihrer Größe und Wichtigkeit gezwungen sind aufeinander Bezug zu nehmen und miteinander zu diskutieren, die Basis für unsere Öffentlichkeit, die wiederum Grundlage für unsere funktionierende Demokratie ist. Die Gefahr bei Networks aller Art im Internet ist nun genau jene, dass viele Menschen sich nicht mehr zwangsläufig mit vielen verschiedenen, auch sehr kontroversen Meinungen, auseinandersetzen müssen und somit nach und nach den Blick für die Gesamtheit und die vielen Facetten unserer modernen Gesellschaft verlieren. Damit sinkt auch das Verständnis für die Ansichten und Beweggründe Andersdenkender und die Bereitschaft miteinander zu sprechen und gute Kompromisse zu finden vermindert sich.
Die Segmentierung und Zersplitterung die das Internet ermöglicht ist einerseits unglaublich wertvoll, da dadurch unzählige Menschen zu Wort kommen können, die unter anderen Umständen dazu wahrscheinlich kaum eine Chance gehabt hätten. Dies bereichert unsere Gesellschaft ungemein und wir sollten dankbar dafür sein! Andererseits dürfen wir uns aber nicht dauerhaft von Suchmaschinen, Vorschlägen und Networks in vorgefertigte Profile pressen lassen, in denen wir nie mit völlig neuen erstaunlichen, vielleicht auch manchmal unangenehmen, aber sicherlich immer wichtigen und bereichernden anderen Möglichkeiten konfrontiert werden, denn das ist wichtig für uns als Menschen, wichtig für eine aktive öffentliche Debatte, wichtig für eine offene Gesellschaft und wichtig für eine lebendige Demokratie!
Also wenn es denn schon heißen soll "Divided they blog....", so lass uns doch anhängen "....but united we read and together we discuss!"
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