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Ein Segelboot, mitten im Meer. Nichts zu sehen als der blaue Ozean und der Orange Himmel. Es war früh am Morgen. Eine Woche war sie schon unterwegs, 7 Tage alleine und planlos auf dem Meer. Eine Windböe trieb das Boot nach links. Es war ihr egal, es würde sich alles fügen. Der Wind hatte sie vor einigen Tagen zu einem kleinen Fischerdorf gebracht. Es hatte fürchterlich gestunken und hatte nichtmal Strom, doch für die Bewohner war es perfekt dort. Nun war sie wieder alleine. Ihr Akku war schon seit einigen Tagen leer. Weder Eltern noch Freunde konnten sie erreichen, keine Erwartungen, keine Vorwürfe, kein Druck. Und so beobachtete sie, einsam, den Sonnenaufgang. Und villeicht zum ersten Mal seit Jahren , fühlte sie sich vollkommen perfekt. Wie sie hier gelandet war? Es war auf dem Weg zum ersten Arbeitstag ,als sie am Hafen entlang lief. Auf diesen neuen Job hatte sie ewig hingearbeitet. Ihre Eltern waren endlich stolz auf sie, hatten beiden sich dieses Leben für ihre Tochter doch ausgemalt. Und sie freute sich, endlich dazugehören. Angesehen zu werden von ihrer perfekten Familie und den perfekten Freunden. Als sie so ein letztes Mal am Hafen entlang lief und die Brise spürte, erblickte sie ein kleines Schiffchen. Es war alt und hatte mehr als nur einen Makel, doch es erinnerte sie an sich selbst. Früher träumte sie oft vom Meer, Abenteuern, neuen Menschen und Länder. Diese Abenteuerlust ging zwischen all den Plänen, Erwartungen und Plichten irigendwann verloren. Doch dieses kleine rote "zu verkaufen"-Schild weckte etwas in ihr. Es war für sie unerklärlich doch sie wollte es, dieses unperfekte Schiffchen. Und so schmiss sie ihren Lebensplan weg und gab ein Angebot ab, alles fürUnd so schmiss sie ihren Lebensplan weg und gab ein Angebot ab, alles für dieses alte Schiffchen. Zuhause suchte sie alles zusammen, ohne Plan und Verstand. Die alte Kiste, mit ihrem Segelzubehör fand sie verstaubt im Keller. Jahre hatte sie dem Drang wiederstanden. Jetzt war es soweit. Schon wenige Stunden später stand sie am Hafen. Die Gewissensbisse wurden beim Anblick des Meeres mit dem Wind davongetragen. Nach einiger Suche fand sie den Bootshändler, er war ihr kein Unbekannter, hatte sie doch früher Segelstunden bei ihm genommen. Lächelnd kam er auf sie zu:" Ich wussten du würdest es irigendwann wagen."
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Es ist sechs Uhr morgens. Thomas steht wiedermal auf. Er muss zur Arbeit. Thomas ist siebzig Jahre alt. Auf dem Weg zur Arbeit trifft er seinen alten Schulfreund Ron. Ron ist ebenfalls siebzig Jahre alt und fliegt das vierte Mal dieses Jahres in den Urlaub. Als Ron, Thomas fragt, wann er das nächste Mal in den Urlaub fährt, antwortet er nervös: „nächste Woche.“ Thomas war klar, dass er nicht das Geld dafür hat, überhaupt mal in den Urlaub zu fahren. Aus Scharm, lügt er seinen alten Schulfreund, aber an. Der Klassenclown und Schulabbrecher Ron, ist jetzt wohlhabender und braucht nicht mehr arbeiten zu gehen, im Gegensatz zum damals Klassenbesten, Thomas. Jetzt ist Thomas in etwas geraten, aus dem er so leicht nicht mehr rauskommen wird. Ron fragt ihn, wohin er denn nächste Woche fliegen würde. Daraufhin antwortet er zögerlich: „nach Madrid.“ Auch Ron hatte bereits seinen Urlaub für nächste Woche nach Madrid gebucht, um sich neuer Antiquitäten als Wertanlage zu kaufen. Er fragt Thomas, ob sie nicht zusammen fliegen und gemeinsam Urlaub dort machen wollen. Aus Höflichkeit und Scharm stimmt Thomas dem zu. Immer weiter und immer weiter gerät Thomas in die Rolle eines wohlhabenden Mannes, wie Ron. Obwohl er genau weiß, dass er schon beim Einkauf jeden Cent umdrehen muss, um gerade noch so über die Runden zu kommen. Die zwei Laufen durch die Stadt und unterhalten sich über den Urlaub weiter. Als sie an einem Obdachlosen vorbeigehen, bleibt Ron stehen. Er gibt ihm fünfzig Euro. Thomas will weitergehen. Ron hält ihn daraufhin fest, und fragt, warum er dem armen Mann kein Geld geben würde. Daraufhin antwortet er: „Wer auch so reich sein will, wie wir, soll arbeiten gehen. Nur, weil der Mann hier rumliegt, werde ich nicht mein Geld verschenken, auch wenn ich genug davon habe.“ Jetzt hat Ron, endgültig das Bild eines reichen Mannes, von Thomas, vor sich. Nachdem sie den gemeinsamen Urlaub für nächste Woche zu Ende geplant hatten, verabschieden sie sich. Mal sehen, wie Thomas da wieder rauskommt.
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Wenn man für den Rest seines Lebens dazu verdammt ist, an ein und demselben Ort zu bleiben, muss man irgendwann einsehen, dass es besser ist, schein Schicksal nicht als Verdammnis zu betrachten. Es ist einfach so, wie es ist.
Das ist, was ich mir jeden Tag auf´s Neue einrede, wenn die Lichter eingeschaltet werden. Wenn die Menschen aus der Haupthalle, wo sie die Tickets gekauft haben, um mich und meine Kollegen zu besuchen, in den Ausstellungsraum strömen.
Wenn Kinder, die von ihren Eltern gezwungen wurden, weil sie sich von der Gesellschaft verpflichtet fühlten ihren Kindern Kultur etwas näher zu bringen, versuchen mich mit ihren von Apfelsaft klebrigen Händen zu betatschen.
Ja, das ist wirklich das, was ich mir jeden Tag auf´s Neue einrede, wenn junge Kunststudenten sich so dicht vor mich beugen, dass sie jeden Pinselstrich von mir sehen können. Wenn ich mich quasi nackt vor ihnen präsentieren muss.
Wenn ich den süßlichen Atem schon riechen kann.
Das ist aber auch das, was ich mir zu flüstere, wenn ich an längst vergangene Jahrhunderte denke. Wenn mich die Erinnerung an imposante Schlösser, die ich einst schmückte, überkommt.
Wenn ich daran denke, wie ich noch verehrt oder bewundert wurde und für Macht, Ruhm und vieles mehr stand.
Und tatsächlich, meistens hilft mir der Gedanke, dass das alles kein Verdammnis ist wirklich. Leute sorgen dafür, dass ich ewig lebe. Sie restaurieren mich, sie schützen mich vor der Sonneneinstrahlung, alles machen sie, damit ich ewig lebe.
Manchmal nagt dennoch ein dunkler Hintergedanke an mir. Denn mir erscheint das ewige Leben eher als Konservierung. Als wäre meine einzige Aufgabe den Zeitgeist meiner Entstehungsepoche für andere zugänglich zu machen. Als wäre ich nichts anderes als eine Konservendose.
Besonders schlimm erscheint mir meine Lage, wenn ich die Bank mir gegenüber sehe. Gerne würde ich mich mit ihr unterhalten. Würde sie fragen, wie sie das findet, den ganzen lieben langen Tag von irgendwelchen Menschen besetzt zu werden.
Einen Freund zu haben, hier in der Ewigkeit, ja das wäre schön. Jemand mit dem man die ewige Einsamkeit teilen könnte.
Doch bleibt mir dieses Vergnügen verwehrt. Ich bin gefesselt an meinen Platz mit nur einem tröstlichen Gedanken.
Das eigene Schicksal und die eigene Verdammnis sind auch bloß Freunde in der Ewigkeit.
Titel: Irgendein Gemälde
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Der Matsch
Die Umgebung in die er blickte, war in ein undefinierbar, blendend helles schwarz getaucht. Es war nicht dunkel, sodass er alles um ihn herum sehen konnte. Er hatte auf eine Art das Gefühl, dass das schwarze wabernde etwas in der Luft, zu seinem neuen Licht geworden war. Es drang kriechend langsam in seine Augen ein und ließ ihn die Schwärze immer klarer sehen. Er senkte den Blick auf den Boden auf dem er stand. Genau genommen war es kein wirklicher Boden. Es war eine grau-schwarze Masse, in welche seine Schuhe, sehr langsam, immer weiter einsunken. Als hätte man sehr fein gemahlenen Sand mit zähflüssigem, schwarzen Erdöl gemischt. Auf dem Matsch verteilt lagen viele, kleine, weiße Zettelchen. Er wusste nicht weshalb, aber er verspürte den Wunsch die Zettelchen an sich zu nehmen. Er bewegte sich auf den ersten Zettel zu. Es fiel ihm schwer. Der Matsch schien ihn daran hindern zu wollen, zum Zettel zu gelangen. Mit etwas Anstrengung erreichte er den kleinen Zettel und war sehr zufrieden mit sich. Als er den Zettel an sich genommen hatte, merkte er das nur ein Zettel nicht genug war. Er wollte sie alle aufsammeln. Dabei vergaß er die Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, nur den ersten Zettel aufzusammeln. Er mühte sich ab und kam sehr langsam voran. Er wurde immer unzufriedener und verzweifelter angesichts der schier unendlich scheinenden Menge an Zetteln, die er egal wie stark er sich bemühte, niemals alle einsammeln würde. Zuerst war er nur etwas enttäuscht, aber je mehr Zettel er besaß, desto unzufriedener wurde er und desto mehr Zettel wollte er haben. Trotzdem versuchte er immer mehr und immer schneller Zettel zu sammeln. Er kämpfte sich durch den Matsch als sei er unermüdlich. Er wurde immer langsamer, je verbissener er versuchte die Zettelchen aufzusammeln. Nachdem er unter großer Anstrengung einen weiteren Zettel aufgehoben hatte, machte er notgedrungen eine kleine Pause, denn seine Kräfte waren erschöpft. Er schaute auf und sah, dass er nicht alleine war. Das Matschfeld war voller Menschen, die Zettel aufsammelten und allesamt unzufrieden waren. Er sah auch, dass selbst wenn alle Menschen sich abmühen würden, die Zettel niemals alle aufgesammelt werden könnten, es waren zu viele und sie schienen sich zu vermehren. Er verzweifelte. Er fragte sich, wozu er sich abmühte und wieso er nicht einmal aufgeschaut hatte. Noch demotivierter begann er seine Arbeit von Neuem. Mit jedem Schritt schien der Matsch immer klebriger und zäher zu werden. Er sank immer tiefer ein und konnte sich immer schwerer befreien. Seine Gelenke schmerzten. Er blieb stehen. Er sah sich seine gesammelten Zettel an. Es waren viele. Aber es waren nicht genug. Er schaute auf die unmöglich hohe Zahl an Zetteln auf dem Feld. In seiner Erschöpfung legte er die Zettel ab. Sie waren so schwer geworden. Er merkte, wie der Matsch weniger klebrig wurde und ihn etwas freizugeben schien. Er hatte beinahe das Gefühl zu schweben, so leicht wurde sein nächster Schritt. Er zog seine Schuhe aus und begann zu schweben, er sah alles von oben und lachte, über die dummen Menschen, die sich immer mehr abmühten und denen es doch nichts brachte. Er wurde rachsüchtig. Die anderen hatten ihn glauben lassen, dass man Zettel sammeln müsse, welchem Zweck dies dienen sollte war ihm gänzlich unverständlich. Er nahm sich etwas Matsch und bewarf sie damit. Er konnte es nicht ertragen sie weiter sammeln zu sehen. Hatte er das Rätsel denn nicht für sie alle gelöst? Er lachte hysterisch und konnte nicht mehr damit aufhören. Er überschlug sich in der Luft und warf die anderen mit Matsch ab. Die anderen fingen an ihn auszulachen und das Gelächter klingelte so schrill wie die Schulglocke in seinen Ohren. Als einer der anderen- , der, der vor der Sammelwand für die Zettel stand, ihn nicht mehr aushielt. Er befahl ihm seine Stifte aufzuheben, in seine Federmappe einzuräumen und das Theater zu beenden. Die Zettel verschwommen vor seinen Augen wieder zu Stiften und der Matsch verwandelte sich in hässlich grünes Linoleum. Mit dem Schwindel der Illusion,blickte er in das alte Klassenzimmer
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Gelbe Tage
Hektisch durchforstete die Mutter ihre große schwarze Tasche nach den Hausschlüsseln. Sie fand alles- außer ihre Schlüssel: ihr Portemonnaie, ihren Impfausweis, zerknüllte Kassenbons, die sie schon längst hätte entsorgen sollen und was machte eigentlich die Brotdose hier? Genervt von ihrer Erfolglosigkeit, der riesigen Tasche, die alles verschlucken zu schien und den Nackenschmerzen, die die diese immer verursachte, wurde sie von dem hilfesuchenden Jammern ihrer Tochter unterbrochen. Wie oft sollte sie noch bestätigen, dass sie weder ihr Mini-Ausmalheft, noch ihren Labello gesehen hatte? Geduldig besänftigte die Frau ihre Tochter. Sie beobachtete das gerade mal ein Meter große Kind mit seiner kleinen gelben sternförmigen Tasche mit Glitzer-Riemchen. Es strahlte das Selbstbewusstsein aus, das nur von dem vermeintlichen Gefühl von Verantwortungsbewusstsein und Wichtigkeit stammen konnte, als es durch den Flur stolzierte. Warum wollte sie sich unbedingt diese Last aufbürden? Warum bestand sie immer darauf ihre kleine Tasche zu tragen? Kopfschüttelnd führte sie ihre Suche fort und ließ ihren Blick über den Hausflur schweifen. Ein bestimmtes Bild, das als Deko die Wand verzieren sollte, fing ihre Aufmerksamkeit. Es war ein Kinderfoto. Von ihr. Sie trug dieselbe gelbe sternförmige Tasche mit demselben Glitzer-Riemchen und derselben wichtigtuerischen Miene. Melancholisch betrachtete sie ihr große schwarze Tasche. Sie vermisste die gelben Tage. Eines Tages muss wohl jeder seine Sternentasche aufgeben.
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Dr. Kaypak betrat energisch den Raum. Not OP. sie schaute auf die Unterlagen der Patientin. Name: Dr. Zoe Kaypak.
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Heute räumt er sein Zimmer auf. Der kleine Raum war ihm in der letzten Zeit sehr vertraut geworden. Er führt ein geordnetes Leben, dachte er, während er durch die Gitterstäbe aus dem Fenster schaut.
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Firuze lief zitternd in die Küche. Ihr Mama stand da bereits. “Mama, ich bin lesbisch”. “Ich auch”, sagte der Hund. “ Hashtag no homo tho!”.
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Sie kam nach Hause und legte Schlüssel und Jacke im Flur ab. Sie freute sich auf ihren Feierabend. Ein weiterer Tag war vorbei. Erika speicherte und schloss das Internetfenster.
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18:50 Uhr, die Tür geht auf, ein Mann mit einem langen, weißen Rauschebart und einer Mütze tritt ein. Er erzählt eine Geschichte und schmeißt mit Sand um sich. Alle Kinder schlafen ein.
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Endgame
Betty stand alleine auf der Straße. Nur Angus schaute sie mit rot glühenden Augen an. Der Endgegner aus ihrem Computerspiel.
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kein Titel
Zusammen stehen sie am Fenster vor ihnen die Weite der Stadt.
Glücklich betrachtet sie ihre Hand und das Versprechen aneinander.
“Wer trägt da meinen Ring, Schatz?” hört er aus dem Hintergrund…
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