#SimplonPass
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benkaden · 2 years ago
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Ansichtskarte
6202 Col du Simplon (2005 m) Hôtel Simplon-Blick
Lausanne: Marcel Rouge, Editeur
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yorik59lene · 21 years ago
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Kaspar Stockalper (1609–1691) brachte um 1640 die Globalisierung in die Alpen. (Bild: Thomas Andenmatten / Museum Stockalperschloss)
Der erste Europapolitiker von Brig
Wie ein Walliser während des Dreissigjährigen Kriegs zum reichsten Mann des Alpenbogens wurde, ihn Louis XIV. zum Ritter schlug – und er schliesslich tief fiel
Kaspar Stockalper macht mitten im Dreissigjährigen Krieg den Simplonpass zu einer Hauptachse Europas. Er verkehrt mit Kaisern und Königen, wird unermesslich reich – und fällt tief. Ein Politthriller, der bis heute nachwirkt.
Helmut Stalder, 30.10.2019
Wer auf der alten Simplonstrasse vom Pass hinuntersteigt und auf halber Höhe in die Weite des Rhonetals blickt, sieht es sofort: Der Stockalperpalast, der sich über das Städtchen Brig erhebt, ist noch heute vollkommen überdimensioniert für den kleinen Ort am Fuss des Simplons. Wie mussten sich erst ahnungslose Reisende vor 350 Jahren gewundert haben, als sie das Schloss in seiner feudalen Grösse und Pracht erblickten. Mitten im Wallis hat Kaspar Stockalper um 1660 den grössten weltlichen Barockbau des Alpenraums errichten lassen, ein alpines Versailles mit goldenen Zwiebeltürmen, eleganten Arkaden und einer Parkanlage mit Springbrunnen, künstlichen Wasserläufen und einem Tiergarten. Stockalper, der grösste Unternehmer, Handelsherr und Machtmensch des Wallis im 17. Jahrhundert, baute hier eine übersteigerte Allegorie seines Reichtums, seiner Macht und seiner Person. Im Zenit glaubte der tiefreligiöse Katholik gar, er könne sich auch noch das Himmelreich erkaufen.
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Mit seinem überdimensionierten Schloss in Brig schuf sich Kaspar Stockalper vom Thurm sein alpines Versailles. (Bild: Thomas Andenmatten)
Stockalper war eine Ausnahmegestalt im Wallis. Und nicht nur das. Der Dreissigjährige Krieg, der sich derzeit zum 400. Mal jährt, wirft ein neues Schlaglicht auf ihn und zeigt: Mehr als bisher wahrgenommen war er eine europäische Figur. Er erkannte die Chancen, die der Simplon in diesem Krisenjahrhundert bot, und betrieb von Brig aus ein heikles und zugleich äusserst lukratives Balancespiel zwischen den Grossmächten. Damit trug er wesentlich dazu bei, dass das Wallis nicht in den Kriegsstrudel hineingezogen wurde und die Schweiz 1648 letztlich als souveräner Staat aus dem europäischen Ringen hervorging.
Geopolitik aus Brig
Stockalpers Aufstieg führt rasch und steil empor. Geboren wurde er 1609 in Brig als Sohn einer Patrizierfamilie, die einst die Stockalpe am Simplon bewirtschaftete. Sein Vater starb früh und hinterliess ihm einiges an Startgeld. Als Kaspar Stockalper 1628 als knapp 20-Jähriger von seiner Ausbildung an der Jesuitenakademie in Freiburg im Breisgau zurückkehrt, verfügt er über eine solide humanistische Bildung, spricht sechs Sprachen und ist entschlossen, «mich in Brigs Politik einzumischen». Dieser Entschluss führt ihn mitten in die Politik der rivalisierenden Grossmächte hinein.
Zu der Zeit gehören zur spanischen Linie des Hauses Habsburg das Kernland Spanien auf der iberischen Halbinsel, die Königreiche Neapel und Sardinien, das Herzogtum Mailand und die spanischen Niederlande am Ärmelkanal. Die alpinen Landkorridore sind für Spanien als Verbindungslinien zwischen den verstreuten Herrschaftsgebieten unerlässlich. Frankreich sieht sich eingekreist, will die spanische Dominanz brechen und ist dazu eine Koalition mit der Republik Venedig eingegangen. Stockalper erkennt klar, dass dem Verkehrsweg über den Simplonpass und durch das Wallis wegen der «Kurtze und mhere Sicherheit der Strassen» geostrategische Bedeutung zukommt und dass er in Brig an der Schlüsselstelle sitzt.
Diese günstige Konstellation gilt es zu nutzen. Umso mehr, als in den östlichen Alpen die Drei Bünde mit ihrem Untertanengebiet Veltlin und ihren Passrouten in die Kriegswirren gerissen werden und die dortigen Pässe unbenutzbar sind. Wenn es Stockalper gelingt, die Simplon-Achse in die Hand zu bekommen und den Handel zwischen Oberitalien und dem nordwestlichen Europa auf diese Route zu ziehen, wären hohe Profite zu erzielen und grosser Einfluss zu gewinnen.
Ein Coup macht ihn europaweit bekannt
Stockalper reist zunächst ins spanische Burgund, durch Frankreich, Belgien, in die spanischen Niederlande bis an die Kanalküste, macht sich in den Zentren des Fernhandels mit den Marktverhältnissen vertraut und knüpft Geschäftskontakte. Er geht eine Partnerschaft mit einem Transportkonsortium in Antwerpen und mit einem Handelshaus in Solothurn ein, um am Simplon eine Alternative zum Gotthardweg zu bieten. Im März 1634 gelingt dem 25-Jährigen ein Coup. Er erhält vom Turiner Hof einen prestigeträchtigen Auftrag. Er soll die Bourbonen-Prinzessin Marie-Marguerite de Carignan, Gattin des Grafen von Savoyen und im vierten Grad verwandt mit dem französischen König, mit ihrem 50-köpfigen Gefolge über den verschneiten Simplonpass nach Domodossola bringen. Er erledigt den Geleitzug mit 150 Reit- und Lastpferden und der Unterstützung von 200 Helfern in zwei Tagen. Dafür erhält er ein fürstliches Honorar von 200 Silberkronen und Publizität für die Simplonroute. Vor allem dehnt er damit sein Beziehungsnetz schlagartig auf die französischen, savoyischen und lombardischen Fürstenhöfe aus und gilt nun als wichtige und fähige Figur am Simplon.
Frühkapitalismus und Monopolwirtschaft
Entschlossen stösst Stockalper ins Geschäftsleben vor. Er verschafft sich das staatliche Monopol auf den Warentransport über den Pass, nimmt die Säumergenossenschaften unter Vertrag, zieht die Transportgebühren und Zölle ein. Er verlegt den mittelalterlichen Pfad auf sichereres Terrain, baut Brücken und Stützmauern, pflästert und verbreitert den Weg. In Gondo sowie auf der Passhöhe errichtet er auffällige Sustburgen, die Verkehrsfunktion haben, aber auch weitherum sichtbare Zeichen seiner wachsenden territorialen Kontrolle sind. Bald übernimmt er weitere Monopole wie jene für Lärchenharz, Zunderschwämme und Schnecken, eine begehrte Delikatesse in der Fastenzeit. Mit dem anziehenden Warenverkehr sprudeln die Einkünfte. Was er nicht in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur investiert, nutzt er als Risikokapital, um in weitere Geschäftsfelder einzubrechen. So übernimmt er die marode Eisenverhüttung in Brig und bringt diesen wichtigen Rüstungsbetrieb auf Vordermann. Schritt für Schritt baut er seine unternehmerischen Aktivitäten zu einem Mischkonzern aus, in dem sich viele Synergien eröffnen.
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Das Alte Hospiz auf dem Simplon diente dem Verkehr und machte deutlich, dass Stockalper die Transitroute beherrschte. (Bild: Christian Pfammatter)
Parallel dazu treibt Stockalper seine politische Karriere voran. Zunächst übernimmt er Ämter in seinem Gebiet, dem Zenden Brig, wird dann als Gesandter auf diplomatischen Missionen in die Eidgenossenschaft und an den französischen Hof geschickt. Auf Landesebene dient er sich durch alle Chargen bis zum Landeshauptmann, der die höchste legislative, exekutive und judikative Gewalt in sich vereint.
Früh zeigt sich das Geheimnis seines Erfolgs: Es ist die engste Verzahnung von Politik und Geschäft, die sich gegenseitig bedingen, begünstigen und hochschaukeln. Je mehr er seinen politischen Einfluss ausdehnt, desto mehr kann er sich geschäftliche Opportunitäten eröffnen, meist abgesichert mit staatlichen Privilegien und Preisgarantien. Und je mehr Geld er erwirtschaftet, desto mehr politischen Einfluss kann er sich verschaffen. Mit einer ausgedehnten Klientelwirtschaft entwickelt er ein ausgefeiltes «System Stockalper», das eine Vielzahl von Profiteuren, Loyalen und Abhängigen erzeugt.
Blutexport und Weisses Gold
Ein lukrativer Zweig in Stockalpers Unternehmenskonglomerat ist das Geschäft mit Söldnern, in das er 1640 expandiert. Die europäischen Rivalen begehren die Reisläufer aus den Bergen, insbesondere Frankreich, das mit der Eidgenossenschaft und dem Zugewandten Ort Wallis seit langem einen Allianzvertrag für die Werbung von 6000 Söldnern jährlich hat. Wenn sich in der Eidgenossenschaft Lieferengpässe ergeben, weicht der französische König gern auf Walliser Freikompanien aus. Für die beteiligten Kompanieinhaber und Offiziere aus den regimentsfähigen Familien im Wallis sind die Solddienste seit je eine wichtige Einnahmequelle und auch ein Weg, sich mit einem standesgemässen Beruf als Truppenführer Ruhm und Ehre zu erwerben. Die Ehre des Feldes liegt Stockalper nicht so sehr, vielmehr jedoch die Mehrung des Geldes. So führt er selbst keine Truppen, sondern stellt sie Frankreich und Savoyen zur Verfügung, indem er sie an Kommandanten vermietet. Dies ermöglicht ihm Gewinnmargen bis zu 20 Prozent bei geringem Risiko. Zudem kann er Pensionen und Posten verteilen und sich damit die Walliser Elite verpflichten.
So richtig in Fahrt kommt Stockalpers Multiunternehmen, als er 1647 das wichtigste staatliche Monopol übernimmt: die Versorgung des Wallis mit Salz, das für die Viehzucht und als Konservierungsmittel lebenswichtig ist. Wegen der entlegenen Bezugsquellen erfordert Salz weitgespannte Geschäftsbeziehungen und Kontakte auf staatlicher Ebene. Es braucht eine flächendeckende Vertriebslogistik im Wallis und viel Kapital, um Einkauf und Lagerhaltung vorzufinanzieren. All das hat Stockalper zu bieten, so dass er als Salzherr zur wichtigsten Figur im Land aufrückt. Er importiert Salz je nach Marktlage günstig in Frankreich oder in Italien über seinen Simplon, verteilt es im Wallis zu garantierten Preisen und macht so oder so den grossen Schnitt.
Neutralität als Geschäftsmodell
Der eigentliche Motor seiner Geldmaschine ist die Verbindung von Simplontransit, Salz und Söldnerwesen. Mit diesen drei Elementen laviert Stockalper geschickt zwischen den Grossmächten: An den französischen König liefert er Söldner gegen billiges Salz und Handelsprivilegien. Immer wieder meldet der französische Ambassador nach Paris, «Stockalper gouverne le Valais» oder «Stockalper est le chef du pays du Valais». Man solle dafür sorgen, dass er billiges Salz bekomme, sonst platze der Soldvertrag. Ähnlich verhandelt Stockalper auch mit Spanien-Mailand. Dort gewährt er gegen billiges Salz Truppendurchzüge über den Simplon, auf die die habsburgische Seite angewiesen ist. So macht er sich unter Wahrung einer politisch-geschäftlichen Neutralität über Jahre auf beiden Seiten nützlich, hält die Grossmächte von Interventionen ab – und sahnt dabei kräftig ab.
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Der Simplonpass wird im 17. Jahrhundert zur wichtigen europäischen Transitachse
Die rasante Expansion der stockalperschen Unternehmungen ist aus seinen Handels- und Rechnungsbüchern ersichtlich, die er von seinem Geschäftseinstieg 1634 bis zu seinem Tod 1691 führte und die zu weiten Teilen im Stockalperarchiv in Brig erhalten sind. Auf rund 8000 meist zweispaltig und mehrsprachig beschriebenen Seiten hielt er Tag für Tag Transaktionen, Geschäfte, Schulden, Guthaben, Pläne, Korrespondenzen und wichtige politische Ereignisse im Wallis und in Europa fest, so dass sich sein Geschäftsgebaren und seine politischen Winkelzüge detailliert nachvollziehen lassen. Seine Beziehungen reichen von Lyon über Paris und Brüssel bis an den Ärmelkanal nach Antwerpen, nach Savoyen und Südfrankreich, tief in den Süden Spaniens, nach Mailand, Venedig, Genua, Rom, Neapel bis Sizilien sowie nach Augsburg und Wien.
In einem ständigen Balancespiel zwischen den Grossmächten macht sich Kaspar Stockalper auf allen Seiten nützlich und sahnt dabei kräftig ab.
Damit umfasst sein Handlungsfeld auf dem fragmentierten westlichen Kontinent die habsburgische wie die französische und die savoyische Seite, und alle wollen sich den Herren vom Simplon gewogen machen. So ernennt der französische König Louis XIV. ihn zum Ritter des Sankt-Michaels-Ordens. Papst Urban VIII. macht ihn zum Ritter vom Goldenen Sporn. Der Herzog von Savoyen macht ihn zum Baron, indem er ihm gegen den Erlass von Schulden die Baronie von Duingt am Lac d'Annecy übergibt. Und der römisch-deutsche Kaiser Ferdinand III. erhebt ihn in den erblichen Adelsstand des Reichsritters. Stockalper darf nun den Adelstitel Kaspar Stockalper vom Thurm tragen und sich mit einem Wappen schmücken, das, wie er sagt, «einem Fürsten gemess» ist.
Selbst verursachte Immobilienteuerung
Sukzessiv baut Stockalper seinen Mischkonzern zum Imperium aus. Söldner und Salz lässt er sich in harter Münze bezahlen. Dadurch entgeht er der chronischen Bargeldknappheit jener Zeit, ist immer liquide und bestimmt auch den Devisen- und den Geldmarkt. So risikofreudig er sein Geschäftsgebaren in frühkapitalistischer Manier auf Gewinnmaximierung ausrichtet, so konservativ ist seine Anlagepolitik. Getreu seinem Wahlspruch «Nichts ist beständig ausser Grund und Boden» kauft er Grundstücke, Ländereien, Weinberge, Obstgärten, Häuser und Palazzi zusammen, wo er sie nur bekommen kann. Die erprobte Methode dazu ist die Schuldenfalle: Er gewährt systematisch kleinen Bauern und klammen Mitgliedern höhergestellter Familien durch Grundpfand gesicherte Kredite und lässt die Zinsen auflaufen. Wenn Schuldner zahlungsunfähig werden, zieht er ihnen den Boden unter den Füssen weg und verpflichtet gleich noch die überzähligen Bauernsöhne als Kanonenfutter in seinen Kompanien. Seine Gier nach Grundbesitz ist so gross, dass er im Wallis selber eine Immobilienteuerung auslöst und ins Val d'Ossola ausweichen muss. Schliesslich besitzt er so viele Grundstücke, dass er von Mailand bis Lyon stets in eigenen Wänden nächtigen kann.
Dank seiner Grundwerte kann er riesige Summen absichern. Damit entwickelt sich sein Multiunternehmen immer mehr zur Handels- und Kreditbank. Seine Finanzkraft übersteigt bald jene aller nobler Familien im Wallis sowie der Landeskasse um ein x-Faches, so dass er die Geldpolitik des Landes bestimmt und als Privatmann die Funktion einer Notenbank übernimmt. 
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Der grosse Arkadenhof des Stockalper-Schlosses hat keinerlei Funktion. Er dient einzig der Selbstdarstellung seines Erbauers. (Bild: Christian Pfammatter)
Gottes Günstling soll abkassieren
Kaspar Stockalper ist im Geschäftsleben ein knallharter Kapitalist und hat keine Skrupel, Konkurrenten auszustechen, Menschen in Abhängigkeit zu treiben und Notlagen nicht nur auszunutzen, sondern selbst zu erzeugen. Im Politischen macht er sich Leute gefügig durch Drohungen, Patronage, Begünstigung, Schmiergelder, Stimmenkauf oder blanke Bestechung. Das europäische Blutvergiessen ist die Grundlage seiner Gewinne an der Transitachse, gefallene Söldner sind blosse Ausfallrisiken in der laufenden Rechnung, opportunistisch spielt er Frankreich und Spanien-Mailand gegeneinander aus. Er türmt hemmungslos Reichtümer auf, stolziert mit Titeln herum, steckt enorme Summen in protzige Paläste. Er stiftet Kirchen, Klöster und Schulen und erheischt mit kalkulierter Wohltätigkeit die ewige Gefolgschaft seines Umfelds. Gleichzeitig ist er ein durch und durch frommer Mann, der sein spirituelles Leben minuziös plant und täglich um die Vergebung seiner Sünden betet.
Solche Widersprüche sind in Stockalpers Universum jedoch keine. Er ist vielmehr tief überzeugt, dass irdisches Gewinnstreben und die Erlangung himmlischer Seligkeit aufs Engste zusammenhängen und in seiner Person ihre reinste Verkörperung finden. Dies fasst er in einem lateinischen Sinnspruch zusammen: «Sospes lucra carpat – Gottes Günstling soll die Gewinne abschöpfen». Der Satz erfasst seine wirtschaftsethische und spirituelle Lebenshaltung in nur drei Wörtern, versöhnt alle Widersprüche, ist Rechtfertigung und Auftrag – und er ist ein Anagramm seines Namens. Stellt man die Buchstaben um, erhält man «Casparus Stocalper». Gottes Günstling hat aus seiner Sicht die Aufgabe, Gewinne anzuhäufen. Tut er dies nach Kräften, belohnt ihn Gott mit diesseitigem Reichtum und jenseitigem Heil. Stockalper, der diese Heilsökonomie aus der jesuitischen Wirtschaftsethik der iberischen Spätscholastik ableitet, versteht das Geldscheffeln als gottgefälliges Werk, all die angehäuften Preziosen als Ausdruck von Gottes Gnade und den Reichtum als Eintrittsticket fürs Himmelreich. «Nomen et Omen» setzt er ans Ende seines Wahlspruchs. Sein Name ist zugleich Programm, Legitimation und Vorzeichen der ewigen Seligkeit. Und der protzige Palast in Brig mit den Türmen, die wie direkte Antennen zu Gott emporragen, ist ein steingewordenes Abbild der Geisteshaltung seines Erbauers, der sich hier zum ungekrönten Sonnenkönig von Gottes Gnaden aufschwingt.
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«Gottes Günstling soll die Gewinne abschöpfen» – Lebensmotto und Anagramm von Kaspar Stockalper. (Bild: Helmut Stalder)
Sturz und Exil
1677 haben die Führungsfamilien im Wallis genug von Stockalpers Dominanz. Die meisten Landratsabgeordneten stehen bei ihm in der Kreide, sind seiner Willkür ausgeliefert und müssen ihre soziale Deklassierung fürchten, wenn es ihm beliebt. Auch die Zenden, der Bischof und unzählige Einwohner des Landes sind bei ihm verschuldet. Bisher erzeugte Stockalpers System des Klientelismus und der Kettenverschuldung viele Abhängige. Doch jetzt besteht für einen grossen Teil der Elite die Aussicht, seine Übermacht zu brechen, Schulden abzuschütteln und selbst an die Futtertröge zu kommen. Es kommt zu einer Verschwörung, bei der die führenden Leute der unteren Zenden in einem politischen Handstreich Stockalpers Entmachtung planen. Im Landrat im Mai 1678 anlässlich seiner Wiederwahl als Landeshauptmann legen sie eine lange Liste mit Anklagepunkten vor, darunter den Missbrauch des Salzmonopols, Veruntreuung von Geldern aus dem Söldnerwesen. «Der grosse Reichtum und der Einfluss Stockalpers bedeuten eine Gefahr für den Staat. Zur Alleinherrschaft im Wallis fehlt ihm nur noch der Titel», heisst es. Zudem habe er Verbrechen gegen den Staat begangen, darauf steht die Todesstrafe.
«Wie der Schatten dem Körper, so folgt der Neid dem Erfolg.»
Kaspar Stockalper
Stockalper wird wochenlang inhaftiert, aller Ämter enthoben und verliert seine Monopole. Kommissäre werden ins Schloss geschickt, um seinen Besitz zu inventarisieren. Er muss die Zenden mit hohen Strafzahlungen abfinden. Gleichzeitig rollt eine Lawine von Zivilprozessen an, in denen die neu gewählten Landeshäupter, Gläubiger, Schuldner und Gegner und ehemalige Freunde sich an der Vermögensmasse gütlich tun. Sämtliche Immobilien von Goms bis St. Léonard haben einen Wert von 2 200 200 Pfund oder 122 233 Kühen. Im Sommer 1679 wird erneut der Vorwurf des Majestätsverbrechens erhoben, diesmal mit Vorladungen und Haftbefehl. Jetzt setzt sich Stockalper ab nach Domodossola, wo er längst einen Palazzo besitzt und auch schon die meisten Wertsachen in Sicherheit gebracht hat. Fünf Jahre verbringt er im Exil, wo er als Grossgrundbesitzer und Mäzen freudig aufgenommen wird und die Protektion des Mailänder Hofs geniesst. Darben muss er keineswegs, auch seine in Brig verbliebene Familie nicht, der ein rechter Anteil des Vermögens und das Schloss erhalten bleibt.
Helmut Stalder zeichnet in einer neuen Biografie das Leben von Kaspar Stockalper nach, das geprägt ist von unternehmerischem Mut und raffiniertem politischem Kalkül, von Prunksucht und religiöser Inbrunst. Helmut Stalder: Der Günstling – Kaspar Stockalper. Eine Geschichte von Raffgier, Macht und Hinterlist. Orell-Füssli-Verlag, Zürich 2019, 28 Franken.
Nach fünf Jahren will er in die Heimat zurückkehren. Als Bedingung verlangt die Obrigkeit einen «civilischen Submissionsbrüf», in dem er anerkennt, dass alle Strafen gegen ihn legitim waren, und gelobt, sich künftig unterwürfig zu verhalten. Wie es seine Art ist, schickt er ein eher rechthaberisches als demütiges Schreiben, macht sich ohne auf die Erlaubnis zu warten auf den Rückweg – und zieht im Triumph in Brig ein. Danach lebt er sechs Jahre ruhig auf seinem Schloss und mischt sich nicht mehr in die Politik ein. Stockalper stirbt 1691 im greisen Alter von 82 Jahren und wird in der von ihm gestifteten Pfarrkirche von Glis beigesetzt.
Stockalper war zu seiner Zeit im Wallis ein singuläres Phänomen. Er hat erkannt, dass die Schweiz als kleines Staatswesen im Zentrum des Kontinents ihre Existenz zwischen den Grossmächten der Lage an den Alpenpässen und dem klugen, man kann auch sagen opportunistischen Umgang mit seinen Nachbarn verdankt. So konsequent wie keiner vor und nach ihm hat der Briger Europapolitiker der ersten Stunde mit einer Neutralitätspolitik avant la lettre die Möglichkeiten der Zeit ausgenutzt – bis er auf ein gesellschaftsverträgliches Mass zurückgestutzt wurde.
Kaspar Stockalper: Der erste Europapolitiker von Brig
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farkrad · 1 year ago
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Runde 8 - Tag 13
So, heute mal kurz gefasst und mehr Bilder 😁. Los ging es mit komplett nassem Equipment hoch auf den simplon Pass, dann zum Lago Maggiore und von hier aus über den Gotthardt Pass zum Züricher See 😅.
Nichts spannendes passiert nur viele tolle Aussichten und Kurven. Also ganz entspannt die letzten Pässe mitnehmen bevor mich Flachland deutschland wieder einholt 😉
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Blick vom Zelt um 6 Uhr morgens
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Simplonpass
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Gotthardpass
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themotorbikechannel · 8 months ago
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SOLO MOTORCYCLE CAMPING E03 - Oberalp-, Simplon-, Great St. Bernhard Pass, Matterhorn, Aosta Valley https://themotorbikechannel.com/wp-content/uploads/2024/10/1729216820_maxresdefault.jpg Source: SOLO MOTORCYCLE CAMPING E03 – Oberalp-, Simplon-, Great St. Bernhard Pass, Matterhorn, Aosta Valley by Mike on Tour. Motorradreisen, Abenteuer + Reviews. Please don’t forget to give the Video a “Like” on Youtube and subscribe to the channel! 🎟️🤠📸 https://www.instagram.com/m_2_k/ #harleydavidson #panamerica #panam #ktm #superadventure #readytorace #ducati #multistrada #multistradav4s #r1300gs #r1250gs #bmwmotorrad #bmw #motorcycle […] #1300gs #adventure #AostaValley #bmw #bmwmotorcycle #bmwmotorrad #Camping #CampingMonteBianco #ColdIzoard #ColdelIseran #ColduGalibier #ColduMontCenis #europe #Gotthardpass #GreatSt.BernhardPass #grimsel #Grimselpass #gs1250 #gs1300 #HarleyDavidson #italy #ktm #Matterhorn #Motorcycle #mountainpasses #nufenen #Nufenenpass #OberalpPass #r1250gs #r1300gs #SImplonPass #solo #solomotorcycleadventure #StelvioPass #superadventure #Sustenpass #switzerland #travel #vlog https://themotorbikechannel.com/solo-motorcycle-camping-e03-oberalp-simplon-great-st-bernhard-pass-matterhorn-aosta-valley/?feed_id=14535&_unique_id=6711c17e0afd7
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toeffliladies · 11 months ago
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7. Tag Montag, 22. Juli 2024
Domodossola - Crevoladossola - Iselle - Simplonpass - Ried-Brig - Brigerbad
75 km
Einen wunderschönen guten Morgen Domodossola ☀️
Endlich Sommer! Frühstücken in Shorts, Flip-flops und T-Shirts. Volle Kraftaufnahme für unseren nächsten Pass „Sempione“.
Wiedermal die Mofas beladen (im Hinterhof) und inspizieren.... Und ohhh..weh... gemäss unserer Start-Checkliste fehlt eine Schraube am Tank zum Lenker an Béa‘s Sachs Prior 🙈
Was tun... ? Freundlicherweise kam uns der Frühstückschef zur Hilfe.
Mit einem improvisierten "Hilfskonvoi" fuhren wir zum Moto Mania in Crevoladossola. Mega spontan fand der Mechaniker eine Schraube in der richtigen Grösse, nur noch rasch kürzen und nachschleifen... E tutto bene 🍀 ein Händedruck als Dank war genug... (es gibt sie noch die GUTEN Menschen) 💖
Nun nichts wie los..... Brumme-di-brummm... Ungeheuer schnell waren wir bereits in Iselle... Blau und grüne Strassenbeschilderungen sind in der 🇨🇭 und 🇮🇹 nicht dieselben… Mit leichtem Durst landeten wir in Iselle di Trasquera in einem kleinen typischen italienischen Bar-Restaurant auf der Terrazza zwischen Strasse und dem Fluss Diveria... BuDer Kellner: „Buongiorno, Primi-Piatti: Penne o Spaghetti pomodoro, all’arrabbiata, aglio-olio.. Secondi piatti Scaloppini........... STOPP!.. 💞
Allora solo Primi-piatti... E l’acqua... e rosato. Tutto bene e buono... Es war soooooo was von echt und gemütlich 🍀✨und die goldige Mama, die mithalf…
Neu gestärkt fuhren wir über die Schweizergrenze, wo wir zum ersten Mal persönlichen Kontakt mit einem Walliser-Zöllner hatten. Beim Stopp an der Grenze schaute er uns ganz ernst an und ging um unsere "Last - 🐎" (Panik - alles Auspacken, den vergessenen Mofa Ausweis nicht-zeigen.... 😅)
Nein, wollte nur wissen woher wir kommen.... Auf unsere Antwort hin, meinte er: in welchem Jahr wir gestartet sind 🤣 und wünschte uns eine gute Reise. „Seid vorsichtig, es hat viel Verkehr auf dem Pass „🤗. „Ja, machen wir“, (Papi).
Baustellen, Menschen, welche Smpeln ersetzten, Ampeln, Arbeitsverkehr, Touristen, Baustellen, Fahrradwege, Mofa Verbote, wieder Baustellen, etc... Trotz aller Hürden kamen wir auf dem Simplonpass an... 🙌 Ufff, geschafft... Nach unserer obligatorischen Pause 😜🥃🥃
ging es runter... Oh, nein... wieder Baustellen, Verkehr, Lastwagen.... Über die swiss "Golden-Gate-Bridge" / Ganterbrücke (Walliserdeutsch Ganterbrigga) in Ried-Brig bis uns endlich eine mofa-freundliche Alternativ-Route begegnete...
In Brig gab es wiederum mofa-fahr-technische Hindernisse, bis wir die Stadtpolizisten direkt fragten, wie wir korrekt nach Brigerbad kommen würden. Danke👌🙏!
Beim Hotel Römerhof handelte es sich um ein Hotel mit Self-Checkin / Selbsteintritt / Selbstabfertigung: Eingangs-Türcode per Telefon, Zimmerschlüssel lag bei der Reception beteit in einem Fächli. Auch das haben wir geschafft 💪
Zum Abendessen ging es in das Restaurant Traube, nur 400 Meter entfernt, wo wir uns ein so was von leckeres Essen gönnten😃, während unsere Mofas sich in der separaten Garage in einem Neubau erholen durften.
.... Wir sind bereit für morgen.. Ihr auch?
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classicalhighways · 2 years ago
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Hauptstrasse 9 - E 62 at Simplon Pass, Wallis/Valais, Switzerland by Edwin Flüeli
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fabricole · 3 years ago
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Beautiful today! Simplon pass.
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mafelofr · 6 years ago
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Su e giù per la Svizzera - giorno 3
Ritorno:
Andermatt
Furkapass
Simplonpass
Gravellona Toce
Torino
342 km
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bergsmotiv · 6 years ago
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Simplonpass 2005 m. Wallis
Brig-Gondo
Passo del Sempione
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italiangiftsforyou · 2 years ago
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Simplon Pass, Switzerland | Driving across the Simplon Pass from Brig to Domodossola
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blackyeti · 7 years ago
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No better place #inlovewithswitzerland #switzerland🇨🇭 #switzerland #switzerlandwonderland #simplonpass (at Switzerland) https://www.instagram.com/p/Br8KP2aAbpi/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=mn5ni529cx5u
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watchandseeamazingthings · 3 years ago
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#simplonpass #berneroberland #switzerland🇨🇭 #amazingswitzerland #amazingcolors #amazingview #sunnyday #travelmood #travelphotography (at Switzerland, Schweiz) https://www.instagram.com/p/CkaOCy9josm/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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connor-burrows · 7 years ago
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Milky way by NicolaDiNola
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farkrad · 1 year ago
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Runde 8 - Tag 12
Schon wieder Berge, wie langweilig. Nur tolle Panoramen, Kurven noch und nöcher und gutes Wetter. Da vergeht es einem ja mit der Fahrerlaune 😉.
Los ging es mit ehh zwei Aprikosencrossaints und Kaffee schwarz, werde langsam Fan davon, also vom schwarzen Kaffee, der morgendliche süßkram muss echt nicht sein aber ist halt Frankreich.
Los ging es dann nach, diesmal vorher, checken der Pässe und ole... Der große St. Bernhard ist noch dicht. Muss hier echt mal im Juli her, ganzen schönen Dinger sind zu, nur weil da ein bisschen Schnee liegt.
Also den Gaul satteln und erstmal über den kleinen St Bernardino, aber zuvor: Luft checken, gestern schon so ein komisches Arschgefühl gehabt in manchen Kurven, immer so ein leichtes wegrutschen. Zum Glück eine nicht 24/7 self-service Marken Tankstelle im Ort.
Endlich gibt es Luft.
Warum endlich? Die Spanier und Franzosen hassen genauen Reifendruck so mein Gefühl. Entweder nichts, kaputt oder mein absolutes Highlight: einfach nur ein kompressor Anschluss mit Adapter und nem auf zu Hebel?! Was zur Hölle soll ich denn damit? Kommen da nun 1 oder 10 bar raus? Wer weiß.
Aber hier, zwar kein Geeichtes, Luftgebergerät mit Anzeige. Und wie brav deutsch man so ist sein eigenes Prüfgerät lieber nochmal ranhalten, passt.
Und siehe da doch 0,2-0,3 zu wenig. Nach 2000-3000 km aber okay. Ob es das nun war mit dem Gerutschte oder nur der Kopf ist egal, fährt sich nun besser denke ich.
Genug geschwafelt, hoch auf den Pass, welcher auch noch ein bisschen Schnee hat. Doch zuvor noch ein kleiner Pass, mit genau jetzt mal mit Foto: dem verfluchten 1cm Schotter... Hass
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Und dann im Anschluss nich der große St bernhard... Tunnel, ging nicht anders aber mei. Ach ja und kleiner Wasserfall bei der Bernardino Abfahrt nach 3 km offroad entdeckt, hehe.
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Aber hier noch 100 km Schweizer Rhonetal aber diese Schweizer, gefühlt kennen die hier in der Gegend den Kreisverkehr erst seit gestern. Da wird nach links und Rechts geguckt ob einer kommt oder mhhh in 20 Sekunden könnte einer kommen, das ist mir zu hektisch... Bei 31 grad verliert man da schnell die Geduld ohne Fahrtwind.
Aber gut, im Simplon Dorf Brig-Glies Platz gefunden und Zelt steht vor dem Regen.
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Morgen dann wie vor zwei Jahren schon zu ner alten Freundin an den Zürichsee mit Umweg über den Simplonpass und dann den Gotthardt, daher vielleicht erst Sonntag nich ein Eintrag aber ich versuche es 😉
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blowwfish68 · 4 years ago
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When it snows, it snows! . . . #winterdays, #wintertime, #winterwonderland, #skiing, #letitsnow, #swissslps, #simplon, #simplonpass, #powder, #snowcoveredmountains, #powderconditions, #colors, #whitesnow, #mountainfeeling, #mountaingetaway, #mountainlife, #beautifulswitzerland, #beautifuldestinations, #wintersinswitzerland, #skiseason, #skiinglife, #lovingit to #rothwald (hier: Rothwald / Wasenalp) https://www.instagram.com/p/CJzHbxYDRwo/?igshid=9ukjl2srrr1f
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classicalhighways · 4 years ago
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Hauptstrasse 9 - E 62 at Simplon Pass, Wallis/Valais, Switzerland by Jean-François Berberat
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