#kaiserwinde
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rwpohl · 3 years ago
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morgengeschreibsel · 3 years ago
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Versuch #561: Die Teepause
Sie saß auf dem Balkon und trank Tee. Das war ihr Leben - auf dem Balkon sitzen und Tee trinken. Die Pflanzen hatte sie schon zurückgeschnitten, die Kaiserwinde links komplett entfernt, bevor sie hässlich vertrocknen würde, die großen Lavendelbüsche in den Kästen darunter zurechtgestutzt. Der Balkon war aufgeräumt, der Boden gefegt, die Seitenbegrenzungen abgewischt. Es gab nichts mehr zu tun als dazusitzen, eine Tasse schwarzen Tee in der Hand, dicke Pantoffeln an den Füßen, ein Schal und die Schultern. Auf dem Tisch vor ihr stand eine große Laterne mit einer Kerze darin. Den Tisch müsste sie auch wegräumen, bevor der Regen und Frost dem Holz schaden konnten, aber dafür war noch Zeit.
Der Herbst war dieses Jahr plötzlich gekommen, es gab keinen Übergang, an einem Tag waren es fünfundzwanzig Grad, und am nächsten nur noch zwölf, und der Wind peitschte erbarmungslos über die Dächer. Früher, als sie noch gearbeitet hatte, hätte sie sich geärgert, immerhin war der September ihr Lieblingsmonat für einen Urlaub gewesen, und bei dem Wind hätten die Wanderungen nicht so viel Spaß gemacht, aber jetzt, wo sie immer freihatte, konnte es ihr egal sein. Sie konnte sich voll darauf konzentrieren, den Wetterumschwung zu beobachten, ihn zu sezieren, als würde sie immer noch am Labortisch stehen.
Sie schlang den Schal enger um die Schultern, es war kühl, aber nicht kalt, und die frische, sonnendurchflutete Luft tat ihr gut. Die Bäume unter dem Balkon waren noch nicht vollständig gelb, aber das Grün wich schon aus ihren Blättern, und unten auf dem Rasen raschelte das vertrocknete Laub im leichten Wind. Der Tee dampfte nicht mehr, aber sie beachtete es gar nicht, sondern saß nur ruhig da, blinzelte in der Sonne und dachte an nichts.
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