#max frisch

[germanpostwarmodern]

Restaurant of the Letzigraben Open-Air Bath (1947-49) in Zurich, Switzerland, by Max Frisch

[beyourselfchulanmaria]

Yizheng Ke (b. 1988)

柯一正

Shanghai, China

The wish to walk on earth—there beneath the last firs standing in the sunshine, to smell their resin and listen to the water, which is probably roaring, to drink water.

－ Max Frisch, Homo Faber /瑞士建築師、劇作家和小說家，二戰後德語文學代表人物。其作品著重關注個人認同、道德、責任與政見等話題，富於反諷。

[pettrikor]

"Zamanın geçmekte olduğuna kendini inandırmak için tekrar tekrar kol saatine bakmak, saçma. İnsanın bir can sıkıntısı içinde ve pencerenin kıyısında duruyor ve ne düşündüğünü bilmiyor diye zamanın durduğu olmamıştır hiç."

[bluelakes-whitesnow]

This year's June aesthetic is blue and white... (2025)

[yorgunherakles]

insan mütevazılığı konusunda da kendini beğenmiş olabilir.

max frisch - günlükler

[dankefuerganzviel]

"Wir können alles von einem Menschen vergessen, nur das nicht, was er einmal über uns selber gesagt hat." - Max Frisch

[haveyoureadthisbook-poll]

[sehrmerkwuerdig]

Die Meisten verwechseln Dabeisein mit Erleben.

Max Frisch

[yorik59lene]

“Du sollst dir kein Bildnis machen” – Zu einer Notiz von Max Frisch

11. Mai 2018 Dominik Kawa

Ob auf Spaziergängen oder Reisen, im Zürcher Café de la Terrasse oder am Strand von Portofino – Max Frisch war selten ohne Notizbuch unterwegs. Sein Selbstbefund deutete auf “Graphomanie”.

Bei aller Liebe zu seiner Hermes, Remington oder Olivetti befiel Max Frisch manchmal ein “fast unüberwindlicher Ekel vor der Schreibmaschine”. Dagegen half nur eins: “Versuche mit Handschrift”.[1] Wieweit die Versuche geglückt sind, lässt sich an den Notizheften ablesen, die sich im Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek erhalten haben. Neben bunten Ringheften und schwarzen Lederkladden lagern hier auch Spiral- und Reporterblöcke. Frischs treueste Begleiter waren jedoch die blauen ‘Milchbüchlein’. Nach einer Wanderung auf dem Zürcher Pfannenstiel hielt er im Winter 1947 fest: „Das sind eigentlich meine besten Stunden: wenn ich nach langer einsamer Wanderung in einer fremden Bauernstube sitze, einen Rotwein habe u. mein blaues Heftlein“.[2]

Frisch notierte mal mit blauer, mal mit schwarzer Tinte. Gelegentlich griff er auch zum Bleistift oder genauer: zum ‚fixpencil‘, dem Bleistift des Architekten. Bereits die Titel, die er aufs Deckblatt setzte, eröffnen eine Fülle an Assoziationen: „Max Frisch, dipl. arch. / Kritik“ – „English: Wörter nach Lektüre“ – „Portofino II“ – „Spanien. (1950)“ – „’Gespenst’ / Skizzen“ – „Zeitstücke → erledigt“ – „GELD. / New York“ – „Макс Фриш“, ist da zu lesen. Zugverbindungen finden sich neben Dramenentwürfen, architektonische Skizzen folgen auf Lesefrüchte, Reisezeichnungen auf Stimmungsbilder oder Tagebucheinträge.

Eines der folgenreichsten Hefte trägt die Nummer 77 und datiert auf den 16. Juni 1945. „Über unser Leben mit den andern“ lautet der Titel des längsten Eintrags. Er beginnt mit einer Aufforderung: „Das Bild, das man sich von einem andern macht, – du sollst Dir kein Bildnis machen“. An die Losung aus dem Alten Testament knüpft eine Formel an, die zur damaligen Zeit ebenso gut von einem Pariser Existentialisten hätte stammen können: Der Mensch ist „nicht ein Festes, sondern ein Fluß von Möglichkeiten“.

Deckblatt und erste Seite von Max Frischs Notizheft H. 77 (Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek)

Max Frisch trug sich von Jugend auf mit dem Wunsch nach einer Bindung, welche nicht auf Kosten der Lebendigkeit geht. Den Appell aus dem Buch Exodus nahm er sich dafür als Leitbild. In seinen Werken griff er ihn abermals auf, wandelte ihn ab und schrieb ihn fort. Am ausführlichsten kam er im Tagebuch 1946-1949 darauf zurück, in einem Eintrag mit der Überschrift „Du sollst dir kein Bildnis machen“:

„Es ist bemerkenswert, daß wir gerade von dem Menschen, den wir lieben, am mindesten aussagen können, wie er sei. Wir lieben ihn einfach. Eben darin besteht ja die Liebe, das Wunderbare an der Liebe, daß sie uns in der Schwebe des Lebendigen hält, in der Bereitschaft, einem Menschen zu folgen in allen seinen möglichen Entfaltungen. […] Unsere Meinung, daß wir das andere kennen, ist das Ende der Liebe […]. Man macht sich ein Bildnis. Das ist das Lieblose, der Verrat.“[3]

Diese Einsicht strahlte weit aus ins Werk der Folgejahre. Dem Bildhauer Anatol Stiller redet seine Frau Julika ins Gewissen: „Jedes Bildnis ist eine Sünde. Es ist genau das Gegenteil von Liebe“.[4] Was das Paar streitend unter sich ausmacht, hebt das Theaterstück Andorra ins Gesellschaftliche. Hier setzt das biblische Gebot ein Nachdenken über das Anderssein in Gang: „Auch ich habe mir ein Bildnis gemacht von ihm“, gesteht der Pater nach Andris Hinrichtung, „auch ich habe ihn gefesselt, auch ich habe ihn an den Pfahl gebracht.“[5] Dass jedem Bildnis etwas Gewaltsames innewohnt, zeigt sich auch in der ‘Moritat’ Graf Öderland. Nun ist es der Staatsanwalt, der ein Selbstporträt ins Feuer wirft: „ich vertrage keine Bildnisse, Madame, Sie gestatten!“[6]

Vor einem Porträt des Malers Otto Dix (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Jack Metzger)

Die Frage nach dem Bild, das wir uns voneinander machen, durchzieht Frischs Werk. Wie manch andere nahm sie ihren Ausgangspunkt in einem Notizheft. Das macht die Notizen aufschlussreich für die Entstehung der Werke. Gleichzeitig stehen sie je für sich und sind weit mehr als blosse Vorstufen. Frisch selbst verstand sie als Einfälle „bevor man das Licht löscht“.[7] Diesen privaten Charakter haben sie mit dem Eingang ins Archiv hinter sich gelassen. Nunmehr geben sie den Blick frei auf eine Autorenwerkstatt, in der das Schreiben noch nicht zum ‚Bildnis‘ erstarrt ist.

Quellen

[1] Max Frisch: Entwürfe zu einem dritten Tagebuch, Berlin: Suhrkamp 2010, S. 16. [2] Max Frisch: Notizheft H. 94, Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek. [3] Max Frisch: Tagebuch 1946-1949, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1950, S. 31 f. [4] Max Frisch: Stiller, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1954, S. 196. [5] Max Frisch: Andorra, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1961, S. 64. [6] Max Frisch: Graf Öderland. Eine Moritat, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1963, S. 85. [7] Max Frisch: Notizheft H. 54, Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek.

“Du sollst dir kein Bildnis machen” – Zu einer Notiz von Max Frisch – ETHeritage

[christof-s-bernitt]

Die beste Tarnung ist die Wahrheit. Die glaubt einem keiner. /Max Frisch

[angelswithcigarettes]

[pettrikor]

[kendrixtermina]

(Biedermann and the Zionists)

be real.

Just be fucking real for one moment.

Bombing for peace is like fucking for virginity

Just drop the moralism and the ideology, and aknowledge humans

are humans, wherever you go.

Between life and ideology,

almost everybody would choose life.

If someone's desperate enough to blow themselves up,

why don't you ever wonder why that is?

Don’t you recognize this trick from the whole mess with Iraq?

Tyranny is bad alright, but warzone is still worse.

I’m told by those directly affected

that they are tired of only being allowed as weeping pitiful toothless victims;

I am told, by those directly affected,

that they almost prefer the honest wolves to holier-than-thou sheep.

I don’t say anything, because it’s not my place and they wouldn’t be receptive,

but inside, I reach for hanlon’s razor.

As a fallible being oneself,

one doesn’t want pliable goodwill to go to waste.

I turn on the computer.

Of all the authors, Max Frisch had it right:

An honest wolf announces bald-faced that he is an arsonist,

and going to set you all on fire.

The leopards will be helping themselves to your faces,

but they will eat your neighbor first, and isn't that delightful.

He doesn’t even have to spin it.

They all gladly spin it for him.

No one wants to believe in arson,

especially not when their job depends on it.

Not when they make a business and a lifestyle and a reason-of-state

out of being respectable citizens.

As if states needed excuse or reason.

As if states and not people had rights to exist,

bloody lines on paper.

As if those antiquated concepts were never changing over time

‘Surely they won’t’ yaps Shirley Exception.

Surely they do.

Again and again and over, twisting the knife.

Cruelty need not know bounds when one is so certain that nobody is looking.

I am told by those directly affected

that they almost prefer the honest wolves to holier-than-thou sheep.

Honestly, I cannot fault them.

[rwpohl]

gösta berling, mauritz stiller 1924

[yorgunherakles]

kesin tasarılar yapmamalısın.

max frisch - günlükler