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Dystopien und Utopien
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Blogbeiträge der Lehrveranstaltung "Gesellschaftlicher Wandel" Hochschule Furtwangen SS 2022
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agw3-ss2022 · 3 years ago
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Privatopia
Liegt die Zukunft im Privaten?
Alternativen, Veränderung und Privatopias
Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es wäre, anders zu leben als so wie Sie es jetzt in diesem Moment tun? Über eine Veränderung, egal wie groß sie auch sein mag, nachgedacht? 
Wenn ja, dann wären Sie nicht allein. Heutzutage gibt es viele neue Trends im Bereich des eigenen Lebensstils, des Zusammenlebens mit anderen oder der Wohnform. Zum Beispiel ziehen Menschen in Mehrgenerationenhäuser, um sich gegenseitig besser unterstützen zu können. Oder haben Sie von Menschen gehört, die sich zusammenfinden, um grüner und nachhaltiger zu leben? Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der minimalistischer leben möchte und dafür seine große Wohnung gegen ein Tiny House eingetauscht hat. Diese Trends und Strömungen sind nicht verwunderlich, denn Veränderungen im Zusammenleben der Menschen gibt es seit jeher und auch die Sehnsucht nach einer besseren Zukunft oder dem perfekten Leben in der Gemeinschaft ist ein ständiger Begleiter der Menschheit. 
In diesem Beitrag befassen wir uns mit der Suche nach Veränderung und Verbesserung verbunden mit dem Rückzug in ein privates Leben, basierend auf einer zunehmenden Privatisierung und einem größeren Vertrauen in Institutionen, welche ausschließlich den Marktgesetzen folgen. Betrachten Sie mit uns die Entstehung, die Kritikpunkte und die Gründe für ein Leben in einer Privatopia. 
Es gibt Menschen wie Ebenezer Howard, der nicht nur für sich etwas verändern wollte, sondern eine Idee entwickelte, welche allen Menschen eine bessere Möglichkeit zu leben bieten sollte. Seine Vorstellung war die einer Gartenstadt. Eine gut geplante und strukturierte Stadt mit einem neuen wirtschaftlichen und politischen System, welche die Vorteile von Stadt- und Landleben verbinden und die Nachteile ausschließen sollte. Sein Wunsch war, dass das Gemeinwohl und das Gemeinschaftswesen die Basis seiner Idee bildeten. Der Gedanke der Gartenstadt hatte und hat auch bis heute Erfolg und konnte in einigen Teilen umgesetzt werden.
In den USA veränderte sich Mitte des 20. Jahrhunderts ebenfalls etwas in der Wohn- und Lebensform vieler Amerikaner. Im Mittelpunkt dieser Veränderung standen der Privatismus und eine zunehmende Privatisierung. Durch große Bauunternehmen entstand eine neue Wohnform, bekannt als „Common Interest Developments“ (CIDs), was als „Wohnsiedlungen von gemeinsamem Interesse“ übersetzt werden kann und die von einer explosionsartigen Verbreitung geprägt war. Bewohner der Einheiten teilen sich gemeinsam den Besitz von Immobilien und an allgemeinen Flächen wie Straßen oder Parks und es werden verschiedene Dienstleistungen wie ein Sicherheitsdienst oder die Müllabfuhr angeboten. Allerdings wird eine Person durch den Erwerb ihres neuen Eigenheims Mitglied einer Form privater Regierung, welche als „Homeowner Association“ (dt. Eigentümerverband) bekannt ist, und muss sich an einige vom Gründer der CID vorgegebene Regeln und Beschränkungen, die „Covenants, Conditions, and Restrictions“ (CC&Rs) halten. 
Der Professor für Politikwissenschaften, Evan McKenzie, befasst sich eingehend mit dieser neuen Wohnform in den USA, betrachtet diese aus verschiedenen Blickwinkeln und prägte den Begriff Privatopia, welchen er wie folgt beschreibt: 
„Our garden cities are a hybrid of Howard‘s utopian ideas and American privatism, and I use the term privatopia to capture the two concepts.“
– McKenzie, E. 1994:2
Regeln, Macht und Selbstsegregation 
Doch kann der Rückzug ins Private als Utopie angesehen werden? Stellen Privatopias wirklich eine Verbesserung der Gemeinschaft da? Und sind eine weitere Entstehung und Verbreitung dieser Wohn- und Lebensform erstrebenswert?
Sie erinnern sich sicher noch an die Regeln während des Corona Lockdowns. Nur eine begrenzte Zahl an Besuchern eines Haushalts. Keine Besuche mehr in beispielsweise Restaurants, Kinos oder Museen. Ausgangssperre ab 21 Uhr und arbeiten im Homeoffice. Diese Regeln haben uns teils schwer eingeschränkt und in unserem Zusammenleben und in der Gesellschaft Spuren hinterlassen. Daher werden die Regeln und Beschränkungen, welche beim Kauf eines Wohneigentums in einer Privatopia unterzeichnet werden müssen, kritisch betrachtet. Die Regeln in Privatopias werden vom Gründer entworfen, von dem Vorstand des Eigentümerverbands kontrolliert und müssen von dem Bewohner eingehalten werden. So können die Höhe des Rasens und die Farbe der Vorhänge an den Fenstern fest vorgeschrieben werden und bei einem Verstoß der Regeln kann dies zu Mahnungen, Strafen und anderen Konsequenzen führen. Auch wenn die Bewohner die Regeln unterzeichnen und diesen somit “freiwillig” zustimmen, kommt es trotz allem zu regelmäßigen Konflikten zwischen den Bewohnern und dem Vorstand des Eigentümerverbands. Dies kann unter anderem durch den Eingriff in die Freiheiten der Menschen und die deutliche Reduzierung an Mitbestimmung erklärt werden. Einige wichtige Grundgedanken der Demokratie lassen sich in Privatopias nicht mehr erkennen. Kann also unter der Kontrolle und Macht des Gründers einer CID und des Eigentümerverbands ein gemeinschaftliches Zusammenleben entstehen? Evan McKenzie stellt die utopischen Gedanken verknüpft mit dem Privatismus als Grundlage für eine Gemeinschaft infrage: 
„At a deeper lever, the privatistic utopian vision of CIDs appears fundamentally flawed and self-contradictory. This version of utopia, like so many others, reflects what Manuel and Manuel might call an ,"over-valued idea"’- that privatism is the ultimate basis of community and the only cure for the perceived evils of modern cities. “
- McKenzie, E. 1994: 25
Der Rückzug in ein privates Leben kann auch weitere Auswirkungen auf die Bewohner haben. Zum einen sind die Menschen ausgegrenzt von der äußeren Welt und leben in einer Blase unter gleichgesinnten Menschen. Auch von Selbstsegregation ist hier die Rede. So kann gesagt werden, dass die Menschen in einem Art Tunnelblick leben. Ihr Denken ist dabei durch das abgegrenzte Leben eingeschränkt. Dazu kommt der geringe soziale Kontakt zu anderen Menschen, welche abseits von den Privatopias leben. Verstärkt wird dies durch Regeln, die den Kontakt zur Außenwelt noch weiter einschränken, so dürfen beispielsweise die Bewohner von der Stadt Sun City nur an 30 Tagen im Jahr ihre Familie und Freunde zu Besuch empfangen. 
Dies sind nur einige Punkte, welche das Leben in Privatopias vermutlich auf den ersten Blick nicht sehr erstrebenswert aussehen lassen. Doch trotz allem verbreiten sich Privatopias, in Form von CIDs, als Gated Communities und teils in einer enormen Größe wie The Villages, Sun City oder Celebration vor allem in den USA weiterhin. Daher wurde unser Interesse geweckt herauszufinden: Warum wollen Menschen in einer Privatopia leben? 
Spaß, perfekte Ausrichtung und intentionale Gemeinschaft
Um zu verdeutlichen, wieso Menschen in einer Privatopia leben wollen, werden die Gründe und Aspekte anhand verschiedener Umsetzungsbeispiele erläutert. Eines der wohl bekanntesten Beispiele, wie der Gedanke einer Privatopia in der Realität umgesetzt wurde, ist hierbei die Stadt Sun City. Die Sonnenstadt, welche in der Wüste in Arizona im Südwesten der Vereinigten Staaten liegt, gilt als die weltweit erste künstlich angelegte Stadt nur für Rentner ab 55 Jahren. Erbaut wurde die 38km² große Stadt im Jahr 1959 von dem Geschäftsmann Del Webb. Die Idee von Del Webb und seiner Firma war, dass auch ältere Menschen mehr erwarten dürfen und sie sollen in ihrem Alter noch Spaß haben.
Der Spaß ist wohl einer der Gründe, wieso Menschen das Leben in einer Privatopia, wie in der Rentnerstadt Sun City bevorzugen. Um den Spaß in der Stadt und im Leben der Bewohner zu gewährleisten, wird auch viel geboten. Tausende Freizeitgruppen mit Kursen für fast jedes Hobby. Die Angebote reichen von den bekannten Sportarten wie Bowling, American Football bis hin zu außergewöhnlichen Kursen wie Töpfern, Boccia oder Tanzen in einem Ballett nur für Rentner. Neben den Kursen kommen auch Einrichtungen wie 18 Einkaufszentren, elf Golfplätze, sieben Sportzentren und Ausstattungen mit Swimmingpools und Tennisplätzen dazu. Einer der Vorteile dabei ist, die Menschen finden jemanden, der ihr Hobby oder ihre Leidenschaft teilt, wie es für Rentner in unserer Gesellschaft teils schwierig sein kann. 
Neben dem ist die Stadt vollkommen auf die dort wohnende Generation ausgerichtet. Am Beispiel von Sun City bedeutet das eine nahezu barrierefreie Umgebung für die Bewohner. Dazu zählen altersgerechte Häuser auf einem Stock, breite Straßen und das Fehlen von Bordsteinen. Des Weiteren sind die Häuser mit Smart-Home- Systemen ausgestattet und auf Leihbasis können kostenlos Rollatoren und andere Hilfsmittel genutzt werden. Eine solche Ausrichtung, wie wir es in Sun City vorfinden, bildet für viele einen Vorteil und eine sichere Zukunft. Denn eine normale Stadt könnte Anpassungen in diesem Ausmaß für bestimmte homogene Gruppen kaum in die Realität umsetzen. 
Manch einer hat sicher auch schon das Sprichwort; „Gleich und gleich gesellt sich gerne“ gehört. Damit verbunden ist das Leben unter Gleichgesinnten und das Bevorzugen einer intentionalen Gemeinschaft. Dabei handelt es sich um eine Lebensgemeinschaft, die auf einer gemeinsamen Absicht einer Intention beruht. Geprägt wird der Begriff seit 1948. Er steht als Sammelbegriff unter anderem für Wohnprojekte oder Kommunen, in denen die Menschen gezielt im Alltag gemeinschaftlich leben und vieles miteinander teilen. Das Leben in einer intentionalen Gemeinschaft sorgt für ein Zugehörigkeitsgefühl bei jedem Mitglied. Das Gefühl, gemeinsam mit anderen gleichgesinnten Menschen ein Ziel zu verfolgen. Die gemeinsame Intention der Bewohner von Sun City ist es, das Alter mit Spaß zu genießen und die letzten Jahre mit Gleichgesinnten zu verbringen. Einsamkeit, welche vielen Menschen im Alter drohen kann, lässt sich hier nicht finden. Dazu kommt, dass das Streben nach gleichen Zielen Konflikte reduziert oder erst gar nicht entstehen lässt. Vielmehr unterstützen sich die Bewohner gegenseitig und sind ehrenamtlich in Hilfsorganisationen aktiv. In einer Privatopia lässt sich das Leben anpassen und sicher gestalten.
So kann die Sicherheit in einer Privatopia einerseits durch die Gemeinschaft vermittelt und andererseits in Form von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden. Sicherheit in ausgeprägter Form lässt sich in einer Gated Community finden. So auch in der ersten deutschen Umsetzung der Arcadia in Potsdam. Diese Wohnsiedlung bietet den Bewohnern mehr Sicherheit durch Zäune, Eingangskontrollen und Sicherheitskameras. Ohne Erlaubnis ist der Zugang für die Öffentlichkeit nicht möglich. In einer Gated Community fühlen sich die Bewohner beschützt vor den “Gefahren” der Welt von außen. In Städten, die eine hohe Kriminalitätsrate aufweisen, ist der Wunsch nach zusätzlicher Sicherheit nachvollziehbar. 
Die Regeln, welche bisher ausschließlich negativ betrachtet wurden, können für einige Menschen auch ein Grund sein, das Leben in einer Privatopia zu begrüßen. Denn Regeln können für Stabilität, feste Rahmenbedingungen, klare Strukturen sorgen und dadurch einen gewissen Lebensstandard gewährleisten. Gerade ältere Menschen wünschen sich oftmals Stabilität in ihrem Umfeld und können mit schneller und großer Veränderung nicht gut umgehen. Auch lässt sich vermuten, dass Personengruppen, welche mit zu viel Freiheit überfordert sind, Regeln begrüßen, da sie sich an diese halten können und ihrem Leben eine Richtung geben. 
Bei den hier vorgestellten Punkten handelt es sich ausschließlich um eine Auswahl an möglichen Gründen, warum Menschen in einer Privatopia leben möchten. Möglicherweise finden Sie auch noch weitere Gründe und Argumente, welche das Leben in einer Privatopia erstrebenswert machen. Genauso wie Sie auch weitere Kritikpunkte finden können. Die Entscheidung, ob das Leben in einer Privatopia eine gewünschte Alternative zu anderen Wohn- und Lebensformen und für einen selbst bietet, ist schlussendlich jedem selbst überlassen.
Verfasst von: Katharina Flaig und Rhea Kaes
Literaturverzeichnis:
Bollerey, F. (2019): Die Vision der neuen Stadt. In: Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Modern neu denken- Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts. ICOMOS Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Stuttgart: Karl Krämer Verlag. 43-49
Fischer, M. (2022) Sun City vs Del Webb - What's the Difference? Online verfügbar unter: https://www.retirebetternow.com/blog/sun-city-vs-del-webb-whats-the-difference/ Letzter Zugriff: 30.05.2022
Gmünder, M. Grillon, N., Bucher, K. (2000): Gated Communities- Ein Vergleich privatisierter Wohnsiedlungen in Südkalifornien. Geographica Helvetica Jg. 55 2000/Heft 3. 193-202
Kruse, A. (2008): Die geschlossene Gesellschaft. Zeitgeschehen. Ausgabe 182
Kunze, Iris (2020): Neue Gemeinschaften zwischen Utopie und gelebter Alternative. In: Görgen, Benjamin / Wendt, Björn (Hrsg.): Sozial-ökologische Utopien. Diesseits oder jenseits von Wachstum und Kapitalismus. München: oekom, S. 181–197.“
Manuel F. E. und Manuel F.P. (1979): Utopian Thought in the Western World: Cambridge Mass.: Harvard University Press.
Maximilian (2019) Disneys „perfekte“ Planstadt Celebration. Online verfügbar unter https://geohilfe.de/disneys-perfekte-planstadt-celebration-new-urbanism-bizarre-regeln-und-das-scheitern-einer-utopie/. Letzter Zugriff: 1.06.2022
McKenzie, E. (1994): Privatopia- Homeowner Associations and the Rise of Residental Private Government, New Haven, Connecticut: Yale University Press. 1-28.
McKenzie, E. (1996): “Homeowner Association Private Governments in the American Political System." Political Economy ResearchGroup. Papers in Political Economy, 75. London, ON: Department of Economics, University of Western Ontario. 1-33.
Petersen, T.(2016): „Allensbach Analyse- Die Angst vor Veränderungen. Online verfügbar unter: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/allensbach-analyse-die-angst-vor-veraenderung-14035557.html Letzter Zugriff: 30.05.2022
Selke, S. (2022): Wunschland- Von irdischen Utopien zu Weltraumkolonien. Eine Reise in die Zukunft unserer Gesellschaft. Ullstein-Verlag. S.232-244
Stiftung im Grüene, Gottlieb Duttweiler Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (Hrsg.) (2020): Privatopia. In: GDI_Impuls 2.02 Für Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft. Heft 2. 54-61
Werner, K. (2017) Sun City-Rentner unter sich. Online verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/geld/sun-city-rentner-unter-sich
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agw3-ss2022 · 3 years ago
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Die Ideale Stadt erschaffen - Die Sehnsucht des Menschen
Wie wäre es, wenn wir die Möglichkeit hätten, in der perfekten Stadt zu leben. In dieser Stadt herrscht Gerechtigkeit und die Menschen haben eine ähnliche Denkweise wie einer selbst. Eine Stadt, mit einer wunderschönen Architektur. Eine Stadt, die für das Individuum perfekt ist. Erweckt das in Ihnen die Sehnsucht? Klingt das für sie nach einem Leben, worin sie sich wiedersehen können? In einem Leben, in der Sie in Ihrer perfekten Stadt leben könnten, klingt dies nicht nach einer schöneren Zukunft, wenn nicht sogar nach einer besseren?
In diesem Blogbeitrag gehen wir auf zwei Idealstädte genauer ein: Auroville und Ocean Spiral und wie die Vorstellungen verwirklicht wurden. Zu Beginn soll es sich aber um die Sehnsucht der Menschen handeln und deren tiefere Wünsche nach einer idealen Stadt.
Die Sehnsucht nach einer Idealstadt
Die Menschen hatten stets den Wunsch nach einer Stadt, die nach ihren Idealen erbaut wird. Bei einer Planstadt oder Idealstadt handelt es sich um die jeweiligen Aspekte, die sich das Individuum wünscht für Ihre ideale Stadt. Die Wünsche können von Regeln für das Zusammenleben bis hin für bestimmte Vorstellungen der Häuser sehr individuell ausfallen. Der Ideale Zustand ist eine subjektive Gegebenheit, in diesem Fall bedeutet, dass die Vorstellungen der Menschen für die ideale Stadt unterschiedlich sind. Die Frage ist nun welche Sehnsüchte die Menschen genau haben und wie sie diese zu verwirklichen, um darin zu leben. Eine Idealstadt entsteht, weil jemand ein Verlangen hatte nach einem Neuanfang. Hinter diesen utopischen Projekten versteckt sich die Suche nach einem Neubeginn, da die Menschen sich in der sich lebenden Welt nicht wohlfühlen. Die Welt ist im ständigen Wandel. Utopisten sind Menschen, die sich in der aktuellen Realität nicht wohlfühlen. Die Welt stellt sie also nicht zufrieden. Ihnen gefällt der Gedanke, in einer Stadt zu leben, dessen Wünsche ihnen entsprechen. Die Idee an einer Idealstadt ist mit Hoffnungen und Träumen verbunden. Diese werden bestehen belieben den der Mensch wird, nie aufhören zu träumen.
Zu den Menschen, die sich mit ihrer eigenen perfekten Stadt auseinandergesetzt haben und diese verwirklicht haben, gehören Mirra Alfassa und Sri Aurobindo. Ihre Idealstadt hat den Namen Auroville erhalten.
Auroville
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Abbildung 1: “Auroville“
Keine Regierung, kein Geld und kein privater Besitz – Auroville, die Stadt der universellen Einheit.
In einer Stadt im Südosten Indiens im Bundesstaat Tamil Nadu wird nach dieser Utopie gestrebt. Eine Gesellschaft, für die es keinen Materialismus gibt und Geld keinen großen Wert hat. Egoismus? So etwas gibt es dort nicht.
„Irgendwo auf der Erde sollte es einen Ort geben, den keine Nation als ihr alleiniges Eigentum beanspruchen kann. Einen Ort, in dem alle Menschen mit gutem Willen und aufrichtigem Streben frei als Weltbürger leben können und nur einer einzigen Autorität gehorchen: Der höchsten Wahrheit.“ – Mirra Alfassa
Mirra Alfassa gründete 1968 die Experimentalstadt Auroville nach den Vorstellungen eines Visionärs, nämlich Sri Aurobindo. Auroville sollte einen Ort ermöglichen, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammengeführt werden und sich dann gemeinsam für die Probleme der damaligen aber auch der heutigen Welt einzusetzen.
Um welche Verwirklichung geht es in Auroville?
Es geht darum, das Zuhause von Menschen zu werden, die nach einer bestimmten Veränderung streben, weil die Welt, in der sie jetzt leben, sie nur lethargisch stimmt. Es ist für Menschen gedacht, die ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen: friedlich in einer universellen Gemeinschaft miteinander zu leben. Auroville, der Ort, an dem sich Menschen versammeln, die sich gegen ein System aussprechen, welches ausschließlich den Fokus und das Augenmerk auf Leistung und dem unbegrenzten Wachstum des Materiellen legt. Erfüllung kann es in so einer Welt nicht geben. Mehr Zufriedenheit und eine Chance auf einen Neuanfang, genau das soll mit Auroville erreicht werden.
Diese Aspekte verdeutlichen, dass mit dieser Stadt eine Utopie verwirklicht werden soll. Es werden klare Ziele seit der Gründung verfolgt, die bestrebt sind etwas Neues zu schaffen, um in der Außenwelt ein Zeichen zu setzen.
Nach dem Tod von Mirra Alfassa jedoch, stellt sich die Frage: Konnte die Utopie verwirklicht werden? Sind Ziele auf der Strecke geblieben, sodass Auroville nun doch eine Utopie der Widersprüche darstellt?
Dass Auroville ein Ort werden sollte, die keine Nation für sich beansprucht, konnte als Ziel umgesetzt werden, denn es leben mittlerweile über 3300 Menschen aus 60 Ländern in Auroville gemeinsam. Hierbei ist es völlig egal, welche Altersgruppe, soziale Schicht, Kulturen oder Hintergründe sie haben. Arbeit darf in Auroville kein Weg darstellen, um sich den Lebensunterhalt zu finanzieren. Es soll lediglich einen Weg bilden, in dem der Mensch seine Fähigkeiten entwickeln kann, um somit der gesamten Gemeinschaft zu dienen. Das widerspiegelt sich darin wieder, dass jeder Bewohner einen Grundbetrag bekommt, der für Luxus aber nicht ausreicht. Das Ziel ist also nicht Arbeiten, um Reichtum und eine höhere Position in der Gesellschaft zu erlangen, sondern gemeinsam eine Stadt nach den eigenen Wünschen aufzubauen.
Ein alternatives Schulsystem
Kinder in Auroville sollen sich ganzheitlich entwickeln können. Das wird erreicht, indem es in ihrer Ausbildung nicht um Prüfungen bestehen geht, sondern Fakultäten sollen bereichert und neue hervorgebracht werden. In Auroville gibt es keinen Lehrplan, Kinder entscheiden selbst, wann sie was lernen möchten. Der Lehrer ist nur als unterstützende Rolle und motiviert den Schüler, indem er ihm die Wichtigkeit des Lernens näherbringt.
Die ersten Gedanken bei so einem Schulsystem erwecken Zweifel, da es den anderen Schulsystemen nicht entspricht und Erfahrungen zeigen, dass das eigenständige Lernen nicht erreichbar ist. In Auroville herrscht jedoch die Überzeugung, dass jeder Mensch zum Lernen die Motivation besitzt, solange es nicht durch Zwänge vernichtet wird. Erfolge sind in der Praxis sichtbar, denn die Jugendlichen haben erfahrungsgemäß keine fachlichen Probleme durch diese Art lernen.
Widersprüchliche Utopie
Auch Auroville besteht allerdings aus Widersprüchen und wendet sich von seinen ursprünglichen Zielen ab. Das Ziel ist die finanzielle Abhängigkeit, die Realität sieht jedoch anders aus. Auroville ist von Spenden aus aller Welt, besonders von Touristen abhängig. Viele Bewohner bekommen zwar ein Grundeinkommen, jedoch greifen sie meistens auf ihr finanzielles Standbein in ihren Heimatländern zurück, sodass sie auf das Grundeinkommen nicht angewiesen sind. Sie können sich also trotzdem Luxus leisten. Bewohner bieten Dienstleistungen wie Yoga oder Massagen an, hiervon müssen sie einen Drittel an Auroville abgeben. Besonders zur Hauptsaison, wenn Auroville von Touristen überfüllt ist, steigen die Preise enorm in die Höhe.
Ein weiterer Widerspruch findet sich in der Charta wieder. Hier wird betont, dass die Stadt der ganzen Menschheit gehöre und für alle gleichermaßen zugänglich sei. In Wahrheit ist es jedoch anders, denn besonders arme Menschen haben es schwer, nach Auroville zu kommen, denn beim Aufnahmeprozess muss man mindestens ein Jahr als „Newcomer“ aktiv sein. Das bedeutet, dass ehrenamtliche Mitarbeit und Selbstfinanzierung erwartet wird. Für die meisten ist es daher ein Ausschlusskriterium.
Geht es um die Gemeinschaft, so sind ebenfalls Widersprüche zu erkennen, denn das große Ziel ist es, eine universelle Gemeinschaft zu schaffen, in der alle Menschen miteinander leben können. Bedürfnisse des Geistes und Sorge um den Fortschritt sollen Vorrang vor der Befriedigung von eigenen Wünschen haben. Das Problem dabei: nicht alle Menschen sind im gleichen Maße in der spirituellen Entwicklung aktiv. Oft gibt es egoistische Motive, daher zieht auch die Stadt eher Personen an, die nicht wegen des Pioniergeistes und dem Wunsch die Welt zu verbessern herkommen, sondern nur auf der Suche nach einem sorgefreien Leben sind.
Eine Sekte oder eine bessere Welt?
Von außen betrachtet, wird Auroville selbst oft als Sekte betrachtet, was den utopischen Zielen jedoch nicht entsprechen würde. Es gibt allerdings keine Anhaltspunkte, denn für eine Sekte ist ein Merkmal eine Führungskraft, dessen Aussage als verbindlich gelten. Auroville hat keine Führung und es herrscht eine basisdemokratische Entscheidungsfindung, an der jeder teilnehmen kann.
Eine Sekte grenzt sich auch bewusst von anderen. Auroville grenzt sich auch durch seine abgeschiedene Lokalisation mitten im Wald und durch eine Mauer zum Schutz vor anderen ab, jedoch gibt es einen offenen Zugang für alle.
Erkenntnisse durch Auroville
Mirra Alfassas Plan konnte nicht ganz umgesetzt werden, trotzdem ermöglicht die Stadt die Zusammenkunft und ein friedliches Leben mit einer Gemeinschaft. Auroville bietet einen Zufluchtsort für Menschen, die im kapitalistischen System nicht mehr leben können oder möchten. Die Möglichkeit gegen die Ungerechtigkeit der heutigen Zeit anzugehen, wird ihnen ermöglicht und die Stadt ist ein Versuch, der Ausbeutung entgegenzuwirken mit dem Ziel, eine Gemeinschaft zu bilden, in der materieller und finanzieller Wohlstand keine Statussymbole sind. Die Stadt befindet sich um ständigen Wandel und es kann davon ausgegangen werden, dass es auch keinen Stillstand geben wird. Die Stadt entwickelt sich zwar nicht nach dem ursprünglichen Plan, jedoch geht es darum, Dinge anzufangen oder auszuprobieren, um zu sehen, was funktioniert und was nicht.
Trotzdem stehen Auroville Probleme in der Zukunft bevor, denn die, die Auroville aufgebaut hatten, sind längst nicht mehr die Jüngsten und Auroville braucht wieder junge Menschen. Allerdings ist wie zuvor erwähnt, der Aufnahmeprozess für junge Menschen problematisch.
Es muss auch berücksichtigt werden, dass Auroville durch die Idee der ewigen Jugend durch Spiritualität blind für die Herausforderung des Älterwerdens geworden ist. Altersheime bauen wurde nicht bedacht. Die Frage, wie mit älteren Bewohnern nun umzugehen ist, die nicht mehr in der Lage sind der Gemeinschaft zu dienen, jedoch selbst Betreuung und Pflege benötigen steht offen.
Die Probleme Aurovilles haben deutlich zugenommen und es für alle Einwohner notwendig gemacht, sich diesen zukünftig zu stellen, um weiterhin nach dem anfänglichen Ideal weiter leben zu können.
Ocean Spiral
Könnten Sie sich vorstellen, Unterwasser zu leben? Unser Planet ist in der ökologischen Hinsicht zerstört. Medien, die uns von Umweltkatastrophen berichten, deuten darauf hin, dass wir eines Tages unseren Planeten verlassen müssen. Der Unterwasserforscher Jacques-Yves-Cousteua konnte 1962 die Unterwasserwelt erforschen. Er hatte die Vorstellung, dass wir Menschen unser Leben in den Tiefen des Meeres fortführen können. Das klingt sehr unreal, aber nichts ist unmöglich. Im Jahre 1962 wurde in der Nähe von der sudanesischen Küste eine raumschiffartige Kapsel erbaut. In der Kapsel gab es Schlaf-Gelegenheiten, einen Wohn und Essraum, sanitäre Einrichtungen sowie einen Raum zur Tauchvorbereitung. Einige Ozeanografen, Costeau und seine Frau lebten dort. Jedoch konnten noch bis zu acht Taucher dort wohnen. Seine Vision war es, dass die Besatzung vier Wochen lang ihr Leben unter Wasser verbringen sollen auf einer Tiefe von zehn Metern. Außerdem wollte Costeau Funktionen von diversen Unterwasserwerkzeugen probieren. Für die Nahrung sorgten die Kuriere und ein Arzt kam regelmäßig zur medizinischen Kontrolle. Da die Petrolbehörde mehr für die Besiedlung von Erdöl-Förderungsmöglichkeiten war, musste dieses Projekt abgebrochen werden. Von nun an war Costeau am Schutz der Weltmeere interessiert und das Projekt Ocean Spiral wurde immer mehr vergessen. Es ist tief in den Menschen verankert, so hoch weit oder tief zu greifen. Die Menschen benötigen nur eins ihre Vorstellungskraft und Mut, um dies umzusetzen, etwas Undenkbares in die Tat zusetzen. Es hat schon damit begonnen, mit dem Mondlandung, es war ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein großer Schritt für Menschheit.
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Abbildung 2: “Ocean Spiral”
Verfasser: Rina Hajzeri, Ezgi Yildirim, Güley Küsne
Literaturverzeichnis:
Kapur, A.; Riquier, A.; Legrand, A. M.; Mohanty B.; Arpi. C.; Gautier, G. (2004): Auroville the city of dawn.  Online verfügbar unter. auroville.de. URL: https://www.auroville.org/ . Letzter Zugriff:05. Juni 2022
Auroville International (AVI) Deutschland e.V. (2020): Auroville International. Online verfügbar unter: auroville.de. URL: https://auroville.de/. Letzter Zugriff: 05. Juni 2022
Raspe, I. (2014): Auroville – Sekte Oder Paradies?. Online verfügbar unter: greenality.de. URL: https://www.greenality.de/blog/auroville-sekte-oder-paradies/. Letzter Zugriff: 05. Juni 2022
Morten, H.; Rochssare, N. (2018): Auroville: Die Utopie der Widersprüche. Online verfügbar unter: mortenundrochssare.de.  URL: https://mortenundrochssare.de/auroville-indien-widersprueche-utopie/. letzter Zugriff: 05.11.2020
Annette, W. (2005): Meine Erfahrungen in Auroville. Online verfügbar unter: um die Welt.de. URL:  https://www.umdiewelt.de/thema/auroville.htm#:~:text=Wie%20sieht%20Auroville%20heute%20aus,Menschen%20aus%20rund%2028%20L%C3%A4ndern. letzter Zugriff: 04. Juni 2022
Stefan, S. (2022) »Wunschland«: Visionen für eine bessere Welt (letzter Zugriff: 30.Juni.2022)
‘Idealstadt’ (2022) Wikipedia. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Idealstadt&oldid=222202092 (Letzter Zugriff : 30 June 2022).
‘Planstadt’ (2022) Wikipedia. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Planstadt&oldid=223969523 (Letzter Zugriff: 30 June 2022).
Précontinent II: In diesem Unterwasserdorf lebten einst Menschen Online verfügbar unter: https://www.travelbook.de/orte/lost-places/verlassenes-unterwasserdorf-precontinent-im-sudan (Letzter Zugriff: 5 July 2022).
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agw3-ss2022 · 3 years ago
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Spirituelle Lebenslabore als Zukunftsmodell moderner Gesellschaften?!
“Seit der Jahrtausendwende hat das Interesse der Welt an Kommunen immer mehr zugenommen. Alternative Lebenskonzepte scheinen immer mehr ein Thema zu sein. Warum ist das so? Was sind die Beweggründe dafür?  
Die Anliegen derartig aus dem Boden sprießender Kommunen beziehen sich meist auf kommunistische, freiheitsliebende, Frieden stiftende esoterische oder ökologische Utopien. Ein „spirituelles Lebenslabor“ dieser Art ist Damanhur oder auch bekannt als die Stadt des Lichtes. Es versteht sich als Ausdruck einer Utopie des Neuen, in der es versucht wird eine bessere Art von Ökonomie und Gesellschaft zu leben.” 
Gesellschaftliche Bestrebungen/Beobachtungen, Spiritualität/Säkularisierung  
Es ist eine Veränderung des religiösen Lebens zu beobachten. Spiritualität und Achtsamkeit liegen immer mehr im Trend und es bezeichnen sich immer mehr Menschen als spirituell jedoch nicht religiös. Dabei bleibt das Verständnis von Spiritualität sehr undifferenziert. Von wissenschaftlicher Perspektive betrachtet geht es vor allem um die Distanz gegenüber kirchlichen Glaubenssätzen und man könne von Esoterik sprechen, so der Soziologe Detlef Pollack der Universität Münster. Darüber hinaus beschreibt er die Abwendung zur Kirche und die Bezeichnung als „spirituell“ als Übergang in eine säkulare Gesellschaft.  
Die positiven Potentiale auf Körper und Geist, durch Yoga-Praktiken oder Meditationsübungen bleiben auch in den Medien nicht verkannt und befinden sich in Hochkonjunktur. Durch die zunehmende Popularität von Spiritualität und Achtsamkeit steige allerdings auch die Gefahr des Missbrauchs. Es bestehe die Gefahr eines Instrumentes der Selbstoptimierung, so die Philosophin und Theologin Katharina Ceming. Unser Leistungsbestreben stehen in keinem Zusammenhang mit Spiritualität. 
Forschungsstand Spiritualität in Deutschland 
Bei einem Blick auf die Verbreitung des Glaubens bzw. der nichtchristlichen Religiosität in Deutschland ist auffällig, dass knapp 70% der Befragten in der Umfrage der Allbus-Studie, welche den Zusammenhang zwischen Säkularisierung einer Gesellschaft und dem Gottesglauben darstellt, einen Glauben an Magie, Spiritualität und Okkultismus abstritten.  
Der Glaube an das Übernatürliche, mit unseren Sinnen nicht fassbare Mächte und Kräfte, wird durch den Okkult beschrieben. Doch ist dieser oftmals negativ konnotiert und wird dem Spiritismus sowie dem Hellsehen zugeordnet.  
„Die Stadt des Lichtes“  
Positive Gedanken als ein Element, das imstande ist, die besten Energien des Einzelnen auszurichten und den Weg für sie selbst, ihre Träume, sowie das   menschliche und spirituelle Wachstum zu fördern, beschreiben die Damanhurianer als ihre Philosophie. Die Föderation von Damanhur ist bekannt als Zentrum der spirituellen künstlerischen und sozialen Forschung. Es geht im Kern um Handlung, Optimismus und die Vorstellung, dass jedes Wesen lebt, um seinen Teil am Wachstum und der Evolution der gesamten Menschheit beizutragen. Die Bewegung setzt sich dafür ein, positive Spuren in der Welt zu hinterlassen.   
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Abbildung 1: Damanhur aus der Vogelperspektive
Außenperspektive  
In einem geschlossenen Tal im nördlichen Piemont zeichnet sich eine am Fuße der Alpen malerisch morbide Landschaft. Dort leben rund 600 Personen. Viele Damanhurianier leben in anderen Teilen Italiens und auf der ganzen Welt und unterstützen die Ideale Damanhurs. Das Dorf gestaltet sich aus vereinzelten Häusern, Ruinen und alte schmalgassige, halb verfallene und verlassene Dörfer. Damanhur bildet sich aus insgesamt 8 Tempeln, darunter die Halle der Spiegel, die Halle der Erde, die Halle der Metalle, der blaue Tempel und weitere. Die Tempel sind jeweils verschiedenen Dingen gewidmet. Die Halle der Spiegel beispielsweise der Lust, den Sonnenkräften, der Wiedervereinigung der Menschen als menschliches, spirituelles und göttliches Prinzip gewidmet. 
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Abbildung 2: Tempel der Menschheit
Mit gelben Fahnen kennzeichnen die Damanhurianer ihre Häuser, deren Einrichtung sich am Standard kleinbürgerlich geprägter Wohngemeinschaften orientiert. Diese werden als Nukleos bezeichnet, in denen meist mit circa 20 Personen gehaust wird. Das Haus gehört dabei aber nicht einer Person, sondern der Gemeinschaft. Jeder Nukleos übernimmt dabei eine bestimmte Aufgabe, betreibt Bio-Landwirtschaft, spezialisiert sich auf das ökologische Bauen oder ist verantwortlich für die Tempel. Die Tempelanlage wurde mit einfachstem Werkzeug unterirdisch ausgegraben. Die Anlage wird auch als „Tempel der Menschheit“ betrachtet und erstreckt sich über 8500 Quadratmeter über drei Etagen. Die Ausrichtung wird den „synchronischen Linien“ angepasst. Diese sollen die Energieströme bezeichnen, die den Erdball durchziehen und eine Verbindung zum Universum bedeuten. Die Organisation in Damanhur verläuft straff, ähnlich wie ein Staat mit Regierung und Währung. Es besteht ein eignes Gerichts- und Schulwesen. Es existieren Sicherheitsdienste und es gibt eine eigene Feuerwehr. Das Volk von Damanhur besitzt außerdem ein eigenes medizinisches Zentrum für ganzheitliche Medizin und eine Universität, die Programme und Kurse anbietet. Von außen zeigt es sich sehr offen und modern, mit einem Programm über Kurse von Meditation bis Heilen. Zudem haben fast alle Damanhurianer einen Job außerhalb der Gemeinschaft. 
Alle haben die Möglichkeit die selbstverlegten Tages- und Wochenzeitungen zu lesen oder sich im Internet über Damanhur informieren. Es entsteht das Bild einer friedlich, spirituell geprägte Gemeinschaf, in der auch Touristen willkommen sind. Es kommen Menschen aus aller Welt an diesen Ort, um den berühmten Tempel zu besichtigen. Daraus hat sich der Anblick eines esoterischen Disneyland entwickelt.  
Kritik von außen 
Die Blickwinkel auf Damanhur gehen weit auseinander und es gibt einige kritische Stimmen. Diese sehen bestimmte Merkmale Damanhurs, die klassisch für eine psycho-Sekte sind. Beispielhafte Merkmale sind die mangelnde Fähigkeit, sich zu entfalten, Manipulation durch Gruppenzwang, keine Möglichkeit, Kritik zu äußern, sowie das Fordern eines totalen Gehorsams. Dies berichten anscheinend wenige ehemalige Mitglieder Damanhurs. 
Ein weiteres Beispiel ist Don Gianni Ambrosio. Er ist hauptberuflich Pfarrer in Vercelli und im Nebenjob Religionssoziologe. Er bezeichnet die Anschauung in Damanhur als gefährlich und als eine „neue religiös-esoterische Bewegung“. Die publizierte „magische Vision“ sei bedrohlich für fragile Persönlichkeiten. Eine weitere Stimme spricht Pietro Coticoni. Er ist Anwalt und hat eine Reihe von Damanhur-Aussteigern vor Gericht vertreten. „Scientology, Damanhur und die satanischen Sekten sind wie ein Teufel mit drei Köpfen“, sagt er.  
Unterstützung bekommt die Gemeinschaft von rechten politischen Vereinigungen, vor allem von der Forza Italia dem ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. 
Innenperspektive  
1975 gründete Oberto Airaudi, der bei kritischen Stimmen auch als „heimlicher Herrscher“ gilt Damanhur als „Stadt des Lichtes“. 
Im Selbstverständnis der Bewohner gilt Damanhur als "Labor der Menschheit", in dem ein neues Leben in einer neuen Gesellschaft geprobt wird.  
Das Laboratorium für die Zukunft, in dem ein kollektiver Traum gelebt wird, der einer besseren Gesellschaft? 
Laut Airaudiu existieren drei Bedingungen: Mission, Resultate, Vertrauen. Man müsse den Menschen vertrauen und sie machen lassen. Es geht um die Bereicherung mit Ideen untereinander. Der gemeinsame Profit nimmt dabei einen anderen Stellenwert an als der individuelle Stolz. Die mangelnde Delegationsfähigkeit vieler Unternehmen steht somit vielen Unternehmen aufgrund ihres persönlichen Stolzes im Wege. 
Die Menschheit wird betrachtet als ein Teil eines komplexen Ökosystems, das Pflanzen, Tiere und die Erde bis hin zu verschiedenen spirituellen Kräften beinhaltet.  Der Mensch beschreibt ein „Brückenwesen“ zwischen der spirituellen und der materiellen Ebene. Aufgrund dessen treffen die Selbstsuche und die Suche nach Gott zusammen. Um ein Verständnis des tieferen und Spirituellen Anteils der menschlichen Natur zu erlangen bedarf es Harmonie, ständige innere Transformation und dem Überwinden der Begrenzungen von Individualität und Egoismus. Dies kann an praktischen Werken bemessen werden. Es geht vor allem auch darum, allen lebenden Formen gegenüber Respekt zu zeigen, ganz egal ob sie physischer oder feinstofflicher Natur sind. 
Die kreative Kraft der Gedanken bildet eine fundamentale Komponente des täglichen Lebens, sowie die permanente Bereitschaft zur Veränderung. Diese Bereitschaft wird durch den neuen Namen, den die Bürger Damanhurs wählen, unterstrichen. Bei den Namen kann es sich um Pflanzen- oder Tiernamen handeln. 
Damanhur beschreibt ein kleines spirituelles Volk, das seine Ideale und  
Träume miteinander teilt, sich in ständiger Transformation befindet und damit in der Lage ist ganz Außergewöhnliches zu erreichen. Bedingung ist, dass die Gedanken reine Absichten beschreiben und stehts optimistisch ausgerichtet sind. Die Bewohner sind regelrecht verpflichtet immer positiv an die Zukunft zu denken. Auch an andre und sich selbst soll ausschließlich mit Optimismus gedacht werden.  
Der respektvolle Umgang mit allem Lebendigen drückt den innersten Wunsch nach Kontakt mit der Natur aus.  
Die Damanhurianer leben wie in einem Experiment. Man könnte fast sagen sie spielen, um so Veränderungen auszuprobieren, die die eigenen Grenzen überwinden und Gewohnheiten ablegen. Aus diesem Experimentieren gilt es zu lernen, immer größer und weiter mit der Wirklichkeit umzugehen. Aus diesem Grund ist der Aspekt der Forschung in Damanhur auch von so essentieller Bedeutung. Was sich über alle Bereiche erstreckt, vom Sozialen bis zu den alternativen   Energien, von der Kunst bis zur Wissenschaft. Ziel ist es ein immer tieferes Verständnis für das Universum und die Rolle, die die Menschen in ihm spielen zu erlangen.  
Diese besondere Gesellschaft stützt sich auf die Hervorhebung der Verschiedenartigkeit und ein politisch philosophisches System, das sich in ständigem Wachstum und Evolution befindet. 
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Abbildung 3: Damanhur als Gemeinschaft
Spiritualität, Sinnhaftigkeit, subjektive Erfahrungen mit der Welt  
Da Spiritualität und das Ausleben dieser einen unabdingbaren Teil im Leben des Volkes beschreiben, ist es zu klären, was wir als Spiritualität bezeichnen. 
Die Begriffsherleitung von Spiritualität ergibt sich aus dem lateinischen Wort “Spiritus”, was unter anderem Atem, Wind, Geist, Seele oder Sinn bedeutet. Spiritualität ist geprägt von Unbestimmtheit und vor allem individueller Auslegung. Der Begriff Spiritualität wird je nach Kultur, Weltanschauung oder Religion anders verwendet, weshalb es auch viele verschiedene Definitionen für den Begriff gibt. Spiritualität nach seiner ursprünglichen Bedeutung meint jedoch die Umsetzung einer religiösen Glaubenseinstellung. Spiritualität ist eine Lebensweise, die der religiösen Erfahrung der Zugehörigkeit entspringt, dem Gefühl der Verbundenheit mit etwas Ganzem, größeren. 
Unter Spiritualität wird heute meist ein auf innere Erfahrung berufende, vollmächtige und freigeistige Haltung gegenüber religiösen Fragen verstanden, die sich im Gegensatz zur dogmatischen Religion traditioneller Christlichkeit sieht.  
Der Umgang mit Ausdruck von Spiritualität wird durch die Kultur geprägt und beinhalten eine „entschiedene Orientierung an den subjektiven Erfahrungen, die als besonders und herausragend gedeutet werden“. Es ist eine Tendenz zum Anti-Institutionalismus erkennbar, welche die Autonomie des Individuums und den weltanschaulichen Individualismus unterstreicht. Es geht um ein individuelle Erfahrungsorientierung, das Lernen anknüpfend an bisherige Erfahrungen und das Schaffen neuer Erfahrungen. Die analytisch-weltliche orientierte Sichtweise des Individuums soll demnach erweitert werden, um eine differenzierte Wahrnehmung von Wirklichkeitsausschnitten in einem ganzheitlichen Zusammenhang, sowie im Kontext mit anderen Menschen möglich zu machen.  
Spiritualität spricht die individuellen Einstellungen an. Zugleich kann Spiritualität nur zu einer Überwindung der gesellschaftlichen Tendenz der Individualität und sozialen Isolation beitragen, wenn es sich um ein gemeinschaftliches Erlebnis handelt.  
Wenn Spiritualität verstanden wird als ein tiefes intuitives, jedoch nicht immer bewusst ausgedrücktes Gefühl der Verbundenheit, als eine Erfahrung sowohl mit der Welt als auch mit dem Transzendenten dann wird sie zu einer sozio-kulturell erlebten Dimension, die Gesundheit durch das Gefühl von Verbundenheit mit sich und anderen und der Zugehörigkeit zum Ganzen fördern kann. 
Ein bewusst ausgedrücktes Gefühl der Verbundenheit und eine Erfahrung mit der Welt als auch die Grenzen der Erfahrung der sinnlich erkennbaren Welt überschreitend, lassen Spiritualität zu einer sozio-kulturell erlebten Dimension werden. Sie kann einen Beitrag zur einer globalen, inneren und äußeren (Friedens-) Kultur leisten.  
Spiritualität und Gesundheit 
In dem Zusammenhang stellt sich die Frage in was für einer Verbindung Spiritualität mit Gesundheit oder Gesundung steht.  
Die Gesundheit kann durch das Gefühl von Verbundenheit mit sich und anderen und der damit einhergehenden Zugehörigkeit zum Ganzen gefördert werden. 
Die kulturellen Werte, welche als Wegbereiter für eine ganzheitlich, ressourcenorientierte Spiritualität zu verstehen sind, nehmen eine Schlüsselrolle ein. Sie bezeichnen unter anderem, was als richtig oder falsch, gut oder schlecht und angemessen oder unangemessen in Bezug auf das Erleben von Gesundheit und Wohlbefinden zu betrachten ist. Die Verbundenheit als Teil der Spiritualität kann als ein sozio-kultureller Träger von Gruppen- und Weltbildkohärenz und als Ressource zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden verstanden werden 
Darüber hinaus nehmen die kulturellen Werte auch Einfluss auf die Kreation von Sinnhaftigkeit und die Gestaltung von Beziehungen.
Gesellschaftliche Entwicklungen 
Die gegenwertige gesellschaftliche Entwicklung im Westen der Welt der Werte, steht zum einen traditionellen christlichen Werten entgegen. Auf der anderen Seite wird auch von einem Verfall „moralischer“ Klarheit gesprochen. Dieser Trend spiegelt sich in der Entwicklung der Persönlichkeit, der Gesundheit, als auch dem Wohlbefinden wider. Die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Gesundheit und das Transformationsvermögen, als unterstützende Funktion von Spiritualität bleibt bisher noch stark unter ihrem Potential.  
Forschungsinteresse 
Zu beobachten ist dennoch ein wachsendes Forschungsinteresse, besonders in der medizinischen, psychologischen und pflegewissenschaftlichen Fachliteratur. Es ist ein Anstieg von Publikationen, die sich auf (psychische) Gesundheit und Religion respektive Spiritualität beziehen zu beobachten. 
Sinn und Sinnhaftigkeit, subjektive Erfahrung mit der Welt  
Die meisten Menschen suchen nach einem Sinn in ihrem Leben und haben gegenüber sich selbst den Anspruch, etwas Sinnvolles zutun. Wenn wir von Sinn sprechen, handelt es sich immer um eine subjektive Sichtweise. Mit Sinn verbinden wir, was uns wichtig oder zweckdienlich erscheint. In unserer heutigen Arbeitergesellschaft sehen viele Menschen den Sinn in ihrer Arbeit oder Versuchen das Bedürfnis nach Sinn durch materielle Gegenstände zu befriedigen.  
Jenseits des Materialismus – Postmaterialismus Theorie  
Seit der Industrialisierung kommt es in der westlichen Welt zu technologischen, kulturellen und wissenschaftlichen Veränderungen in der Gesellschaft, was sich auch auf das subjektive Weltbild der Bürger ausübte. Unter anderem durch Bewegungen wie der “Hippie-Bewegung” oder dem “No-War-Movement” kam es zu einem Ausbruch aus bisherigen Werten und Verhaltensmustern, was auch als Wertewandel bezeichnet wird. Aufgrund dessen formulierte Ronald Inglehart eine Hypothese vom Materialismus bis hin zum Postmaterialismus.  
Bei der Postmaterialismus Theorie von Inglehart, die er 1970 formulierte, geht es um die Verschiebung der Wertprioritäten, besser gesagt einen Wertewandel von materialistischen bis hin zu postmaterialistischen Werten. Ein Wertewandel beschreibt die Veränderung der Prioritäten in den anerkannten Werten einer Person oder Gruppe. Bei der Postmaterialismus Theorie geschieht der Wertewandel als Wertumsturz, d.h. die materialistischen Werte nehmen aufgrund der Ausbreitung von Werten wie beispielsweise Selbstverwirklichung ab. Nach Inglehart sind materialistische Werte beispielsweise das Bedürfnis nach Sicherheit, wie Verbrechensbekämpfung, oder dem Bedürfnis nach Versorgung, wie wirtschaftliche Stabilität. Postmaterialistische Werte beschreibt die Einstellung von Menschen, die nicht nach greifbaren materiellen Dingen streben, sondern nach dem dahinter, oder nach übergeordnetem, wie der Selbstbestimmung. Es wird davon ausgegangen, dass die materiellen Bedürfnisse soweit befriedigt sind, dass sich der Befriedigung immaterieller Bedürfnisse gewidmet wird. Als (jedoch nicht alleinige) Ursache für den Wertewandel bestimmt Inglehart das wirtschaftliche Wachstum in der westlichen Welt, denn dieser führte zu großem Wohlstand und zu größerer ökonomischen und physischen Sicherheit.  
Was ist perfekt?  
Der Drang, perfekt zu sein, beschäftigt uns alle regelmäßig. Doch warum?  
Wenn man nach einer klassischen Definition für „perfekt“ sucht, so heißt es, perfekt ist etwas, das so gut ist, dass nicht das Geringste daran auszusetzen ist.  
Das Bestreben nach einem perfekten Leben ist sehr subjektiv geprägt und hängt stark von der eigenen Wahrnehmung ab.  
Die Selbstwahrnehmung ist die Wahrnehmung der eigenen Person. Der Gegenbegriff zu Selbstwahrnehmung ist die Fremdwahrnehmung, welche die Wahrnehmung einer Person durch anderen beschreibt. Unsere Wahrnehmung deckt sich nur zum Teil mit der Wahrnehmung, die anderen von uns haben. Vergleichbar mit einem Eisberg ist der größte Teil unseres Selbstbild der Öffentlichkeit verborgen. 
Die Wahrnehmung im Allgemeinen beschreibt den Prozess, bei dem sensorischen Informationen organisiert und interpretiert werden. Das ermöglicht es uns wiederrum, die Bedeutung von Gegenständen oder Ereignissen zu durchschauen. Jede Person nimmt Reize in einer anderen Form auf und verarbeitet sie anschließend auf ihre eigene Weise. Das bedeutet also, dass Wahrnehmung nicht objektiv ist, sondern von dem Subjekt abhängt.  
Wenn wir nach einem perfekten Leben streben, stellt sich jedoch die Frage, ob wir nach dem streben, was unser Umfeld in uns sieht und was diese für perfekt für uns erachten oder ob es sich um unsere eigne Vorstellung von einem perfekten Leben handelt. Dabei ist die Wahrnehmung anderer oft nicht deckungsgleich mit unserer Wahrnehmung und kann stark variieren.  
Viele äußere Einflüsse lenken uns ab von unserem Inneren und dem inneren Gefühl. Dazu zählen auch Einflüsse, die wir gar nicht bewusst wahrnehmen, aber unterbewusst internalisieren. Das Spüren des eigenen Seins spiegelt unter anderem das Bauchgefühl wider. Die äußeren Einflüsse können zu einer Entfremdung des Bauchgefühls, hin zu einer kopfgesteuerten Lebensweise führen.   
Durch ein Übermaß an äußeren Reizen, die auf uns einwirken, kann es dazu kommen, dass die Fremdwahrnehmung zu unserer Selbstwahrnehmung wird. Doch verlieren wir uns nicht selbst dabei? Und unsere Werte, Bedürfnisse, das was uns glücklich macht? 
Der Prozess der Entfremdung des eigenen Selbst macht uns anfälliger für gesellschaftliche Manipulationen, da wir in diesem Zustand leitfähiger sind und uns die Außenwelt zunehmend mehr im Griff hat. So ließe sich etwas zynisch vermuten, ob dies vielleicht ein Ziel der Machthaber der Gesellschaft sein könnte... 
Verfasst von Mieke Strobach und Luisa Putnik
Quellen
Damanhur: Stadt des Lichtes zusammengestellt von Lutz Müller aus [1] - PDF Free Download. Verfügbar unter: https://docplayer.org/51233612-Damanhur-stadt-des-lichtes-zusammengestellt-von-lutz-mueller-aus-1.html. Letzter Zugriff: 21 Mai 2022. 
Der Traum des Falken - brand eins online. Verfügbar unter: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2009/grosse-traeume/der-traum-des-falken. Letzter Zugriff: 24 März 2022. 
Falco, Oberto Airaudi: Damanhur Foundation. Verfügbar unter: https://www.damanhur.foundation/falco-oberto-airaudi/. Letzter Zugriff: 24 März 2022. 
Harmsen, R.C.:  Spiritualität in Deutschland: Was die Zahlen verraten | Sonntagsblatt - 360 Grad evangelisch, Sonntagsblatt. Letzter Zugriff: https://www.sonntagsblatt.de/artikel/spiritualitaet-mystik/spiritualitaet-deutschland-was-die-zahlen-verraten. Letzter Zugriff: 21 Mai 2022. 
Mayer, C.-H. (2012) ‘Mayer, C.-H. (2013): Der Einfluss von Kultur und Spiritualität auf die Gesundheit’, Der Mensch, 44. 
Neffe, J. (1996): ‘»Ein Teufel mit drei Köpfen«’, Der Spiegel, 9 June. Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/panorama/ein-teufel-mit-drei-koepfen-a-3ebaca14-0002-0001-0000-000008933422. Letzter Zugriff:24 March 2022. 
Okkultismus: Definition, Begriff und Erklärung im JuraForum.de. Verfügbar unter: JuraForum.de. URL: https://www.juraforum.de/lexikon/okkultismus. Letzter Zugriff: 3 April 2022. 
Aufblühen oder Verwelken? | SpringerLink . Verfügbar unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-34410-8?noAccess=true Letzter Zugriff: 5 Juli 2022. 
Politische Soziologie | SpringerLink. Verfügbar unter: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-531-91422-0?noAccess=true. Letzter Zugriff: 5 Juli 2022. 
Rödder, Andreas (2007) ‘Vom Materialismus zum Postmaterialismus? Ronald Ingleharts Diagnosen des Wertewandels, ihre Grenzen und Perspektiven’, p. 185 KB. Verfügbar unter: https://doi.org/10.14765/ZZF.DOK-1930. 
Selbstverwirklichung und Bedürfnispyramide | SpringerLink. Verfügbar unter: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-34410-8_7. Letzter Zugriff: 5 Juli 2022. 
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Die Vision der Arkologie 
Hoffentlich bleibt alles beim Alten!  Viele Menschen haben Angst vor Veränderungen. Aber Wandel und Wechsel sind das Gesetz der Natur. Wenn wirklich alles beim Alten bleibt, gibt es keine Entwicklung und keine Erneuerung mehr. Lebendige Systeme sind auf permanente Erneuerung angewiesen. Nicht das Beharren, sondern die Fähigkeit zur Veränderung ist der Garant des Überlebens. Was sich nicht mehr verändern kann, ist am Ende seiner Entwicklung angelangt und stirbt.
Nur aus der Fähigkeit zum Wandel entstehen neue und bessere Lösungen. Ohne Veränderung gibt es keinen Fortschritt, keine Bewegung und letztendlich auch keine Evolution. 
Die Überbevölkerung auf unserer Erde nimmt zu, Der Zustand der Umwelt wird zunehmend schlechter und durch Nutzung fossiler Brennstoffe, Abholzung von Wäldern und Viehzucht beeinflusst die Menschheit zunehmend das Klima und die Temperatur auf der Erde.
Nutzflächen schrumpfen und unsere Städte werden immer größer. Zwar bedecken Großstädte nur ein Prozent der Erdoberfläche, doch sie verschlingen 75 % der Energie und sorgen für 80 % der CO2-Emmissionen. Tendenz steigend.  In den vergangenen Jahrzehnten urteilten Aktivisten und Planer daher immer wieder, dass die Städte wie Krebs seien, der die Erde und ihre Bewohner langsam zerfrisst. Aber was wäre eine bessere Lösung, um Hundetausende oder gar Millionen Menschen unterzubringen und ihnen ein zu Hause zu geben? Verschiedenste Futuristen, Science-Fiction-Autoren aber auch Architekten wie Paolo Soleri sehen die Antwort in Arkologien. 
Doch finden wir in der Arkologie einen Ausweg um den Problemen auf der Erde zu entgehen? Sind sie realistische Lebenswelten für den Menschen?​
Ein Genfer Schriftsteller und Philosoph sagte einmal: “Die Menschen sind nicht geschaffen, um wie in Ameisenhaufen​ übereinander getürmt, sondern um über die Erde verstreut zu leben, die sie bebauen sollen. Je näher sie zusammenkommen, desto mehr verderben sie einander.“​  ~ Jean-Jacques Rousseau 
Hintergrund
Eine Arkologie ist eine aus einem einzigen zusammengehörigen Gebäudekomplex gestaltete Stadt, die eine Einheit aus Architektur und Ökologie bildet. Aus diesen beiden Begriffen wurde auch das Kofferwort „Arkologie“ gebildet. Tausende bis Millionen Menschen sollen dort leben und sich selbstständig versorgen können.
Von Arkologien kann man sprechen, wenn die Faktoren der Selbstversorgung und der Umweltneutralität erfüllt werden. Wenn Sie zum Beispiel eine Photovoltaikanlage besitzen oder mit Geothermie-Anlagen heizen, wenn sie Gemüsebeete oder Obstbäume in Ihrem Garten haben, dann sind das bereits arkologische Züge. 
Erste Ideengenerierung einer Arkologie  Der Begriff Arkologie wurde erstmals vom italienischen Architekten Paolo Soleri geprägt Damit legt er den Grundstein für Arcosanti. Arcosanti ist eine Experimentalstadt auf der Basis einer Stadtutopie in der Wüste Arizonas und somit der erste Prototyp einer Arkologie. 
In den fünfziger Jahren beginnt Soleri hier für den Stammsitz seines Architektur- und Forschungsbüros miteinander verbundene Erdbauten zu entwickeln. 1970 begann die Cosanti-Foundation, die er mit dem Bau von Arcosanti gründete.
Soleri’s Theorie
”Meine Lösung ist eine urbane Implosion statt einer Explosion.” - Paolo Soleri 
Die Idee war es neu erfundenen Urbanismus zu inspirieren, der widerstandsfähige und gerechte Gemeinschaften aufbaut, die nachhaltig in die natürliche Welt integriert sind.
Soleri sah darin ein völlig neues Konzept einer Stadt, das ein gutes und mobiles Leben ohne Auto und Wachstum erlaubt und durch ihre Dichte ihr Energie- und Materialverbrauch auf ein Minimum reduziert werden kann. Das sollte erreicht werden, indem Wohnen, Arbeiten, Leben und Argar-sowie Industrieproduktion in einer kompakten und fest definierten Struktur mit klaren Grenzen verortet werden. Dadurch sollte eine harmonische und autarke Gemeinschaft entstehen, die sich selbst versorgen kann.
In modernen Städten wie diesen, mit ihren öden Geschäftszentren in der Innenstadt und ihrer weiträumigen Zerfaserung, leide das Zwischenmenschliche – die Kommunikation der Bewohner untereinander verkümmere, so Soleri. Nur in einer Stadt, in der intensive Wechselbeziehungen zwischen den Menschen stattfinden, könne die Kultur erhalten bleiben oder sich weiterentwickeln. Er verfolgte deshalb den Ansatz einer flächenschonenden Architektur, die turmartig in die Höhe anstatt in die Breite wachsen sollte. In seinen Entwürfen schrauben sich Millionenstädte auf Tragsäulen in den Himmel. Wabenartige Gebäude beherbergen Wohnungen und Grünflächen, Unternehmen und Marktplätze
Es geht nicht um Massenbehausung, sondern um ein Leben des Menschen in einer Umwelt und nicht auf Kosten der Umwelt. Ebenso war Soleri der festen Überzeugung, dass Wüsten künftig die vorherrschende Landschaftsform unseres Planeten sein werden. Die Arbeiten aus Arcosanti bieten also bereits architektonische Lösungen für einen beträchtlichen Teil der Weltbevölkerung an, für Menschen und andere Lebewesen. 
Auch, wenn Soleri‘s architektonischer Traum bis heute eine Baustelle ist, seine Theorien und Arbeiten über nachhaltige Architektur sind so zeitgemäß wie nie zuvor. Sie wurden weltweit ausgestellt und dienen Architekten als Inspirationsquelle für nachhaltige Stadtplanung.
Arcosanti als urbanes Labor 
​Die grundlegendste Interpretation dessen, was eine Arkologie ist - schlank und in engem Kontakt mit der Natur zu leben und gleichzeitig ein reiches und lohnendes Leben zu erleben - ist, wie der Aufenthalt in Arcosanti ist. Unbestreitbar einzigartig und selten in unserer hypervernetzten, hyperkonsumorientierten Kultur, ist die Chance, in Arcosanti zu leben, in unserer modernen Zeit eine Gelegenheit, an einem radikalen Lifestyle-Experiment teilzunehmen.
Arcosanti ist bis heute ein sich ständig weiter entwickelndes urbanes Labor, in dem mittlerweile ganzjährig 90 Menschen wohnen. 5000 sollen es einmal werden, die mit der Arkologie-Idee experimentieren können und in kuppelförmigen Bauten im Einklang mit der Natur leben. Organisch, kompakt und autark. Zwar wurden bisher nur etwa 5 % der mitten in der Wüste Arizonas liegenden Stadt realisiert, doch geht es den Beteiligten weniger darum, das Projekt zeitnah zu vollenden, sondern vielmehr experimentell Formen eines gemeinschaftlichen, unentfremdeten Lebens zu finden. In den folgenden Jahren wird das Konzept immer wieder neuen Erkenntnissen und Entwicklungen angepasst. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Arcosanti leben, verändern sich mit den Jahreszeiten. 
Viele der Bewohner von Arcosanti arbeiten für die Cosanti-Foundation, obwohl einige extern arbeiten und wieder andere Unternehmer durch das von der Stiftung unterstützte Mikro-Business-Inkubator-Programm sind. Darüber hinaus leben eine Reihe von Praktikanten und Freiwilligen für kürzere Zeiträume in Arcosanti und arbeiten an saisonalen Programmen, Projekten oder Initiativen.
In Arcosanti gibt es keine Autos, denn in Soleri‘s Entwürfen sollte die Turmstadt so eng zu einem organischen Gesamtkomplex verwoben sein, dass jeder Ort zu Fuß erreichbar ist. Ironischerweise ist heute nicht die Höhe der Gebäude der Grund für ein autofreies Arcosanti, sondern die Größe der Stadt. Auf dem Areal gibt es nur rund zehn Gebäude, darunter ein Café und ein Amphitheater, in denen regelmäßig Architektur-Workshops, Ausstellungen oder Aufführungen stattfinden. In den ersten 40 Jahren bauten an der Wüstenstadt mehr als 7000 Arkologie-Anhänger, die auch in ihr lebten.
Jedes Jahr besuchen 50.000 Menschen aus der ganzen Welt Arcosanti. Universitätsstudenten kommen, um Design und Nachhaltigkeit zu studieren. Konzerte und Festivals finden im Amphitheater statt. Einige Besucher mieten sogar Apartment-Gästezimmer und übernachten. Der Bau auf Arcosanti war eiszeitlich; das Projekt wird möglicherweise nie abgeschlossen, aber durch die unvollendete ökologische Stadt leben die Prinzipien der Arkologie als Modell weiter.
Absichten einer Arkologie 
Das Hauptziel von Arkologien ist es, dass die Grundbedürfnisse der Bevölkerung unabhängig vom Umland gedeckt werden. Das bedeutet, dass Lebensmittel innerhalb der Stadt produzierbar sein sollen. Somit wird die eigene Nahrungsversorgung sichergestellt. Abfallprodukte und Wasser werden vollständig recycelt, der Müll wird möglichst zentral getrennt und wiederverwertet und es herrscht eine eigene Energieerzeugung. Durch die Kompaktheit sinkt nämlich nicht nur die verbrauchte Energie für den Transport, sondern auch die für die Heizkosten.
Außerdem wird durch die hohe Bevölkerungsdichte kaum Naturland vernichtet und durch die kurzen Wege und den geringen Platzbedarf verursacht die Arkologie kaum Verkehr, wodurch diese Stadtform sehr umweltfreundlich ist. Autos werden nicht gestattet sein wodurch alle wichtigen Dinge zu Fuß erreichbar sein sollen.
Theoretisch ließe sich eine Arkologie sogar im All als Kolonien im des Sonnensystems errichten.
Die Kehrseite einer Arkologie
Wie bei so vielen Dingen auf dieser Erde, sind auch hier gewisse Nachteile auszuzeichnen. 
Ganz genau können gesellschaftlichen Auswirkungen des Lebens in einer Arkologie noch nicht vorausgesagt werden, da im allgemeinen negative Folgen erst nach einigen Jahren und in größeren Städten zu bemerken sind. Auch bei Gartenstädten und Trabantensiedlungen bemerkte man diese erst Jahre nach deren Entstehung.
Allerdings spekulierten einige Wissenschaftler daran, was wohl Konsequenzen von Arkologien in Zukunft sein könnten. Dazu zählen zum einen das extrem enge Zusammenwohnen auf dichtem Raum. Dies macht die Arkologie zum Beispiel anfälliger bei Naturkatastrophen. Dazu bedarf es einen hohen Aufwand an Baumaterial und Energie, sowie an großem technischen, sowie sozialem Fortschritt. Eine hohe Bevölkerungsdichte bedeutet natürlich auch das Bedürfnis nach Individualität und der Wunsch nach Freiraum und Privatsphäre. Möglich ist auch eine ungleiche Verteilung von armen und reichen Menschen. 
Warum gibt es bislang noch keine fertigen Mega-Strukturen? 
Die Planung und Konzeption einer Arkologie stellt selbst erfahrene Städteplaner, Architekten sowie Bauingenieure vor große Schwierigkeiten. Die Umsetzung der allgemeinen Sicherheit, der Wartung und die der Verkehrsführung solch eines Gebäudes bereitet immense Herausforderungen für die jeweiligen Parteien. Davon abgesehen stehen mit der Energieversorgung, der Nahrungsmittelproduktion und der Kühlung die eigentlichen Aufgaben, welche es zu meistern gilt, erst bevor. Grund für diese Planungsschwierigkeiten sind all diese ineinandergreifenden Aspekte. Die benötigte Fläche für die Nahrungsmittelproduktion wird oftmals falsch eingeschätzt. Durch die Verknappung der herkömmlichen Erdanbauflächen, wird auf Hydroponik gesetzt. Darunter versteht man die Anreicherung in (Hydro) griechisch für Wasser und der Arbeit (Ponos) Systemen, bei denen die Pflanzenwurzeln mit angereichertem Nährstoffgewässern wachsen. Bei diesem System des Pflanzenanbaus in Wasserbehältern, lässt sich durch vertikalen Anbau wichtige Flächeneinsparung erzielen. Dabei funktioniert diese Vorgehensweise identisch zu der des Erdanbaus. Das heißt CO2 und sehr viel Licht werden benötigt. Das benötigte Licht kann mithilfe moderner LED-Anlagen gewonnen werden. Jedoch wird selbst bei diesen eine große Menge an Restwärme erzeugt, wodurch viel Energie benötigt wird. Durch Solar und Windkraft kann diese allerdings nicht vollends gedeckt werden, weshalb auf Fusionstechnologie gesetzt werden muss. Sie gilt aktuell als umweltneutrale Energiequelle. Allerdings ist diese noch unerreicht und soll frühstens ab dem Jahre 2050 verfügbar sein. 
Was muss sich in Zukunft ändern, dass ein Leben in einer Arkologie möglich ist?
Die Bevölkerung lebt auf der Erde, ohne groß über die Folgen ihres Handels nachzudenken. Jeder lebt in seiner eigenen kleinen Welt und es ist irrelevant welche Umweltschäden entstehen. Jedoch gibt es auch Menschen, die über ihren ökologischen Fußabdruck nachdenken und eine bessere Welt schaffen wollen. Eine Arkologie soll den ökologischen Fußabdruck der Bewohner so klein wie möglich halten. Das bedeutet, dass die Bevölkerung das egoistische Denken und Handeln ablegen muss und an die Generationen danach sowie an die Umwelt denken sollte. Nur mit diesem Denken wäre ein Leben in einer Arkologie möglich. Außerdem muss die Fusionstechnologie weiterentwickelt werden, welche eine umweltbewusste Energiequelle ist.                                                                                     
Das Konzept einer Arkologie ist eine Idealvorstellung einer Stadt der Zukunft. Insbesondere bei Wüstenstädten könnte es sein, dass sie an dem Konzept einer Arkologie ansetzen werden. Vor allem wenn es aufgrund des Klimawandels mehr trockene Gebiete geben wird, könnte das Konzept der Arkologie hier aufgegriffen werden, um vor Ort viel zu produzieren, ohne das Umland weiter auszusaugen.
Die Konzepte von Arkologien sind zwar vorhanden, doch noch ist die Umsetzung zu teuer sowie architektonisch und statisch (noch) nicht umsetzbar. Das gleiche gilt für zahlreiche weiter Bauprojekte, die dem Arkologie-Gedanken nicht gänzlich aber einigermaßen nahekommen sollten. Es lässt sich also nur spekulieren, dass weiterhin in diese Richtung geplant wird. Die Umsetzung wird demnach noch einige Jahre dauern. 
Sind Arkologien realistische Lebenswelten für den Menschen?
Technisch, sozial sowie finanziell muss sich noch einiges ändern damit eine Arkologie eine realistische Lebenswelt für den Menschen darstellt. In Hinblick auf die Nachhaltigkeit wäre ein Leben in einer Arkologie möglich, denn die Menschen würden nicht mehr auf Kosten der Umwelt leben, sondern in einer für sich geschaffenen Umwelt.
Verfasser: Kim Wesner und Aurelia Callenbach
Literatur
allplan (2016): Arcosanti – ein architektonisches Utopia mitten in der Wüste von Arizona. [Online]  Available at: https://blog.allplan.com/de/arcosanti-ein-architektonisches-utopia
Arcosanti-Organisation (2020): Instagram. [Online]  Available at: https://www.instagram.com/arcosanti_arizona/?hl=de
Bund (o. D.): Abfallvermeidung und -verwertung: Klima- und Ressourcenschutz. [Online]  Available at: https://www.bund.net/ressourcen-technik/abfall-und-rohstoffe/
Decogarage (o. D.): swisstrax-europe. [Online]  Available at: https://decogarage.fr/de/recycelte-ineinandergreifende-bodenplatten/recyclable-2/
Jachomowski, I. (o. D.): Gartenjorunal. [Online]  Available at: https://www.gartenjournal.net/gemuesegarten-anbauplan
May, H. (o. D.): Warum bauen die kleinen Ameisen so große Hügel?. [Online]  Available at: https://baden-wuerttemberg.nabu.de/umwelt-und-leben/basteln-forschen-spielen/kinderfragen-beantworten/teilzwei/21883.html
o.A. (2022): Energie. [Online]  Available at: https://www.hkg.ch/kompetenzen/energie/
Raumzeit (2018): Vlog der Zukunft, Gigastädte oder Massenghettos? - Die Vision der Arkologie (2018). [Online]  Available at: https://www.lingq.com/de/deutsch-lernen-online/courses/713195/gigastadte-oder-massenghettos-die-vis-5203426/
Raumzeit (2018): YouTube. [Online]  Available at: https://www.youtube.com/watch?v=F4hOkLr_3zk
Reinhold, P. (2012): Welt im Wandel - Veränderung und Entwicklung. [Online]  Available at: https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/schulfernsehen/natur-leben-wandel100.html
Rudolph, M. (2021): Sozialer Wandel: 10 Megatrends, die unsere Gesellschaft drastisch verändern werden. [Online]  Available at: https://blog.trendone.com/2021/07/26/sozialer-wandel-megatrends/
Simon, J. (2019): Der perfekte Lebensort? 3 utopische Stadtentwürfe, die Sie einmal im Leben besuchen sollten. [Online]  Available at: https://www.vogue.de/lifestyle/artikel/utopische-stadtentwuerfe
Stein, J. (2015): Ein italiener in der Wüste. [Online]  Available at: https://www.bauwelt.de/artikel/Ein-Italiener-in-der-Wueste-Arizona-Paolo-Soleri-Arcosanti-2363999.html
usa-reisetraum (2022): Experimentalstadt auf der Basis einer Stadtutopie. [Online]  Available at: https://www.usa-reisetraum.de/arizona/arcosanti/
Youtech (2020): Arcosanti. [Online]  Available at: https://www.arcosanti.org/history/
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Reformprojekte- und experimente  
Was sind Reformen
Martin Luther und der Thesenschlag, die „Fridays for Future“ Bewegung und „Black life matters“ – jeder hat schon mal von diesen modernen Reformbewegungen gehört, ohne eigentlich zu wissen, was genau eine Reform ist. Denn dieser Begriff wird heutzutage oftmals gar nicht mehr verwendet, obwohl besonders Lebensreformen genau das sind was die Menschheit auch heute noch bewegt. Der Begriff verlor jedoch über Jahre an Bedeutung und hatte seine Hochzeit schon vor einigen Jahren – ungeachtet dessen gibt es aber auch heute noch unzählige Reformen, in allen Bereichen des Lebens:
Die meisten Reformen hängen immer mit einem bestimmten Ereignis oder Thema aus der Politik, Religion, Wirtschaft oder Gesellschaft zusammen. Der Begriff Reform wird grundsätzlich als Veränderungsvorgang in dem jeweiligen Setting angesehen. Gemeint ist damit die planvolle Umgestaltung bestehender Verhältnisse, Systeme, Ideologien oder des Glaubens. Dabei stehen sich oft der „radikaler Wandel“ und die „friedliche Umgestaltung“ gegenüber, die unterschiedlich wirken und dementsprechend unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Das Wort „Reform“ wird oft mit dem entsprechenden Begriff kombiniert, der den Bereich beschreibt, in dem sie wirkt: So wird beispielsweise die Begriffskonstellation „Reformpolitik“ häufig bei Wahlkämpfen eingesetzt. Damit sind die Versprechungen von Politiker*innen an Bürger*innen zur Veränderung von bestimmten Verhältnissen gemeint, mit welchen sie versuchen, ihre Wahlchance zu erhöhen. Die religiöse Reform ist wiederum eine Reform der Glaubenslehre. Zu unterscheiden davon ist die Reform der Organisation einer Religionsgemeinschaft, die allerdings oft die Folge einer Reform der Glaubenslehre ist.
So ist Steuerreform ist die Lenkung oder Regelung der Steuern durch die Politik, welche Änderungen des sozialen Systems zur Unterstützung arbeitsloser, armer und hilfsbedürftiger Menschen als Ziel hat. Gesundheitsreformen wiederum sind Erneuerungen im Gesundheitswesen. Diese werden in Form neuer Gesetze zur Krankenversicherung verwirklicht werden. So werden beispielsweise die Leistungen der Krankenkassen gekürzt und die Zuzahlungen der krankenversicherten Menschen erhöht. Sogenannte Bildungsreformen betreffen das Setting von Universitäten und Schulen. Sozialreformen wiederum sind einzelne Verbesserungsmaßnahmen im Rahmen der Sozialpolitik bis hin zum Aufbau eines Sozialstaates. Auch die verschiedenen Reformen der EU-Kommission gehört zu den bekannten Reformprojekten: Gemeint ist damit unter anderem die moderne öffentliche Verwaltung, nachhaltiges Wachstum und krisenfeste Volkswirtschaften.
Da Reformen, wie die grade genannten Beispiele aufzeigen, ein sehr weitgreifendes und umfassendes Themengebiet darstellen, wird, nach einer allgemeinen Einführung und der Erklärung der Entstehungsgeschichte, ein Schwerpunkt auf verschiedene Lebensreformprojekte und -experimente, bekannte Beispiele in diesen Bereichen und deren Entwicklung, gelegt. Wir werden diese in Hinblick auf ihre Zeit, Idee und Erfolge betrachten, vergleichen und bewerten.
Hintergrund und Historie
Der Begriff Reform wurde erstmals 1985 in den Reformen von Gorbatschow verwendet: Sie reagiert auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme sowie die Unzufriedenheit der Menschen und ist damit der erste offizielle Reformansatz.
Die Jahrhundertwende um 1900 sorgte maßgeblich für die Entstehung verschiedener Lebensformen, da durch sie der Beginn der Moderne eingeleitet wurde. Durch bahnbrechende technische und medizinische Fortschritte wurde das Alltagsleben außerordentlich erleichtert und die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung. Des Weiteren sorgten neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die erhebliche Beschleunigung des täglichen Lebens aber auch für die Auflösung traditioneller Weltbilder, was für viele Menschen einen Wegfall von geistiger Sicherheit bedeutete. Daraus resultierte ein breites Spektrum an Gegenbewegungen, welche sich unter anderem als Lebensformen manifestierten, die den „Schattenseiten der Moderne“ eine ganzheitliche Reform des Lebensstils entgegensetzten.
Bekannte historische Beispiele für Reformen in Deutschland sind unter anderem die preußischen Reformen, die Lebensreform-Bewegung, die aus Reformbewegungen hervorgegangene Sexualreform, die bismarckschen Sozialreformen und die damit teilweise zusammenhängenden medizinische Reform, verschiedenen Währungsreformen in Deutschland, die Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 und die Arbeitsmarkt-Reformen im Rahmen der Agenda 2010.
Im Sinne des „3. Weges“
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Abbildung 1: Wandel der Lebensreformen im Sinne des 3. Weges
Monte Verità
Monte Verità, zu Deutsch übersetzt der „Berg der Wahrheit“, ist eine utopische Lebensreform. Der Berg mit demselben Namen, Monte Verità, erhebt sich auf den Hügeln über Ascona und dem Lago Maggiore. Der Ort ist seit jeher ein magnetischer Pol der Konvergenz von Ideen, Trends, Experimenten und historischen Persönlichkeiten. Bekannt wurde das Ganze als alternative und vegetarische Kolonie des frühen 20. Jahrhunderts. Dies war die Geburtsstunde des Mythos der Lebensreformbewegung Monte Verità, mit Anwesenheit von Künstler*innen, Anarchist*innen, Philosoph*innen und Denker*innen, aber auch illustren Gästen wie Hermann Hesse.
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Abbildung 2: Monte Veritá
Die dort behandelten Probleme sind dieselben, die auch heute noch thematisiert werden: Die Globalisierung, der Kapitalismus, Finanzkrisen, Kriege im Ausland, Zunahme der globalen Kommunikation, aber auch die immer größer werdende Kluft zwischen Reichtum und Armut. Die Gruppe junger Künstler*innen und Denker*innen wollte dem bestehenden, ihrer Meinung nach kaputtem System den Rücken zu kehren und eine nachhaltige Lebensweise proklamieren. Dabei ging es ihnen vor allem darum, in allen Bereichen zurück zur Natur zu finden: FKK statt Korsett, vegetarische Ernährung statt Tabak und Alkohol, Tanzen an der frischen Luft statt Statusdenken, den Dichter statt des Diktators wählen. Die Geschlechterverhältnisse, die Sprache, Ernährung und auch die Kleiderwahl sollte dabei gänzlich neu definiert werden, wobei Nacktheit, frische Luft und die Sonne zentral im Mittelpunt standen. Eine weitere Besonderheit des Ortes war außerdem, dass er der als erster und damals einziger Ort im näheren Umfeld mit Elektrizität ausgestattet war. Trotz aller Bemühungen war das Projekt aber zum Scheitern verurteilt: Die vielen Visionen und Ideen von einer Paradiesvorstellungen der über 600 Menschen, die dort lebten, waren einfach zu unterschiedlich:
Nach einer kurzen Hochphase in den frühen 20ern, scheiterte der Traum am Ego der Leute, und auch der derzeitige Zivilisationskrieg verbesserte die Lage nicht. Anschließend kaufte Bankier und deutsche Kunstsammler Baron Eduard von der Heydt den Hügel von Ascona, auf welchem die expressionistischen Künstler*innen ein kleines Kunstzentrum in Form eines Sanatoriums mit dem Traum der perfekten Welt errichtet haben, auf. Monte Verità wurde daraufhin zu einem modernen Hotelzentrum, das große Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Kultur willkommen hieß. Nach dem Vermächtnis des Barons an Kanton Tessin in den 1950er wurde es Ende der 1980er in Zusammenarbeit mit der eidgenössischen technischen Hochschule Zürich in ein Seminarzentrum umgewandelt.
Die dort gescheitere Idee ist jedoch auch heute noch weit verbreitet, bekannt und nicht selten die bewusste oder unbewusste Vorlage für viele der neuen Lebens- und kleinteilige Reformprojekte der aktuellen Zeit. So sind zum einen der Vegetarismus und Veganismus eine aktuell stark wachsende Bewegung und auch die „Fridays for Future“ Demonstrationen greifen den Gedanken „zurück zur Natur“ in ihrer umweltfreundlichen und naturbezogenen Denkweise wieder auf. Andere Reformbewegungen wie „Black life matters“ ähneln dabei mehr den Plänen und Versuchen der Wellville-Organisation:
Wellville
Wellville ist ein 10-jähriges nationales gemeinnütziges Projekt in den vereinigten Staaten, mit dem Zeil, ein gerechtes Wohlbefinden für die gesamte Bevölkerung zu erreichen und das nationale Handeln zu beeinflussen, dass bis 2024 gehen soll. Dabei unterstützt es die schon länger bestehenden Bemühungen von The Wellville 5, den fünf US-Gemeinden Clatsop County (Oregon), Lake County (California), Muskegon (Michigan), North Hartford (Connecticut) und Spartanburg (South Carolina): Dies sind fünf US-Gemeinden, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessern, andere Gemeinden dazu inspirieren, dasselbe zu tun, und einen Wandel in der Art und Weise fördern, wie unsere Nation in ihre Menschen, Institutionen und Systeme investiert, um ein gerechtes Wohlbefinden für alle Amerikaner für die kommenden Generationen zu erreichen, wollen.​
Mit der Mission, dass „​Gleichberechtigtes Wohlergehen entsteht, wenn jeder faire und gerechte Möglichkeit hat, gut gelebtes Leben aufzubauen und zu unserem Gemeinwohl beizutragen“, versuchen sie diese Ziele durchsetzen und landesweit zu etablieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass ein kurzfristiges Denken das Gegenteil bewirkt: Menschen, Institutionen und Systeme stellen dann ihr unmittelbares Eigeninteresse über das langfristige, gerechte Wohlergehen aller.
Doch Wellville ist auch der Name einer anderen Reformbewegung: Jeder kennt doch die Kellogg's Corn Flakes, das ursprünglichste Frühstücksmüsli aller Zeiten. Diese ersten Cornflakes wurden jedoch nur durch einen Zufall erfunden. John Harvey Kellogg führte ein Sanatorium in Battle Creek, Michigan, welches von der Kirche "Adventisten des siebenten Tages" gegründet wurde. Sie untersagen den Konsum jeglicher Drogen, verbieten sexuelle Handlungen und schreiben eine gesunde Lebensweise vor. Als ein strenger und gebildeter Mann folgte er stur diesen Grundsätzen seiner Religion und herrschte mit eiserner Faust über seine Patient*innen, seine Mitarbeiter*innen und sogar seinen eigenen Bruder.
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Abbildung 3: Wellville
Sie wurden ursprünglich 1894 von John Harvey Kellogg als gesundes und absichtlich fades Müsli kreiert, und sollten Teil einer extremen Ernährung sein, die zu dieser Zeit von der Kirche gefördert wurde, um angeblich die Verlangen junger Erwachsener, welche in der Glaubenslehre der Adventisten des siebenten Tages als unrein gelten, einzudämmen. Der Grundgedanke dahinter zielte darauf ab, die Leidenschaft zu unterdrücken und sexuelle Impulse dieser Generation einzudämmen, insbesondere ein Schritt, um die wachsende Moderne in den frühen 1900er Jahren einzudämmen.  Doch auch wenn viele der bekannten Reformen in den 1900er Jahren stattfanden, begann die Gesichte der Reformen schon viel früher:
Entwicklung Reformprojekte
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Abbildung 4: Bekannte Reformen von Heute
Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Reformen für unserer Gesellschaft von großer Relevanz sind. Sie können positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, jedoch tragen sie dazu bei, dass ein Umdenken ausgelöst wird, wodurch sich die Gesellschaft idealerweise nachhaltig weiterentwickelt. Ohne Reformen und somit das Festhalten an bestehenden Verhältnissen kann weder die Gesellschaft noch das Individuum von diesen profitieren.
Literaturverzeichnis
Brunold, R. (2015): Die Lebensreformbewegung und ihre gesellschaftlich-kulturellen Hintergründe. In: Geschichte-Lernen.net. Online verfügbar unter: https://www.geschichte-lernen.net/die-lebensreformbewegung-und-gesellschaftlich-kulturelle-hintergruende/ letzter Zugriff: 04.06.2022
Kellogg’s Company (2022): Sharing Kelloggs History, Kellogg`s. Online verfügbar unter: https://www.kelloggs.com/en_US/nutrition/sharing-kelloggs-history.html letzter Zugriff: 30.05.2022
Linse, U. (1999). Lebensreformbewegung. In: Auffarth, C., Bernard, J., Mohr, H., Imhof, A., Kurre, S. (eds) Metzler Lexikon Religion. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03703-9_105
Mudgal, S. (2019): The Story Behind The Origin Of Corn Flakes Is So Bizarre You’ll Find It Hard To Digest. In ScoopWhoop Online verfügbar unter: https://www.scoopwhoop.com/news/origins-story-of-kelloggs-corn-flakes/ letzter Zugriff: 01.06.2022
Müller-Ullrich, B. (2009): Mythos Monte Verità, Deutschlandfunk. Available at: https://www.deutschlandfunk.de/mythos-monte-verita-100.html letzter Zugriff: 30.05.2022
Neumann, U. (2020): Tessin: Aussteiger vom Monte Verità. Online verfügbar unter : https://www.planet-wissen.de/kultur/mitteleuropa/tessin/pwiedieaussteigervommonteverit100.html letzter Zugriff: 31.05.2022
Organizzazione turistica Lago Maggiore e Valli (2021): Monte Verità. Available at: https://breiner-textatur.ch/blog/monte-verità letzter Zugriff: 24.05.2022
Shaw Jr., T.R. (2022): Opinion | In small ways, Kellogg has been leaving Battle Creek for decades | Bridge Michigan. Online verfügbar unter: https://www.bridgemi.com/guest-commentary/opinion-small-ways-kellogg-has-been-leaving-battle-creek-decades letzter Zugriff: 07.06.2022
Wellville (2022:) Wellville - Achieve Equitable Wellbeing, Wellville. Online verfügbar unter: https://wellville.net/ letzter Zugriff: 30.05.2022
Abbildungsverzeichnis
Abb.1:https://www.geschichte-lernen.net/die-lebensreformbewegung-und-gesellschaftlich-kulturelle-hintergruende/
Abb.2: https://fineartamerica.com/featured/prayer-of-light-digital-remastered-edition-fidus.html
Abb. 3: https://www.videobuster.de/dvd-bluray-verleih/66714/willkommen-in-wellville
Abb. 4: https://decalfly.com/products/black-lives-matter-logo-decal-sticker
https://fullertonobserver.com/2019/03/24/city-hall-will-fly-rainbow-flag-for-lgbtq-pride-month/ und https://fridaysforfuture.de/
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Konsum und Konsumkritik
„Der Mensch lebt für die Dinge und nicht mehr für den Menschen.“
Dieses Zitat von Aloísio Lorscheider beschreibt unser heutiges Konsumverhalten und das Wesen des Konsumismus sehr gut. Das Verhältnis der Menschen zur natürlichen und sozialen Umwelt ist in unserer Gesellschaft besonders stark durch Dinge geprägt. Man kann sogar so weit gehen zu behaupten, dass Güter den Menschen heute nicht mehr dienen, sondern dass sie den Menschen schaffen. Denn mittlerweile hat der Konsum nicht mehr nur das Ziel der Bedürfnisbefriedigung. Vielmehr dient der Konsum jetzt der Identitätsbildung und Selbstentfaltung. Die Menschen wollen sich durch die Güter, die sie besitzen mit anderen identifizieren oder aber auch aus der Menge herausstechen, um etwas besonderes zu sein. Durch das Kauf- und Freizeitverhalten kommuniziert man, wo an in der Gesellschaft steht und zu welchem Milieu man sich zählt. Schon lange steht nicht mehr die Nützlichkeit von Gegenständen im Vordergrund, sondern die Emotionen, die damit in Verbindung gebracht werden.
Es ist jedoch falsch zu denken, der Konsum würde sich nur auf den Ge- und Verbrauch von Gegenständen beziehen, denn Konsum ist weitaus vielseitiger und die verschiedenen Konsumarten sind unüberschaubar. Grundsätzlich kann man sagen, dass Konsum allgegenwärtig ist und es niemanden gibt, der nie konsumiert. Einige Definitionen von Konsum lassen darauf deuten, dass Menschen immer dann konsumieren, wenn sie Geld ausgeben. Demnach konsumiert man auch Freizeitaktivitäten wie beispielsweise einen Kinobesuch oder einen Restaurantbesuch mit Freunden oder Familie. Aber auch damit sind noch nicht alle Konsumarten abgedeckt. Man kann zum Beispiel auch Ideen oder schöne Momente wie beispielsweise einen Sonnenuntergang konsumieren.
Entstehung der Konsumgesellschaft
Der heutige Konsum war jedoch nicht immer so wie heute. Die Konsumgesellschaft, in der wir leben, hat sich erst im Laufe der Jahre herausgebildet. Bevor die Industrialisierung eingesetzt hat, war der Konsum durch die mangelnden Finanzen der Bevölkerung sehr stark eingeschränkt. Die meisten Menschen konnten sich nur das Notwendigste leisten, um ihre Existenz zu sichern. Die Armut der Menschen und die allgemeine Knappheit der Güter war so groß, dass das Selbsterhaltungsstreben im Vordergrund stand. Man hat damals also nur konsumiert, um zum Beispiel Hunger und Durst zu stillen und um sich mit warmer Kleidung vor der Kälte schützen zu können. Durch die industrielle Revolution als epochales Ereignis konnten mithilfe der Maschinen immer mehr Güter zu günstigeren Preisen hergestellt werden, sodass neue Käuferschichten erschlossen wurden. Güter, die sich früher nur die Oberschicht leisten konnte und als Luxusgüter galten, wurden nach und nach zu Alltagsgütern. Zu dieser Entwicklung hat vor allem auch der Anstieg des Volkseinkommens beigetragen. Jedoch schafften nicht alle Länder den Durchbruch zum Massenkonsum gleichzeitig. Während der Massenkonsum in den USA schon Anfang des 20. Jahrhunderts zu verordnen ist, kam es in Europa erst nach dem zweiten Weltkrieg zu dieser Entwicklung.  Die Konsumgrenzen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsschichten verschwammen nach und nach und der Konsum gewann immer mehr an Bedeutung. Dies zeigte auch die Entstehung der sogenannten Warenhäuser, die auf einen möglichst großen Umschlag ausgerichtet waren, indem die verschiedensten Güter und Dienstleistungen unter einem Dach zu erhalten waren und das auch noch in einer prunkvollen Raumgestaltung mit Leuchtreklamen, die die Aufmerksamkeit der Menschenmengen auf sich ziehen sollte. Auch damals war das Einkaufen also schon ein Erlebnis für die Gesellschaft. In der heutigen Zeit sind unsere Bedürfnisse im Gegensatz zu früher so zuverlässig befriedigt, dass unser Konsum heute nicht mehr der Selbsterhaltung dient, sondern dem Lustgewinn, der Anerkennung und der Selbstentfaltung. Das Essen soll uns längst nicht mehr nur satt machen, sondern es soll auch noch schön angerichtet sein und muss gut schmecken, genau wie unsere Kleidung, die nicht mehr nur nützlich sein soll, sondern auch gut aussehen sollte, um den anderen zu imponieren.
Die Kehrseite des Konsums
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Abbildung 1: Kehrseite des Konsums
Auch wenn in Deutschlang und Europa kein Mangel an Gütern herrscht, gibt es sehr viele Menschen auf der Welt, die unter unserem Konsum leiden müssen. Für die meisten Menschen bedeutet zunehmender Besitz auch zunehmender Wohlstand. Je mehr wir jedoch verbrauchen, desto mehr schädigen wir auch unsere Umwelt vor allem durch den dabei entstehenden Müll. Wenn wir unser Konsumverhalten jedoch nicht ändern, dann werden die Ressourcen auf der Erde nicht mehr lange für alle Menschen reichen. Unser Gesamtkonsum ist definitiv zu hoch und liegt jenseits der Nachhaltigkeitsgrenzen. Dazu kommt jedoch, dass die Konsumchancen auf der Welt sehr ungleich verteilt sind. Während die einen zu viel Konsumieren, wird den anderen der Zugang zu jeglichen Konsumgütern verwehrt. Der Konsum kann also als Ausdruck der globalen Ungerechtigkeit gesehen werden, bei dem manchen Menschen sogar ein Mindestmaß an Konsum vorenthalten wird. In Zukunft müsste die konsumstarke Oberschicht ihre bislang unverträglichen und untragbaren Lebensstile hin zu mehr Nachhaltigkeit verändern, sodass nicht mehr Millionen Menschen in fragilen Kontexten und einkommensschwachen Regionen darunter zu leiden haben und nicht zuletzt auch um unsere Umwelt nicht noch immer weiter zu schädigen, bis unsere Lebensgrundlagen endgültig zerstört sind.
Kritikpunkte am Konsum
Die Konsumgesellschaft, in der wir heute leben, steht schon seit längerer Zeit im Mittelpunkt diverser Kulturkritiken. Dabei werden verschiedene Aspekte des Konsums kritisiert. Zunächst einmal ist an dieser Stelle die Werbung zu nennen, die einen sehr bedeutenden Kritikpunkt darstellt. Schon die beiden Philosophen Theodor Adorno und Max Horkheimer haben die neue Konsumkultur in ihrer Schrift „Dialektik der Aufklärung“, welche im Jahr 1944 veröffentlicht wurde, als Manipulation gedeutet, durch die die Arbeiter den Verlockungen der Werbung widerstandslos verfallen würden. Sie kritisierten, dass der Mensch, als „ewiger Konsument“ zum bloßen Objekt der Industrie würde, dessen Bedürfnisse zudem nur scheinbar befriedigt werden. Werbung erschafft zudem erst Bedürfnisse, die die Menschen ohne Werbung nicht verspürt hätten, wodurch der Mensch seine Individualität verliert und dazu verleitet wird, die umworbenen Produkte zu kaufen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das allgemeine Konsumverhalten der Gesellschaft, denn wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der man immer das neuste und beste haben muss. Kaum einer hat heutzutage ein Handy noch länger als 2-3 Jahre, was auch daran liegt, dass man das Bedürfnis hat, immer mit den anderen mithalten zu können und niemandem in irgendetwas nachzustehen. Mit seinem Kaufverhalten zeigt man den anderen, wo man in der Gesellschaft steht. Alle Güter, die man besitzt, sind ein Teil unserer Identität und je nachdem wie wir uns kleiden oder auch ernähren, ordnen wir uns einer bestimmten Gruppe der Gesellschaft zu. Des Weiteren kaufen wir viel zu viel, was wir gar nicht alles gebrauchen können, weil es uns nichts nützt und wir es nur gekauft haben, weil die Emotionen beim Kauf im Vordergrund standen.
Kritisiert wird außerdem, dass der Konsum nicht mehr der Bedürfnisbefriedung, sondern der Individualisierung, Identitätsgewinnung, Selbstentfaltung und der Erlangung zwischenmenschlicher Unterscheidungsmerkmale dient. Die Menschen versuchen sich durch die Güter und Dienstleistungen, die sie konsumieren, von der Masse abzuheben und sich ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen.
Es wird jedoch nicht nur der Konsument, sondern auch die Produktion kritisiert. Denn durch die Massenproduktion wird die Nachhaltigkeit nicht beachtet, wodurch es zu Verschwendung der Ressourcen und Umweltverschmutzung kommt. Es ist also nicht nur der Konsument Schuld an den Konsequenzen unseres Konsumverhaltens, sondern die Produktion und der Markt haben ebenso einen Anteil daran, dass unser Konsum zu dem geworden ist, was er heute ist.
Culture Jamming
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Abbildung 2: Kalle Lasn- Culture Jamming: Das Manifest der Antiwerbung
Auch Culture Jamming ist eine Art des Kritisierens. Erschaffen hat dieses Wort der Autor Kalle Lasn mit seinem gleichnamigen Werk „Culture Jamming- Das Manifest der Antiwerbung.“ Welches im Jahr 2005 veröffentlicht wurde. Die Kritik richtet sich dabei vor allem an die Werbung. Diese wird durch die Umgestaltung von Werbeslogans und Markenlogos quasi ins lächerliche gezogen. Die Menschen sollen dadurch zum Nachdenken über ihr Konsumverhalten angeregt werden, sodass sie in Zukunft mehr darauf achten, was sie konsumieren und von welchen Marken.
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Abbildung 3: Beispiele für die Umgestaltungsmöglichkeiten von Werbung
Yolanda Dominguez hat mit ihren „poses“ dem Culture Jamming nochmals eine andere Richtung gegeben, indem sie die Modebranche durch das Nachstellen von Modelbildern ins lächerliche gezogen hat. Sie wollte verdeutlichen, wie absurd es ist, Kleidung mit absurden Posen der Models an den Kunden bringen zu wollen.
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Abbildung 4: Darstellung von Yolanda Dominguez "poses"
Kritik an der Konsumkritik
Wie in den meisten Fällen trifft jedoch auch hier das Sprichwort „Leichter gesagt als getan!“ zu, denn etwas schlecht zu machen geht sehr schnell, doch damit auch wirklich etwas zu bewirken und zu verändern, das ist um einiges schwieriger. Das sieht man vor allem auch daran, dass der Erfolg der Konsumkritik bislang ausgeblieben ist. Ein Grund dafür ist, dass die Handlungsmacht des Einzelnen von den Kritikern oftmals überschätzt wird. Besonders die unteren Schichten haben zumeist gar nicht die Möglichkeit, ihr Konsumverhalten zu ändern, sodass es gesellschafts- und umweltschonender wäre, denn gerade Fairtrade Produkte und Produkte, die nachhaltig hergestellt wurden, sind in den meisten Fällen teurer und passen daher nicht in das Budget der einkommensschwächeren Gesellschaftsschichten. Hinzu kommt, dass eine Vielzahl von Werbebotschaften auf die Konsumenten einprasseln, die sie zum Kaufen dieses oder jenes Produktes verleiten wollen. Durch Werbung werden die Menschen in eine bestimmte Richtung gelenkt, die Konsumwünsche gar erst entstehen lässt. Durch Werbung werden wir also mehr oder weniger bewusst manipuliert. Um das Wesen unserer Konsumgesellschaft zu verändern, müsste sich folglich nicht nur der Konsument, sondern die gesamte Wirtschaftsstruktur verändern. Es ist also auch die Art und Weise, wie gewirtschaftet wird, die unsere Konsumgesellschaft geschaffen hat und dafür sorgt, dass sich nichts an dessen Handlungsmustern ändert. Auch wenn also viele Lifestyle-Experten heute zum Verzicht raten, um sich selbst zu finden, ist das gar nicht so einfach umzusetzen, denn der Konsum ist heutzutage viel zu eng verbunden mit der eigenen Identitätsbildung. Jeder definiert seine eigene Persönlichkeit in irgendeiner Art und Weise über sein Konsumverhalten. Sei es die Kleidung, die er trägt oder die Lebensmittel, welche er zu sich nimmt. Mit allem was wir konsumieren, wollen wir den anderen zeigen, wo wir in der Gesellschaft stehen. Nicht umsonst wird unser Konsum als Erlebniskonsum bezeichnet, bei dem die Emotionen und die Wirkung der Güter im Vordergrund stehen. Mit dem neusten Iphone möchte man allen zeigen, dass man jederzeit „up-to-date“ ist. Doch dieses Mindset hat auch dazu geführt, dass wir in einer Wegwerfgesellschaft leben. Das Bewusstsein über die Konsequenzen und dass wir unsere Umwelt damit zunehmend schädigen, ist ausgeprägter denn je, doch die Motivation der Menschen, auf die Nachhaltigkeit der Produkte zu achten, ist trotz allem nicht allzu groß, denn es ist immer noch verlockender zu den günstigeren Produkten zu greifen, die jedoch nicht umweltfreundlich hergestellt wurden. Konsumkritik sollte sich also nicht nur an den Einzelnen richten, denn es muss jedem klar sein, dass der Konsum eine gesellschaftliche Angelegenheit ist. Wenn wir also Mensch und Umwelt schützen wollen, müssen politische Handlungen folgen. Die Regierungen müssen den Einzelnen mit Regelungen und Veränderungen der Infrastruktur dabei unterstützen, sein Konsumverhalten zu ändern.
Konsumkritische Projekte und Praktiken
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Abbildung 5: "Urban Gardening"
Das die Konsumgesellschaft von vielen trotz allem hinterfragt wird, zeigt vor allem die Entwicklung, dass sich in den letzten Jahren Konsumkritische Projekte und Praktiken, sowohl in Deutschland als auch in Westeuropa und Nordamerika ausbreiten. Bei derartigen Projekten wird versucht, nachhaltige Wirtschaftssysteme zu etablieren. Gemeinsam ist all diesen Projekten, dass sie den Verbrauch von Ressourcen und die Umweltbelastung verringern wollen. Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte „Urban Gardening“ bei dem in Großstädten beispielsweise auf den Dächern der Häuser kleine Gärten angelegt werden, in denen sich die Menschen ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen und somit vom Markt wieder unabhängiger werden, da sie sich zumindest teilweise selbst versorgen. Auch Repair-Cafés gehören zu Konsumkritischen Projekten. Zu solchen Cafés kann man mit kaputten Gegenständen gehen und es wird dann dort versucht den Gegenstand wieder zu reparieren, um ihn weiterhin nutzen zu können. Man versucht also ein Stück weit gegen die Wegwerfgesellschaft anzukämpfen. Man kann diese Art von Projekten in den Kontext des gemeinschaftlichen Konsums und der Sharing-Economy einordnen. Die Hoffnung, dass sich in Zukunft noch mehr solcher Projekte etablieren wächst und es werden große Erwartungen in diese Art von Projekten gesetzt in Bezug auf die Veränderung der bislang nicht nachhaltigen Konsum- und Produktionsweisen.
Autorinnen: Tabea Bamberger und Nathalie Hankel
Literaturverzeichnis
Aphorismen.de (2022): Zitat von © Aloísio Lorscheider zum Thema Konsum. Online verfügbar unter https://www.aphorismen.de/zitat/121760, zuletzt aktualisiert am 23.05.2022, zuletzt geprüft am 23.05.2022.
Haupt, Sebastian (2018): Die Schwäche der Konsumkritik. In: Katapult-Magazin gGmbH, 12.02.2018. Online verfügbar unter https://katapult-magazin.de/de/artikel/die-schwaeche-der-konsumkritik, zuletzt geprüft am 23.05.2022.
Hellmann, Kai-Uwe (Hg.) (2019a): Der Konsum der Gesellschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden (Konsumsoziologie und Massenkultur).
Hellmann, Kai-Uwe (2019b): Konsum. In: Kai-Uwe Hellmann (Hg.): Der Konsum der Gesellschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden (Konsumsoziologie und Massenkultur), S. 1–5.
Konsum | Politik für Kinder, einfach erklärt - HanisauLand.de (2022). Online verfügbar unter https://www.hanisauland.de/node/2121, zuletzt aktualisiert am 26.04.2022, zuletzt geprüft am 26.04.2022.
Prisching, Manfred (Hg.) (2006a): Die zweidimensionale Gesellschaft: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.
Prisching, Manfred (2006b): Von der alten Konsumkritik zum Neokonsumismus. In: Manfred Prisching (Hg.): Die zweidimensionale Gesellschaft: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 25–39. Online verfügbar unter https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-531-90189-3_2.
Wallaschkowski, Stephan (2019): Die Entstehung des modernen Konsums. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.
Weller, Ines; Kannengießer, Sigrid (2018): Konsumkritische Projekte und Praktiken: Interdisziplinäre Perspektiven auf gemeinschaftlichen Konsum. Hg. v. Sigrid Kannengießer: ökom Verlag.
Abbildungen
Abbildung 1: https://www.sueddeutsche.de/image/sz.1.2675545/704x396?v=1519700382 
Abbildung 2: https://hsfu.boss.bsz-bw.de/Record/(DE-627)1614129843#
Abbildung 3: https://www.pinterest.de/pin/culture-jamming-the-grassroots-war-against-mind-control--66146688263958185/
Abbildung 4: https://fashionschooldaily.com/monday-morning-photos-7/13327/
Abbildung 5: https://db82kmzzne7f2.cloudfront.net/ghost-blogde/2018/02/lian-jonkman-421152.jpg
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Exit - Strategien
Wer sind die Leute, die auf EXIT Strategien zugreifen?
EXIT-Strategien sind uns aus zahlreichen Filmen und Romanen bereits bekannt. Doch ob es möglich ist, die Erde als unseren natürlichen Lebensraum durch etwas Neues zu ersetzen und unsere Gewohnheiten und Alltagsaufgaben wie beispielsweise einkaufen, spazieren gehen oder mit Freunden abends ein Glas Wein trinken zu gehen aufzugeben, ist sehr fraglich und nahezu unvorstellbar.
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Abbildung 1
Wenn jedoch der Ausnahmezustand zu drohen kommt, jener Ausnahmezustand, der uns dazu zwingt, eine dramatische Änderung im Leben vorzunehmen und somit auf eine EXIT-Strategie zugreifen zu müssen, wären viele Menschen bereit alles aufzugeben, um eine Chance auf eine EXIT-Strategie und somit auch auf einen Neuanfang zu erhalten. Allerdings wird das nicht so einfach sein, denn der Zugriff auf eine EXIT-Strategie ist mit hohem Aufwand verbunden und setzt voraus, sozioökonomisch nicht benachteiligt zu sein. Im Gegenteil, der größte Teil der Weltbevölkerung wird vermutlich an der Teilhabe ausgeschlossen sein, da die Kosten unvorstellbar hoch sein werden.
Ausnahmezustände wie Katastrophen oder Kriege gibt es schon seit hunderten von Jahren. Allerdings waren diese Ausnahmezustände damals noch nicht so dramatisch wie sie heute sind oder sein können. Durch den stetigen Fortschritt verschiedener Technologien steigt auch die Militärmacht vieler Länder bedenklich an. Immer wieder gibt es neue Konflikte in denen auch neue Waffentechnologien zum Einsatz kommen, die sogar heute schon ausreichen würden, unseren Planeten unbewohnbar zu machen oder gar zu zerstören.
Warum macht man sich darüber Gedanken?
Die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Naturkatastrophe zu werden ist gering und abhängig davon, ob man viel auf Reisen ist, in Meeres- oder Vulkannähe wohnt, ob man Hurricanejäger oder Informatiker ist oder ob man ein risikoreiches Leben führt und zum Skifahren in Lawinengebiete reist, um den Adrenalinspiegel aufrecht zu erhalten, den man benötigt. Allerdings fordern die meisten Naturkatastrophen viele Opfer, die oftmals erst im Verlauf der Bergungsarbeiten an ihren Verletzungen erliegen und aufgrund der Komplexität des Bergens nicht vorher hätten gerettet werden. Nach Erdbeben in Gebieten mit einer hohen Bevölkerungsdichte werden viele Opfer erst nach Tagen gefunden, da das Erreichen der unter den eingestürzten Gebäuden begrabenen Menschen sehr zeitaufwendig und komplex ist. Allein das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 forderte zwischen 159.000 und 222.000 Todesopfer (Statista, 2022) und führte dazu, dass tausende von Menschen obdachlos wurden und auch heute noch in extremer Armut leben.
Als weitere Naturkatastrophe sind zudem auch Tsunamis zu erwähnen, die mit einer enormen Wassermenge Landmassen innerhalb kürzester Zeit überfluten, oftmals viele Menschenleben fordern und einen großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Die wohl bekannteste Tsunami-Katastrophe, die durch ein Seebeben im Indischen Ozean ausgelöst wurde, ereignete sich am 26. Dezember 2004. Um die 230.000 Menschen ließen ihr Leben an jenem Tag in 14 verschiedenen Ländern. Es ist sehr erschreckend, dass innerhalb kürzester Zeit so viele Menschen auf einmal an einer Naturkatastrophe sterben können.
Menschen, die in Küstennähe leben sind eindeutig gefährdet, aber Tsunamis sind nicht die einzige Gefahr, die dort lauern. Durch den Klimawandel, der sich immer weiter bemerkbar macht, steigt auch der Meeresspiegel durch das tauende Eis an. Von 1993 bis 2021 ist der Meeresspiegel um etwa 10,1 cm angestiegen (Statista, 2022).
Für Länder wie beispielsweise die Niederlande kann das auf Dauer verheerende Folgen haben, denn die Küstengebiete werden nach und nach unbewohnbar werden. Außerdem können durch den Klimawandel vermehrt Hitzewellen entstehen, die in der Vergangenheit Auslöser für Waldbrände und Nahrungsknappheit und ihren daraus resultierenden Folgen waren.
Ein heikles, aber kontroverses Thema sind interreligiöse Konflikte und Kriege, die in der Vergangenheit schon vermehrt vorgekommen sind. Bereits im Mittelalter gab es Religionskriege, die als Kreuzzüge bekannt wurden. Die Religion an sich ist kein Grund dazu Krieg zu führen, aber die Differenz der Religionen mit all ihren Bräuchen und Verpflichtungen sowie kulturellen Verschiedenheiten können einen Konflikt herbeiführen. Noch heute ist der Alltag in vielen Ländern von Gewalt geprägt.
Abgesehen von den Naturkatastrophen, sowie dem Klimawandel und den Kriegen gibt es noch etwas, worüber wir uns große Gedanken machen sollten, denn nichts schreitet so sehr voran wie die Weltbevölkerung.
Wenn man überlegt, dass bisher geschätzte 100 Milliarden Menschen überhaupt gelebt haben, ist es erschreckend zu wissen, dass von diesen 100 Milliarden aktuell knapp 7,99 Milliarden Menschen auf der Erde leben und wir kurz davor sind, die 8 Milliarden zu knacken. Prognosen zufolge der Vereinten Nationen werden bis zum Jahr 2050 9,7 Milliarden Menschen unseren Planeten bewohnen. 82.377.000 Menschen wurden allein im Jahr 2020 geboren (Statista, 2020).
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Abbildung 2
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie überbevölkert manche Regionen der Erde bereits sind kann man am Beispiel der weltbekannten Shibuya-Kreuzung erkennen, wo je Ampelschaltung bis zu 15.000 Menschen auf einmal die Straße überqueren. Mit knapp 37.000.000 Einwohnern (Statista, 2022) gehört die Metropolregion Tokios zu den größten der Welt.
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Abbildung 3
China hat es uns schon vorgemacht mit der Ein-Kind-Politik gegen den enormen Bevölkerungswachstum anzukämpfen, allerdings führt dies zu Überalterung der Gesellschaft und somit zu einem Ungleichgewicht. Eine Ein-Kind-Politik auf internationaler Ebene einzuführen ist schwer umzusetzen und auf Dauer keine ausreichende Lösung.
Platz auf unserem Planeten gibt es allerdings nur begrenzt, obwohl die Erde sehr groß zu sein scheint. Aber nur ~30 % der Erde entsprechen Landflächen (dazu kommen 69% Ozeane und 1 % Binnengewässer), die auch nicht alle bewohnbar sind.
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Abbildung 4
Was gibt es bereits für EXIT Strategien?
Die Corona-Pandemie, die Bedrohung durch Terroristenanschläge des Islamischen Staates, der Angriff Russlands auf die Ukraine, der Klimawandel und dadurch entstehende Schäden….Viele Menschen fürchten einen Zusammenbruch unserer Infrastruktur durch aktuelle Krisen und Katastrophen. Es scheint jedoch so, als würden immer mehr Menschen das Vertrauen in Politik und ihre Institutionen verlieren. Sogar das Amt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe der Bundesrepublik Deutschlands rät zu einem Lebensmittelvorrat für mindestens 2 Wochen für mögliche Quarantänen oder Stromausfällen. Es gibt zunehmen allerdings Menschen, denen ein kleiner Lebensmittelvorrat nicht mehr reicht. Sie wollen sich aufs schlimmste vorbereiten in dem sie sich private Schutzbunker bauen, oder bauen lassen, indem sie im Notfall leben werden. Diese Menschen werden „Prepper“ genannt. Das Wort leitet sich von dem englischen Wort „prepared“ ab, welches übersetzt „vorbereiten“ bedeutet. Es sind zahlreiche Anleitungen für den Bau eines eigenen Bunkers, auf YouTube zu finden aber auch entstehen immer mehr Firmen, die sich auf den Bau eines Bunkers spezialisieren und für schlappe 120.00 € einen 18 qm Bunker anbieten.
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Abbildung 5
Doch hier stellt sich die Frage, wie ein Leben im Bunker aussehen wurde und welche Menschen überhaupt Zugang zur Prepper Bewegung haben.
Wer gehört zu den Preppern?
Die Prepper-Szene entstand circa 1970 in den USA und fand durch die wirtschaftlichen Krisen und die Corona Pandemie in den letzten Jahren immer mehr Zuwachs. Sie sind weltweit verbreitet jedoch werden die USA und die Schweiz als Länder aufgezählt, in welchen die meisten privaten Bunker zu finden sind. Immer wieder gibt es auch Überschneidungen mit Extremisten. Die Prepper Community lässt sich in keine soziale Schicht einordnen. Jedoch kann man feststellen, dass vor allem Superreiche in Luxus-Bunker investieren. Vor allem in den USA. So wird geschätzt, dass mindestens 50% der Silicon-Valley Milliardäre eine „Apokalypse-Versicherung“ abgeschlossen haben und einen privaten Bunker besitzen. Da der Bau eines Bunkers und die Ausstattungen extrem teuer ist, ist nicht davon auszugehen, dass Schlechterverdienende in der Lage sind, einen eigenen Bunker zu haben.
Das Leben in Bunkern
Da die Prepper Community sich auf den Weltuntergang vorbereitet, gibt es aktuell kaum Menschen die im Bunker leben. Die Bunker dienen als Vorbereitung für eine Katastrophe. Hierbei kommt dann natürlich die Frage auf, wie der Alltag in einem Bunker ablaufen wird und ob dies überhaupt eine sinnvolle Vorbereitung auf die Apokalypse ist.
Bunker werden in Notsituationen zur besten Überlebenschance die ein Mensch hat. Jedoch berichten Menschen, welche durch den 2. Weltkrieg notgedrungen in Bunkern unterkommen mussten, von keinen schönen Erfahrungen. Die ständige Panik durch den Überlebenskampf ist zu spüren und auch ist es schwer, in den engen Räumen zu schlafen. Dies ist sicherlich nur auszuhalten, wenn ein Ende in Sicht ist. Wie lässt sich allerdings das Leben aushalten, wenn man weiß, dass der Bunker wahrscheinlich der einzige Ort ist an dem man überleben kann?
Kleine private Bunker, welchen Menschen gehören die dem Mittelstand angehört haben, werden wohl kaum Beschäftigungsmöglichkeiten besitzen. Sie haben keine Tagesorientierung und kaum Platz. Das fehlende Licht und der begrenzte Lebensmittelvorrat würden eine große Belastung sein.  Eine langfriste Überlebenschance, nach einer Apokalypse, würde somit nicht bestehen können. Es könnte lediglich, zur Überbrückuneiner vorübergehenden Katastrophe behilflich sein.
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Abbildung 6
Anders sieht es bei den Luxus-Bunkern der reichen Menschen aus. Es gibt Projekte, die darauf abzielen, Wasser wieder aufzubereiten, sodass es in den unterirdischen Bunker auch Swimmingpool gibt. Sogar an eine medizinische Versorgung wurde gedacht. Eine LED-Beleuchtung kann den natürlichen Tagesablauf simulieren und man kann sein eigenes Gemüse anbauen. Es gibt sogar Projekte, die es ermöglichen Haustiere mit in den Bunker zu nehmen und Freizeit Angebote wie ein Kino oder einen Golfplatz zur Verfügung stellen. Sogar Fitnessräume stehen zur Verfügung um den Abbau der Muskeln entgegen zu wirken. Es wird eine Parallelwelt aufgebaut, zu er nur die Superreichen der Welt einen Zugang haben. In diesen Bunkern, ist es auch möglich für einen längeren Zeitraum oder sogar für mehrere Generationen zu leben. Bei der Planung wird darauf geachtet, dass sich das Leben in den Bunkern, so wenig wie möglich von dem Leben in der Freiheit unterscheidet. Diese Chance bleibt allerdings nur für die Menschen bestehen, die auch schon vor der Katastrophe zur Elite der Welt gehörten und sich den Einzug in ein solchen Projekt leisten können, oder selber die finanziellen Mittel hatten, sich einen Luxus-Bunker bauen zu können.
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Abbildung 7
Was passiert, wenn Geld keinen Wert mehr hat?
Da vor allem die Luxus-Bunker der Superreichen eine langfristige Überlebenschance nach einer Apokalypse geben, stellt sich die Frage, wie die Wohlhabenden ihren Status in einer Welt behalten können, in der Geld keinen Wert mehr hat.
Die Bewohner der Luxus-Bunker sind immer noch von Personal anhängig, welches zum Beispiel für die Wasseraufarbeitung oder die Sicherheit der Bewohner zuständig sind. Diese lassen sich allerdings nicht mehr mit Geld bezahlen, da das Personal, selber keinen Vorteil mehr von einer Bezahlung mit Geld haben wird. Es muss also eine alternative Form von Bezahlung geschaffen werden. Da nur Superreiche Zugang zu den Luxus-Bunkern haben, ist das wertvollste was der Angestellte bekommen kann, Schutz und eine Unterkunft in dem Bunker. Aber auch eine Versorgung mit Lebensmitteln und medizinische Versorgung kann angeboten werden. Die überlebenswichtigen Ressourcen für Menschen werden hierbei also zur Bezahlung.
Für die Bewohner des Bunkers ist es also wichtig vor dem Einzug, in Ressourcen wie Wasser, Nahrung und Hygieneartikel zu investieren. Außerdem müssen sie sicherstellen, dass sie den Bunker bei einer drohenden Katastrophe zeitnah erreichen. Deshalb müssen ebenfalls vor dem Einzug in Fortbewegungsmittel investieren, welche unabhängig von einem hohen Verkehrsaufkommen, zum Ziel kommen. Hierfür können eventuell Motorräder oder Helikopter verwendet werden.
Eine Gefahr ist allerdings hierbei, dass das Personal sich unter Druck gesetzt fühlt, da sie immer in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Bewohnern stehen würden. Hierfür ist es sinnvoll, das Personal vor dem Einzug zu prüfen und ihre Loyalität gegenüber den Bewohnern sicherzustellen. Hierbei kann es sinnvoll sein, eine elitäre Gemeinschaft aufzubauen und somit einen Zusammenhalt zu schaffen. Somit entsteht ein Verantwortungsgefühl in der Community, welche für das Überleben wichtig sein könnte. Um die Gemeinschaft zu stärken, wäre es eventuell sinnvoll eine Art Demokratie herzustellen, sodass das Personal aber auch die reichen Bewohner ein Mitspracherecht in Entscheidungen haben können. Dies würde die Arbeitsmoral bei den Angestellten stärken.
Wenn Geld nichts mehr wert ist, werden also die Menschen am erfolgreichsten werden, die vor der Apokalypse gut vorsorgen konnten. Zudem werden die Menschen eine Chance haben, welche andere Leute am besten führen können und die eine Gemeinschaft stärken und Visionen schaffen können.
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Abbildung 8
Was wird es in Zukunft für Exitstrategien geben?
Nehmen wir an, unsere Welt wird in einigen Hundert Jahren nicht mehr bewohnbar sein und wir werden einen Plan B brauchen, der sich nicht mehr auf der Erde abspielen wird. In vielen Zukunftsvisionen ist, wenn es um einen Plan B geht, immer häufiger vom Mars die Rede. Der Mars steht hierbei immer wieder im Fokus, denn er ist ein erdähnlicher Planet, der sich in unserem Sonnensystem befindet und somit relativ leicht erreicht werden kann.
Für den Plan B kann klar festgehalten werden, dass diese Form der Exitstrategie aufgrund der begrenzten Plätze und der Kosten nur an bestimmte Eliten vergeben werden kann. Die Exitstrategie setzt zur Entwicklung außerdem eine große Menge an Geld- und Materialien voraus. Sind diese Voraussetzungen gegeben, so steht der Reise nicht mehr viel im Weg…
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Abbildung 9
Kurz zum Mars…
Der Mars ist ein Planet in unserem Sonnensystem und dadurch relativ leicht zu erreichen, die Anreise dauert ca. 9 Monate. Der Planet ist der äußere Nachbar der Erde und zählt zu den erdähnlichsten Planeten. Er ist ca. halb so groß wie die Erde und hat außerdem eine Atmosphäre, welche jedoch dünner ist als die auf der Erde. Er verfügt außerdem über eine Tageslänge und Jahreszeiten, die mit der Erde vergleichbar sind. 
Elon Musk möchte im Jahr 2040 eine Millionen Menschen auf den Mars schicken. Aber ist ein normales Leben auf dem Mars überhaupt möglich?
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Abbildung 10
Ein Leben auf dem Mars ist bisher noch nicht möglich, es könnte jedoch durch Terraforming möglich werden. Terraforming ist der hypothetische Prozess, wobei gezielt die Atmosphäre, Temperatur, Ökologie und die Oberflächentopografie verändert werden, um die Biosphäre derjenigen der Erde anzunähern. Dadurch soll der Planet für Menschen bewohnbar gemacht werden.
Durch Terraforming könnte die Temperatur des Planeten erhöht werden. Denn bisher betragen die Temperaturen an den Polen ca. 20 Grad Celsius, nachts kann der Planet aber bis zu -80 Grad Celsius herunter kühlen. Die mittleren Temperaturen auf dem Mars betragen -63 Grad Celsius. Durch die Erwärmung kann der Planet so erwärmt werden, dass auch flüssige Wasser entdeckt werden kann. Denn bisher wurden nur Wassereinlagerungen an den Polkappen gefunden, es werden jedoch auch Einlagerungen innerhalb des Planeten vermutet. 
Ein Treibhausgas, das notwendig ist und das auf dem Mars entdeckt werden konnte, ist CO2. Um den Mars „terraformen“ zu können, müsste jedoch das CO2 mobilisiert werden. Das beste CO2 Reservoir wären die Polkappen. Hierbei könnte das Eis erhitzt werden und dadurch wird CO2 freigesetzt und könnte mobilisiert werden. Wenn das Volumen der Polarkappen in die Atmosphäre eingebracht werden könnte, würde es den aktuellen atmosphärischen Druck des Mars um das Doppelte erhöhen, was gut ist. Diese CO2 Menge wäre jedoch nur einmalig und im Weiteren würde sich dann wieder ein Problem ergeben und es würde eine dauerhafte CO2 Quelle benötigt werden. 
Eine weitere Möglichkeit, die im weiteren Verlauf für CO2 sorgen könnte, wäre wenn Karbonhaltige Mineralvorkommnisse erhitzt werden, dadurch könnte CO2 freigesetzt und mobilisiert werden. Die Freisetzung setzt jedoch hohe Temperaturen, von ca. 300 Grad voraus, welche nicht anhand der Treibhauserwärmung herbeigeführt werden könnten. Es wurde also bisher kein plausibles Szenario gefunden, das eine ausreichende Menge an CO2 sicherstellt.    
Zur Herstellung von Sauerstoff könnten auf dem Mars Cyanobakterien und bestimmte Algen verwendet werden. Diese produzieren in geringen Mengen Sauerstoff. Sauerstoff ist ein Lebensnotweniges Gas.
Auch wenn es die Möglichkeit gebe, auf dem Planeten genügend CO2 und O2 freizusetzen, das notwendig wäre, um dort ein Leben zu ermöglichen, gäbe es ein weiteres Problem. Die Sonnenwinde. Dies sind stromgeladene Teilchen, die aus der oberen Atmosphäre der Sonne freigesetzt werden. Treffen diese Teilchen auf die Oberfläche des Planeten, fügen sie jedoch jedem dort existierenden Leben schwere Schäden zu.  Für die genannten Problem konnten bisher noch keine Lösungen gefunden werden, somit ist für Menschen ein Leben auf dem Mars bisher unmöglich!
Gehen wir aber davon aus, dass in einigen Jahren unsere Technologien so fortgeschritten sein werden, dass eine künstliche Atmosphäre geschaffen werden könnte. So ist die Überlegung einer Exitstrategie auf dem Mars gar nicht mehr so abwegig. Hierfür könnte anhand von Technologie eine künstliche Atmosphäre über dem Planeten aufgespannt werden. Diese könnte mittels Drohnen angebracht werden und könnte je nach Bedarf verstärkt werden und somit die schädlichen Winde fernhalten. Das könnte im Weiteren dazu beitragen, das auf dem Planeten produzierte CO2 dort zu halten. Im weiten könnten dann Strategien ausgeklügelt werden, die zu mehr CO2 führen und somit ein Leben auf dem Mars immer mehr wahrscheinlich machen.
Wie werden zwei Parallelwelten nebeneinander existieren? Wird es unterschiedliche Werte und Normen geben oder werden diese übernommen?
Abbildung 11
Gehen wir davon aus, dass in einigen Jahren oder Jahrhunderten unsere Technik so weit fortgeschritten ist, dass ein Leben auf dem Mars zur Realität wird. Hierbei stellt sich die Frage, werden dann Parallelwelten zwischen der Erde und dem Mars existieren? Werden die Werte und Normen der Erde übernommen? Oder werden neue Strukturen aufgezogen?
Die Flucht auf den Mars wird eigentlich eher als Exitstrategie verstanden, es kann also davon ausgegangen werden, dass auf der Erde unbewohnbar geworden sein muss. Daher ist eine Parallelwelt eher auszuschließen. Wird diese Exitstrategie aber vor einer Katastrophe schon ausgeprobt und umgesetzt, so kann auch nicht wirklich von einer Parallelwelt die Rede sein. Denn auch wenn bereits in einigen Jahren Menschen auf den Mars reisen, heißt es noch lange nicht, dass sie dann dort leben. Es kann hier lediglich sein, dass sie den Planeten erforschen, jedoch nach einer gewissen Zeit wieder zurückkehren.
Im Weiteren wird untersucht, ob die Werte und Normen der Erde auf dem Exit - Planeten übernommen werden oder ob neue Strukturen entwickelt werden. Aufgrund der Flucht von der Erde muss davon ausgegangen werden, dass dort einiges schiefgelaufen sein muss. Dies kann dann wiederum zur Flucht, vielleicht auch zur Zerstörung des Planeten geführt haben. Aufgrund dessen stellt sich hier auch die Frage, ob es so sinnvoll ist, alte Gewohnheiten der Erde zu übernehmen.
Einige Eckpfeiler der Erde wären sinnvoll, auf der Erde 2.0 weiterzuführen, hierzu zählen beispielsweise die Menschenrechte und der Umgang mit Straftaten. Hierbei müsste jedoch schon eine bestehende Struktur vorhanden sein, um Rechte auf Arbeit, Wohnen, Gesundheit oder Bildung sicherstellen zu können. Jedoch können Rechte wie: Verbot der Folter, Meinungsfreiheit oder auch die Gleichheit vor dem Gesetz zu einer besseren Gestaltung der Strukturen beitragen. Dies kann auch bei der Ahndung von Straftaten als Unterstützung dienen.
Bei der Vollstreckung von Strafen, bei der Lösung anderweitiger Probleme, aber auch im normalen Leben ist es wichtig, ein funktionierendes politisches System zu haben. Hierbei kann es auf dem neuen Planeten zunächst sinnvoll sein, ein hierarchisches System zu haben.  Anderweitige Rechtssysteme, wie die auf der Erde, sind vielleicht (erstmal)s schwer umzusetzen, denn diese benötigen meist mehrere Akteure.
Es ist also klar rauszufiltern, dass Lösungen für Strukturen auf dem Mars stark auf bereits auf der Erde bestehenden Strukturen basieren. Jedoch bringt auch jedes Individuum, das den Mars bereisen wird, seine eigenen Normen, Werte und Erfahrungen mit und trägt somit auch zu einer Gestaltung bei. Dadurch kann aber auch nicht pauschal gesagt werden, ob es auf dem Mars wie auf der Erde ablaufen wird. Auch kann das heißen, dass dort auch andere Gesellschaftsformen integriert werden, die uns heute noch gar nicht als Option bewusst sind.
Autoren: Sarah Okoro, Anna Luginsland und Sven Ketterer
Literaturverzeichnis
Text Quellen
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Abbildungen
Abbildung 1: Emergency exit sign. Man running out fire exit – Stock-Vektorgrafik | Adobe Stock
Abbildung 2: Prognose zur Entwicklung der Weltbevölkerung bis 2100 | Statista 
Abbildung 3: Stockfotos Shibuya kreuzung Bilder, Stockfotografie Shibuya kreuzung - lizenzfreie Fotos | Depositphotos 
Abbildung 4: MediaHouse GmbH. (2022, 20. Juni). Verteilung von Land und Wasser auf der Erde | Medienportal der Siemens Stiftung. Siemens Stiftung.https://medienportal.siemens-stiftung.org/de/verteilung-von-land-und-wasser-auf-der-erde-109650
Abbildung 5: https://www.bunker-bssd.de/Bunker-B1-18m
Abbildung 6: https://www.tripadvisor.co.uk/LocationPhotoDirectLink-g551745-d302119-i103736578-Scotland_s_Secret_Bunker-Crail_Fife_Scotland.html
Abbildung 7: Immobilien: Ein Luxus-Bunker für den ängstlichen Millionär - WELT
Abbildung 8: https://www.krone.at/200402
Abbildung 9: 133253.jpg (3840×2160) (no date). Available at: https://wallpapertops.com/walldb/original/8/3/7/133253.jpg (Accessed: 31 May 2022).
Abbildung 10: Halbe Planet Erde Mit Atmosphäre Mit Halbem Mars-Planeten Des Sonnensystems Lokalisiert Auf Weißem Hintergrund Tod Des Planeten Stock Abbildung - Illustration von muster, galaxie: 131033073 (no date). Available at: https://de.dreamstime.com/halbe-planet-erde-mit-atmosphäre-halbem-mars-planeten-des-sonnensystems-lokalisiert-auf-weißem-hintergrund-tod-image131033073 (Accessed: 31 May 2022).
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Digitale Religion - Ein Wandel der Gesellschaft
Google weiß alles, Google bestimmt unser Leben. Das Internet ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, wir verlassen uns darauf. Im Mittelalter haben sich die Menschen auf Gott verlassen. Digitalität und Religion ist das vergleichbar? Wie passt das zusammen?
Zu Google zu beten ist vielleicht etwas überspitzt aber tatsächlich gibt es solche Trends, das digitale Technologien Religionscharakter bekommen können. Die Frage ist jedoch: Was passiert mit den klassischen Religionen, wie wir sie kennen? Sind sie einfach outdated oder brauchen sie nur ein großes Update? Und füllen digitale Religionen die Leerstelle, die der Rückgang klassischer Religionen hinterlässt?
Grundproblem: Sehnsucht nach Orientierung
Die Frage ist doch: Wofür brauchen wir Religion überhaupt?
„Menschen erfahren ihr Leben nicht allein als zufällig, sondern auch als „schlechthinnig abhängig“, als gefährdet und als keiner Weise notwendig oder von Gründen her vollständig erklärbar“ (Lübbe 2004: 174 zit. n. Zaborowski 2016: 24)
Der Philosoph Hermann Lübbe beschreibt hier anschaulich die Fragen, die wir uns alle stellen: Was ist der Sinn des Lebens? Warum gibt es uns? Wofür leben wir? Wer sind wir? Warum ist alles so, wie es ist, obwohl es auch anders sein könnte? Diese Fragen beschreiben die sogenannte Daseinskontingenz oder das Kontingenzproblem. Es besteht also ein großer Wunsch nach Erklärung und Orientierung. Dieser Wunsch verschwindet auch nicht, nur weil der wissenschaftliche Und technische Fortschritt immer weiter voranschreitet. Und genau hier kommt Religion ins Spiel.
Bewältigung des Kontingenzproblems
Religionen biete Antworten auf diese Fragen des Daseins. Sie erklären, warum wir hier sind. Sie erkennen die Daseinskontingenz an und bewältigen sie dadurch. Das klingt zunächst einfach, jedoch treten dabei einige Probleme auf.
Warum ist man heutzutage religiös? Oftmals nicht mehr durch Tradition, Gesellschaft oder Kultur. Religion ist eine persönliche Entscheidung geworden. Es steht einem frei, ob man religiös ist und welche Religion man auf welche Art und Weise praktizieren möchte. Diese Art von Freiheit hat sich mit der Aufklärung entwickelt. Vor der Aufklärung wurde die Kontingenzbewältigung nicht hinterfragt, sie war eingebettet in Traditionen und Konventionen. Es war selbstverständlich, an Gott zu glauben und an das, was der Pfarrer sonntags von der Kanzel betete.
„Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“
„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ 
(Immanuel Kant)
Damit beschreibt Kant die Aufklärung treffend. In der Aufklärung hat das Denken begonnen, sich zu verändern. Gesellschaftliche Selbstverständlichkeiten in Religion, Politik oder Wissenschaften wurden nun kritisch durchleuchtet. Die Grundannahme ist, dass der Mensch von Natur aus gut und vernünftig ist und auch so handelt. Dadurch forderte die Aufklärung die Freiheit und Gleichheit der Menschen und bewirkte die Trennung von Staat und Gesellschaft sowie den Durchbruch des Bürgertums, wie wir es heute kennen.
Durch diese neue Art der Freiheit, ist das moderne Individuum herausgefordert, selbst eine Antwort auf die Frage der Daseinskontingenz zu finden. Dadurch kann es leicht zur Überforderung kommen, denn die Kontingenzbewältigung kann sich im Unendlichen immer neuer Kontingenzerfahrungen verlieren.
Ein weiteres Problem entsteht, wenn die Bewältigung der Kontingenz scheitert. Beispielsweise, wenn Menschen sich psychisch oder intellektuell nicht dazu in der Lage sehen, die Kontingenz zu erkennen und zu bewältigen. Oder sie weigern sich schlichtweg, die Fragen des Daseins mithilfe von Religion zu bewältigen. Vielleicht auch verständlich angesichts des unerklärlichen Leids in der Welt. Wie könnte ein Gott so etwas zulassen? Religiöse Menschen können durch solche Gedanken in eine Krise geraten.
Wenn man also auf die Kontingenzbewältigung komplett verzichtet, oder sich fragt, ob sie überhaupt möglich ist, kann man zum Fatalismus gelangen, der aber selbst wieder kontingent ist.
Nun leben wir ja in einer modernen Welt. Wie beeinflusst das die Kontingenz? Dazu gibt es in der Literatur verschiedene Ansichten: Zum einen liest man, dass die Moderne die Daseinskontingenz in qualitativer Hinsicht verschärft und zum anderen, dass die religiöse Anerkennung und Bewältigung der Kontingenz durch die Aufklärung nicht nur schwieriger werden, sondern gleichzeitig auch immer notwendiger.
Es scheint also, wir sind in der verzwickten Lage, dass wir uns den Fragen des Daseins einfach nicht entziehen können. Auf der einen Seite gibt es eine Verschärfung des Kontingenzproblems, auf der anderen Seite eine Infragestellung oder sogar Nivellierung. Die Frage ist nun, wie wir damit umgehen und welche Auswirkungen das hat, auf die Art, wie wir Religion praktizieren.
„Religion ist nicht für alles im Leben zuständig, aber fürs Ganze“
(Lübbe 2004: 171 zit. n. Zaborowski 2016: 25)
Lübbe beschreibt gut, dass Religion vielleicht nicht jedes Alltagsproblem lösen kann, aber dafür da ist, das Leben im Ganzen zu erklären. Religion antwortet also auf die Daseinsproblematik, das ändert sich auch nicht mit der fortschreitenden Modernisierung, aber die Gestalt von Religion verändert sich.
Klassische Religionen in der heutigen Zeit
Wir haben verstanden, dass wir Antworten auf die Fragen des Daseins brauchen und dass Religionen diese Antworten bieten können. Aber ist es in der heutzutage noch zeitgemäß, einfach das zu glauben, was in der Bibel oder im Koran steht? Wie passen Religiosität und der wissenschaftliche Fortschritt zusammen?
Historiker und Gesellschaftsanalytiker Yuval Noah Harari schreibt dazu in seinem Buch „Homo Deus“:
„Die Moderne Wissenschaft hat ohne Zweifel die Spielregeln verändert, aber sie hat nicht einfach Mythen durch Fakten ersetzt“
(Harari 2017: 246)
Er schreibt auch, der Glaube an die Wissenschaft unterscheide sich vom religiösen Glauben, Religion halte die Menschen zusammen, Wissenschaft tue das nicht.
In der Literatur gibt es ebenfalls verschiedene Ansichten zu der Beziehung von Wissenschaft und Religion. Die Einen sind der Meinung, die wissenschaftliche Rationalität enthalte sich bei der Antwort auf die Frage nach dem Ganzen, was implizit bedeute, dass sich die Frage auch nicht anders als religiös beantworten ließe. Die Anderen schreiben, Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Technik oder Politik können zu Formen des Religionsersatzes werden, da sie beanspruchen, die Frage nach dem Ganzen mit den eigenen Mitteln beantworten zu können.
Wozu brauchen wir also Religion heutzutage noch?
„Gott hilft denen, die sich selber helfen“ (Benjamin Franklin)
Der Schriftsteller Franklin unterstreicht damit, wozu Religion früher so wie heute gebraucht wird. Gemeint ist damit, dass es eigentlich völlig unerheblich ist, ob es einen Gott gibt oder nicht. Solange der Glaube dazu animiert, tätig zu werden, Gutes zu tun, ist er hilfreich. Am wichtigsten ist also die Funktion, die der Glaube erfüllt. Harari stellt auch fest, man müsse nicht mehr zu Gott oder Heiligen beten, um vor Hunger, Krankheit oder Kriegt bewahrt zu werden. Die Menschheit wisse, was zu tun sei. Ob dies gelingt kann allerdings hinterfragt werden, beziehungsweise, Wissen bedeutet nicht, dass es auch umgesetzt wird, was man neuerdings auch wieder am Ukraine-Krieg beobachten kann.
Wie wichtig Religion noch ist, trotz des wissenschaftlichen Fortschritts zeigt auch die Gallup-Umfrage von 2012 aus Amerika. Auf die Frage, wie der Mensch entstanden ist, antwortete immerhin fast die Hälfte, dass der Mensch irgendwann in den letzten zehntausend Jahren von Gott geschaffen wurde, wie es in der Bibel steht. Ein Drittel glaubt an eine Mischung aus Schöpfung durch Gott und die Evolution.
Entgegen der allgemeinen Vermutung scheint Religion also gar nicht an Bedeutung zu verlieren? Früher war das die These: Je mehr Modernisierung desto weniger Religion. Heute weiß man, Säkularisierung heißt nicht, dass das Religiöse zwingend an Bedeutung verliert.
Die Säkularisierungsthese ist eine These, die in der Religionssoziologie lange Zeit stark vertreten war. Säkularisierung zeichnet sich aus durch gesamtgesellschaftliche Veränderungsprozesse wie Industrialisierung, Urbanisierung, Verwirtschaftlichung und Individualisierung. Dieser Prozess wurde als immer weiter fortschreitend und unumkehrbar angesehen. Mittlerweile wird die Gültigkeit dieser These bestritten. Säkularisierung ist also nicht das Ende der Religionen, sondern ein Wandel von klassischen universalistischen Gemeinschaftsreligionen hin zum religiösen Pluralismus, privater Religiosität und neue sogenannte unsichtbare Ausdrucksformen des Religiösen.
Unter traditionellen oder klassischen Formen der Religiosität versteht man Religiosität im Rahmen von Religionsgemeinschaften, also unser allgemeines und alltägliches Verständnis von Religion. Dazu gehört der glaube an eine sakrale Dimension des Lebens, wie einen Gott oder ein jenseits, kirchliche Gemeinschaftsfeiern, private religiöse Praxis in Form von Gebeten oder anderen Ritualen. Den Rückgang dieser Form von Religiosität, das versteht man heute unter dem Säkularisierungsbegriff. Denn Religionssoziologen hegen immer mehr Zweifel an der Unvereinbarkeit von Religiosität und Moderne.
Rückgang der klassischen Religionen
Woran kann man nun feststellen, dass die klassischen Formen der Religiosität abnehmen?
Anschaulich ist hierzu eine Studie zur religiösen Praxis in Europa. Über 60-Jährige gaben sehr viel öfter an, mindestens 2 bis 3-mal im Monat den Gottesdienst zu besuchen, als 18-40-Jährige. Ähnlich verhielt es sich beim täglichen oder mehrmals wöchentlichen Gebet. Der älteren Generation sind diese Formen des Religiösen also deutlich wichtiger als den jüngeren Generationen.
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Abbildung 1: Religiöse Praxis in Europa (Modifiziert nach Höllinger 2005)
In der Literatur finden sich drei große Faktoren, die für den Rückgang der klassischen Religionsformen von Bedeutung sind.
Zunächst die Reduzierung der Lebensrisiken durch Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen und den Ausbau des Wohlfahrtsstaates. Zumindest in der westlichen Welt genießen wir gute Lebensbedingungen, die durch technische, ökonomische und medizinische Lebensbedingungen möglich gemacht werden. Unser Leben ist nicht mehr so stark durch unbeeinflussbare Schicksalsschläge wie Tod, Naturkatastrophen, materielle Not oder soziale Benachteiligung bedroht. Eine wesentliche Funktion von Religion ist jedoch, die Menschen bei wesentlichen Unsicherheiten des Lebens zu unterstützen. Diese Funktion verliert dadurch an Bedeutung, was den Rückgang begünstigt. Eine Annahme ist außerdem, dass die Reduzierung sozialer Ungleichheit sich positiv auf den Bedeutungsverlust der Religionen auswirkt.
Ein zweiter Faktor ist der Grad der Entzauberung des religiösen Weltbildes
„Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Herren einzusetzen. Aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen Unheils. Das Programm der Aufklärung war die Entzauberung der Welt.�� (Max Weber)
Die Annahme ist hierbei, dass bestimmte Religionen den Prozess der Entzauberung der Welt vorangetrieben haben und Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt haben, die langfristig zum Bedeutungsverlust geführt haben. Inhalt der protestantischen Revolution war beispielsweise, dass der Mensch nicht mehr darauf hoffen soll, sein Schicksal durch Rituale beeinflussen zu können, sondern er soll selbst die Verantwortung übernehmen. Dies lehnt an die Rationalisierung der Aufklärung an. Ziel dieser neuen Theologie war also, die Religion mit dem modernen wissenschaftlichen Weltbild irgendwie in Einklang zu bringen. Nach der Theorie des US-amerikanischen Soziologen Peter L. Berger führt dies dazu, dass sich das religiöse und was weltliche Denken immer weniger unterscheiden, was Religion letztendlich überflüssig mache. Der deutsche Psychoanalytiker und Soziologe Alfred Lorenzer argumentiert ähnlich, indem er sagt, Religion verliere ihre sinnliche Erfahrungsqualität und höre damit auf, Religion zu sein. Durch diese Entmystifizierung und Entritualisierung der Religion entstehen letztlich Tendenzen zur Selbstauflösung.
Als letzter Faktor, der zum Bedeutungsverlust der klassischen Religionen beiträgt, wird das konflikthafte Verhältnis zwischen Kirche und Bevölkerung im Laufe der Geschichte gesehen. Es wird davon ausgegangen, dass wenn das Verhältnis zwischen Kirche und Volk von Konflikten, Feindseligkeit und Misstrauen geprägt ist, die Tendenz besteht, dass sich dieses Muster im Verlauf der Geschichte spiralenartig fortsetzt. Die Christianisierung der germanischen Stämme verlief alles andere als friedlich, es war eine organisierte Missionierung, die von oben herab und teilweise gewaltsam durchgesetzt wurde als Folge der militärischen Unterwerfung des fränkischen Reiches. Somit war das Verhältnis der Germanen zum Christentum von Anfang an getrübt. Im Mittelalter setzte sich dies fort. Hohe kirchliche Ämter waren nur für den Adel zugänglich, der die feudale Herrschafts- und Obrigkeitskirche beherrschte. Dadurch kam es zu sozialpolitischen Veränderungen wie der Aufklärung und dem Liberalismus. Es entwickelte sich also eine zunehmend distanzierte Haltung zur Kirche und Religion.
Weitere Vertrauensverluste entstanden und entstehen durch Skandale, wie die in der katholischen Kirche. Zahlreiche Missbrauchsfälle und der nicht gerade geglückte Umgang der katholischen Kirche damit haben dem Vertrauen zugesetzt. Auch die Finanzskandale, beispielsweise betreffend Kardinal Woelki haben dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten.
Ebenso hat der Soziologe und Politikwissenschaftler Robert Putnam eine These entwickelt, die den Rückgang klassischer Religionen zu erklären versucht. Gläubige verlieren immer mehr die Bindung an die Institutionen und Netzwerke der Kirchen. Damit sinke die Bedeutung der Kirchen und Religionen als Erzeuger sozialen Kapitals. Die von der von der Kirche vermittelten sozialen Normen und Vorgaben verlieren im Alltag also auch an Bedeutung. Dadurch komme es zu einer Erosion der Mitgliedschaft sowie der praktischen Teilhabe. Das Fehlen gemeinsamer religiöser Praktiken und Wissens- und Erfahrungsvermittlung führe somit zu einer absinkenden emotionalen und moralischen Bindung an Religion und Kirche und langfristig sogar zum Zweifel an religiösen Glaubensinhalten.
Trends: Neue Formen der Religiosität
Wenn die klassischen und traditionellen Formen von Religiosität also durch die genannten Gründe an Bedeutung verlieren, was tritt dann in den Vordergrund? Dazu gibt es viele Spekulationen, im Folgenden werden einige der wichtigsten Trends und Strömungen vorgestellt.
Ein Trend der schon länger zu beobachten ist und sich zu verstärken scheint, ist die Individualisierung der Religion oder auch Individualisierungsthese in Abgrenzung zur Säkularisierungsthese genannt. Die Grundannahme dabei ist, dass es zwischen Religion und der Moderne kein fundamentales Spannungsverhältnis gibt. Es besteht ein Bedeutungsverlust von Kirche und organisierter bzw. institutionalisierter Religion. Religion ist aber eine anthropologische Konstante, die in der Gesellschaft vorhanden sein muss, da sie eine Funktion erfüllt. An die Stelle traditionaler Religionen treten funktionale Äquivalente. Es kann beispielsweise zum Synkretismus oder „Bastelreligionen“ kommen, wobei verschiedene Religionen, Spiritualität und esoterische Praktiken nach Belieben vermischt werden. Dabei handelt es sich also um freiere und unverbindlichere Formen der Religiosität. Man könnte auch sagen, Religion nach Bedarf. Religion verschwindet also nicht, sondern verschwindet ins Private und wird dadurch quasi unsichtbar.
Ein weiterer Trend sind neue religiöse Bewegungen, die sich jenseits der Weltreligionen bewegen. Sie zeichnen sich durch ein einheitliches Weltbild aus, sind nicht institutionalisiert und besitzen einen transzendentalen und spirituellen Bezug. Sie stechen durch einen hohen Vergemeinschaftungsgrad und eine starke Identitätsbildung hervor und geben einen mehr oder weniger verbindlichen Lebensstil vor, weshalb sie häufig von außen als Sekten klassifiziert werden. Ein Beispiel hierfür ist die hinduistische Hare Krishna Bewegung. Die Bestimmung ihrer Mitglieder ist es, Liebe und Beziehung zum Gott Krishna zu erlangen sowie den richtigen Lebensweg zu verbreiten.
Der Fundamentalismus ist zwar kein neuer Trend aber dennoch ist beobachtbar, dass einzelne Gruppen zu ihm zurückkehren. Inhalt dessen ist das Beharren auf festen politischen und vor allem religiösen Grundsätzen meist auf Basis einer buchstäblichen Interpretation göttlicher Überlieferungen. Kritische Theologie und wissenschaftliche Deutungen, wie die Evolutionstheorie entsprechen nicht dem Weltbild und werden strikt abgelehnt. Oft geht diese Form der Religiosität mit eschatologischen und apokalyptischen Erwartungen einher. Fundamentalistische Strömungen gibt es in allen drei monotheistischen Weltreligionen, beispielsweise die ultra-orthodoxen charedischen Juden oder der salafistisch- sunnitische Islam.
Die Digitalisierung hat nicht zuletzt auch die Religionen erreicht. Etablierte religiöse Institutionen und Organisationen nutzen das Internet zu ihren Zwecken. Lokale Kirchen können sich zu globalen Communities entwickeln. Ziel ist es, die Gläubigen zu vernetzten und religiöse Inhalte zu verbreiten. Ein Beispiel hierfür ist eine App, die muslimischen Gläubigen hilft, korrekt zu beten. Sie zeigt Gebetszeiten an und Berechnet die Richtung nach Mekka. Ein weiteres Beispiel ist, eine Beicht-App, in der Katholiken ganz „easy on-the-go“ ihre Beichte ablegen können. Das Ganze ist natürlich viel einfacher, anonymer und vor allem „cooler“, als zum Pfarrer in den Beichtstuhl zu klettern. Auch hier zeigen sich die Individualisierungszüge und die Freiheit, wann, wo und wie man seine Religion praktiziert.
Tumblr media
Der letzte und wohl futuristischste Trend sind die digitalen Religionen, also die Annahme, dass digitale Technologien Religionscharakter haben können.
Digitale Religion
Laut Kelly haben zuerst die Menschen göttliche Eigenschaften durch die Technik erlangt: Allwissenheit, Allgegenwart und Ewiges Leben, um nur einige zu nennen. Jedoch hat sich im Laufe der Digitalisierung gezeigt, dass die Technologien selbst göttlich werden. Es entsteht ein Wandel vom einfachen Werkzeug zu einem autonomen Akteur. Künstliche Intelligenzen werden erschaffen, Vorhersagen werden durch Maschinen getroffen und das komplette menschliche Wissen ist durch unsere technischen Geräte greifbar. Durch diese Vergöttlichung entstanden zwei primäre Glaubensrichtungen in unserer Gesellschaft, eine Utopische und eine Dystopische.
Die Apokalyptiker
Die Apokalyptiker glauben an eine dystopische Zukunft und eine dystopische Gegenwart. Laut ihnen ist das Ende bereits eingetreten. Wir befinden uns in einem Zustand des rasenden Stillstandes, eine Simulation, bei der die Frage nach dem Sinn überflüssig ist, da es kein Sein mehr gibt. Die Existenz einer Selbst ist nicht mehr vorhanden, da die Realität mit der Simulation verschwimmt und somit auch man selbst aufhört real zu sein.
Die Evangelisten
Die Evangelisten haben hingegen eine utopische Vorstellung im Bezug auf die digitale Religion. Sie sehen eine Zukunft mit einer weltweiten Kommunikation und Vernetzung, bei der ein gleichberechtigter Zugang zu allen Informationen herrscht. Hierarchien verschwinden und es bleibt ein Zustand der Homöostase und der Harmonie. Sie ersehnen eine Schaffung eines hygienisch einwandfreien Cyberspaces als erste Stufe der Befreiung vom eigenen Körper.
Vergleich traditionelle Religionen und digitale Religion
Digitale Religion hat mehr mit traditionellen Religionen gemeinsam als man zuerst annehmen würde. Digitale Religion benutzt auch die Konzepte Gut und Böse, Heil und Unheil, Segen und Fluch. Auch das Leben nach dem Tod ist ein Konzept der digitalen Religion, die Befreiung vom eigenen Körper. Die Heilige Schrift sind hier jedoch die Eingeweiden der technischen Zivilisation, die Verheißung sind technische Vorhersagen (wie zum Beispiel das Wetter oder auch Krankheiten), Gott ist die Big Data oder auch KIs, Propheten sind Tech-Giganten wie Jeff Bazos oder Mark Zuckerberg.
AI- Church of the future
2015 wurde die AI-church of the future von Anthony Levandowski gegründet, um eine göttliche KI zu schaffen. Als ehemaliger Google-Ingenieur gründete er diese Sekte im Silicon Valley und sammelte Menschen um sich, die technisch versiert waren. Er glaubte an eine Zukunft, bei der Künstliche Intelligenzen über uns herrschen und wollte mit der Erschaffung solch einer garantieren, dass den Menschen Rechte in dieser Zukunft bleiben. Er schuf ein eigenes Evangelium (the manual) und wurde sogar staatlich finanziert. 2020 löste er die AI church of the future auf, da laut ihm die staatlichen Gelder sinnvoller in Projekte investiert werden sollten, die im Jetzt wichtig sind und nicht in einer fernen und nicht sichere Zukunft (zum Beispiel Black lives matters).
Was bedeutet eigentlich Sekte?
Laut Lewis A. Coser zeichnet sich eine Sekte durch eine Gemeinschaft von Menschen aus, die sich von der Gesellschaft abgespalten haben und die Normen einer inklusiven Gesellschaft zurückweisen, da sie eigene Verhaltensregeln besitzen. Im Falle der AI church of the future tritt das ein, weshalb die Bezeichnung „Sekte“ hier verwendet werden kann.
These: Zukünftige Folgen
Betrachten wir die Zukunft, können wir davon ausgehen, dass durch die fortschreitende Technologisierung digitale Religion immer Relevanter für uns wird. Man wird sich immer mehr mit der Frage der göttlichen KIs auseinandersetzen müssen, politisch, gesellschaftlich, als auch individuell. Der Zugang zu Technologien ist recht unkompliziert, was die Verbreitung des Glaubens ebenfalls erleichtert.
Fazit
Zusammenfassend sollte gesagt werden, dass keine Leerstelle der traditionellen Religionen entsteht. Ein Wandel ist im Gange. Klassische Religionen wandeln sich hin zu individuellen Religionen. Hierbei ist digitale Religion eins der Trends. Durch die fortschreitende Digitalisierung ist jedoch auszugehen, dass sich der Trend in den nächsten Jahren noch ausbauen wird.
Verfasser
Hannah Wehrle und Janna-Lena Dippold
Literatur
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Abbildungen
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agw3-ss2022 · 3 years ago
Text
Minimalismus - Wenn Weniger mehr ist
Nach dem Duden ist Minimalismus die bewusste Beschränkung auf ein Minimum, auf das Nötigste. Aber muss man wirklich ohne alles leben was über das Nötigste hinaus geht?
Für die meisten Minimalisten bedeutet ein solches Leben eine Reduktion auf das Wesentliche. Man lebt also dann minimalistisch, wenn man das, was für einen unwichtig ist, aus seinem Leben entsorgt und damit Platz, Zeit, Geld und Aufmerksamkeit für das schafft, was einem im Leben wirklich wichtig ist.
Wie der Minimalismus ausgelebt wird, unterscheidet sich deshalb von Person zu Person. Allgemein verzichten Minimalisten freiwillig auf möglichst viele Besitztümer wie z.B. Kleidung und Möbel, in extremen Auslegungsformen auch gänzlich auf Geld oder Müll.
Menschen, die so einfach leben wollen, beginnen deshalb meistens damit, ihr Lebensumfeld zu entrümpeln: Sie werfen zum Beispiel alte Papiere weg, misten nach und nach Schubladen aus, verschenken kaum benutzte Möbel, spenden ihre Kleidung und verkaufen ihr Auto. Manche entscheiden sich schließlich dafür, in eine kleinere Wohnung zu ziehen, da sie auch zukünftig nur noch wenig kaufen wollen und ihr Wohnumfeld so auch weiterhin möglichst leer halten. Manche orientieren sich dabei daran, dass sie etwa immer nur 100 Gegenstände besitzen und nur das behalten, was sie zumindest wöchentlich brauchen.
 Minimalismus als “hipper” Trend - doch wie kam es dazu?
Wenn man nach dem Ursprung von Minimalismus sucht, wird man in den 50er und 60er Jahren fündig. Und zwar in der Kunst, sowie aber auch in der Architektur und in der Musik. Die Ideen waren hier ähnlich - alles, was nicht im Mittelpunkt steht, wurde weggelassen, und es wurde sich auf das Wesentliche reduziert. Der Minimalismus galt damals als eine Gegenbewegung zum herrschenden Materialismus, bei dem gerade die reichen Menschen ihren Wohlstand in Form von Besitztümern preisgaben.  Die Idee, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wurde schließlich auch auf für den Lebensstil übernommen.
Wie zu Beginn schon erwähnt, verfolgt der Minimalismus keine Regeln, Zahlen oder Vorgaben und ist freiwillig. Minimalistisch zu leben ist eine Einstellung gegenüber sich selbst, dem Leben und unserer Umwelt. Es geht darum, einen besseren Zustand für sich und in der Welt zu erreichen und auf eine Art und Weise zu leben, die für einen selbst sinnvoll und erfüllend ist.
 Motive
Es gibt vielfache Gründe, warum sich Menschen dazu entscheiden, nach dem Prinzip des Minimalismus zu leben:
Sehnsucht nach Struktur und Ordnung:                                                                  Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der immer mehr konsumiert wird und man immer mehr besitzt. Dieses Gefühl von “zu viel” kann belastend wirken und dafür sorgen, dass man wieder mehr Freiheit in seiner eigenen Wohnung oder allgemein in seinem ganzen Leben haben will.
Weniger Stress:                                                                                                        Dieses hohe Konsumverhalten geht Hand in Hand mit einem hohen Stresslevel. Um konsumieren zu können, muss man über genügend finanzielle Mittel verfügen und folglich viel arbeiten gehen. Außerdem nimmt dieses Konsumieren viel Zeit in Anspruch und führt auch so zu mehr Stress.
Mehr Zeit und mehr Geld:                                                                                        Man spart sich eine Menge Geld, da man es nicht mehr für so viele unnötige Dinge ausgibt. Und wie auch schon im Stress Aspekt benannt, spart man sich eine Menge Zeit, die man dann für sich selbst und sein Umfeld nutzen kann.
Mehr Unabhängigkeit:                                                                                             Diese erlangt man, wenn man minimalistisch lebt, denn weniger Dinge und weniger Besitz bringen weniger Alltagsbelastungen mit sich. Die Wohnung ist schneller geputzt und aufgeräumt. Ein Umzug ist schneller erledigt. Und das Geld, was man sich einspart, kann für Auszeiten zurückgelegt werden.  
Kleinerer ökologischer Fußabdruck:                                                                       Bei vielen kommt früher oder später auch immer das Thema Umwelt als Motivation dazu. Denn dieser übermäßig herrschende Konsum hat massive Folgen für die Umwelt durch den ganzen Müll und die Schadstoffe, die dieser mit sich bringt. Weniger Konsum und Verbrauch schonen also unsere Umwelt. Diese Rechnung geht aber natürlich nur auf, wenn man dann das z.B. eingesparte Geld nicht für teure Flüge ausgibt, die der Umwelt schaden.
 Gesünder leben:                                                                                                      Auch auf die Ernährung bezogen, kann man minimalistisch leben. Hier könnte das z.B. bedeuten, sich überwiegend regional und frisch zu ernähren anstatt stark weiterverarbeitete Lebensmittel zu Konsumieren.
 Tiny House Movement
Innerhalb dieser Thematik haben sich im Laufe der Zeit verschiedenste Trends und Lebensweisen entwickelt. Ein Trend, von dem sicherlich schon viele von euch gehört haben, ist das Tiny House Movement.
Es handelt sich bei “Tiny Houses” um kleine, teilweise mobile, Häuser, die nur die notwendigsten Dinge zum Leben beinhalten. Menschen, die von einem normalen Haus in ein Tiny House ziehen haben für gewöhnlich weniger Besitztümer, Sie wollen sich ja bewusst lösen und haben auch gar nicht den Platz oder die Kapazitäten. Dieses Movement erinnert an den Hippie Gedanke aus den 1960er Jahren, Befreiung, Naturverbundenheit und Gedankenfreiheit.
 Extremformen von Minimalismus
Wie bei eigentlich allen Gestaltungsformen eines Lebensstils, gibt es auch im Minimalismus Extremformen. Menschen, die nicht nur stellenweise oder so gut wie möglich auf bestimmte Dinge verzichten, sondern komplett.  Wir haben uns für zwei Lebensformen entschieden, bei denen komplett auf ein Gut verzichtet wird, einmal auf Geld und einmal auf Müll.
 Leben ohne Geld
Um einen Einblick in ein Leben ohne Geld zu bekommen, haben wir uns mit einem Interview mit Silvia Fischer beschäftigt und die Kernaussagen herausgearbeitet. Sie hat 9 Jahre lang ohne Geld gelebt und gibt an, dass sie sich dadurch von den „Zwängen der Gesellschaft“ befreien könnte.
 Warum hast du dich für ein Leben ohne Geld entschieden:
Warum entscheidet sich jemand in unserer Gesellschaft ohne Geld zu leben, vor allem bei dem bei uns herrschenden kulturellen und vor allem materiellen Verständnis von Erfolg und Glück.
Ohne Geld zu leben hat viele Vorteile wie das Fernbleiben finanzieller Sorgen, einen weniger schädlichem Einfluss auf unsere Umwelt, ein besseres Verständnis und eine gesteigerte Wertschätzung für das, was man hat.
Man kann so auf den übermäßigen Konsum aufmerksam machen. Andere wollen sich wiederum von den Zwängen der Gesellschaft befreien. Andere wollen wieder mehr Tauschen, Teilen und Schenken, um so wieder mehr mit anderen Menschen in Verbindung zu kommen.
Wie bist du ohne Geld “durchgekommen”:
Eine Zeit lang hat sie sich fast jede Nacht irgendwo einen neuen Schlafplatz gesucht und im Sommer hat sie viel gezeltet.  Dann kam sie auf die Idee, sich kostenlos beherbergen zu lassen, heißt sie hat einen Rucksack gepackt und ist dann auf der Straße auf Leute zugegangen, die ihr dann einen Schlafplatz angeboten haben. Dort hat sie dann im Haushalt und Garten geholfen, indem sie sauber gemacht hat, gespült, Wäsche gewaschen oder gekocht hat. Daraufhin durfte sie dann meistens bleiben solange sie wollte.
Menschen, die ohne Geld leben sagen zudem auch Geld frei leben und nicht ohne Geld leben. Weil sie so nochmal speziell auf den Aspekt der Freiheit von Zwängen durch das Geldsystem hinweisen. Denn für diese Leute ist Geld nicht die Motivation, der Grund oder der Hintergedanke, um etwas zu tun. Ebenso haben diese Leute ein tiefes Grundvertrauen in das Leben und dass sich für alles eine Lösung finden wird.
 Leben ohne Müll
Um mehr über die Thematik “Leben ohne Müll”, also ein Leben nach dem Zero Waste Prinzip, zu erfahren, haben wir ein Interview mit Hannah Sartin durchgeführt. Sie lebt seit 2014 mit ihrer Familie ohne Müll und besitzt mittlerweile zwei Unverpackt Läden in München. Wir wollten verstehen oder viel mehr nachvollziehen können, worum es ihr dabei wirklich geht und welche Motivation hinter der Entscheidung ein Leben ohne Müll zu führen, steckt.
Liebe Hannah, erstmal interessiert uns, was man denn genau unter “Zero Waste” versteht. Produziert man wirklich gar keinen Müll?
Zero Waste beschreibt einen Lebensstil, bei welchem man im Alltag keinen Müll produziert. Der Idealfall, was jedoch eine Utopie ist, wäre nur noch kompostierbare Abfälle zu produzieren, die dann ja eigentlich kein Müll sind. Bea Johnson hat diesen Begriff quasi erfunden und verweist immer auf die 5 R’s: Refuse, Reduce, Reuse, Recycle, Rot.
Wann hast du denn das erste Mal von diesem Begriff gehört und was hat dich motiviert dich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen?
Im Jahr 2011 sind wir das erste Mal Eltern geworden und haben dann angefangen viel zu hinterfragen und was man den Kindern für eine Zukunft vermitteln will. Wir waren aber schon immer kleine “Ökos”, auch meine Eltern waren ziemliche “Ökos und haben zeitweise als Selbstversorger gelebt. Die Thematik ist also auch schon in meiner Kindheit sehr präsent gewesen und das wollten wir für unsere Kinder auch. Die Klimakrise war auch damals schon ein großes Thema und uns wurde bewusst, dass es nicht so spaßig für die Kinder sein könnte, wenn sich nichts ändert. Ich habe dann mehrere Bücher von Menschen gelesen, die plastikfrei Leben und bin relativ schnell auf Bea Johnson gestoßen. Es hat mich fasziniert, dass sie sowas sogar in Amerika kann, dann müssen wir das im umweltbewussten Deutschland ja locker schaffen. Wir waren zu der Zeit in Elternzeit und hatten dadurch viel Zeit, wir haben einfach angefangen alles Verpackte aufzubrauchen und viel selbst zu machen. Vor allem am Anfang hat es sehr viel Spaß gemacht, es war ein befreiendes Gefühl, weil man gemerkt hat, dass man sich von dem System Konsum abkoppeln kann.
Wenn man das alles hört, kommt die Frage auf, ob ein Zero Waste lifestyle viel aufwendiger beziehungsweise zeitaufwendiger ist?
Wenn man keinen Zugang zu den Lebensmitteln hat, auf die man nicht verzichten will, dann ist es natürlich sehr zeitaufwendig. Aber mit einem Unverpackt Laden und sinnvollem Einkaufen nicht. Bei uns im Laden gibt es sogar Pfandgläser zum Ausleihen, da muss man nicht mal groß vorbereiten.
Ist es denn teurer, diesen Lebensstil zu verfolgen?
Es ist definitiv teurer im Unverpackt Laden einzukaufen als im Discounter. Da kommt die Frage auf, ob das wirklich “fair” ist. Somit ist es vielleicht eine Entscheidung für die Privilegierten. Die Durchschnittsfamilie könnte es sich bestimmt leisten, die Preise sind ähnlich wie im Bio-Laden, teilweise sogar günstiger. Außerdem ist man nicht darauf festgelegt eine fixe Menge zu kaufen, man kann also durch zielgerichtetes Einkaufen sparen. Wenn man also sowieso Bio und nachhaltig einkaufen möchte, kommt man unverpackt oft günstiger weg. Oder eben mit kleinen Mengen für Alleinstehende.
Kannst du die Auswirkungen, die das Leben nach dem Zero Waste Prinzip für dich und deine Familie hat, beschreiben? Welchen Nutzen hast du konkret dadurch?
Für mich als Individuum kann ich sagen, dass es mir das Gefühl von einem sinnerfüllten Leben gibt. Im Urlaub, wo es teilweise sehr schwer wird, konsequent danach zu leben, fühlt es sich auch mal nicht so gut an. Es fühlt sich aber unheimlich gut an, weil man seinen Teil für die Umwelt tut. Unsere Kinder sind total genügsam, weil es keine Freizeitbeschäftigung ist, gemeinsam “konsumieren” zu gehen. Sie haben die komplette Wertschöpfungskette mitbekommen, bei unserem Zulieferer Bauernhof und bekommen so ein Verständnis dafür, dass nicht alles einfach im Regal steht. Das sollten meiner Meinung nach alle Kinder in der Schule mitbekommen. Es gibt also viele wertvolle Nebeneffekte, beispielsweise kann man Leute in nur kurzen Gesprächen inspirieren und zum Nachdenken anregen. Auch wenn man Freunden oder Verwandten nur kleine Denkanstöße geben kann, ist das schon sehr schön. Für meine Psyche würde ich sagen, dass es ein Nervenaufreibender Mix aus Klima Angst und Befriedigung ist.
Wenn man hört, dass es doch so viele positive Auswirkungen auf das Leben haben kann, fragt man sich, warum so wenige Menschen diesen Lebensstil verfolgen und doch weiterhin zum Discounter gehen. Was denkst du, hält Leute davon ab nach dem Zero Waste Prinzip zu leben? Denkst du, es ist notwendig für unsere Welt, dass Leute nicht mehr so verschwenderisch leben?
Es ist nicht ausreichend Thema, klar gerade gibt es aktuell vielleicht auch brennendere Themen. Für viele Leute sind die Themen aber doch noch sehr fremd. Man kann nicht davon ausgehen, dass Menschen alle auf einem Wissensstand sind. Die Politik muss deutlich mehr Aufklärungsarbeit leisten. Es sollten hässliche Plakate aufgehängt werden, die die Umweltverschmutzung zeigen und verschiedene Kampagnen gestartet werden. Zusätzlich muss es zugänglicher gemacht werden, Hersteller sollten für Nachhaltigkeit belohnt werden und Hersteller, die sehr viel Müll produzieren “bestraft”. Das Pfandsystem sollte unkomplizierter gestaltet werden und ein Fach wie Ernährung und Umwelt müsste in den Schulen eingeführt werden. Unser Konsumverhalten verursacht in der restlichen Welt wirklich große Probleme. Jeder Unterschied macht halt einen Unterschied, kleine Unterschiede bei vielen Menschen ist auf die globale Bevölkerung übertragen ein sehr großer Unterschied.
Vielen Dank Hannah für deine Zeit und die wertvollen Tipps. Es war auf jeden Fall sehr informativ und inspirierend für uns.
 Fazit und Ausblick
Ein minimalistischer Lebensstil sowie minimalistische Verhaltensweisen können einen positiven Einfluss auf die Klimakrise haben und unsere Umwelt schützen. Leider leben wir heutzutage in einer Konsumgesellschaft, in welcher viel zu wenige Menschen bereit sind zu verzichten und minimalistischer zu leben. Wie man in dem Interview mit Hannah Sartin jedoch unschwer erkennen konnte, stellt die mangelnde Aufklärungsarbeit in diesem Zusammenhang ein großes Problem dar. Die Politik schafft keinen Zugang zu eben dieser Thematik, genauso wenig werden Maßnahmen getroffen, um dieses Wissen und diese Aufklärung bereitzustellen. Es müssen noch viel mehr Menschen erreicht werden, diese müssen ja nicht gleich eine Extremform ausleben. Aber wenn genug Menschen auch nur teilweise auf bestimmte Güter verzichten würden, wäre schon viel getan. Wie Hannah Sartin schon gesagt hat “Jeder Unterschied macht halt einen Unterschied.”
Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass es befriedigend ist und glücklich macht, minimalistische Verhaltensweisen in seinen eigenen Alltag zu integrieren.
Probiert es doch mal aus!:)
Autoren: Esther Dietrich und Lucie Bense 
Literaturverzeichnis
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