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Gold glänzt stärker denn je - Geopolitische Krisen treiben das Edelmetall in die Höhe
Gold hat in den vergangenen Monaten eine eindrucksvolle Kursrallye hingelegt, die es auf neue historische Höchststände geführt hat. Damit ist das Edelmetall wieder verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt und das aus gutem Grund. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist die zunehmende Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten.
Geopolitische Spannungen, fragile Lieferketten, kriegerische Auseinandersetzungen, eine hohe Staatsverschuldung in vielen Industrieländern sowie eine hartnäckige Inflation haben dazu geführt, dass Gold erneut als „sicherer Hafen“ wahrgenommen wird. Diese Rolle erfüllt das Metall schon seit Jahrhunderten: Als realer Vermögenswert, der weder von Zinspolitik noch von der Zahlungsfähigkeit eines Emittenten abhängig ist, genießt es in Krisenzeiten traditionell einen besonderen Vertrauensvorschuss.
Gold glänzt als sicherer Hafen und Inflationsschutz
Die geopolitischen Spannungen, vor allem in der Ukraine und im Nahen Osten, sowie wirtschaftspolitische Unsicherheiten, etwa durch mögliche Handelskonflikte oder die Auswirkungen von Haushaltsdefiziten, sorgen dafür, dass viele institutionelle und private Investoren ihr Engagement in Sachwerten wie Gold erhöhen. Auch das strategische Verhalten großer Zentralbanken trägt zur Preisdynamik bei: Besonders auffällig ist derzeit die massive Aufstockung der Goldreserven durch die chinesische Notenbank. Diese Entwicklung unterstreicht die geopolitische Komponente der Goldnachfrage, da viele Länder ihre Währungsreserven diversifizieren und sich unabhängiger vom US-Dollar machen wollen.
Neben diesen kurzfristig orientierten Marktüberlegungen gibt es aber auch gute Argumente dafür, Gold als strukturellen Bestandteil eines diversifizierten Portfolios zu betrachten. Verschiedene wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Gold eine sehr geringe Korrelation zu klassischen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen aufweist. In der Praxis bedeutet das: Wenn es an den Kapitalmärkten zu starken Korrekturen kommt, kann Gold wertstabilisierend wirken oder sogar gegenläufige Bewegungen zeigen.
Hinzu kommt die hartnäckige Inflation in weiten Teilen der Welt, die von vielen Volkswirtschaften trotz Zinserhöhungen nicht effektiv bekämpft werden konnte. Die reale Kaufkraft herkömmlicher Sparanlagen ist dadurch spürbar gesunken. Gold hingegen gilt traditionell als Absicherung gegen Geldentwertung, weil es seinen realen Wert über lange Zeiträume hinweg relativ stabil halten konnte. Zwar bringt es keine laufenden Erträge in Form von Zinsen oder Dividenden, doch sein inflationsausgleichender Charakter macht es für viele Anleger attraktiv – insbesondere in Phasen geldpolitischer Unsicherheit und expansiver Fiskalpolitik.
Wie Anleger in Gold investieren können
Gerade in Multi-Asset-Portfolios oder vermögensverwaltenden Strategien kann Gold also dazu beitragen, das Gesamtrisiko zu senken, ohne auf langfristige Renditechancen verzichten zu müssen. Häufig genannte Empfehlungen gehen dahin, Gold mit einem Anteil zwischen fünf und zehn Prozent im Portfolio zu berücksichtigen, abhängig vom individuellen Risikoprofil und Anlagehorizont. Deutschen Anlegern stehen verschiedene Möglichkeiten offen, in Gold zu investieren – je nach Risikoneigung, Anlagehorizont und Präferenz für physische oder digitale Vermögenswerte.
Die klassische Form ist der Erwerb von physischem Gold, etwa in Form von Barren oder Anlagemünzen wie dem Krügerrand oder dem Wiener Philharmoniker. Diese lassen sich über Banken, Edelmetallhändler oder Online-Plattformen erwerben. Wichtig ist hier die sichere Lagerung, sei es im heimischen Tresor oder über ein Bankschließfach. Alternativ bieten börsengehandelte Produkte wie Gold-ETCs (Exchange Traded Commodities) einen einfachen Zugang zum Goldmarkt. Diese bilden den Goldpreis nach, ohne dass physisches Gold tatsächlich geliefert wird – einige sind jedoch vollständig mit physischem Gold hinterlegt, was das Ausfallrisiko reduziert.
Auch aktiv gemanagte Fonds, die in Goldminenunternehmen investieren, oder Zertifikate auf den Goldpreis stehen zur Verfügung. Diese Fonds gelten als eine Art „Hebel auf den Goldpreis“, da steigende Goldnotierungen in der Regel zu überproportionalen Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen führen. Grund dafür ist, dass die Produktionskosten der Minen weitgehend fix sind – jeder Dollar Anstieg beim Goldpreis erhöht damit direkt die Marge. Zudem profitieren viele Minenbetreiber von robusten Bilanzen, höheren Dividendenrenditen und Investitionen in effizientere Fördertechnologien.
Dennoch bleibt das Segment zyklisch und schwankungsanfällig, da es zusätzlich zu den Rohstoffpreisen auch von politischen und betrieblichen Risiken beeinflusst wird. Letztlich hängt die Wahl des passenden Instruments davon ab, ob man Gold primär als Krisenschutz, als Spekulationsobjekt oder als langfristige Beimischung versteht.
Gold ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil verschiedener Kulturen
Interessant ist auch, dass Gold seit Jahrhunderten einen hohen kulturellen und psychologischen Wert besitzt. In vielen Teilen der Welt gilt es als Symbol für Wohlstand und Sicherheit, insbesondere in Ländern wie Indien oder China, wo es häufig als Schmuck oder Mitgift verwendet wird, aber auch zunehmend als Investmentklasse akzeptiert ist. Diese stabile, weltweite Nachfragebasis gibt dem Goldmarkt zusätzliche Stabilität – ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber spekulativen Anlagen, deren Attraktivität stark von konjunkturellen oder technologischen Trends abhängt.
Trotz all dieser positiven Aspekte sollte jedoch nicht übersehen werden, dass auch Gold Preisschwankungen unterliegt. Der Goldmarkt reagiert sensibel auf Zinserwartungen, Währungstrends und Veränderungen im Anlageverhalten großer Marktteilnehmer. So können etwa überraschend starke Arbeitsmarktdaten aus den USA oder Aussagen von Notenbankvertretern zu Zinsanhebungen kurzfristig zu Kursrücksetzern führen. Für Anleger bedeutet das: Gold eignet sich nicht als kurzfristige Spekulation, sondern vielmehr als langfristige Beimischung zur Risikodiversifizierung.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die aktuelle Marktlage viele gute Gründe für ein Engagement in Gold bietet. Die Kombination aus geopolitischen Spannungen, inflationsbedingtem Kaufkraftverlust, einer expansiven Geldpolitik und der steigenden institutionellen Nachfrage schafft ein vorteilhaftes Umfeld für das Edelmetall. Gleichzeitig bieten sich durch die bislang moderaten Bewertungen von Goldminenaktien auch interessante Einstiegsmöglichkeiten auf der Aktienseite. Wer jedoch nachhaltig von diesen Entwicklungen profitieren möchte, sollte Gold als Teil einer wohlüberlegten Gesamtstrategie betrachten – nicht als Wette auf kurzfristige Preisbewegungen, sondern als Bestandteil eines robusten und diversifizierten Portfolios. So erfüllt Gold einmal mehr seine historische Rolle: als Versicherung gegen Unsicherheit, als Wertaufbewahrungsmittel und als stabilisierender Faktor in turbulenten Zeiten.
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Investmentfonds und Steuern - Ihre Gebrauchsanweisung für 2025
Entscheidend ist nicht, wie hoch das angelegtes Vermögen ist und wie erfahren man im Umgang mit Fonds bereits ist: Die steuerliche Seite seiner Geldanlage sollte man als Anleger kennen und verstehen. Denn durch die Investmentsteuerreform mit Wirkung zum 1. Januar 2018 hat sich die Besteuerungssystematik bei Investmentfonds grundlegend verändert.
Wesentlich ist hierbei die Abkehr vom bisher geltenden Transparenzprinzip mit dem Ziel, die Besteuerung für Fondsanleger einfacher und nachvollziehbarer zu gestalten. Dies soll durch ein sogenanntes pauschales Besteuerungssystem bei Investmentfonds erreicht werden. Deshalb sollte sich jeder Anleger auch mit der steuerlichen Seite seiner Geldanlage befassen.
Publikation Investmentfonds und Steuern 2025
Der Fondsanbieter Allianz Global Investors stellt ihnen eine aktualisierte, verständliche und anschauliche Publikation zu dem Thema "Investmentfonds und Steuern 2025" für Privatanleger zur Verfügung. Eines der wichtigsten Anliegen war es, dem Verbraucher das zweifelsohne nicht immer ganz einfache Steuerrecht in einer verständlichen Form nahezubringen.
Dort finden Sie interessante Informationen zu:
Eine Art Gebrauchsanweisung für Investmentfonds
Investmentfonds und Steuern auf einen Blick
Abgeltungssteuer auf Investmenterträge
Übergangsvorschriften 2017/2018
Befreiung von der Abgeltungssteuer
Investmenterträge in der Einkommensteuererklärung 2023
So füllen Sie die Anlage KAP und KAP-INV aus
Anlage KAP-INV
Beantragen der Arbeitnehmer-Sparzulage
Beantragen der staatlichen „Riester-Förderung“
Potenzielle Meldepflichten aus der Fondsanlage
Ausweitung der Wegzugsbesteuerung
Häufig gestellte Fragen
Steuer-ABC
Anmerkungen zum Kreis der behandelten Fondsprodukte
Das ePaper für Privatvermögen 2025 können Sie hier herunterladen
ePaper für Privatvermögen 2025 herunterladen
Ebenfalls erhältlich ist eine Publikation für Investmentfonds im Betriebsvermögen. Diese möchte inländischen Firmenkunden die Prinzipien der Fondsbesteuerung und die damit verbundenen Bilanzierungsgrundsätze nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) erläutern.
Das ePaper für Betriebsvermögen 2025 können Sie hier herunterladen
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Die steuerliche Behandlung von Kapitalerträgen hängt von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein. Für Einzelfragen, insbesondere unter Berücksichtigung seiner individuellen steuerlichen Situation, sollte man sich an seinen persönlichen Steuerberater wenden. Bei einer Anlageentscheidung ist auch die persönliche außersteuerliche Situation des Anlegers zu berücksichtigen.
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Angespannte Lage an den Börsen: Gefahr oder große Chance für Anleger? Eigene Arbeitskraft genauso umfassend wie das Auto versichern Vorabpauschale für 2024 – Anstieg vom Basiszins auf 2,29 Prozent und die Folgen für ETF & Fonds
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Angespannte Lage an den Börsen: Gefahr oder große Chance für Anleger?
Wenn die Aktienmärkte heftig schwanken oder gar abstürzen, sind viele Anleger verunsichert. Wie tief können die Kurse noch fallen? Wie lange dauert es, bis sich der Markt wieder erholt? In solchen Momenten ist es verlockend, impulsiv zu reagieren. Doch ein nüchterner Blick auf die Geschichte der Finanzmärkte zeigt: Krisen sind nicht nur unvermeidlich, sie waren in der Vergangenheit häufig der beste Zeitpunkt für langfristig orientierte Investoren, um Positionen aufzubauen. Wer Geduld bewahrt, wird oft reich belohnt.
Eine umfassende Analyse der Marktentwicklung seit den 1970er-Jahren macht dies deutlich
Betrachtet man den globalen Aktienindex MSCI ACWI, so kam es seither zu 23 Phasen, in denen der Index um mehr als zehn Prozent gegenüber seinem vorherigen 52-Wochen-Hoch gefallen ist. Im Median dauerte ein solcher Rücksetzer etwa 145 Handelstage. Die ersten 62 Tage waren dabei von einem durchschnittlichen Kursverlust von 14,7 Prozent geprägt. Vom Tief bis zum Erreichen eines neuen Hochs vergingen anschließend nochmals rund 83 Tage. Besonders bemerkenswert ist dabei die Vielfalt der Verläufe: Während sich die Märkte in einigen Fällen, wie 1981 und 1984, binnen weniger Wochen erholten, zogen sich andere Krisen wie die nach dem Platzen der Dotcom-Blase über mehrere Jahre hin.
Auch aktuelle Entwicklungen, wie der sogenannte „Zoll-Crash“ im April 2025 infolge umfassender protektionistischer Maßnahmen der USA unter Präsident Donald Trump, fügen sich in dieses historische Muster ein. Die Märkte reagierten heftig: Der Dow Jones fiel an einem einzigen Tag um rund vier Prozent, der Nasdaq sogar um über fünf Prozent. Die Unsicherheit ist groß, denn höhere Zölle verteuern Waren, befeuern die Inflation und hemmen den internationalen Handel – mit potenziell schweren Folgen für das globale Wirtschaftswachstum. Besonders exportabhängige Volkswirtschaften und Unternehmen mit stark verflochtenen Lieferketten geraten unter Druck. Doch so ernst die Lage erscheinen mag: Frühere Krisen zeigen, dass Märkte selbst schwerste Erschütterungen überstehen und sich langfristig erholen.
Entscheidend ist die Ursache des Börseneinbruchs
Ein tieferes Verständnis dafür, wie lange Krisen anhalten und wie schnell sich die Märkte erholen, erfordert den Blick auf mehrere entscheidende Einflussfaktoren. Ein zentrales Element ist die Art und Tiefe der wirtschaftlichen Schäden. Handelt es sich „nur“ um einen Schock, wie beim Corona-Crash 2020, kann sich der Markt innerhalb weniger Monate erholen. Damals dauerte es beim S&P 500 gerade einmal fünf Monate, um die Verluste vollständig wettzumachen. Hingegen benötigen Krisen, die strukturelle wirtschaftliche Schäden verursachen, erheblich mehr Zeit. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 und die Finanzkrise 2008 sind Beispiele dafür, wie tiefe wirtschaftliche Verwerfungen die Erholung über viele Jahre hinauszögern können.
Mindestens ebenso wichtig ist die Reaktionsgeschwindigkeit der Politik und Zentralbanken
Während die Untätigkeit während der frühen 1930er Jahre die Krise erheblich verschärfte, führten entschlossenes Eingreifen und massive fiskal- und geldpolitische Unterstützungsmaßnahmen 2008 und insbesondere 2020 zu deutlich schnelleren Erholungen. Die Fähigkeit, mit durchdachten Programmen Liquidität bereitzustellen, Märkte zu stabilisieren und Vertrauen zu schaffen, verkürzt die Dauer einer Krise erheblich.
Das fundamentale wirtschaftliche Umfeld spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle. Nach dem Crash von 1987 konnten sich die Märkte relativ schnell erholen, da die Weltwirtschaft damals robust war. Dagegen war die wirtschaftliche Basis zur Zeit der Weltwirtschaftskrise bereits vor dem Crash brüchig. Strukturelle Schwächen wie eine hohe Verschuldung, ein angeschlagener Bankensektor oder eine schleppende Produktivitätsentwicklung erschweren die Rückkehr zu Wachstum erheblich.
Auch die sektorale Betroffenheit einer Krise beeinflusst Tempo und Tiefe der Erholung. Breite, systemische Krisen wie 2008, die nahezu alle Wirtschaftsbereiche erfassen, hinterlassen tiefere Spuren als sektorale Krisen. Der Dotcom-Crash der frühen 2000er Jahre, der primär Technologieaktien traf, führte zwar zu dramatischen Einbrüchen innerhalb der betroffenen Sektoren, ließ jedoch andere Bereiche vergleichsweise unbeschadet. Entsprechend konnte sich die Gesamtwirtschaft schneller stabilisieren als etwa nach der umfassenden Finanzkrise.
Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum die Dauer der Erholung so unterschiedlich ausfallen kann. Vom ultraschnellen Rebound nach der Corona-Pandemie über moderate Erholungen nach 1987 und 2022 bis hin zu langwierigen Phasen nach 1929 oder 2000 spannt sich eine weite Bandbreite. Im Durchschnitt dauerte es über alle Krisen hinweg etwa ein Jahr und vier Monate, um einen Kursverlust von zehn Prozent vollständig auszugleichen – doch die Streuung ist groß.
Trotz aller Unterschiede in Verlauf und Dauer bleibt eine fundamentale Erkenntnis
Wer investiert bleibt und nicht in Panik verfällt, wird am Ende meist belohnt. In den letzten Jahrzehnten haben Anleger, die ihr Engagement über mindestens 15 Jahre hielten, eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund acht Prozent erzielen können – unabhängig davon, ob sie ihr Investment unmittelbar vor einer Krise begonnen hatten. Langfristiges Investieren war bislang stets die überlegene Strategie.
Gerade in Zeiten wie jetzt, in denen die Märkte von politischen Unsicherheiten geprägt sind, kann es sich lohnen, antizyklisch zu handeln. Statt Kursrückgänge zu fürchten, sollten sie als Gelegenheiten gesehen werden. Historisch betrachtet haben Investoren, die in Krisenzeiten diszipliniert investiert haben, deutlich höhere Erträge erzielt als jene, die versuchten, den „richtigen“ Zeitpunkt abzupassen oder panisch verkauften. Die Erfahrung zeigt: In den Momenten größter Unsicherheit werden oft die besten Grundsteine für künftigen Vermögensaufbau gelegt.
Natürlich ist Vorsicht geboten
Niemand sollte in einer unübersichtlichen Marktlage unüberlegt sein gesamtes Kapital auf einmal investieren. Wer schrittweise einsteigt und seine Investitionen über einen längeren Zeitraum verteilt, kann Marktschwankungen besser ausbalancieren und psychologische Fehler vermeiden. Die sogenannte „Häppchenstrategie“, bei der Kapital in mehreren Tranchen investiert wird, hat sich als besonders effektiv erwiesen, um langfristig erfolgreich zu agieren.
Abschließend bleibt festzuhalten: Auch wenn niemand genau vorhersagen kann, wann die aktuelle Korrektur endet oder wann neue Höchststände erreicht werden, sprechen alle historischen Erfahrungen dafür, dass sich Geduld und konsequentes Handeln für Anleger auszahlen. Der berühmte Rat von Warren Buffett, „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind“, bleibt aktueller denn je. Krisen sind schmerzhaft – aber sie sind auch die Saatzeiten für den langfristigen Erfolg an den Kapitalmärkten.
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Flucht vor Trump: Anleger zieht es nach Europa und Asien
In einer Zeit zunehmender globaler Unsicherheit befinden sich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und dem Rest der Welt im Umbruch. Die zweite Präsidentschaft Donald Trumps hat mit aggressiven Handelskonflikten und höheren Zöllen begonnen, welche die Märkte immer weiter verunsichern. Plötzlich rücken die Börsen außerhalb der USA wieder stärker in den Fokus und es deutet viel auf Veränderungen in der globalen Wirtschaftsordnung hin. Diese werden sowohl Risiken als auch Chancen für Investoren mit sich bringen.
Amerika im Umbruch: Politik der Instabilität
Anders als bei früheren politischen Neuanfängen in den USA, bei denen die Börsenkurven typischerweise nach oben gingen, zeigt sich in der zweiten Amtsperiode von Donald Trump ein anderes Bild. Statt der versprochenen Deregulierung und Steuersenkungen prägen eine aggressive Handelspolitik und widersprüchliche wirtschaftspolitische Signale das aktuelle Szenario. Der S&P 500 Index ist seit Jahresbeginn um etwa 10 Prozent gefallen und hinkt damit den meisten globalen Börsenindizes hinterher. Der einst optimistische "Trump-Put" – die Erwartung, dass der Präsident seine Politik anpassen würde, um den Aktienmarkt zu stützen – hat an Glaubwürdigkeit verloren.
Darüber hinaus arbeitet die Trump-Administration auf eine Schwächung des Dollars hin. Damit soll der amerikanische Export gestärkt und die Schuldenlast (in US-Dollar!) reduziert werden. Diese finanzpolitischen Manöver, gepaart mit der Androhung hoher Zölle und Fragen zur nuklearen Sicherheitsgarantie, setzen die internationalen Partner der USA unter enormen Druck. Die Kapitalflucht von US-Anlegern nach Europa ist bereits beachtlich und zeigt, dass viele Investoren nach stabileren Alternativen suchen.
Europas unerwartete Renaissance
Während Amerika mit politischer Unruhe und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, erlebt Europa eine unerwartete Wiederbelebung. Die Region, in die zu Jahresbeginn kaum noch jemand Hoffnungen setzte, ist wieder ins Rampenlicht gerückt – und diesmal aus positiven Gründen. Ein europaweites Verteidigungsinvestitionsprogramm in Höhe von 800 Milliarden Euro, eine umfangreiche fiskalische Stimuluspolitik in Deutschland und eine zumindest vorübergehend wiederhergestellte politische Stabilität in Frankreich haben dazu beigetragen.
Die europäischen Märkte, angeführt vom Verteidigungssektor, haben sich an die Spitze der Ranglisten gesetzt. Der Eurostoxx 50 Index verzeichnet seit Jahresbeginn einen Anstieg von ca. 1 Prozent. Deutsche Aktien zeigen relative Stärke gegenüber den USA, besonders in den Bereichen Rüstung und Infrastruktur, wobei Unternehmen, die sich in der Krise kostenseitig verschlankt haben, von steigenden Umsätzen profitieren.
Die aktuelle Situation bietet für Europa eine einmalige Chance. Gerade jetzt, wo in Amerika das liberale Wirtschaftsklima abkühlt, könnte Europa nicht nur für Fachkräfte, sondern auch für investitionsfreudige Unternehmen wieder attraktiver werden. Insbesondere die zweite deutsche Aktienreihe könnte zukünftig die Nase vorn haben und bietet interessante Anlagechancen.
Asiatische Märkte locken mit Wachstumsaussichten
Neben Europa bietet auch Asien vielversprechende Diversifikationsmöglichkeiten für Anleger, die der Unsicherheit in den USA entfliehen möchten. Während die USA und Europa mit eigenen Herausforderungen kämpfen, haben sich asiatische Volkswirtschaften als vergleichsweise resilient erwiesen.
Die wirtschaftliche Dynamik und die strukturellen Reformen in vielen asiatischen Ländern bieten langfristige Wachstumschancen, die teilweise unabhängig von den geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China verlaufen. Insbesondere Märkte wie Japan, Südkorea, Indien und Teile Südostasiens können strategische Anlageziele für eine ausgewogene geografische Diversifikation darstellen.
Japan beispielsweise erlebt mit seiner Corporate-Governance-Reform und einer stabilen Geldpolitik eine Wiederbelebung des Investoreninteresses. Indiens robustes Wirtschaftswachstum und demografische Vorteile bieten langfristige Perspektiven. Diese Märkte können für Anleger, die ihre Abhängigkeit vom US-Markt reduzieren möchten, wichtige Portfolio-Bausteine darstellen.
Gold als neuer Sicherheitsanker
In diesem volatilen Umfeld hat sich auch Gold als bedeutender Wertspeicher etabliert. Seit Trumps Wahlsieg ist der Goldpreis um etwa 10 Prozent gestiegen und hat kürzlich die Marke von 3.300 US-Dollar pro Feinunze durchbrochen. Das Edelmetall wird zunehmend als legitime Absicherung gegen extreme und bisher unwahrscheinlich erscheinende Ereignisse wie eine US-Schuldenkrise oder Angriffe auf demokratische Institutionen betrachtet.
Bemerkenswert ist, dass selbst Zentralbanken, die in den 1990er bis 2000er Jahren ihre Goldreserven reduzierten, seit der Finanzkrise 2007/2008 wieder verstärkt in Gold investieren. Sie sehen das Edelmetall als Reservewert, der in Krisenzeiten wirtschaftliches Vertrauen schafft und schwieriger zu enteignen ist als im Ausland gelagerte Fremdwährungsreserven.
Fazit
Die aktuelle geopolitische und wirtschaftliche Lage unterstreicht die Bedeutung einer breiten geografischen Diversifikation für Anleger. Die lange Zeit dominante Stellung der US-Märkte – insbesondere der Technologiegiganten – beginnt zu bröckeln. Die "Magnificent Seven", die fast zweieinhalb Jahre lang den Markt dominierten, haben seit Jahresbeginn fast 15 Prozent an Wert verloren.
Eine ausgewogene Allokation zwischen den USA, Europa und Asien ermöglicht Anlegern, von regionalen Stärken zu profitieren und gleichzeitig Risiken zu streuen. Für Anleger, die bisher stark auf den US-Markt konzentriert waren, bietet sich jetzt eine gute Gelegenheit, ihre Portfolios neu auszurichten und die Gewichtung zugunsten europäischer und asiatischer Märkte anzupassen. Die gezielte Beimischung von Rohstoffen, insbesondere Gold, kann zudem als Absicherung gegen geopolitische Risiken und Währungsturbulenzen dienen.
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Weltfondstag: Einigkeit macht stark und die Idee zur Risikostreuung
Am 19. April eines jeden Jahres gibt es den internationalen Weltfondstag. Das Datum erinnert daran, dass die Pionierarbeit von Adriaan van Ketwich im Jahre 1774 mit „Einigkeit macht stark“ den Grundstein für den ersten Investmentfonds legte. Dieser Tag steht symbolisch für die Evolution und die Kraft der gemeinschaftlichen Investition, d bis heute Anlegern ermöglicht, Risiken zu minimieren und ihr Kapital professionell verwalten zu lassen.
Gründung des ersten Investmentfonds
Die Idee des Investmentfonds ist schon alt, denn der erste Investmentfonds erblickte im Jahr 1774 in den Niederlanden das Licht der Welt. Im Jahr 1774 wurde der erste Investmentfonds vom niederländischen Kaufmann Adriaan van Ketwich „geboren“. Adriaan van Ketwich brachte zahlreiche Anleger zusammen, die Anteile an einer Art Fonds namens „Eendragt Maakt Magt“ (Einigkeit macht stark) erwarben. Seine Idee war, das Risiko zu streuen, indem das Geld auf verschiedene Investitionen aufgeteilt wurde. Die Anleger, die Abraham van Ketwich ihr Geld anvertrauten, wurden übrigens nicht enttäuscht. Der „Vater der Investmentfonds“ zahlte ihnen zu verlässlich eine Rendite von vier Prozent aus.
Der Auslöser war eine Pleitewelle in 1770er-Jahren von Banken, die zu hohe Kredite an wenige Kolonien vergaben und somit die Einlagen verloren. Das brachte Adriaan van Ketwich zu der Erkenntnis: „Risiko muss gestreut und diversifiziert werden“.
Die Idee: Verluste auf der einen Seite sollten durch Gewinne auf der anderen Seite ausgeglichen werden. Bei dieser Gelegenheit erfand van Kettwich auch gleich einen neuen Berufsstand, denn es mussten drei Fondsmanager ihr Okay für Investitionen geben. Vorher konnte nicht investiert werden. Der Eintracht-Fonds investierte so in etwa 2.000 Einzeltitel, vor allem Zinspapiere.
Was sind überhaupt Investmentfonds?
Investmentfonds sind Anlageinstrumente, bei denen das Geld vieler Anleger gebündelt und von einem professionellen Fondsmanagement in verschiedene Wertpapiere investiert wird. Dadurch ermöglichen sie eine breite Risikostreuung und bieten Investoren Zugang zu den unterschiedlichen Märkten und Anlageklassen. Investmentfonds stellen ein Sondervermögen dar und sind damit vollkommen getrennt von der Bilanz der Bank, auf der das Depot verwaltet wird, im Konkursfall der Bank speziell gesichert.
An der grundsätzlichen Idee, in breit gestreute Anlagen von Aktien und Anleihen investieren zu können, hat sich nicht viel geändert. Allein das Angebot hat sich ein wenig vergrößert. Fonds sind aus dem Alltag von Sparern und Anlegern nicht mehr wegzudenken. Wer langfristig Vermögen bilden will, kommt an Investmentfonds nicht vorbei, denn sie bieten für Jedermann einen einfachen Zugang zu den weltweiten Kapitalmärkten. Damit werden Anlagemöglichkeiten eröffnetet, die ansonsten für die Mehrheit der Menschen gar nicht erreichbar wären.Passende Strategie für sinnvolles Investieren und Vermögensaufbau - Es gibt verschiedene Formen der Geldanlage, die attraktive Möglichkeiten bieten, sein Geld durch Zinsen und Renditen zu vermehren. Denn Geld allein bringt keine Rendite. Die richtige Mischung aus Sicherheit und Flexibilität ist entscheidend, denn den „einen Geheimtipp“ gibt es nicht. Man kann Kapitalanlagen in Form von Aktien oder Gold kaufen, in Fonds oder ETFs investieren oder mit Tagesgeld oder Festgeld ein Guthaben ansparen. Mehr Informationen zu diesem Thema >>>
Verschiedenste Möglichkeiten für sinnvolles Investieren und Vermögensaufbau
Es gibt Fonds, die sich auf bestimmte Assetklassen konzentrieren wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe oder solche, die sich auf bestimmte Regionen oder Themen wie zum Beispiel Technologie konzentrieren. Natürlich gibt es auch Fonds, die eine gute Mischung aus verschiedenen Anlageklassen sind und damit auf eine möglichst hohe Diversifizierung (Streuung) abzielen.
Damals wurde ein Gründungsdokument für die Anleger erstellt, heute werden Investmentfonds per Gesetz geregelt. Sie stellen ein sogenanntes Sondervermögen dar, welches dem Anleger einen hohen Schutz vor Insolvenzen bietet. Rechtlich betrachtet steht dieses im Miteigentum der Anleger.
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Geldanlagen im 1. Quartal 2025 – Disruptive US-Politik führt zu erhöhter Verunsicherung in Wirtschaft und Finanzmärkten Mit welcher Inflation sollte bei der Altersvorsorgeplanung geplant werden Viele Privathaushalte haben ihre Ausgaben nur vage im Überblick
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Geldanlagen im 1. Quartal 2025 - Disruptive US-Politik führt zu erhöhter Verunsicherung in Wirtschaft und Finanzmärkten
Das 1. Quartal 2025 war gekennzeichnet von Disruptionen der Trump-Administration in vielen Feldern. Sie haben zur Folge, dass sowohl das Organigramm als auch die Systematiken, die unsere Welt seit 1945 maßgeblich bestimmten, in Frage gestellt sind. Die Folge ist eine erhöhte Verunsicherung in der Realwirtschaft als auch an den Finanzmärkten.
Von einem grundsätzlich multilateralen von der Globalisierung geprägten Ansatz, aber bei weitem nicht perfektem System, mäandert die westliche Weltgemeinschaft durch die aktuelle US-Politik zu einer Politik der bilateralen Beziehungen, in der weniger das Recht, als die Stärke oder vermeintliche Stärke bestimmend ist. Gleichzeitig setzt sich der Emanzipationsprozess des Globalen Südens fort, der nach wie vor das System der multilateralen und rechtsbasierten Ordnung anstrebt.
US-Politik sorgt für gravierende Missstimmungen
Die US-Regierung agiert völlig losgelöst vom Völkerrecht mit Interessen an Grönland, Kanada und dem Panama-Kanal. Drohungen, die Ziele im Zweifelsfall auch militärisch zu erzwingen, stehen im Raum. Dieser Politikansatz verunsichert. Andererseits ist die US-Regierung fokussiert, den Ukraine-Krieg zu beenden und die wirtschaftliche Kooperation mit Russland auch gegen den Widerstand in großen Teilen Europas, allen voran in Frankreich und dem UK, wiederzubeleben. Das wirkt positiv. Der Nahost-Konflikt bleibt virulent. Die loyale Haltung der USA gegenüber Israel ist ausgeprägt. Ob Palästina eine Zukunft hat, ist offen. Davon unabhängig erscheint eine nachhaltige Befriedung der Region außer Sichtweite.
Die US-Zollpolitik war und ist bezüglich des Themas Wirtschaft der entscheidende Belastungsfaktor. Zölle sind administrierte Preiserhöhungen. Sie belasten die Wirtschaftssubjekte und das Potenzialwachstum. Die Unsicherheit, ob die aggressive Zollpolitik der USA zu größeren Handelskriegen führen wird, forcierte im Verlauf des 1. Quartals 2025 zunehmende realwirtschaftliche Verunsicherung und Risikoaversion an den Finanzmärkten.
Exkurs: Diese Zollpolitik der USA ist nur möglich, weil die USA zuvor die Schiedsgerichte der WTO (Welthandelsorganisation) durch Nichtbesetzung der Richterposten in der Phase 2014 - 2019 handlungsunfähig machten. 166 Staaten von 193 UN-Staaten haben sich der Gerichtsbarkeit der WTO unterworfen. Die WTO stellt das Gerüst der Globalisierung durch einen belastbaren Rechtsrahmen dar. Die Zoll- und Sanktionspolitik der USA stellt seit Jahren einen kontinuierlichen Bruch des WTO-Rechts dar, der nicht verfolgt werden kann, da die Schiedsgerichte nicht handlungsfähig sind.
Trotz dieser Belastungen war die Weltwirtschaft im 1. Quartal 2025 gekennzeichnet von maßvoller Konjunkturdynamik
Der Internationale Währungsfonds erhöhte im Januar 2025 die Wachstumsprognose für das Wirtschaftswachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr von 3,2 Prozent auf 3,3 Prozent. Das Wachstum teilt sich laut Prognosen des IWF ungleich zwischen Industrieländern und den aufstrebenden Ländern auf. Industrieländer werden laut aktueller IWF-Prognose 2024 um 1,9 Prozent (zuvor 1,8 Prozent) zulegen, während die aufstrebenden Länder die Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent (zuvor 4,2 Prozent) ausweiten werden.
Innerhalb der Industrieländer nehmen die Divergenzen zu. Die Prognose der USA wurde deutlich um 0,5 Prozent auf 2,7 Prozent erhöht, während die Prognose für die Eurozone um 0,2 Prozent auf 1,0 Prozent reduziert wurde. Dafür war eine Reduktion der BIP-Prognose Deutschlands um 0,5 Prozent auf 0,3 Prozent maßgeblich verantwortlich. Der so genannte Globale Süden bleibt der Taktgeber und Stabilisator der Weltwirtschaft. Innerhalb des Globalen Südens ist Asien bezüglich der Wirtschaftsentwicklung dominant. Die IWF-Prognose für den asiatischen Raum liegt per 2025 bei 5,1 Prozent (zuvor 5,2 Prozent).
Unter Zugrundelegung der aktuellen Einkaufsmanagerindices (Sentiment-Indikatoren, Frühindikatoren, Scheidewert zwischen Wachstum und Kontraktion 50 Punkte) als Bewertungsmaßstab ergibt sich zum Ende des 1. Quartals 2025 ein heterogenes Bild zu Lasten Japans und Europas. Die USA führen im gesamtwirtschaftlichen Zuschnitt (Composite Index) bezüglich der großen Industrienationen oder Industrieregionen mit 53,5 Zählern vor Großbritannien mit 52,0 Punkten und der Eurozone mit 50,4 Punkten. Japans Composite Index impliziert mit 48,5 Zählern Kontraktion.
Die Inflationsentwicklungen lieferten im 1. Quartal 2025 überwiegend leichte Entspannungssignale
Im Quartalsvergleich sank der Ölpreis (Brent) um knapp 2 Prozent. Bei den Erdgaspreisen ergab sich in Europa ein Rückgang um gut 4 Prozent im Quartalsvergleich, in den USA ein Anstieg um rund 3 Prozent. Bei Industriemetallen dominierten zumeist höhere Preise. Kupferpreise legten im Quartalsvergleich auf USD-Basis um rund 11 Prozent und auf EUR-Basis um gut 6,5 Prozent zu. Bei Nickel lag der USD-Anstieg bei gut 5 Prozent und der Anstieg auf EUR-Basis bei knapp 1,5 Prozent. Bei Aluminium kam es auf USD-Basis zu einem Plus in Höhe von rund 2,5 Prozent, auf EUR-Basis zu einem Rückgang um circa 1,5 Prozent.
In der Eurozone ergab sich als Konsequenz ein Rückgang der Verbraucherpreise in der Phase von Dezember bis Februar von 2,4 Prozent auf 2,3 Prozent und in den USA von 2,9 Prozent auf 2,8 Prozent. Großbritannien verzeichnete dagegen von Dezember bis Februar einen Anstieg von 2,5 Prozent auf 2,8 Prozent. In Japan legten die Verbraucherpreise von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent zu. Im Verlauf des 1. Quartals 2025 ergab sich in China ein Deflationsszenario mit einem Rückgang der Verbraucherpreise um 0,7 Prozent zuletzt und einem Rückgang der Erzeugerpreise um 2,3 Prozent.
Das 1. Quartal 2025 war bezüglich der Zentralbankpolitik gekennzeichnet von zwei Zinssenkungen in der Eurozone um jeweils 0,25 Prozent auf aktuell 2,50 Prozent (Anlagezins). Die US-Notenbank verzichtete auf weitere Zinsschritte und nahm eine abwartende Haltung ein (Fed Funds Satz 4,375 Prozent). Im UK kam es zu einer Senkung um 0,25 Prozent auf jetzt 4,50 Prozent. Japans Notenbank sah sich hinsichtlich hoher Preisniveaus zu einer Zinserhöhung von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent genötigt. In China wurden die Zinssätze für die „Loan Prime Rates“ trotz der Deflationslage unverändert belassen (1-jährige Kredite jetzt 3,10 Prozent, 5-jährige Kredite aktuell 3,60 Prozent).
Fazit zum 1. Quartal 2025
Die Weltwirtschaft hält trotz Krisenherden und US-Disruptionen weitgehend das Niveau der erwarteten Expansion. Die Konjunkturverläufe zwischen den Wirtschaftsräumen des Westens und des Globalen Südens bleiben markant pro Globalem Süden ausgerichtet. Innerhalb der Industrienationen fällt Europa gegenüber den USA weiter ab. Während sich der „Globale Süden“ untereinander weiter globalisiert und organisiert, Effizienzen erhöht und Wachstumspotentiale generiert, läuft der „Westen“ das Risiko, durch Abgrenzungspolitik gegenüber China und Russland unterproportional zu wachsen.
Die Neuausrichtung der USA zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Kooperation mit Russland, die im Putin/Trump Telefonat in Aussicht gestellt wurde, mag der US-Wirtschaft bei Umsetzung weitere Vorteile gegenüber der Ökonomie Europas verschaffen.
Die Perspektive: 2025, zunächst ein Jahr der Turbulenzen
Die von den USA ausgehenden politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen wirken sich grundsätzlich auf die globale Wirtschaftsaktivität belastend aus. Der Politikstil maximaler Forderungen der Trump-Administration irritiert. Ermutigend ist dann die wieder im Raum stehende Verhandlungsbereitschaft, mit dem Ziel, für die USA günstige „Deals“ abzuschließen.
Im April 2025 wird es zunächst zur Verhängung der angekündigten US-Zölle kommen. Anschließend ist Trump laut aktuellen Aussagen bereit, nachzuverhandeln. Die Reaktionen bezüglich der betroffenen Länder sind nach manchen martialischen Einlassungen zu Beginn (u.a. Kanada) diplomatischer geworden. Viele Länder sind zu Konzessionen gegenüber den USA bereit, um die Zollhöhen zu nivellieren. Zu ihnen gehören Indien, Vietnam und zuletzt auch die EU, die laut Presseberichten diesbezüglich Handlungsfelder definiert.
Nicht nur die seitens der USA mit Zöllen belegten Länder sind ökonomischen Stresszuständen ausgeliefert
Die Daten aus den USA belegen, dass die positive Wahrnehmung der Trump-Politik zunehmend konterkariert wird. So nimmt der Optimismus kleiner Unternehmen seit zwei Monaten ab. Das Verbrauchervertrauen brach förmlich ein. Die Mahnungen seitens der Wirtschaftsverbände nehmen ob der US-Politik deutlich zu. Das von der Atlanta Federal Reserve betriebene Modell zur Berechnung des US-BIP im ersten Quartal 2025 steht seit dem 28. März bei -2,8 Prozent in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung. Als Fazit lässt sich ziehen, dass die heiß gekochte „Suppe der Zölle“ wohl nicht ganz so heiß ausgelöffelt wird.
Die erwartete Konjunkturbelebung per 2025, die auch in der Januar-Prognose des IWF zarte Traktion hatte, weicht der Erkenntnis, dass das „Best Case“-Szenario fortgesetzte maßvolle Konjunkturdynamik sein wird. Diesbezüglich wird der IWF Mitte April die neuen Konjunkturprognosen vorlegen. Leichte Reduktionen sind in hohem Maße für das Jahr 2025 wahrscheinlich.
Bezüglich der Ukraine-Krise bleiben die USA determiniert, Frieden zu schaffen, was insbesondere für Europa Potential (Aspekte: Kosten, Wirtschaftspotential) erhöhen würde. Die Politik seitens des UK, Frankreichs, Deutschlands und der EU wirkt jedoch gegen diese Entwicklung. Ergo steht dieser positive Katalysator voraussichtlich zeitnah nicht zur Verfügung.
Die EU agiert statisch und ist und bleibt voraussichtlicher Verlierer dieser Konstellationen
Geopolitisch hängt die EU in den Ansätzen der „US-Biden-Politik“ fest und erscheint nicht bereit, die Kriegsausrichtung ernsthaft durch Unterstützung der Friedensinitiativen anzupassen. Die beiden Schwergewichte der EU, Deutschland und Frankreich, wirken politisch fortgesetzt dysfunktional. Die Wahlen in Deutschland haben sich bezüglich der zu erwartenden Inhalte der neuen Regierung bisher als wenig vielversprechend erwiesen. Die Erkenntnis, dass mehr Geld nicht notwendige Reformen ersetzen kann, erscheint derzeit unausgeprägt zu sein. Entsprechend reagieren die Wirtschaftsverbände zunehmend kritisch. Ohne Reformen nimmt das Risiko der Abwanderung der Unternehmen aus Deutschland zu. Das Risiko, dass Deutschland die EU und Eurozone nach unten zieht, ist und bleibt gegeben.
Die US-Wirtschaft zeigt sich aktuell verunsichert bezüglich Wirkungen der US-Zollpolitik auf Inflation und Konjunktur, messbar in einigen Sentiment-Indikatoren. Andererseits wurden im 1. Quartal 2025 massive Investitionen im KI-Bereich und Pharmasektor (u.a. Johnson & Johnson 55 Mrd. USD, Ely Lilly 27 Mrd. USD) angekündigt oder vereinbart. Der Potentialwachstumspfad der USA erhöht sich diesbezüglich mittel- und langfristig. Hoffnungen sind berechtigt, dass das Thema Zölle im 2. Quartal 2025 zu größten Teilen beordnet sein sollte. Nach 12 Monaten fallen die statistisch messbaren Wirkungen wegen der Basiseffekte zu großen Teilen weg. Ergo bleibt der Pfad der US-Wirtschaft zunächst labil. Die Perspektiven stimmen dank verbesserter Rahmendaten (weniger Bürokratie, geringere Steuern, mehr und günstige Energie).
Die in China aufgelegten Konjunkturprogramme und die wirtschaftsfreundliche Grundausrichtung der Regierung verbessern den regionalen Ausblick. Zinssenkungen zur stärkeren Stimulanz sind im Hinblick auf den hohen positiven Realzins jederzeit möglich. Die Daten Chinas sollten vor diesem Hintergrund weiter von Stabilität mit positiven Grundton geprägt sein.
Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung einer Dynamikabschwächung der Konjunktur
Der von JP Morgan für die Weltwirtschaft ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (Global Composite PMI) signalisierte per Februar 2025 mit 51,5 Punkten den schwächsten Indexstand seit Dezember 2023. Die Einkaufsmanagerindices (PMIs) signalisieren in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes für die westlichen Länder Kontraktion. Die USA schneiden mit 49,8 Punkten am besten ab. Die Eurozone folgt mit 48,7 Zählern (Deutschland 48,3). Japan reiht sich mit 48,3 Zählern ein, gefolgt vom UK bei 44,6 Punkten.
Die aktuell verfügbaren Werte der Länder des Globalen Südens für diesen Sektor aus Indien (57,6), aus Brasilien (53,0), aus China (NBS 51,5, Caixin 51,1) und aus Russland (50,2) belegen die positive Divergenz zu Gunsten des Globalen Südens. Der Dienstleistungssektor bewegte sich im ersten Quartal 2025 laut Einkaufsmanagerindices in einer Gesamtbetrachtung im Quartalsvergleich ex UK in einer Abwärtsbewegung. Der Dienstleistungssektor ist der bedeutendste Sektor der Gesamtwirtschaft mit einem Anteil zwischen 60 Prozent - 70 Prozent der Gesamtwirtschaft. Dieser Sektor war im 1. Quartal 2025 losgelöst vom Dynamikverlust weiterhin der entscheidende Katalysator des Wachstums.
Die vollzogenen Zinssenkungen als auch die Erwartung weiterer Zinssenkungen liefern für die Verstetigung der Wirtschaftsaktivität grundsätzlich Unterstützung. Neben den damit einhergehenden reduzierten Finanzierungskosten am Geldmarkt (bis zu 12 Monaten) ergibt sich eine psychologische Unterstützung für die Wirtschaftsakteure durch die Zinssenkungen.
Die im 1. Quartal 2025 verfügten Leitzinssenkungen seitens der EZB (0,50 Prozent) und der Bank of England (0,25 Prozent) hatten jedoch auf den Rentenmärkten keine Traktion. Im Gegenteil, die Renditen legten zu. Damit stand der Entlastung am Geldmarkt, die wichtig für die Finanzierung des Umlaufvermögens ist, eine Verschärfung am Kapitalmarkt gegenüber, der für Investitionen von tragender Bedeutung ist. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe legte im Quartalsvergleich von 2,36 Prozent auf aktuell 2,74 Prozent zu, die 10-jährige britische Staatsanleihe von 4,57 Prozent auf 4,68 Prozent.
Anders war das in den USA - Die US-Notenbank verzichtete auf Zinssenkungen
In der Folge kam es zu einem Renditerückgang im Ultimovergleich von 4,52 Prozent auf 4,22 Prozent. Der Rohstoffsektor hatte auf die Weltwirtschaft und die Weltfinanzmärkte überwiegend keine wesentlichen Auswirkungen im 1. Quartal 2025.
Die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft hängt an der internationalen Politik. Das gilt für die US-Zollpolitik und die Antworten der betroffenen Länder als auch der Geopolitik bezüglich der Ukraine-Krise und der Krise um Palästina. Entspannung bei diesen Themen eröffnet der Weltwirtschaft und den Finanzmärkten positives Potential.
Die Spreizung bezüglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der Schwellenländer fortsetzen. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne massive Umsteuerung in Berlin nicht abnehmen.
Der Finanzmarkt und die Wirtschaft - Europa gewinnt an Boden und Edelmetalle erleben eine starke Nachfrage
An den Finanzmärkten ergaben sich im Winterquartal Neubewertungen. Europäische Aktienmärkte gewannen Boden. Fernöstliche Aktienmärkte lieferten ein heterogenes Ergebnis. So stiegen der Hangseng (Hongkong) und der Kospi (Südkorea), Festlandchina verlor leicht, ebenso wie der indische Markt. Der Nikkei (Japan) verlor signifikant. US-Aktienmärkte gaben deutlich nach. Europäische Rentenmärkte tendierten schwächer, US-Rentenmärkte dagegen freundlich. Krypto-Anlagen verloren signifikant. Edelmetalle waren stark nachgefragt. Der EUR konnte gegenüber dem USD zulegen.
Aktienmärkte: Divergentes globales Bild im Quartalsverlauf Q1-2025
Das Winterquartal war an den Aktienmärkten geprägt von einem hohen Maß an Heterogenität. Der MSCI-World Index verlor im Quartalsvergleich, was auch am hohen US-Anteil im Index lag (-2,14 Prozent). Dagegen reüssierten die europäischen Märkte. Das galt noch mehr für den Hangseng (Hongkong). US-Märkte standen dagegen unter deutlichem Druck. Mehr noch gilt es für den Nikkei (Japan).
Das Quartal war geprägt von der Erwartung, dass es zu weniger US-Leitzinssenkungen kommen wird. Das belastete US-Märkte hintergründig. Die Evaluierung der Trump-Politik wirkte bis in die zweite Hälfte Februar positiv, da sich die Märkte auf geringere Steuern, weniger Bürokratie und mehr und günstigere Energie fokussierten. Dann drehte sich die Einschätzung auch wegen der näher rückenden US-Zollpolitik und den darin innewohnenden Risiken markant. Insbesondere hoch bewertete Titel der USA wurden abverkauft.
Trotz der steileren Zinskurve in den europäischen Ländern konnten die europäischen Märkte deutlich an Boden gewinnen. Die Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England verfehlten zwar ihre Wirkung am Rentenmarkt vollständig, sie wurden dennoch vom Aktienmarkt goutiert. Die anhaltenden Anpassungen internationaler Portfolien zu Gunsten europäischer Titel bleibt ein hintergründiger Unterstützungsfaktor. Dabei spielt die entspanntere geopolitische Risikoeinschätzung eine bedeutende Rolle. Zudem gab es eine Rotation von der Allokation von hoch bewerteten Märkten in günstiger bewertete Märkte.
Die Aktienmärkte in Fernost generierten kein einheitliches Bild. Der Nikkei-Index (Japan) gab signifikant nach. Sowohl der indische Markt (Sensex) als auch der Markt von Festlandchina (CSI 300) gingen mit leichten Verlusten aus dem Quartal. Dagegen konnte der Markt in Hongkong markant Boden gewinnen. Er profitierte unter anderem von der Rotation in günstig bewertete Märkte. Für das Frühlingsquartal gilt es, die Wendungen in der Geopolitik und in der Zollpolitik eng zu begleiten. Entspannungen liefern Aufwärtspotenzial.
Rentenmärkte: Steigende Renditen im Quartalsverlauf, aber nicht in China im Quartalsverlauf Q1-2025
Die Rentenmärkte der USA und Europas zeigten sich im Verlauf des 1. Quartals 2025 in unterschiedlicher Verfassung. Die Hintergründe sind vielfältig. Augenfällig war und ist, dass die Zinssenkungen der EZB und der Bank of England am Rentenmarkt nicht verfingen. Offenbar gibt es ein Vertrauensdefizit der Märkte gegenüber den beiden Zentralbanken. Dagegen wurde die abwartende Haltung der US-Notenbank an den Rentenmärkten honoriert. Ein weiterer Grund für den US-Renditerückgang liegt in sich abschwächenden Datensätzen, insbesondere bei Sentiment-Indikatoren.
Fazit für die Aktienmärkte und Rentenmärkte im ersten Quartal 2025
Die massiven Schuldenprogramme der EU für Waffen (konsumtiv) und auch Deutschlands (mindestens 50 Prozent konsumtiv) werfen neben der prekären Haushaltslage Frankreichs aber auch Großbritanniens lange Schatten auf europäische Rentenmärkte. Die nicht gegebene Traktion der Leitzinssenkungen europäischer Notenbanken am Rentenmarkt unterminiert die Wirksamkeit der Leitzinssenkungen bezüglich der Forcierung der Investitionstätigkeit, die maßgeblich kapitalmarktabhängig ist. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung verschärft zudem das Thema Kosten der Staatsfinanzierung in europäischen Ländern. Derzeit scheint die Einschätzung der internationalen Kapitalmärkte bezüglich der USA und deren Politikansätzen von größerer Zuversicht geprägt zu sein.
Devisenmärkte: EUR und JPY auf der Verliererstraße im Quartalsverlauf Q1-2025
An den Devisenmärkten profitierte der Euro von einer neuen geopolitischen Einwertung der Risiken für Europa ausgehend von der Ukraine und der Neuadjustierung internationaler Aktien-Portfolien zu Gunsten Europas. Das waren und sind die entscheidenden Größen für den Anstieg, aber auch die bisherige Widerstandskraft für den Euro auf dem gegenwärtigen Niveau.
Die den Euro belastenden Faktoren:
ob das Thema der zunehmenden Zinsdifferenz zu Gunsten des USD am Geldmarkt,
des hohen positiven Realzinses in den USA gegenüber der Eurozone,
der leistungsertüchtigenden Reformpolitik der USA (Steuern, Subventionen, weniger Bürokratie, billige Energie, Versorgungssicherheit) bei ausbleibender Reformpolitik in Europa,
aber auch der Wachstumsdifferenz zu Gunsten der USA,
der US-Wirtschafts- und Technologiefreundlichkeit
und der Frage nach der Qualität des politischen Personals,
spielen derzeit keine tragende Rolle.
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Externe Quellen:
Netfonds AG
Geldanlagen im ersten Quartal 2025 als ePaper lesen
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Investment-Ausblick der Fondsmanager für das Jahr 2025
Wenn es um den Investment-Ausblick für das noch junge Jahr geht, ist es besonders spannend, die Meinungen direkt aus dem Mund der Top-Fondsmanager Europas zu erhalten. Da passt es gut, dass im Februar unzählige Experten beim größten Branchentreffen Europas – dem Fondskongress in Mannheim – aufeinandertreffen und ihre Ideen diskutieren. In diversen Vorträgen und Gesprächen können Anleger hier ein umfassendes Stimmungsbild zu verschiedensten Märkten und Anlageklassen erhalten.
Besonderes Highlight des Fondskongress in Mannheim ist in jedem Jahr der Sauren Fondsmanager-Gipfel. Auch in 2025 bot dieses Event wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen der Finanzmärkte. Unter der Moderation von Dachfondsmanager Eckhard Sauren diskutierten die renommierten Fondsmanager Dr. Jens Ehrhardt (DJE), Dr. Bert Flossbach (Flossbach von Storch) und Michael Krautzberger (Allianz Global Investors) über die Chancen und Herausforderungen verschiedener Anlageklassen. Die Debatte zeigte deutlich, dass Diversifikation nach wie vor der Schlüssel zu einer erfolgreichen Investmentstrategie ist. Nachfolgend sind für die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.
Aktien: Europäische Titel mit Potenzial
Während sich Flossbach und Ehrhardt in ihrer Zurückhaltung gegenüber Anleihen einig waren, waren sie bei Aktien positiver gestimmt. Dr. Jens Ehrhardt hob hervor, dass europäische Aktien derzeit rund 40 Prozent günstiger bewertet seien als US-Titel und somit ein erhebliches Aufholpotenzial böten. Besonders in Sektoren, die aktuell weniger Beachtung finden, wie der Bauindustrie, sieht er interessante Investitionsmöglichkeiten. Er verwies darauf, dass zyklische Werte, die oft von einem konjunkturellen Aufschwung profitieren, langfristig solide Renditen erwirtschaften könnten.
Flossbach bestätigte, dass europäische Aktien nicht zu unterschätzen seien, jedoch sei die Bewertungsdiskrepanz zwischen Europa und den USA ein altbekanntes Muster. Er wies darauf hin, dass US-Aktien historisch betrachtet eine höhere Profitabilität und Effizienz aufweisen. Dennoch könnte es sich für langfristige Anleger lohnen, antizyklisch europäische Titel aufzustocken, insbesondere in wirtschaftlichen Schwächephasen.
Anleihen: Stabilität für das Depot
Michael Krautzberger, Global Chief Investment Officer Fixed Income bei Allianz Global Investors, betonte die Rolle von Anleihen als stabilisierendes Element im Portfolio. Er erwartet, dass die US-Notenbank nach einer Zinssenkungspause lediglich zwei kleine Zinssenkungen in diesem Jahr vornehmen wird, während die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen weiter senken dürfte. Auch wenn die Zeiten extrem attraktiver Renditen vorerst vorbei sind, sieht Krautzberger Potenzial in europäischen Unternehmensanleihen und insbesondere in Anleihen aus Schwellenländern, die für aktive Asset Manager interessante Renditechancen bieten.
Im Gegensatz dazu zeigte sich Dr. Jens Ehrhardt skeptischer gegenüber europäischen Unternehmensanleihen und verwies auf die sehr niedrigen Risikoaufschläge (Spreads) zu Bundesanleihen. Sollten sich die Konjunkturaussichten verschlechtern, könnte eine Spreadausweitung zu Kursverlusten führen. Dr. Bert Flossbach teilte diese Einschätzung und betonte, dass er froh sei, keinen Rentenfonds managen zu müssen. Zwar seien die Zinsen nicht mehr so unattraktiv wie vor einigen Jahren, aber große Opportunitäten sehe er nicht. Krautzberger entgegnete, dass britische Staatsanleihen derzeit eine Realrendite von fünf Prozent abwerfen würden und damit durchaus eine interessante Option für konservative Anleger seien.
Künstliche Intelligenz: Risiko oder Chance?
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussion war der Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) auf die Finanzmärkte. Die Nachricht über das chinesische Start-up DeepSeek, das ein leistungsstarkes und günstiges KI-Modell präsentierte, sorgte für erhebliche Turbulenzen bei US-Technologieaktien. Flossbach warnte, dass viele Anleger die Wettbewerbsvorteile der großen US-Tech-Konzerne überschätzen. Der "Burggraben", den diese Unternehmen um sich herum errichtet hätten, sei nicht so tief, wie es oft den Anschein habe. Ehrhardt betonte, dass die enormen Investitionen in KI auch entsprechende Erträge liefern müssten, was angesichts des zunehmenden Wettbewerbs keineswegs garantiert sei.
Für Privatanleger sei es wichtig, nicht nur auf die Technologie selbst zu setzen, sondern auch Unternehmen zu identifizieren, die von der Verbreitung der KI profitieren, ohne direkt von den hohen Investitionskosten betroffen zu sein. Infrastrukturunternehmen, Halbleiterzulieferer und spezialisierte Softwareanbieter könnten interessante Alternativen sein.
Gold: Stabilität in unsicheren Zeiten
Einigkeit herrschte unter den Experten in Bezug auf Gold. Ehrhardt empfiehlt bereits seit 23 Jahren, Gold als Stabilitätsanker im Portfolio zu halten, sieht jedoch aktuell eine starke Euphorie am Markt. Er warnt davor, jetzt in den Hype einzusteigen, da kurzfristig Rücksetzer möglich seien. Flossbach wiederum argumentierte, dass die rasant steigende Staatsverschuldung ein starkes Argument für eine Goldhaltung sei. Unabhängig vom aktuellen Preis sehe er Gold als "Lender of Last Resort" und damit als ultimativen Schutz gegen finanzielle und geopolitische Risiken.
ESG: Kaum mehr ein Thema bei Fondsmanagern
Auffällig im Vergleich zu den Vorjahren war, dass das Thema ESG in der deutschen Fondsbranche mittlerweile kaum noch eine Rolle spielt. Ein wesentlicher Grund dafür sind die zunehmenden regulatorischen Anforderungen, wie die EU-Verordnung zur Offenlegung nachhaltiger Investitionen, die viele Fondsanbieter vor bürokratische Hürden stellen und den administrativen Aufwand erheblich erhöhen. Auch das Fehlen klarer ESG-Standards und mangelnde Transparenz erschweren die Bewertung von nachhaltigen Investitionen und lassen Fondsmanager zögern.
Die Prioritäten vieler Fondsanbieter scheinen sich zugunsten neuer Technologien und Märkte verschoben zu haben, was ESG-Investitionen eher in den Hintergrund rücken lässt. Allerdings sehen viele Fondsgesellschaften dies eher als Momentaufnahme: In den nächsten Jahren könnte das Thema – schon allein durch Druck aus Brüssel – wieder an Relevanz gewinnen. Hierfür müssen sich Marktbedingungen und regulatorische Rahmenbedingungen aber dringend ändern.
Small- und Mid-Caps: Comeback in 2025?
Optimistisch sind in diesem Jahr viele Fondsmanager für das Segment der Small- und Mid-Cap-Aktien. Diese Nebenwerte könnten über die nächsten Monate besonders attraktive Renditechancen bieten, da sie im Vergleich zu Large-Caps einiges an Aufholpotenzial besitzen. Auch die Zinsentwicklung spielt eine wichtige Rolle. Sinkende Zinsen können Small- und Mid-Caps besonders zugutekommen, da sie oft höhere Schulden haben. Niedrigere Zinsen entlasten ihre Finanzierungskosten. Kleinere Unternehmen sind zudem oft flexibler und können schneller auf Marktveränderungen reagieren. Sie haben häufig ein höheres Wachstumspotenzial als etablierte Großkonzerne. Nicht zuletzt können auch politische Faktoren eine Rolle spielen: Eine wirtschaftsfreundlichere Politik, gerade in den USA, dürfte besonders Small- und Mid-Caps zugutekommen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Fondsmanager für 2025 überwiegend eine positive Entwicklung der Aktienmärkte erwarten. Gleichzeitig betonen sie die Bedeutung von Diversifikation und antizyklischem Handeln. Insgesamt bleiben die Bereiche Zinsen, Konjunktur und Technologie maßgeblich für die Anlageergebnisse in diesem Jahr. Flexibilität ist damit die wichtigste Eigenschaft, die Fondsmanager UND Anleger in 2025 mitbringen müssen.
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Wachsender Energiehunger bietet auch Chancen für Geldanleger
Die globale Energiebranche bewegt sich 2025 in einem interessanten Spannungsfeld. Während der Klimawandel zu einem schnellen Übergang auf erneuerbare Energien drängt, werden in Zeiten geopolitischer Konflikte und wirtschaftlicher Unsicherheit die Versorgungssicherheit und Flexibilität zu entscheidenden Kriterien. Gleichzeitig wird der Energiebedarf von neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität und Cloud-Lösungen nach oben getrieben. Investitionen in Produktion und Infrastruktur scheinen daher unvermeidbar. Anleger sollten hiervon langfristig profitieren.
Das Jahr 2024 brachte erhebliche Bewegung in die Rohstoff- und Energiemärkte
Während geopolitische Unsicherheiten wie der Ukraine-Krieg, Spannungen im Nahen Osten und der unklare Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen den Goldpreis in die Höhe trieben, litt der Ölmarkt unter Nachfragerückgang und fallenden Preisen. Die OPEC senkte mehrfach ihre Nachfrageprognosen, zuletzt im Dezember 2024. Analysten erwarten für 2025 nun aber eine Erholung der Rohstoffpreise, gestützt durch eine verbesserte globale Konjunktur und fallende Zinsen. Diese Trendumkehr war auch bereits im letzten Quartal 2024 zu spüren.
Allerdings warnten Experten, dass ein schneller Anstieg der Nachfrage die Produktionskapazitäten der Rohstoffhersteller überfordern könnte, da diese oft zeitverzögert reagieren. So könnten die Ölpreise in 2025 immer wieder hohe Preisspitzen erreichen. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert ebenfalls ein stärkeres Wachstum der Energienachfrage für 2025, getrieben durch optimistische Wirtschaftsaussichten der Industrienationen. Die kommenden Monate könnten somit sowohl für Investoren als auch für Produzenten eine entscheidende Phase darstellen, in der die Balance zwischen Angebot und Nachfrage über die Entwicklung der Energiemärkte bestimmen wird.
Entscheidend wird hier auch die Entwicklung der erneuerbaren Energieträger sein
Strom aus Wasserkraft, Photovoltaik, Windkraft und Biomasse spielt gerade in den großen Industrienationen eine immer größere Rolle. Diese Entwicklung wird durch mehrere zentrale Faktoren vorangetrieben: eine wachsende globale Weltwirtschaft, das zunehmende Bewusstsein für den Klimawandel, die Notwendigkeit besserer Luftqualität in Schwellenländern sowie den Wunsch vieler Länder, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas zu reduzieren. Besonders entscheidend ist jedoch die Wirtschaftlichkeit, da erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie im Vergleich zu fossilen Brennstoffen immer günstiger werden.
Dabei ist China inzwischen weltweit das Land mit der höchsten Kapazität und Produktion erneuerbarer Energien. Allein 64 Prozent der weltweit im Bau befindlichen Solar- und Windenergieparks werden von Chinesen gebaut – also fast doppelt so viele wie alle anderen Länder der Welt zusammen. Inzwischen machen erneuerbare Energien schon etwa 35 Prozent des Energiemix aus. Diese Zahl mag im Vergleich zu den etwas unter 50 Prozent in Europa (Deutschland liegt mit ca. 52 Prozent über dem Schnitt) zwar vergleichsweise klein wirken, liegt aber deutlich über den USA, wo nur etwas mehr als 20 Prozent der produzierten Energie aus erneuerbaren Quellen stammt.
Schaut man auf Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, hat sich die Marktbewertung in den letzten Jahren stark verändert – von Unterbewertung über Euphorie hin zu einer Phase des Pessimismus. Trotz eines aktuell günstigen Marktumfelds und prognostiziertem überdurchschnittlichen Gewinnwachstum zeigte sich der Markt im letzten Jahr zurückhaltend gegenüber Unternehmen aus dem Segment der nachhaltigen Energieerzeugung. Ein steigender Energiebedarf könnte aber genau wie bei fossilen Energieträgern die Aktienkurse wieder beflügeln. Laut dem Think-Tank „Energy Transition Commission“ könnte sich der globale Strombedarf bis 2050 verdreifachen, da die Elektrifizierung zunimmt und die Schwellenländer ein stärkeres Wirtschaftswachstum verzeichnen.
Technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing befeuern den Energiehunger
Den Hunger nach mehr Energie werden neben dem globalen Wirtschaftswachstum aber auch technologische Entwicklungen befeuern. Dazu gehören etwa Künstliche Intelligenz und Cloud-Computing: Das Training und der Betrieb großer KI-Modelle wie GPT oder Deep-Learning-Netzwerke erfordern enorme Rechenkapazitäten. Schon heute benötigen KI-Modelle Millionen von GPUs und Prozessoren, die in energieintensiven Rechenzentren betrieben werden. OpenAI schätzt, dass die Rechenleistung für KI-Modelle in den letzten Jahren exponentiell gestiegen ist (alle 3-4 Monate verdoppelt sich der Bedarf). Künftige Entwicklungen wie autonome Systeme oder allgemeine KI werden diese Nachfrage noch verstärken.
Auch die wachsende Nachfrage nach Cloud-Diensten spielt bei der Energieversorgung eine immer größere Rolle. Unternehmen und Privatpersonen verlagern immer mehr Daten und Prozesse in die Cloud. Die Verarbeitung, Speicherung und Analyse dieser Daten in Echtzeit erfordert eine immense Rechenleistung. Große Anbieter wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud betreiben dafür riesige Rechenzentren, die 24 Stunden am Tag laufen und konstant gekühlt werden müssen. Effizienzsteigerungen durch Technologien wie effizientere Prozessoren oder optimierte Algorithmen werden zwar helfen, können den wachsenden Bedarf jedoch nur begrenzt abfedern.
Die wachsende Energienachfrage bietet aber nicht nur Chancen für die Energieproduzenten, sondern rücken auch das Thema Energieinfrastruktur in den Fokus – diese muss deutlich „intelligenter“ werden. Denn die Energiesysteme der Zukunft werden von einer Vielzahl an Erzeugern gespeist, die von kleinen Dach-Photovoltaikanlagen bis hin zu großen Wind- und Solarparks reichen. Gleichzeitig müssen Stromnetze und Speichertechnologien enger miteinander verknüpft werden, um die Schwankungen bei der Solar- und Windenergieproduktion auszugleichen. Zudem werden Stromnetze zunehmend bidirektional, da immer mehr Nutzer nicht nur Energie verbrauchen, sondern auch erzeugen. Elektrofahrzeuge können dabei als Pufferspeicher dienen, indem sie sich automatisch aufladen, wenn Strom günstig ist, und Energie ins Netz zurück speisen, wenn die Nachfrage steigt.
Die Modernisierung der Stromnetze bietet vielfältige Investitionsmöglichkeiten in verschiedensten Bereichen
Versorgungsunternehmen, die als Eigentümer und Betreiber der Netze agieren, können Anlegern langfristig stabile, regulierte und inflationsgebundene Renditen bieten. Der steigende Stromverbrauch und die Integration erneuerbarer Energien erfordern den kontinuierlichen Ausbau der Netzkapazitäten, um eine zuverlässige Versorgung sicherzustellen. Gleichzeitig wächst die Nachfrage nach Materialien und Komponenten, da die Länge des weltweiten Stromnetzes bis 2050 verdoppelt werden muss, um die Klimaziele zu erreichen. Veraltete Infrastruktur, insbesondere in Europa und den USA, muss ersetzt werde und neue regionale Netze sollen Gebiete mit hoher erneuerbarer Energieproduktion mit Verbrauchszentren verbinden. Dieser Ausbau der Infrastruktur und Technologien bildet die Grundlage für eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung.
Fazit
Der wachsende globale Energiebedarf, angetrieben durch technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Elektromobilität und Cloud-Computing, wird die Nachfrage weiter steigern. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, immer dringlicher, insbesondere in Zeiten geopolitischer Unsicherheit und dem Ausbau der erneuerbaren Energie. Diese Dynamik schafft langfristige Investitionsmöglichkeiten bei den Energieproduzenten sowie in die Energieinfrastruktur. Die kommenden Jahre könnten somit für die Branche und Anleger gleichermaßen von entscheidender Bedeutung sein.
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Minimalismus als eine Vermögensstrategie nutzen
Wir leben in einer Welt des Überflusses. Und genau in dieser immer konsumorientierteren Welt wächst die Begeisterung bei vielen Menschen des Entfliehens. Sie entscheiden sich nämlich bewusst gegen Überflüssiges. Man spricht hierbei vom Minimalismus, einer Lebensweise, die das Bewusstsein für das Wesentliche schärft. Gleichzeitig aber auch eine Entscheidung, sich nicht von materiellen Dingen oder kurzfristigen Impulsen treiben zu lassen. Dieser bewusste Umgang mit dem eigenen Leben und Geld kann sogar eine bedeutende Rolle auf dem Weg zu finanzieller Freiheit spielen. Doch wie kann der Minimalismus konkret beim Vermögensaufbau helfen? Und welche kleinen, aber effektiven Schritte führen zu einer soliden finanziellen Zukunft?
Minimalismus verstehen lernen
Minimalismus beschränkt sich nicht bloß auf das Reduzieren von Besitztümern. Obwohl dies schon einmal den Kernansatz ausmacht. Vielmehr ist es jedoch ein ganzheitlicher Ansatz, der alle Bereiche des Lebens umfasst – von den physischen Dingen über die Zeit und die Energie bis hin zu den finanziellen Entscheidungen. Dieser Lifestyle zielt darauf ab, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles Überflüssige einfach zu eliminieren. Diese Philosophie hat jedoch weitreichende Auswirkungen auf unsere Finanzen, im positiven Sinne, und bietet demnach einen klaren Vorteil für den Vermögensaufbau.
Durch den Verzicht auf unnötige Ausgaben gewinnen Minimalisten mehr Kontrolle über ihre Finanzen. Anstatt regelmäßig impulsiv zu konsumieren, achten sie bewusst auf die Qualität ihrer Ausgaben. Die Kunst des Minimalismus liegt darin, eine Balance zwischen Genuss und Verantwortung zu finden, wobei der Fokus auf langfristigen Zielen statt kurzfristigen Befriedigungen liegt. Wer weniger besitzt, hat auch weniger zu verwalten – was gleichzeitig den Stress und die Ausgaben reduziert.
Vermögen in kleinen Schritten aufbauen
Vermögensaufbau ist selten ein Resultat von einmaligen, großen Entscheidungen, sondern vielmehr das Resultat kontinuierlicher, kleiner Schritte. Im Kontext des Minimalismus bedeutet dies, dass jede noch so kleine Entscheidung im Alltag Auswirkungen auf die langfristige finanzielle Situation hat. Kleine Ausgabensenkungen oder regelmäßige, kleine Sparbeträge können sich mit der Zeit erheblich summieren.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Nutzung von vermögenswirksamen Leistungen, die viele Berufseinsteiger früh in der Arbeitswelt kennenlernen. Diese Leistungen, die häufig vom Arbeitgeber bereitgestellt werden, ermöglichen es, regelmäßig kleine Beträge in einen Spar- oder Investmentfonds zu investieren. Obwohl die Einzelbeträge vergleichsweise gering erscheinen, summieren sie sich über Jahre hinweg und tragen maßgeblich zum Aufbau eines Vermögens bei.
Anstatt in den meisten Monaten große Summen zu sparen, bieten regelmäßige, monatliche Einsparungen eine gleichmäßige finanzielle Stabilität. Wer einmal lernt, im Alltag auf kleine Luxusgüter zu verzichten und sich bewusst für günstigere Alternativen zu entscheiden, stellt schnell fest, dass diese Summe über das Jahr hinweg eine beträchtliche Größe erreicht. Kombiniert man dies mit einer langfristigen Strategie, wie zum Beispiel der konsequenten Investition der vermögenswirksamen Leistungen in renditestarke Fonds oder andere Anlageformen, entsteht nach und nach ein solides Vermögen.
Es wird deutlich, dass es nicht immer die großen, einmaligen finanziellen Entscheidungen sind, die den größten Einfluss auf die finanzielle Freiheit haben, sondern die kleinen, regelmäßigen Schritte, die oft übersehen werden. Beispiele für kleine Schritte, die den Unterschied machen, wären:
Verzicht auf tägliche Kaffeeausgaben: Eine Tasse für 3 Euro täglich ergibt über ein Jahr hinweg 1.095 Euro.
Statt teurer Markenprodukte regelmäßig auf No-Name-Produkte umsteigen – 5-10 Prozent Einsparung pro Einkauf.
Automatisierte Sparpläne: Schon 50 Euro monatlich in einem nachhaltigen Fonds oder ETF können über 20 Jahre eine stattliche Summe an Vermögen aufbauen.
Bewusster Konsum als Grundlage für Vermögensaufbau
Minimalismus bedeutet, dass jede Kaufentscheidung bewusst und mit Blick auf langfristige Ziele getroffen wird. Es geht als weit über das bloße Vermeiden von unnötigen Dingen hinaus. Wer beim Konsum keine Impulskäufe tätigt und stattdessen regelmäßig über den Nutzen und die Notwendigkeit von Anschaffungen nachdenkt, spart nicht nur Geld, sondern kann dieses Kapital für nachhaltige Investitionen verwenden.
Dieser bewusste Umgang mit Geld hat natürlich enorme Vorteile im Bereich der Vermögensbildung. Anstatt sich auf kurzfristige Befriedigung zu konzentrieren, setzen Minimalisten auf langfristige Strategien. Sie investieren ihr Geld in wertschaffende Anlagen, sei es in Aktien, Immobilien oder andere renditestarke Investments. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht betont dabei die Bedeutung von fundierter Finanzbildung, um Risiken zu minimieren und nachhaltige Anlagestrategien zu entwickeln. Warum bewusster Konsum zu finanzieller Freiheit führt:
Verzicht auf Impulskäufe lässt mehr Geld für Investitionen übrig.
Investieren in wertbeständige Anlagen (z. B. Aktien, Immobilien) anstatt in entwertbare Konsumgüter.
Der Fokus auf Qualität statt Quantität führt zu stabileren finanziellen Entscheidungen.
Minimalismus trifft auf kluge Finanzplanung
Langfristige Investitionen sind der Kern jedes erfolgreichen Vermögensaufbaus. Minimalisten, die sich für einen bewussten Lebensstil entschieden haben, sind in der Regel weniger anfällig für spekulative und kurzfristige Finanzprodukte. Sie investieren lieber in Dinge, die sich langfristig auszahlen und eine stabile Rendite bieten. Dies umfasst nicht nur den Kauf von Immobilien oder Aktien, sondern auch nachhaltige Investments wie grüne Anleihen oder ethische Fonds.
Die Verbindung von Minimalismus und langfristigem Investieren hat gleich mehrere Vorteile. Ein langfristiger Anlagehorizont schützt vor den Schwankungen des Marktes und ermöglicht es, von Zinseszinsen und wachstumsstarken Märkten zu profitieren. Auch regelmäßige Investitionen in kleinere Beträge haben im Laufe der Jahre einen entscheidenden Einfluss auf das Wachstum des eigenen Vermögens. Langfristige Investitionen als minimalistischer Ansatz sind zum Beispiel:
Investition in Immobilien oder Aktien: Auf lange Sicht wertbeständig und renditestark.
Nachhaltige Fonds oder ethische Investments: Diese erzielen neben einer finanziellen Rendite auch eine gesellschaftliche Wirkung.
Minimierung von Risiken durch Diversifikation: Eine gut durchdachte Streuung des Portfolios schützt vor Verlusten und sorgt für stabile Renditen.
Die innere Haltung spielt eine entscheidende Rolle im Vermögensaufbau. Wer den minimalistischen Lebensstil verfolgt, tut dies nicht nur aus praktischen Gründen, sondern auch, weil er seine finanziellen Prioritäten klar definiert hat. Weniger Besitz und weniger Konsum bedeuten mehr Kontrolle und weniger Ablenkung. Dadurch wird das Finanzmanagement klarer und gezielter. Man entwickelt auch eine gewisse Gelassenheit, die langfristig auch auf den Umgang mit Geld ausstrahlt.
Die Fähigkeit, Impulskäufe zu widerstehen und sich auf langfristige Ziele zu konzentrieren, ist ein wesentlicher Bestandteil der minimalistischen Philosophie. Diese Einstellung hilft dabei, klügere und weniger hektische finanzielle Entscheidungen zu treffen, die sich über die Jahre hinweg auszahlen. Denn der wahre Wohlstand entsteht nicht durch schnelle Gewinne, sondern durch nachhaltige Entscheidungen, die sich über Jahre hinweg summieren.
Wohlstand durch bewusste Entscheidungen
Finanzielle Freiheit ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen. Wer weniger konsumiert, reduziert nicht nur Ausgaben, sondern gewinnt auch Klarheit über seine wahren Prioritäten. Weniger Konsum, weniger Stress und mehr Fokus auf das Wesentliche führen zu klareren finanziellen Prioritäten. Indem man kleine Schritte macht – sei es durch bewusste Kaufentscheidungen, regelmäßiges Sparen oder langfristige Investitionen – kann man eine solide Grundlage für Wohlstand schaffen.
Der Minimalismus stellt dabei sicher, dass jeder Schritt wohlüberlegt und langfristig ausgelegt ist, was den finanziellen Erfolg nicht nur wahrscheinlicher, sondern auch nachhaltiger macht. Wer bereit ist, auf den schnellen Konsum zu verzichten und dafür langfristig und strategisch zu denken, wird feststellen, dass sich der Vermögensaufbau nicht durch große Sprünge, sondern durch kleine, konsequente Schritte ergibt.
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Ausblick 2025: Zwischen Regierungswechseln und Zinssenkungen
Das gute Börsenjahr 2024 ist gerade erst zu Ende gegangen. Da wird es höchste Zeit für Kapitalanleger, schon jetzt einen Ausblick auf die nächsten 12 Monate zu wagen. Diese werden geprägt sein vom Wandel, aber auch starken Kontrasten zwischen den großen Wirtschaftsregionen. Während in den USA und Europa neue Regierungen gebildet werden, könnte es bei Zinsen, Inflation und Wachstum zu größeren Abweichungen kommen. Wie immer bedeuten solche Phasen für Anleger große Chancen, aber auch Herausforderungen. Im folgenden Beitrag gibt es hierzu einen Überblick.
USA: Die Auswirkungen der Trump-Wahl
Die Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten wird weitreichende Auswirkungen haben, die nicht nur die Innenpolitik der USA betreffen, sondern auch globale Entwicklungen prägen könnten. Seine wirtschaftlichen und politischen Prioritäten könnten eine Neuausrichtung der globalen Handels- und Finanzpolitik erzwingen, während die innenpolitischen Maßnahmen tiefgreifende Folgen für die US-Wirtschaft und die internationale Investorenlandschaft haben dürften.
In den USA ist mit einer Fortsetzung von Trumps expansiver Fiskalpolitik zu rechnen. Bereits während seiner ersten Amtszeit legte Trump mit umfangreichen Steuererleichterungen für Unternehmen und Haushalte sowie der Deregulierung von Wirtschaftszweigen einen Schwerpunkt auf Wachstum. Für die Zukunft ist eine Verlängerung seines bisherigen Steuerpakets zu erwarten, das ursprünglich 2025 auslaufen sollte. Darüber hinaus könnten Maßnahmen wie eine Senkung des Körperschaftssteuersatzes von 21 Prozent auf 15 Prozent sowie weitere Erleichterungen für private Haushalte, wie die Abschaffung der Besteuerung von Trinkgeldern und Überstunden, auf Trumps Agenda stehen.
Diese Maßnahmen könnten zwar das Wirtschaftswachstum kurzfristig fördern, gehen jedoch auch mit Risiken einher. Die bereits hohen Haushaltsdefizite könnten die langfristigen Zinsen für Staatsanleihen steigen lassen, was sowohl Hypotheken- als auch Unternehmenskredite verteuern könnte. Zusätzlich bedrohen Trumps protektionistische Handelspolitik und die mögliche Einführung hoher Zölle – etwa 60 Prozent auf Waren aus China – die Wettbewerbsfähigkeit und das Vertrauen der Verbraucher und Unternehmen.
Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed), die in Trumps erster Amtszeit oft unter politischem Druck stand, dürfte eine entscheidende Rolle spielen. Während niedrige Zinsen und schnelle Reaktionen auf wirtschaftliche Schwächen wahrscheinlich sind, könnte die enge Beziehung zwischen Fiskal- und Geldpolitik die Inflation erhöhen und die Möglichkeiten für Zinssenkungen begrenzen.
Für die US-Aktienmärkte erwarten Marktexperten zumindest kurzfristig positive Vorzeichen. Nach den großen Technologiekonzernen könnten nun auch kleinere Gesellschaften durchstarten und von der wirtschaftsfreundlichen Politik profitieren. Besonders dann, wenn sie relativ unabhängig von den angedrohten Zöllen agieren können.
Europa und Asien: Wie fällt die Reaktion aus?
Neben wirtschaftlichen Fragen birgt Trumps Wiederwahl geopolitische Risiken. Sein unilateraler Ansatz und die „America First“-Politik könnten Spannungen mit Verbündeten verschärfen und internationale Institutionen weiter schwächen. Insbesondere Europa muss sich auf eine mögliche Reduzierung der US-Unterstützung vorbereiten, während sich gleichzeitig die Industrieproduktion abschwächt. Mögliche US-Handelszölle auf europäische Exporte würden zusätzlich die Konjunkturaussichten belasten.
Unsere europäischen Nachbarn sind wirtschaftlich gefordert: Frankreich hat ebenfalls begrenzten fiskalischen Spielraum und sieht sich mit anhaltender politischer Unsicherheit konfrontiert. Italien arbeitet daran, die Schuldenquote trotz wirtschaftlicher Abkühlung zu stabilisieren, während Spanien dank eines robusten Dienstleistungssektors unter den großen europäischen Volkswirtschaften ein vergleichsweises starkes Wachstum verzeichnet.
Mit Blick auf die Neuwahlen in Deutschland steht für Experten ein zentrales Thema im Fokus: die Lockerung der Schuldenbremse. Die Volkswirte der großen Fondsgesellschaften sehen hierin den Schlüssel für mehr fiskalischen Spielraum, um wieder stärker in die Industrie und Infrastruktur zu investieren.
Für die Aktienmärkte in Deutschland und Europa sind die Analysten trotz des schwierigen Umfelds aber optimistisch. Die gute Entwicklung der großen Indizes, wie etwa der DAX, haben in 2024 darüber hinweggetäuscht, dass viele europäische Unternehmen im Vergleich zu den USA günstig bewertet sind. „Stockpicker“ sollten hier auch in 2025 Unternehmen finden, die im Verlauf des Jahres überraschen könnten.
In Asien schauen Investoren gerade sehr genau auf die chinesische Regierung. Während im September 2024 Konjunkturprogramme zu einer zwischenzeitlichen Rallye bei Asien-Aktien führten, erwarten Experten weitere Stützungsmaßnahmen für Unternehmen und Konsumenten, bevor das Vertrauen in die chinesischen Aktienmärkte zurückkehrt. Das Wirtschaftswachstum wird für 2025 auf 4,5 Prozent geschätzt – nach 4,8 Prozent im Vorjahr. Auch wenn die Wirtschaftsleistung damit weiterhin die Hälfte des gesamten Asien-Pazifik-Raums ausmacht, fällt die Dynamik des Wachstums hinter andere Nationen zurück: Stärker wachsen sollen in diesem Jahr etwa Indien, die Philippinen, Vietnam, Kambodscha, Bangladesch, Indonesien und Malaysia.
Anleihen: Profiteure der Zinssenkungen
Das Comeback des Rentenmarktes sollte sich auch in 2025 fortsetzen, wenn die Notenbanken ihrer aktuellen Politik treu bleiben. Dies ist insbesondere in Europa sehr wahrscheinlich und könnte in den USA nur durch eine rasche Rückkehr der Inflation in Frage gestellt werden. Investoren werden sich weiterhin die aktuellen Zinsen sichern wollen, bevor diese von den Notenbanken weiter nach unten getrieben werden. Außerdem können Anleihen als sicherer Hafen fungieren, wenn es an den Aktienmärkten unruhig werden sollte.
Damit würden sie auch endlich wieder ihre Rolle als wichtiger Diversifikator für die Portfolios annehmen, die sie im Zinserhöhungszyklus ab 2022 verloren haben. Düster sieht es für Anleger aus, die ihre Liquidität auf Tages- oder Festgeldkonten gelegt haben und sich in den letzten Jahren über eine attraktive Verzinsung freuen konnten. Gerade in Europa scheint es damit erstmal vorbei zu sein. Sobald auch die letzten „Lockangebote“ ausgelaufen sind, werden die Renditen hier wohl nicht mehr die Inflation ausgleichen können. Um weiterhin reale Renditen – also unter Abzug der Geldentwertung – zu erzielen, führt an Anleihen oder Aktien kaum ein Weg vorbei.
Fazit - Flexibilität bleibt in diesem Umfeld besonders wichtig
Der Ausblick auf das Jahr 2025 zeigt ein wirtschaftlich herausforderndes und von politischen Veränderungen geprägtes Umfeld. Die USA erleben mit der Wiederwahl von Donald Trump einen weiteren wirtschaftspolitischen Wandel, der sowohl Chancen als auch Risiken für Anleger mit sich bringt, insbesondere aufgrund der Fiskalpolitik und der internationalen Spannungen. In Europa und China wird viel davon abhängen, wie sich die Politik den neuen Herausforderungen stellt. Im Gegensatz zu den USA haben diese Regionen allerdings den Vorteil, dass die Aktienmärkte noch vergleichsweise günstig sind. Positive Überraschungen sind hier in 2025 also in jedem Fall möglich.
Die allgemeine Stimmung der Experten bleibt nach dem starken Markt in 2024 auch weiter positiv. Der Konjunkturzyklus scheint zwar langsam eine späte Phase erreicht zu haben, ist aber eben noch nicht am Ende angelangt! Anleger sollten nicht nur auf die bereits hoch bewerteten Börsenlieblinge des Vorjahres schauen, sondern auch kleineren Unternehmen und Value-Titeln wieder eine Chance geben. Anleihen bleiben als defensive Bausteine attraktiv und sollten die Depots auch in schwierigen Marktphasen stabilisieren. Eine sorgfältige Strategie und eine breite Streuung bleibt auch in 2025 der Schlüssel zum Erfolg!
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Alternative Investmentstrategien – Wie Anleger ihr Portfolio diversifizieren können
Wer sein Geld nur in klassische Anlagen wie Aktien oder Tagesgeld steckt, läuft Gefahr, unnötige Risiken einzugehen. Märkte schwanken, Zinsen ändern sich – wer auf eine einzige Anlageform setzt, kann schnell Verluste machen. Eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen kann helfen, Risiken zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen.
Neben Aktien und Anleihen bieten auch alternative Investments interessante Möglichkeiten. Dazu gehören P2P-Kredite, Immobilien, Rohstoffe, Kryptowährungen und Beteiligungen an Start-ups. Doch welche dieser Anlageformen passt am besten ins eigene Portfolio? Ein Blick auf verschiedene Strategien zeigt, wie eine sinnvolle Diversifikation aussehen kann.
P2P-Kredite als alternative Anlageform
Statt Geld auf dem Sparbuch versauern zu lassen oder ausschließlich in Aktien zu investieren, können Anleger über P2P-Plattformen direkt Kredite an Privatpersonen oder Unternehmen vergeben. Das Prinzip ist einfach: Kreditnehmer stellen ihre Anfrage, und Investoren finanzieren diese gemeinsam. Die Plattformen übernehmen dabei die Vermittlung und Risikobewertung. Ein großer Vorteil dieser Anlageform ist die Möglichkeit, bereits mit kleinen Beträgen in viele verschiedene Kredite zu investieren. So lässt sich das Risiko streuen und das Portfolio gezielt diversifizieren.
Ein interessanter Anbieter in diesem Bereich ist Income Marketplace. Laut einiger Erfahrungen mit dem P2P Anbieter Income Marketplace bietet die Plattform nicht nur klassische Konsumkredite, sondern auch besicherte Kreditprojekte mit Rückkaufgarantie. Das bedeutet, dass Investoren ihr Kapital zumindest teilweise abgesichert wissen. Die durchschnittlichen Renditen liegen bei 8–12 Prozent pro Jahr, wobei auch hier das Risiko nicht unterschätzt werden darf.
Wer in P2P-Kredite investiert, sollte sein Kapital auf mehrere Plattformen und Kreditarten verteilen. Ein Vergleich mit anderen Anbietern zeigt, dass Income Marketplace vor allem durch seine Sicherheitsmechanismen und transparente Kreditvergabe überzeugt. Trotzdem bleibt eine sorgfältige Auswahl der Projekte wichtig, um unnötige Verluste zu vermeiden.
Immobilien als Diversifikationsinstrument
Immobilien gelten als eine der stabilsten Anlageformen und bieten eine verlässliche Möglichkeit, ein Portfolio langfristig abzusichern. Wer direkt in eine Wohnung oder ein Haus investiert, profitiert von laufenden Mieteinnahmen und möglichen Wertsteigerungen. Doch nicht jeder möchte sich mit der Verwaltung einer Immobilie oder hohen Anschaffungskosten befassen. Eine Alternative sind REITs (Real Estate Investment Trusts), also börsennotierte Immobilienfonds, die es ermöglichen, mit kleineren Beträgen in verschiedene Immobilienprojekte zu investieren. Noch einfacher geht es mit Crowdinvesting, bei dem sich Anleger mit geringen Summen an Bau- oder Entwicklungsprojekten beteiligen.
Neben den Chancen gibt es auch Herausforderungen. Wer eine Immobilie direkt kauft, muss sich um Instandhaltung, Mietausfälle und Marktveränderungen kümmern. REITs und Crowdinvesting bieten eine flexiblere Lösung, sind aber anfälliger für Marktschwankungen. Dennoch zeigt sich, dass Immobilien langfristig weniger volatil sind als Aktien und eine gute Ergänzung für ein ausgewogenes Portfolio darstellen. Besonders in Krisenzeiten können sie als stabiler Wertanker dienen, solange Anleger auf eine breite Streuung und solide Standorte setzen.
Rohstoffe und Edelmetalle als Inflationsschutz
Gold und Silber gelten seit Jahrhunderten als sichere Häfen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Wenn Inflation die Kaufkraft von Währungen schwächt, behalten Edelmetalle ihren Wert und können sogar im Preis steigen. Auch Rohstoffe wie Öl, Kupfer oder landwirtschaftliche Produkte spielen eine wichtige Rolle, da ihre Preise oft steigen, wenn die Produktionskosten zunehmen. Wer sein Portfolio gegen Inflation absichern möchte, kann Edelmetalle und Rohstoffe gezielt als Stabilitätsanker nutzen. Wichtig ist dabei, nicht nur auf einen einzigen Rohstoff zu setzen, sondern eine Mischung aus verschiedenen Werten zu wählen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, in Rohstoffe und Edelmetalle zu investieren. Der direkte Kauf von Goldbarren oder Silbermünzen bietet volle Kontrolle über das eigene Investment, bringt aber auch Lagerkosten und Sicherheitsfragen mit sich. Wer flexibler bleiben möchte, kann in ETFs oder Rohstofffonds investieren, die Wertentwicklungen von Gold, Öl oder anderen Rohstoffen abbilden. Diese Fonds bieten oft eine bessere Handelbarkeit und vermeiden die Notwendigkeit, physische Assets zu lagern. Eine sinnvolle Strategie kombiniert beide Varianten: physische Edelmetalle als Krisenvorsorge und Fonds für eine dynamische Anpassung an Marktveränderungen.
Kryptowährungen und Blockchain-basierte Investments
Der Kryptomarkt bietet hohe Renditechancen, bringt aber auch extreme Schwankungen mit sich. Bitcoin und Ethereum haben in den letzten Jahren enorme Kursanstiege verzeichnet, sind aber genauso schnell wieder gefallen. Wer in Kryptowährungen investiert, sollte sich der Volatilität bewusst sein und nicht sein gesamtes Kapital in digitale Coins stecken. Eine bewährte Strategie ist das schrittweise Investieren, um Kursschwankungen auszugleichen. Langfristig haben sich besonders große und etablierte Kryptowährungen als widerstandsfähig erwiesen, während kleinere Projekte oft mit hohen Risiken verbunden sind.
Neben reinen Kryptowährungen bietet die Blockchain-Technologie weitere Investitionsmöglichkeiten. Tokenisierte Assets, dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) oder NFTs eröffnen neue Wege, um Kapital anzulegen. Bei der Geldanlage sollten sich Anleger jedoch intensiv mit den jeweiligen Projekten auseinandersetzen, da viele innovative Konzepte noch nicht ausgereift sind. Zudem nehmen Regulierungen weltweit zu, was den Markt stabilisieren kann, aber auch bestimmte Investitionen einschränkt. Wer auf Blockchain-basierte Investments setzt, sollte neben der Rendite auch die rechtlichen Entwicklungen im Auge behalten, um langfristig von dieser Technologie zu profitieren.
Beteiligungen an Start-ups und Private Equity
Start-ups bieten spannende Investitionsmöglichkeiten, können aber auch mit hohen Risiken verbunden sein. Wer sich direkt an einem jungen Unternehmen beteiligt, setzt auf dessen langfristigen Erfolg und kann im besten Fall hohe Renditen erzielen. Allerdings scheitern viele Start-ups in den ersten Jahren, sodass eine sorgfältige Auswahl entscheidend ist. Alternativ gibt es Venture-Capital-Fonds, die das Kapital auf mehrere vielversprechende Unternehmen verteilen und dadurch das Risiko senken. Diese Fonds ermöglichen es Anlegern, sich ohne direkten Verwaltungsaufwand an wachstumsstarken Firmen zu beteiligen.
Langfristige Investoren müssen neben dem Potenzial eines Unternehmens auch die Herausforderungen im Blick behalten
Neben einer innovativen Geschäftsidee sind erfahrene Gründer, ein skalierbares Geschäftsmodell und ein klarer Wachstumsplan wichtige Erfolgsfaktoren. Zudem sollte geprüft werden, wie sich das Unternehmen in seiner Branche positioniert und welche finanziellen Reserven es hat. Wer in Start-ups investiert, braucht Geduld – viele Unternehmen wachsen langsam und brauchen Jahre, um profitabel zu werden. Eine breite Streuung der Investitionen und ein realistischer Zeithorizont helfen, das Risiko zu minimieren und langfristig von erfolgreichen Unternehmen zu profitieren.
Fazit
Ein ausgewogener Mix aus traditionellen und alternativen Anlagen kann helfen, Risiken zu minimieren und langfristige Renditen zu sichern. Während Aktien und Anleihen bewährte Anlageformen sind, bieten P2P-Kredite, Immobilien, Rohstoffe, Kryptowährungen und Start-up-Beteiligungen zusätzliche Diversifikationsmöglichkeiten. Jede dieser Anlageklassen bringt eigene Chancen und Herausforderungen mit sich, weshalb eine durchdachte Strategie entscheidend ist.
Die richtige Mischung hängt vom individuellen Risikoprofil ab. Wer Sicherheit bevorzugt, setzt stärker auf stabile Werte wie Immobilien oder Gold. Risikofreudigere Anleger können einen Teil ihres Kapitals in dynamischere Märkte wie Kryptowährungen oder Venture Capital investieren. Wichtig ist, Investitionen regelmäßig zu überprüfen und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. So bleibt das Portfolio stabil und zukunftssicher.
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Geldanlagen im 4. Quartal 2024 – Fortsetzung der maßvollen globalen Konjunkturdynamik Vorfälligkeitsentschädigung - Nachrechnen lohnt sich Sind Bitcoin, Ethereum & Co. eine sinnvolle Anlageergänzung?
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Geldanlagen im 4. Quartal 2024 - Fortsetzung der maßvollen globalen Konjunkturdynamik
Das 4. Quartal 2024 war fortgesetzt gekennzeichnet von maßvoller Konjunkturdynamik in der Weltwirtschaft. Geopolitik wirkte sich durch Eskalationen und verschärfte Sanktionsregime hintergründig weiter belastend aus. Geopolitik ist und bleibt der entscheidende Grund für Zurückhaltung der Wirtschaftssubjekte weltweit.
Der Internationale Währungsfonds bestätigte im Oktober 2024 die Wachstumsprognose gegenüber der April-Prognose für das Wirtschaftswachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr bei 3,2 Prozent (2023 3,3 Prozent). Das Wachstum bleibt laut IWF global ungleich verteilt. Industrieländer werden laut aktueller IWF-Prognose 2024 um 1,8 Prozent (April-Prognose 1,7 Prozent) zulegen, während die aufstrebenden Länder die Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent (April-Prognose 4,2 Prozent) ausweiten werden.
Der so genannte Globale Süden bleibt weiter der Taktgeber und Stabilisator der Weltwirtschaft
Innerhalb des Globalen Südens ist Asien bezüglich der Wirtschaftsentwicklung dominant. Die IWF-Prognose für den asiatischen Raum liegt per 2024 bei 5,3 Prozent (April-Prognose 5,4 Prozent). Innerhalb der großen Industrienationen kam es im 4. Quartal 2024 zu Verschiebungen, die die konjunkturelle Schwäche Europas bestätigten. Die BIP-Prognose des IWF für die USA wurde gegenüber der April-Prognose von 2,6 Prozent auf 2,8 Prozent erhöht, während die Prognose für die Eurozone von 0,9 Prozent auf 0,8 Prozent reduziert wurde. Deutschlands BIP-Prognose wurde von 0,2 Prozent auf 0,0 Prozent angepasst. Deutschlands Schwäche belastet die Eurozone fortgesetzt.
Unter Zugrundelegung der aktuellen Einkaufsmanagerindices (Sentiment-Indikatoren, Frühindikatoren, Scheidewert zwischen Wachstum und Kontraktion 50 Punkte) als Bewertungsmaßstab ergibt sich zum Ende des 4. Quartals 2024 ein heterogenes Bild zu Lasten Kontinentaleuropas. Die USA führen im gesamtwirtschaftlichen Zuschnitt (Composite Index) mit 56,6 Zählern vor Japan mit 50,8 Zählern, Großbritannien mit 50,5 Punkten und der Eurozone mit 49,5 Punkten (Deutschland 47,8).
Die Inflationsentwicklungen lieferten im 4. Quartal 2024 überwiegend Verspannungssignale
Wesentlicher Hintergrund war das Auslaufen von Basiseffekten und Preisanstiegen im Bereich der Nahrungsmittel (z.B. Kaffee, Kakao, Weizen). Auch Ölpreise wirkten sich mit einem Anstieg um rund 3 Prozent im Quartalsvergleich inflationstreibend aus. Im Ultimovergleich kam es bei der Sorte Brent zu einem Anstieg von knapp 72 USD auf knapp 74 USD. Bei den Erdgaspreisen ergab sich in Europa ein Anstieg im Quartalsvergleich um knapp 45 Prozent, in den USA um rund 35 Prozent.
Bei Industriemetallen dominierten dagegen Preisrückgänge. Sie waren in den USA ausgeprägter als in Europa. Kupferpreise gaben im Quartalsvergleich auf USD-Basis um 9,3 Prozent und auf EUR-Basis um 2,9 Prozent nach. Bei Nickel lag der USD-Rückgang bei 9,9 Prozent, auf EUR Basis bei -3,6 Prozent. Bei Aluminium (energieintensive Produktion) kam es auf USD-Basis zu einem Minus in Höhe von 2,3 Prozent und auf EUR-Basis zu einem Anstieg um 4,6 Prozent.
In der Eurozone stiegen die Verbraucherpreise
In der Eurozone ergab sich als Konsequenz eine Zunahme der Verbraucherpreise in der Phase von September bis November von 1,7 Prozent auf 2,2 Prozent, in den USA von 2,4 Prozent auf 2,7 Prozent und in Japan von 2,5 Prozent auf 2,9 Prozent. Großbritannien verzeichnete von September bis November einen Anstieg von 1,7 Prozent auf 2,6 Prozent. Im Verlauf des 4. Quartals bestätigte sich das Disinflationsbild in China mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um zuletzt nur noch 0,2 Prozent und einem Rückgang der Erzeugerpreise um 2,5 Prozent.
Das 4. Quartal 2024 war bezüglich der Zentralbankpolitik gekennzeichnet von Zinssenkungen in der Eurozone (zwei Senkungen um 0,25 Prozent, aktuell 3,15 Prozent), den USA (zwei Senkungen um 0,25 Prozent, aktuell 4,375 Prozent) und im UK (eine Senkung um 0,25 Prozent, aktuell 4,75 Prozent). Japans Notenbank verweigerte sich Zinserhöhungen und hielt am Leitzins bei 0,25 Prozent fest. In China wurden die Zinssätze für die „Loan Prime Rates“ um 0,25 Prozent reduziert (1-jährige Kredite jetzt 3,10 Prozent, 5-jährige Kredite aktuell 3,60 Prozent).
Fazit
Die Weltwirtschaft hält trotz Krisenherden das Niveau der Dynamik. Die Homogenität zwischen den Wirtschaftsräumen des Westens und des Globalen Südens im Konjunkturverlauf bleibt fragmentiert. Während sich der „Globale Süden“ untereinander weiter globalisiert und organisiert, Effizienzen erhöht und Wachstumspotentiale generiert, läuft der „Westen“ das Risiko, durch Abgrenzungspolitik gegenüber China und Russland unterproportional zu wachsen. Europa verliert gegenüber anderen westlichen Konkurrenten weiter an Boden.
Die Perspektive: 2025, ein Jahr der Chancen?
Eine kurzfristige Trendwende zu leicht erhöhter globaler Wirtschaftsdynamik ist am Ende des 4. Quartals 2024 für das 1. Quartal 2025 und darüber hinaus vor dem Hintergrund einer zukünftig entspannteren geopolitischen Lage (Ukraine) dank der Wahl Donald Trumps zum kommenden US-Präsidenten erkennbar. Zudem sollten sich Trumps angekündigte Wirtschaftsmaßnahmen (Deregulierung, Steuersenkungen, Forcierung Energiewirtschaft, Investitionsanreizsysteme) positiv auf das US-BIP auswirken. Auch die in China aufgelegten Konjunkturprogramme verbessern den regionalen als auch globalen Ausblick.
Die EU agiert statisch und ist voraussichtlicher Verlierer dieser Konstellation. Die beiden Schwergewichte der EU, Deutschland und Frankreich, wirken politisch dysfunktional und kaum dazu in der Lage, notwendige große strukturelle Anpassungen im erforderlichen Maße zu bewältigen. Zum Ende des 4. Quartals 2024 ergibt sich seitens Donald Trumps eine konziliantere zukünftige Gangart bezüglich des Umgangs mit China. Messbar ist das an der veränderten Zollankündigungspolitik Trumps. Die Höhe der geplanten Zölle auf Chinas Exporte in die USA wurde zunächst verbal von 60 Prozent auf 10 Prozent reduziert. Entspannungen in diesem bilateralen Verhältnis hätten positive Rückwirkungen auf das globale Wirtschaftsumfeld.
Bezüglich der Ukraine-Krise sind trotz der Eskalation seitens der aktuellen Biden-Regierung Vorbereitungen auf eine diplomatische Lösung in näherer Zukunft wahrscheinlich. Der Nahost-Konflikt bleibt kritisch. Die vom Westen forcierte Geopolitik mit verschärften Sanktionsregimen, zeitigen bremsenden und spaltenden Konjunktureinflüsse. Das gilt vor allen Dingen für den Westen selbst wegen rückläufiger Absatzmärkte und eingeschränkter Beschaffungsmärkte. Trägt man im Westen diesen Realitäten Rechnung? Die Chance, dass diese Politik nivelliert wird, steht für 2025 ausgehend von den USA unter einer Trump-Präsidentschaft im Raum.
Die bisherige Politik beeinträchtigte auch die Schwellenländer, ohne deren positive Grundtendenz zu gefährden
Um dieser Belastung durch den Westen entgegenzuwirken, wurden und werden die Strukturen des Globalen Südens weiterentwickelt, allen voran die BRICS-Organisation (BRICS Treffen in Kasan im Oktober), die vor einer weiteren deutlichen Ausweitung steht. Die Ankündigung weiterer Partnerländer steht zeitnah an. Der konstruktive Strukturaufbau erhöht perspektivisch das Potentialwachstum der Teilnehmerländer.
Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung einer etwas ausgeprägteren Konjunkturdynamik. Der von JP Morgan für die Weltwirtschaft ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (Global Composite PMI) signalisierte per November 2024 mit 52,4 Punkten eine leicht positive Tendenz (Oktober 52,3) nach der Abschwächung per August/September.
Die Einkaufsmanagerindices (PMIs) signalisieren in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes für die westlichen Länder auch als Folge der Sanktionspolitiken Kontraktion. Japan schneidet mit 49,5 Zählern am erfolgreichsten ab. In den USA liegt der aktuelle Index bei 48,3 Punkten, im UK bei 47,3 Punkten, in der Eurozone bei 45,2 und in Deutschland bei 42,5 Zählern. Die aktuell verfügbaren Werte der Länder des Globalen Südens für diesen Sektor aus Indien (57,4), aus Brasilien (52,3), aus Russland (50,8) und aus China (NBS 50,1, Caixin 51,5) belegen die positive Divergenz zu Gunsten des Globalen Südens.
Der Dienstleistungssektor bewegte sich im ersten Quartal 2024 laut Einkaufsmanagerindices in einer Gesamtbetrachtung im Quartalsvergleich global in einer Aufwärtsbewegung
Der Dienstleistungssektor ist der bedeutendste Sektor der Gesamtwirtschaft mit einem Anteil zwischen 60Prozent-70Prozent der Gesamtwirtschaft. Dieser Sektor war im 4. Quartal 2024 weiterhin der entscheidende Katalysator des Wachstums. Der Dienstleistungssektor der Eurozone war laut Quartalsvergleich stabil. Die USA verzeichneten eine verstärkte und hohe Dynamik. Großbritanniens positive Dynamik schwächte sich auf das Niveau der Eurozone ab. Gleiches gilt für Japan. Russlands PMI legte zu. Indien hält weiter den Spitzenplatz, Brasilien verliert an positiver Dynamik, China gewann an Momentum.
Die vollzogenen Zinssenkungen und die Erwartung weiterer Zinssenkungen liefern für die Verstetigung der Wirtschaftsaktivität grundsätzlich Unterstützung. Neben den damit einhergehenden reduzierten Finanzierungskosten am Geldmarkt (bis zu 12 Monaten) ergibt sich eine psychologische Unterstützung für die Wirtschaftsakteure durch die Zinssenkungen. Die im 4. Quartal 2024 verfügten Leitzinssenkungen hatten jedoch auf den Rentenmärkten einen die Rendite erhöhenden Einfluss.
Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe legte im Quartalsvergleich von 2,13 Prozent auf aktuell 2,36 Prozent zu. In den USA kam es zu einem erheblichen Renditeanstieg im Ultimovergleich von 3,79 Prozent auf 4,52 Prozent. Ergo entlasten die Zinssenkungen lediglich am kurzen Ende der Zinskurve. Das lange Ende der Zinskurve, das insbesondere für die Investitionstätigkeit und die Immobilienmärkte von Relevanz ist, generiert keine Entlastung, sondern belastet.
Der Rohstoffsektor belastete die Weltwirtschaft und die Weltfinanzmärkte überwiegend im 4. Quartal 2024. Größere Entlastungen sind perspektivisch bezüglich der stabilen globalen Konjunkturentwicklung (IWF-Prognose 2025 Welt BIP +3,2 Prozent) als auch des dargelegten Chancenprofils nicht zu erwarten.
Die verfügbaren Fakten liefern keine Grundlagen für einen starken Trendwechsel der Weltkonjunktur, aber sehr wohl ein positives Chancenprofil. Die Spreizung bezüglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der Schwellenländer fortsetzen. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne massive Umsteuerung in Berlin nicht abnehmen.
Der Finanzmarkt und die Wirtschaft bleiben bei einer ausgeprägten Risikobereitschaft
An den Finanzmärkten ergaben sich im Herbstquartal viele Neubewertungen. Westliche Aktienmärkte gewannen Boden, fernöstliche Aktienmärkte gaben nach. Rentenmärkte waren schwach. Krypto-Anlagen reüssierten. Der USD war gefragt!
Aktienmärkte: Divergentes globales Bild im Quartalsverlauf Q4-2024
Das Herbstquartal war für die westlichen Aktienmärkte mit Ausnahme des EuroStoxx 50 und unter Inkludierung des Nikkei positiv. Das gilt jedoch nicht für den Rest der bedeutenden Aktienmärkte des Fernen Ostens. Dort dominierten Verluste. Diese Divergenz machte sich am MSCI-World Index fest, der im Quartalsvergleich trotz des hohen Anteils an US-Werten leicht an Boden verlor (-0,43 Prozent). Die klassische Jahresschlussrally versandete Mitte Dezember (DAX 13.12.2024 mit Allzeithoch bei 20.522,82 Punkten). Global ergab sich die schwächste Performance der Jahresendrallye seit 1966.
Entscheidender Faktor für diese Entwicklung ist die steilere Zinskurve in den westlichen Ländern
Die Leitzinssenkungen wirkten sich am langen Ende des Kapitalmarkts renditetreibend aus, das verunsicherte. Das Thema unsolider Staatshaushalte insbesondere in den USA, dem UK und Frankreich verbunden mit den Risiken erhöhter Finanzierungskosten für diese Staaten hemmte die Aktienmärkte gleichfalls. In Europa reüssierte der DAX (+3,02 Prozent) im Quartalsvergleich dank Eindeckungen von Leerverkaufspositionen als auch günstiger Bewertung, während der EuroStoxx50 Boden verlor (-3,10 Prozent).
Aber auch die Aussicht auf eine entspanntere Lage im Ukraine-Konflikt wirkte sich für den DAX unterstützend aus. Die Vorteile des US-Wirtschaftsraums gegenüber Europa bezüglich der Themen Innovationspolitik, Regulatorik, Energiepolitik, Steuerpolitik und Subventionspolitik wirkten und wirken an den Märkten grundsätzlich zu Gunsten der Allokation in US-Werte. Die Wahl Trumps erhöhte das Profil der Attraktivität der US-Aktienmärkte.
Die Aktienmärkte in Fernost verloren ex Japan (Nikkei +5,21 Prozent) an Boden. Die massive Rallye des CSI 300 per September wurde in Teilen korrigiert. Die erhöhten Niveaus im Vergleich zum Jahresanfang (3.386 Punkte) und im Jahresverlauf wurden weitgehend gehalten. Das angekündigte umfassende Wirtschaftsprogramm Pekings unterstützt. Was für den CSI 300 gilt, gilt auch zu größten Teilen für den Aktienmarkt in Hongkong (Hang Seng: Jahresbeginn 16.788 Punkte, Jahresschluss 20.060 Punkte).
Indiens Wirtschaft liefert ein starkes Wachstum. Indiens Sensex Aktienmarktindex war einer der besten Performer in den letzten 5 Jahren (+89 Prozent). Die im Vergleich zu anderen asiatischen Märkten hohe Bewertung führte im 4. Quartal 2024 zu Gewinnmitnahmen (-7,81 Prozent).
Fazit für die Aktienmärkte im vierten Quartal 2024
Die Bewertungen zum Ende des 4. Quartals 2024 an den westlichen Aktienmärkten signalisieren Verunsicherung bezüglich der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen. Weiterhin sind US-Aktien trotz zum Teil hoher Bewertungen gesucht. Trumps angekündigte Ertüchtigung des Leistungscharakters der US-Wirtschaft lieferte und liefert voraussichtlich auch zukünftig Potential für Attraktivität des US-Aktienmarkts. Chinas Wirtschaftspolitik als auch der konziliantere Ton zwischen Trump und Xi implizieren Potential. Europas Ansatz der „Nichtertüchtigung“ des Leistungscharakters der Wirtschaft und des fortgesetzten außenpolitischen Ansatzes der „westlichen Moralpolitik“ nivellieren die Attraktivität.
Rentenmärkte: Steigende Renditen, aber nicht in China im Quartalsverlauf Q4-2024
Die Rentenmärkte der USA und Europas zeigten sich im Verlauf des 4. Quartals 2024 in schwacher Verfassung. Hintergründe sind reduzierte Leitzinssenkungserwartungen, höhere Verbraucherpreise und teilweise unsolide Staatsfinanzen. Das gilt auch für Japans Rentenmärkte, jedoch nicht für China. Dort wirkten sich die Zinssenkungen am Kapitalmarkt umfänglich entlastend aus. Hintergrund ist die im Gegensatz zu den westlichen Ländern rückläufige und schwache Inflationsentwicklung.
Fazit für die Rentenmärkte im vierten Quartal 2024
Die nicht gegebene Traktion der Leitzinssenkungen westlicher Notenbanken am Rentenmarkt unterminiert die Wirksamkeit der Leitzinssenkungen bezüglich der Forcierung der Investitionstätigkeit, die maßgeblich kapitalmarktabhängig ist. Eine Fortsetzung dieser Entwicklung verschärft zudem das Thema Kosten der Staatsfinanzierung in westlichen Ländern. Ergo liefert dieses Thema einer deutlich steileren Zinskurve sowohl für die Wirtschaftsentwicklung als auch für die Bewertung an Aktienmärkten ein zu beachtendes Risikocluster.
Devisenmärkte: EUR und JPY auf der Verliererstraße im Quartalsverlauf Q4-2024
An den Devisenmärkten verlor der Euro gegenüber dem USD signifikant an Boden. Die Zinssenkungserwartungen in den USA sind gegenüber dem Vorquartal deutlich reduziert. Die ökonomische Divergenz zu Lasten Europas und zu Gunsten der USA ist signifikant und wird sich dank der Politikansätze der Trump-Regierung ausweiten. Zudem ist Kontinentaleuropa politisch dysfunktional, allen voran die Schwergewichte Deutschland und Frankreich.
Die JPY-Schwäche ist dagegen maßgeblich bedingt durch den Verzicht auf Zinserhöhungen. Das aktuelle Leitzinsniveau von 0,25 Prozent und Kaitalmarktzinsniveau (10-jährige Staatsanleihen) bei 1,07 Prozent fällt gegenüber den Zinsniveaus des USD, des GBP und des EUR ab. Gold als Währung ohne Fehl und Tadel konnte die erhöhten Niveaus knapphalten. Die Krypto-Anlage Bitcoin profitierte massiv, da die Trump-Regierung eine positive Grundhaltung zu dieser Anlageklasse pflegt.
Fazit für die Devisenmärkte im vierten Quartal 2024
Das Thema der US-Leistungsertüchtigung gekoppelt mit reduzierten Zinssenkungserwartungen wirkte sich für den USD unterstützend aus. Die Lähmung in Europa, erkennbar an mangelndem Reformwillen, an ideologischer Ausrichtung in der sensiblen Energiepolitik und moralisierender Außenpolitik, impliziert weitere Substanzverluste Europas im Theater der Weltwirtschaft mit negativen Implikationen für den EUR. Die labilen Verfassungen vieler westlicher Staatshaushalte und die sukzessive Abkehr des Globalen Südens vom westlichen Finanzsystem wirkten sich auf Gold und Krypto-Anlagen unterstützend aus. Eine Fortsetzung von Stabilität und positivem Potential ist grundsätzlich gegeben.
wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Externe Quellen:
Netfonds AG
Geldanlagen im vierten Quartal 2024 als ePaper lesen
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Geld richtig anlegen: Einmalanlage oder Sparplan sinnvoll?
Wie geht es nach dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten weiter? Sind die Bewertungen in den großen Industrienationen schon zu hoch? Was macht China? Investieren oder noch warten? Das sind Fragen, welche die meisten Anleger derzeit umtreiben. Wer in der aktuellen Phase nicht „All In“ gehen möchte, kann über kleinere Investitionsschritte oder einen Sparplan das Risiko eines unpassenden Einstiegszeitpunktes merklich verringern. Wie sich die Anlage per Sparplan im Vergleich zu einer Einmalanlage schlägt, wurde gerade erst in einer Langzeitstudie untersucht.
Beim Investieren stehen grundsätzlich zwei Strategien zur Auswahl:
Die Einmalanlage und der Sparplan. Beide Methoden bieten Vor- und Nachteile, je nach den individuellen finanziellen Zielen, der Risikobereitschaft und dem aktuellen Marktumfeld. Bei der Einmalanlage wird ein Geldbetrag auf einmal in eine bestimmte Anlageklasse investiert, etwa in passive Aktien-ETFs oder aktive Aktienfonds. Diese Strategie ist oft dann eine Option, wenn Anleger über eine größere Summe verfügen, zum Beispiel nach einer Erbschaft oder dem Verkauf von Vermögenswerten. Ein wesentlicher Vorteil der Einmalanlage ist, dass das gesamte Kapital sofort investiert wird und somit die potenziellen Erträge von Anfang an vollständig ausgeschöpft werden können.
Im Gegensatz dazu bietet der Sparplan eine schrittweise Anlagestrategie, bei der regelmäßig ein fixer Betrag in eine Anlageklasse investiert wird. Der wesentliche Vorteil des Sparplans liegt darin, dass das Risiko des falschen Timings verringert wird. Da die Investitionen über einen längeren Zeitraum gestreut werden, werden sowohl hohe als auch niedrige Kurse mitgenommen.
Doch mit welcher Strategie sind Anleger in der Vergangenheit erfolgreicher gewesen?
Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, hat in einer umfassenden Langzeitstudie genau diese Frage untersucht. Die Studie umfasst den Zeitraum von Januar 1971 bis August 2024 und betrachtete dabei 609 verschiedene Zwei-Jahres-Zeiträume. Diese Zeiträume wurden rollierend berechnet, das heißt, für jeden Monat wurde der Vergleich zwischen den beiden Strategien erneut angestellt. Ziel war es herauszufinden, welche Anlagestrategie – die Einmalanlage oder der gestaffelte Einstieg in Raten – in der Vergangenheit die besseren Ergebnisse erzielte.
Pascal Kielkopf verglich in seiner Analyse zwei unterschiedliche Ansätze:
Der Einmal-Investor: Dieser Anleger legt die gesamte Summe sofort zu Beginn des jeweiligen Zeitraums vollständig in den globalen Aktienmarkt an. Die Performance wird mit dem globalen Aktienindex MSCI All Country World Index (MSCI ACWI) gemessen.
Der Raten-Investor: Hier wird die gleiche Geldsumme über einen Zeitraum von zwei Jahren in 24 gleichen Raten investiert. Das noch nicht investierte Kapital wird in Geldmarktfonds „geparkt“ und mit dem aktuellen Zinssatz verzinst. Auch hier wird die Rendite des investierten Kapitals auf Basis des MSCI ACWI berechnet.
Das Ergebnis der Studie ist eindeutig – zumindest was die Rendite angeht: Der Einmal-Investor schnitt in etwa zwei Drittel der Zeiträume besser ab als der Raten-Investor. Im Durchschnitt erzielte der mutigere Einmal-Investor eine jährliche Rendite von 8,6 Prozent, während der vorsichtigere Raten-Investor auf 6,6 Prozent pro Jahr kam. Diese Differenz von 2 Prozentpunkten mag auf den ersten Blick nicht gravierend erscheinen, kann aber über längere Zeiträume hinweg zu erheblichen Unterschieden im Endvermögen führen.
Allerdings ging die höhere Rendite der Einmalanlage mit deutlich größeren Schwankungen einher. Die Volatilität – also das Maß für die Schwankungsbreite der Wertentwicklung – betrug beim Einmal-Investor 13 Prozent, während sie beim Raten-Investor nur 7,7 Prozent betrug. Das bedeutet, dass der Einmal-Investor zwar im Durchschnitt höhere Erträge erzielte, aber auch deutlich größeren Wertschwankungen und somit einem höheren Risiko ausgesetzt war. Diese stärkeren Schwankungen können bei risikoscheuen Anlegern zu Unbehagen und potenziell vorschnellen Verkäufen in schwächeren Marktphasen führen.
Die Entscheidung, ob man sich für eine Einmalanlage oder für den Einstieg in Raten entscheiden sollte, hängt damit in erster Linie von der individuellen Risikobereitschaft und den persönlichen Zielen des Anlegers ab. Wer bereit ist, größere Schwankungen in Kauf zu nehmen, hat historisch gesehen mit der Einmalanlage die besseren Renditen erzielt. Anleger, die hingegen Wert auf eine ruhigere Wertentwicklung legen und weniger Risiko eingehen möchten, könnten sich mit einem gestaffelten Einstieg wohler fühlen, auch wenn dies in der Vergangenheit meist mit einer niedrigeren Gesamtrendite verbunden war.
Häufig kann ein schrittweiser Einstieg in die Aktienmärkte auch über eines der größten Hindernisse bei der Investition hinweghelfen: Die Angst einen schlechten Einstiegszeitpunkt zu treffen. Statt sich gar nicht erst an die Aktienmärkte zu trauen, können Anleger so einen vorsichtigeren Weg beschreiten. Die Aufteilung kann dabei variabel sein. So könnte in einem ersten Schritt zunächst „nur“ die Hälfte der Anlagesumme direkt investiert und der restliche Betrag auf mehrere Nachinvestitions-Schritte aufgeteilt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von monatlichen Sparplänen. So kann das Timing-Risiko gesenkt und gleichzeitig der „Cost-Average-Effekt“ genutzt werden.
Dieser Durchschnittskosten-Effekt funktioniert wie folgt:
Wer zu einem festen Betrag regelmäßig Anteile von Wertpapieren mit hoher Schwankung kauft, erhält auch entsprechend schwankende Mengen dieser Wertpapiere. Bei hohen Kursen wird dann nur eine geringere Anzahl Wertpapieranteile gekauft. Sind die Kurse hingegen günstig, werden auch mehr Anteile gekauft. Der durchschnittliche gezahlte Preis pro Anteil ist damit deutlich niedriger als beim regelmäßigen Kauf einer festen Anzahl von Anteilen. Und wie schon die alte Kaufmannsregel besagt: „Im Einkauf liegt der Gewinn!“
Dieser Effekt ist gerade dann am größten, wenn die Schwankungen am Markt besonders hoch sind – also wie in den letzten Jahren. In Zeiten relativ stabil fallender oder steigender Kurse wirkt er sich hingegen nicht mehr positiv aus. Wichtiger als die Durchschnittskosten beim regelmäßigen Sparen ist aber vermutlich der psychologische Effekt. Der automatisierte Kauf macht es für Anleger leichter die gewählte Anlagestrategie diszipliniert durchzuhalten. Nachweislich der wichtigste Faktor für den Erfolg einer Anlage.
Die geringeren Anlagebeträge schonen die Nerven auch bei schwankenden Kursen und Unsicherheit am Markt. Zwischenzeitliche Kursrücksetzer können sogar ein Grund zur Freude sein. Bieten sie doch die Möglichkeit für günstige Nachkäufe aus der noch gehaltenen Liquidität. Dieser psychologische Vorteil ist nicht zu unterschätzen und verhindert einen panikgetriebenen Abschied aus dem Markt. Denn dieser kostet in der Regel die meiste Rendite.
Fazit
Historisch betrachtet hat sich die Einmalanlage in rund zwei Dritteln der Fälle als vorteilhaft erwiesen. Sie bringt jedoch auch ein höheres Risiko und stärkere Schwankungen mit sich. Anleger, die eine langfristige Perspektive haben und Marktschwankungen gelassen hinnehmen können, sollten daher eine Einmalanlage in Betracht ziehen. Für Anleger, die eine defensivere Anlagestrategie wählen möchten oder von der Sorge um den richtigen Einstiegszeitpunkt gelähmt werden, bietet sich ein schrittweises Vorgehen an.
Auch eine Kombination beider Strategien ist denkbar. So kann ein Teil des verfügbaren Kapitals direkt investiert werden, während der Rest über einen Sparplan regelmäßig angelegt wird. Diese Kombination erlaubt es, von den Vorteilen beider Strategien zu profitieren und gleichzeitig das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts zu verringern.
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Was bedeutet die Wiederwahl von Donald Trump für Geldanleger?
Mit dem Wahlsieg von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten wird ein Wendepunkt mit weitreichenden Konsequenzen markiert – nicht nur politisch, sondern auch für die Weltwirtschaft und die internationalen Finanzmärkte. Donald Trumps zweite Präsidentschaft steht für eine neue Ära wirtschaftlicher und handelspolitischer Ausrichtung, deren Auswirkungen Anleger, Unternehmen und ganze Volkswirtschaften vor neue Herausforderungen stellen.
Dieser Beitrag beleuchtet die möglichen Folgen seiner Politik für die globale und deutsche Wirtschaft, analysiert die Reaktionen der Finanzmärkte und gibt Einblicke in potenzielle Chancen und Risiken für Anleger. In einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten ist es wichtiger denn je, die Entwicklungen kritisch zu verfolgen und klug zu handeln. Die folgenden Seiten sollen dabei helfen, die wirtschaftlichen Szenarien besser zu verstehen und eine fundierte Einschätzung der Lage zu gewinnen.
Die Entscheidung war deutlich: Donald Trump hat die US-Präsidentschaft gewonnen
Nicht nur das, denn die Republikaner behalten zudem die Mehrheit in Senat und Repräsentantenhaus. Außerdem steht die Partei mit überraschender Geschlossenheit hinter dem neuen Präsidenten. Kurz um: Noch selten hatte ein US-Präsident eine solche Handlungsfreiheit und Macht seine Pläne umzusetzen. Was könnte das Ergebnis der Wahl für die Weltwirtschaft, aber auch ganz konkret für Deutschland bedeuten?
In seiner Siegesrede kündigte der künftige „POTUS“ an, Kriege zu beenden, Grenzen zu sichern, die Inflation zu besiegen, Schulden abzubauen und das Wachstum zu fördern. Er versprach ein „Goldenes Zeitalter“ für die USA. Fraglich ist jedoch, wie realistisch diese Ziele sind, besonders angesichts des Konflikts zwischen Schuldenabbau, Steuersenkungen und Inflationsbekämpfung.
Mit Blick auf die erste Wahl Trumps 2016 und diverse Wahlkampfaussagen, lassen sich zumindest einige Szenarien für die Börsen ableiten: Europa und China müssen sich auf harte Verhandlungen und einen erneuten Handelskonflikt einstellen, der die Weltwirtschaft insgesamt belasten könnte. Trump ist bekannt als Befürworter des Protektionismus. Das bedeutet, dass er die heimische Wirtschaft schützen möchte, auch auf Kosten anderer Länder. Ausländische Wettbewerber sollen auf dem inländischen Markt benachteiligt werden, damit US-Anbieter besser abschneiden.
Für Donald Trump sind Zölle das Maß der Dinge
Um dies zu erreichen, kündigte Trump während seines Wahlkampfes zahlreiche wirtschaftspolitische Maßnahmen an. Der zukünftige US-Präsident beabsichtigt zunächst die Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China erheblich zu erhöhen. „Am 20. Januar werde ich als eine meiner ersten Amtshandlungen alle notwendigen Dokumente unterzeichnen, um Mexiko und Kanada mit einem Zoll von 25 Prozent auf ALLE Produkte zu belegen, die in die USA kommen“, schrieb er erst Ende November auf dem Kurznachrichtendienst Truth Social. Darüber hinaus ist geplant, zusätzliche Strafzölle von zehn Prozent auf Importe aus China zu erheben.
Dies wirkt im Vergleich zu den im Wahlkampf angedrohten 60 Prozent auf den ersten Blick noch zurückhaltend, könnte aber noch erhöht werden. Gegenzölle werden eine wahrscheinliche Folge sein und wurden von Mexiko auch bereits angedroht. Die ersten wirtschaftlichen Auswirkungen des Programms des zukünftigen Präsidenten sind damit absehbar.
Der Fokus auf das Wachstum der US-Wirtschaft (um jeden Preis) wird fortgesetzt
China scheint besser auf den bevorstehenden wirtschaftlichen Wettbewerb vorbereitet zu sein als Europa. Dennoch wird China seine Verbraucher unterstützen müssen, die weiterhin unter den Folgen der geplatzten Immobilienblase leiden. Weitere Konjunkturmaßnahmen, wie zuletzt im September, bleiben also wahrscheinlich. Zudem wird China verstärkt auf seine neuen Partner im globalen Süden setzen müssen, um ihnen Waren zu verkaufen, die der Norden mit hohen Zöllen belegen könnte. Während die Inflation in den USA steigen wird, könnte der globale Süden von einem Anstieg der Importe günstiger chinesischer Waren profitieren.
Deutschland wird voraussichtlich erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen zu spüren bekommen, da die USA der wichtigste Handelspartner im Außenhandel sind. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von fast 158 Milliarden Euro in die USA. In einer aktuellen Umfrage des „ifo Instituts“ erwarten die meisten Ökonomen negative Wachstumseffekte: 20 Prozent rechnen mit sehr negativen und 69 Prozent mit eher negativen Effekten. Nur 7 Prozent sehen keinen Einfluss und 2 Prozent erwarten eher positive Effekte. Ähnlich sieht es für Europa aus: 11 Prozent erwarten hier sehr negative und 76 Prozent eher negative Auswirkungen. Nur 9 Prozent sehen keinen Einfluss und 2 Prozent eher positive Effekte.
Für die USA sind die Experten hingegen optimistischer. Die angekündigten Steuersenkungen für Unternehmen und Konjunkturmaßnahmen sollten die US-Wirtschaft weiter stützen, aber auch wieder das Schreckgespenst hoher Inflation auf den Plan rufen. Profitieren könnten kurz- bis mittelfristig US-Aktien sowie der Dollar. Insbesondere kleinere US-Unternehmen (sogenannte „Small- und Midcaps“), die weniger von Einfuhrzöllen getroffen werden und von einem erstarkten Binnenmarkt profitieren, haben als unmittelbare Reaktion auf das Wahlergebnis an den Börsen zugelegt. Auch Branchen wie die Öl- und Finanzindustrie werden aktuell noch zu den möglichen Nutznießern einer angekündigten Deregulierung der Trump-Regierung gezählt.
Bei aller Euphorie rund um die US-Börsen, steht die neue Regierung vor einer gewaltigen Aufgabe
Ein Schuldenberg von über 35 Billionen US-Dollar hat sich über die letzten Jahrzehnte aufgetürmt – eine Summe, die das jährliche Bruttoinlandsprodukt der USA weit übersteigt und fast doppelt so hoch ist wie vor zehn Jahren. Die neue Regierung muss sich diesem Schuldenproblem entschlossen stellen. Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um das Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität der USA. Ohne politische Entschlossenheit könnte das Modell des Wachstums durch expansive Fiskalpolitik an seine Grenzen stoßen, trotz des Privilegs der US-Notenbank, Geld zu drucken.
Die Federal Reserve ist in dieser Situation nicht zu beneiden: Während andere Zentralbanken weltweit die Zinsen senken, könnte die USA mit einer steigenden Inflation konfrontiert werden. Dies würde die Fed dazu zwingen, die Zinsen stabil zu halten oder sogar zu erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen. Diese gegensätzliche Entwicklung würde nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern auch die geldpolitischen Strategien der USA und der Eurozone weiter auseinanderdriften lassen.
Die Konsequenzen wären weitreichend: Der US-Dollar könnte weiter an Wert gewinnen
Die würde den internationalen Handel stark beeinflussen. Zudem würde die wachsende Kluft zwischen den Wirtschaftsräumen und die unklare Richtung der US-Notenbank zu erheblicher Unsicherheit und erhöhter Volatilität an den Finanzmärkten führen. Anleger und Unternehmen müssten sich auf turbulente Zeiten einstellen, in denen schnelle und unvorhersehbare Kursbewegungen zur neuen Normalität werden könnten. In dieser angespannten Lage ist es wichtiger denn je, die Entwicklungen genau zu beobachten und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Die Finanzmärkte könnten in den kommenden Monaten von starken Schwankungen geprägt sein, was sowohl Risiken als auch Chancen mit sich bringt.
Die vorübergehende Unsicherheit lenkt das Interesse der Investoren aber auch auf „sichere Häfen“, wie etwa Anleihen. Immerhin verweilen die Zinsen weiterhin auf hohem Niveau, was in den USA nach der Wahl noch länger so bleiben könnte. Unabhängig von Trump bleiben Aktien aber ein wesentlicher Bestandteil für den langfristigen Erhalt des realen Vermögens. Besonders in Phasen, in denen inflationsbedingte Risiken durch hohe Verschuldung zunehmen, wird der Sachwertcharakter von Aktien noch wichtiger.
Welches Fazit bleibt für den Geldanleger?
Über allen Überlegungen zu einzelnen Märkten oder Anlageklassen steht aus unserer Sicht mehr denn je eine breite Streuung von Anlagen im Fokus. Zu unvorhersehbar ist aktuell die geopolitische Gemengelage und die US-Politik der nächsten vier Jahre. Dementsprechend sollten Portfolios auf diese Situation vorbereitet und diversifiziert werden. Dies erlaubt es, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren und die Gewichtung verschiedener Anlagen je nach Bedarf anzupassen. So lassen sich Unsicherheiten besser überstehen und Vermögen langfristig schützen.
Für Anleger, die eine defensivere Anlagestrategie wählen möchten oder von der Sorge um den richtigen Einstiegszeitpunkt gelähmt werden, bietet sich ein schrittweises Vorgehen an. Auch eine Kombination beider Strategien ist denkbar. So kann ein Teil des verfügbaren Kapitals direkt investiert werden, während der Rest über einen Sparplan regelmäßig angelegt wird. Diese Kombination erlaubt es, von den Vorteilen beider Strategien zu profitieren und gleichzeitig das Risiko eines ungünstigen Einstiegszeitpunkts zu verringern.
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Tagesgeld - Warum zahlen Banken ihren Kunden so niedrige Zinsen?
Lange galten Tagesgeldkonten als eine sichere und flexible Möglichkeit sein Geld anzulegen. Doch obwohl die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) gestiegen sind, geben viele Banken die höheren Zinsen nur sehr schleppend an ihre Kunden weiter. Das wirft die Frage auf: Warum zahlen Banken ihren Kunden so niedrige Tagesgeldzinsen? Folgend werden fünf Hauptgründe analysiert, die für diese Entwicklung verantwortlich sind.
Das die Banken, gerade im Bereich des Tagesgeldes nur einen kleinen Teil der Zinsen weitergeben ist vielen bekannt. Doch woran liegt das eigentlich? Welches sind die Gründe dafür und welche Möglichkeiten gibt es, bei vergleichbarer Sicherheit trotzdem von den höheren Zinsen zu profitieren?
1. Eigeninteresse der Banken: Profitmaximierung
Der Hauptgrund für die niedrigen Tagesgeldzinsen liegt im Eigeninteresse der Banken. Wenn Banken die Zinsen auf Tagesgelder niedrig halten, während sie auf der anderen Seite Kredite zu höheren Zinsen vergeben, steigern sie ihre Gewinnmargen. Nach Berichten der WirtschaftsWoche profitierten viele Banken in den letzten Jahren von steigenden Leitzinsen, da sie höhere Erträge durch ihre Kredite erzielen konnten. Die Differenz zwischen den Kredit- und Einlagenzinsen ist eine wichtige Einnahmequelle, und Banken zögern, diese Marge zu verkleinern, indem sie höhere Tagesgeldzinsen anbieten. Dieses Verhalten zielt darauf ab, die eigenen Profite zu maximieren.
2. Mangelnde Konkurrenz und Kundenbindung
Ein weiterer Grund für die niedrigen Tagesgeldzinsen ist die geringe Konkurrenz im Bankensektor, insbesondere unter den traditionellen Filialbanken. Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben in Deutschland eine starke Marktposition und eine treue Kundenbasis, die nicht so leicht zu Online-Banken oder alternativen Anlagemöglichkeiten wechselt. Laut einem Artikel im Tagesspiegel können sich diese Banken auf die Loyalität ihrer Kunden verlassen, auch wenn sie niedrigere Zinsen zahlen. Kunden, die sich bei ihrer Bank wohlfühlen und die einfache Handhabung von Giro- und Tagesgeldkonten schätzen, sind oft weniger bereit, wegen besserer Zinsen zu einer anderen Bank zu wechseln. Dies verringert den Wettbewerbsdruck, höhere Tagesgeldzinsen anzubieten.Die passende Strategie für sinnvolles Investieren und einen sicheren Vermögensaufbau Es gibt verschiedene Formen der Geldanlage, die attraktive Möglichkeiten bieten, sein Geld durch Zinsen und Renditen zu vermehren. Denn Geld allein bringt keine Rendite. Die richtige Mischung aus Sicherheit und Flexibilität ist entscheidend, denn den „einen Geheimtipp“ gibt es nicht. Man kann Kapitalanlagen in Form von Aktien oder Gold kaufen, in Fonds oder ETFs investieren oder mit Tagesgeld oder Festgeld ein Guthaben ansparen. Mehr Informationen zu diesem Thema >>>
3. Vorsicht vor Marktunsicherheiten
Viele Banken argumentieren, dass die wirtschaftliche Unsicherheit und die unvorhersehbaren Bewegungen auf den globalen Finanzmärkten sie dazu zwingen, vorsichtig zu handeln. Sie halten daher höhere Zinsen zurück, um ihre eigenen Reserven zu stärken und für mögliche Krisen gerüstet zu sein. Laut der Süddeutschen Zeitung bauen viele Banken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gezielt Rücklagen auf, um Risiken abzufedern. Die Zinsdifferenz nutzen sie, um ihre Bilanzen zu stabilisieren und möglichen zukünftigen Schocks auf den Finanzmärkten besser begegnen zu können. Diese Zurückhaltung bei der Weitergabe von Zinsen an die Kunden wird daher als eine Art Sicherheitsmaßnahme gesehen.
4. Langsame Anpassung der Geschäftsmodelle
Die Umstellung von Niedrigzinsphasen auf ein Umfeld mit höheren Zinsen ist für viele Banken eine Herausforderung. Während die Europäische Zentralbank (EZB) bereits mehrmals den Leitzins angehoben hat, passen sich Banken nur zögerlich an das neue Zinsniveau an. Ein Artikel von Finanzfluss erläutert, dass Banken oft länger brauchen, um ihre Geschäftsmodelle an ein Umfeld höherer Zinsen anzupassen, da sie sich über Jahre an eine Niedrigzinsstrategie gewöhnt haben. Die Umstellung ist besonders für Banken, die stark auf Einlagenzinsen und Kreditzinsen angewiesen sind, kosten- und zeitintensiv. Es besteht daher eine gewisse Trägheit in der Anpassung an neue Marktzinsen.
5. Fehlende Transparenz und Informationsdefizite bei Kunden
Ein weiterer Faktor ist, dass viele Kunden nicht ausreichend über den Zinsmarkt informiert sind oder ihre Optionen nicht wahrnehmen. Die Transparenz der Banken hinsichtlich der Zinsgestaltung lässt oft zu wünschen übrig, was es für Verbraucher schwieriger macht, die besten Konditionen zu finden. Viele Banken setzen darauf, dass ihre Kunden den niedrigen Zinsen keine große Beachtung schenken und nicht aktiv nach Alternativen suchen. Dies führt dazu, dass die Banken wenig Druck verspüren, ihre Tagesgeldzinsen zu erhöhen. Laut einem Bericht von MDR übersehen viele Sparer die Möglichkeit, durch den Wechsel zu einer anderen Bank bessere Konditionen zu erhalten, wodurch die Banken weiterhin niedrige Zinsen anbieten können, ohne Kundenschwund zu riskieren.
Fazit
Die niedrigen Zinsen auf Tagesgeldkonten sind das Ergebnis einer Mischung aus Profitstreben der Banken, mangelndem Wettbewerb, Vorsicht vor wirtschaftlichen Risiken und einer zögerlichen Anpassung an höhere Marktzinsen. Gleichzeitig führt ein Informationsdefizit bei vielen Kunden dazu, dass Banken nur wenig Anreiz verspüren, ihre Zinsen zu erhöhen. Für Sparer bedeutet dies, dass sie aktiv auf der Suche nach besseren Konditionen bleiben und gegebenenfalls alternative Anlagemöglichkeiten in Betracht ziehen sollten. Der Druck auf die Banken, ihre Zinsen anzuheben, könnte sich erst dann erhöhen, wenn mehr Kunden ihre Unzufriedenheit durch Wechsel zu besser verzinsten Angeboten ausdrücken.
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100 Jahre Weltspartag – Wie sich das Sparen verändert hat und sich immer noch lohnt Autoversicherung - Wechseln ist sinnvoll und kleingedrucktes zu beachten ist angeraten Tagesgeld – Welches Konto bietet die attraktivsten Zinsen?
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100 Jahre Weltspartag - Wie sich das Sparen verändert hat und sich immer noch lohnt
Der Weltspartag ist im Jahr 2024 etwas Besonderes, denn er feiert seinen 100. Geburtstag. Sei es für den Führerschein, für das erste eigene Auto oder für den Traum zum Eigenheim – der Weltspartag erinnert seit 100 Jahren daran, wie wichtig Sparen für die Erfüllung der eigenen Wünsche ist.
Die Deutschen sind Sparweltmeister – das war einmal. Mittlerweile haben uns laut Daten der OECD die Schweizer und Niederländer überholt. Die Eidgenossen legen 18,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens auf die hohe Kante. Und in den Niederlanden werden pro 100 Euro 12,70 Euro gespart. Dann kommt erst Deutschland mit einer Sparquote von 11,1 Prozent.
Die Geschichte des Weltspartages
Der Weltspartag findet jedes Jahr offiziell am 31. Oktober statt. Da dieser Tag jedoch in manchen Bundesländern ein Feiertag ist (Reformationstag), wird er gemeinhin einen Tag vorgezogen, nämlich am letzten Arbeitstag vor dem 31.10. im Monat Oktober. Die Idee geht auf den 1. Internationalen Sparkassenkongress vom Oktober 1925 in Mailand (Italien) zurück. Dieser ersten Veranstaltung wohnten 354 Delegierte aus 27 Ländern bei. Sinn und Zweck dieses besonderen Tages war es, den Menschen und insbesondere den Kindern das Sparen schmackhaft zu machen und den Wert des Sparens auf der ganzen Welt zu verbreiten.
Damals war das Sparbuch noch die wichtigste Vermögensquelle der Deutschen. Seither hat sich die Welt aber deutlich gewandelt. Zinsen auf Spareinlagen gibt es schon lange keine mehr, entsprechend ist der langfristige Vermögensaufbau allein mit dem Sparbuch kaum mehr möglich. Auch die Idee des Weltspartags ist rückläufig, beispielsweise ist sie in Frankreich nahezu ausgestorben und gleiches gilt für andere Teile der Welt.Die passende Strategie für sinnvolles Investieren und einen sicheren Vermögensaufbau Es gibt verschiedene Formen der Geldanlage, die attraktive Möglichkeiten bieten, sein Geld durch Zinsen und Renditen zu vermehren. Denn Geld allein bringt keine Rendite. Die richtige Mischung aus Sicherheit und Flexibilität ist entscheidend, denn den „einen Geheimtipp“ gibt es nicht. Man kann Kapitalanlagen in Form von Aktien oder Gold kaufen, in Fonds oder ETFs investieren oder mit Tagesgeld oder Festgeld ein Guthaben ansparen. Mehr Informationen zu diesem Thema >>>
Sparen ist nicht gleich sparen - Besser vom Sparer zum Investor wechseln
Viele können sich bestimmt noch ganz genau daran erinnern, wie Eltern und Großeltern zur Sparkasse gegangen sind und dort die Spardose entleert haben. Das Geld kam dann auf das Sparbuch und ein entsprechendes Spielzeug oder Geschenk durfte man sich als Kind auch aussuchen. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Es ist jedoch an der Zeit, mal vom sparen zum investieren zu kommen.
Geld auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto zu haben, ist sicherlich als „Notgroschen“ sinnvoll, hat aber nichts mit dem eigentlichen Sparen – also der Vermögensbildung zu tun. Sparen und Anlegen mit Aktienfonds und Aktienfondssparplänen ist sinnvoller, denn dadurch wird man zum Investor und beteiligt sich am Produktivvermögen. Hier sind höhere Renditen als beim Tagesgeld oder Sparkonto möglich. Wichtig bei allen Strategien: Das zur Verfügung stehende Geld sollte auf die verschiedene Anlagemöglichkeiten verteilt werden. Wer alles auf eine Karte setzt, geht ein hohes Risiko ein. Diversifizierung (Streuung) heißt dies in der Fachsprache.
Weltspartag - Möglichkeit den Nachholbedarf in der Finanzbildung an Schulen zu kompensieren
Beim Thema Sparen sehen Finanzexperten allerdings Nachholbedarf bei Kindern und Jugendlichen: Denn es gibt ein grundsätzliches Defizit in der Finanzbildung an Schulen. Laut Vermögensbarometer halten sich lediglich knapp 40 Prozent der jungen Menschen unter 30 Jahren für gut über Wertpapiere informiert, bei den Älteren sind es sogar noch weniger. Deshalb kann auch der Weltspartag einen sinnvollen Beitrag dazu zu leisten, dass das Wertpapierwissen in der Bevölkerung weiter gestärkt wird. Hätten die Bankiers doch vor 100 Jahren besser den Weltaktionärstag ersonnen! Dann gäbe es heute wirklich etwas zu feiern.
Ob nun Sparbuch oder Aktienfonds, dies ist für Kinder nicht greifbar. Es soll eher darum gehen, dass sich regelmäßiges Sparen lohne und man gleichzeitig noch etwas über das Finanzwesen lernen kann. Getreu dem bekannten Spruch: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.
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Geldanlagen im 3. Quartal 2024 - Maßvolle globale Konjunkturdynamik und der Beginn der Zinssenkungspolitik
Das 3. Quartal 2024 war gekennzeichnet von einer maßvollen Konjunkturdynamik in der Weltwirtschaft. Geopolitik wirkte sich durch Eskalationen und verschärfte Sanktionsregime belastend aus. Die Eskalationen im Ukraine- (Waffengattungen, Kursk) und Nahost-Konflikt (Libanon) setzten sich im 3. Quartal fort. Geopolitik ist und bleibt der entscheidende Grund für Zurückhaltung der Wirtschaftssubjekte weltweit.
Der Internationale Währungsfonds bestätigte im Juli 2024 die Wachstumsprognose gegenüber der April-Prognose für das Wirtschaftswachstum der Weltwirtschaft im laufenden Jahr bei 3,2 Prozent (2023: 3,3 Prozent). Das Wachstum bleibt laut IWF global ungleich verteilt. Industrieländer werden laut aktueller IWF-Prognose 2024 um 1,7 Prozent zulegen, während die aufstrebenden Länder die Wirtschaftsleistung um 4,3 Prozent ausweiten werden.
Der so genannte Globale Süden bleibt der Taktgeber und Stabilisator der Weltwirtschaft
Innerhalb des Globalen Südens ist Asien bezüglich der Wirtschaftsentwicklung dominant. Die IWF-Prognose für den asiatischen Raum liegt bei 5,4 Prozent. Innerhalb der großen Industrienationen kam es im 3. Quartal 2024 zu geringfügigen Verschiebungen, die grundsätzlich die konjunkturelle Schwäche Europas bestätigten. Die BIP-Prognose des IWF für die USA wurde gegenüber der April-Prognose geringfügig von 2,7 Prozent auf 2,6 Prozent reduziert, während die Prognose für die Eurozone von 0,8 Prozent auf 0,9 Prozent erhöht wurde. Deutschlands bleibt mit 0,2 Prozent Wachstum das Schlusslicht der westlichen Welt.
Unter Zugrundelegung der aktuellen Einkaufsmanagerindices (Sentiment-Indikatoren, Frühindikatoren, Scheidewert zwischen Wachstum und Kontraktion 50 Punkte) als Bewertungsmaßstab ergibt sich zum Ende des Quartals ein heterogenes Bild zu Lasten Kontinentaleuropas. Die USA führen im gesamtwirtschaftlichen Zuschnitt (Composite Index) mit 55,4 Zählern vor Großbritannien mit 52,9 Punkten, Japan mit 52,5 Zählern und der Eurozone mit 48,9 Punkten (Deutschland 47,2).
Die Inflationsentwicklungen lieferten im 3. Quartal ��berwiegend Entspannungssignale
Wesentlicher Hintergrund war der sinkende Ölpreis. Im Ultimovergleich kam es bei der Sorte Brent zu einem Rückgang von knapp 85 USD auf circa 72 USD (-15,3 Prozent). In der Eurozone ergab sich ein Rückgang der Verbraucherpreise in der Phase von Juni bis August von 2,5 Prozent auf 2,2 Prozent, in den USA kam es zu einem Rückgang von 3,0 Prozent auf 2,5 Prozent, dagegen in Japan zu einer Zunahme von 2,8 Prozent auf 3,0 Prozent.
Großbritannien verzeichnete von Juni bis August einen Anstieg 2,0 Prozent auf 2,2 Prozent. Im Verlauf des 3. Quartals bestätigte sich das Disinflationsbild in China mit einem Anstieg der Verbraucherpreise zuletzt um 0,6 Prozent und einem Rückgang der Erzeugerpreise um 1,8 Prozent. Das 3. Quartal war bezüglich der Zentralbankpolitik gekennzeichnet von Zinssenkungen in der Eurozone, den USA und im UK. Die EZB senkte den Leitzins im September von zuvor 4,25 Prozent auf 3,65 Prozent.
Die Federal Reserve startete den Zinssenkungszyklus mit einer Reduktion um 0,50 Prozent auf ein Zielband der Fed Funds Rate bei 4,75 Prozent-5,00 Prozent. Das Entscheidungsgremium der Bank of England veranlasste die erste Zinssenkung im August von zuvor 5,25 Prozent auf 5,00 Prozent.
Fazit
Die Weltwirtschaft hält trotz Krisenherden das Niveau der Dynamik. Die Homogenität zwischen den Wirtschaftsräumen des Westens und des Globalen Südens im Konjunkturverlauf wird fragmentierter und verringert sich strukturell. Während sich der „Globale Süden“ untereinander weiter globalisiert und organisiert, Effizienzen erhöht und Wachstumspotentiale generiert, läuft der „Westen“ das Risiko durch Abgrenzungspolitik gegenüber China und Russland unterproportional zu wachsen.
Die Perspektive: Seichte Erosion der Wirtschaftsdynamik
Eine kurzfristige Trendwende zu nachhaltig erhöhter globaler Wirtschaftsdynamik ist am Ende des 3. Quartals 2024 für das vierte Quartal 2024 vor dem Hintergrund von Dynamikverlusten (PMIs) nicht erkennbar. Eine seichte Erosion des moderaten Wachstumsclips ist zu erwarten. Die vom Westen forcierte Geopolitik mit verschärften Sanktionsregimen zeitigen bremsende und spaltende Konjunktureinflüsse. Diese Politik beeinträchtigt auch die Schwellenländer, ohne deren positive Grundtendenz zu gefährden. Um dieser Belastung durch den Westen entgegen zu wirken, werden die Strukturen des Globalen Südens weiterentwickelt, allen voran die BRICS-Organisation (BRICS Treffen in Kasan im Oktober), die vor einer weiteren deutlichen Ausweitung steht.
Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung einer etwas unausgeprägteren Konjunkturdynamik. Der von JP Morgan für die Weltwirtschaft ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (Global Composite PMI) signalisierte per August 2024 mit 52,8 Punkten (Mai 53,7) eine Abschwächung der Dynamik. Die Einkaufsmanagerindices (PMIs) signalisieren in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes nur noch für das UK Wachstum (51,5 Punkte). Für die USA (47,0 Punkte) und Japan (49,6 Punkte) implizieren die Indexstände moderate bis leichte Kontraktion. Dagegen sind die Vorzeichen für die Eurozone (44,8 Punkte) und Deutschland (40,3 Zähler) in Richtung einer fortgesetzten Rezession in diesem Sektor ausgerichtet.
Die aktuell verfügbaren Werte der Länder des Globalen Südens für diesen Sektor aus Indien (56,7), aus Russland (52,1) und aus Brasilien (50,4) belegen die positive Divergenz zu Gunsten des Globalem Südens. Chinas PMI stellte sich zuletzt auf 49,8 Punkte. Ende September verfügte China ein massives Wirtschaftspaket, um Wachstum zu fördern. Der Dienstleistungssektor bewegte sich im ersten Quartal 2024 laut Einkaufsmanagerindices in einer Gesamtbetrachtung im Quartalsvergleich global in einer Aufwärtsbewegung.
Dienstleistungssektor mit einer großen Bedeutung
Der Dienstleistungssektor ist der bedeutendste Sektor der Gesamtwirtschaft mit einem Anteil zwischen 60 Prozent-70 Prozent der Gesamtwirtschaft. Dieser Sektor war im 3. Quartal der entscheidende Katalysator des Wachstums. Der Dienstleistungssektor der Eurozone verlor im 3. Quartal an Dynamik. Die USA verzeichneten weiter eine starke Dynamik. Großbritannien und Japan gewannen an Momentum. Russland verzeichnete eine Trendumkehr zu Wachstum. Indien hält weiter den Spitzenplatz, Brasilien knapp das respektable Niveau. China verliert an Momentum.
Die vollzogenen Zinssenkungen als auch die Erwartung weiterer Zinssenkungen liefern für die Verstetigung der Wirtschaftsaktivität Unterstützung. Neben den damit einhergehenden reduzierten Finanzierungskosten ergibt sich eine psychologische Unterstützung für die Wirtschaftsakteure durch die Zinssenkungen. Die bisherigen Leitzinssenkungen als auch die unterstellten Leitzinspolitiken hatten auf den Rentenmärkten einen die Rendite reduzierenden Einfluss. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe sank im Quartalsvergleich von 2,48 Prozent auf aktuell 2,14 Prozent. In den USA kam es zu einem Renditerückgang im Ultimovergleich von 4,39 Prozent auf 3,76 Prozent.
Der Rohstoffsektor entlastete die Weltwirtschaft und die Weltfinanzmärkte im 3. Quartal. Der Ölpreis (Brent) sank im Quartalsvergleich um rund 15 Prozent. Bei den Erdgaspreisen kam es in Europa zu einem Rückgang im Quartalsvergleich um 8,9 Prozent. In den USA ergab sich ein Anstieg um 16,9 Prozent. Bei Industriemetallen kam es zu keinen klaren Tendenzen. Gleiches gilt bei Agrarrohstoffen. Preissteigerungen und Preisrückgänge hielten sich weitgehend die Waage. Nach vorne schauend sind kurzfristig keine markanten Verwerfungen an den Rohstoffmärkten auszumachen.
Die verfügbaren Fakten liefern keine Grundlagen für einen starken Trendwechsel in Richtung der Weltkonjunktur in zeitlicher Nähe. Die Spreizung bezüglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der Schwellenländer fortsetzen. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne massive Umsteuerung in Berlin nicht abnehmen.
Der Finanzmarkt und die Wirtschaft leben weiter eine ausgeprägte Risikobereitschaft
An den Finanzmärkten ergab sich im Sommerquartal nach dem kurzfristigen Einbruch Anfang August eine ausgeprägte Risikobereitschaft. Entscheidende Faktoren waren die rückläufigen Inflationsentwicklungen in Europa und den USA, die zu Zinssenkungen und Zinssenkungserwartungen führten. Weder das konjunkturelle Umfeld noch die geopolitische Lage lieferten entscheidende positive Impulse.
Aktienmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2024
Das Sommerquartal reüssierte mit vielen neuen Rekordständen an den internationalen Aktienmärkten. Im Verlauf des Quartals wurden neue Kursrekorde im MSCI World, im DAX, im EuroStoxx 50, im S&P 500, im US Tech 100, im Nikkei und im Sensex markiert. Der MSCI World Index verzeichnete einen Anstieg im Ultimovergleich um 6,02 Prozent und markierte zum Quartalsende eine neue historische Höchstmarke (27.09.2024).
Im Sommerquartal war der breite US-Markt gefragter als der Tech-Sektor. Während der S&P 500 um 5,48 Prozent zulegte, verzeichnete der US Tech 100 ein Plus in Höhe von 1,94 Prozent. Japans Aktienmarkt unterlag großen Schwankungen. Nach Markierung einer neuen historischen Höchstmarke am 11. Juli (42.426,77) kam es zu Verwerfungen (Tiefpunkt Nikkei am 5. August 31.458,42, Zinsunsicherheit, Auflösung von JPY-Carry-Trades), die nur in Teilen im weiteren Verlauf des Quartals neutralisiert wurden. Am Ende kam es zu einem Rückgang im Quartalsvergleich um 4,20 Prozent.
Europäische Aktienmärkte konnten nach dem zwischenzeitlichen Einbruch Anfang August markant an Boden gewinnen
Dabei spielten die günstigen Bewertungen im internationalen Vergleich, die Eindeckung von Leerverkäufen, die EZB-Zinssenkung und milde Inflationsdaten eine Rolle. Die Vorteile des US-Wirtschaftsraums gegenüber Europa bezüglich der Themen Innovationspolitik, Regulatorik, Energiepolitik, Steuerpolitik und Subventionspolitik wirkten und wirken an den Märkten grundsätzlich zu Gunsten der Allokation in US-Werte.
Der Beginn der US-Zinssenkungspolitik Mitte September als auch schwache Inflationsdaten sorgten für einen freundlichen Quartalsschluss. Die Schwäche an Chinas Aktienmarkt (CSI 300) war bis zum 23. September ausgeprägt. Mit den dann folgenden Ankündigungen eines umfassenden Wirtschaftsprogramms (Zinssenkungen, massive Wirtschaftsmaßnahmen, Deregulierung) ging es in der letzten Quartalswoche bis zum Ultimo um 25 Prozent in die Höhe (Höchststand seit Mai 2023).
Von dieser Entwicklung in Festlandchina profitierte auch der Aktienmarkt Hongkongs. Der Hangseng Index legte in der letzten Berichtswoche um 15,8 Prozent zu. Indien lebt eine politische Ambivalenz zwischen dem Westen und Osten und ist bisher nicht von politisch motivierter Kapitalallokation seitens des Westens betroffen. Indiens Wirtschaft liefert ein starkes Wachstumsbild bei sinkender Inflation. Indiens Sensex Aktienmarktindex stieg um 6,66 Prozent.
Fazit für die Aktienmärkte im dritten Quartal 2024
Der Aufwärtsmodus an den Aktienmärkten gewann im 3. Quartal 2024 ex Japan an Dynamik. Zinssenkungen und Zinssenkungserwartungen in der westlichen Hemisphäre ex Japan basierend auf unerwartet stark rückläufigen Inflationstrends einerseits und das massive Wirtschaftspaket Chinas andererseits trugen die positiven Entwicklungen nach der temporären Schwäche Anfang August ausgehend von Japan.
Rentenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2024
Die Rentenmärkte der USA und Europas zeigten sich im Verlauf des Quartals in freundlicher Verfassung. Auch an Japans Rentenmärkte ergibt trotz zarter Anhebung des Leitzinses auf 0,25 Prozent eine Entspannung. Das zu größten Teilen entspanntere Inflationsszenario insbesondere in der westlichen Welt wirkte sich nahezu durchgehend unterstützend für die Rentenmärkte aus. So wurden die Renditespitzen für 10-jährige US-Staatspapiere am 1. Juli mit 4,49 Prozent markiert.
Die tiefste Rendite wurde am 16. September bei 3,62 Prozent verzeichnet (Stand 30. September 3,76 Prozent). Die 10-jährige Bundesanleihe markierte am 1. Juli mit 2,61 Prozent den Renditehöchststand des Quartals, um dann einen Renditetiefststand am 11. September bei 2,09 Prozent zu erreichen (Stand 30. September 2024 2,14 Prozent). Im Quartalsvergleich kam es zu Rückgängen der Renditen in den USA (-0,63 Prozent), in Deutschland (-0,35 Prozent), in Großbritannien (-0,14 Prozent), in Japan (-0,19 Prozent) und in China (-0,03 Prozent).
Fazit für die Rentenmärkte im dritten Quartal 2024
Leichte Fissuren in der Dynamik der Weltwirtschaft als auch stärkere Inflationsrückgänge lieferten Steilvorlagen für freundliche Rentenmärkte. Diese Tendenzen sollten sich im 4. Quartal zunächst bis zu den US-Präsidentschaftswahlen fortsetzen.
Devisenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2024
An den Devisenmärkten konnte der Euro gegenüber dem USD an Boden gewinnen. Hintergrund der freundlichen Verfassung des Euros sind stärkere US-Zinssenkungserwartungen. Die Schwäche des Euros gegenüber JPY, CHF und GBP erklärt sich maßgeblich durch die schwache Verfassung der Wirtschaftsstruktur als auch der Konjunktur Deutschlands. Sowohl JPY, CHF und GBP haben gegenüber dem USD stärker Boden gewonnen als der EUR.
Fazit für die Devisenmärkte im dritten Quartal 2024
Die Bewertung des USD alterniert stark mit Zinssenkungserwartungen. Die Bewertung des EUR ist gegenüber dritten Währungen dagegen konjunkturabhängiger. Dieses Muster sollte sich zunächst im vierten Quartal fortsetzen.
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Externe Quellen:
Netfonds AG
Geldanlagen im dritten Quartal 2024 als ePaper lesen
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