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Geldanlagen im 3. Quartal 2023 - Die globale Konjunkturdynamik befindet sich in einer unausgeprägten Phase
Eine heterogene Konjunkturdynamik war im dritten Quartal 2023 die hauptsächliche Prägung. So lieferte der Internationalen Währungsfonds (IWF) Anfang des Quartals im Juli 2023 eine Aktualisierung der Wachstumsprognosen. Dabei wurde das  globale Wirtschaftswachstum per 2023 von zuvor 2,8 Prozent auf 3,0 Prozent hoch gesetzt. Der Wachstumsclip der Industrienationen wurde von 1,3 Prozent auf 1,5 Prozent revidiert. Japan setzte mit seinen Wirtschaftsdaten überwiegend positive Akzente. Japan reüssiert derzeit in der G-7 Runde mit den stärksten Einkaufsmanagerindizes vor den USA, aber auch dem höchsten BIP-Wachstumsclip im 2. Quartal 2023 (1,2 Prozent im Quartalsvergleich).
Die Wachstumsprognose der aufstrebenden Länder wurde von 3,9 Prozent auf 4,0 Prozent seitens des IWF angepasst. Die aufstrebenden Länder bleiben damit die globalen Wachstumstreiber, allen voran die Länder aus der Region Asien mit einem Wachstumsclip per 2023 von 4,5 Prozent unverändert zur Aprilprognose des IWF.
Geopolitischen Lage weiter für aktuelle Marktsituation verantwortlich
Maßgebliche Hintergründe des unausgeprägten Konjunkturszenarios waren weiterhin Auswirkungen der geopolitischen Lage und deutlich anziehende Ölpreise dank verstärkter Kooperation Russlands und Saudi-Arabiens als so genannte „Swing Producer“. Auch die in westlichen Ländern fortgesetzte Zinserhöhungspolitik mit ihren zeitversetzten Wirkungen hatte einen moderierenden Einfluss. China, das Land mit dem größten BIP auf Basis der Kaufkraftparität, verlor zunächst an Wirtschaftsdynamik (Juli-Daten), um dann jedoch wieder unerwartet an Boden zu gewinnen (August-Daten).
Die Vereinigten Staaten lieferten ein durchwachsenes Datenbild, das Ausdruck unterproportionalen Wachstums ist. Der private Konsum und der industrielle Sektor generierten moderate Wachstumsimpulse. Sowohl die durch Zinserhöhungen belasteten Immobilienmärkte als auch der Bausektor belasteten das Wachstum. Der Arbeitsmarkt zeigte sich fortgesetzt in positiver Verfassung.
In der westlichen Hemisphäre fiel Europa bezüglich der Wirtschaftslage weiter zurück, das gilt sowohl für die EU als auch für Großbritannien. So wurde auch das BIP der Eurozone per 2. Quartal 2023 von 0,3 Prozent im Quartalsvergleich auf 0,1 Prozent revidiert. Rückläufige Tendenzen bei den Frühindikatoren weisen in Richtung Rezessionsrisiken. Positiv stach „noch“ die Anomalie starker oder zumindest widerstandsfähiger Arbeitsmärkte (nachlaufende Wirtschaftsindikatoren) ins Auge.
Innerhalb der Eurozone verlor Deutschland fortgesetzt an Boden
Die im 3. Quartal veröffentlichten Daten des Bruttoinlandsprodukts lieferten mit einer Veränderung um 0,0 Prozent zum Vorquartal die schwächsten Werte der G-7 Länder. Die Wachstumsprognose des IWF wurde im Juli für das Gesamtjahr 2023 von -0,1 Prozent auf -0,3 Prozent revidiert. Prekär fielen die Frühindikatoren (Einkaufsmanagerindizes, Konsumklima) im Vergleich zu den großen Wirtschaftsnationen aus. Die Bundesbank erwartet für das dritte Quartal laut aktuellem Monatsbericht eine leichte Kontraktion der Wirtschaftsleistung. Die verfügbaren Daten des Konsums, der Industrie, der Baubranche und des Immobilienmarktes weisen rezessive Werte aus.
Investitionen lassen sich nur durch massive Subventionen (Halbleitersektor, Batterien) realisieren, da die Konkurrenzfähigkeit des Standorts schwach ist. Das Risiko der mittel- und langfristigen Energieversorgungssicherheit und das akute Thema der nicht vorhandenen Konkurrenzfähigkeit bei Energiepreisen als energieintensivster Industriestandort des Westens wirkten belastend. Im 3. Quartal 2023 wurde dieses Manko sowohl von dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als auch dem Bundesverband der deutschen Industrie fortgesetzt thematisiert. Das von der Regierung initiierte Wachstumschancengesetz adressiert viele kritische Baustellen, unter anderem die Belastung durch überbordende Bürokratie, es forciert auch Steuervereinfachungen und Anreize.
Das akute Primärrisiko für den Standort, das Energieproblem, wurde in dem Gesetz nicht berücksichtigt. Die Entspannung des Inflationsdrucks im ersten Halbjahr setzte sich in der westlichen Welt im dritten Quartal 2023 nicht erwartungsgemäß fort. Dafür waren unter anderem Energiepreise verantwortlich. So legte der Preis der Ölsorte Brent seit dem 30. Juni 2023 von 74,81 USD auf 93,27 USD pro Fass um circa 25 Prozent zu. Im Jahresvergleich kam es im Vergleich zum Ultimo September 2022 zu einem Anstieg um gut 5 Prozent. Die Erdgaspreise nahmen im 3. Quartal im Quartalsvergleich in Europa um 15,5 Prozent zu.
Dagegen kam es in den USA bei Erdgaspreisen zu einem Rückgang im 3. Quartal 2023 um 5,4 Prozent. An den Metallmärkten ergaben sich tendenziell eher entlastende Entwicklungen. So sank der Nickelpreis seit Ende des 2. Quartals 2023 um 5,7 Prozent, der Kupferpreis fiel um 1,4 Prozent. Der Aluminiumpreis stieg dagegen um 5,8 Prozent (energieintensive Produktion, Korrelation zu Energiepreisen). Bei den Lebensmitteln war das Bild im 3. Quartal durchwachsen. Während die Preise gegenüber dem Ultimo des 2. Quartals bei Weizen (-4,3 Prozent) und bei Schweinefleisch (-13,9 Prozent) sanken, kam es bei Mastrind (+10,7 Prozent), bei Zucker (+13,1 Prozent) und bei Orangensaft (+32,1 Prozent) beispielsweise zu Preiserhöhungen.
Globale Inflation hat eine heterogene Entwicklung
Die Inflationsentwicklungen auf globaler Ebene bezüglich der letzten drei Monate liefern ein heterogenes Bild.
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Die Zinspolitik der Zentralbanken wurde im dritten Quartal heterogener. Japan hielt unverändert an der Negativzinspolitik fest (Leitzins -0,10 Prozent). Die EZB hat im dritten Quartal auf den beiden Sitzungen den Leitzins jeweils um 0,25 Prozent auf jetzt 4,50 Prozent erhöht. Die Federal Reserve (5,375 Prozent) als auch die Bank of England (5,25 Prozent) und die Schweizer Nationalbank (1,75 Prozent) verzichteten im September auf Zinserhöhungen, auch hinsichtlich des Verweises darauf, dass Zinsmaßnahmen erst mit mehr als 12 Monaten ihre volle Wirkung entfalten.
Anders als in der westlichen Hemisphäre setzte China mit einer Zinssenkung im August um weitere 0,10 Prozent einen Kontrapunkt. Anders als im Westen steht China vor Deflationsrisiken mit Verbraucherpreisen bei 0,1 Prozent und Erzeugerpreisen bei -3,0 Prozent. In der Folge konnte die Weltwirtschaft im dritten Quartal 2023 keine nennenswerte Dynamik entwickeln. Die Homogenität im Konjunkturverlauf der Weltwirtschaft nimmt zunehmend ab.
Die Perspektive für die weitere globale Entwicklung
Eine kurzfristige Trendwende zu erhöhter globaler Wirtschaftsdynamik ist am Ende des dritten Quartals 2023 in Richtung des vierten Quartals und darüber hinaus nicht erkennbar. Sowohl die unausgeprägte Konjunkturdynamik in den Industrieländern bedingt durch Geopolitik und deren ökonomischen Folgen als auch die einsetzenden Wirkungen des aggressivsten Zinserhöhungszyklus in der westlichen Welt ex Japan zeitigt einen bremsenden Konjunktureinfluss durch Nachfrageausfälle für die Schwellenländer, ohne deren positive Grundtendenz zu gefährden.
In den letzten zehn Jahren wuchsen die Binnenverkehre des „Globalen Südens“ überproportional und forcierten damit eine zunehmende Abkoppelung von dem westlichen Konjunkturzyklus. Diese wirtschaftliche Abkoppelung erfuhr eine politische Formierung. Im dritten Quartal ergab sich bezüglich der Geopolitik eine wesentliche Veränderung. Die Ländergruppe BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) erweitert sich per Anfang 2024 um sechs weitere Mitglieder. Hinzukommen werden Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Iran, Ägypten, Argentinien und Äthiopien.
Damit vereinigt BRICS+ ab Anfang 2024 circa 37 Prozent der Weltwirtschaftsleistung (Basis Kaufkraftparität) auf sich. BRICS+ vertritt dann 46 Prozent der Weltbevölkerung und kontrolliert 80 Prozent der weltweiten Ölproduktion.
Weitere 20 Länder des Globalen Südens wollen dem BRICS-Verbund beitreten. Der bisher lose Bund der BRICS-Länder intensiviert zudem den Aufbau eines eigenen Organigramms (Institutionalisierung), um eigenen Interessen mehr politisches Gewicht und wirtschaftliche Potenz zu verleihen. Als Fazit bietet sich an, dass diese neue Struktur das Potenzialwachstum dieser Gruppe positiv beeinflussen wird. Es werden sich auch positive Wechselwirkungen mit den Industrienationen ergeben, die der Weltwirtschaft perspektivisch mehr Widerstandskraft und Wachstumspotenzial verleihen werden.
Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung unausgeprägter Konjunkturdynamik in einer globalen Betrachtung. Der von JP Morgan ermittelte Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft (Global Composite PMI) sank von Mai bis August von gut 54 auf 50,6 Punkte (50 Punkte markiert die Grenze zwischen Wachstum und Kontraktion).
Rückläufige Einkaufsmanagerindizes signalisieren keine Kehrtwende
Die Einkaufsmanagerindizes signalisierten insbesondere in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes fortgesetzte Kontraktion und Dynamikverluste. So liegen die Einkaufsmanagerindizes des Westens für diesen Sektor per September 2023 allesamt unter 50 Punkten, der Marke, die zwischen Wachstum und Kontraktion unterscheidet (Indien 58,6, China 51,0, USA 48,9, Japan 48,6, UK 44,2, Eurozone 43,4 und Deutschland 39,8). Anzumerken ist, dass der Sektor des Verarbeitenden Gewerbes bezüglich des Themas Energiepreise sensibel ist. Europa ist und bleibt durch die eigene Politik im Vergleich zu den USA und Japan in einer kritischen Situation.
Der Dienstleistungssektor verlor im dritten Quartal laut Einkaufsmanagerindizes global an Wachstumsdynamik. Die Heterogenität zwischen den Ländern, die sich im dritten Quartal ergeben hat, unterstreicht die Tendenz zu Lasten der Länder mit Problemen in der Energiepolitik (Indien 60,1, Japan 53,3, China 51,0, USA 50,2, Deutschland 49,8, Eurozone 48,4, UK 47,2).
Innerhalb der Weltwirtschaft ergeben sich erkennbar uneinheitliche Dynamiken, die sowohl mit den Themen der Energieversorgungssicherheit als auch der Energiepreise (Konkurrenzfähigkeit) korreliert sind. Je länger ein global unausgewogenes Szenario diesbezüglich dominiert, desto größer wird die Divergenz der strukturellen und konjunkturellen Entwicklungen gegenüber den diesbezüglich benachteiligten Regionen werden, allen voran gegenüber Westeuropa und maßgeblich gegenüber Deutschland.
Hinsichtlich möglicher weiterer Zinserhöhungen in westlichen Ländern und den damit verbundenen Unsicherheiten bleibt der Druck auf die Immobilienmärkte und die Baubranche ausgeprägt. Für den „Globalen Süden“ sind die Aussichten mangels hoher Inflation und Zinserhöhungen überwiegend besser.
Auch bei den Rohstoffpreisen ist kein Trendwechsel in Sicht
Im Rohstoffsektor ist der Ausblick kritischer sowohl für die weitere Entwicklung der Ökonomie als auch des Preisgefüges. Das aktive Preismanagement Russlands und Saudi-Arabiens durch fortgesetzte Produktionskürzungen, das als Resultat einen Anstieg der Ölpreise um 25 Prozent (Brent) trotz unausgeprägter Konjunkturlage zur Folge hatte, ist bedeutend, denn höhere Energiepreise wirken sich auf alle anderen Rohstoffpreise erhöhend aus (Beispiel Lebensmittelpreise wegen Korrelation Dünger/Energie, energieintensive Förderung von Erzen). Das Risiko, dass Rohstoffpreise einen stärkeren bremsenden Konjunktureinfluss ausüben werden, ist gegenüber dem Vorquartal erhöht.
Die Perspektiven für den Technologiesektor oder zumindest für Teile dieses Sektors heben sich positiv ab. Die Disruption durch Künstliche Intelligenz greift unter Schwankungen Raum. Diese Entwicklung wird sich grundsätzlich fortsetzen. Perspektivisch wirkt Künstliche Intelligenz durch massive Erhöhung der Effizienz reduzierend auf Inflation.
Die verfügbaren Fakten liefern keine Grundlagen für einen Trendwechsel in Richtung einer belebteren Gangart der Weltkonjunktur in zeitlicher Nähe. Die Spreizung bezüglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der Schwellenländer tendenziell ausweiten. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne Umsteuerung in Berlin und Brüssel nicht abnehmen.
Der Finanzmarkt und die Wirtschaft im Rückblick und Vorausschau Q3-2023
An den Finanzmärkten ergab sich im Sommerquartal ein Gesamtbild, das von Konsolidierung respektive leichter Korrektur der in Teilen bemerkenswerten positiven und widerstandsfähigen Lage (Aktienmärkte) im ersten Halbjahr 2023 geprägt war.
Die Divergenz zwischen der Konjunkturentwicklung in den Industrienationen im Vergleich zu den Schwellenländern wird an diversen Märkten kaum oder weiter nicht diskontiert. Ebenso wird den Themen der unterschiedlichen Qualität (Realzins, siehe Tabelle 2) an den Rentenmärkten wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Aktienmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2023
Es kam nach dem zumeist freundlichen Verlauf der Aktienmärkte im ersten Halbjahr 2023 im dritten Quartal 2023 im Zeitverlauf weit überwiegend zu Korrekturen, die in das historische saisonale Muster passen.
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Innerhalb dieses Korrekturmodus liefen US-Märkte besser als die europäischen Märkte. Die Vorteile des US-Wirtschaftsraums gegenüber Europa bezüglich der Themen Innovationspolitik, Regulatorik, Energiepolitik, Steuerpolitik und Subventionspolitik wirkten und wirken zu Lasten der Finanzmärkte Europas und zu Gunsten des  Marktes USA.
Die Schwäche an Chinas Aktienmärkten war im Quartalsvergleich im internationalen Vergleich uneinheitlich. Sie bewegte sich leicht unterhalb des Niveaus des MSCI World Index. Weiter verfingen Themen wie Chinas Wachstumsvorteile, Zinssenkungspotentiale, Realzins oder konservative Bewertungskriterien nicht. Erkennbar spielten und spielen geopolitische Erwägungen in der Kapitalallokation westlicher Teilnehmer außerhalb der westlichen Einflusssphäre eine belastende Rolle für Chinas Märkte.
Indien, das eine politische Ambivalenz zwischen dem Westen und Osten lebt, setzte an den Aktienmärkten mit einem Anstieg des Sensex Index um 2 Prozent die positivsten Akzente an den größeren internationalen Aktienmärkten im dritten Quartal 2023.
Japan konnte die fulminante positive Outperformance des 1. Halbjahres 2023 im Sommerquartal nicht fortsetzen. Die anhaltende Niedrigzinspolitik und überwiegend positive Konjunkturdaten (relativer Vergleich) wurden am Aktienmarkt nicht weiter mit Aufwärtsmomentum diskontiert.
Fazit für die Aktienmärkte im dritten Quartal 2023
Die Grundtendenz an den Aktienmärkten entsprach mit Ausnahme Indiens dem saisonalen Muster.  Die Divergenz bei den Korrekturen und Konsolidierungen reflektierten die zunehmend heterogeneren Standortbedingungen auf dieser Welt. Sie waren und sind Folge der geopolitischen Auseinandersetzungen, die die Kapitalallokation durch die dominanten westlichen Kapitalsammelstellen nachweislich fortgesetzt beeinflusst.
Rentenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2023
Die westlichen Zentralbanken laufen in ihrer Zinspolitik zum Ende des dritten Quartals nicht mehr im Gleichschritt. Von der US-Notenbank wurde richtigerweise eine Zinspause erwartet, weil längst sowohl am Geld- als auch am Kapitalmarkt positive reale Zinsen etabliert wurden, anders als in der restlichen westlichen Welt. Die EZB lieferte eine weitere Zinserhöhung wider Erwarten der Märkte. Dagegen verweigerten sich unerwarteterweise sowohl die Bank of England als auch die Schweizer Nationalbank einer Leitzinserhöhung per September. Die heterogeneren Handlungsweisen der Notenbanken hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Rentenmärkte.
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Die Handlungsweisen der Notenbanken lassen aber in der Gesamtheit erkennen, dass der größte Teil der Leitzinsanpassungen hinter uns liegt. Die Erwartung rückläufigen Inflationsdrucks hat sich im dritten Quartal 2023 moderiert. Auch wegen der höheren Ölpreise zeigt sich das Inflationsbild derzeit hartnäckiger. Noch implizieren die Vorlaufindikatoren (Erzeuger- und Importpreise) perspektivisch rückläufige Verbraucherpreisdaten. Die Implikation ist hinsichtlich aktueller Energiepreisentwicklungen moderater als im Vorquartal.
Fazit für die Rentenmärkte im dritten Quartal 2023
Für die Rentenmärkte in Europa bieten sich im Zuge der voraussichtlichen Zinserhöhungen (aktuell maximal 2 Erhöhungen à 0,25 Prozent) moderat höhere Renditen. Die prozentuale Traktion der Rentenmärkte bezüglich der Leitzinserhöhungen sollte in der Eurozone weiter bei circa 50 Prozent - 60 Prozent liegen. Das entspräche den Erfahrungswerten aus den bisher vorgenommenen Zinserhöhungen des aktuellen Zyklus. In den USA hängt die kurzfristige Entwicklung von dem aktuellen US-Haushaltsstreit ab. Mittel- und langfristig betrachtet stehen die USA am Ende des Leitzinserhöhungszyklus. Ergo sollte sich für die US-Rentenmärkte im Bereich 4,50 Prozent - 4,70 Prozent ein Renditetop ausbilden (10-jährige US-Staatsanleihen).
Devisenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q3-2023
An den Devisenmärkten bestimmten bis Ende des zweiten Quartals 2023 Erwartungen über die weitere Zinspolitik der Notenbanken zu großen Teilen das Geschehen. Das hat sich im dritten Quartal trotz unerwarteter Wendungen der Zentralbankpolitiken verändert. Die Volatilität nahm zwischen den westlichen Hauptwährungen deutlich ab.
Im dritten Quartal 2023 konnte der Euro seine vorherige Stärke gegenüber dem US-Dollar nicht halten und hat sukzessive Boden verloren. Im Hinblick auf die Zinsdifferenz, die konjunkturelle Differenz als auch die des Aspektes der Standortqualität und der realen Kapitalströme (Investition in den USA durch Europa auch durch IRA-Programm) ist die Widerstandskraft des Euros bemerkenswert.
Gegenüber dem japanischen Yen gab es für den Euro nur geringfügigen Bodengewinn. Der Euro markiert derzeit die höchsten Bewertungen seit circa 15 Jahren. Gegenüber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken ergaben sich keine signifikanten Veränderungen.
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Fazit für die Devisenmärkte im dritten Quartal 2023
Der Mangel an Volatilität wirft Fragen auf, da sich strukturelle Veränderungen zu Lasten der Eurozone ergeben, die derzeit nicht diskontiert werden. Ebenso ist die Zinssensibilität unausgeprägter als noch im zweiten Quartal 2023. Der aktuelle Status relativer Stabilität unter den westlichen Hauptwährungen erscheint in einem historischen Kontext Qualitäten einer Anomalie aufzuweisen.
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Geldanlagen im dritten Quartal 2023 als ePaper lesen
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Zinswende - Welche Anlageklassen sind die Gewinner des rapiden Zinsanstiegs
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erst im Juli 2023 die Leitzinsen auf 4,25 Prozent erhöht. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008. Der rapide Anstieg der Zinsen über die letzten 18 Monate in Europa und auch in den USA hat die Finanzmärkte zwischenzeitlich durcheinandergewirbelt. Grund genug, im Folgenden auf diese Entwicklungen zurückzublicken und Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Denn eines ist sicher: Die Zeit wieder sinkender Zinsen kommt bestimmt!
Die Leitzinsen sind ein zentrales Instrument der Geldpolitik
Deshalb werden die Leitzinsen in jeder Volkswirtschaft im Kampf gegen Inflation (Zinserhöhungen) oder zur Stützung der Konjunktur (-senkungen) als Steuerungsinstrument herangezogen. Bei Zinserhöhungen steigt der Kostenaufwand für Geschäftsbanken, wenn sie sich bei ihrer Zentralbank Geld leihen. Diese zusätzlichen Kosten werden in der Regel von den Geschäftsbanken auf ihre Kunden (Privatleute und Unternehmen) übertragen. Verändert eine Zentralbank ihre Leitzinsen, hat das aber nicht nur direkte Effekte auf den Finanzsektor, sondern zieht auch weitreichende Konsequenzen für alle Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Edelmetalle nach sich.
Nach mehreren Zinserhöhungen im Verlauf dieses Jahres zeichnet sich laut Marktexperten langsam das Ende des Zinserhöhungszyklus ab. Angesichts der zurückgehenden Kerninflation in den USA wird es immer unwahrscheinlicher, dass die Federal Reserve System (Fed) weitere Zinserhöhungen durchführt. Im Gegensatz dazu wird in Europa mindestens ein weiterer Zinsschritt im laufenden Jahr erwartet. Einige Wirtschaftswissenschaftler haben jedoch jüngst für die Idee einer Zinspause im September plädiert. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, sowie Friedrich Heinemann, Ökonom am Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstitut ZEW, sprachen sich dafür aus, die Wirkung der jüngsten Zinserhöhungen abzuwarten und ihre Auswirkungen auf die Inflationsentwicklung zu beobachten. Im Oktober könnte die Europäische Zentralbank (EZB) dann immer noch mit einem Zinsschritt reagieren.
Für eine Trendumkehr frühzeitig die Anlagestrategie anpassen
Anleger, die von einer möglichen Trendumkehr bei den Zinsen profitieren möchten, sollten frühzeitig ihre Anlagestrategie anpassen, um auf potenziell fallende Zinsen vorbereitet zu sein. Hierbei ist es entscheidend, die Reaktion verschiedener Anlageklassen auf Zinsänderungen genau zu analysieren. Und selbst innerhalb der einzelnen Kategorien kann es deutliche Unterschiede in der Stärke der Reaktion geben.
1. Anlageklasse Anleihen:
Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, und ihre Rendite steht in direktem Zusammenhang mit den aktuellen Zinssätzen. Steigende Leitzinsen führen dazu, dass neu emittierte Anleihen höhere Zinsen bieten müssen, um Anleger anzulocken. Bestehende Anleihen mit niedrigeren Zinssätzen verlieren daher an Attraktivität und könnten an Wert verlieren, wenn Anleger auf dem Sekundärmarkt höhere Renditen verlangen. So geschehen im Jahr 2022, als steigende Zinsen zu massiven Verlusten bei langlaufenden Anleihen führten. Anleihen mit kürzeren Laufzeiten wurden hingegen deutlich weniger von Zinsschwankungen beeinflusst – egal ob nach oben oder nach unten.
Umgekehrt könnten sinkende Leitzinsen die Nachfrage nach bestehenden Anleihen erhöhen, da sie im Vergleich zu neuen Anleihen mit niedrigeren Zinssätzen attraktiver werden. Dies kann zu steigenden Anleihepreisen führen, was zu Kapitalgewinnen für Anleiheinvestoren führt. Allerdings könnten stark sinkende Zinsen auch zu einem Punkt kommen, an dem die Renditen auf Anleihen so niedrig sind, dass Investoren nach alternativen Anlageklassen suchen.
Aktuell bewegen sich Anleihe (noch) in einem besonderen Umfeld: Die Zinsstruktur ist invers! Das bedeutet, dass die Renditen für kurzlaufende Anleihen höher sind als die Renditen für langlaufende Anleihen. Es sollte also noch eine Weile vorteilhaft sein, sogenannte „Kurzläufer“ zu bevorzugen. Erst wenn die Zinsen wieder fallen oder sich die Konjunktur deutlich aufhellt, könnte die Situation wieder zu Gunsten der „Langläufer“ kippen.
2. Anlageklasse Aktien:
Steigende Leitzinsen belasten in der Regel den Aktienmarkt. Investoren könnten ihre Kapitalallokation überdenken und vermehrt in festverzinsliche Anlagen umschichten, die nun attraktivere Renditen bieten. Die höheren Opportunitätskosten für den Besitz von Aktien können zu einem Rückgang der Nachfrage führen, was wiederum die Aktienkurse unter Druck setzt. Unternehmen könnten auch mit steigenden Zinskosten für Schulden konfrontiert werden, was ihre Gewinnmargen reduzieren könnte. Niedrige Leitzinsen haben tendenziell positive Effekte auf den Aktienmarkt. Sie verringern die Attraktivität von Anleihen und anderen festverzinslichen Anlagen, da diese im Vergleich zu Aktien niedrigere Renditen bieten.
Investoren könnten daher vermehrt in Aktien investieren, um höhere Erträge zu erzielen. Dies kann zu einer erhöhten Nachfrage nach Aktien führen, was wiederum die Kurse steigen lässt. Darüber hinaus können niedrige Zinsen die Kosten für Unternehmenskredite reduzieren. Unternehmen können günstiger Kapital aufnehmen, um Investitionen zu tätigen und zu wachsen. Dies kann sich positiv auf die Gewinne und somit auf die Aktienkurse auswirken. Gemeinhin zählen in Zeiten niedriger Zinsen insbesondere Wachstums-Aktien zu den Gewinnern. Diese profitieren oft stärker als Value-Aktien von den niedrigen Finanzierungskosten.
Darüber hinaus steigen die Bewertungen der Wachstumsunternehmen stärker, da die zukünftig erwarteten Erträge weniger stark abdiskontiert werden. Gerade Nebenwerte und Technologieaktien werden in Zeiten fallender Zinsen damit wieder besonders attraktiv. Die Entscheidung zwischen Value- und Growth-Aktien hängt aber letzten Endes von den individuellen Anlagezielen und der Risikobereitschaft ab. Während Value-Aktien in einem unsicheren Marktumfeld Stabilität bieten könnten, könnten Growth-Aktien mit ihrem Potenzial für zukünftiges Wachstum locken.
3. Anlageklasse Rohstoffe und Edelmetalle:
Leitzinsänderungen haben auch Einfluss auf Rohstoffmärkte, insbesondere auf Rohstoffe, die in US-Dollar gehandelt werden. Sinken die Leitzinsen in den USA schneller und stärker als in anderen Währungsregionen, schwächt dies den US-Dollar und kann den Preis von Rohstoffen steigen lassen. Da Rohstoffe auf den internationalen Märkten in Dollar notieren, können sie für Inhaber anderer Währungen günstiger werden, was die Nachfrage befeuert. Stärker als von der Zins- oder Währungsentwicklung sind Rohstoffe aber von der Konjunktur abhängig. Kommt die Wirtschaft – dank fallender Zinsen – besser in Schwung und die Auftragslage der Unternehmen verbessert sich, so steigt auch die Rohstoffpreise.
Im Segment der Rohstoffe nehmen Edelmetalle eine Sonderrolle ein. Gold wird oft als "sicherer Hafen" betrachtet, der in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Inflation Schutz bieten kann. Bleiben die Notenbanken im Kampf gegen die Inflation erfolgreich, könnte dies Gold also weniger attraktiv machen. Auf der anderen Seite reduzieren fallende Zinsen auch die Opportunitätskosten für den Besitz von Gold, da es im Gegensatz zu Aktien und Anleihen keine laufenden Erträge wie Zinsen oder Dividenden generiert.
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Die Auswirkungen von Zinsänderungen sind nicht immer vorhersehbar und werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, einschließlich wirtschaftlicher Bedingungen und globaler Ereignisse. Eine kontinuierliche Überwachung der Marktentwicklungen und eine Anpassung der Anlagestrategie sind daher von großer Bedeutung. Mit einem Mix aus Aktien und Anleihen sollten Anleger aber gut auf die Zinswende vorbereitet sein. Bei größerer Risikoneigung kann der Anteil von Aktien und insbesondere Wachstumswerten in den Portfolios erhöht werden. Im Anleihesegment ist bei der Auswahl auf die Laufzeit (Duration) der Wertpapiere zu achten. Kippt die Zinskurve, können langlaufende Anleihen wieder stärker gewichtet werden.
Beim Blick auf die möglichen Gewinner der Zinswende sollte aber auch eine breite Streuung der Anlagen nicht vernachlässigt werden. Diese bleibt auch in Zeiten sinkender Zinsen der beste Schutz vor bösen Überraschungen.
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Infrastrukturinvestitionen vereinen für Geldanleger Wachstum und Krisenresistenz
Um die Wirtschaft zu modernisieren, zu digitalisieren und nachhaltiger für die Zukunft zu gestalten, sind großflächige Infrastrukturinvestitionen notwendig. Profitieren können hiervon Infrastrukturunternehmen, welche in den nächsten Jahren von einem hohen Auftragsvolumen ausgehen können. Diese Einnahmen sind meist nicht nur inflationssicher, sondern auch krisenresistent. Anleger profitieren außerdem durch hohe und nachhaltige Dividenden.
Wie Infrastruktur Wachstum und Krisenresistenz vereint
Sie ist das Rückgrat der Wirtschaft und wahrscheinlich der wichtigste Standortfaktor überhaupt – vielerorts aber nicht mehr zukunftsfähig: Volkswirtschaften stehen weltweit vor der großen Herausforderung, ihre Infrastruktur zu modernisieren, zu digitalisieren und nachhaltig zu transformieren. Um diese Ziele zu erreichen, sind in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weltweit erhebliche Investitionen notwendig. Davon können und sollten auch Anleger profitieren.
Infrastruktur-Aktien zeichnen sich besonders durch ihre Krisenresistenz aus. Sie basieren häufig auf Geschäftsmodellen mit einer stabilen und vorhersehbaren Nachfrage, was zu gut prognostizierbaren Zahlungsflüssen führt. Die Notwendigkeit einer funktionierenden Infrastruktur bleibt unabhängig von der wirtschaftlichen Lage bestehen, da sie grundlegende Bedürfnisse wie Strom, Gas, sauberes Wasser, Abfallentsorgung, Rechenzentren und Mobilfunknetze erfüllt. Auch Autobahnen, Flughäfen oder Versorgungsunternehmen müssen trotz wirtschaftlicher Unsicherheit weiter betrieben werden, da die Gesellschaft auf sie angewiesen ist. Dadurch können Investoren einen gewissen Schutz gegen konjunkturelle Abschwünge erhalten. Zudem bieten Infrastrukturaktien eine Möglichkeit zur Diversifikation des Anlageportfolios. Da sie oft in sehr unterschiedlichen Branchen (Energie, Bau, Telekommunikation, Wasser, etc.) tätig sind, können Schwankungen in einzelnen Marktsegmenten ausgeglichen werden.
Das zeigten Infrastrukturaktien auch im Jahr 2022: Im Vergleich zum breiten Aktienmarkt haben sie sich in einem schwierigen Umfeld nämlich deutlich besser geschlagen. Während der MSCI World Index in US-Dollar gerechnet 18 Prozent verlor, beendete der FTSE Global Core Infrastructure Index das vergangene Jahr mit knapp sechs Prozent Minus, der S&P Global Infrastructure Index lag am Jahresende sogar nur bei Minus 0,2 Prozent. Besonders interessant im aktuellen Marktumfeld ist auch der eingebaute Inflationsschutz von Infrastrukturaktien. Da die Einnahmen dieser Unternehmen häufig an Inflationsindizes gekoppelt sind, können sie ihre Gebühren und Preise entsprechend anpassen. Dies stellt sicher, dass die Einnahmen in Zeiten steigender Preise nicht an Wert verlieren. Dies gilt sowohl für Versorgungsunternehmen als auch für Geschäftsmodelle, die auf nutzungsabhängige Anlagen wie Mautstraßen oder Eisenbahnen setzen. Beide generieren inflationsangepasste Umsätze.
Die attraktive Dividendenrendite von Infrastrukturaktien ist ein weiterer Anreiz für Investoren
Stabile Einnahmequellen ermöglichen es Infrastrukturunternehmen, einen Teil ihrer Gewinne als Dividenden an die Aktionäre auszuschütten. Investoren, die Wert auf regelmäßige Ausschüttungen aus ihren Anlagen legen, könnten sich daher von der Aussicht auf Dividendenzahlungen angezogen fühlen. Für die nächsten Jahre und Jahrzehnte profitieren Infrastrukturunternehmen auch von globalen Megatrends wie der Umstellung auf erneuerbare Energieträger, der zunehmenden Nachfrage von E-Mobilität sowie der Digitalisierung. Der Angriff Russlands auf die Ukraine im letzten Jahr hat zusätzlich den Druck erhöht, die Abhängigkeit von Öl und Gas zu verringern. Das macht auch eine aufwändige Transformation der Energieinfrastruktur notwendig. Eine weitere Herausforderung bleibt der Ausbau des Glasfaser- und des 5G-Netzes – alle diese Vorhaben machen gigantische Investitionen notwendig.
Allein die USA brachten gleich drei Mammut-Programme auf den Weg. Bereits im November 2021 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus ein 1,2 Billionen US-Dollar schweres Infrastrukturpaket, mit dem in den nächsten Jahren unter anderem Straßen, Brücken, Häfen, Flughäfen und die Schienennetze in den USA modernisiert werden sollen. Und im August 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den „Inflation Reduction Act“, ein 430 Milliarden US-Dollar starkes Klima-, Sozial- und Steuerpaket, aus dem mehr als 370 Milliarden Dollar in Klima- und Energieprogramme fließen sollen. Die Vergabe der bereits beschlossenen Mittel hat sowohl in Europa als auch in den USA gerade erst begonnen. Das Beste in Sachen Infrastruktur dürfte also noch kommen – auch für Anleger. „Grüne“ Infrastrukturprojekte zur Dekarbonisierung und Digitalisierung sind zudem oft besonders innovativ und verfügen über ein langfristiges Wachstumspotenzial.
Die daraus entstehenden Chancen haben auch Staatsfonds erkannt
Wichtige Erkenntnisse lieferte hierzu die neue Invesco Global Sovereign Asset Management Studie. Sie untersuchte im Detail, wie Staatsfonds und Zentralbanken ihre Portfolios gestalten und welche Investitionsschwerpunkte sie setzen. Für die Studie wurden die Meinungen von 142 Chief Investment Officers, Anlageklassen-Verantwortlichen und Senior-Portfoliostrategen von 85 Staatsfonds und 57 Zentralbanken ausgewertet. Eines der interessanten Ergebnisse war, dass Infrastruktur-Investments aktuell eine bedeutende Rolle in den Portfolios spielen. Insbesondere erneuerbare Energien stehen im Fokus des Interesses von Staatsfonds. Beeindruckende 81 Prozent der Befragten zeigten großes Interesse an Investitionen in erneuerbare Energieerzeugung. Zudem äußerten 65 Prozent der Befragten Interesse an Investments in Energieversorgung.
Die Umfrage ergab auch, dass die Finanzierung der Energiewende für heutige Staatsinvestoren höchste Priorität hat. Insgesamt 66 Prozent der Befragten betrachten die Auswirkungen des Klimawandels als eines der drei größten Risiken für das globale Wachstum in den kommenden zehn Jahren. Zudem gaben 53 Prozent der Befragten an, dass die finanziellen Kosten der Energiewende zu den bedeutenden Risiken zählen. Auch wenn geopolitische Risiken als noch größere Bedrohung für das globale Wachstum angesehen werden, verdeutlicht die Studie, dass Staatsfonds und Zentralbanken ein starkes Interesse an nachhaltigen Infrastruktur-Investments haben, um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen und langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Privatanlegern bieten sich für Investitionen gleich mehrere Optionen an: Zunächst gibt es klassische Infrastruktur-Aktienfonds, die in diverse Unternehmen anlegen, welche ihr Geld wiederum mit dem Bau und der Instandhaltung von Infrastruktur verdienen. Eine Alternative im Rentensegment sind spezialisierte Anleihefonds. Diese bilden Portfolios aus Infrastruktur-Anleihen und können laufende Erträge liefern. Dabei profitieren die Zinspapiere von den genannten Vorteilen des Segments und verhalten sich relativ unabhängig von den Aktienmärkten.
Erst seit kurzem ist auch die Anlage in sogenannte „Offene Infrastrukturfonds“ möglich
Anders als Aktienfonds investieren diese nicht in Unternehmen, sondern beteiligen sich direkt an Infrastruktur-Projektgesellschaften. Dieser Bereich ist damit nicht mehr nur institutionellen Anlegern vorbehalten, sondern richtet sich explizit an Privatanleger, die bereits ab einer Mindestanlage von 50, 00 EUR monatlich investieren können. Das Regelwerk orientiert sich dabei stark an den verbreiteten „Offenen Immobilienfonds“. So gilt ebenfalls für die Infrastruktur-Sondervermögen eine Mindesthaltefrist von 24 Monaten und eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten.
Fazit
Die bevorstehenden Investitionen in die Modernisierung und Transformation der Infrastruktur weltweit bieten Potenzial für langfristiges Wachstum und Chancen für Anleger, die von den stabilen und zukunftsfähigen Geschäftsmodellen der Infrastrukturunternehmen profitieren möchten. Diese zeichnen sich durch ihre Krisenresistenz aus, da die Nachfrage nach grundlegenden unabhängig von der wirtschaftlichen Lage bestehen bleibt. Zudem bieten Infrastrukturaktien Diversifikationsmöglichkeiten für Anlageportfolios, da sie oft unkorreliert mit anderen Marktsegmenten sind.
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Banken liefern sich Wettlauf bei Zinsangeboten – Der Charme der Prozente ist zurück Was sind die Unterschiede zwischen Aktienfonds und Indexfonds Schäden durch Starkregen und Hochwasser – Was ist für die Schadenregulierung mit der Versicherung zu beachten
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anlage-top · 9 months
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Banken liefern sich Wettlauf bei Zinsangeboten - Der Charme der Prozente ist zurück
Ein Tagesgeld oder Festgeld mit einem vernünftigen Zinsertrag ohne Einschränkungen zu finden ist nicht einfach. Von den Banken werden oft die mittlerweile höheren Zinsen nicht an den Kunden weitergegeben. Anleihen können neben der Rendite aus konstanten Zinszahlungen teils noch weiteres Aufwärtspotenzial bieten, da sie zu ihrem Nominalwert zurückgezahlt werden und heute oft darunter notieren.
Vor einem Jahr wurden die Anleger noch mit Strafzinsen abgewimmelt
Nach kontinuierlichem Anstieg hat der Leitzins in der Eurozone mit 4,0 Prozent seinen höchsten Stand seit 2008 erreicht. So schnell kann es gehen: Noch in der ersten Jahreshälfte 2022 mussten Sparer nach Mitteln und Wegen suchen, um Negativzinsen für Konto- und Sparguthaben zu vermeiden. Jetzt stellt sich angesichts der Notenbankpolitik eine ganz andere Frage: Lohnt sich bei diesem Zinssatz Festgeld wieder oder gibt es Alternativen an den Geld- und Kapitalmärkten? Antwort: Genau hinschauen und nicht dem Charme der plakativen Prozente erliegen.
Obwohl die Zinswende schon seit mehreren Monaten vollzogen wurde, spüren viele Sparer davon nur wenig bei ihren Hausbanken – es sei denn, sie kümmern sich um eine Finanzierung oder landen im Dispo. Dann schlagen die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank bei den Konditionen schon voll durch. Deutlich zurückhaltender sind viele Institute bisher bei der Gewährung von Tages- oder Festgeldzinsen. Hier werden vielerorts immer noch Niedrigzinsen an Sparer ausgezahlt.
Viele Sparer machen sich daher aktiv auf die Suche nach attraktiven Zinsangeboten
Dies erweist sich – trotz durchaus vorhandener Angebote am Markt – aber weiterhin als schwierig. Bei nüchterner Betrachtung sind nämlich nicht alle Festgeldangebote der Finanzwirtschaft wirklich attraktiv. Wie so oft empfiehlt sich ein Blick ins Kleingedruckte: Viele Angebote gibt es nur für Neukunden oder für neues Geld von Altkunden. Geld, das bereits bei der Bank liegt, wird selten höher verzinst, wenn die Bank ihre Konditionen anpasst. Eine große Zahl der Angebote ist zudem zeitlich befristet oder gilt nur bis zu einer bestimmten Summe – oder beides zusammen. Manche Institute sind besonders kreativ: Sie bieten einen relativ hohen Zinssatz für Festgeld, aber nur wenn der Anleger noch einmal die gleiche Summe in andere, hauseigene Produkte mit hohem Ausgabeaufschlag investiert.
Begründet wird dies oft damit, dass man in der Negativzinsphase nicht oder nur ganz selten die Zinsen an die Kunden weitergegeben hat. Wirklich attraktive Zinsen beim Festgeld gibt es in der Regel nur bei einer Bindung von mindestens zwölf Monaten, Topzinsen erst ab drei Jahren. Mit Blick auf die Politik der Europäischen Zentralbank kann eine lange Zinsbindung aber schnell zu Enttäuschung bei Sparern führen. Immerhin wird noch im Jahr 2023 mit mindestens einem weiteren Zinsschritt in der Eurozone gerechnet. Wer sich also zu früh und lange bindet, verpasst womöglich deutlich bessere Konditionen in den nächsten Monaten.
Es gibt auch Alternativen zum Zins-Hopping
Es gibt aber durchaus Alternativen zu langfristigem Festgeld oder einem aufwendigen Zins-Hopping – also dem Wechsel zwischen verschiedenen Tagesgeldern und Banken, um immer von den besten Konditionen zu profitieren. Zu den Optionen gehören etwa Geldmarktfonds und -ETFs. Diese investieren breit diversifiziert in kurzfristige Zinspapiere, die von qualitativ hochwertigen Emittenten ausgegeben und am Geldmarkt gehandelt werden. Diese Papiere umfassen staatliche Emissionen, Bankobligationen, Commercial Papers sowie Bankguthaben, Tages- und Termingelder.
Unterschieden wird hier konkret zwischen Geldmarktfonds und geldmarktnahen Fonds: Geldmarktfonds investieren fast ausschließlich in Geldmarktinstrumente. Geldmarktnahe Fonds haben die Möglichkeit, nur 51 Prozent Ihres Kapitals tatsächlich am Geldmarkt anzulegen. Das verbleibende Kapital kann vom Fondsmanagement auch in Anleihen investiert werden, die eine längere Restlaufzeit als ein Jahr haben. Dazu gehören beispielsweise Unternehmensanleihen oder Anleihen mit variablen Zinssätzen. Da diese Fonds in Anlagen mit längeren Restlaufzeiten investieren, unterliegen sie in der Regel etwas höheren Kursschwankungen im Vergleich zu reinen Geldmarktfonds. Dadurch besteht ein leicht erhöhtes Risiko. Allerdings bieten sie auch das Potenzial für eine höhere Rendite.
In der Regel haben Privatinvestoren keinen direkten Zugang zum Geldmarkt
Für Privatinvestoren gibt es im Regelfall keinen direkten Zugang zum Geldmarkt, da er hauptsächlich von großen Akteuren wie Banken, Zentralbanken, Unternehmen und Regierungen genutzt wird. Daher sind vielen Anlegern die Besonderheiten des Geldmarkts als Anlageklasse oft weniger vertraut. Dennoch spielt der Geldmarkt eine wichtige Rolle im Finanzsystem, da es Unternehmen, Banken und anderen Finanzinstituten ermöglicht, kurzfristige Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen und Liquidität zu erhalten. Geldmarktfonds gelten aufgrund der Stabilität des Geldmarkts und der geringen Schwankungen der Zinssätze als relativ sichere Anlage.
Anleger können jederzeit auf ihr investiertes Geld zugreifen, weshalb entsprechende Geldmarktfonds eine höhere Flexibilität als Festgelder bieten. Eine vergleichbare Verzinsung und Flexibilität bieten auch Indexfonds, welche die Entwicklung der „€-Short-Term-Rate“ (früher: EONIA) nachbildet. Der €STR soll wiedergeben, wie viel eine Bank bezahlen muss, wenn sie bei anderen Banken und Finanzinstituten bis zum nächsten Geschäftstag Geld aufnimmt, ohne Sicherheiten zu stellen. Dieser Referenzzinssatz wird täglich von der Europäischen Zentralbank aus aktuellen Daten berechnet und veröffentlicht. Derzeit liegt dieser bei 3,4 Prozent.
Auch wenn Geldmarktfonds in Sachen Flexibilität dem Festgeld deutlich voraus sind, können auch sie nicht mit der nach wie vor hohen Inflation mithalten. Die Realzinsen sind angesichts der starken Teuerung weiterhin negativ. Wer höhere Zinsen erwirtschaften möchte und bereit ist, dafür auch entsprechende Schwankungen in Kauf zu nehmen, wird an den Kapitalmärkten fündig. Hier bieten sich insbesondere Anleihefonds an, die in Zinspapiere mit Laufzeiten von bis zu drei Jahren an. Anleihen sind Wertpapiere, die von Staaten oder Unternehmen herausgegeben werden und über die Börse gehandelt werden.
Wegen der etwas längeren Laufzeiten sind die Schwankungen etwas höher als auf dem Geldmarkt, Zinsänderungen wirken sich aber trotzdem kaum auf die Entwicklung von „Kurzläufern“ aus. Anders als auf Sparbüchern, Fest- oder Tagesgeldkonten wird das in Fonds und ETFs angelegte Kapital auch als Sondervermögen geführt. Bei Bankturbulenzen oder Pleiten geht es deshalb nicht mit unter. Fondsanleger sind demnach nicht auf den begrenzten (100.000 EUR pro Bank) und in Krisenzeiten wackligen Schutz der Einlagensicherung angewiesen.
Kurze Laufzeiten sollten derzeit längeren Laufzeiten dem Vorzug gegeben werden
Für die Wahl von kurzen Laufzeiten bei Anleihen gibt es neben den geringeren Schwankungen aktuell auch einen weiteren Grund: Längere Laufzeiten werden derzeit nicht mit einem entsprechenden Renditeplus vergütet. Ganz im Gegenteil erhalten Anleger in vielen Fällen sogar eine höhere Rendite bei Kurzläufern. Schon seit dem vergangenen Sommer werfen zweijährige US-Staatsanleihen mehr ab als die zehnjährigen Pendants. Experten sprechen in diesem Fall von einer inversen Zinskurve.
Anleger, die sich bei der Auswahl keine Fremdwährungsrisiken in das Depot holen möchten, sollten bei der Auswahl tendenziell auf Euro-Anleihen setzen. Auch global investierende Fonds können das Währungsrisiko absichern (häufig als „Währungs-Hedging“ bezeichnet), dies ist aber immer auch mit Kosten verbunden und schmälert damit die Rendite. Und grundsätzlich gilt gerade bei risikoärmeren Anlagen: Der Blick auf die Produktkosten ist hier doppelt wichtig!
Fazit
Wer bequemes Investieren einem „Tages­geld-Hopping“ vorzieht, ist mit einem Fonds oder ETF auf kurzlaufende Euro-Anleihen oder den Geldmarkt gut beraten. Sie sind eine attraktive Alternative zum Festgeld, da sie täglich handelbar sind und Anleger damit zu jeder Zeit auf Marktentwicklungen reagieren können. Gerade im Falle von überraschenden Leitzinsänderungen kann diese Flexibilität Gold wert sein.
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Investmentfonds und Steuern – Ihre Gebrauchsanweisung für 2023 Eine Risikolebensversicherung bietet Schutz für Hinterbliebene Welche Unterlagen können wirklich weg und was sollte länger aufbewahrt werden
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anlage-top · 9 months
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Investmentfonds und Steuern - Ihre Gebrauchsanweisung für 2023
Entscheidend ist nicht, wie hoch das angelegtes Vermögen ist und wie erfahren man im Umgang mit Fonds bereits ist: Die steuerliche Seite seiner Geldanlage sollte man als Anleger kennen und verstehen. Denn durch die Investmentsteuerreform mit Wirkung zum 1. Januar 2018 hat sich die Besteuerungssystematik bei Investmentfonds grundlegend verändert.
Wesentlich ist hierbei die Abkehr vom bisher geltenden Transparenzprinzip mit dem Ziel, die Besteuerung für Fondsanleger einfacher und nachvollziehbarer zu gestalten. Dies soll durch ein sogenanntes pauschales Besteuerungssystem bei Investmentfonds erreicht werden. Deshalb sollte sich jeder Anleger auch mit der steuerlichen Seite seiner Geldanlage befassen.
Publikation Investmentfonds und Steuern 2023
Der Fondsanbieter Allianz Global Investors stellt ihnen eine aktualisierte, verständliche und anschauliche Publikation zu dem Thema "Investmentfonds und Steuern 2023" für Privatanleger zur Verfügung. Eines der wichtigsten Anliegen war es, dem Verbraucher das zweifelsohne nicht immer ganz einfache Steuerrecht in einer verständlichen Form nahezubringen.
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Dort finden Sie interessante Informationen zu:
Eine Art Gebrauchsanweisung für Investmentfonds
Investmentfonds und Steuern auf einen Blick
Abgeltungssteuer auf Fondserträge
Übergangsvorschriften 2017/2018
Befreiung von der Abgeltungssteuer
Investmenterträge in der Einkommensteuererklärung 2022
So füllen Sie die Anlage KAP und KAP-INV aus
Beantragen der Arbeitnehmer-Sparzulage
Beantragen der staatlichen „Riester-Förderung“
Potenzielle Meldepflichten aus der Fondsanlage
Häufig gestellte Fragen
Steuer-ABC
Das ePaper für Privatvermögen 2023 können Sie hier herunterladen
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Ebenfalls erhältlich ist eine Publikation für Investmentfonds im Betriebsvermögen. Diese möchte inländischen Firmenkunden die Prinzipien der Fondsbesteuerung und die damit verbundenen Bilanzierungsgrundsätze nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) erläutern.
Das ePaper für Betriebsvermögen 2023 können Sie hier herunterladen
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Die steuerliche Behandlung von Kapitalerträgen hängt von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein. Für Einzelfragen, insbesondere unter Berücksichtigung seiner individuellen steuerlichen Situation, sollte man sich an seinen persönlichen Steuerberater wenden. Bei einer Anlageentscheidung ist auch die persönliche außersteuerliche Situation des Anlegers zu berücksichtigen.
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Geldanlagen im 2. Quartal 2023 – Die globale Konjunkturdynamik nimmt ab und die Schwellenländer springen als Stabilisatoren ein Wohngebäudeversicherung - Fassadenbegrünung an der Hauswand kann den Versicherungsschutz kosten Bei den Energiepreisen geht es wieder rückwärts – Mit Anbieterwechsel Geld sparen
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anlage-top · 9 months
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Geldanlagen im 2. Quartal 2023 - Die globale Konjunkturdynamik nimmt ab und die Schwellenländer springen als Stabilisatoren ein
Das 2. Quartal 2023 war von rückläufiger Konjunkturdynamik geprägt. Auch die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft wurden im Verlauf für das Jahr 2023 als auch das kommende Jahr seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF) geringfügig um jeweils 0,1 Prozent auf 2,8 Prozent und 3,0 Prozent reduziert. Die Anpassungen fielen in den Wirtschaftsräumen unterschiedlich aus.
Hintergründe des Verlusts an Konjunkturdynamik waren Auswirkungen der geopolitischen Lage, energetische Versorgungsunsicherheit und vergleichsweise hohe Energiepreise in Europa als auch die zeitversetzten Wirkungen der Zinserhöhungspolitik in der westlichen Hemisphäre mit Bremswirkungen in den Rest der Welt. Die ökonomischen Folgen des Lieferkettenproblems nahmen dagegen ab.
Impulsgeber der Weltwirtschaft waren die Schwellenländer
Entscheidende Impulsgeber der Weltwirtschaft blieben die aufstrebenden Länder, deren Wachstum 2023 und 2024 dreimal höher ausfallen soll als das Wachstum der Industrienationen (Quelle: IWF). Im letzten Jahrzehnt lag der Faktor bei circa zwei. Innerhalb dieses Sektors der aufstrebenden Länder bleibt der asiatische Raum mit mehr als fünf Prozent Wachstum in den Jahren 2023 und 2024 die mit Abstand dominanteste Kraft. Die Vereinigten Staaten waren von leichter Konjunktureintrübung betroffen. Schleppender Konsum und durch Zinserhöhungen belastete Immobilienmärkte als auch industrielle Dynamikverluste stellten sich ein. Arbeitsmärkte zeigten sich dagegen in positiver Verfassung.
In der westlichen Hemisphäre fiel Europa bezüglich der Wirtschaftsleistung zurück, das gilt für die EU als auch für Großbritannien. Positiv stach weiter die Anomalie starker oder zumindest widerstandsfähiger Arbeitsmärkte ins Auge. Innerhalb der Eurozone verlor Deutschland fortgesetzt an Boden. Nach Veröffentlichung der Erstschätzung der Wirtschaftsleistung für das erste Quartal 2023 befindet sich Deutschland in einer technischen Rezession (zwei Quartale in Folge Kontraktion im Quartalsvergleich). Die führenden Wirtschaftsinstitute Deutschlands erwarten für das Gesamtjahr 2023 mittlerweile einen Rückgang der Wirtschaftsleistung.
Das Risiko der mittel und langfristigen Energieversorgungssicherheit und das akute Thema der nicht vorhandenen Konkurrenzfähigkeit bei Energiepreisen als energieintensivster Industriestandort des Westens wirkten belastend. Deutschland war und ist bei Erdgas- und Strompreisen im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähig. Im 2. Quartal 2023 wurde dieses Manko sowohl von dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als auch dem Bundesverband der deutschen Industrie thematisiert.
Der Verlust an Konkurrenzfähigkeit als Investitionsstandort lastete und lastet schwer auf Deutschland und Europa. Durch massivste Subventionen „gekaufte“ Investitionen nach dem Vorbild Magdeburg/Intel stellen keine nachhaltige Lösung unter gesamtwirtschaftlichen Gesichtspunkten dar.
Inflationsdruck nahm in vielen Bereichen ab
Bis auf wenige Ausnahmen nahm der Inflationsdruck bei vorlaufenden Preisindikatoren als auch den Verbraucherpreisen im Verlauf des Quartals ab. Entwicklungen im Rohstoffsektor waren dabei mitentscheidend. Im Sektor der Industriemetalle kam es im Quartalsvergleich zu leichten Preiseinbußen (Kupfer, Nickel, Aluminium). Im sensiblen Energiesektor ergaben sich Entspannungen. So notierte die Nordseeölsorte Brent am Ende des 1. Quartals 2023 bei 73,60 EUR, aktuell bei 67,80 EUR. Auch die Erdgaspreise waren in Europa im Quartalsvergleich weiter leicht rückläufig.
Die Zinserhöhungen der westlichen Notenbanken wurden fortgesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) reduzierte die Zinsschritte von zuvor 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent (aktuell 4,00 Prozent). Die US-Notenbank verzichtete bei der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses auf einen Zinsschritt, verwies aber darauf, dass zwei weitere Schritte bis Jahresende folgen könnten (aktuell 5,00 Prozent - 5,25 Prozent). Die Bank of England sah sich wegen hartnäckigen Inflationsdrucks genötigt, den Leitzins im Juni um 0,50 Prozent auf 5,00 Prozent zu erhöhen, während die Notenbank Japans weiter auf Zinserhöhungen verzichtet (-0,10 Prozent).
Anders als in der westlichen Hemisphäre setzte China im Juni mit Zinssenkungen um 0,10 Prozent einen Kontrapunkt. Anders als im Westen steht China vor Deflationsrisiken mit Verbraucherpreisen bei 0,2 Prozent und Erzeugerpreisen bei -4,6 Prozent. Darüber hinaus veranlasste Peking spezifische Konjunkturunterstützungsmaßnahmen, beispielsweise im Sektor der Elektromobilität.
Weit überwiegend ergab und ergibt sich im „Globalen Süden“ eine im Vergleich zum Westen entspannte Inflationslage. Auch bei weiteren Strukturdaten (u.a. Staatsverschuldung, Verhältnis konsumtiver Neuverschuldung zu investiver Neuverschuldung, Außenhandel, Leistungsbilanz, Devisenreserven) setzt der „Globale Süden“ im Vergleich zu den Industrienationen positive Akzente.
KI - Künstliche Intelligenz nahm mit viel medialer Aufmerksamkeit Wirtschaft und Politik in ihren Bann
Das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) wurde prominenter und bewegte die Technologiemärkte, allen voran Microsoft (Chat GPT), aber auch Alphabet (Google). In dem Zuge dieser potentiell disruptiven Einflüsse durch KI setzte der Diskurs in der Politik über die Regulierung der Anwendungen ein. Die Weltwirtschaft verlor im zweiten Quartal 2023 Dynamik und Homogenität. Konjunkturverläufe und Maßnahmen hoben sich in den unterschiedlichen Regionen voneinander ab.
Die Perspektive für den Rest des Jahres 2023
Eine kurzfristige Trendwende zu erhöhter globaler Wirtschaftsdynamik ist am Ende des zweiten Quartals 2023 in Richtung des dritten Quartals und darüber hinaus nicht erkennbar. Die rückläufige Konjunkturdynamik in den Industrieländern zeitigt einen bremsenden Konjunktureinfluss durch Nachfrageausfälle für die Schwellenländer, ohne deren positive Grundtendenz zu gefährden. In den letzten 10 Jahren wuchsen die Binnenverkehre des „Globalen Südens“ überproportional und forcierten damit eine zunehmende Abkoppelung von dem westlichen Konjunkturzyklus.
Die in die Zukunft gerichteten Wirtschaftsdaten deuten in Richtung fortgesetzter Abschwächung. Zum Ende des 2. Quartals 2023 trübten sich die Frühindikatoren und Stimmungsindices der Unternehmen in der westlichen Hemisphäre weiter ein oder bewegten sich auf deutlich negativem Terrain. Die Verbraucher hielten sich trotz stabiler Arbeitsmärkte im 2. Quartal 2023 unverändert zurück. Eine Trendumkehr ist bei den Konsumenten nicht absehbar.
Die Einkaufsmanagerindices signalisierten insbesondere in dem Sektor des Verarbeitenden Gewerbes nach vorne schauend fortgesetzte Kontraktion und Dynamikverluste. So liegen die Einkaufsmanagerindices für diesen Sektor per Juni 2023 allesamt unter 50 Punkten, der Marke die zwischen Wachstum und Kontraktion unterscheidet (Japan 49,8, USA 46,3, UK 46,2, Eurozone 43,6 und Deutschland 41,0). Anzumerken ist, dass der Sektor des Verarbeitenden Gewerbes bezüglich des Themas Energiepreise sensibel ist. Europa ist und bleibt durch die eigene Politik im Vergleich zu den USA und Japan in einer prekären Situation.
Der Dienstleistungssektor verlor an Wachstumsdynamik. Die Einkaufsmanagerindices bewegen sich aber weiter deutlich oberhalb der Marke von 50 Punkten und signalisieren Wachstum (Japan 54,2, USA 54,1, Deutschland 54,1, UK 53,7, Eurozone 52,4). Hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen in westlichen Ländern und den damit verbundenen Unsicherheiten bleibt der Druck auf die Immobilienmärkte und die Baubranche ausgeprägt. Für den „Globalen Süden“ sind die Aussichten mangels hoher Inflation und Zinserhöhungen ungleich besser.
Im Rohstoffsektor ist der Ausblick verhalten. Abnehmende globale Konjunkturdynamik eröffnet keine Trendwende zu höheren Preisen vorbehaltlich des Themas von möglichen Ernteausfällen im Agrarsektor. Damit sind Rohstoffpreise zunächst keine belastenden Faktoren für die Weltkonjunktur. Die Perspektiven für den Technologiesektor oder zumindest Teile dieses Sektors hoben und heben sich positiv ab. Die Disruption durch Künstliche Intelligenz greift dynamisch Raum, ablesbar an den Nutzerzahlen von beispielsweise Chat GPT. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. Perspektivisch wirkt Künstliche Intelligenz durch massive Erhöhung der Effizienz reduzierend auf Inflation.
Eine Fortsetzung des Rückgangs inflationärer Tendenzen steht auf der Agenda. Die vorlaufenden Preisindices, unter ihnen Importpreise, Großhandels- und Erzeugerpreise, weisen in Richtung geringerer Verbraucherpreise. Sollten die Rückgänge größer als im Notenbanksektor unterstellt ausfallen, könnten die Spitzen des Zinserhöhungszyklus niedriger und zeitnäher ausfallen. Die Geopolitik, die unverändert belastend auf die Weltwirtschaft wirkt, lieferte Richtung Ende des 2. Quartal 2023 Hoffnungswerte auf eine zukünftige Entspannung. Friedensinitiativen bezüglich des Ukraine-Konflikts gingen sowohl von China als auch von Afrika aus. Zwischen den USA und China kam es auf Außenministerebene in Peking zu einem angeblich konstruktiven Austausch, der fortgesetzt werden soll. Die deutsch- chinesischen Regierungskonsultationen waren konziliant im Ton. Verstärkte Kooperation in diversen Feldern wurde vereinbart.
Die Entwicklungen sind zarte Sprösslinge, sie sind noch keine belastbaren Größen für die Realwirtschaft als auch Finanzmärkte. Die verfügbaren Fakten liefern kaum Grundlagen für einen Trendwechsel in Richtung einer belebteren Gangart der Weltkonjunktur in zeitlicher Nähe. Die Spreizung bezüglich der Konjunkturentwicklungen zwischen den Industrienationen wird sich zu Gunsten der Schwellenländer tendenziell ausweiten. Die Spreizung der Konjunkturentwicklungen innerhalb der Eurozone zu Lasten Deutschlands wird ohne Umsteuerung in Berlin und Brüssel weiter zunehmen. Hoffnungswerte sind in den Sektoren Geopolitik, Inflations- und nachfolgend Zinsentwicklung gegeben.
Der Finanzmarkt und die Wirtschaft im Rückblick und Vorausschau
An den Finanzmärkten ergab sich ein hohes Maß an Widerstandskraft hinsichtlich der geopolitischen und realwirtschaftlichen Belastungen. Die Divergenz zwischen der Konjunkturentwicklung in den Industrienationen im Vergleich zu den Schwellenländern wird an diversen Märkten kaum oder weiter nicht diskontiert. Ebenso wird den Themen der unterschiedlichen Qualität (Realzins, siehe Tabelle 2) an den Rentenmärkten wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Aktienmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf Q2-2023
Es kam zu unterschiedlichen Entwicklungen an den Aktienmärkten, die in Teilen losgelöst vom realwirtschaftlichen Grundmuster ausfallen. Mit wenigen Ausnahmen kam es zu positiven Marktentwicklungen.
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US-Märkte liefen deutlich besser als die europäischen Märkte. Entscheidende Treiber waren Technologieaktien, allen voran die Werte, die führend bei dem Thema Künstliche Intelligenz waren und sind. So legte Microsoft in diesem Zeitraum von 262,00 EUR um 17,53 Prozent auf 307,95 EUR zu. Die Vorteile des US-Wirtschaftsraums gegenüber Europa bezüglich der Themen Innovationspolitik, Regulatorik, Energiepolitik, Steuerpolitik und Subventionspolitik wirkten und wirken zu Lasten der Finanzmärkte Europas und zu Gunsten der Märkte USA.
Die Schwäche an Chinas Aktienmärkten war im Quartalsvergleich im internationalen Vergleich ausgeprägt. Weder verfingen Themen wie Chinas Wachstumsvorteile, Stabilitätsvorteile, Zinssenkungspotentiale, Realzins oder konservative Bewertungskriterien. Erkennbar spielten und spielen geopolitische Erwägungen in der Kapitalallokation westlicher Teilnehmer außerhalb der westlichen Einflusssphäre eine belastende Rolle für Chinas Märkte. Dagegen reüssierte Japan in dynamischer Form. Sowohl die fortgesetzte Niedrigzinspolitik und die Abwertung des JPY als auch zuletzt unerwartet positive Wachstumsdaten wurden am Aktienmarkt „honoriert“. Die Performance muss jedoch um Währungseffekte bereinigt werden. In diesem Zeitraum verlor der JPY gegenüber dem EUR 8,87 Prozent.
Fazit für die Aktienmärkte im zweiten Quartal 2023
Die unterschiedlichen Entwicklungen an den internationalen Aktienmärkten reflektierten einerseits die zunehmend heterogenen Standortbedingungen auf dieser Welt. Sie waren und sind auch Ausdruck der geopolitischen Auseinandersetzungen, die die Kapitalallokation durch die dominanten westlichen Kapitalsammelstellen nachweislich beeinflusst. Darüber hinaus spielten und spielen sektorale Themen wie Künstliche Intelligenz eine bestimmende Rolle. Diese Tendenzen sollten sich im dritten Quartal 2023 grundsätzlich fortsetzen.
Rentenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf in Q2-2023
Die westlichen Zentralbanken bereiteten die Finanzmärkte umfassend auf die dann getroffenen Zinsentscheidungen vor. Damit wurden Verwerfungen an den Finanzmärkten durch Zinsentscheidungen zumeist verhindert. Anders als in den westlichen Industrienationen bauten und bauen sich in mehreren Ländern des „Globalen Südens“ vor dem Hintergrund rückläufigen Preisdrucks Potentiale für mögliche Zinssenkungen auf. China hat diesen Weg bereits mit einer geringfügigen Zinssenkung um 0,10 Prozent beschritten.
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Die Erwartung rückläufigen Inflationsdrucks wird die Konstellation bei den real negativen Zinsen im dritten Quartal tendenziell entschärfen. Der Rückgang der Preisinflation sollte sich im Verlauf des dritten Quartals auf circa 1 Prozent bis 2 Prozent je nach Region stellen. Die aktuellen negativen Realzinsen insbesondere in Europa implizieren für die EZB einen erhöhten Handlungsdruck, noch mehr für die Bank of England, weitaus weniger für die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed). Für die EZB sind weitere zwei Zinsschritte um mindestens 0,50 Prozent im dritten Quartal gesetzt.
Der Druck auf die Bank of England ist tendenziell höher. Dagegen ergibt sich für die US-Notenbank erkennbar weniger Handlungsdruck. Seitens der Fed wurden Zinsschritte in Höhe von 0,50 Prozent im zweiten Halbjahr 2023 angedeutet. Mit diesen fortgesetzten Zinserhöhungen werden in den westlichen Ländern anders als im „Globalen Süden“ Belastungen der zinssensitiven Wirtschaftsbereiche einhergehen (u.a. Immobilienmärkte, Baubranche).
Fazit für die Rentenmärkte im zweiten Quartal 2023
Für die Rentenmärkte in Europa und den USA bieten sich im Zuge der voraussichtlichen Zinserhöhungen moderat höhere Renditen. Die Traktion der Rentenmärkte sollte in den USA und der Eurozone bei circa 50 Prozent bis  60 Prozent der Leitzinserhöhungen liegen. Das entspräche den Erfahrungswerten aus den bisher vorgenommenen Zinserhöhungen des aktuellen Zyklus.
Devisenmärkte: Ein Blick auf den Quartalsverlauf in Q2-2023
Stabilität des Euros und Schwäche des JPY An den Devisenmärkten bestimmten Erwartungen über die weitere Zinspolitik der Notenbanken zu großen Teilen das Geschehen. Aus diesem Grund war der japanische Yen der Verlierer. Aus diesen Gründen konnte der Euro sich gegenüber dem US-Dollar behaupten und das britische Pfund sogar gegenüber dem Euro an Boden gewinnen. Mit fundamentalen Bewertungen der Ökonomien und ihrer Attraktivität hatten diese Bewertungen bestenfalls am Rande zu tun.
Im zweiten Quartal 2023 konnte der Euro kurzzeitig seine Stärke bis über 1,1050 gegenüber dem US-Dollar ausbauen, um dann den Terraingewinn zu konsolidieren. Im Vergleich zum Ende des ersten Quartals hat sich gegenüber dem USD kaum eine Veränderung ergeben (siehe Tabelle 3). Gegenüber dem japanischen Yen gewann der EUR deutlich an Boden und markiert  derzeit die höchste Bewertung des Euros seit circa 15 Jahren. Gegenüber dem britischen Pfund und dem Schweizer Franken ergaben sich keine signifikanten Veränderungen.
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Fazit für die Devisenmärkte im zweiten Quartal 2023
Voraussichtlich bleibt das Thema Zinssensibilität an den Devisenmärkten im dritten Quartal 2023 beherrschend. Je mehr sich die Märkte dem Zinsgipfel nähern, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass fundamentale Themen an Bedeutung gewinnen. Geopolitische Veränderungen hätten gleichfalls das Potential, Neubewertungen zu forcieren.
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Geldanlagen im zweiten Quartal 2023 als ePaper lesen
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anlage-top · 11 months
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Bei Dividenden-Ausschüttungen steht für 2023 ein Rekordjahr bevor
Im Jahr 2023 können die Dividenden für den Anleger weiter stabile Einnahmen bieten. Für die Aktionäre und somit auch die Fondsanleger, können allein von den Unternehmen aus DAX, MDAX und SDAX Ausschüttungen in Höhe von 65 Mrd. Euro erwartet werden. Auch wenn Dividendenwerte nicht immun gegen Marktschwankungen sind, sind Dividenden deutlich stabiler als die zugrundeliegenden Unternehmensgewinne. Bei der aktuellen Wirtschaftslage bleiben Value- und somit auch Dividendenaktien in diesem Jahr spannend. Weitere Details zu den Vor- und Nachteilen einer Dividendenstrategie sollen im nachfolgenden Beitrag beleuchtet werden.
Die Aussichten für Dividenden im Jahr 2023 sind äußerst vielversprechend
Experten erwarten weltweit Dividendenausschüttungen in Höhe von bis zu 1,64 Billionen US-Dollar. Auch Deutschlands Konzerne zeigen sich so spendabel wie nie zuvor. Marktbeobachter schätzen, dass die 40 Unternehmen im DAX im laufenden Jahr insgesamt 55 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten werden, was einem Anstieg von neun Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2022 entspricht. Wenn man auch die Nebenwerte im M- und S-DAX berücksichtigt, beläuft sich die Gesamtsumme sogar auf stattliche 65 Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Potenzial und die Attraktivität von Dividendenausschüttungen für Anleger.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Dividenden gerade in schwierigen Marktphasen mit hoher Volatilität stabiler bleiben als die Gewinne von Unternehmen. Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten, zögern oft, ihre Dividenden zu kürzen, selbst wenn ihre Gewinne zurückgehen, da Investoren in der Regel sehr negativ auf solche Kürzungen reagieren. Es heißt also wieder umdenken: Blieben im vergangenen Jahrzehnt verlässliche Dividendenzahler weit hinter Wachstumsaktien zurück, pflügt die Zinswende nun den Kapitalmarkt um. Investoren besinnen sich wieder auf Substanz und harte Fakten, statt auf unsichere Gewinnversprechen zu bauen.
Schließlich kommt es unter dem Strich nicht nur auf die Rendite an, sondern auch auf Stabilität und Nachhaltigkeit: Die Ausschüttungen sollten also aus erzielten Gewinnen und nicht aus der Substanz oder Sondereffekten kommen. Auch die langfristigen Geschäftsperspektiven müssen natürlich solide sein, damit auch die langfristigen Dividendenaussichten stabil bleiben. Dies ist angesichts der Teuerung derzeit besonders wichtig, um zumindest einen Inflationsausgleich im Portfolio zu schaffen und im Idealfall noch einen Gewinn zu erzielen.
Dies scheint auf die meisten Dividendenzahler im ersten Quartal zuzutreffen
Weltweit erhöhten 95 Prozent der Unternehmen ihre Dividenden oder hielten sie zumindest konstant. Eine der wenigen Ausnahmen war der Bergbau-Sektor, welcher aufgrund niedriger Rohstoffpreise insgesamt niedrigere Ausschüttungen verzeichnet. Abgesehen davon gab es aber nur wenige negative Ausreißer. Am meisten zum Wachstum trugen im ersten Quartal Banken und Ölproduzenten bei. Doch auch Automobilhersteller haben ein starkes Ergebnis und hohe Sonderdividenden verzeichnet. Mercedes-Benz etwa verfügt über starke Preismacht. Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt unter dem Strich bei rund 13,5 Milliarden Euro. Damit können die Stuttgarter die erwartete Dividende von fünf Euro je Aktie problemlos zahlen.
Europäische Banken wiederum haben und werden fast schon zwangsläufig von den kräftigen Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank profitieren. Diese führen zu höheren Gewinnmargen bei den Geldhäusern, die teilweise ihr bestes Geschäftsjahr seit zehn Jahren erwarten und auf entsprechend hohe Ausschüttungen hoffen lassen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Dividenden langfristig einen signifikanten Einfluss auf die Performance von Aktienanlagen haben. Ein prominentes Beispiel ist der US-Starinvestor Warren Buffett, der seit Jahrzehnten erfolgreich auf die Kraft der Dividenden setzt. Neben Kursgewinnen profitiert Buffett regelmäßig von den Ausschüttungen der Unternehmen, in die er investiert.
Diese erfolgreiche Strategie greifen auch viele Dividendenfonds auf. Bei der Auswahl der passenden Unternehmen schauen Fondsmanager aber nicht allein auf die Höhe der Dividenden, sondern können auch andere Aspekte für die Aktienselektion berücksichtigen. Dazu gehört der Fokus auf einzelne Regionen oder Branchen sowie die Berücksichtigung von ESG-Kriterien - also Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).
Dividendenfonds investieren in eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen
Dadurch können Anleger ihr Risiko streuen und von einer breiten Palette von Unternehmen und Märkten profitieren. Eine diversifizierte Anlage kann das Risiko verringern und die Chancen auf eine stabile Rendite erhöhen. Dividenden erfüllen aber noch weitere wichtige Funktionen für Anleger. Einerseits dienen sie als kontinuierliche Einnahmen, ähnlich den Zinserträgen von Anleihen. Dies kann insbesondere für Anleger attraktiv sein, die regelmäßige Einkommensströme benötigen. Andererseits können Dividendenausschüttungen die Rendite im Depot stabilisieren, insbesondere wenn die Kurse, wie im vergangenen Jahr, stark fallen. Die regelmäßigen Zahlungen wirken dann wie ein Risikopuffer.
Viele Unternehmen, die regelmäßige Dividendenzahlungen leisten, sind etablierte Unternehmen mit nachhaltigem Geschäftsmodell. Diese Unternehmen haben in der Regel eine solide finanzielle Basis, eine starke Marktposition und eine nachhaltige Geschäftstätigkeit. Diese Merkmale können dazu beitragen, dass sie in Krisenzeiten widerstandsfähiger sind und besser auf Herausforderungen reagieren können. Die Zahlung einer Dividende hat dann sogar zusätzlich eine Signalwirkung an Investoren: Sie zeigt, dass das Unternehmen über genügend finanzielle Stärke und Vertrauen in seine Zukunftsaussichten verfügt, um Dividenden an die Aktionäre auszuschütten.
Dieses Vertrauen wird häufig von Anlegern zurückgezahlt, die in schwierigen Zeiten an den Ausschüttungskönigen festhalten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dividendenaktien nicht immun gegen Marktvolatilität sind und dass eine fundierte Bewertung der Unternehmen und ihrer finanziellen Gesundheit erforderlich ist. Ein diversifizierter Ansatz, der verschiedene Anlageklassen und Strategien berücksichtigt, ist in volatilen Marktphasen immer ratsam.
Fazit
Nach mehreren sehr guten Jahren für Wachstumsaktien, sind Value- und Dividendenaktien wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Rechnet man für das kommende Jahr mit einer schwachen Konjunktur, unverändert hohen Zinsen und vor allem nicht mit Zinssenkungen der Notenbanken, spricht vieles für ein solches Investment. Dividenden sind aber kein Modetrend, der nur kurzfristig in bestimmten Marktphasen interessant ist, sondern sollte in der Vermögensallokation generell eine Rolle spielen.
Es gilt aber darauf zu achten, dass die Ausschüttungen nicht aus der Substanz des Unternehmens gezahlt werden, sondern Gewinne auch für langfristig wichtige Investitionen verwendet werden. Hier müssen Anleger genau hinschauen und sich nicht von hohen Dividendenrenditen blenden lassen.
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Warum Nachhaltigkeit ein strategischer Erfolgsfaktor für Anleger ist
Eines der bestimmenden Themen unserer Zeit ist die Nachhaltigkeit. Auch wenn sich die Auswirkungen der Klimaveränderungen immer deutlicher zeigen, ging die Börsenbewertung der Nachhaltigkeitstitel im letzten Jahr erheblich zurück. Zinserhöhungen, Inflation, der Ukraine-Krieg, all dies führte zu einer schlechteren Entwicklung von Wachstumsunternehmen, zu denen auch viele der Unternehmen aus dem Bereich “Climate Tech” und “Clean Energy” zählen. Mit der Frage, ob ESG-Investitionen nun wieder interessant sein können, soll Thema des folgenden Beitrags sein.
Innovative und nachhaltige Wachstumsunternehmen leiden unter den Zinssteigerungen
Gerade innovative Wachstumsunternehmen hatten es aufgrund der steigenden Zinsen in diesem Jahr schwer – auch viele Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Treiber von Trends, wie der erneuerbaren Energie, haben sich in 2022 aber sogar verstärkt. Günstige Bewertungen und Unterstützung aus der Politik sollten hier zu einer überfälligen Erholung beitragen. Abseits des Themas Energieerzeugung gibt es aber noch weitere interessante Themenbereiche, die noch etwas unter dem Radar fliegen und gerade für langfristige Anleger relevant sind.
Wer „Nachhaltigkeit“ bei Google eingibt, erhält knapp 330 Millionen Ergebnisse und stößt dabei auch auf Hans Carl von Carlowitz. Das von ihm bereits 1713 postulierte Prinzip, nur so viele Bäume zu fällen, wie durch planmäßiges Aufforsten wieder nachwachsen können, ließ sich trotz seiner Einfachheit damals noch nicht so leicht auf die Wirtschaft übertragen. Fast 300 Jahre später hat das Thema mächtig Fahrt aufgenommen. Die steigende Nachfrage zeigt, dass viele Anleger nachhaltig investieren wollen, um zum einen von den Chancen zu profitieren und zum anderen mit ihrem Geld zu einer besseren Welt beizutragen.
Laut allgemeiner Definition ergänzen nachhaltige Geldanlagen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. Das führt zu unterschiedlichen Anlageprozessen, die den Einfluss von ESG-Kriterien (auf Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) einbeziehen. Daraus wiederum ergeben sich bestimmte Ausschlusskriterien, die den Wertvorstellungen des Investors oder internationalen Normen und Standards folgen. Ausschlussgründe für Unternehmen könnten etwa die Herstellung von Tabak, grobe Verletzung von Menschenrechten oder Verstöße gegen Arbeitsnormen sein.
Echte Nachhaltigkeitsstrategien sollen Mehrwert schaffen, für die Gesellschaft und für den Anleger
Viele Jahre hat dies auch gut funktioniert und der MSCI World Index konnte von seiner nachhaltigen Variante „outperformt“ werden. Damit war es Anfang 2022 aber vorbei: Inflation und Ukraine-Krieg schickten die Aktienmärkte auf Talfahrt und trafen einige ESG-Fonds besonders heftig. Viele als nachhaltig geltende Wachstumsunternehmen litten unter den gestiegenen Finanzierungskosten für Forschung oder Investitionen in neue Anlagen. Im Gegensatz dazu waren die lange als Klimasünder vernachlässigten Rohstoffe dank immer höherer Preise sehr gefragt. Die schwächere Kursentwicklung und das leicht abflauende Wachstum der Nachfrage wurden von einzelnen Beobachtern schon als Anfang vom Ende des Megatrends gesehen. Diese Stimmen sind ein Jahr später wieder verstummt.
Mit der Stabilisierung der Inflation setzte auch die Erholung der Kurse ein und selten war das Thema nachhaltige Energieerzeugung so präsent wie aktuell. Der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit von Russland und die Einhaltung von Klimazielen zwingt Staaten langfristig zu großen Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltigem Wirtschaften. Dies sollte die Erholung entsprechender Aktien noch befeuern.
Wie groß die Bedeutung der nachhaltigen Energieerzeugung künftig sein wird, zeigt der kürzlich vom US-Senat verabschiedete „US Inflation Reduction Act“. Die USA wollen mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die Energie- und Klimareform investieren – die größte Investition in saubere Energie in der Geschichte der USA auf Bundesebene. Für Anleger bedeutet dies eine ganze Reihe interessanter Anlagemöglichkeiten in zahlreichen Sektoren. Hier beginnen aber die ersten Herausforderungen für Anleger: Nur weil ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche tätig ist, heißt noch nicht, dass es eine gute Investition ist. Allein der Bereich der Energiewende umfasst eine Vielzahl von Branchen: von Energieeffizienz über intelligente Netze bis hin zu Elektrofahrzeugen und alternativen Transportmitteln. Hier gilt es im Einzelfall zu entscheiden und die aktuellen Bewertungen bei der Auswahl zu berücksichtigen.
Nachhaltigkeit ist aber natürlich noch viel mehr als nur erneuerbare Energie
Zu Unrecht übersehen werden häufig Bereiche wie Wasserversorgung und Abfallmanagement. Die zunehmende Urbanisierung sorgt hier für eine krisenunabhängige Nachfrage nach einem Ausbau der Infrastruktur. Insgesamt wird der weltweite Wasserverbrauch bis 2050 um rund 55 Prozent steigen. Auch aufgrund des stark steigenden Verbrauchs in der Industrie. Aber nicht nur neue Infrastruktur muss geschaffen, sondern in den Industrienationen auch ein Großteil der Anlagen erneuert werden. Die Verschwendung von Trinkwasser durch korrodierte Leitungen und andere Defekte erreicht in den USA jährlich etwa 8 Billionen Liter oder mehr als 15 Prozent des gesamten Trinkwasserverbrauchs. Investitionen sind hier dringend notwendig.
Unterschätzt werden auch die nachhaltigen Bestrebungen in Schwellenländern. Längst hat in den sogenannten „Emerging Markets“ ein Umdenken begonnen, was das Thema nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz betrifft. Dies liegt zum einen am Druck aus den Industrienationen, aber zum anderen an den Problemen, denen sich diese Länder schon jetzt stellen müssen: Die stark wachsende Bevölkerung führt beispielsweise dazu, dass bis 2050 die Hälfte der Menschheit in Asien leben wird. Schon jetzt fehlt es an fruchtbarem Ackerland, Trinkwasser und Rohstoffen. Die Politik steuert bereits dagegen: China und Indien haben ehrgeizige Pläne, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, die Energiewende voranzutreiben und in Umweltschutz sowie den Ausbau der Wasserversorgung zu investieren.
Zu beachten ist allerdings, dass in Schwellenländern zwar Ökologie eine immer wichtigere Rolle spielt, bei den Aspekten Soziales und Unternehmensführung (also die Bereiche „S“ und „G“ von „ESG“) noch großer Aufholbedarf herrscht. Gleichzeitig bietet sich damit aber auch ein großes Potential für weitreichende Verbesserungen: Aktive Fondsmanager und Fondsgesellschaften können ihre Mitbestimmungsrechte als Investoren nutzen, um auf ein nachhaltiges Management hinzuwirken.
Fazit
Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den vielfältigen Auswirkungen für die Märkte, scheinen nachhaltige Investments den Glanz der Vorjahre verloren zu haben. Anleger sollten sich von der zwischenzeitlichen Schwächephase aber nicht täuschen lassen. Das Umfeld für ESG-Investitionen ist, auch dank gewaltiger Ausgaben von Regierungen, attraktiv und die Zeit scheint reif für eine Erholung. Nachhaltigkeitsfonds sind daher nicht nur etwas für Weltverbesserer, sondern auch für Renditejäger!
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Bankenbeben - Politik und Notenbanken greifen mit schnellen Reaktionen ein und beruhigen damit die Finanzmärkte
In den letzten Wochen sorgt die aktuelle Bankenkrise für unschöne Erinnerungen an die Finanzkrise im Jahr 2008. Wieder kam es zu einer Zahlungsunfähigkeit einer US-Bank und zu Ansteckungseffekten, welche sich auch auf den europäischen Markt durchschlugen. Bei genauerem Hinsehen werden aber größere Unterschiede deutlich, die sich auch auf die direkten Folgen des „Bankenbebens“ auswirken. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? Wer ist betroffen? Wie reagierten Politik und Notenbanken? Und besteht noch die Gefahr einer Ausweitung?
Silicon Valley Bank (SVB) - die größte Bankenpleite seit der Finanzkrise
Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) Mitte März 2023 sorgte global für Aufregung und Verunsicherung. Schnell kamen Zweifel an der Stabilität des gesamten Bankensektors auf und die US-Regierung sowie die US-Notenbank Federal Reserve sahen sich zum Handeln genötigt. Auslöser für die Pleite der SVB waren aber nicht systemische Risiken im Bankensektor, sondern eine Mischung aus Managementfehlern und Besonderheiten im Kundenkreis. 90 Prozent der Kunden waren Unternehmen. Gerade Techunternehmen, Start-Ups und Kryptoprojekte hatten ihre Einlagen bei der Bank aus Kalifornien hinterlegt. Während des Tech-Booms stiegen diese Einlagen deutlich schneller als die Kreditvergabe.
Die eingesammelte Liquidität sollte daher angelegt werden – in vermeintlich sichere langlaufenden Staats- und Hypothekenanleihen (insbesondere der USA), die bereits auf hohen Kursen notierten. Diese sehr einseitige Strategie ging nur so lange gut, wie die US-Notenbank die Leitzinsen auf (niedrigem) Niveau hielt. Im letzten Jahr, mit Ukraine-Krieg und steigender Inflation, war es damit schnell vorbei: Am 17. März 2022 führte die Federal Reserve System (Fed) den ersten Zinsschritt durch und es folgten allein im letzten Jahr noch sechs weitere Leitzinserhöhungen. Die höheren Zinsen führten zu fallenden Anleihekursen, gerade bei den von der SVB bevorzugten Papieren mit langen Laufzeiten. Gleichzeitig führte das jähe Ende des Technologie-Booms dazu, dass die Kunden der Bank immer stärker auf ihre Einlagen zugreifen mussten.
Um die Auszahlungen an ihre Kunden durchführen zu können, sah sich die SVB gezwungen, ihre Anleihebestände mit hohen Verlusten zu verkaufen. Diese Verluste summierten sich bis kurz vor dem Kollaps auf etwa 1,8 Milliarden Dollar. Auch der Versuch die Bilanz mit einer Aktienplatzierung von 1,75 Milliarden Dollar zu stützen, war letztendlich zum Scheitern verurteilt. Der besondere Fokus auf die Technologiebranche und die verfehlte Anlagepolitik der „Silicon Valley Bank“ waren sicherlich außergewöhnliche Faktoren für das Scheitern, die so nicht repräsentativ für den gesamten Bankensektor sind.
Gerade kleinere Banken mit regionalem Fokus kamen aber unmittelbar nach der Pleitemeldung trotzdem unter Druck. Die in New York ansässige „Signature Bank“ musste nach einem Bankrun ihrer Kunden ebenfalls schließen. Das energische Eingreifen der Politik konnte dann aber eine weitere Kettenreaktion vermeiden. Die US-Regierung garantierte sämtlichen Kunden der betroffenen Banken ihre Einlagen zu hundert Prozent. Finanzministerin Janet Yellen versicherte der Öffentlichkeit wiederholt, dass das Bankensystem der Vereinigten Staaten solide sei und dass auch die Kundengelder nicht in Gefahr seien. Die US-Regierung habe „entschlossene und kraftvolle Maßnahmen ergriffen, um das öffentliche Vertrauen in unser Bankensystem zu stabilisieren und zu stärken“.
Finanzmärkte beruhigen sich durch die schnellen Maßnahmen der Politik und Notenbanken
Tatsächlich beruhigte sich zunächst die Situation und auch die Aktienmärkte belohnten die Bemühungen mit einer Kurserholung. Bis dann neue Gewitterwolken über der Schweiz aufzogen. Die 167 Jahre alte Credit Suisse stand kurz vor dem Zusammenbruch und war auf schnelle Hilfe angewiesen. Diese kam in Form einer Zwangsfusion mit der UBS, die mit sehr umfassenden Garantien der Schweizer Regierung verknüpft wurde. Entstanden ist damit eine Bank, deren Bilanzsumme mehr als doppelt so groß ist wie die Wirtschaftsleistung der Schweiz.
Der Niedergang einer der 30 größten Banken der Welt kam aber nicht plötzlich über Nacht. Sie ist auch nicht eine direkte Folge der aktuellen Krise. Stattdessen litt die Credit Suisse unter einem jahrelangen Vertrauensverlust bei ihren Kunden, der durch Fehlentscheidungen des Managements immer weiter verstärkt wurde. Das Jahr 2022 wurde mit dem höchsten Verlust seit der Finanzkrise abgeschlossen. Der Aktienkurs fiel im Vergleich zum Hoch im Jahr 2021 um fast 80 Prozent. Anfang des Jahres musste dann die Bank einräumen, dass Kunden innerhalb weniger Wochen ein Drittel der gesamten Einlagen, 110 Milliarden Franken, abgehoben hatten. Auch einige Großbanken beschränkten ihr Geschäft mit der Credit Suisse.
In dieser schwierigen Situation wirkte eine Aussage des Aufsichtsratschefs der Schweizerischen National Bank (SNB) wie ein Brandbeschleuniger: Dieser sagte in einem Bloomberg-Interview, dass die SNB nicht bereit wäre, zur Not frisches Kapital nachzuschießen. Der Aktienkurs brach in der Folge ein und Kunden zogen panisch ihre Gelder ab. Am Ende konnten auch Liquiditätshilfen durch die Schweizer Notenbank das Ende der zweitgrößten Schweizer Bank nicht mehr verhindern.
Zentralbanken und Regierungen haben aus Finanzkrise 2008 entscheidende Lehren gezogen
Mit Blick auf einige Parallelen zur Finanzkrise in 2008 stellt sich natürlich die Frage, ob eine Ausweitung der Krise wahrscheinlich ist oder es vielleicht doch einige entscheidende Unterschiede gibt. Hier ist zunächst festzustellen, dass die Regierungen und Notenbanken aus den letzten Krisen entscheidende Lehren gezogen haben. Dies wird schon bei der Pleite der SVB in den USA deutlich. Anders als bei Lehman Brothers wurden hier die Einlagen innerhalb weniger Stunden von der Regierung garantiert. Die US-Notenbank Fed sowie fünf weitere Zentralbanken verkündeten ein Programm, mit dem die Liquidität im Bankensektor erhöht werden soll, um die Spannungen im globalen Finanzsystem zu lindern.
Erklärtes Ziel ist es, das Vertrauen aller Marktteilnehmer wiederherzustellen. Ein Ziel, das in der Finanzkrise nicht erreicht wurde. Im Vergleich zur Situation vor 15 Jahren ist gerade der europäische Bankensektor auch deutlich krisenfester geworden. Die strengere Regulierung zwingt Banken zu höheren Kapitalpolstern. Heute verfügen Finanzinstitute in Europa über Eigenkapitalquoten von etwa 16 Prozent statt 8 Prozent in 2008. Nun gilt es für die Bankenaufsicht und Notenbanken, die Kreditvergabe genau im Blick zu haben und entsprechend entgegenzuwirken, wenn es hier zu einem merklichen Rückgang kommt.
Fazit Die Aufgabe der Zentralbanken in den USA und Europa ist damit nicht einfacher geworden. Der schwierige Balance-Akt – die Inflation zu bekämpfen, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu treiben – erfordert viel Fingerspitzengefühl. Ein schwächelnder Bankensektor ist hier alles andere als hilfreich. Ein Lichtblick für Anleger ist allerdings, dass mit den Ereignissen der letzten Wochen auch eine moderatere Zinspolitik der Federal Reserve System (Fed) und Europäischen Zentralbank (EZB) wahrscheinlicher geworden ist. Zinsen könnten also nicht mehr so stark erhöht werden, wie noch zuletzt befürchtet und auch rascher wieder abgesenkt werden. Eine gute Nachricht für Aktien und Anleihen, die auch schon an den Börsen abzulesen ist. Bleibt das Krisenmanagement der Notenbanken und Politik weiterhin so konsequent, sollte damit auch das „Bankenbeben“ bald hinter uns liegen.
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Geldanlagen im 1. Quartal 2023 – Die Schwellenländer sorgen zum Jahresstart 2023 für Antrieb der Weltwirtschaft Ab wann wird von der Krankenkasse das Krankengeld gezahlt Bestehende Grundschuld ist für ein neues Darlehen nutzbar
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Geldanlagen im 1. Quartal 2023 - Die Schwellenländer sorgen zum Jahresstart 2023 für Antrieb der Weltwirtschaft
Das erste Quartal 2023 wurde von grundsätzlich positiven konjunkturellen Entwicklungen in der Weltwirtschaft geprägt. Auf globaler Ebene nahmen so weitgehend die Sentiment Indikatoren zu, die BIP-Prognosen wurden überwiegend positiv angepasst und die Inflationsdaten gaben im Verlauf des ersten Quartals nach. Die Zentralbanken der westlichen Hemisphäre mit Ausnahme Japans setzten ihren Aufholprozess in der Zins- und Geldpolitik fort und die Aktienmärkte waren bis Mitte März im Quartalsverlauf stabil oder freundlich.
Mit dem Scheitern der Silicon Valley Bank, der Signature Bank, den Problemen der First Republic Bank als auch der Credit Suisse Group reagierten Aktienmärkte ab Mitte März mit Rückgängen, die in Europa ausgeprägter als in den USA waren. Anders als in der Lehman-Krise agierten die Behörden in den USA als auch die Schweizer Nationalbank von Anfang an mit markanten Stabilisierungsmaßnahmen, um Dominoeffekte im Finanzsektor zu unterbinden. Laut Europäischer Zentralbank (EZB) und europäischen Aufsichtsbehörden seien in der Eurozone keine Bankenprobleme gegeben.
Die Ausgangslage im Finanzsektor ist qualitativ anders als 2008/2009
Nach der Lehman-Krise wurden sowohl die Eigenkapital- als auch die Liquiditätsanforderungen seitens der Gesetzgeber und Aufsichten deutlich erhöht. Behörden zeigen eine aktuell erhöhte Reagibilität in dem Ansatz der Abschirmung anders als 2008/2009. Inwieweit es weitere Probleme im Finanzsektor geben wird, lässt sich mangels Bilanztransparenz für Marktteilnehmer (anders für Aufsicht und Zentralbanken) nicht voraussagen. Für die westliche Hemisphäre ergeben sich anders als in den aufstrebenden Ländern, die keine vergleichbaren Inflations- und Zinsprobleme haben (China Raum für Zinssenkungen), Verunsicherungen und verschärfte Kreditanforderungen, die sich tendenziell bremsend auf die gesamtwirtschaftliche Lage auswirken können.
Politisch setzte sich im Verlauf des ersten Quartals 2023 die zunehmende Teilung der Welt fort. Westlich orientierte Länder verstärkten das Sanktionsregime gegenüber Russland. In der EU wurde im Februar das zehnte Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet. Die G20 Veranstaltung zerfällt zusehends in ein G13 und G7 Format. Die nicht westliche Welt (circa 66 Prozent der Weltwirtschaft, Basis Kaufkraftparität), die bisher nicht an Sanktionen teilnimmt, erfreut sich in der Folge wegen besserer Versorgungssicherheit und geringerer Preise vergleichsweise attraktiver Wirtschafts- und Investitionsbedingungen.
Die Weltwirtschaft war im 1. Quartal 2023 von leicht verstärkter positiver Dynamik geprägt. So erhöhte der Internationale Währungsfonds im Januar 2023 im World Economic Outlook die im Oktober 2022 auf 2,7 Prozent reduzierte BIP-Prognose für die Weltwirtschaft per 2023 auf 2,9 Prozent. Dagegen wurde die BIP Prognose per 2024 geringfügig von 3,2 Prozent auf 3,1 Prozent reduziert. Die Divergenz in der BIP Entwicklung zwischen den etablierten Industrienationen und den aufstrebenden Ländern nimmt zu Lasten der Industrienationen zu. So liegt die BIP-Prognose für die Industrienationen per 2023 bei 1,2 Prozent (USA 1,4 Prozent, Eurozone 0,7 Prozent), während die Prognose für die aufstrebenden Länder bei 4,0 Prozent liegt (China 5,2 Prozent, Indien 6,1 Prozent).
Russland wurde vom IWF deutlich heraufgestuft. 2023 wurde die BIP-Prognose von -2,3 Prozent um 2,6 Prozent auf 0,3 Prozent revidiert (Deutschland 0,1 Prozent). Für 2024 liegt die IWF-Prognose für den Westen bei 1,4 Prozent, für die aufstrebenden Länder bei 4,2 Prozent. An den Daten zeigt sich, dass der Anteil der westlichen Industrienationen an der Weltwirtschaft weiter rückläufig ist und sein wird. Diese Veränderung der wirtschaftlich- und finanziellen Machtachse spiegelt sich in einem stärkeren politischen Selbstbewusstsein des so genannten „Globalen Südens“.
Die leicht positiv veränderte globale BIP-Prognose war verbunden mit vermindertem Preisdruck. So sank der CRB-Rohstoffpreisindex im ersten Quartal 2023 von 298 auf 279 Punkte und markierte das tiefste Niveau seit Februar 2022. Die Themen Versorgungssicherheit mit Energie und Rohstoffen als auch deren Preise belasteten tendenziell weniger. Das Situationsmanagement insbesondere in Europa war und ist zunächst erfolgreich. Damit sanken die von außen auf die Wirtschaftsräume wirkenden Inflationseinflüsse. Dagegen steigt über die aktuellen Lohnforderungen potentiell der innere Inflationsdruck.
Die Öffnung Chinas mit dem Ausstieg aus der Corona-Politik lieferte einen positiven Impuls für die Wirtschaftsaussichten Chinas und der Weltwirtschaft auch im Hinblick auf potentiell verringerte Lieferkettenprobleme und damit diesbezüglich verringerten Inflationsdrucks. Der IWF setzte die BIP-Prognose Chinas um 0,8 Prozent per 2023 auf 5,2 Prozent in die Höhe. Goldman Sachs erhöhte im März 2023 die BIP-Prognose per 2023 auf 6,0 Prozent. Die Finanzmärkte reagierten im 1. Quartal 2023 in einer grundsätzlichen Betrachtung bis Mitte März mit geringerer Risikowahrnehmung. In der Folge legte der deutsche Aktienindex DAX von 14.006 Punkten am 30. Dezember 2022 in der Spitze mehr als 15.638 Punkte (7. März 2023) zu. Als Konsequenz der US-Regionalbankenprobleme und der Entwicklung um Credit Suisse kam es zu einem Abverkauf auf 14.768 Zähler (Stand 17. März 2023).
Zinserhöhungen setzten sich im 1. Quartal 2023 fort. Die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) verringerte die Höhe der Zinsanpassungen auf 0,25 Prozent. Der Leitzins der Federal Reserve liegt aktuell in der Bandbreite bei 4,50 Prozent - 4,75 Prozent. Die EZB hielt dagegen an Zinsschritten um 0,50 Prozent fest. Der Leitzins der EZB steht aktuell bei 3,50 Prozent. Beide Zentralbanken signalisierten eine Fortsetzung der Zinserhöhungspolitik. Im Hinblick auf das US-Regionalbankenproblem ergibt sich bei beiden Zentralbanken eine verstärkte Bereitschaft, datenabhängiger vorzugehen. Das deutet in der Tendenz einen milderen Ansatz in der Zins- und Geldpolitik an, was Folgen für die Kapitalmärkte mit sich brachte. Am Kapitalmarkt ergeben sich zum Quartalsende bedingt durch die Querelen im US-Regionalbankensektor und bei Credit Suisse Neubewertungen. 10-jährige Bundesanleihen beendeten das vierte Quartal 2022 bei einer Rendite von 2,50 Prozent.
In der Spitze wurde ein Renditehoch im 1. Quartal 2023 bei 2,77 Prozent markiert (3. März 2023). Aktuell (Stand 17. März) stellt sich die Rendite auf 2,11 Prozent. 10-jährige US-Staatsanleihen hatten einen ähnlichen Verlauf. Die Rendite lag per Ende des vierten Quartals 2022 bei 3,90 Prozent. Das Renditehoch des 1. Quartals wurde am 2. März bei 4,07 Prozent erreicht. In der Folge ergab sich ein Rückgang auf 3,44 Prozent (Stand 17. März 2023). Der Euro hat sich gegenüber dem USD im ersten Quartal 2023 in einer Bandbreite zwischen 1,0517 (16. März 2023) und 1,1022 bewegt (Stand 17. März 2023 1,0665) und damit die Erholung/Stabilisierung seit den Tiefstkursen bei 0,95 per September 2022 fortgesetzt.
Westeuropa stabilisiert sich, ist aber strukturell im Nachteil
Mangels autarker Rohstoffversorgung, im internationalen Vergleich höherer Energiepreise und den Anfechtungen durch das nicht WTO-konforme US-IRA-Programm, das zum Ziel hat, die USA zu Lasten dritter Länder zu reindustrialisieren, war und ist Europa von der Krise am stärksten betroffen. Das Thema Versorgungssicherheit konnte für den Winter 2022/2023 erfolgreich, wenn auch teuer beordnet werden. Das 200 Mrd. EUR-Programm der Bundesregierung, das bis Mitte 2024 eine Abschirmung der privaten Haushalte und der Unternehmen von überbordenden Energiepreisen vorsieht, wirkte und wirkt entspannend.
Die Stimmungslage hellte sich in Deutschland und in Europa weiter auf. So stiegen der IFO-Index von 88,6 auf 91,1 Punkte, der ZEW-Index von -23,30 auf +28,10 Punkte in Deutschland als auch der Economic Sentiment Index der Eurozone von 95,8 auf 99,7 Punkte.
Die Verbraucherpreisinflation der Eurozone erklomm in der Eurozone mit 10,6 Prozent per Oktober 2022 das höchste Niveau in der Historie. Im Berichtsmonat Februar kam es zu einem Rückgang auf 8,5 Prozent (USA 6,0 Prozent, China 1,0 Prozent). Die Erzeugerpreise definierten per August 2022 mit 43,3 Prozent einen Rekordwert. Seitdem entspannte sich das Niveau auf 15,0 Prozent (USA 4,6 Prozent, China -1,4 Prozent) per Berichtsmonat Februar. Die Preisdaten belegen trotz der Rückgänge einen komparativen Nachteil des Standorts Europa.
In den USA läuft die Konjunktur unterproportional
Anders als in Europa stand und steht die US-Versorgungssicherheit nicht infrage, ebenso ist insbesondere Energie deutlich günstiger als in Europa. So zahlt Europa circa den fünffachen Gaspreis im Vergleich zu den USA. Diese beiden Attribute wirken sich für die US-Wirtschaft stabilisierend und in der Standortdebatte positiv aus. In den letzten Monaten haben sich große europäische Unternehmen entschieden, den Investitionsstandort Europa zu meiden und sich Richtung USA zu orientieren. Dazu gehören zum Beispiel BMW und Bayer.
Mit massiven Wirtschaftspaketen sind die USA bemüht, einerseits die Klimawende voranzutreiben und andererseits auch mit den Mitteln unzulässiger Subventionen sich zu Lasten Europas und Taiwans zu reindustrialisieren. Nachdem es in den ersten beiden Quartalen 2022 in Folge zu Rückgängen der Wirtschaftsleistung kam, lieferte das dritte und das vierte Quartal 2022 eine Wende mit einem auf das Jahr hochgerechneten Wachstum in Höhe von 2,7 Prozent für das vierte Quartal 2022. Der US-Arbeitsmarkt ist weiterhin stark.
Der Composite Einkaufsmanagerindex von S&P (Gesamtwirtschaft) erholte sich von 46,4 auf 50,2 Punkte. Der US- Einzelhandel sendet leichte Schwächesignale. In dieser nicht inflationsbereinigten Datenreihe (CPI 6,0 Prozent) kam es zuletzt im Jahresvergleich mit 5,4 Prozent zu dem geringsten Anstieg seit Februar 2021. Der Hypothekenmarktindex von MBA bewegt sich auf den tiefsten Niveaus seit 1997.  In der Industrieproduktion kam es per Februar 2023 im Jahresvergleich mit -0,25 Prozent zu dem schlechtesten Ergebnis seit Februar 2021. An der Preisfront setzte sich im ersten Quartal 2023 bei Verbraucherpreisen (6,0 Prozent), bei Importpreisen (-1,1 Prozent) und bei Erzeugerpreisen (4,6 Prozent) die Entspannung fort.
Die US-Notenbank blieb ihrem Stabilitätskurs treu. Sie senkte zuletzt aber den Zinsschritt von 0,50 Prozent auf 0,25 Prozent (aktueller Stand 17. März 4,50 Prozent - 4,75 Prozent). Im Offenmarktausschuss der Federal Reserve hatte das Thema Preisstabilität zuletzt Vorrang vor dem Aspekt der Konjunkturstabilität. Hinsichtlich des Ungemachs bezüglich der US-Regionalbankenthematik und auch teilweise stärkerer sektoraler Schwäche (Einzelhandel, Industrie, Immobilien) besteht die Möglichkeit einer Neuausrichtung.
Schwellenländer: China setzt positive Konjunkturakzente
Die Dynamikgewinne der Weltwirtschaft sind mit China verbunden. Bei einem Anteil von circa 19 Prozent an der Weltwirtschaft (Basis Kaufkraftparität) wirkt sich der Lastwechsel von 3 Prozent Wachstum per 2022 auf mehr als 5 Prozent BIP-Wachstum per 2023 belebend aus. Diese Wirkung ist insbesondere im asiatischen Raum ausgeprägter als in der Weltwirtschaft, denn das größte Freihandelsabkommen RCEP wirkt sich vornehmlich regional aus. Aber auch der Rest der Schwellenländer profitiert von der veränderten Lage in der Weltwirtschaft durch die Ukraine-Krise wegen verbesserter Investitionsbedingungen gegenüber Europa im relativen Vergleich, weil sie überwiegend nicht am westlichen Sanktionsregime teilnehmen.
Gleichzeitig setzt sich die Initiative weiter durch, sich stärker von westlichen politischen Einflüssen zu befreien. Asien zeigt sich insbesondere widerstandsfähig und profitiert aus der geopolitischen und geowirtschaftlichen Konstellation. Die Öffnung Chinas verleiht der asiatischen Region, aber auch der Weltwirtschaft frische Impulse. Grundsätzlich zeigte und zeigen der Sektor der aufstrebenden Länder und der Schwellenländer auch im ersten Quartal 2023 anders als in früheren Krisen eine sehr hohe Widerstandskraft und Stabilität.
Märkte: Versorgungslage, Inflation, Zinspolitik und Geopolitik bleiben bestimmend
Im ersten Quartal 2023 dominierte bis Mitte März moderate Risikobereitschaft vor dem Hintergrund einer global stabilisierten Versorgungslage, der Rückgänge des Inflationsanstiegs, einer weniger aggressiven Zinspolitik seitens der Zentralbanken (Höhe der Zinsschritte) bei weiterer Fokussierung auf Preisstabilität. Geopolitik blieb und bleibt ein ernst zu nehmendes Thema. Festzustellen war und ist ein Gewöhnungsmodus bezüglich des Ukraine-Konflikts. Die US-Regionalbankenproblematik als auch das Credit Suisse Thema werfen zum Ende des Quartals Schatten auf das zweite Quartal 2023.
So verloren Aktienmärkte wesentliche Teile des Terraingewinns des ersten Quartals 2023 (DAX, EUROSTOXX). An den Rentenmärkten kam es nach Renditespitzen zu Rückgängen um circa 0,60Prozent in Europa und den USA. Der EUR behauptete die Terraingewinne der letzten Monate. Edelmetalle profitierten im März von den Renditerückgängen am Kapitalmarkt als auch ermäßigten Zinserwartungen seitens des Marktes insbesondere gegenüber der US-Notenbank im Rahmen der Nervosität bezüglich der Stabilität des Finanzsektors. Energiepreise bewegten sich auf ermäßigten und moderaten Niveaus.
Internationale Strukturveränderungen
Die internationale gesetzesbasierte Ordnung hat auch im ersten Quartal 2023 weiter Schaden genommen. Die gesetzesbasierte Ordnung ist elementarste Grundlage des globalen Wirtschaftsverkehrs als auch der internationalen Politik. Das durch den Westen und seine unilateralen Maßnahmen erodierte Vertrauen in das seit 1944 (Bretton Woods) westlich dominierte System führt zu neuen nicht westlich dominierten Strukturen (u.a. BRICS-Staaten Erweiterung). Die daraus mittel- und langfristigen Folgen werden nicht nur konjunkturell markant sein. Neue Strukturen werden sich in der Politik, der Finanz- als auch in der Realwirtschaft aus dieser Situation heraus etablieren. Diese Veränderungen werden die Charakteristika einer multilateralen Ordnung sein, die zu Lasten der jetzt dominanten Ordnung gehen.
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Anlagekommentar März 2023 - Die Krise der US-Regionalbanken sorgt für Nervosität im Bankensektor
Mit dem Zusammenbruch der beiden amerikanischen Geldinstitute Silicon Valley Bank und der Signature Bank fand die Krise im Bankensektor ihren vorläufigen Höhepunkt. Beide Banken waren durch den stark zunehmenden Abfluss von Kundengeldern gezwungen, ihre Anleiheportfolios zu veräußern und mussten dadurch massive Buchverluste  realisieren. In der Folge erlitten vor allem Banken mit Bilanzsummen unter einer Billionen US-Dollar deutliche Kursverluste. Auch in Europa gab es eine Schieflage im Bankensektor. Die renommierte Schweizer Credit Suisse Bank geriet in Schwierigkeiten, was zum Ende des Monats in der Zwangsübernahme durch die UBS Bank und einem Totalverlust von rund 17 Mrd. US-Dollar Nachranganleihen der Credit Suisse gipfelte.
Dies hatte auch Folgen beim weltweiten Bankenindex MSCI World Banks im März 2023, was zu einem Ergebnis von -12,2 Prozent führte. Da die Zentralbanken und die Behörden jedoch schnell reagierten, konnten Ansteckungseffekte und ein genereller Vertrauensverlust in das Bankensystem vermieden werden. Sowohl die amerikanische Fed als auch die Schweizer Nationalbank SNB kündigten umgehend Maßnahmen an, um die Liquidität der Banken zu sichern.
Entwicklung der Anlagemärkte im März 2023
Die globalen Aktien konnten, getragen von Wachstumswerten, im März um +2,8 Prozent zulegen. Dabei konnten sich amerikanische Werte nach zwei Monaten "Flaute" wieder deutlich besser als die europäische Werte entwickeln. So legte der marktbreite S&P 500 Index um +3,5 Prozent zu, während der Stoxx Europe 50 Index nur auf +1,8 Prozent kam und der Stoxx Europe 600 Index zum Monatsende sogar um -0,7 Prozent leichter notierte. Beim amerikanischen technologieorientieren NASDAQ 100 Index ging es mit +9,5 Prozent steil nach oben, wogegen der Dow Jones Industrial Average Index nur einen Zuwachs von 1,9 Prozent schaffte.
Bei den europäischen Werten konnte der deutsche DAX Index mit +1,7 Prozent noch ein ansprechendes Ergebnis erzielen. Der französische CAC 40 Index schaffte noch + 0,7 Prozent, der niederländische  AEX-Index noch +0,4 Prozent. Bei den anderen europäischen Indizes wie dem spanischen IBEX 35 Index ging es mit -1,7 Prozent und den britischen FTSE 100 Index sogar mit -3,1 Prozent nach unten.
In Asien blieb Chinas Shanghai Composite Index mit -0,2 Prozent fast unverändert, obwohl sich die Erholung nun auch in den Fundamentaldaten stärker niederschlug. Dagegen konnte sich der japanische NIKKEI 225 Index um +2,2 Prozent steigern, wurde aber von Hang Seng Index mit +3,1 Prozent übertroffen. Beim weltweiten MSCI World Index spiegelten sich diese großen Marktschwankungen wieder, denn er kam auch nur auf einen leichten Zuwachs von 0,4 Prozent.
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An den Rentenmärkten konnten sich die globalen Investmentgrade-Anleihen um +3,2 Prozent verbessern, wobei sich die rückläufigen Zinsen im mittleren und langen Laufzeitenbereich wesentlich dafür verantwortlich zeigten. So fielen die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen deutlich um 45 Basispunkte auf 3,47 Prozent zurück und die deutschen Pendants rentierten Ende März 0,36 Prozent niedriger bei 2,29 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die SNB lieferten einen großen Zinsschritt, die US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) und die Bank of England hoben den Leitzins um 0,25 Prozent an. Angesichts der Inflationsentwicklung hatten die meisten Marktteilnehmer mit einem solchen Verhalten gerechnet. Zwar ließen die Inflationsraten langsam nach, wobei der Rückgang aber vor allem von den Energie- und Nahrungsmittelpreisen getragen wurde. Die Kernraten, welche den Preisanstieg ohne diese beiden Komponenten messen, sanken dagegen nur geringfügig, bzw. stiegen sogar auf neue Höchststände an.
Kurse rauf und runter - Gibt es zukünftig eine Stop-and-Go Wirtschaft?
An den Anlagemärkten herrscht aktuell ein Trend: Von der Krise in den Boom und direkt zurück in die Krise. So waren die letzten Jahre von vielen wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Experten befürchteten, dass wir in eine Art „Stop-and-Go Wirtschaft“ geraten könnten, wenn die Politik bei ihrem aktuellen Kurs bleibt. So vergleichen die Experten die aktuelle Marktsituation mit dem Straßenverkehr: „Jeder Pendler kennt wahrscheinlich den Stop-and-Go-Verkehr. Diese nervenaufreibende Form der Fortbewegung lässt sich auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung übertragen“, so die Schlussfolgerung.
So sind die letzten drei Jahre von großen Veränderungen geprägt gewesen. Zuerst habe das Coronavirus das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben zum Erliegen gebracht. Ein Stillstand, der zu erheblichen Anpassungen in der gesamten Wirtschaft geführt habe. Die Folgen waren: Kurzfristige Entlassungen, vor allem in den USA, Stornierungen von Aufträgen und Anpassungen der Produktionskapazitäten. Zwar hätten einige Branchen von der Abschottung profitiert, insgesamt sei die Wirtschaft jedoch hart getroffen worden. „Eine Vollbremsung auf der linken Spur sozusagen“, meinen die Fachleute.
So haben die Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken dann zu einem Nachfrageschub geführt, der die Lagerbestände der Produzenten und Händler schnell geleert habe. Diese wiederum hätten versucht, ihre Produktion rasch hochzufahren und ihre Lager zu füllen. Übertragen auf den Straßenverkehr, könnte man das als Kickdown beim Auto fahren bezeichnen. Diesen Boom könne man zum Beispiel an den Frachtraten für Container erkennen, denn diese hätten sich innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches erholt. Gleichzeitig hätten einige Regionen, wie zum Beispiel China, weiterhin mit coronabedingten Fabrikschließungen zu kämpfen gehabt. Dies führte in der Folge zu stark gestiegenen Preisen und massiven Verzögerungen in den Lieferketten .
Diese logistischen Engpässe führten wiederum zu massiven Lieferverzögerungen. So kam es dazu, dass manch ein in Asien produzierter Weihnachtsschmuck erst zu Ostern bei der Kundschaft eintraf. Für die Wirtschaft gab es aber kaum Zeit sich mal zu erholen, bevor der nächste Schock folgte: Der Angriff von Russland auf die Ukraine. Dieser Krieg sorgte durch die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen zu stark steigenden Rohstoffpreisen und löste auf der anderen Seite einen Paradigmenwechsel bei den Zentralbanken aus. Die Zentralbanken haben dann Zinsen stark erhöht, was vor allem in Europa zu Konjunktursorgen geführt habe.
Im gleichen Zuge ist jedoch die allgemeine Nachfrage wieder gesunken, was den Unternehmen große Kopfschmerzen bereitet habe. Für die Unternehmen gilt in solche Phasen auch erstmal, dass weniger investiert wird. Unternehmer seien aktuell auch in ihren Geschäftsberichten vorsichtig, da Lagerbestände noch korrigiert werden müssten und es noch wenig Informationen über die Nachfrage in den nächsten Monaten gebe. Beispielsweise sitzen viele Modehändler aktuell auf hohen Lagerbeständen, während Autokäufer durch Materialengpässe lange auf einen Neuwagen warten müssten.
Wenn sich die Schätzungen eines deutlichen Konjunkturrückgangs in diesem Jahr bewahrheiten, glauben Experten, dass auch dieses Mal die Politik schnell den Fuß von der Bremse nehmen werde und das Gaspedal wieder durchdrücken würde: Das hätte weitreichende Konsequenzen für die Wirtschafts- und Kapitalmarktakteure.
Solche kurzfristigen und heftigen Schwankungen der Wirtschaft würden wahrscheinlich weiter anhalten, vermuten Experten. Die Zeiten längerfristiger Zyklen seien vorbei. Die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit würden auch mittelfristig nur zu ruckartigen Fortschritten führen. So gilt daher das Motto des Autofahrers im Stau auch für alle Kapitalmarktteilnehmer: Ruhe bewahren!
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Am wahrscheinlichsten ist eine Entwicklung mit einer im historischen Vergleich eher milden Rezession, d.h. die Arbeitslosenraten werden um 1 bis 1,5 Prozent in Europa und den USA ansteigen. Aber auch die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, werden weiterhin die wesentlichen Herausforderungen bleiben.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
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wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
Zinsen (Festgeld, Sparbuch): monatliche Durchschnittswerte der Dt. Bundesbank aus Meldungen deutscher Kreditinstitute
Inflation: monatliche Zahlen des Statistischen Bundesamts
Goldpreis: offizieller Feinunzen-Preis/London
Bereich “Kurse rauf und runter - Gibt es zukünftig eine Stop-and-Go Wirtschaft?“ von MainFirst GmbH
Anlagekommentar März 2023 als ePaper lesen
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Die Erholung Chinas nach dem Ende der Lockdown-Politik beflügelt Aktienmärkte in Asien
Für die Schwellenländeraktien und insbesondere Asien war 2022 erneut ein schwieriges Börsenjahr. Gegenwind gab es für die Region aus zahlreichen Richtungen: Eine sich stark verlangsamende Weltwirtschaft, politische Risiken und Chinas Null-COVID-Politik. Das Ende der Lockdown-Politik im Dezember und ungestörte Lieferketten sollten Treibstoff für eine Erholung der chinesischen Nachfrage liefern, sobald die Infektionswelle überwunden ist. Das wäre nicht nur für China, sondern auch für alle wichtigen Handelspartner in der Region von Vorteil. Im folgenden Beitrag soll dieses Thema näher erläutert werden.
Asiatische Kapitalmärkte leiden unter der chinesischen Lockdown-Politik
Hohe Kapitalabflüsse in sichere Häfen haben die Bewertungen etwa in Südkorea, Taiwan und China 2022 deutlich fallen lassen, am koreanischen Aktienmarkt um bis zu 30 Prozent. Ein Trend, der sich zum Teil bereits wieder umgekehrt hat. Insbesondere diese gebeutelten Märkte hoffen bei einer Verbesserung des makroökonomischen Umfelds und der Anlegerstimmung auf ein Comeback.
Wichtigster Treiber für den neuen Asien-Optimismus war sicherlich die Beendigung der Zero-Covid-Strategie in China. Die plötzliche Quarantäne ganzer Millionenmetropolen und die immer wiederkehrende Schließung von Produktionsstätten gehören seit Dezember der Vergangenheit an – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Dabei sollten aber nicht die negativen Folgen ausgeblendet werden: So gingen zum Jahresanfang die Infektionszahlen im „Reich der Mitte“ schlagartig nach oben. In einzelnen Provinzen lag die Covid-Infektionsrate bei fast 90 Prozent und es kamen in kürzester Zeit zehntausende Menschen ums Leben.
Das chinesische Neujahrsfest am 10. Februar, der wichtigste traditionelle Feiertag des Landes, wurde zuletzt wieder zu einem Superspreader-Event. Statt mehreren kleinen Wellen trifft China also gerade eine einzige große Welle, die allerdings auch schneller wieder überstanden sein wird. Laut chinesischem Horoskop ist 2023 ein „Jahr des Hasen“. Diese Jahre werden traditionell mit Glück, Frieden und Erfolg verbunden. Die Aktienmärkte scheinen dies auch bereits widerzuspiegeln. Seit Jahresanfang legten chinesische Indizes zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent zu. Hier spielt aber nicht nur die Erholung von Corona, sondern auch längerfristige Trends eine wichtige Rolle.
Bei vielen Technologien, die im Mittelpunkt des Übergangs zu einer nachhaltigen Energiegewinnung und Mobilität stehen, sind chinesische Unternehmen führend. Dazu gehören beispielsweise E-Autos, Batterien und Solarzellen. Diese Unternehmen sowie Zulieferer und Rohstoff-Förderer stehen bei Investoren entsprechend hoch im Kurs und könnten auch in der Zukunft ihre Vorreiterrolle verteidigen. Gerade hier wird auch das Handeln der Regierung in Peking entscheidend sein. Während in den letzten Jahren ein sehr strenger Regulierungs-Kurs gegen Technologieunternehmen geführt wurde, hat Staatspräsident Xi Jinping die Zügel zuletzt wieder etwas gelockert – zur Freude der Aktionäre.
Die Zukunft Chinas kann nie ohne eine Betrachtung der Politik erfolgen
Auch die größten Unsicherheiten für Anleger erwachsen nicht aus volkswirtschaftlichen, sondern aus geopolitischen Überlegungen. China möchte sich im Ukraine-Krieg zwar gerne als Friedensstifter darstellen, gibt gleichzeitig aber dem Kreml immer wieder Rückendeckung. Auch der Konflikt um Taiwan ist noch lange nicht beigelegt und flammt in regelmäßigen Abständen wieder auf. Ausgang weiterhin ungewiss. Diese Konflikte lasten auch auf dem Verhältnis zu den wichtigen Handelspartnern Europa und USA. Eine Rückkehr zu umfangreichen Sanktionen, wie während der Präsidentschaft Donald Trumps, würden hier die gerade erst gelösten Knoten in den Lieferketten wieder fest schnüren.
Wer diese Risiken scheut, muss aber nicht zwangsläufig der Anlage-Region den Rücken kehren. Auch abseits Chinas gibt es in Asien interessante Kandidaten mit höheren Wachstumsraten und besserem Ausblick, was die Demografie der Bevölkerung angeht. Hier wäre etwa Indien zu nennen, das im Krisenjahr 2022 zu den stabilsten Aktienmärkten der Welt gehörte. Bereits im letzten Jahr ist das Land zur fünftgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen. Die aktuellen Gewinnerwartungen für die Unternehmen liegen für das Jahr 2023 bei rund 17 Prozent. Dabei profitiert Indien auch von den Problemen Chinas. Im Streit zwischen Ost und West präsentiert sich Premier Narandra Modi gleichzeitig als Brückenbauer und als Vertreter der „neutralen“ Nationen. In diesem Jahr könnte auch endlich das lange geplante Freihandelsabkommen mit Europa unterschrieben und entscheidende Handelsbarrieren abgebaut werden. Ein positiver Impuls für alle beteiligten Volkswirtschaften.
Im Inland setzt die Regierung auf die Schaffung eines riesigen Binnenmarktes und investiert Milliarden in Erneuerbare Energieversorgung. Indien ist bereits führend bei der Nutzung von Wasserstoff und macht große Schritte beim Ausbau der Solarkraft. Bei der Infrastruktur erhält Indien auch Unterstützung aus Deutschland. Gerade erst hat die Bahnsparte von Siemens ihren bisher größten Lokomotivvertrag mit Indien geschlossen. Insgesamt sollen 1.200 Elektroloks geliefert werden und ein Teil der Fertigung auch gleich in Indien erfolgen.
ASEAN-Staaten schmieden neue Allianzen und verstärken die Zusammenarbeit
In der chinesischen Peripherie gibt es aber auch weitere Volkswirtschaften, die zukünftig eine größere Rolle spielen werden und sich immer stärker vernetzen: Die Mitglieder des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) haben sich dem Trend der „Deglobalisierung“ widersetzt. Anstelle einer wirtschaftlichen Isolation haben Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam und weitere Mitgliedsstaaten eine Allianz geschmiedet. Die zusammengenommen fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt hat mit dem Freihandelsabkommen RCEP wichtige Handelsvereinbarungen getroffen und für alle Beteiligten ein einheitliches Regelwerk geschaffen. Dies soll den Handel mit den großen Nachbarn erleichtern und langfristig Investitionen in die Länder holen. Die Region könnte damit einer der größten Profiteure einer Schwäche Chinas sein.
Bestes Beispiel hierfür ist Vietnam, das im abgelaufenen Jahr mit acht Prozent zu den Wachstumssiegern in Asien gehörte. Trotz aller Schwierigkeiten in 2022 war dies sogar die höchste Wachstumsrate des Landes seit 1996. Die Exportnation verfügt selbst über einen relativ großen Binnenmarkt sowie über rund 100 Millionen junge und ehrgeizige Menschen. Schon während der Corona-Krise profitierte Vietnam stark von ausländischen Investitionen und der Abwanderung von Unternehmen aus China. Die chinesischen Lockdowns sorgten beispielsweise dafür, dass internationale Konzerne wie Apple einen Teil ihrer Produktion nach Vietnam verlagerten. Die „Apple Watch“ und „MacBook“-Laptops sollen zukünftig in vietnamesischen Werken gebaut werden. Der US-Hersteller kann dabei von bereits gut ausgebildeten Arbeitern und einer vorhandenen Infrastruktur profitieren, die nicht zuletzt vom Konkurrenten Samsung in Vietnam aufgebaut wurde.
Fazit
Während kurzfristige Faktoren die Attraktivität von Asien für viele Anleger gemindert haben, spricht der längerfristige strukturelle Wandel dafür, dass sie mit Blick auf die Diversifizierung und künftige Widerstandsfähigkeit von Portfolios weiterhin Beachtung finden sollten. Dabei sollte der traditionelle Fokus auf China nicht zu weit getrieben werden. Längst gibt es in Asien weitere Volkswirtschaften, die sich durch hohes Wachstum, vorteilhafte Demografie und Infrastruktur auszeichnen. Genau wie globale Unternehmen sollten sich auch Anleger in Asien nicht nur auf die Wirtschaftskraft Chinas verlassen.
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Anlagekommentar Februar 2023 - Rezession ist weltwirtschaftlich vorerst abgewendet und die geopolitischen Entwicklungen belasten zusehends die Börsen
Derzeit ist die Weltwirtschaft zwar durch divergierende Entwicklungen gekennzeichnet, kann sich aber in der Summe weiterhin besser als oft befürchtet präsentieren. Auch in Europa hat sich die Anfang des Jahres 2023 erwartete wirtschaftliche Schwäche nicht manifestiert. In China liegen dagegen die Wirtschaftsdaten über den Erwartungen und in den USA zeigen sich, trotz robusten Arbeitsmarktdaten, gewisse Schwächezeichen. Die Konjunktur in Europa dürfte wie die Geldpolitik jener der USA mit etwas Verzögerung folgen. So sollten in den nächsten Monaten die rückläufige Güterpreisinflation und die in den letzten Monaten stark gesunkenen Strom- und Gaspreise für sichtbar tiefere Inflationsraten in Europa sorgen.
Dies spiegelt sich allmählich auch in den Konsensprognosen führender Ökonomen wieder. Dagegen entwickelten sich die geopolitischen Spannungen zu eine Belastung für die Finanzmärkte. Nachdem ein chinesischer Spionageballon über dem US-Hoheitsgebiet abgeschossen wurde, eskalierten zwischen den USA und China die Spannungen. Die im Dezember 2022 begonnenen diplomatischen Gespräche wurden daraufhin auf Eis gelegt. Russland zog sich aus dem START-Atomwaffenabkommen mit den USA zurück und verstärkte seine Angriffe im Krieg gegen die Ukraine, indem wieder verstärkt ukrainische Städte beschossen wurden.
Entwicklung der Anlagemärkte im Februar 2023
Die Anlagemärkte konnten im Februar den fulminanten Jahresstart nicht fortsetzen und mussten Kursverluste an den Aktien- und Anleihemärkten hinnehmen. Dabei gaben globale Aktien -2,5 Prozent ab und globale Anleihen mussten - 3,3 Prozent Verlust hinnehmen. Wie im Vormonat, konnten sich europäische Aktien erneut besser als ihre US-Pendants entwickelten.
Dies zeigte sich auch am US-lastigen weltweiten MSCI World Index der mit-0,2 Prozent den Monat beendete und der europäische Eurostoxx 50 Index einen Zuwachs von +1,8 Prozent verbuchte. Der deutsche DAX Index schaffte nur +1,6 Prozent und wurde wie im Vormonat vom französischen CAC 40 Index mit einem Zuwachs von +2,6 Prozent überboten. Der spanische IBEX 35 Index konnte es noch besser und legte sogar um +4,0 Prozent zu. Beim britischen Pendant FTSE 100 Index ging es trotz der aktuellen wirtschaftliche Schwäche noch um +1,4 Prozent nach oben.
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Auf dem US-amerikanischen Markt musste der Dow Jones Industrial Average Index mit -4,2 Prozent einen herben Rückgang verkraften, wogegen der S&P 500 Index mit -2,6 Prozent und NASDAQ 100 Index mit -0,5 Prozent ein respektableres Ergebnis erreichten. Auch in Asien gab es große Unterschiede. Der NIKKEI 225 Index kam auf +0,4 Prozent Zuwachs, wogegen der Hang Seng Index mit -9,4 Prozent kräftig abstürzte.
An den Anleihenmärkten trieben weiter die langfristig sinkenden Zinsen die Kurse. Dazu kamen die aktuellen geopolitische Entwicklungen, die langsamer nachlassende Inflation und eine nach wie vor aggressive geldpolitische Haltung der westlichen Zentralbanken mit weiteren Zinserhöhungen. Auch die Rohstoffpreise verlieren deutlich, obwohl die Weltkonjunktur sich im Februar besser hielt als prognostiziert. Das europäisches Erdgas fiel auf den niedrigsten Preis seit anderthalb Jahren, Industrie-metalle wie Nickel oder Aluminium verzeichneten ein prozentual zweistelliges Minus. Der Goldpreis, der unter dem stärkeren US-Dollar und steigenden Anleihezinsen litt, notierte zum Monatsende -5,3 Prozent niedriger.
4 Vorteile, die ein Sparplan beim Vermögensaufbau hat
Ob man für einen sorgenfreien Ruhestand, Freiheitsträume wie eine Weltreise oder das eigene Heim sparen möchte – Sparpläne mit ETFs oder Fonds sind eine attraktive und effektive Möglichkeit, langfristig ein Vermögen aufzubauen und seine Träume wahr werden zu lassen. Vier gute Gründe, warum man noch heute mit einem Sparplan starten sollte:
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Interessiert - aber wie geht es jetzt weiter?
Es gibt dazu drei Möglichkeiten: Als erste Möglichkeit kann man ein Depot bei einer (Online-)Bank eröffnen und sich selbst einen oder mehrere ETFs oder Fonds aussuchen, in die Mithilfe eines Sparplans investierst werden soll. Hier sollte regelmäßig überprüft werden, ob die gewählten ETFs oder Fonds eine gute Wertentwicklung erzielen oder ob sie durch andere austauscht werden sollten. Das heißt, dass man sich hier regelmäßig um seine Vermögensanlage kümmern muss.
Als zweite Möglichkeit kann das ganze Prozedere an einen persönlichen Berater abgegeben werden. Dieser kümmert sich dann um die Depoteröffnung, die fachmännische Auswahl der ETFs oder Fonds und er kontrolliert auch die Entwicklung des Anlageportfolios. Dadurch kann man sicher sein, dass immer jemand den Vermögensaufbau im Blick hat und notwendige Anpassungen zur Anlageoptimierung vornimmt. Gegenüber eines computergestützten Anlageportfolios, kann hier der persönliche Berater auch Anlageentscheidung mit einfließen lassen, die sehr interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten, aber nicht mit dem vereinbarten Risikoprofil zusammen passen. Ein weiterer Vorteil gegenüber eines selbst verwalteten Anlageportfolios besteht darin, dass der persönliche Berater anhand rationaler Fakten entscheidet und emotionale Ansichten außen vor lässt.
Die dritte Möglichkeit ist, sich von einem digitalen Vermögensverwalter (umgangssprachlich Robo) ein Portfolio mit mehreren ETFs und Fonds vorschlagen zu lassen. Hierbei wird im Regelfall eine computergestützte passende Geldanlage zusammenstellt und auch so anhand von festgelegten strukturierten Risikoklassen verwaltet. Bei Marktveränderungen werden dann beispielsweise Anpassungen vorgenommen, wie einen Rohstofffonds durch einen Aktienfonds zu tauschen. In der Praxis der vergangenen Jahre hat sich aber auch gezeigt, dass computergestützte Anlageportfolios immer den aktuellen Trends folgen. Eine werthaltige Geldanlage sollte dagegen jedoch antizyklisch betrieben werden.
Wer nun noch unsicher ist, wie man seinen Sparplan am besten aufbaut, dann unterstütze ich gerne, ein optimales persönliches Portfolio zusammenzustellen. Dazu wird ein kostenloser und unverbindlicher Anlagevorschlag zusammengestellt. Einfach mal ausprobieren!
Jetzt Geldanlage starten
Ausblick auf die zukünftige Kapitalmarktentwicklung
Am wahrscheinlichsten ist eine Entwicklung mit einer im historischen Vergleich eher milden Rezession, d.h. die Arbeitslosenraten werden um 1 bis 1,5 Prozent in Europa und den USA ansteigen. Aber auch die Bekämpfung der Inflation und die Sicherung der Energieversorgung in Europa, werden weiterhin die wesentlichen Herausforderungen bleiben.
Dieser Prozess dürfte jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und zu einer erhöhten Kapitalmarktvolatilität führen. Das Verhalten der US-Notenbank Federal Reserve System (Fed) wird bezüglicher Entwarnungssignale für die Kapitalmärkte zentral bleiben. Die zur Inflationsbekämpfung nötige Konjunkturschwäche ist dann erreicht, wenn sich die US-Wirtschaft entweder für einige Zeit unterdurchschnittlich entwickelt hat oder in eine ausgeprägte Rezession gefallen ist.
Bei der Zinsertragskurve, gemessen wird hier die Rendite der Staatsanleihen über 10 Jahre abzüglich 3 Monate, signalisiert derzeit eine Rezession und damit ein Ende der Hochzinsphase etwa 12 Monate vor einer Rezession. Dieses Segment der US-Zinskurve hatte im Oktober 2022 erstmals eine inverse Entwicklung. Ein Rückgang der Inflation auf die Zentralbankziele von 2 Prozent ist demgegenüber für eine Entwarnung seitens der Kapitalmärkte nicht erforderlich, da die Inflation mit einer schwächeren Konjunktur absehbar sinkt, in aller Regel aber deutlich verzögert.
Als Basisinvestments sind in diesem Umfeld dividendenorientierte Anlagen ein Option. Auch ausgewählte Mischfonds gehören dazu. Für längerfristige Anlagethemen ist ein Fokus auf die „Alternde Gesellschaft", die „Digitalisierung", Klimawandel und Infrastruktur aussichtsreich. Im Anleihenbereich sind weiterhin Unternehmensanleihen aus dem Euroraum dem Vorzug gegenüber Staatsanleihen zu geben. Auch Anleihen von aufstrebenden Ländern und Unternehmen in Hartwährungen sowie Wandelanleihen können als Ergänzungsanlage für eine Depotbeimischung dienen. Auch offene Immobilienfonds können wegen ihrer geringen Schwankungsbreite zur Depotstabilisierung beitragen.
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wichtiger Hinweis: Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken und die Angaben wurden mit Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Investmentfondsanteilen sind die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jährlichen Rechenschaftsberichte. Diese sind Grundlage für die steuerliche Behandlung der Fondserträge. Die auf Fondsebene anfallenden Kosten (z.B. die Verwaltungsvergütung) wurden berücksichtigt. Die auf Kundenebene anfallenden Kosten (Ausgabeaufschlag und Depotkosten) sind ggfs. nicht berücksichtigt. Bei Fremdwährungen kann die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen.
Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Erläuterungen zu den Berechnungsgrundlagen: Die Entwicklungen bzw. Endbeträge und Volatilitäten werden auf EUR-Basis berechnet. Grundlage für die Berechnung der Volatilität: Monatliche Returns, logarithmiert, annualisiert. Eventuelle Ausschüttungen bei Investmentfonds werden wieder angelegt. Die Wertentwicklung basiert auf 100 Prozent des Kapitaleinsatzes, die Wertentwicklungen p.a. und Volatilitäten werden aus dem gesamten der Auswertung zugrundeliegenden Zeitraum (wie angegeben) bestimmt.
Externe Quellen:
Kategorie-Durchschnitte: monatliche Berechnung durch EDISOFT GmbH über das Fondsuniversum der FVBS-Datenbank
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Geldanlagen im Jahr 2023 - Gibt es schon Licht am Horizont?
Die Anleger hatten es im vergangenen Jahr 2022 nicht leicht: Krieg, Leitzinssprünge, Energieknappheit und Chinas No-Covid-Lockdowns sorgten für Schwankungen bei fast allen Anlageklassen. Im neuen Jahr 2023 sind  zwar nicht alle der genannten Probleme gelöst, trotzdem wagen viele Experten bereits einen optimistischen Ausblick. Nachfolgend sollen in diesem Beitrag die vielfältigen Prognosen von Forschungsinstituten, Banken, Volkswirten und Fondsmanagern betrachtet werden.
Prognosen 2023: Licht am Horizont?
Auch wenn die Vorhersagen der verschiedenen Experten durchaus stark voneinander abweichen können, lässt sich doch eine Konsensmeinung herauslesen. Und diese sollte Anlegern Mut machen. „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“, soll schon Mark Twain gespottet haben. Diesen Spott mussten auch viele Volkswirte, Marktexperten und (selbsternannte) Börsengurus ertragen, die zu Beginn des letzten Jahres zu ihren Jahresprognosen befragt wurden. Selten waren die Halbwertszeiten von Börsenvorhersagen und Wirtschaftsausblicken so kurz wie im Krisenjahr 2022. Viele Experten hatten zwar bereits zum Jahresanfang steigende Inflation und höhere Zinsen auf dem Zettel, der Ukraine-Krieg änderte dann aber die wirtschaftlichen Vorzeichen gewaltig. Wenig überraschend lagen die 12-Monats-Vorhersagen ganz überwiegend daneben und waren Anlegern keine wirkliche Hilfe.
Doch was bedeutet das für 2023?
Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass geopolitische Geschehnisse natürlich auch im aktuellen Jahr einen Einfluss auf die Wirtschaft und Börsen haben könnten. Man denke nur an eine Ausweitung des Ukraine-Kriegs auf weitere Gebiete und Kriegsteilnehmer oder eine Verschärfung des Taiwan-Konflikts. Auf diese Risiken weisen übrigens auch alle Experten ganz offen hin. Entsprechend sollte der Fokus beim Lesen der Marktausblicke auch nicht auf den Jahresendschätzungen für Indizes liegen. Ob der DAX Index zum Jahresende nun bei 15.500 oder 16.000 liegt, fällt in den Bereich der Spekulation. Auch Fachleute haben keine Glaskugel und so bleibt der Erkenntnisgewinn solcher Aussagen begrenzt. Entscheidender für Anleger ist es, sich ein Bild der allgemeinen Stimmung zu machen und vielleicht auch längerfristige Trends aus den Aussagen herauszulesen. Dabei helfen einige Fragen.
Was macht die Inflation?
Die zuletzt gefallenen Energiepreise haben am Jahresanfang nicht nur für Euphorie an den Aktienmärkten gesorgt, sondern auch die Inflationsrate zurückkommen lassen. Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, könnte die Gesamtinflation in den USA und Europa stärker zurückgehen als noch vor wenigen Monaten erwartet. Wichtiger für die globalen Notenbanken bleibt aber die Entwicklung der Kerninflation. Bei dieser werden Preise für Energie und Lebensmittel aus dem betrachteten Warenkorb herausgerechnet. Sollte diese Zahl auf hohem Niveau verharren, könnte dies an sogenannten „Zweitrundeneffekten“ liegen. Dazu zählen höhere Lohnforderungen der Arbeitnehmer oder steigende Mieten, welche sich verstärkend auf die Preise auswirken. Insgesamt sehen die Fachleute den Höhepunkt der Inflation in den USA und Europa bereits überschritten und sie sollte im Laufe des Jahres weiter sinken. Dass sich die Teuerungsrate in 2023 aber schon in den „gewünschten“ Bereich der Notenbanken bewegt – etwa die ca. 2 Prozent der EZB – halten viele Marktbeobachter für zu optimistisch.
Wohin gehen die Zinsen?
Bei den Leitzinsen ergibt sich global ein sehr differenziertes Bild. Während die Fed und die EZB erst in 2022 begannen, stärker an der Zinsschraube zu drehen, sind viele Schwellenländer bereits mehrere Schritte weiter oder starteten gleich von einem höheren Niveau. In Brasilien liegt der Leitzins beispielsweise bei 13,75 Prozent. Zum Vergleich sehen die 4,5 Prozent in den USA oder 2,5 Prozent im Euroraum geradezu mickrig aus. Bemerkenswert ist in Brasilien auch die vergleichsweise geringe Inflation von zuletzt 5,8 Prozent. Das Land könnte damit eines der Ersten in diesem Jahr sein, welches die Zinsen wieder absenkt. Andere Kandidaten sind Mexiko, Chile, Südafrika und auch unser Nachbar Tschechien.
An den Märkten ist eine erste Zinssenkung in den USA für dieses Jahr ebenfalls schon eingepreist. Dies widerspricht aber (noch) den Aussagen von Vertretern der Fed, die aktuell erst Anfang 2024 von einer Senkung ausgehen. Wer am Ende Recht behält, wird stark von den Konjunkturdaten und der Inflation abhängen. Immerhin hatte Fed-Chef Jerome Powell angekündigt, die Zinserhöhungen erst zu stoppen, wenn die Inflation unter das Leitzinsniveau gefallen ist. Prognosen gehen daher derzeit noch von einem Anstieg auf 5 bis 5,5 Prozent aus.
Auch die EZB wird nicht so schnell von weiteren Zinserhöhungen abrücken. So äußerte sich zumindest Christine Lagarde in ihrer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Zunächst müsse die Inflation deutlicher zurückgehen. Dies lässt wenig Spielraum für schnelle Zinssenkungen zu und deutet laut Beobachtern auf insgesamt zwei Erhöhungen im Februar und März hin.
Wie ist die Stimmung bei den Unternehmen?
Das bekannte Stimmungsbarometer für Unternehmen in Deutschland, der ifo-Geschäftsklimaindex, ist Ende Januar zum vierten Mal in Folge gestiegen. Positiv überraschte dabei insbesondere die Bewertung der Geschäftserwartungen. Die Unternehmer schauen also durchaus etwas optimistischer in die Zukunft. Der positive Stimmungsumschwung ist damit zwar durchaus nachhaltig, kommt aber auch von einem sehr niedrigen Niveau. Gerade die gesunkenen Energiekosten sorgen für eine spürbare Entlastung der Firmen. Mit einer spürbaren Verbesserung der Situation rechnen die Unternehmer aber wohl erst in den Sommermonaten. Gut, dass die Börsen der Realwirtschaft häufig schon ein paar Monate voraus sind…
Was passiert in China?
China hat sich von der bisherigen Zero-Covid-Politik verabschiedet. Regelmäßige Lockdowns mit Millionen Betroffenen sollten damit erstmal der Vergangenheit angehören. Mit dieser Entscheidung hat sich auch der Ausblick von Marktbeobachtern für das Land deutlich aufgehellt. Auch wenn aktuell noch eine gewaltige Infektionswelle durch China rollt, sieht man an den Börsen bereits die positiven Auswirkungen der Öffnung. In Verbindung mit den günstigen Energiekosten scheint China damit gut für eine rasche Erholung aufgestellt. Die Regierung wird weiter versuchen das Wirtschaftswachstum stark anzukurbeln und insbesondere den wichtigen Immobiliensektor weiter stützen. Eine anziehende Wirtschaft in China würde zudem die Versorgung mit Waren weltweit erhöhen und damit auch bremsend auf die Inflationsraten wirken.
Fazit Die Prognosen der Marktexperten gehen in diesem Jahr von einer Erholung in den meisten Volkswirtschaften aus. Immer im Verhältnis zu dem desaströsen Jahr 2022! Auch wenn sich viele Marktbeobachter nicht einig sind, wann und wie stark diese Erholung eintreten wird, könnte sich eine Rückkehr an die Aktien- und Anleihemärkte für Anleger in 2023 lohnen. Es bleibt dabei immer zu beachten, dass die Börsen eine Markterholung in der Regel schon vorwegnehmen. Aktien steigen also bereits, bevor die Wirtschaftsentwicklung ihren Tiefpunkt erreicht hat. Dabei sollten sie sich aber nicht von kurzfristigen Rücksetzern in Panik versetzen lassen. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem Heilungsprozess, der nicht immer gleichmäßig verläuft.
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