averyxbryce
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Better to be strong than pretty and useless
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averyxbryce · 3 years ago
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Ihre Attitüde war nicht die, die sie erwartet hatte. Sicherlich keine, die ihr PR Team ihr aufgezwungen hatte, wenn sie überhaupt eines hatte. Je mehr die Rothaarige sprach, desto mehr dachte Avery, dass sie keine Anwältin hatte, die ihr Worte in den Mund legte, oder ein Team von Leuten, die ihr vorschrieben, wie sie sich zu verhalten hatte. Selbst wenn sie es versuchen würden, würde sie nicht auf sie hören. Überraschenderweise war es genau das, was dazu führte, dass sich die Muskeln, der jungen Erbin langsam aber sicher lösten. Entspannt war sie zwar noch lange nicht, aber sie fühlte sich jedenfalls ein kleines bisschen weniger fremd in ihrem Körper und dieser Veranstaltung. Es war eine willkommene Abwechslung zu den Leuten, mit denen sie sich in letzter Zeit umgeben hatte. Jedenfalls trug sie nicht den Namen Hawthorne und schien auch sonst nichts mit ihnen zu tun zu haben. “Das kann sein. Schon mal daran gedacht, dass ich nicht mit ihnen sprechen will?” erwiderte Avery und war überrascht über die Ehrlichkeit, die sie an den Tag legte. Wenn Landon sie jetzt hören würde, würde sie eine ihrer eleganten, britischen Hasstiraden loslassen. Von Alisa ganz zu Schweigen. Sie hatten sie zu dieser Veranstaltung geschleppt, damit sie die Narrative kontrolliert, Kontakte knüpft und der Welt beweist, wie dankbar und glücklich sie darüber war, dass ihr ganzen Leben auf den Kopf gestellt wurde. In der Ferne hörte sie, wie aus Lautsprechern, die Namen derjenigen ertönten, die eines der überteuerten Preise ergatterten, die heute versteigert wurden. Ein Gemälde, ein antikes Schmuckstück, eine Reise in die Toskana - zur Verfügung gestellt vom Hause Hawthorne / Grambs, um genauer zu sein, von Avery höchstpersönlich. So wurde es jedenfalls dargestellt, sorgfältig orchestriert und ausgelegt für die Presse. Avery selbst hatte natürlich keine Ahnung davon, was hier vor sich ging, oder von den Preisen, die sie vermeintlich zur Verfügung gestellt hatte. “Und, wolltest du auch eine Runde shoppen gehen, oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass du hier bist?” wandte sie sich nun wieder Bryce zu, der die Langeweile ins Gesicht geschrieben war. Das Diadem auf ihrem Kopf und das offensichtlich teure Kleid, das sie trug, ließen darauf zurück schließen, dass sie einer wohlhabenden Familie angehörte. Einer königlichen sogar, und trotzdem war sie alleine hier.  Genau wie Avery wurde sie angestarrt, ohne angestarrt zu werden und sie konnte nicht anders, als sich zu fragen, was der Grund hinter ihrem Exil war. Freiwillig war sie scheinbar nicht hier, aber wer hatte sie hierher geschleppt und noch wichtiger: weshalb?
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averyxbryce · 3 years ago
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Tatsächlich war Bryce ziemlich irritiert, wieso sie als einzige interessiert an dieser neuen Erbin war. War diese ganze Veranstaltung nicht dazu da gewesen, damit sie sich in die Gesellschaft eingliederte oder irgendein anderer Mist? Sie hatte kaum zugehört, als ihr Vater ihr den Befehl gegeben hat, das Abendkleid und Diadem, welches er ihr geschickt hatte, anzuziehen und sich abends bei ihm einzufinden. Jetzt bereute sie es fast schon, wusste sie doch lieber, womit sie es zu tun hatte. Und sie wusste genau, dass ihr Vater nirgendwo hinging, wenn er nicht etwas geplant hatte. Wenn es nicht einer der unzähligen Schritte in seinem Schachspiel war, was er mit jedem zu spielen schien. Zu schade für ihn, dass sie ebenfalls hervorragend im Schach spielen war und jeden der Kerle, allesamt gehüllt in teure Anzüge, die sie nie von ihrem Jahresgehalt bezahlen könnte, abgewiesen. Gerade so hatte sie sich noch zurückhalten können und dem letzten Kandidaten nicht den Inhalt ihres Glases über den teuren Anzug gekippt, als dieser meinte, dass sie doch sicherlich ebenso eine Hure war, wie ihre Mutter es gewesen war. Da zog Bryce den Schlussstrich. Sie selbst konnten sie nennen, was sie wollten. Aber nicht ihre Mutter, die vor ihrem Vater weggerannt war, um ihrer Tochter ein sicheres Leben zu bieten. Was Bryce ganz eindeutig verpatzt hatte, wie sie feststellte, als sie ihr Glas Sekt dann doch lieber leerte und ihren Kopf, gelehnt auf die Hände, auf dem Stehtisch ablegte. Was hätte sie doch nur gegeben, ihren Mitbewohner mitnehmen zu können. Oder dass ihr verdammter Bruder wieder auftauchte, aber Ruhn war einfach viel zu geübt in diesen ganzen Dingen. Immerhin war er von seiner Geburt an ein Prinz gewesen und hatte nicht einfach so einen neuen Namen und ein dämliches Diadem aufgedrückt bekommen.
Und dann stand die Frau des Abends auf einmal vor ihr und hielt ihr die Hand hin. Irritiert blickten Bryce bernsteinfarbene Augen zuerst die Hand, dann das Gesicht und schließlich wieder die Hand an, die sie dann zögerlich, ohne ein Lächeln im Gesicht ergriff. Sie musste ja nicht übertreiben, aber vermutlich ging es ihrem Gegenüber nicht anders als ihr selbst, wenn man den Nachrichten glauben konnte, dass sie zuvor ein normales Leben geführt hatte. „Bryce Quinlan,“ sstellte sie sich selbst vor. Ihr Vater konnte sie mal. Sie würde sich niemanden mit ihrem neuen Namen vorstellen. Sie war eine Quinlan. Die Tochter ihrer Mutter. Da konnte er ihren offiziellen Namen so oft ändern wie er wollte. Sie würde niemals Prinzessin Bryce Adelaide Danaan sein. Nicht, wenn nicht einer seiner Männer hinter ihr stand und ihr ein Messer an die Kehle hielt.
Während Bryce Avery in die Augen sah, merkte sie, wie es in ihrem Kopf ratterte. Sie war sicherlich zuvor gebrieft worden darüber, welche wichtigen Namen heute Abend anwesend waren. Quinlan gehörte dazu garantiert nicht. „Und ich glaube, es gibt hier wichtigere Leute, die mit dir reden wollen, kleine Erbin,“ erklärte Bryce und deutete mit einem Finger, der Hand, die erneut ein Sektglas hielt, auf ein älteres Paar, die offen in ihre Richtung starrten.
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averyxbryce · 3 years ago
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Eine Gala. Das war der Ort an den Alisa sie schleppte, nachdem sie angeschossen und fast ihr Leben verloren hatte. Die Prioritäten ihrer Anwältin waren klar - die Narrative kontrollieren und die negativen Schlagzeilen zu verdrängen. Dass Averys andere waren, waren egal. Jedoch war sie sich nur allzu klar, dass ihre Prioritäten, die einer Avery waren, die heute kaum noch existierte. Eine, die in ihrem Auto übernachtete und nach ihrer Schicht als Kellnerin, ihr Trinkgeld zählte. Prioritäten einer Amerikanerin der mittleren Schicht also. Die Avery, die heute mit diamanten besetzter Kette und High Heels durch die Menschenmenge glitt, war eine andere. Wie sehr sie sich verändert hatte, wurde ihr in den Momenten bewusst, in denen sie einen Blick auf sich selbst erhaschen konnte. Kurze Augenblicke, in denen die gläsernen Wände um sie herum ihr Abbild reflektierten und ihr eine Avery entgegenblickte, die sie selbst kaum erkannte. “Vergiss nicht zu lächeln.” drängte sich Alisas Stimme in ihr Gedächtnis und riss sie aus ihren Gedanken. Die junge Erbin horchte und zwang sich ein Lächeln auf, das selbst ihre Augen erreichte - genau so, wie es ihr beigebracht worden war. Auch wenn sie oftmals andere Ansichten als ihr Team hatte, war ihr Ziel mehr oder weniger dasselbe und so sehr sie sich innerlich auch manchmal weigerte, wusste sie, dass sie diese Tipps und Tricks gut gebrauchen konnte. Und es funktionierte. Avery schaffte es weitestgehend unbemerkt zu bleiben, so unbemerkt, wie sie eben konnte. Die Reichen und Schönen starrten dich an, indem sie dich eben nicht anstarrten. Indem sie dir das Gefühl gaben, nicht interessanter als das Weinglas in ihrer Hand zu sein. Ab und an erwischte sie Gäste dabei, wie sie sie eines Blickes würdigten, doch diese hielten nicht lange an und lösten im nächsten Moment auch schon ihre Augen von ihr. Auf leerem Magen würde sie das Ganze definitiv nicht überleben, so viel stand fest. So suchte sie auch schon den Raum nach eines der vielen Kellner ab, die unauffällig durch die Reihen liefen und kleine Häppchen verteilten. Ihr Blick fiel auf ein Tablett, dass mit sorgfältig zurechtgeschnittenen Stücken Brot, welches mit den verschiedensten Aufstrichen beschmiert war - eines der wenigen “Gerichte”, die Avery an diesem Abend erkannte und so entschloss sie sich auch schon das Tablett anzuvisieren und lief schnellen Schrittes rüber. “Vielen Dank.” gab sie lächelnd von sich und bemerkte, wie der Schock sich über das Gesicht des Kellners legte, als wären diese beiden Worte, die einzigen gewesen, die er von dem heutigen Publikum bekommen hatte. Ihrer Erfahrung nach, war das wahrscheinlich nicht mal so weit hergeholt. Als sie auf ihrem Snack herumkaute, sah sich Avery in der Masse um. Nach einem bekannten Gesicht, nach einem Ausweg, einer Gelegenheit zu verschwinden, was auch immer der Fall sein würde. Stattdessen blieb sie an roten Haaren hängen, rote Haare, die ein Diadem trugen und darunter Augen, die sie förmlich durchbohrten. “Die Laughlins,” murmelte sie vor sich her und betrachtete die Unbekannte genauer, “nein.” entschied sie schließlich und bemerkte kaum, wie ihre Beine sie in die Richtung der Rothaarigen trugen. Ihre Haare ähnelten zwar denen von Rebecca und Emily, aber da hörte die Ähnlichkeit auch auf. Und soweit sie wusste, waren die Laughlins weit davon entfernt einem Königshaus zugehörig zu sein. Alisa hatte ihr empfohlen - besser gesagt befohlen - sich unter die Leute zu mischen, vor allem aber unter diejenigen, die wichtig aussahen. Was war wichtiger, als eine Diadem tragende, scheinbar königliche Dame? Somit war die Entscheidung getroffen und Avery reichte der Unbekannten ihre Hand. “Schön sie kennenzulernen, ich bin Avery.”
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averyxbryce · 3 years ago
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Bryce Quinlan hatte alles dafür getan, um gegen ihren Vater zu rebellieren. Ihr ganzes Leben lang hatte sie ihn ebenso ignoriert wie er auch sie ignoriert hatte und beide waren damit bestens klar gekommen. Niemand hatte gewusst, wer sie war. Eine entfernte Nichte war die offizielle Gesichte gewesen, wenn sie sich mit ihrem Bruder getroffen hatte. Wobei jeder sofort die Wahrheit erkennen hätte müssen, wenn man auch nur darüber nachgedacht hätte. Das rote Haar, die bernsteinfarbenen Augen, die Ruhe, die sie beide bewarten sowie der verrückte Glanz in ihren Augen, wenn sie wütend wurden, sprachen schließlich Bande. Aber Bryce hatte nie wert auf den Titel oder das Geld ihres Vaters gelegt, bis sie einmal unbedacht gehandelt hatte und ihren Titel offiziell genutzt hatte. Natürlich waren in den letzten Jahren immer mehr Leute misstrauisch geworden, wer sie nun war, aber niemand hatte es offiziell angezweifelt. Bis sie aus Wut ihren Titel genutzt hatte, um einer Freundin im Ballett, die ihr zustehende Rolle zu besorgen. Indem sie das getan hatte, schien sie einen Vertrag unterschrieben zu haben, der ihr ganzes Leben veränderte. Wortwörtlich, denn ihr Vater hatte ihr sogar ihren Nachnamen genommen. Sie war nicht mehr die Tochter ihrer Mutter. Nicht mehr Bryce Quinlan. Nun hieß sie Prinzessin Bryce Danaan und trug kein viel zu enges, viel zu nuttiges kleines Schwarzes sondern ein elegantes dunkelblaues Ballkleid und ein absolut dämliches Diadem auf ihrem Kopf, während sie in jeder Hand ein Sektglas hielt und in einer Masse voller Menschen stand, die sie gleich beschloss, nicht leiden zu können. Und dann war ihr verräterischer Bruder Ruhn auch noch verschwunden und hatte sie in diesem Chaos allein gelassen. Natürlicherweise hatte Bryce sich einen Tisch gesucht, der möglichst weit von ihrem Erzeuger entfernt war. Würde er sie finden, würde sie diesen Abend am Ende noch verlobt verlassen oder Ähnliches. Immerhin hatte er ihr mehr als deutlich gemacht, dass das ihr einziger Wert zu sein schien. Entnervt leerte sie eines der beiden Gläser in ihrer Hand und stellte es auf dem Tisch ab. Sollte Ruhn sich doch ein Neues besorgen, wenn er sie schon alleine zurückließ. Wobei, vermutlich sollte sie sich glücklich schätzen. Mit ihm an ihrer Seite hätten sie noch mehr Leute angestarrt als so schon. War sie bekannt dafür, ein verzogenes Partygör zu sein und viele sich nicht sicher waren, ob sie nicht vielleicht ihre beste Freundin getötet hatte, so war ihr Bruder vor allem für seinen Auftritt bekannt. Von oben bis unten tätowiert, mit Piercings in Nase, Mund, Ohr und am Auge und einem halb geschorrenen Kopf, wobei eine Seite langes schwarzes Haar aufwies, schien er ganz der Rebell zu sein. Allerdings wusste Bryce es besser. Er hatte sich nicht einmal gegen seinen Vater aufgelehnt gehabt. Entnervt seufzend, leerte Bryce auch das zweite Glas Sekt mit einem Schluck, bevor sie sich von einem Kellner bereits das nächste schnappte.
Während sie dort stand und sich am Tisch anlehnte und, da sie eben nichts besseres zu tun hatte, die Leute um sich herum zurück anstarrte, wurde endlich der Ehrengast dieser lästigen Veranstaltung angekündigt. Avery Kylie Grambs. Irgendein Mädchen, welches aus dem Nichts aufgetaucht war und mehrere Millionen geerbt hatte. Und nun fragte sich jedoch, wie sie es geschafft hatte. Ein uneheliches Kind? Erbschleicherei? Eine Charity des alten Mannes? Das waren nur die häufigsten Gerüchte, eines alberner als das andere. Dennoch war Bryce neugierig, also schnappte sie sich ihr Glas und bewegte sich weiter nach vorne in den Raum, um einen besseren Blick auf die mysteriöse Erbin zu erhaschen.
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