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blitzfab55-blog · 6 years
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«Dieser Mieter kennt keine Gesetze»von David Frische - Abfall, Lärm, ausstehende Mieten und Drohungen: Ein Basler macht seinem Vermieter das Leben schwer.
1|4Abfall und Altglas türmen sich auf dem Balkon: Für den Vermieter der Liegenschaft sind dies untragbare Zustände.
Abfall und Altglas türmen sich auf dem Balkon: Für den Vermieter der Liegenschaft sind dies untragbare Zustände.
«Rund alle zwei Monate entsorgt er jeweils 20 bis 30 solcher Abfallsäcke à 110 Liter. Bis dann stehen sie einfach hier rum», beschwert sich der Eigentümer über das Ordnungsverständnis seines Mieters.
Nachbarn des Chaos-Mieters haben ebenfalls grösste Schwierigkeiten, mit ihm unter einem Dach zu leben, wie dieses Schreiben belegt. Es stammt von einem ehemaligen Hausbewohner, der schliesslich auszog.
Der ehemalige Nachbar berichtet in seinem Schreiben von einem Mieter, der intensiv raucht, dadurch Hauseingang und Treppenhaus verqualmt und auch auf dem Balkon die Luft unerträglich mache. Zudem herrsche Lärm «zu jeder Tages- und Nachtzeit».
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Ein Basler Mieter terrorisiert seit Jahren seine ganze Nachbarschaft in einem Mehrfamilienhaus im St. Johann-Quartier. Auf seinem Balkon im Parterre türmen sich Altglasflaschen und Kehrichtsäcke. «So sieht es hier immer aus», klagt der Eigentümer der Liegenschaft an der Mühlhauserstrasse. Im Abfall gammelten immer wieder Essensreste vor sich hin und sorgten für einen fürchterlichen Gestank.
«Wiederholt habe ich das Gespräch mit ihm gesucht», so der Vermieter. «Doch er lässt nicht mit sich reden. Er ist aggressiv und droht mir sogar mit Gewalt.» Der Eigentümer möchte deshalb anonym bleiben.
«Es wird gefeiert und gesoffen»
«Jedes Wochenende und teils auch unter der Woche wird in der Wohnung ausgiebig gefeiert. Die Musik ist so laut, dass das ganze Haus zittert, es wird gesoffen und Leute gehen um halb 4 Uhr morgens ein und aus», erzählt der Vermieter. Das gehe seit seinem Einzug Ende 2015 so. Mehrere Hausbewohner hätten sich in der Vergangenheit schon beschwert oder seien gar ausgezogen, weil sie den exzessiven Lebensstil des Serben nicht mehr ausgehalten hätten. «Dieser Mieter kennt keine Gesetze.» Mit dem Mietzins sei er ebenfalls zwei Monate im Rückstand.
Der Vermieter versucht seit 2016, den Chaos-Mieter aus der Wohnung zu verbannen. Die erste damalige Kündigung focht der Mieter an, der Streit zog sich von der Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten bis vors Zivilgericht Basel-Stadt. Dieses hielt im Mai 2017 an der Kündigung fest, erstreckte das Mietverhältnis aber bis zum 30. April 2018. Lässt er auch diese Frist verstreichen, werde er am Mittwoch die Räumung beantragen, erklärt der Vermieter.
«Bis zum Auszug kann es Jahre dauern»
Für den Basler Hauseigentümer-Verband (HEV) sind solche Fälle keine Seltenheit. Rechtsberater Andreas Zappalà hat regelmässig mit solchen Mietstreitigkeiten zu tun, wie er erklärt. Ihm sind die langen Verfahren ebenfalls ein Dorn im Auge: «Von einer Kündigung des Mietverhältnisses bis zum effektiven Auszug des Mieters kann es mehrere Monate, wenn nicht gar Jahre dauern», so Zappalà. Zudem erlebe man es im Alltag immer wieder, dass eher dem Mieter als dem Vermieter geholfen werde. Das Problem ist dabei laut Zappalà nicht das geltende Gesetz, sondern dessen Auslegung.
Sei der Vermieter dann aber doch im Besitz einer rechtskräftigen Kündigung, habe der Mieter im Rahmen des Ausweisungsverfahrens trotzdem verschiedene Möglichkeiten, seinen Auszug herauszuzögern. «Dann bleibt dem Vermieter nichts anderes übrig, als wohl oder übel noch mehrere Monate mit dem Mieter unter einem Dach zu leben», so Zappalà. Der HEV fordert, dass dies anders wird. Hat das Gericht eine Kündigung abschliessend rechtlich beurteilt und als gültig erklärt, «sollen dem Mieter im Ausweisungsverfahren nicht neue Rechtsmittel zur Verschleppung des Verfahrens und Hinauszögern seines Auszugs zur Verfügung stehen», so Zappalà.
11'000 Franken teurer Ärger
Im Falle des Chaos-Mieters vom St. Johann hätte dies dem Vermieter viel Nerven und Kosten erspart. «Das gesamte Verfahren mit dem Mieter und die Mietausfälle wegen der ausstehenden Mietzahlungen haben mich bereits rund 11'000 Franken gekostet», so der Eigentümer. «Ich kann das einfach nicht verstehen.»
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blitzfab55-blog · 6 years
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«Schwarze Listen können für Schuldner tödlich sein»Weil er seine Prämien nicht bezahlt hatte, wurde ein HIV-positiver Mann nicht behandelt und starb. Das sorgt für Kritik.
1|8Mit schwarzen Listen versuchen neun Kantone, säumige Versicherte zum Zahlen zu bewegen.
Mit schwarzen Listen versuchen neun Kantone, säumige Versicherte zum Zahlen zu bewegen.
Bis die Schuldner ihre Rechnungen zahlen, verweigert die Krankenkasse auf Meldung des Kantons die Behandlung – ausser in Notfällen.
Welche fatalen Folgen diese Praxis haben kann, zeigt ein Beispiel aus dem Kanton Graubünden. Laut «SonntagsZeitung» weigerte sich die Versicherung ÖKK, einem 50-jährigen HIV-positiven Mann 2016 die nötigen Medikamente zu bezahlen.
Welche fatalen Folgen diese Praxis haben kann, zeigt ein Beispiel aus dem Kanton Graubünden. Laut «SonntagsZeitung» weigerte sich die Versicherung ÖKK, einem 50-jährigen HIV-positiven Mann 2016 die nötigen Medikamente zu bezahlen.
Auch nachdem sich sein Zustand verschlechtert hatte, beharrte die ÖKK darauf, dass es sich nicht um einen «akuten, lebensbedrohlichen» Zustand handelte. Der Mann starb Ende 2017.
Für SP-Nationalrat und Arzt Angelo Barrile ist es eine «absolut zynische Ausrede», dass es sich bei einer tödlich verlaufenden Krankheit wie Aids nicht um einen Notfall handeln soll. «Zumindest nach Ausbruch der Krankheit hätten die Medikamente zwingend bezahlt werden müssen, womit es möglich gewesen wäre, den Tod zu verhindern.»
Barrile fordert deshalb von den Kantonen, die Listen abzuschaffen: «Sie bringen Menschen, die auch unverschuldet ihre Prämien nicht mehr bezahlen können, in Lebensgefahr.»
Weiterhin für schwarze Listen spricht sich SVP-Nationalrätin Verena Herzog aus. Zweifellos handle es sich beim Bündner Fall um ein «tragisches Schicksal». Es liege an den Verantwortlichen zu definieren, wo die Grenzen zur Notbehandlung zu ziehen seien. Doch da die Kantone 85 Prozent der Verluste durch säumige Prämienzahler tragen müssen, sagt Herzog: «Wer zahlt, muss auch die Möglichkeit haben, Druck aufzusetzen.»
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Um säumige Versicherte zum Zahlen zu bringen, führen neun Kantone (siehe Box) schwarze Listen. Darauf landen Personen, die ihre Prämien nach einer Betreibung nicht begleichen konnten. Bis sie ihre Rechnungen zahlen, verweigert die Krankenkasse auf Meldung des Kantons die Behandlung, ausser in Notfällen. In einem Fall aus dem Kanton Graubünden hatte die Praxis nun fatale Folgen, wie die «SonntagsZeitung»berichtet: Ein 50-jähriger Mann landete auf der Liste, weil er aufgrund von Schulden seine Prämien nicht bezahlen konnte. Seine Versicherung ÖKK verweigerte ihm daraufhin 2016 die Vergütung von Aids-Medikamenten. Kostenpunkt: 2000 Franken pro Monat. Zwar war die Krankheit noch nicht ausgebrochen. Doch auch nachdem sich der Zustand des Mannes 2017 stark verschlechtert hatte, verweigerte die ÖKK die Behandlung mit der Begründung, es handle sich nicht um einen Notfall. Zum konkreten Fall äussert sich die ÖKK nicht. Aber: «Wir dürfen vom Gesetz her nicht vergüten, wenn jemand auf der schwarzen Liste eines Kantons steht, ausser bei einem Notfall», sagt ein Sprecher. Die Beurteilung, was ein Notfall sei, nehme ein Vertrauensarzt vor. Entscheidend sei, dass ein «akuter, lebensbedrohlicher Zustand» festgestellt werde. Der kranke Mann starb Ende 2017.
So funktionieren schwarze Listen
Die Möglichkeit für die Kantone, schwarze Listen zu führen, wurde vom Parlament 2010 geschaffen. Das Ziel: Die Zahlungsbereitschaft von säumigen Prämienzahlern erhöhen, indem die Kassen auf Geheiss der Kantone Leistungen – ausser bei Notfällen – verweigern müssen. Voraussetzung dafür ist eine erfolglose Betreibung. Was ein Notfall ist, definiert das Gesetz jedoch nicht. Das entscheidet der behandelnde Arzt. Eine Liste kennen die Kantone Graubünden, Aargau, Luzern, St. Gallen, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Tessin sowie Zug. Am meisten Personen befinden sich auf der Liste des Kantons Aargau: Dort sind es 12'025.
So kommt man bei der ÖKK auf die schwarze Liste
1. Rechnung mit Frist zur Zahlung von 30 Tagen
2. Zahlungserinnerung mit Frist von 14 Tagen zur Zahlung
3. Zweite gesetzliche Mahnung mit gesetzlicher Nachfrist von 30 Tagen
4. Halbjährlicher Betreibungslauf pro Agentur/Region (für Personen, die noch nie eine Betreibung hatten, folgt durch das Inkassosystem nochmals eine letzte Mahnung mit Frist von 30 Tagen)
5. Monatliche Übermittlungen der eingeleiteten Betreibungs- und Fortsetzungsbegehren an die Kantone
6. Überprüfungen bei den Sozialversicherungsanstalten (SVA) und Entscheidung über die Aufnahme auf die schwarze Liste
7. Rückmeldungen der Sozialversicherungsanstalt an ÖKK mit Angabe über die Aufnahme der jeweiligen säumigen Personen auf die schwarze Liste
8. Seitens ÖKK wird durch Vollzahlung einer Betreibung oder auf Anweisung der SVA (zum Beispiel bei Kantonswechsel oder EL-Bezüger oder neu Sozialhilfe-Empfänger) die Person am gleichen Tag von der schwarzen Liste genommen.
Quelle: Anfrage ÖKK
Definition eines Notfalls ist unklar
Für SP-Nationalrat und Arzt Angelo Barrile ist es eine «absolut zynische Ausrede», dass es sich für die Krankenkasse bei einer tödlich verlaufenden Krankheit wie Aids nicht um einen Notfall handeln soll. «Zumindest nach Ausbruch der Krankheit hätten die Medikamente zwingend bezahlt werden müssen», sagt Barrile. Somit wäre es möglich gewesen, die Krankheit noch einzudämmen und den Tod zu verhindern.
«Es darf nicht sein, dass in der reichen Schweiz jemandem lebenswichtige Medikamente für 2000 Franken im Monat verweigert werden, weil er die Prämien nicht bezahlen kann», betont Barrile. Dass sich Versicherer hinter der schwammigen Definition eines Notfalls versteckten, sei problematisch: «Auch wenn der Kanton die schwarzen Listen führt, haben die Kassen eine Verantwortung und einen gewissen Spielraum, den sie ausnutzen können.»
Der vorliegende Fall zeigt laut Barrile die Untauglichkeit der schwarzen Listen: «Sie führen zu einer Zweiklassen-Medizin und bringen Menschen, die teils auch unverschuldet ihre Prämien nicht mehr bezahlen können, in Lebensgefahr.» Er fordert deshalb, die schwarzen Listen wieder abzuschaffen. Ebenfalls kritisch zu den schwarzen Listen äussert sich der Krankenkassen-Verband Santésuisse, da der Nutzen nicht bewiesen sei und der Solidaritätsgedanke geritzt werde. Auch die ÖKK ist Mitglied bei Santésuisse. Auf Anfrage schreibt sie, man könne aus gesetzlichen Gründen keine Ausführungen zum Fall machen.
«Es braucht Möglichkeiten, Schuldner zu sanktionieren»
Für schwarze Listen spricht sich weiterhin die Thurgauer SVP-Nationalrätin Verena Herzog aus. Der Kanton Thurgau führte die Liste 2007 als erster Kanton ein. Zweifellos handle es sich beim Fall aus dem Kanton Graubünden um ein «tragisches Schicksal», sagt Herzog. Es liege an den Verantwortlichen zu definieren, wo die Grenzen zur Notbehandlung zu ziehen seien. «Grundsätzlich braucht es aber Möglichkeiten, um säumige Prämienzahler sanktionieren zu können», sagt Herzog.
Die Kantone sind verpflichtet, 85 Prozent der Verluste, die durch Betreibungen von säumigen Prämienzahlern entstehen, zu übernehmen. «Und wer zahlt, muss auch die Möglichkeit haben, Druck aufzusetzen», sagt Herzog. Schwarze Listen zielten auf jene Personen ab, die nicht zahlen wollten, aber eigentlich könnten, sagt Herzog. «Wer sein Geld anderweitig einsetzt, muss die Konsequenzen etwa mit einer Reduktion auf Notfallbehandlungen zu spüren bekommen.» Bezüger von Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen sowie Minderjährige landen laut den Bestimmungen der Kantone nicht auf der Liste.
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blitzfab55-blog · 6 years
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Baufirma mit 200 Angestellten ist pleite
Die Bündner Traditionsfirma Andrea Pitsch AG ist in Konkurs gegangen. Dafür verantwortlich macht sie unter anderem den ruinösen Preiskampf.
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Das traditionelle Bündner Bauunternehmen Andrea Pitsch AG muss die Geschäftstätigkeit aufgeben. Etwa 200 Ganzjahres- und Saisonstellen gehen verloren. Als Begründung nennt die Bauunternehmung, die in der zweiten Generation geführt wird, den ruinösen Preiskampf als Folge der rückläufigen Bautätigkeit im Kanton Graubünden. Zudem seien die zurückhaltenden Investitionen in den Tourismus spürbar, unter anderem wegen des starken Frankens und wegen der Zweitwohnungsbauinitiative.
Für die Eigentümerfamilie sei dies der schwerste Tag der beruflichen Laufbahn, schreibt Andrea Pitsch in der Mitteilung vom Montag. Diverse Lösungsversuche seien erfolglos geblieben. Das Unternehmen betont, dass es nie Teil war der Untersuchung der Wettbewerbskommission wegen des Verdachts von Preisabsprachen im Baugewerbe im Kanton Graubünden.
Die Andrea Pitsch AG wurde 1955 in St. Moritz gegründet und verfügt über Niederlassungen in Thusis, Arosa und Flims. Zu den bedeutendsten Projekten des Unternehmens zählen unter anderem die dritte Röhre des Bareggtunnels, die Umfahrung Bazenheid, der Silser Tunnel, die Sanierung der Kantonsschule Chur oder auch der Neubau des Gipfelrestaurants Weisshorn Arosa.
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blitzfab55-blog · 6 years
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«Selbst die Polizei ist mit Kontrollen überfordert»von B. Zanni - Die Trottoirs würden zunehmend von Velos oder E-Boards vereinnahmt. Dagegen kämpft die Fussgänger-Lobby mit einer Petition.
1|6Trottoirs sind laut dem Verband Fussverkehr Schweiz auf dem besten Weg, zur Fahrbahn zu werden. Am Freitag reichte der Verband deshalb dem Bundesrat eine Petition zur «Rettung des Trottoirs» ein.
Trottoirs sind laut dem Verband Fussverkehr Schweiz auf dem besten Weg, zur Fahrbahn zu werden. Am Freitag reichte der Verband deshalb dem Bundesrat eine Petition zur «Rettung des Trottoirs» ein.
Ein Dorn im Auge sind dem Verband Kleinfahrzeuge mit Elektromotor wie E-Trottinetts, Solowheels, ...
... Hoverboards und E-Skateboards, die trotz Verbot auf Trottoirs anzutreffen sind und für Konflikte sorgen.
«Um eine gefährliche Verkehrssituation zu entschärfen, werden die Velos heute leichtfertig aufs Trottoir gelenkt statt dass attraktive und sichere Velowege gebaut werden», kritisiert Verbandspräsident und SP-Nationalrat Thomas Hardegger.
Die Baudirektoren müssten endlich vorwärtsmachen, sagt auch Matthias Aebischer, Präsident von Pro Velo Schweiz und SP-Nationalrat. «Ist der Wille da, kann man mit baulichen Massnahmen viel Konfliktpotenzial zwischen Velofahrern und Fussgängern aus dem Weg schaffen.»
Auch Verkehrspolitiker Walter Wobmann traut der Petition nicht über den Weg. «Wenn ich bedenke, wie autofeindlich gewisse Städte geworden sind, sehe ich für den Autoverkehr jetzt schwarz», sagt der SVP-Nationalrat.
Polizei-Ticker Zürich: Kind (6) nach Frontalkollision verletzt
Fussverkehr: Auf den Trottoirs wird es eng
Praxis schwieriger als Theorie: Jeder Dritte rasselt durch die Autoprüfung
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Ein Velofahrer kracht in einen Passanten, ein Fussgänger wird von vorbeiflitzenden E-Trottinetts bedrängt, ein anderer stolpert über einen Post-Roboter: Vor solchen Horrorszenarien sind Fussgänger auf Schweizer Trottoirs laut dem Verband Fussverkehr Schweiz nicht mehr weit entfernt. Denn das Trottoir sei auf dem besten Weg, zur Fahrbahn zu werden. Am Freitag reichte der Verband deshalb dem Bundesrat eine Petition zur «Rettung des Trottoirs» ein.
Ein Dorn im Auge sind dem Verband Kleinfahrzeuge mit Elektromotor wie E-Trottinetts, Solowheels, Hoverboards und E-Skateboards, die trotz Verbot auf Trottoirs anzutreffen sind und für Konflikte sorgen. Unverständlich finden die Fussgänger zudem den Vorschlag des Bundesrats, Kindern bis 12 Jahren das Velofahren auf dem Trottoir zu erlauben, wenn Radweg oder Velostreifen fehlen. Zurzeit ist dies nur den bis Sechsjährigen erlaubt. Den Vorschlag machte der Bundesrat im Rahmen einer Änderung der Verkehrsregeln und Signalisationsvorschriften, die das Bundesamt für Strassen in der ersten Jahreshälfte in die Vernehmlassung schicken will.
«Velos werden leichtfertig aufs Trottoir gelenkt»
«Um eine gefährliche Verkehrssituation zu entschärfen, werden die Velos heute leichtfertig aufs Trottoir gelenkt statt dass attraktive und sichere Velowege gebaut werden», kritisiert Verbandspräsident und SP-Nationalrat Thomas Hardegger. Dazu seien Mischareale für Fussgänger und Velofahrer geschaffen worden, in denen nun auch E-Bikes und E-Trottinetts verkehren dürften. Dies führe zu zahlreichen Konflikten. «Fahren künftig auch 12-Jährige, gern in Gruppen und meist schon recht zackig, mit Velos über Trottoirs, wird es sehr gefährlich.» Auch seien schwach motorisierte E-Bikes von stark motorisierten äusserlich nicht zu unterscheiden. «Selbst die Polizei ist mit den Kontrollen überfordert und scheut die Auseinandersetzung mit Fehlbaren. «Weil diesen angesichts unklarer Regeln oft das Unrechtsbewusstsein fehlt.»
Die Petition fordert deshalb getrennte Wege für Fussgänger und Velofahrer innerorts sowie ein Veloverbot auf Trottoirs mit Ausnahme von Kindern bis acht Jahren. Auch sollen Spass- und Transportfahrzeuge mit Motor auf Gehflächen verboten werden. Weiter verlangt die Petition verständliche und praxistaugliche Regelungen. Hardegger: «Es darf nicht so weit kommen, dass sich Leute aus Angst vor dem Trottoir nicht mehr auf die Strasse trauen.» Insbesondere betroffen seien Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Die Baudirektoren müssten endlich vorwärtsmachen, sagt auch Matthias Aebischer, Präsident von Pro Velo Schweiz und SP-Nationalrat. «Ist der Wille da, kann man mit baulichen Massnahmen viel Konfliktpotenzial zwischen Velofahrern und Fussgängern aus dem Weg schaffen.» Das Velofahren auf dem Trottoir nur Kindern bis acht Jahren zu erlauben, berge hingegen Gefahren. «Manche Kinder brauchen etwas länger, bis sie richtig Velo fahren können.»
«Sehe schwarz für den Autoverkehr»
Die Autolobby hingegen hat Vorbehalte. «In der Schweiz fehlt uns schlicht der Platz für eine strikte Trennung von Fussgängern und Velofahrern», sagt Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Präsident des Automobil-Clubs Schweiz (ACS). Sinnbildlich dafür sei, dass man Spuren sogar verringert habe. «Auch wurden Bushaltestellen auf Strassen verlegt, um den Verkehr zu entschleunigen.» Die einzige Lösung sei, die Verkehrsteilnehmer vermehrt füreinander zu sensibilisieren.
Auch Verkehrspolitiker Walter Wobmann traut der Petition nicht über den Weg. «Wenn ich bedenke, wie autofeindlich gewisse Städte geworden sind, sehe ich für den Autoverkehr jetzt schwarz», sagt der SVP-Nationalrat. Er befürchte, dass der motorisierte Verkehr zugunsten getrennter Fussgänger- und Velowege zunehmend verdrängt werde. «Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Autofahrer als Milchkuh der Nation dafür noch zur Kasse gebeten würden.
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blitzfab55-blog · 6 years
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Avicii soll Suizid begangen habenDie Familie von DJ Avicii deutet in einer Erklärung möglicherweise die Todesursache des Superstars an.
1|19Der schwedische Star-DJ Avicii wurde am 20. April 2018 im Oman tot aufgefunden.
Bild: Keystone/John Shearer/Invision/AP
Der schwedische Star-DJ Avicii wurde am 20. April 2018 im Oman tot aufgefunden.
Tim Bergling, wie Avicii mit bürgerlichem Namen hiess, wurde 28 Jahre alt.
Seine Pressebeauftragte bestätigte den Tod.
«Die Familie ist am Boden zerstört, und wir bitten alle, ihr Bedürfnis nach Privatsphäre in dieser schwierigen Zeit zu respektieren», heisst es seitens des Managements.
Bekannt wurde der Schwede mit Hits wie "Wake me up" und "Levels".
Der Dj und Produzent gehörte zu den weltweit erfolgreichsten Künstlern der elektronischen Musikszene.
2016 kündigte er das Ende seiner Bühnenkarriere an.
Das Partyleben werde giftig, er habe etwas für seine Gesundheit tun müssen, begründete er den Rücktritt von der Bühne.
«Das Live-Ende bedeutete nie das Ende von Avicii oder meiner Musik. Stattdessen ging ich zurück zu dem Ort, an dem alles einen Sinn ergab - das Studio.»
Von prestigeträchtigen Fachmagazinen wurde er während seiner rund zehnjährigen Karriere regelmässig unter die Top 10 der wichtigsten und einflussreichsten Djs der Welt gewählt.
Trotz Bühnenabstinenz arbeitete er noch kurz vor seinem Tod an neuen Musikproduktionen, die 2018 erscheinen sollten.
Wie seine Familie mitteilte, hatte er sich das Leben genommen.
Avicii hinterlässt ein geschätztes Vermögen von umgerechnet rund 86 Millionen Franken.
20 Minuten Friday hat Avicii vor seinem Durchbruch interviewt.
Tim Bergling ist am 8. September 1989 in Stockholm auf die Welt gekommen.
«Der Name Avicii wird abgeleitet von der tiefsten buddhistischen Hölle, die den Namen ‹Avici› trägt. Da ‹Avici› als Name bei Myspace schon vergeben war, setzte er ein zweites ‹i› hinten an», heisst es auf Wikipedia.
Avicii hatte 2013 mit «Wake me Up» einen Sommerhit gelandet.
2014 räumte Avicii zwei Trophäen beim wichtigsten deutschen Musikpreis Echo ab: für «Wake Me Up» als «Hit des Jahres», ausserdem gewann er in der Kategorie «Künstler Electronic Dance Music».
Einige Monate später sagte er seine Tour wegen gesundheitlicher Probleme ab.
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«Wir mussten ihn rauszerren»: Avicii arbeitete vor dem Tod wie besessen
Fehler gesehen?Fehler beheben!
Superstar-DJ Avicii wurde am vergangenen Freitag in einem Hotel im Oman tot aufgefunden. Knapp eine Woche später veröffentlichen seine Eltern Anki Lidén und Klas Bergling in der schwedischen Zeitung «Aftonbladet» ein zweites Statement, das erstmals Hinweise zur Todesursache liefert:
Suizidgedanken? Hier finden Sie Hilfe
Beratung:
Dargebotene Hand, Tel. 143, (143.ch)
Online-Beratung für Jugendliche mit Suizidgedanken: U25-schweiz.ch
Angebot der Pro Juventute: Tel. 147, (147.ch)
Kirchen (Seelsorge.net)
Anlaufstellen für Suizid-Betroffene:
Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils (Nebelmeer.net);
Refugium – Geführte Selbsthilfegruppen für Hinterbliebene nach Suizid (Verein-refugium.ch);
Verein Regenbogen Schweiz (Verein-regenbogen.ch).
Unser geliebter Tim war ein Suchender, eine zerbrechliche Künstlerseele, auf der Suche nach Antworten auf existentielle Fragen. Ein Perfektionist, der in einem Tempo reiste und arbeitete, das zu extremem Stress führte.
Als er das Touren beendete, wollte er eine Balance im Leben finden, sich gut fühlen und in der Lage sein tun zu können, was er am meisten liebte – Musik. Er machte sich viele Gedanken über den Sinn des Lebens und des Glücks. Er konnte nicht mehr weiter machen. Er wollte Frieden finden. Tim war nicht für diese Maschinerie gemacht, in der er endete. Er war ein sensibler Mann, der seine Fans liebte, aber das Scheinwerferlicht nicht mochte.
Tim, du wirst für immer geliebt und vermisst werden. Deine Musik wird die Erinnerung an dich tragen.
Wir lieben dich, deine Familie.
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blitzfab55-blog · 6 years
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Das Geldspielgesetz fällt bei den Jungen durchWährend Senioren mehrheitlich für das neue Geldspielgesetz sind, hat es bei Jüngeren einen schweren Stand. Das zeigt die Tamedia-Umfrage.
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1|4Rund sechs Wochen vor der Abstimmung hat das Nein-Lager die Nase vorn: Gemäss der ersten Tamedia-Umfrage zur Vorlage sagen 53 Prozent Nein.
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Rund sechs Wochen vor der Abstimmung hat das Nein-Lager die Nase vorn: Gemäss der ersten Tamedia-Umfrage zur Vorlage sagen 53 Prozent Nein.
«Nun müssen die Jungen auch abstimmen gehen. Und wir auch die Älteren davon überzeugen, dass mit dem Gesetz ein sträflicher Präzedenzfall geschaffen wird», sagt Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen.
Wir müssen jetzt viel Aufklärungsarbeit leisten und ihnen die Angst vor den Zugangssperren nehmen», sagt CSP-Nationalrat Karl Vogler.
Bei der Vollgeld-Initiative liegen die Gegner noch vor dem Kampagnenstart in Front: 45 Prozent lehnen das Volksbegehren klar oder eher ab, während 42 Prozent klar oder eher dafür sind.
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Spielsucht: «Ich verzockte mehrere 10'000 Franken online»
Online-Glücksspiel:«Das Gesetz ist ein Tabubruch»
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Am 10. Juni stimmt das Volk darüber ab, ob Schweizer Casinos künftig Online-Geldspiele wie Poker oder Roulette anbieten dürfen, während unbewilligte Online-Spiele ausländischer Anbieter gesperrt werden.
Rund sechs Wochen vor der Abstimmung hat das Nein-Lager die Nase vorn: Gemäss der ersten Tamedia-Umfrage zur Vorlage sagen 53 Prozent Nein. 42 Prozent der Stimmberechtigten befürworten die Vorlage. 5 Prozent machen keine Angaben zu ihren Stimmabsichten.
Skepsis von links und rechts
Mehrheitlich für das Gesetz sind die Wähler der CVP: 55 Prozent wollen ein Ja auf den Stimmzettel schreiben, 41 Prozent ein Nein. Die Vorlage stösst aber rechts und links der Mitte auf Skepsis: Die Anhänger von SVP und FDP sind mehrheitlich gegen das neue Gesetz, ebenso wie die Wähler der Grünen.
Stark gegen die umstrittenen Netzsperren engagieren sich die meisten Jungparteien. Laut der Umfrage hat das Geldspielgesetz bei der Generation Netflix tatsächlich einen schweren Stand. Bei den 18- bis 49-Jährigen spricht sich nur gut jeder Dritte für das Gesetz aus. Dagegen befürworten es 56 Prozent der über 65-Jährigen.
«Ein vernünftiges, schweizerisches Gesetz»
Laut Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen, zeigt die Umfrage, dass sich das Engagement gegen das Gesetz lohnt. «Nun müssen die Jungen auch abstimmen gehen. Und wir müssen auch die Älteren davon überzeugen, dass mit dem Gesetz ein sträflicher Präzedenzfall geschaffen wird.» Auch Rentnern müsse das Gesetz missfallen, da mit dem Gesetz ein Kartell geschaffen würde. Schön sei, dass Rechte und Linke die Argumente gegen die Netzsperren teilen würden. Es gebe bessere Alternativen. Laut Silberschmidt sollen sich auch ausländische Anbieter um eine Lizenz bemühen können.
Die Befürworter des Gesetzes betonen, dass ihre Kampagne erst startet: «Jungparteien haben das Referendum ergriffen. Darum ist es nicht erstaunlich, dass die Jüngeren eher skeptisch sind. Wir müssen jetzt viel Aufklärungsarbeit leisten und ihnen die Angst vor den Zugangssperren nehmen», sagt CSP-Nationalrat Karl Vogler. Es sei ein «vernünftiges, schweizerisches Gesetz», das einzig illegales Geldspiel verhindern wolle – in der realen und virtuellen Welt. «Es kann nicht sein, dass wir illegales Geldspiel verfolgen, wenn es in einem Hinterzimmer passiert, bei Online-Casinos aber wegschauen.» Heute gingen dadurch rund 250 Millionen Franken verloren, die in gemeinnützige Projekte fliessen würden.
Relative Mehrheit gegen Vollgeld-Initiative
Bei der Vollgeld-Initiative liegen die Gegner noch vor dem Kampagnenstart in Front: 45 Prozent lehnen das Volksbegehren klar oder eher ab, während 42 Prozent klar oder eher dafür sind. 13 Prozent machen keine Angaben zu ihren Stimmabsichten. Der hohe Anteil legt nahe, dass die Meinungen in dieser Frage noch wenig gefestigt sind.
7255 Personen aus der ganzen Schweiz haben vom 23. bis 25. April online an der ersten Welle der Tamedia-Abstimmungsumfrage zu den eidgenössischen Vorlagen vom 10. Juni teilgenommen. Die Befragungen werden in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH der Politikwissenschaftler Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,8 Prozentpunkten. Weitere Informationen zu den Tamedia-Umfragen sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.
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Whatsapp-Verbot für unter 16-JährigeWhatsapp schliesst junge Nutzer aus. Wer künftig den Instant-Messaging-Dienst nutzen will, muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Der zu Facebook gehörende Messenger-Dienst Whatsapp setzt das Mindestalter für seine Nutzerinnen und Nutzer in Europa von 13 auf 16 Jahre herauf. Dies teilte Whatsapp am Dienstag mit.
Wenn sie im kommenden Monat aufgefordert würden, den neuen Datenschutzbestimmungen zuzustimmen, müssten sie auch bestätigen, dass sie mindestens 16 Jahre alt seien, teilte das Unternehmen mit. Unklar ist allerdings, ob und wie das Alter überprüft werden soll, da Whatsapp nur wenige Daten seiner Nutzer benötigt.
Ausserhalb Europas ab 13
Facebook geht einen anderen Weg, um bei seinen Nutzern im Alter zwischen 13 und 15 Jahren den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Sie müssen einen Elternteil oder einen anderen Berechtigten angeben, der die Erlaubnis für die volle Nutzung von Facebook gibt. Andernfalls steht ihnen nur eine eingeschränkte Version zur Verfügung.
Whatsapp will nach eigenen Angaben aber daran festhalten, möglichst wenige persönliche Daten seiner mehr als 1,5 Milliarden Nutzer anzufordern. Ausserhalb Europas will Whatsapp am Mindestalter von 13 Jahren festhalten.
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