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chrisfuer-blog · 7 years ago
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Kritische Betrachtung einer Reportage
BETTLER – DAS LEID AUF WIENS STRAßEN (GALERIE)
Die von Vera Marjanovic im Monatsmagazin Kosmo mit 25. Mai 2018 erschienene Reportage über die Bettler Wiens richtet sich vor allem sprachlich und inhaltlich an Austro-Bosniaken, -Kroaten, -Montenegriner und –Serben. Zusätzlich erscheint der Artikel zeitgleich im Internet in deutscher Sprache. Aufgrund der Zielgruppe der Leser bezieht sich der sehr emotional verfasste und stellenweise mitreißende Bericht nur auf Bettler aus osteuropäischen Ländern und lässt dabei österreichische Hilfebedürftige außen vor.
Die negative Konnotation des Titels spricht viele Leser nicht an bzw. diese wollen sich auch davon nicht ansprechen lassen. Der Begriff des Leides auf Wiens Straßen in der Titelzeile entspricht ebenso nicht dem von den Bettler Gesagtem, da sie in ihren Herkunftsländern weder Essen noch Geldmittel bekommen und damit ist das eigentliche Leid meist nur in ihren Heimatländern gegenwärtig. Ihr Verdienst – sofern er nicht von der Exekutive abgenommen wurde – sichert ihnen zumindest ein Überleben und die Caritas vermittelt eine kostenlose Schlafstelle in Wien. Den in Klammer gesetzten Ausdruck „Galerie“ im Titel, kann ich nicht wirklich deuten und schreibe ihn der Übersetzung des Printmediums zu.
Zu Beginn der zweiten Seite der Reportage sollen sich Ausdrücke wie „Offiziell haben alle Mitleid“ und „von dieser Seuche befreien“ auf das vermeintliche Leid/Krankheit dieser bettelnden Menschen beziehen bzw. auf die „mitleidenden“ Passantinnen und Passanten, was hier als eine sehr pauschalierende Behauptung festgeschrieben wird, wobei im seriösen Journalismus Aussagen von Interviewpartnern nur dann in einem Bericht Platz finden sollten, wenn jederzeit der/die Sprecher offengelegt werden können. In den anschließenden Interviews mit Passantinnen- und Passanten sind Aussagen wie: „es stört mich nicht“, „mich stören die Bettler auf der Straße nicht“, „sie arbeiten für andere“ usw. nicht unbedingt Mitleid ausdrückende Aussagen, können jedoch hier namentlich den Interviewpartnern zugeordnet werden und widerspricht der einstimmigen Mitleids Theorie der Autorin.
Die folgende diametrale Berichterstattung über weltweite kuriose Geschichten über Bettler, die trotz eines erwirtschafteten Vermögens, das Betteln einem anderen Leben vorziehen. korrespondiert in keinster Weise mit dem Titel der Reportage und wirkt angesichts der beabsichtigten Zeichnung von Hilfsbedürftigkeit als absolut unpassend. Ebenso entspricht die Berichterstattung über das angestrebte Bettelverbot in Salzburg nicht den durch den Titel eingegrenzten öffentlichen Raum.
Das mit dem Mediensprecher des Magistrates Wien geführte Interview ist sehr informativ und aufschlussreich und würde meines Erachtens einen Platz eher zu Anfang der Reportage verdienen. Wobei sich dieser Teil der Reportage in meine geplante Reportage über den jungen bettelnden Österreicher gut einbinden lässt.
 https://www.kosmo.at/bettler-das-leid-auf-wiens-strassen/  
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chrisfuer-blog · 7 years ago
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chrisfuer-blog · 7 years ago
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