cicadasofliterature
cicadasofliterature
Cicadas of Literature
55 posts
Seit dem Anbeginn der Zeit sind die Zikaden unter uns & unserer Kunst!
Don't wanna be here? Send us removal request.
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
Hitch folgte ihnen mit gespitzten Ohren, er hörte, wie die Tagvögel den Anbruch der Nacht verkündeten, wie tausendundeine Zikade ihre Tonleitern übten, rauf und runter, rauf und runter, und wie eine Eule mit ihrem Huh-huh die kleinen Tiere auf der Wiese warnte, dass ihre Jagd gleich begann.
Jeanne Birdsall: Die Penderwicks im Glück. Übersetzt von Sylke Hachmeister
1 note · View note
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
Als sie durch die Säulen zurückblickte, lag alles im Schatten. Vorbeifahrende Autos würde sie weder hören noch sehen. Die einzigen Geräusche kamen von den Wiesen rundum: Das geschäftige Tock-tock-tock eines Spechts und der mal laute, mal leise Gesang einer Zikade, oder in der Ferne das trällernde Geplapper eines Vogels, den Lydia nicht kannte.
Jeanne Birdsall: Die Penderwicks im Glück. Übersetzt von Sylke Hachmeister
2 notes · View notes
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
蝉声や! マスク外せぬ 少女にも The cicadas can be heard even by the girl behind her mask
Words Bubble Up Like Soda Pop (00:27:26)
0 notes
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
Wir sitzen nebeneinander auf der Bank vor dem Haus, wir reden nicht viel. Wir sehen über den Acker hin bis zu den Schloten der Raffinerie am Horizont, die Schlote haben seit Wochen nicht mehr geraucht. Wir hören zu, wie die Zikaden singen, sie klingen wie unzählige winzige Rasensprenger, die die Erde benetzen. Der Abend riecht nach Ginster und nach heißen Steinen
Judith Hermann: Daheim, S. 133–134
0 notes
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
Ehe wir zum Abendessen hinunter ins Dorf gingen, zeigte mir der Doktor seine kleine Bernsteinsammlung. Viele Steine waren dunkel wie roter Wein, andere wieder algengrün, knochig, tief schwarz. Die wasserhellen, lichtdurchlässigen Exponate aber ließen sämtliche Feinheiten der eingeschlossenen Gräser und Insekten erkennen. Eine kleine Zikade, vierzig Millionen Jahre alt, die Blüte eine Stechpalme, ein paar Gräser, aufgefächert. Ein zarter unscheinbarer Flügelschlag in der großen unfassbaren Ode, die wir Leben nennen.
Hanns Cibulka, Tagebuchblätter von Hiddensee, S. 44.
2 notes · View notes
cicadasofliterature · 4 years ago
Quote
Ein Jubel aus Süden, ein Liebesschwarm von Malven über den Stufen zum Saale, zum Garten, die Brunnen warm, Zikaden rings um den Villencharme, die sonnenversengten, rufen.
Gottfried Benn, Jener
2 notes · View notes
cicadasofliterature · 5 years ago
Text
ancient greek cicada epithets
ἀναιμόσαρκος (anaimosarkos), with bloodless flesh
ἡλιομανής (hēliomanēs), sun-mad, mad for love of the sun
μελεσίπτερος (melesipteros), singing with its wings
ἠχέτης (ēchetēs), clear-sounding, musical, shrill; chirping
λακέτας (laketas), chirper
λιγυπτέρυγος (ligupterugos), chirping with the wings
μεσημβρινός (mesēmbrinos), belonging to noon
7K notes · View notes
cicadasofliterature · 5 years ago
Photo
Tumblr media
bad timing
7K notes · View notes
cicadasofliterature · 5 years ago
Quote
What cicadas leave behind is a kind of crystallized memory; The stubborn detail of, the shape around a life turned The color of forgotten things: a cold broth of tea & milk in the bottom of a mug. Or skin on an old tin of varnish you have to lift with lineman's pliers.
Walls, Martin: Cicadas at the End of Summer
In: Small Human Detail in Care of National Trust. New Issues Press. Western Michigan University, 2000.
https://www.poetryfoundation.org/poems/42476/cicadas-at-the-end-of-summer
0 notes
cicadasofliterature · 7 years ago
Quote
Reich blüht der Dichtung stetserneute Flora: Glycin' und Malv' und Tulp' und Haideblume Vereint des Frühlings und des Herbstes Hora; Schön prangt ihr bunter Chor im Heiligthume, Und Myrt' und Eichenhain verklärt Aurora Den Gärtnern hell, zu süßem Lohn und Ruhme; Weit glänzt die Pracht, vom götterfrohen Pindus, Bis fern zum Bett des urahnlichen Indus. Doch in des heil'gen Hayns umlaubten Hallen, In bunter Blüthen hochzeitlichem Reih'n, Wohnt gern ein Chor tonreicher Nachtigallen, Mischt buntgeschwingter Sylphen Schaar sich ein; Wo Blüthenhymnen still aus Düften wallen, Sucht jedes Leben fröhlichen Verein: Libellen nahn, und bei dem muntern Pfittig Schwingt ernstes Flugs Zeus Aar den mächt'gen Fittig. Und aus dem Hain, aus schönumblühter Wohnung, Läßt die Cicad' ihr ländlich Lied ertönen, Gewohnt der alten, liedergünst'gen Schonung Bei Nordens Volk und Hellas' Frühlingssöhnen; Ein horchend Ohr ist des Gesangs Belohnung, Der Freunde Gunst wird mehr als Ruhm sie krönen; Und ohne Furcht vor Zoilus' Armada Beginnt in Phöbus Hain ihr Lied Cicada.
August Apel: Cicaden (1810)
0 notes
cicadasofliterature · 7 years ago
Text
Epitaph for a Pet Cricket
Anthologia Palatina 7.198 = Leonidas of Tarentum (3rd cent. BCE)
Even if the tombstone placed above me Is small and low to the ground, o passerby, Yet still, my friend, praise Philainis. For two years she loved and nourished me, Her singing cricket, once a wanderer among thorns, A nibbler of straw; for she delighted In my song-like chirping.  And she did not disown me Even when I perished; she erected for me This little monument, in memory Of the variety of my melodies. Εἰ καὶ μικρὸς ἰδεῖν καὶ ἐπ’ οὔδεος, ὦ παροδῖτα,   λᾶας ὁ τυμβίτης ἄμμιν ἐπικρέμαται, αἰνοίης, ὤνθρωπε, Φιλαινίδα· τὴν γὰρ ἀοιδὸν   ἀκρίδα, τὴν εὖσαν τὸ πρὶν ἀκανθοβάτιν, διπλοῦς ἐς λυκάβαντας ἐφίλατο, τὴν καλαμῖτιν,   καὶ θρέψ’ ὑμνιδίῳ χηραμένη πατάγῳ· καί μ’ οὐδὲ φθιμένην ἀπανήνατο, τοῦτο δ’ ἐφ’ ἡμῖν   τὠλίγον ὤρθωσεν σᾶμα πολυστροφίης. 
Tumblr media
Spiders and Insects, Jan van Kessel the Elder, 1660
70 notes · View notes
cicadasofliterature · 7 years ago
Quote
wie der saft einer sehr süßen frucht von dem man lange im traum trinkt . . wie der schatten eines jungen tieres, das leise um eine quelle herumgeht . . wie ein sehr schöner, belaubter baum, den die erste zärtlichkeit der nacht heimsucht mit singenden grillen und tau wie mein eigener finger, geliebtes, der ganz leicht deine lippen berührt . .
H. C. Artmann: The Best of H. C. Artmann (S. 62)
5 notes · View notes
cicadasofliterature · 8 years ago
Quote
So müssen Sommerferien sein! Über den Bergen ein enzianblauer Himmel, wochenlang ein strahlend heißer Tag am andern, nur je und je ein heftiges, kurzes Gewitter. Der Fluß, obwohl er seinen Weg durch so viel Sandsteinfelsen und Tannenschatten und enge Täler hat, war so erwärmt, daß man noch spät am Abend baden konnte. Rings um das Städtchen her war Heu- und Öhmdgeruch, die schmalen Bänder der paar Kornäcker wurden gelb und goldbraun, an den Bächen geilten mannshoch die weißblühenden, schierlingartigen Pflanzen, deren Blüten schirmförmig und stets von winzigen Käfern bedeckt sind und aus deren hohlen Stengeln man Flöten und Pfeifen schneiden kann. An den Waldrändern prunkten lange Reihen von wolligen, gelbblühenden, majestätischen Königskerzen, Weiderich und Weidenröschen wiegten sich auf ihren schlanken, zähen Stielen und bedeckten ganze Abhänge mit ihrem violetten Rot. Innen unter den Tannen stand ernst und schön und fremdartig der hohe, steile, rote Fingerhut mit den silberwolligen breiten Wurzelblättern, dem starken Stengel und den hochaufgereihten, schönroten Kelchblüten. Daneben die vielerlei Pilze: der rote, leuchtende Fliegenschwamm, der fette, breite Steinpilz, der abenteuerliche Bocksbart, der rote, vielästige Korallenpilz und der sonderbar farblose, kränklich feiste Fichtenspargel. Auf den vielen heidigen Rainen zwischen Wald und Wiese flammte brandgelb der zähe Ginster, dann kamen lange, lilarote Bänder von Erika, dann die Wiesen selber, zumeist schon vor dem zweiten Schnitte stehend, von Schaumkraut, Lichtnelken, Salbei, Skabiosen farbig überwuchert. Im Laubwald sangen die Buchfinken ohne Aufhören, im Tannenwald rannten fuchsrote Eichhörnchen durch die Wipfel, an Rainen, Mauern und trockenen Gräben atmeten und schimmerten grüne Eidechsen wohlig in der Wärme, und über die Wiesen hin läuteten endlos die hohen, schmetternden, nie ermüdenden Zikadenlieder.
Hermann Hesse: Unterm Rad (Kapitel 2)
0 notes
cicadasofliterature · 8 years ago
Quote
Owê der wîse die wir mit den grillen sungen, / sô wir uns solten warnen gegen des winters zît!
Walther von der Vogelweide: Owê waz êren sich ellendet tiuschen landen! (V. 22f)
0 notes
cicadasofliterature · 8 years ago
Quote
Singe nicht, du Gras-Geflügel, oh meine Seele!
Nietzsche: Also sprach Zarathustra
0 notes
cicadasofliterature · 8 years ago
Quote
Er scheint mir, mit Verlaub von Ew. Gnaden, Wie eine der langbeinigen Cicaden, Die immer fliegt und fliegend springt Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Johann Wolfgang Goethe: Faust I (V. 287–290)
0 notes
cicadasofliterature · 8 years ago
Quote
But I, while vineyards ring with the cicadas’ scream Retrace your steps, alone, beneath the burning sun.
Virgil: Eclogue II (via echymosis)
2K notes · View notes