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An einem regnerischen Märzabend packten wir das Auto. Schlafsäcke, Campingkocher, Lebensmittel und was man sonst noch braucht für 2 Wochen Roadtrip durch Korsika. Schlafen wollten wir im Auto. Doch schon die Hinfahrt sollte ein Abenteuer werden...
Unser erstes Etappenziel war die Schweiz. In Klosters wollten wir unsere erste Nacht verbringen. Also Kofferraumklappe zu und los.
Nach einer bis dahin ereignislosen Fahrt fuhren wir in ein Tunell. Laut Navi waren es nur noch wenige Kilometers bis wir unser Ziel erreichen würden. Als wir das Ende des Tunells erreicht hatten war etwas anders. Der Regen war zu Schnee geworden, die Landschaft nun Weis. Bald schon begann der Schnee auch auf der Fahrbahn zu liegen. Noch kein Problem für unseren SEAT Ibiza mit Allwetterreifen.
Doch bald schon wurde die Straße steiler, ein Schneesturm tobte (der stärkste seit Jahren, wie wir später herausfinden sollten) und unser SEAT kam immer mehr ins Rutschen, wie auf einer Rutsche. Vorwärts ging es jetzt nur noch Zentimeter weiße. Und...
STOP. Aus und vorbei. Nix mehr ging. 1:30 Uhr in der Nacht, Schneesturm und Arsch kalt. Was jetzt?
Glücklicher Weiße wusste Marco, das irgendwo im Auto noch Schneeketten lagen. Als wir diese dann gefunden hatten, standen wir vor dem nächsten Problem. Wer weiß schon wie man über zwanzig Jahre alte Schneeketten aufzieht?
Eine Stunde später konnte es dann weitergehen. Wir fuhren hundert Meter über die nächste Kuppe und waren in Klosters. Der ganze Aufwand wegen 100 Metern, aber egal, angekommen.
Als wir dann auf der Suche nach einem Stellplatz zum Schlafen durch das Dorf fuhren hörten wir immer wieder ein Klappern, machten uns aber nicht weiter Gedanken. Nach einer kurzen, kalten Nacht im Auto dann die Ernüchterung. Wir hatten eine der Schneeketten verloren und die andere falsch befestigt, so dass sie den ganzen Kotflügel verkratzt hatte. Aber abgehakt und weiter ging es Richtung Süden. Korsika konnte kommen.
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Spät am Abend, kleine Flughafenhalle, keine Unterkunft. So sah der Start unserer Marokkoreise aus. In Nador gelandet beschlossen wir 6h über Nacht nach Fes zu fahren. In unserer Kabine, die uns stark an den Hogwartsexpress erinnerte, lernten wir einen marokkanischen Chirurgen kennen, mit dem wir uns über Religion, Erziehung, das Leben in Marokko und seinen Beruf unterhielten. Die geplanten 6h Schlaf wichen damit 6h Kultur und Landeskunde aus erster Hand. Im nächtlichen Fes angekommen, erklärte er sich bereit uns mit seinem Auto zum nächsten Hotel zu fahren und uns auf dem Weg unsere erste Stadtführung zu geben.
Fes hielt neben authentischen Märkten, verzaubernden Innenhöfen und traditionell marokkanischen Unterkünften, den Riads und Dars, zudem nervenaufreibende Momente bereit. Nicht funktionierende Kreditkarten und Bargeldknappheit veranlassten uns dazu mithilfe unseres zweiten Gastgebers, die Ledergerberei aufzusuchen, um dort bei bei Kreditkartenzahlung Bargeld abheben zu können. Auch wenn die Förderung durch die UNESCO Seriosität und Zuverlässigkeit vermuten lassen, durften wir nach unserer Reise feststellen, dass die gekauften Taschen doch nicht von allzu guter Qualität waren. Aber weniger dazu.
Mehr zu unserem ersten Highlight der Reise. Dank unseres ersten Gastgebers Said, hatten wir das Glück eine Wüstentour zu unternehmen, die nichts mit all den Touriausflügen zu tun hatte. Keine Musik am Lagerfeuer, kein speziell für uns zubereiteter Couscous Teller. Vielmehr machten Gemüsesuppe von Spermakonsistenz und knackig, knirschende Tajine dank Sandresten die Erfahrung unvergesslich. Begleitet wurden wir von einem gleichaltrigen Jungen, der uns bei der Verstädnigung mit den Bewohnern unterstützte und mit uns im Zelt übernachtete. Das Zusammensitzen mit den Bewohnern der Hütte zeichnete sich durch andauernde Stille und Nichtstun aus. Auf unsere Frage, ob sie jemals ihr Haus verlassen hatte, antwortete die Bewohnerin, sie wäre noch nie mehr als 20km von zuhause entfernt gewesen. Außerdem, wussste sie nicht wie alt sie war und musste dazu auf ihrem Personalausweis nachschauen. Als wir ihr sagten, sie sei 57 Jahre alt, 15 Jahre älter, als sie vermutet hatte, schien sie das sichtlich gar nicht zu interessieren. Insgesamt eine ziemlich erdende Erfahrung, die uns vor Augen führte, wie glücklich wir uns doch schätzen konnten, so viel Freiheiten und Möglichkeiten zu haben. Nach einer frostigen Nacht, hatten wir noch das Glück den sternenerleuchteten Himmel zu betrachten und wundervolle Aufnahmen zu machen. Noch nie hatten wir einen so hell erleuchteten Himmel gesehen.
Unser nächster Stop waren die Atlas Gebirge. Um natürlich nicht nur auf der faulen Haut zu sitzen, hatten wir uns vor unserer Reise mit Hotels, Tourismusvertretern und Reisegesellschaften in Verbindung gesetzt. Daraus entwickelte sich dann eine Kooperation mit der Kasbah du Toubkal, einer nachhaltigen Unterkunft mitten in den Atlasgebirgen. Doch nicht nur irgendeine nachhaltige Unterkunft. Diese Kasbah ist eine der National Geographic Unique Lodges of the World. Nach einer 5-stündigen Fahrt von Ouarzazate nach Imlil, bahnten wir uns zu Fuß unseren Weg über Stock und Stein hin zu der emporragenden Kasbah. An unserer Seite ein Esel, der unser Gepäck bis vor die eindrucksvollen Eingangstore transportierte. Bevor Aufschreie verlauten: Die Esel tragen das Gepäck in speziell angefertigten Taschen mit Lederriemen, sodass sie keine Verletzungen davontragen. Zudem wurde auf dem Weg an einem Brunnen eine ausgiebige Trinkpause für die Esel eingelegt und die Tiere wurden mit Respekt und Sanftmut behandelt. In der Ecolodge angekommen, wurden wir mit Orangenwasser zur Handwäsche sowie Datteln und frischer Milch empfangen. An den Wänden spiegelte sich die langjährige Geschichte der Kasbah wieder. Auszeichnungen, Soziale Projekte und Bilder von Freunden und Familie ziehrten die Wände und Auslageflächen - Außerdem ein Bild von Daniel Craig, der die Kasbah 3 Monate zuvor besucht hatte. Das Anwesen mit seinen Steinmauern, rotbraunen Holzverzierungen und farbprächtigen traditionellen Stoffdecken strahlte eine unendliche Wärme aus. Man fühlte sich aufgehoben – irgendwie angekommen. Nicht zuletzt waren dafür auch der herzliche Empfang des einheimischen Personals verantwortlich sowie der freundliche Email Kontakt zu Mike McHugo, einem der Inhaber der Kasbah du Toubkal. Ohne mit der Wimper zu zucken erklärte sich Mike bereit unsere Fragen zu beantworten und persönliche Eindrücke zum Aufbau der Kasbah, den dahinterstehenden Projekten und seiner Verbundenheit zu Marokko mit uns zu teilen:
Hey Mike, warum wolltest du dein Unternehmen in den Atlas Gebirgen von Marokko aufbauen?
1978 gründete ich eine Abenteuerreisegesellschaft mit dem Namen Hobo Travel (heute Discover Ltd) und kam in die Toubkal Region um zu wandern. Zu unserem Bergführer Hajj Maurice baute ich über 12 Jahre eine tiefgehende Freundschaft auf. 1989 sah mein Bruder Chris eine Anzeige in der Financial Times, die besagte, dass König Hassan II Investitionen in Marokko vereinfachen wollte. Aus diesen Gründen und weil wir die Berberkultur sehr schätzen, wollten wir die Kasbah in Imlil wiederaufbauen.
Wie entwickelte sich die Idee einer nachhaltigen Unterkunft für Wanderer und Erlebnisreisende? Was war deine Motivation?
Wir wollten, dass unser Projekt der lokalen Gemeinschaft sowie den Besuchern zugutekommt. Daher musste unser Projekt auf nachhaltiger Basis aufgebaut werden.
Wie lange brauchte die Renovierung der Kasbah?
Wir renovierten in Etappen. Der Bau begann 1995. Der Großteil dessen, was man heute sieht war bis 2003 gebaut worden.
Ihr seid Teil der ‘National Geographic Unique Lodes of the World’. Musstet ihr spezielle Anforderungen erfüllen? Wenn ja, welche?
Ja, wir wurden eingeladen Gründungsmitglieder der ‚National Geographic Unique Lodges oft he World‘ zu sein. Es gab einen strengen Prüfprozess, der eine Vor-Ort-Besichtigung beinhaltete und alle umweltbezogenen, kulturellen und sozialen Aspekte der Gastfreundlichkeit sowie des nachhaltigen Tourismus berücksichtigte.
Was macht ihr in der Kasbah, um die Umwelt zu schützen?
Wir nutzen keine Plastikflaschen und haben ein Müllverwertungssystem initiiert.
Wie viele Projekte unterstützt die Kasbah?
Wir unterstützen und finanzieren fast komplett die Dorfgemeinschaft, die mehrere Projekte durchführt. Die Hauptprojekte sind die Müllverwertung, die Unterhaltung der Dorfhammams sowie die Unterstützung des Notarztdienstes. Mehr über diese und weitere Projekte kann man in unserem Büchlein “Reasonable Plans – The Story oft he Kasbah du Toubkal“ nachlesen. Jedoch Hauptprojekt und vielleicht das wichtigste Projekt, das wir gegründet haben, ist ‚Education for All‘. Das Projekt ermöglicht Mädchen aus abgelegenen dörflichen Gegenden einen College-Abschluss zu erlangen. Mehr dazu findet ihr auf www.efamorocco.org.
Wie oft reist du nach Marokko und zur Kasbah? Was sind dort deine Lieblingsbeschäftigungen?
Ich gehe einmal im Monat nach Marokko und zur Kasbah. Dort laufe ich dann durch die Walnut Grove hinauf zur Kasbah und durch ihren Garten. Man wird der Berge nie müde. Deshalb sind ich und meine Berber Angestellten so stark im Projekt engagiert. Zudem mag ich Radfahren in Marokko. Ich nehme jedes Jahr an einer einwöchigen Radtour gemäß www.marrakech-atlas-etape.com teil.
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