Tumgik
crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
Selbstgefällig ließ sich Victor ihre Abschiedsworte noch durch den Kopf gehen. Er hatte die Moral sich für irgendwas zu entschuldigen schon längst verbannt. Für die Dinge, die er bereits getan hatte, gab es keine Entschuldigung. So auch nicht für niedere „Untaten“, wobei ihr kaum etwas passiert sein konnte. Nur war es nicht diese Aussage, die ihn kurz hin und her riss. „Vielleicht  bin ich noch ein paar Tage in der Stadt..“, offenbarte er ihr. Victor hatte Gefallen an ihr gefunden. Dann aber stieg sie aus seinem Wagen und für einen Moment blieb er noch stehen und wartete, bis sie die Tür ihrer Wohnung aufgeschlossen und im beleuchteten Treppenhaus verschwunden war. Der obere Flur erleuchtete hell, dann auch die nächsten Stockwerke. Victor lenkte seinen Wagen wieder auf die Straße und fuhr, jetzt nicht mehr so gemäßigt, zu dem Treffpunkt. Er hatte ein bisschen Zeit „verschwendet“, aber Ruiz, der ohnehin keine guten Nachrichten übermittelt hatte, musste die Verspätung wohl hinnehmen. Die Nacht würde noch lang werden, aber Victor war nicht in Tucson um sich ein paar Tage frei zu nehmen und amerikanisches Flair zu genießen. Irgendwo in der Stadt lief Mendez rum und warf weiterhin mit Geld und Stoff um sich, der ihm nicht gehörte. Außerdem verbreitete er ein paar brisante Details gekoppelt mit trügerischen Wahrheiten, die die Verbindungsmänner seines Geschäfts nicht besonders glücklich machte. Allerdings war Victor gerade zwischen dieser Notlage und der hübschen Valentina zwiegespalten.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Kurze Zeit richtete sie ihren Blick auf sein Gesicht. Er kam also nicht von hier … „Schade… ich meine, für das Allgemeinwohl ist es vielleicht besser so, aber ich hätte dich gerne irgendwann nochmal gesehen.“, gestand sie offen und ehrlich. Valentina hielt nicht viel davon, die Wahrheit zu verschleiern. Auf ihre kesse und freche Art fand sie gefallen daran, zu flirten. Offensichtlich auch in den schrägsten Momenten. Es dauerte kaum einen Moment, dann erreichten die beiden auch schon die besagte Kreuzung, von der aus sie jetzt allein noch zu ihrem Haus laufen würde. Sein Grinsen erwiderte sie knapp, sammelte anschließend ihren Kram vom Boden auf. „Ich seh schon, für eine Entschuldigung bist du dir wirklich zu schade. Vielleicht sieht man sich ja irgendwann nochmal.“, lauteten ihre letzten Worte, dann stieg sie aus, schloss die Tür und lief in Richtung ihres Wohnhauses.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
Victor überlegte kurz hin und her, wo er das alte Neonschild mit der Aufschrift „Tucson Cinema“ gesehen hatte und ob er weiter auf dieser Straße in diese Richtung fahren sollte. An der nächsten Kreuzung bog er links ab in eine Straße mit vielen Schaufenstervitrinen, die allesamt beleuchtet waren. Um diese Zeit hatten nicht mehr viele Geschäfte geöffnet. „Ich denke schon..“, hatte er noch auf ihre Frage erwidert, obwohl er sich seiner Sache mittlerweile sicher war. Victor kam aus einer mexikanischen Großstadt mit Straßen, die allesamt gleich aussahen, keine Hausnummern besaßen und man nur von Mund zu Mund weitergab, wer in welchem Haus wohnte. Die Staaten waren dagegen so  gesittet, so periodisch geordnet. Ihr Name schien aber zu ihr zu passen. Wohlklingend und auf ihre attraktive Gestalt hindeutend. Irgendwie war er hin und her gerissen, dass sein eigentliches Problem irgendein verräterischer Wichser war, der seine ganze Aufmerksamkeit brauchte. Ihr hätte er sich viel lieber gewidmet. „Ich heiße Victor.. und das kannst du auch nicht. Ich bin nicht aus der Gegend.“, sein Englisch war nahezu akzentfrei, aber dennoch würde man darauf kommen, dass er aus dem Grenzgebiet kam oder direkt aus Mexiko stammte. Die lange Kinostraße zog sich weiter, als Victor es in Erinnerung hatte. An den Straßenrändern standen Autos, in manchen Wohnungen brannte noch abendliches Licht. Schon bald leuchtete das Schild des Kinos auf und signalisierte ihm, dass sie angekommen waren. Die Ampeln der dahinterliegenden Kreuzung waren allesamt erloschen, sodass er den schwarzen Benz jetzt  viel gemächlicher über die Straße rollen ließ und dann an einem Bürgersteig anhielt. „Ach.. das war übrigens nicht meine Absicht.. dass du auf der Straße landest.“, ein brisantes Grinsen entwickelte sich auf seinen Lippen, während er ihren Blick kurz suchte und sie mit den grünbraunen Augen taxierte.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Valentina stieg dann einfach ohne weiter darüber nachzudenken in seinen Wagen, schnallte sich an und hielt die Handballen noch immer mit etwas Distanz von ihrem Körper weg. Im Fußraum des Beifahrersitzes sammelten sich dabei ihre Dokumente und Bücher an. „Valentina.“, erwiderte sie knapp, warf einen flüchtigen Blick durch den Wagen, ehe die Lampen erloschen. Es war ordentlich hier drin, das Auto sah teuer aus. Sie glaubte, sie hätte ihn irgendwann schon mal gesehen, wäre er hier öfter. „Ich wohn am Kino, an der Kreuzung dahinter in Richtung Stadt. Sagt dir das was?“ Kurz zog sie ihre Augenbrauen in die Höhe. „Und wie heißt du? Ich hab dich hier noch nie gesehen.“
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
„Sagen wir, dass ich langsamer fahre. Den Rest kann ich dir schlecht versprechen.“, kurzzeitig musste Victor über seine Worte grinsen, lief dann aber rum zur Fahrerseite und öffnete die Tür. Die Innenbeleuchtung sprang sofort an und sämtliche Zeichen um Tacho und Lenkrad begannen in verschiedenen Farben aufzuflammen. Victor ließ sich leger in den Sitz gleiten und zog neben sich die Tür zu. Während die ihm eigentlich unbekannte Frau sich anschnallte, ließ  er den Wagen anfahren und fuhr wieder geradeaus weiter. Dieses Mal weniger ambitioniert schnell und etwas gelassener. „Wie heißt du eigentlich .. und wo genau wohnst du?“ Die Frage war immerhin berechtigt, sofern sie zu Hause ankommen wollte. Die Vorortgegend war nicht besonders groß, hier gab es mehrere kleine Läden, ein paar schlechte Hotels und Pensionen, Supermärkte und ein paar Poststellen. Bis jetzt, dafür  dass sie relativ nah an der Grenze waren, hatte Victor noch nicht das Vergnügen mit den Cops gemacht.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Kurz dachte sie über seine Worte nach. Im Grunde kannte sie ihn gar nicht und er hätte sie umbringen können, andernfalls müsste sie mit den schmerzenden Gliedern wohl noch ein ganzes Stück an Weg gehen. Geld für ein Taxi hatte sie jedenfalls nicht dabei. Vielleicht wäre es gar keine so schlechte Idee, ihn sie fahren zu lassen. Das wäre er ihr immerhin schuldig. Und zugegeben sah der Kerl so verdammt gut aus, dass Valentina seinen Anblick gerne noch ein bisschen genießen würde. So als Aufmunterung. „Ich würde sagen, du fährst mich heim, versuchst dabei niemanden umzunieten und dann vergessen wir die Sache.“, stimmte sie bereitwillig zu.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
Ein kurzes, abschätziges Lächeln prägte sich um seine Mund. Ihre Aussage tat er wortlos ab, ehe er darüber nachdachte, was er vornhin schon von sich gegeben hatte. „Ich glaube, dass ich besser wegkomme, wenn ich dich nachhause fahre.. sofern du nicht die Polizei rufen willst.“, Victor zog die Brauen zusammen und deutete kurz nach seiner Andeutung zu seinem Wagen. Eigentlich war das Angebot ein bisschen lächerlich bei dem Fremden einzusteigen, der sie vor kurzem noch auf dem Bordstein zu Fall gebracht hatte. Nur wollte Victor das Problem schnell aus der Welt schaffen. Der Plan unauffällig zu bleiben war jetzt sowieso im Eimer. Victors Ausdruck blieb weiterhin ungerührt, selbst wenn er es zu bereuen begann, dass sie fast auf seiner Motorhaube gelandet wäre.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Valentina ärgerte sich noch immer darüber, dass er sie so rabiat erwischt hatte — wenn auch nicht direkt. Und doch schmerzten ihr die Glieder, aber sie zweifelte stark daran, dass sie sich etwas gebrochen hatte. Erst einmal ließ sie sich aufhelfen, stöhnte leise vor Schmerz. Der Fremde betrachtete sie für einen Moment einvernehmlich, ehe sie auf seine Aussage reagierte. „Du könntest dich erstmal entschuldigen, du Idiot.“, murrte sie leise, holte tief Luft und dann schüttelte sie nur ihren Kopf. „Na, so war das nicht gemeint … Aber das hätte schief gehen können. Wie willst du dich da revanchieren?“, hakte sie nach. Noch dachte sie nicht daran, die Polizei zu rufen. Er machte einen nüchternen Eindruck auf sie, wahrscheinlich war er nur in Eile gewesen.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
Victors Brauen zogen sich skeptisch zusammen, denn von einem zum anderen Augenblick änderte sich ihre Antwort scheinbar wieder. „Immerhin bist du nicht tot oder nah dran.“, bemerkte er trocken und trat einen Schritt auf sie zu. Als erste Leiche, noch bevor derjenige dran war, wegen dem er hier war, war sie nicht geplant gewesen. Lange Haare fielen ihr über Schultern und Rücken, während sie da unten saß und ihm ihre aufgeschürften Knie präsentierte. Zumindest sollte er sie nicht hier sitzen lassen. Am Ende würde die Polizei noch auf sie aufmerksam werden. Victor musste gerade alles Nötige tun, um neuen Ärger zu vermeiden. Immerhin würde noch eine Menge unangenehmer Dinge auf ihn zukommen. Eine Entschuldigung fiel ihm nicht etwa ein, ehe haderte er mit sich, ob er dafür sorgen sollte, dass sie von der Straße verschwand. Das würde immerhin heißen, dass er sich direkt „fremde Freunde“ anlachen würde. Zu viel Zeit würde er nicht in Tucson verbringen, das stand fest. „Ich könnte mich revanchieren.. für das da.“, betitelte er es viel zu allgemein und deutete mit einer knappen Kinnbewegung auf ihre derzeitige Position, ehe er ihr seine Hand entgegenstreckte. Victor war eigentlich ziemlich umgänglich, aber gerade passte ihm dieser Einschnitt in seine Pläne überhaupt nicht. Nur war er dieses Mal selbst daran schuld. Als sie dabei aus dem Halbdunkeln in den Lichtkegel trat, in dem er stand, präsentierte sie ihm ihr hübsches, skeptisches Gesicht. Sie war nicht besonders groß, dafür aber weiblich gebaut. In Wüstennähe war es nie sonderlich kalt, weswegen sie scheinbar auf überflüssige Kleidung zu verzichten schien. Lediglich die aufgeschrammten Knie und Handflächen erinnerten noch an das, was gerade passiert war.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Unmittelbar schoss der Schmerz in ihre Gelenke, außerdem stiegen Valentina einige Tränen in die Augen. Schmutz und Blut zeichneten ihre nackte Haut. Die Strumpfhose war jetzt an den Knien zerrissen. Auf allen vieren hockte sie so einen Moment noch auf dem Boden, ehe die Stimme des Mannes sie erreichte. Schüchtern, aber doch wütend drehte sie sich herum. „Was für eine beschissene Frage!“, warf sie ihm vor, noch ehe sie ihn gesehen hatte. Mehrere Male blinzelte sie heftig, um einen klaren Blick zu bekommen. Noch saß sie auf dem Boden, hatte die Hände vom Körper gestreckt und die Knie angewinkelt. Ungläubig betrachtete sie seine Gestalt. Er war wirklich atemberaubend. Als hätte sie ein Filmstar angefahren, ein Musiker, irgendein Prominenter, nach dem sich die Frauen ihre Finger leckten. Doch so recht konnte Valentina diesen Anblick nicht genießen… „Es geht… schon.“, säuselte sie als Antwort auf seine Frage, jetzt eben etwas ernstzunehmender.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Victor
Allmählich hatte Victor dieses elende Versteckspiel satt. Seine Geduld war am Ende. Doch auf der anderen Seite stand fest, dass die Suche jetzt erst anfing. Das Land war groß und bestand nicht nur aus ein paar Betonmauern und Gitterstäben, wie in Porto Quitral. Diesen Ort hatte er bereits hinter sich gelassen und der Information zufolge musste er kurz hinter der mexikanischen Grenze in einer Kleinstadt in Arizona fündig werden. Sein Englisch war ein bisschen eingestaubt, selbst wenn sein Vater viel investiert hatte um seinem Sohn die Sprache des großen Nachbarlandes beizubringen. Erbost und hitzköpfig telefonierte er über die Fernsprechanlage seines Autos mit Ruiz, einem Kontaktmann aus Tucson. Victor befand sich in einem Vorort der Stadt, war jedoch auf dem Weg zu seiner Informationsquelle. Nur missfiel ihm, dass Ruiz und seine Leute die Spur nach dem Gesuchten außer den Augen verloren hatten. Was für ein Dilemma. Schon anfängliche Schwierigkeiten hatte der straffe Zeitplan, den Joan und Victor sich überlegt hatten, nicht einkalkuliert. „Ist mir scheißegal, ich will morgen früh genauere Informationen.. du hast erst wieder zu schlafen, wenn ich dir sage, dass du es kannst.“, knurrte er aufgebracht. Auf den Straßen war ohnehin keine Seele mehr zu sehen. Die Sonne war untergegangen und es düsterte sich immer mehr zu. „Glaubst du, dass ich ewig hier bleibe? Du kennst die Abmachung und bevor du und dein Dreckshaufen an Junkies mir nicht Mendez beschafft habt, gibt’s gar nichts mehr. Weder Kohle noch Stoff..“ Ruppig und voller Schwung preschte er den schwarzen Mercedes um eine Straßenkreuzung. Er war schnell unterwegs, verhielt sich nicht sonderlich rücksichtsvoll. Die Lichter des Autos erfassten jedoch eine Gestalt, die gerade über die Straße gelaufen kam. Victor zuckte kurz, fuhr abrupt auf die Bremse und brachte den Wagen zum Stehen. Zumindest schien er sie nicht erwischt zu haben, denn von der Motorhaube rollte sich niemand. „Das fehlte..“, brummte er zu sich selbst, ehe er die Fahrertür aufstieß und einen Blick vor das Auto warf, dann aber die Tür wuchtig zuwarf und sich der rechten Flanke des Wagens widmete. Eine junge Frau, unweigerlich eine Amerikanerin, rappelte sich, wenn auch schwerfällig vom Bürgersteig auf. Fahles Laternenlicht beleuchtete ihre Rückseite. „Alles in Ordnung?“, die Worte überkamen ihn widerwillig, wenn auch verhalten und prüfend. Ihr Kram war ihr aus der Hand geflogen und lag teilweise lose neben ihrer Statur. Jedoch schien dies erstmal nebensächlich zu sein.
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crashintomyhe4rt · 7 years
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Valentina
Fast schon ein bisschen gelangweilt blätterte Valentina in ihrem Anatomiebuch herum. Es war unschwer zu erkennen, dass sie um diese Uhrzeit keinerlei Interesse mehr daran hatte, zu lernen. Auch John, mit dem sie sich zum Lernen getroffen hatte, schien das aufzufallen. Valentina tunkte eher abwesend die letzten Pommes in ihren Milchshake, kritzelte mit dem Kugelschreiber ein paar Doodles auf den Rand ihrer Notizen und dachte schon längst nicht mehr über das menschliche Herz und seine Gefäße nach, eher darüber, dass sie gerne zuhause wäre. Deshalb entschieden sich die beiden bald dazu, für den heutigen Abend aufzuhören. Zumindest um einiges Wissen reicher und bepackt mit ihren Büchern verließen die beiden das Diner. Jeder lief in eine andere Richtung. Valentina hatte die Kopfhörer in den Ohren und ein Kaugummi im Mund. Ihre Jacke hatte sie bis zur Hälfte geschlossen, denn der Wind hatte spürbar nachgelassen. Sie wollte jetzt nur noch nachhause, duschen und sich danach in ihr Bett verkrümeln. Zwar war es samstags und die meisten Studenten gingen dann feiern, aber sie hatte all ihre Kraft heute ins Lernen investiert. Besonders viel Augenmerk legte Valentina leider auch nicht auf die Straße und den Verkehr. Zugegeben fuhren auch kaum Autos an ihr vorbei, denn in ihrer Ecke hieß es ab um acht, dass niemand mehr großartig draußen herumfahren würde. So nahm sie eine Kreuzung auch eher unachtsam mit, rechnete mit keinem Auto — und dann passierte es. Und es ging so schnell, dass sie kaum handeln konnte. Ein schwarzer Benz brauste mit einem beschaulichen Tempo um die Ecke, schockte Valentina regelrecht und sorgte dafür, dass sie in letzter Sekunde beiseite sprang. Andernfalls hätte er sie erwischt und sie wäre wohl dutzende Meter weit geflogen. So landete sie nur unsanft auf dem Bordstein, schlug sich die Hände und die Knie unangenehm auf. Ihr ganzer Körper schmerzte und sie war vollends erschrocken. Der Sportwagen kam dennoch einige Meter weiter mit quietschenden Reifen zum Stehen.
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