Tumgik
dreimalfuermich · 11 months
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Mittwoch, 31.5.2023
ENDE MAI ENDE HIER
Dieses Journal, der magic circle of language, geht weiter auf dreimalfuermich.de.
Die Seite dort ist noch nicht in ihrem erwünschten Zustand, für das reine Lesen aber eröffnet. Thank you for your service.
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dreimalfuermich · 1 year
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Sonntag, 14.5.2023
RUDOLF STINGEL
Viel ist passiert—“ach”. Eine Scheibe, die schon vor Jahren zu Bruch ging, aber noch als Scheibe scheibte, fing nun zu knarzen an. Im Geräusch wird das Glas wieder zu Sand. Die Risse, wie die Wüste, die aus Sand ist, breiteten sich aus. Eine andere Art, dies auszudrücken, wäre: hier entstehen Kosten für einen Gegenstand, den man immer für ganz selbstverständlich nimmt, durch den man ständig, tja, durchguckt. Die Diagnose war Thermobruch. Eine andere war: hab leider keine Betriebshaftpflicht. Unter dem Vulkan, hinter den Formularen, da muss LEBEN auch möglich sein. 
Mittwoch war dann Finsternis, bei schönem Wetter. Und dann fand ich einen Mauersegler, direkt vor der Ateliertür, verletzt am Boden, halbtot, sterbend. Ich dachte kann doch jetzt nicht wahr sein. Ich dachte auch, dass ein Leben, in dem man allzu sehr auf Zeichen und Deutungen schielte, wahnsinnig anstrengend sein müsste. Wie würde man DAS wohl jetzt einzuordnen haben, in die ganze Sinnmachmaschinerie? Der kleine Vogel war verletzt, scheinbar schwerer, irgendwoher kam etwas Blut, ich streichelte ihn vorsichtig und sprach mit ihm, und aus ihm kam ein Röcheln, das so winzig war wie sein Körper selbst. So dumm es klingen mag, aber in diesem Moment war der kleine Vogel nicht bloß ein kleiner Vogel für mich. Aufgeben wollte ich ihn nicht, aber was zu tun sei, jetzt, wusste ich auch nicht, und als ich ihn dann mit einem Küchentuch in einen kleinen Karton zu heben versuchte, aus dem ich extra gelagerte Zeichnungen entnommen hatte—weil was soll die Scheißkunst jetzt bedeuten, dieses vollkommen entstellte business...—sah ich seine kleinen Krallen sich ins Papier haken, und ich dachte, dass er noch power hat, nicht aufgeben will, obwohl seine kleinen schwarzen Augen mehr geschlossen als geöffnet waren. Ich fragte den Nachbar von oben, Besitzer des Hündchens Kalle, nach einem nahegelegenen Tierarzt, bei dem ich dann anrief und zu dem ich den Vogel dann hintrug. Beim Tierarzt roch es nach Hundekuchen und man sagte mir, der Vogel mache einen insgesamt dann doch okayen Eindruck, was mich überraschte, jedoch könne man hier nichts für ihn tun, auf Vögel sei man hier nicht so eingestellt, man könne jetzt höchstens eine Wildvogelstation kontaktieren, die ihn dann abholen würden. So verließ ich den Tierarzt und seitdem frage ich mich.
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dreimalfuermich · 1 year
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Montag, 1.5.2023
USING SURREAL HUMOUR AND AN ABSURDIST AESTHETIC SENSIBILITY INSPIRED BY HIGH FANTASY, CLASSIC SCIENCE FICTION, MMORPGs AND NICHE ONLINE COMMUNITIES AM TAG DER ARBEIT
Death is on both sides of life, heißt es, so steht es jedenfalls in meinem kleinen roten Notizheft ©, in dem jeder Gedanke seinen kurzen Moment der Absolutheit leben darf. Es heißt übrigens auch, dem Frühling und dem Sommer wohnt Verheißung inne, die sich jeden Tag neu finden lässt, im Licht, in den Gerüchen, und durch diesen Zauber zieht die Verheißung in einen selbst mit ein. Dem also—das klingt doch recht verlockend—jeden Tag ein bisschen näher, ein bisschen entgegen, einen Fuß vor den anderen, und dabei gehe ich hinweg über: Trampelpfade rostbraunen Urins, zerknittertes Crackbesteck, Hundekot in der Konsistenz von Stampfkartoffeln, oder das ganz eigene Repertoir an Beschmutzung. Zwischendurch guck ich Bumi den Ameisenbären auf Instagram, seine winzigen schwarzen Augen schimmern lieb und gnadenlos gleichzeitig, sie sitzen seitlich in seinem Alienschädel, schlank und lang und elegant geformt wie ein galaktisches Gefäß. Sobald aber seine lange Zunge aus der runden Schnauze fährt, weiß ich: nur die Erde produziert solche Monster.
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dreimalfuermich · 1 year
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Donnerstag, 27.4.2023
Der Umbau läuft. Ich wate durch den Wordpress- und Design-Schlamm, den ich mal eben in Anführungszeichen setzen will, “Design”. Besser so vielleicht. Wenn ich auf Anhieb diese Begriffe verstehen würde, und somit nicht alles verlangsamt wäre durch den Verständnisprozess (”Template/Block/Template-Block” usw.), wäre ich auch schon fertig. 
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dreimalfuermich · 1 year
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Samstag, 15.4.2023
DA MÜSSEN WIR EINEN NEUEN QR-CODE ZUSENDEN
Kaum war ich in die U-Bahn eingestiegen, bemerkte ich, wie mir die Lippen leicht brannten. Wie vom Sommer. Oder wie von früher, von den Gletschern, Schnee wie weißes Glas überall. Im Buchladen blätterte ich in dem schönen grünen Dath-Buch, irgendwas mit Verb. Darin ein langes Interview mit Platthaus. Ich fliege so drüber, und sehe direkt, an den Worten, die dort benutzt werden, an den Referenzen usw, dass das eine komplett andere Welt ist. Ist interessant, das zu lesen, aber ich komme, glaube ich, von ganz woanders, kann einiges beim besten Willen nicht verstehen. Würde aber gerne. Auch ein bisschen erschütternd, dieses Gefühl. Das kommt ja auch von der Tiefe der Dath-Welt, um die man weiß. Sonst würde ich diese Erschütterung ja ständig spüren, bei dem anderen Zeug. Habe ich aber nicht. Im Buchladen liegen die deutschen Bücher auf einer gesonderten Insel, no pun intended. Da kann man immer direkt so schön vergleichen, mit der Restwelt, und sich so einen Mitteleindruck verschaffen, wie es in Deutschland so aussieht, covermässig, themenmässig, designmässig, manchmal auch erster-Satz-mässig. Peter Stamm hat ein Portrait in Öl auf dem Cover, das ihn selbst zeigt. Naja. Scheint so, als würde mich die Philip-Roth-Biografie von Blake Bailey am meisten interessieren, wenn ich danach ginge, was ich am entschiedensten einfach in die Hand nehme.
ob das Neue so wirkt, wie das Bisherige früher, in seinem eigenen früheren Heute. —
und speaking of Rainald Goetz. Am Telefon mit Marc äußerte ich, auch, glaube ich, vor mir selbst zum ersten Mal so richtig, ein Gefühl von Redundanz, wegen des Absoluter Idealismus-Textes. Gegen Gegenwart kommt man nicht an, und sie ist ein guter Ratgeber, gegen alles Alte, gegen alles Neue, gegen einen selbst und für einen selbst.
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dreimalfuermich · 1 year
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Montag, 10.4.2023
IN IT FOR THE LONG GAME oder SIEG ÜBER FedEx
Der Widerspruch, für den findet die Natur ganz—entschuldigung—natürliche Formen. Es scheint die Sonne auf mein Bett, ein warmes gelbes Trapez, aber es weht kühl herein, durchs Fenster. Das ist schon funny. Funny wie funny, nicht wie seltsam. Besonders dann, wenn man in einer Laune ist, in der man meint, das einen alles nichts angeht. Vor allem das, was mit dem eigenen Leben zu tun hat. Ich habe keinen Begriff dafür. Nennen andere das Buddhismus? Oder das Dieffenbach-Syndrom? Es ist so scheißegal. Was anderes: die Tage tragen schon mehr Blau in die Nacht herüber. Gestern ging ich mit meiner Mutter, nachdem wir gegessen hatten, etwas am Rhein spazieren. Kleine Runde. Das Licht und die Luft, Frühling stülpt sich live über den Winter. Als wir schon wieder auf dem Rückweg waren, fragte sie mich, ob wir uns kurz auf die Bank da setzen wollen? Das fand ich süß von ihr. Zwei, drei Minuten, mehr nicht. Ich schaute aufs Wasser und musste an die Aquarelle von Sargent und Zorn denken, wie sie da das Wasser so hinbekommen, und wie irre das immer wieder ist, festzustellen, wie schlecht man...
Kurze Zeit vorher, bevor wir aßen und ich spazieren ging, streichelte und kraulte ich der Nachbarshündin Mara den Kopf, den sie auf die bauchhohe Mauer gelegt hatte, und ein kräftiger beam von Sonnenlicht erwärmte ihr schwarzes dichtes Fell, während ich mit den Fingern durchfuhr. Wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, zu denken: self-expression puts no truth in beauty. Darum ist es gut, dass mich self-expression nicht interessiert. Ich ordne nur neu an. Aus einer Laune heraus, in der man meint, das einen alles nichts angeht.
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dreimalfuermich · 1 year
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Samstag, 8.4.2023
SHAPEWELDING
“Aus dem Nichts heraus”—so heißt es doch, so sagt man manchmal. Seltsam redundant kommt es mir dann vor, so wie jetzt eben, als ich an etwas denken musste, und dabei komischerweise auch dachte, wie aus dem Nichts das jetzt gekommen war, dieser Gedanke. Um die Gedanken geht es jedoch dabei gar nicht so sehr. Eher darum, wie konkret diese sind, mysteriös genau und angefüllt. Born on the 4th of July verge of the eye. Ein Gedanke an einen Moment, eine Mitte, aus dem ewigen Strom eines Davor und Danach. Ich musste an einen Wintermorgen denken, keinen bestimmten, nur ein Wintermorgen, ein Median. Keine Erinnerung, ein Gedanke. Aber musste ich wirklich?
Es war noch in der alten Wohnung. Mir fiel eine Art von Ruhe ein, die mir der Blick durch das große Fenster, auf eine von leichtem Schneefall weiß und weich abstrahierte Landschaft als solche übersetzte. A truth of general aspect
Can you cut it with the impressionist remarks, sagt Patrick Bateman
Ok, sorry
Und dabei wollen alle Frühling jetzt. Auch ich.
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dreimalfuermich · 1 year
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Sonntag, 2.4.2023
HARUOMO UND KAZUHIKO
Mittwoch Abend fand ich mich mit anderen Leuten, Künstlern, Sammlern, Funktionären der hiesigen sog. Kulturbranche, in einem japanischen Restaurant wieder, das eigens für uns zu einer “Geschlossenen Gesellschaft” deklariert worden war. Durch das Fenster sah ich das japanische Personal unsere Ankunft erwarten, wie einen Endgegner. Ich rauchte vor der Türe noch 1 Parisienne und roch an der Modrigkeit der warmen Abendluft. Dämonen? Vorher, in der Galerie, wurde ein Kunstfilm über eine Lepra-Kolonie gezeigt. Ich sah ihn nicht­­­, war mir doch das Gürteltier erst in den letzten Wochen so ans Herz gewachsen, dass mir nun nicht nach Anti-Gürteltier-Propaganda war.
Im Innern des Restaurants entfaltete es sich dann...anders als ich es mir vorgestellt hatte. Ich fragte mich zwischendurch, warum ich hier war, oder warum man mich eingeladen hatte. Dann unterließ ich diese Gedanken, und aß Sashimi und Sushi, und mir gegenüber saß Kaoli, eine japanische Künstlerin aus Düsseldorf, die ich noch nicht persönlich kannte, und schon wenig später, nachdem ich ihr zwei oder dreimal “1cm Wein”, wie sie sich , mit Vorsicht gemahnenden Hähnchen in der Luft wedelnd, ausdrückte, nachgeschenkt hatte (”Alkoholdehydrogenase”, so mein internes Internet. Biologie-Leistungskurs bei Frau B., Abitur mit einer 2+ in der Abi-Klausur. Meine beste Bio-Klausur ever. Dafür schrieb ich ausgerechnet im Englisch-LK, meinem absolutem Paradefach, die schlechteste Englischklausur meiner Gymnasiallaufbahn im Abitur. Bis heute glaube ich, dass Frau G., meine eigentlich tolle Englischlehrerin, mir mit dieser Benotung einen eher erzieherischen Effekt mitgeben wollte. Eigentlich konnte ich nie akzeptieren, dass diese Klausur so schlecht gewesen sein konnte, und so benahm ich mich auch. Richtig so.), fragte ich Kaoli, ob sie Haruomo Hosono kenne, denn den hatte ich, mich vielleicht instinktiv auf den Abend vorbereitend, am Vormittag noch laut zuhause gehört, und Kazuhiko Yamahira. Kaolis Augen blühten über den blauen Tellern rohen Fischs auf wie Chrysanthemen, und sie reichte mir die Hand und von da an waren wir Schwestern für ein paar Stunden.
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dreimalfuermich · 1 year
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Dienstag, 21.3.2023
OUT OF A FOG
Freitagabend, noch kurz vor dem Frühling, ins Museum: Ursula—Das bin ich. Na und? "Sie zählt zu den be­deu­ten­­den deutschen Kün­st­­ler­in­­nen der zweit­en Hälfte des 20. Jahrhun­derts", so der Text des Museums. Ist das so? Soll man so in diese Ausstellung hineingehen, mit dieser Ansage als Priming, oder soll man es so verstehen, dass diese Ausstellung uns als Besucher, sobald die letzte Leinwand und die letzte Skulptur betrachtet und erfahren wurde, automatisch entlässt in diese historische Einordnung? Wahrscheinlich nochmal anders. Ein bisschen toter als das. Zu Luhmann hingeneigt, müsste man diese Ansage als eine spezifische Form des Texts, der Sprache aus dem System der Kunst- und Museumswelt auffassen. So schreibt man halt da. Aber hey, let's fool around, lass ein bisschen fummeln, da unter dem Kirschbaum. Wie ließe sich z.B. diese "Bedeutsamkeit" bemessen, auch über das System der Kunstgeschichte- und Zuschreibung und seinen impliziten Vereinfachungen hinaus? Ob etwas bedeutsam ist, lässt sich vielleicht am ehesten (aber nicht nur) an der Art, dem Umfang vielleicht, einer Einflussnahme auf das Folgende feststellen. Auf folgende Generationen von Künstlern, auf ästhetischen Ideen und Konzepte, auf folgende ZEITGEISTER. Kaum etwas so unvorhersehbar als das, was Menschen, Gesellschaften zu diesem speziellen, geheimnisvollen Gewebe, dem Zeitgeist, konstruieren, oder anders: was sich als der Zeitgeist offenbart, gleich einer Figur, die aus dem dichten Nebel heraus tritt.* Der Zeitgeist blickt gleichzeitig in verschiedene, oft gegenüberliegende Richtungen. Und was sich in dieser Unvorhersehbarkeit behaupten kann, das möchte man "einflussreich" nennen.
Während also gegen halb Acht abends vorne, podiumswärts, die hochoffiziellen und an die Anwesenden gerichteten Absichten für diese Ausstellung im Speziellen und jede Ausstellung im Allgemeinen in die gut besuchte, offene Architektur von Busmann + Haberer hallen, im Sinne des Auftrags der Institution und den sog. Fragen der Zeit, seufzt eine Greisin hinter mir, an einen Stehtisch gelehnt, kurz auf und lässt Dr. Erika Fuchs-mässig ein "schwafel schwafel" feist über den Tisch in meine Richtung segeln. Ich mag ja freche Frauen. Später, als ich mich mit dem Galeristen durch die Menge an Besuchern und der Bilder der Ursula durchgearbeitet hatte, suchte ich kurz die Umgebung nach der Greisin ab. Ich hätte da gerne sofort erfahren von ihr, wie sie das jetzt hier fand, und ob ihre Erfahrung irgendetwas mit dem gesprochenen Text, den wir zusammen gehört hatten, zu tun hatte.
*der amerikanische Maler R.H. Gammell (1882-1981), Künstler und später Lehrer der Boston School, hatte einen Lehrsatz für den Impressionist approach: "Paint as if you were coming out of a fog"
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dreimalfuermich · 1 year
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Donnerstag, 16.3.2023
HEFTIGE NACHT DER ROSEN
"Im Vergleich zu 1990 sogar um 40 Prozent weniger"... ja was—ich glaube, es ging um den CO2-Ausstoß, als dieser Satz aus dem ganz leisen Radiowecker mich traf, nicht zwischen die Augen, aber in mein Erwachen hinein, und das ist, vielleicht, dasselbe. Manchmal kommen diese ersten Worte, ersten Sätze des Tages später wieder hoch, aus dem sog. Nichts, und ich werde schier überfallen in anderen Gedanken, bei anderen Tätigkeiten. Beim Zeitzeichen aufzuwachen hatte manchmal so einen Effekt, dass der oftmals historische Rückgriff direkt Bilder und Atmosphären, ein dünnes, tauzartes Metaverse hinter der Netzhaut erzeugte, ...der Geburtstag des Malers Claude Monet, ...wurde Theodore Roosevelt der 26. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Ich stelle den Wecker, wenn ich ihn stelle, immer so, dass ich nicht bei den Nachrichten aufwache. Das Gehör ist schon wach, bevor man die Augen öffnet.
Eben haute auch schon jemand gegen irgendwelche Rohre hier, weil es gab den typischen Rohrhämmersound, und da wusste ich: okay, jetzt muss ich also auch loslegen.
Bis die neu gekaufte domain mit Inhalt gefüllt ist, muss das hier reichen. Wieso reichen?
Wie schnell zum Teil die Praktiken—nicht verloren gehen—aber bleich werden, abfallen im internen Ranking der Großidee von den eigenen Tätigkeiten, Dingen, die man regelmäßig macht, oder machen will. Selbst nach neun Jahren Journal: wenn ich eine Woche nicht schreibe, immer die Frage: kann ich das noch, worüber schreibt man da?
Apropos Monet noch. Anscheinend komme ich jetzt in die Erkenntnisphase, in der ich den jetzt wirklich zu begreifen beginne, vielmehr in mir eine Bedeutung sich festsetzt. Gestern holte ich mir die neue Künstlerkarte ab und wollte dann direkt ins Wallraf-Richartz, was ich auch tat, aber nicht über den gift shop hinauskam, bzw. wollte. Kaufte also nur eine Postkarte, und dann blätterte ich in einem Monet-Katalog des, glaube ich, Potsdamer Barberini-Museums, der, wie ich fand, sehr schön klar gestaltet und frisch und crispy neu dalag. Wie ein Schluck frisches Quellwasser. Und während ich da so ein bisschen umblätterte, dachte ich, daß ich jetzt ganz klar, für mich, sagen kann: Monet ist wichtiger als Cezanne. Und schön war dabei auch, zu wissen, daß es völlig egal ist, in the greater scheme of things, aber eben nicht für mich.
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dreimalfuermich · 1 year
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Mittwoch, 8.3.2023
HARRY STYLES WOHNT HIER NICHT
JA: auch dieses Journal hier soll bald woanders stattfinden, nach nunmehr 9 Jahren umziehen. tumblr ist over. So it goes. Die Bauarbeiten finden bereits statt.
Wie der Mann, der nur als Kopf im Vordergrund in Munch's Bild "Melancholie" auftaucht, schaue ich heraus auf etwas, das nicht im Bild selbst ist. Aufregend.
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dreimalfuermich · 1 year
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Freitag, 3.3.2023
SOFTEST HARD DRIVE
Die Wirkung des Museums: beruhigend, erfüllend. Die Vorstellung allein, wenn ich nur daran denke, dass es das gibt, dass es jemand hat hin bauen lassen: das Museum hier. Oder jedes Museum. Dreams never vanish here. Funnily enough—an der Kunst hier liegt es nicht vordergründig, an dem Wissen um deren Ansammlung, an dem sich durch hunderte Besuche sedimentartig abgelegten Wissen um den Umfang der Sammlungen, über einzelne Bilder, deren Macher, den ganzen sich aus dem uns e i g e n e n, immerzu verfügbaren Hypertext Wissen und Erinnerung (installiert in the softest hard drive Gehirn) selbst verweisenden Details zu den Menschen, ihren Lebensumständen, den Zeiten, den begleitenden Fotos und Dokumenten aus den Zeiten, die wir betrachten, und aus denen uns manchmal Gerüche und Geräusche entgegenkommen, die wiederum Regungen in uns auslösen können, man könnte sogar sagen: GEFÜHLE, echte, aufs Schönste unscharf an den Kanten zu Erlebtem oder Ersehntem. Hätte ich vor zehn Jahren noch niemals erträumt, dass der Ort des Museums, oder eine Bibliothek, so etwas sein könnte, so ein Energizer, etwas, zu dem man sich hingezogen fühlt, wie zu Jemandem, mit dem man gerne im selben Raum ist, nur in diesem Fall ist es selbst ein Raum. Was reicht, und was sich manifestiert im Museum, ist es allein zu wissen, dass diese Gegenstände DA sind, und so zurückhaltend sich präsentieren. Ich bin hier, wenn du mich brauchst. Dein leuchtender Sog.
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dreimalfuermich · 1 year
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Mittwoch, 1.3.2023
SCHUTT-BETRACHTUNG 1: VISUAL ORDER OF GERÖLL
Hier schreibt Ihr Glückselefant.
Es ist soweit, glaube ich. C🕳️VID ist eine Erinnerung; und wird jetzt so geschrieben. Vor mir erstreckt sich schon der Graben 🕳️🕳️, den die Zeit gebuddelt. Spüre den Aushub an seinen Rändern, ich stoße mit den Füßen dran, weil ich nach oben, nach vorne schaue. Und wenn man erstmal mit erinnern dran ist, kann man gleich noch mehr erinnern: stehen bei Philipp noch die rosanen Lilien, meine?
Also: während sich hier aus frostiger Nacht und schalem Weiß ein wolkenloser, blauer Wintermärzmorgen hievt, hab ich automatisch zu Michel Würthles Paris Bar Confidential-Journals gegriffen. Jetzt entfaltet sich hier, vor mir, durch die Hand des Würthle -> durch das Buch des Steidl die ganze Befremdlichkeit der Dringlichkeit der Seuchenzeit. Drei Jahre. Mir kommt es vor wie mind. fünf. Die ganzen Zeichnungen, sie leben genauso wie die ganz offensichtliche und somit auch dargestellte LUST an der Gestaltung, dem eigenhändigen Schreiben der Speisekarten der Bar, der Sprache, der Schreibsprache, der Sprechsprache, unberührt weiter. WAS sie gestalten und ausdrücken, an was sie sich annähern (E. Jünger) wollten, das ist alt, weg, tot. So ein merkwürdige Welt. Merkwürdig, weil sie ist nur ein ganz klein bisschen anders, als die, die wir jetzt kennen.
Der tolle Pragmatismus dieser Würthle-Bücher, diese Eleganz, die sich ganz aus dem Vertrauen in das Material ergibt. So geht Eleganz eben auch: es kann ruppig but straight zugehen (die Eleganz, auf Bemühungen zu verzichten). Einfach eingescannt, abfotografiert, macht man Bilder zu Bildern, und die tut man in ein Buch, auf jede Seite eins. Vorne fängt es an und hinten hört es auf.
Auch Philipp: "Scheidungsgrund war ja Zu Dicke Beine"
Einen Anzug bei Brandstetter nur für gegrillte Anchovis essen
Was noch? Der Effekt des Wiedererkennens, Bruderschaft des Striches. Stricher-Boys. In Würthles Büchern ist präsent der variable schwarze Strich des Pentel® Art Brush Pen, den ich auch so gerne benutze (Allah beschütze bitte die Firma Pentel für immer). Wenn die Tinte völlig aus der Pinselspitze verzeichnet ist, dann drückt man auf den schlanken, geriffelten Oberkörper des Stiftes und sieht den schwarzen Saft in den durchsichtigen Gewinde-Teil fließen. Das ist der Teil mit der Erotik des Materials. Die prall mit Pigmenten und Binde-Öl gefüllten Tuben, die Fässchen mit schwarzer, schimmernder Tinte.
Was noch? Berlin-Bilder. Bilder von Berlin. Vom Foto-, vom Scannen her noch mal mehr blauer, bläulicher, winterlicher, kälter, berlinerer. Texte, aus denen a bissal der Tod herweht. Das ist nur korrekt so, wenn man mal drüber nachdenkt. Fotos von Gräbern. Oder ist es nur eins? Carolina hieß die Frau. Jetzt liegt Schnee auf ihrem Grab, liegt Schnee oben auf ihrem Grabstein, dick und thingy, wie etwas von Claes Oldenburg Erdachtes. Ich vergesse oft, dass auch Frauen sterben.
Plötzlich ging die Sonne aus wie Fuck...
Ich komme jetzt nicht weiter. Aber wie wär das: nicht immer nur das Neue vom letzten Tag, sondern immer mal wieder das Letzte aus dem nicht mehr so neuen Buch, von neuem angeschaut?
Er veröffentlicht Musik unter dem Namen Desperate Westerners
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dreimalfuermich · 1 year
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Montag, 27.2.2023
SANFTES VERWELKEN
Das Licht heute, da flirrt alle Biomasse. Trotz Kälte. Blaue Bänder, schäumende Lebenskelche, et al. Nur die Straßenbahn, die streikt.
Wie ich neulich, in Berlin, wieder so viel Spaß hatte am Bahnfahren, an der Funktionalität des Berliner Netzes. Und Spaß hatte ich auch zu Fuß. Wieder täglich an der Bozener vorbeigehen. Ich äugte immer herüber.
-Philipp: Briefwechsel Oelze-Benn. Briefwechsel Jünger-Benn. -Ich: glaube beide.
Anscheinend besteht mein sog. Arbeitsleben, d.h. also fast mein ganzes Leben, aus dem Wechsel zweier Phasen: Bild- und Textphasen. Jetzt also wieder Text. Schön. Herzlich Willkommen, Text. Thomas McGuane schreibt: I was transfixed, all my general views gone, everything withering to make room for the present...
Schaue auf, sehe Peppa Pig Wutz, das Babyschweinchen.
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dreimalfuermich · 1 year
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Sonntag, 26.2.2023
WÜNSCH ICH MIR BERG UND HÜGEL AUF DEN RÜCKEN
Gerrit Bartels schreibt im Tagesspiegel, über die Rainald Goetz-Xtravaganzza am Wissenschaftskolleg Berlin. Weil Goetz im Vortrag sagt, die ganze Ukraine-Sache habe ihn, Goetz, (sinngemäß) an 1914 erinnert, an die bemerkenswerte "Bereitschaft zum Krieg", und er sich nun hatte vorstellen können, wie es vielleicht gewesen war, "im August 1914", da ist Bartels "irritiert". Bartels meint aber nicht Irritation im klassischen Sinne. Bartels benutzt das Wort hier im Sinne eines neuen, feincodierten Updates: er ist irritiert für eine unbestimmte, schweigende Mehrheit. Bartels will jetzt, das spürt man, wachrütteln. Bartels stellt daraufhin die Gretchen-Frage: "Wirklich?" ("did he just say that?"), um dann fortzufahren: "An dieser Stelle hat sich Rainald Goetz doch arg verhoben, was für ein Quatsch das". Was für ein Quatsch DAS. Ich persönlich hätte es super gefunden, wenn Herr Bartels noch hingeschrieben hätte, WARUM er findet, dass das Quatsch sei. Es gibt Journalisten, die können das nämlich, und machen das auch. Ich finde sogar, es ist seine Pflicht, es hinzuschreiben. Auf dem einen Foto dann Rainald, ganz cute und so langsam looking his age, mit Flasche Bier im Hähnchen.
Außerdem habe ich, glaube ich, für mich beschlossen, dass Leute, die ständig von "Faschismus" reden, nicht ernst zu nehmen sind, und deshalb auch so zu behandeln sind. Warum? Ist einfach so das.
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dreimalfuermich · 1 year
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Donnerstag, 23.2.2023
EATING SPIDERS
Zurück, zurück und wieder unter dem Vulkan. Kaufte dem Buchhändler zum Geburtstag Spinnenchrysanthemen bei einem dieser Blumenläden, die sich in der Fußgängerzone als kleiner Pavillion aufbauen. Auf halbem Weg sah ich, dass deren Blätter schon halb verwelkt und grau herabhingen. Ich ging weiter und ZERDACHTE komplett meine Enttäuschung, mein Reklamierrecht, meinen Widerstand. Resultat war somit der komplett unerotische Verlust von sieben Euro. Anstatt sie also umzutauschen ging ich all the way. Aber in die falsche Richtung. Lerne ich nur so, oder was?
Auch das Buch, das ich über abebooks bestellt hatte, war nicht das, das ich anhand des Fotos gekauft haben wollte. Ich wollte schon genau das, mit dem Cover, wie es auf dem Foto war. Bekommen hab ich eine andere Ausgabe. Jetzt kann ich ja zeigen, was ich aus der Blumenstory gelernt habe.
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dreimalfuermich · 1 year
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Sonntag, 19.2.2023
HAB NOCH EINEN AUSWEIS IN BERLIN
Regen, mehr geschleudert als fallend, verwandelte die Stadt ab Freitag in graue Substanz. Alles wurde Stein, und der Stein war schlecht gelaunt. Der Himmel war gar nicht erst erschienen und die Gebäude, berlinerisch verstimmt, wirkten auch nochmal mehr voneinander abgerückt, da am Kulturforum. Russland wähnte man nun gleich ums Eck. Nicht schlimm. Gut gelaunt schritt ich über Pfützen und Splitt, der da merkwürdijerweise überall auf dem Vorplatz gestreut war, aber während ich ein paar Mal in meinem Kopf das Wort "Rollsplitt" so hitlermäßig zum Klingen brachte, war ich auch schon drin, in der Kunstbibliothek.
Nun wusste ich ja, was kommt. Ich musste mich ganz uncool machen mit dem Satz "Bin zum ersten Mal hier" und war auch sehr neugierig, wie hier wohl die Unterschiede sind zum Museumsbibliothek-Prozedere in Köln. Ich würde sagen: ein bisschen umständlicher. Zum einen braucht man in Berlin selbst für das Betreten und Sichten vor Ort einen Bibliotheksausweis. In Köln nicht. Auch nimmt Berlin schon für einen Scan 5 Cent. So wird Berlin wieder reich und sexy. Der berlinernde Mann, der da grade Aufsicht hatte, war aber ganz lieb zu mir, und ich zu ihm, und so wies er mich ein in diese Angelegenheiten, und hielt mir, sozusagen, sogar noch das Hähnchen, als meine erste Bestellung per Computer daneben ging. Aber dann ging's.
Gestern wehte mich der Wind dann nach der Kantstraße. Von dort aus ging ich zu Hetzler, diesmal Goethestraße, um mir die Kippenberger-Ausstellung anzuschauen. Ich glaube eigentlich, daß ich von Kippi schon alles gesehen habe, was es zu sehen gibt, und nicht ortsbedingt installiert ist. Und doch—auch gestern war ich kurz wieder ergriffen. Sein Humor, seine Komik ist die andere Seite einer Tragik, klar. Zutiefst allein unter Vielen. Ich glaube, ich glaube zu wissen: das war Kippenberger. Hose runter, Leberzirrhose, Krebsbaracke. Dann noch in die Fasanenstraße zu Isa Genzken, 1970 ff. Im KaDeWe vertrieb ich mir danach die Zeit. Kaufte einen kleinen Spitzer. Der Kampa-Verlag hat Virginia Woolf's "A Room Of One's Own" ein Powerful-Stunning-Brave-Feminismus-Cover verpasst, drei Frauenfäuste (mit rotlackierten Nägeln) in die Höhe gereckt, in drei verschiedenen Hauttönen, im über-ubiquitären Illustrationslook, der schon bald älter aussehen wird als Leni Riefenstahl in ihrem Taucher-Film, Musik Giorgio Moroder.
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