impfzentrum - Tumblr blog

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Von Tuten und Blasen keine Ahnung

Heute, „SPIEGEL Wissenschaft”: „Untersuchungen haben gezeigt, dass die Zahl der Antikörper nach der Impfung mit der Zeit absinkt – insbesondere bei älteren Menschen.”

Na ach was. Und Quatsch, bei Jüngeren ebenfalls! Medien und Journalisten haben halt einfach keine Ahnung. Denn das war nicht nur mir schon lange, lange bekannt, und ich heiße weder Drosten noch Lauterbach.

Während Israel und die Vereinigten Staaten bereits bei der dritten Impfung sind, zieren sich die Deutschen weiterhin, Drosten hält die Booster-Impfung sogar für „unnötig”. Paradoxerweise hat genau die Charité schon begonnen ihren Mitarbeiter*innen den Auffrischungs-Piks zu verpassen.

Also alles wie immer, eine absurde Kommunikation und ein heilloses Durcheinander, willkommen in Deutschland.

Was das Impfzentrum in der Arena betrifft, es lassen sich dort nach wie vor Termine für den September vereinbaren und es soll immer noch Ende August schließen. Logisch? Nö, der übliche deutsche Dilettantismus halt, der Fisch stinkt vom Kopf her.

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„Partys mit Live-DJ-Sets im Berliner Impfzentrum Arena”

Vergangene Woche war ich das erste Mal wieder auf dem Arena-Gelände. Was mit dem Impfzentrum ist, keine Ahnung. Komischerweise lassen sich nun wieder Termine über den August hinaus vereinbaren, obwohl es hieß, dass es Ende August geschlossen wird. So oder so braucht es derweil keinen Termin mehr.

Hü und hott.

Was sich nun ein paar Einfallspinsel ausdachten, nächste Woche kann sich jeder mehrmalig nachts anonym, also ohne die Vorlage eines Ausweises, impfen lassen, Montag, Mittwoch und Freitag zwischen 20 Uhr und Mitternacht.

Dazu legen diverse Utz-Utz-DJs, welche bislang in der Arena und Tegel arbeiten, auf.

Die Idee dahinter ist, Impfunwillige umzustimmen, Partyimpfen sozusagen.

Ist natürlich totaler Quatsch, weil wer sich bisher, trotz des vorhandenen (Über-) Angebots, nicht impfen lassen ließ und wollte, den wird die Musikuntermalung wohl kaum umstimmen.

Logisch, wer es bislang nicht schaffte, warum nicht. Habe eh nie verstanden, warum nicht rund um die Uhr geimpft wird.

Ab davon empfand ich bereits Durchsagen als störend, denn sei es nun in der Anmeldung oder beim ärztlichen Aufklärungsgespräch, dazu braucht es Ruhe.

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Dienstag, Blick nach Schland

Es ist schon komisch, dass es jeder mündige, jeder normale Bürger besser weiß als die Regierung. AstraZeneca ist ein Ladenhüter. Und weil so viel AstraZeneca zur Verfügung steht und es niemand möchte, versuchen sie es nun seit ein paar Tagen im Impfzentrum in 'ner Messe loszuwerden, kanns'de Termine für sofort bzw. den nächsten Tag buchen, alle Timeslots verfügbar.

Ähnliche Geschichte mit Johnson & Johnson und mit Moderna zeichnet es sich ebenfalls ab. Toll, dass sich die Regierung wieder und wieder selbst auf die Schulter klopft, weil mehr und mehr Impfstoff geliefert wird.

Hilft nur nicht, wenn und weil die Nachfrage nicht da ist. Können die Gläschen dann zusammen mit all den Masken in geheimen Lagern vergammeln.

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Samstag, Urlaub

Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit sechs Monaten impfen wir nun schon Berlin und wir gehen so langsam auf die Zielgerade.

E-Mail vor zwei Tagen, die Geschäftsführung lädt „zum gemütlichen Grillen” ein. Okay, die Arena schliesst Ende August und keine Ahnung was der Plan mit Tegel ist, von „Zielgerade” würde ich in Verbindung mit der Impfkampagne und COVID-19 dennoch nicht reden, denn wer nicht ganz doof ist, weiß, das Impfen und Corona sind noch lange, lange nicht vorbei.

Der Impfzenit scheint erreicht. Seit Tagen sind in Tempelhof Termine für die Impfung mit Moderna buchbar, zeitnah. Entweder ist Moderna out, weil Biontech präferiert wird, oder die Berliner sind einfach bedient. Kenne in meinem Freundes- und Bekanntenkreis niemanden, der sich impfen lassen möchte und nicht schon die Erstimpfung und den Termin zur Zweitimpfung hat. Nun gut, zwei, der eine hat nun aber seine Termine in Tempelhof die Tage, die andere muss erst einen Flug nach Deutschland buchen.

PS: Nun haut Tegel ebenfalls Unmengen an Slots für Moderna raus, 12. - 18. Juli, also später als Tempelhof. - Ich würde gerne für November Termine für eine Auffrischung buchen, aber soweit simma in Schland bislang nicht, das muss wohl erst groß belabert und technisch umgesetzt werden.

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Mittwoch, frei, frei, frei

Please be informed that travellers entering Estonia have to follow the rules listed below to limit the spread of Covid-19.

[…] Exemptions Certain groups of people are exempt from the self-isolation and testing requirements: […] Individuals who have received the full Covid-19 vaccine and no more than 6 months have passed since its completion.

Deckt sich exakt mit meinen Erkenntnissen der letzten Monate, darfs'de nämlich spätestens all halbes Jahr nachimpfen.

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Sonntag, Rückblick

Es war eine interessante Erfahrung. Was mir fehlte, die Herausforderung und die Perspektive, und der Teamgeist. Es funktionierte alles, das Fließband des Impfbetriebs, weitestgehend wie am Schnürchen, und wir kamen (fast) alle miteinander aus, mit einigen Kollegen hielt meiner einer öfters ein Schwätzchen, die meisten grüßte ich und sie grüßten zurück, trotzdem vermisste ich ein wenig die Einheit.

Klar war ich ledglich zwei Monate mit von der Partie, mitgenommen in meinen kleinen privaten Kreis habe ich jedenfalls niemanden. Das ist wie Party, viele Bekannte, die'ma regelmäßig trifft, hängenbleiben, sich abseits verabreden, das ist die sehr seltene Ausnahme. Es bleibt oberflächlich, was total in Ordnung ist, gleichwohl ein bisschen schade, besser ist, weil meine Zeit eh gerade für mein kleine Blase des sozialen Umfelds ausreicht, benötige schlichtweg viel Zeit für mich alleine.

Vieles hätte anders, einiges besser laufen können. Leider war ich nur ein Rädchen ohne Spielräume. Hier und da setzte ich Akzente, machte, aber es war mir zu wenig, zu viel des Mitlaufens, zu wenig des Machens.

So, Salat aus dem Garten, der gewaschen werden möchte.

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Samstag, und tschüss

Es ist vorbei. In der Theorie zumindest, aber kann mir gut vorstellen, dass das Personalmanagement noch ein paar Querschläger wirft.

Es gibt derweil eine sogenannte Klimaanlage, merken tut'ma davon drinnen nichts. Nur wenn'ma von draußen aus der Hitze kommt, ist das angenehmere Klima spürbar, kurz, danach geht'ma wieder ein.

Anstrengend, so oder so und nun noch mehr. Und dann die Rückfahrt, boahr, fühlte mich wie ein Schneemann, lief davon, schweißgebadet erreichte ich den Heimathafen.

Coole Ärzte heute um mich herum gehabt, das wiegt es wieder auf, diese furchtbaren Ärztinnen und Ärzte manchmal, denen nicht beizukommen ist.

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Mittwoch, reicht

Heute Früh radelte ich freudig Richtung Arena, nachdem mir das Personalmanagement tags zuvor auf den Senkel ging, in dem sie mir meine Stunden und Tage geleisteter Mehrarbeit klauen möchten, was wiederum mein Abschluss mit der Arena war.

Denn bis gestern hätte ich mir gut vorstellen können bis zur Schließung Ende August der Arena treu zu bleiben. Aber gut, wer nicht will, hat schon.

Nach heute, was ein ätzender Tag, bin ich nicht freudig, dass es vorüber ist, ich kann es nicht erwarten. Samstag, Impfdokumentation, danach können sie mich gern haben.

Montag war bereits super anstrengend gewesen, Springer sollte ich sein, aber erhielt hintereinander weg eigene Kabinen in der Impfstraße, ohne dass sich irgendjemand drum kümmerte, dass ich 'mal ein Päuschen bekomme. Nach über drei Stunden hatte ich die Kabine einfach zugezogen und bin für zehn Minuten an die Luft. Immerhin und Hut ab, stellte sich 'ne Magenta mehrmalig in die Kabine.

Heute wieder Springer, hatte Hoffnung, dass es besser läuft, Pustekuchen. Letztendlich landete ich in der Rotation, die Kollegin machte aber um 14:15 Uhr Feierabend, irgendwelche Sonderarbeitszeiten, und wieder hatte ich eine Kabine ohne Wechselpartner an der Backe.

Der Abschuss war meine super lahme und schlichtweg unmögliche Ärztin in der 49 und 50. Selbst die Kundschaft verdrehte die Augen und mein Kollege nebenan ließ ebenso wenig ein gutes Haar an ihr. Ich war jedoch der, der sie beiseite zog und darum bat, ihre römischen Einsen und Zweien etwas dezenter in die Impfpässe zu malen. Zu ihren Aussagen, dass nach der Impfung zehn Tage lang kein Sport betrieben werden darf, dass ihr Stempel schmierte und unleserlich war usw. usf., das kniff ich mir. Nur die freundliche formulierte Bitte weniger in den Impfpässen herumzuschmieren führte dazu, dass wir schließlich auseinandergingen.

Der Teamleiter, der mich nicht verstehen wollte, warum ich überhaupt etwas sagte, weil wären doch nicht meine Impfpässe, machte es nicht besser, aber die Teamleiter*innen kommen mir, Ausnahmen und so, eh mehr wie Beamte vor, und das ist nicht nur mein Eindruck. Vorschläge und konstruktive Kritik versanden. Sie versuchen alle den Tag irgendwie rumzukriegen.

Wurscht wie, ein Tag, ein einziger Tag, das packe ich auch noch.

Gerade habe ich echt die Schn#uze voll.

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Dienstag

In der Kürze, bin abseits der Arbeit im Impfzentrum ziemlich busy.

Erstens, Doctolib zickte wieder einmal, da durfte die Bundeswehr erst abrücken, aber sie rückte später wieder an und ich erhielt anschließend den ersten QR-Code für das digitale Impfzertifikat. Ob's funzt, hatte noch keine Zeit das zu checken.

Zweitens, die „Leitungsassistenz” ist echt nicht besonders helle. Trotz Nichtverfügbarkeit wegen Freizeitausgleichs, ich hatte vor allem im April fleißig Übertage gesammelt, teilte sie mich an vier Tagen ein. Bescheuert, verschenke eh schon Zeit, aber so großzügig bin ich dann sicherlich nicht. Na 'mal sehen, was sie zu jammern hat, wenn sie aufläuft. Samstag ist mein letzter Arbeitstag, mir egal, und Tschüss CIZ ARE.

Drittens, das Service-Desk ist nicht zu gebrauchen, habe teilweise einfach neue Termine gebucht und andere abgesagt, weil sie einem in der 80 nicht entgegenkommen wollen. Kein Ding, weil geht auch ohne.

Viertens, bis Donnerstag soll die Klimaanlage installiert werden.

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Samstag, reißerische Schlagzeilen

„Unfassbarer Betrug in Zeiten der Pandemie!”, „Skandal”, „beschlagnahmten mehrere […] Impfdosen”, wettert die BZ und weitere Mainstream-Medien wie der RBB und Der Tagesspiegel stimmen mit ein, in den Kommentaren äußern sich Leser, welche von Tuten und Blasen bzw. wie es dort vor Ort in der Arena, in der Impfkabine, tatsächlich funktioniert, null Plan haben. Ich könnte dazu nur Dieter Nuhr zitieren.

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Donnerstag, Apfelschorle

Kaum noch ältere Personen, das Durchschnittsalter dürfte derzeit bei etwa 30 liegen, und gefühlt die Hälfte, etwa ein Viertel, Ausländer, und davon versteht ein Großteil kein Deutsch, echt jetzt. Sei es vorne in der Anmeldung oder hinten vor den Impfkabinen, selbst wenn ich sage „Für dich die 21” oder „42”, sie verstehen es nicht. Habe mir schon überlegt, ob ich die Ansagen nicht direkt in Englisch machen soll.

Meinen Kolleginnen und Kollegen geht es ähnlich, wir sprechen bald mehr Englisch als Deutsch und in Kürze dürften zumindest alle Expats mit der Erstimpfung durch sein. Ob die alle tatsächlich in Berlin wohnen, keine Ahnung. Letztendlich reicht es irgendeine Berliner Adresse anzugeben, eine Meldebescheinigung wird von uns nicht verlangt.

War wieder einmal ein sehr langweiliger Tag, draußen Taxi und Ausstiegshilfe, viel Pause, die Zeit wollte nicht vergehen. Ende August ist Schicht im Schacht in der Arena, so der Buschfunk. Wessen Vertrag länger geht, der darf dann noch nach Tegel.

Die Bundeswehr ist zurück, die Rechner und Drucker stehen, heute sollte es losgehen mit dem digitalen Impfausweis bzw. den QR-Codes dafür, Pustekuchen, die Software von IBM versagte.

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Dienstag, Hitze

Keine besonderen Vorkommnisse.

Ein paar Getränkehersteller sponserten Erfrischungsgetränke, Limos, Cola, Apfelschorle und so, da durfte ich vergangene Woche unsere Logistik unterstützen die Ware in den Container zu stapeln, gibt's nun gekühlt mehrmalig am Tag, nicht immer hat'ma Glück, muss halt zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle sein. Wer mehr arbeitet als Pause macht, hat das Nachsehen.

Den Mitarbeiter*innen geht's schon ziemlich gut.

Heute gleich mehrmalig unversehens von Bekannten aus meinem fast schon ehemaligen Party-Kosmos angesprochen worden, lustig, ein paar Worte gewechselt.

Sonst, naja, die Hitze macht mir zu schaffen, nachts, bin so schlapp, und die Arena wird inzwischen, je später der Tag, ganz schön warm. Schwitzen unter der FFP2-Maske ist wahrlich nicht der Hit.

Mit dem Personalmanagement habe ich mich nimmer auseinandergesetzt, mein letzter Arbeitstag rückt näher. Weiß, Magenta und der Klüngel-Service-Desk ließen sich bitten, immerhin ist, bis auf eine Freundin, die mehr ihrer Frauenärztin glaubt als den aktuellen Erkenntnissen, mein engerer Freundeskreis, ist nur 'ne Handvoll, am Sonntag mit der Erstimpfung durch.

Lag ein wenig auf der Lauer und sammelte einige Impftermine ein. Ist schon ziemlich bescheuert, dass'ma nicht weiß, wann welches Kontingent zur Buchung freigegeben wird und sich dermaßen dahinter klemmen muss.

Von einigen wurde das Raffen von Terminen kritisiert, kann ich jedoch gut nachvollziehen. Weil wenn ich einen Termin Ende Juli erhalte, später einen Ende Juni und letztlich einen übermorgen, klar nehme ich den nächsten Termin.

Apropos Doctolib, gestern hatte Doctolib zeitweise ziemlichen Schluckauf, ätzend.

Heute berichteten die ersten Medien, dass es den QR-Code für das Impfzertifikat bei den Apotheken gibt, kalter Kaffee für mich.

Am Ende des Tages wird das Warten auf den Impfstoff merklich länger. Keine Ahnung woran das hängt.

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Dienstag, Kuchen

Keine Ahnung wie sie es schafften, hatte heute einige Impflinge, die, im Gegensatz zu mir, bei dem gestrigen Termin-Grabbing Erfolg hatten.

Beschweren kann ich mich trotzdem nicht, zehn nach vier etwa tippte uns der Teamleiter auf die Schulter und schickte uns in den „Feierabend!”. Davor lief es zeitweise recht gut, aber dann tröpfelte es wieder. Unser Arzt fand das ebenfalls doof und erzählte, dass er in seiner Praxis ebenso wenig zum Impfen kommt, weil sie schlichtweg so gut wie keinen Impfstoff erhalten. Schon komisch, dass es mit der Produktion immer noch nicht voran geht.

Alter Hut: In der Arbeitszeiterfassung wird die Differenz zwischen den Zeiten des Schichtendes und dem Stempeln weiterhin abgezogen. Zwar schickte der Perso-Chef heute eine Rundmail raus („ Das Arbeitsende ist laut der im Schichtplan angeben Zeit und wird auch zu dieser Zeit erfasst.), im Reiter „Arbeitszeiten” sind jedoch weiterhin die falschen Arbeitszeiten drinne, seine Aussage ist also nach wie vor falsch.

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Montag, das Hauen und Stechen geht weiter…

Vorhin, später Abend, nach 22 Uhr, wurden ein paar hundert Termine zur Buchung in der Arena freigegeben, u. a. im Zeitraum 1. bis 13. Juni 2021. Ich war am Start, sogar noch bevor die Termine bei impfstoff.link auftauchten. Es waren alle Zeiten verfügbar. Aber egal welcher Tag, egal welcher Slot, am Ende, nach dem letzten Klick, zwei Stunden lang schob ich die Maus hin und her, bestätigte und bestätigte, war nicht ein einziger Termin buchbar („Wir entschuldigen uns, Sie können momentan für diesen Arzt keine Termine online vereinbaren.”).

Mag sein, ich kenne den Trick nicht, aber wie dem auch sei, was ist Berlin armselig, was ist dieser Senat armselig. Nichts kann er, nichts. Das ist wie in einem mies programmierten Webshop, bei welchem die Ware beim letzten Klick, Adressen, Bezahlart, alles tutti, plötzlich nicht mehr verfübar ist. Bescheuert, einfach nur bescheuert, das sind Doctolib und unser feiner Senat, bescheuert. - Ja, das geht auch anders, ihr Trottel!

PS: Ich denke, ich weiß woran es lag, dass ich keinen Termin abbekommen hatte: Mein Konto ist u. a. für die Buchung von Terminen gesperrt, weil Doctolib meine spamgourmet.com-E-Mail-Adresse nicht gefällt. Deswegen konnte ich bislang ebenso wenig auf meine Daten zugreifen. Muss ich also via meinem Arbeits-Account ändern. Naja, Doctolib halt, Dr#ck.

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Montag, Impfzertifikat

Doctolib heisst das System, was uns die Haare ausraufen lässt, weil und wenn es hängt oder Schluckauf hat. Ohne Doctolib geht gar nichts. Nun sollen, da es die Impfzentren bekanntermaßen unmöglich stemmen können, neben den Ärzten die Apotheken auch noch mit angeschlossen werden. Als wäre Doctolib nicht eh schon überlastet.

Im Klartext heisst das, die nächste Kuh wird gemolken, bald dürfen die bereits geimpften Menschen für ihren QRCode bei den Apotheken anstehen, prima.

Was da noch mit Datenschutz ist, wenn tausende Mitarbeiter*innen der Impfzentren, Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken Zugriff auf all die persönlichen Daten der Geimpften haben, na ich weiß nicht.

Tote Hose heute wieder, aber die Leitung verspricht, dass sich das die nächsten Tage ändern wird.

Über Ärzte sollte ich mich nimmer auslassen, vorhin, eine junge Asiatin zur Impfung, der schrullige österreichische Arzt fragt sie als erstes, ob sie Deutsch spreche. Tatsächlich sprach sie ein besseres Deutsch als er.

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Sonntag, Erkenntnisse des Tages

Das digitale Impfzertifikat kommt, auch in die Arena.

Geplant sei es, im gegenwärtigen Beobachtungsbereich anzubauen, sprich, ein paar Kabinen hinzustellen und aushändigen sollen die QRCodes die Bundeswehr.

Das ist interessant, weil die Bundeswehr gerade vor ein paar Wochen, nachdem sich, Hörensagen, der DRK-Präsident unglücklich über die Bundeswehr geäußert hatte, was dem zuständigen General missfiel, komplett aus der Arena abgezogen worden war.

Nur knapp 2.700 Termine heute, wir waren sonst bei 3.300. Woran das liege, das weiß angeblich selbst die Zentrumsleitung nicht, das sei das Werk vom Senat. Mit derlei wenigen Terminen soll es noch bis Mitte Juni weitergehen. Ein Gerücht ist, dass Impfstoff zurückgehalten wird, um später Kinder zu impfen.

Dann hatte ich heute (erneut) einen Fall, bei dem der Impfling Oktober 2020 Corona hatte und auf seine Zweitimpfung im Juli bestand, was ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann. Denn wer vergangenes Jahr im März oder selbst im Dezember Corona hatte, dürfte bereits ein halbes Jahr später keine Antikörper mehr haben. Ich meine, ich habe Impflinge gehabt, die extra einen Antikörpertest gemacht hatten und das war das Ergebnis.

Die schriftliche Vorgabe, hinter der auch die ärztliche Leitung steht, ist jedoch, dass Impflinge, egal wie lange ihre Corona-Erkrankung her ist, generell und ohne Ausnahme keine Zweitimpfung erhalten, weil sich das Immunsystem trotzdem dran erinnern würde. Wurde schon anders gehandhabt, aber egal. Wenn die Impflinge die Klappe halten oder keinen PCR-Test vorweisen können, nicht im Krankenhaus waren, dann erhalten sie trotzdem ihre Zweitimpfung. Logisch, oder? Neh?

Für das, dass so wenig bekannt ist, wie, warum und wie lange der Impfstoff wirkt und Schutz bietet, sehr verwunderlich, dass überhaupt Impfstoffe existieren.

Mein Arzt heute Früh war der Knaller, der war drauf, auweia, und dass jeder Arzt was anderes erzählt, das alte Lied. Die Mitarbeiter*innen, welche den Job ein paar Wochen machen, sind in Sachen Covid-19-Impfung versierter als manch Ärzte.

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Samstag

Wach bin ich meist viel früher, gehe inzwischen oft um 21 oder 22 Uhr ins Bett. Wenn ich gegen 6:20 Uhr aufstehe, ist das dennoch nicht einfach. Ähnlich geht es mir neuerdings auf dem Weg zur Arena, die Motivation fehlt, weil es keine Perspektive gibt. Der Ärger über die Dinge wie sie besser laufen könnten, ist untergründig präsent, geht nicht weg und beeinflusst meine Arbeit bzw. die Kommunikation mit meinen Mitmenschen negativ. Smalltalk fällt mir schwer, selbst ein Lächeln ist eine Herausforderung. Im Laufe des Tages funktioniere ich zwar besser, gefallen tut mir das nicht.

Roboten gehen, trifft es momentan, schade. Denn ich kann mehr, will mehr, es gäbe mehr, ich könnte mehr und es würde dem Gesamtkonstrukt zu Gute kommen, aber nein, in mancherlei Hinsicht ist das Impfzentrum eine Behörde.

Genug rumlamentiert, ist ja bald vorbei.

PS: Eine Sache noch. Dass unser Gesundheitsminister, von Dilek Kalayci gar nicht anzufangen, nicht das hellste Licht und es mit seiner Kompetenz nicht weit her ist, dürfte unbestritten sein. Nun war mit viel Bohei in Potsdam das tolle digitale blaue Impfzertifikat vorgestellt worden, welches für die Impfzentren eben die Impfzentren zur Verfügung stellen sollen, bzw. den entsprechenden QRCode.

Außerdem sollen die QRCodes für alle bisher Geimpften an diese verschickt werden. Bis Ende Juni, is' klar.

Der Status Quo: Vom Eingang, über die Anmeldung und Impfkabine, bis zum Ausgang, sind die Stationen des Impfzentrums durchgetaktet.

Am Eingang wird gecheckt, ob der „Impfling” der „Impfling” ist und ob er einen Termin hat. In der Anmeldung werden die Formulare überprüft bzw. ausgefüllt und das notwendige Päckchen zusammengeschnürt, bestehend aus, je nachdem, beispielsweise der Einladung vom Senat, einer Arbeitgeberbescheinigung, Aufklärungsmerkblatt, Anamnese und Einwilligungserklärung sowie ein Laufzettel als Impfnachweis, weil nicht jeder einen Impfausweis besitzt oder mitbringt. Außerdem wird die Postleitzahl in Doctolib eingetragen, damit die Statistiker sehen können, wo die Leute geimpft sind.

In der Impfkabine wird geimpft, eh klar. Vorweg findet ein ärztliches Aufklärungsgespräch statt, die Formulare werden vom Arzt gegengezeichnet, die Impfung auf dem Laufzettel und im Impfausweis vermerkt, anschließend werden die Dokumente, mit Ausnahme des Impfausweises, abfotografiert, einige Daten wie Chargennummer und Name des Arztes in Docotlib eingetragen, und mit einem Klick auf „Entlassung” war's das.

Wie und wo nach oder unmittelbar vor der „Entlassung” der QRCode ausgedruckt werden soll, ist mir völlig schleierhaft. Dass das Impfzentrum zukünftig tagtäglich 3000 QRCodes ausdruckt, sehe ich nicht und schon gar nicht, wie es Hunderttausende QRCodes an bereits Geimpfte verschickt.

Logisch liegen die Adressdaten der „Impflinge” vor, aber nur, wenn diese von dem „Impflung” in Doctolib hinterlegt worden sind und natürlich auf den abfotografierten Dokumenten. Eine Schnittstelle zum Bürgeramt gibt es bekanntermaßen nicht, ich erinnere daran wie die Callcenter-Mitarbeiter*innen die Daten von ausgedruckten Listen nach Doctolib übertragen mussten, inklusive Zahlendreher und zahlloser anderer Fehler, manch „Impfling” erhielt dadurch einen anderen Namen.

Es ist Quatsch, mehr dämlich als ends naiv, zu meinen, hier müsse nur auf einen Knopf gedrückt werden und alle Geimpften erhalten ihren persönlichen QRCode für ihr persönliches Impfzertifikat.

PPS: War heute übrigens nicht anders, Langeweile, weil wenig los.

Unterdessen wird der Minion dafür kritisiert, dass er Betrügern im Schnelltest-Sumpf freien Lauf lässt. Na ach was, Gelegenheit macht Diebe und die Pandemie und das Krisenmanagement ist eine Aneinanderreihung an Gelegenheiten. Nicht Millionen, Milliarden werden versenkt, das weiß jeder und ist alles andere als eine Schlagzeile oder gespielte Entrüstung wert.