interzeption-blog

[interzeption-blog]

Neuwagenproll

Wie kann man damit protzen, sich etwas gekauft zu haben, was theoretisch auch jeder andere hätte kaufen können? Bei Neuwagen braucht man wirklich kaum Hirnschmalz. Man braucht nicht mal Geld - Seasing macht es möglich. Derartige Anschaffungen sind eher ein Aushängeschild dafür, dass einen die eigene Lebenszeit nicht viel bedeutet. Warum sollte man sonst eine Investition im multiplen Jahresbereich tätigen, nur um damit auf Arbeit fahren zu können? Eine Verschwendung von Zeit.

Etwas Gutes hat es dennoch für sich. Zum einen lässt sich schon vom Weitem erkennen, wie kurzsichtig und einfältig eine Person ist. Zum anderen verbringen diese Billybob's gezwungenermaßen mehr Zeit auf Arbeit - was mir Spielraum gibt ihren Müttern, Frauen, Freundinnen und Töchtern meinen Stab der Erleuchtung näher zu bringen.

[interzeption-blog]

Wagnis Westen - der erste Streich

Es könnte sich noch als töricht erweisen, ein Domizil auf der falschen Seite der innerdeutschen Grenze bezogen zu haben. Schon öfter vielen mir die Kretins auf, welche auf dem Parkplatz meines nicht-liebsten Fastfoodtempels Präsenz zeigen, indem sie den Platz durchfahren und stupide beschleunigen. Heute traf ich einen weiteren Vertreter dieser anscheinend praktikabeln Balztechniken an: ein Jungspund mit einem weißen Moped. Moped ist wohl richtig wenn man von einer 125er spricht. Besonders unmännlich mit Elektro-Starter, ein Plastikkoffer welchem man einen weiteren romantischen technischen Aspekt beraubt hat. Er fuhr drei mal vor, jedesmal stellte er seinen Joghurtbecher ab und präsentierte seinen Besitz vor den großen Fenstern des Tempels. Minuten später startete er wieder durch, es ertönt sein billiger Sportauspuff, mit dem er munter trötend und knallend seine Geschlechtsreife in Frage stellte. Ich stieg in mein Schlachtross und wollte den gefühlt einzigen Ort verlassen, an dem man junge Frauen in meinem Alter antreffen kann, abgesehen von ihren Arbeitsstellen und dem Discounter... doch dies ist ein anderes Thema.

Beim verlassen des Parkplatzes kam mir der Ritter im weißen Ledergewand wieder entgegen. Ich gestikulierte ihm deutlich, wie beschränkt ich sein Handeln einschätze. Dieser Versuch, die Welt zu verbessern, schlug fehl. Er schien etwas gereizt zu reagieren und verfolgte mich einige Kilometer. Dabei fuchtelte er sehr energisch mit seinen Ärmchen herum. An einer Kreuzung entschied er sich dazu, mich ziehen zu lassen. Der Spaß war vorüber, aber er verabschiedete sich mit einem deutlichen Fingerzeig auf mich und einem nicht ganz so deutlichen Beschleunigungsvorgang.

Wo bin ich hier hingeraten? Und wieso sind scheinbar alle jungen Frauen in diesem elenden Flecken Erde vergeben? Zumindest der Knabe, den ich heute kennengelernt habe, sollte kein Gegenstück haben. Sollte. Ich werde weiter beobachten, wie der gelebte Klassenkampf in Westdeutschland die weibliche Bevölkerung um ihren Verstand gebracht hat. Die Beweggründe der männlichen Jugend scheinen offensichtlich erkennbar.

Diese Stadt ist verloren und ich bin mittendrin.

[interzeption-blog]

Shepherd hasst euch alle - der Auslöser.

Seit ich klare Gedanken fassen kann, fällen mir die Ungereimtheiten auf, welche das Leben unlebenswert machen - oder eher Ungereimtheiten, welche das Leben der Verursacher unlebenswert machen sollten. Leider ist das in der Realität selten der Fall. Der Grund, weswegen ich dieses unsägliche Medium eines Blogs (mir fährt bei diesen Worten ein Schauer des Schames und des Eckels den Rücken herunter) nutzen werde, ist folgender: Ich habe Facebook abgeschworen. Als Ventil für meine Gedanken war es ohnehin ungeeignet, denn kaum ein Post hat nicht eine leidenschaftliche Moralapostel auf den Plan gerufen, mir aus den Worten einen Strick zu drehen. Man kann klare Gedanken nicht in den Pool des Irrsinns kippen, ohne eine möglicherweise unkontrollierbare Reaktion heraufzubeschwören. Stress liegt mir nicht, also entledige ich mich diesen Risikos. Es ist mir wichtig meine Gedanken auszudrücken - an hörigen Publikum mangelt es ohnehin, da kann es auch dieser hoffentlich sehr tote Blog sein. Dies hat fast den Charakter eines Tagebuchs, diese Dinger fand ich schon immer etwas fragwürdig... nungut.