jetzt-was - Tumblr blog

[jetzt-was]

Ein Mondfleischgesicht

Bärtig grinst es

Aus dem GG VW Bus

Sie haben etwas verloren

Ein Cent ist es

Ich lasse ihn im nächsten

Gang wieder fallen

Im Lieferantenauto

Liegt ein Signalpapier

Bin gleich weg

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Heringgeruchhaftes

Plötzlich taucht es wieder auf

das Heringgeruchhafte am Dill

zunächst, aus dem Grünkohl

dann, am Kohl

schließlich wird alles

früher oder später

Heringgeruchhaftes ?

ich meine mich

zu erinnern dass

Butter Vanille oder

Zitrone wird also nicht

Schwer zu sagen welcher

Ratgeber den Rat gab

Ich der in die Halle getreten

eigentlich aber

Ich der die Fischeimer fixiert

eigentlich aber

Ich der habe schnappen lassen

eigentlich aber

auch mein Achselgeruch nach ihr

obwohl mir

auch mein Mundgeruch nach ihr

obwohl mir

auch der Weichspüler nach ihr

obwohl noch der meiner Mutter

es darf nicht verwundern also

dass das Heringgeruchhafte

auch schon ihr mir war

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Samstag

Ohne Buch aber mit

wilden Rhinobildern im Sack

Nach Hause und in Sujin

sich selbst zeigen müssen

wer galoscht hier im Leder?

33.5 und nicht weiter

als das und ffm fraglich was noch

an Wintertagen immer an

Isi denken warum sovielen

nicht mehr die Tür geöffnet

nur weil 1 kuh im Raum

Eine Antifakolonne wie Kerzenflackern

wie Gegenlicht der verhohlten

Liebes-und Freiheitskanoniere

die mal wieder in Freudengesichtern

aus ihren Dörfern gekullert sind

Zum Glück ist es nicht Stuttgart

Ich bin auch der Nebel der

zwischen den Türmen nistet

Ich bin auch der Zug der

schon abgefahren ist

Ohne Buch nur eine

halbe Person ein halber

Samstag keine einzige Seite

Kein Faulkner beim Händler

da ist ein Loch sagt sie

In der alten Wohnung immer

neue alte Reste finden die

ich mir in den Ranzen stecke

wie Dörrobst

Sonst bleibt nichts zurück

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Laufen im Taunus

Gestern alle Gestresstheit herausgelaufen, die gesamte Erkältung, den ganzen Schleim und das Kratzen und mit und am Körper herausgelaufen und teilweise auch ins Tuch hineingegeben. Auf den laubigen, gerölligen Wegen wie die Augen absuchen, wie die Beine tippelnwie durch Gelee, wie festgefroren am Hang, dabei die Knöchel ab und an umknickeln, die Hüfte umgedreht wird dabei, weil ein andrer Pfad Erleichterung verspricht. Und die Unbekannten, die Anderen bleiben sie doch wirklich stehen, wie kurzfristig aufgezogen losgerannt und anlaufend, dann aber fürchterlich schnell erschlafft und erstarrt und leer. Die Haare stachelhaft, igelhaft vom Schweiß, von der Kälte fest womöglich wieder oder furchenhaft, stärker gefurcht als zuvor. Nebelvorhänge, gar unwirklich läuft man, wenn sich die Gruppe auseinanderzieht. Sogar ein kleiner Schneeteppich liegt aus auf dem Weg zum zweiten Berg, der gar nicht eingeplant, der erste ja auch schon nicht wirklich, dann oben ein Hüttchen, Postkarten mit Grüßen aus dem Taunus, Holzeulen mit Joghurt verklebten Körnerbäuchen grüßen ebenfalls aus dem Taunus. Die Dame im Hüttchen reicht mir den Kakao und einen Riegel. Man geht zu den anderen am Gipfelkreuz. Es weht. Man wartet und friert. Ich halte mich am Becher fest bis die letzten hocheilen. Die Frau mit den roten Haaren, der Frost hat darin schon Spinnweben gezogen, unsere Auskünftlerin, nachdenkend um die genaue Auskunft, mal nach dem Fuchstanz gefragt, wie nach Hause, über die Sandplacken etwa, wie weit das sei und sie überlegt. Aber Ingo, ein Igelkopf will nicht dahin, weil ja wer kennt sich denn da dann aus? Die Frau also die gewiss den ganzen Taunus durchstreift mit ihrer nachdenklichen Auskünftlichkeit und ihrem Gleichmaß, sie sagt sie müsse jetzt noch zum Herzberg. So rollen wir also retour den Berg herab mit den Radfahrern, nicht so schnell, aber mit der Freude von Kinder stürzen wir da den Hang ab, hop hops und wie nun die Unbekannten dahinrauschen, wie losgelassen. Es fehlt noch, dass sie das Brummeln anfangen und Zischen, das Johlen oder Heulen bis wir uns nach unten zurückgeschlängelt haben und uns schließlich abklatschen.

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In der Bahn

Schuhfersen klimpern am Sitzeisen Milchzähne schielen nach draußen und fragen Papa warum er nicht in der Spitze arbeitet ja warum nicht dort oben Papa?

Aber Papa lacht und fragt was er denn dort tun soll über die wackelige Nase lachen auch die Kinder - wie ein Schwein! - auch über die Ohren und Papa über sich

Unter ihm baumelt die Tüte, die Krone der Ananas kratzt. Das hab ich erkannt da haben wir gewohnt Mutti schielt. Jeder kann etwas