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Gedanken zu Geschlechterrollen
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Behandlung von Seminarbeiträgen zum Thema "Gendersensibilität im symmedialen Deutschunterricht"
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khaleesischreibt-blog · 6 years ago
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Wer ist die schönste im ganzen Land? – Germany‘s Next Topmodel by Heidi Klum
Wie einige Mädchen und Frauen in Deutschland schaue auch ich jedes Jahr aufs Neue Germany’s next Topmodel. Welche junge Frau träumt denn nicht von einer Karriere als Model? Aber wenn ich ehrlich bin schaue ich es weniger wegen dem Traum einer Modelkarriere an, sondern um mich mit Freundinnen einmal pro Woche über die vielen Mädchen sowie über die Jury lustig zu machen, die alles über sich ergehen lassen, sich gegenseitig fast zerfleischen, nur um der selbsternannten „Modelmama“ Heidi zu gefallen und von ihr den berühmten Satz zu hören: Ich habe ein Foto für dich!“ Und wenn einmal der Satz fällt: „Ich habe leider kein Foto für dich!“ bricht für manche Mädchen die Welt zusammen und es wird bitterlich geweint und gefleht und sich vor laufender Kamera erniedrigt, sodass man glauben könnte, es wäre etwas wirklich Schlimmes passiert. Wenn man so darüber nachdenkt, dass man es hauptsächlich zum Lästern und Lachen anschaut und darüber diskutiert, wie Heidi mit den Frauen umgeht, stellt sich doch die Frage, welchen Nährwert eine solche Show für die Gesellschaft hat und welches Rollenbild hier jungen Mädchen vermittelt wird. Denn gerade die sind von einer solchen Welt noch fasziniert und sind demnach leicht anfällig für die „Fachmeinung“ von Heidi, wie eine Frau zu sein hat. Wenn man dem nicht entspricht, kann man sich leicht minderwertig fühlen. Die folgenden Abbildungen zeigen wie Frauen nach GNTM aussehen sollten und wie sich die Zufriedenheit von jungen Mädchen mit ihrem Körper und ihrem Gewicht im Laufe der Jahre verändert hat. Das zeigt wie verletzlich junge Mädchen sind und dass die meisten Frauen in Deutschland dem Schönheitsideal nach GNTM nicht entsprechen.
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Heidi Klums Umgang mit den Mädchen sowie mit ihrer (immer männlichen: Wieso eigentlich?) Jury ist allseits bekannt und führte auch schon dazu, dass Heidi von Comedians veräppelt wurde. Zu ihnen gehört zum Beispiel Martina Hill, die die Behandlung der Mädchen durch Heidi auf den Punkt gebracht hat:
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Der Clip könnte auch gut für den Unterricht verwendet werden. Hier wird überspitzt das dargestellt, was an Heidi Klum kritisiert wird. Als Einstieg würde sich dieses Video eignen um die Kinder auf das Thema Geschlechterrollen bei GNTM einzustimmen. Danach könnte ein Unterrichtsgespräch zum Thema GNTM folgen. 
Kaum eine Frau aus den vielen Staffeln GNTM schaffte den internationalen Durchbruch, was wiederum den Eindruck erweckt, dass die Show nur zu Unterhaltungszwecken dient und etwas vorgaukelt, was letztendlich nicht existiert. Die Show liefert irreale Träume für junge Frauen und hinterlässt oftmals sogar Selbstzweifel. Auffällig ist, dass in den letzten Staffeln vermehrt das Thema Transgender aufkam. Das es nun vermehrt auftaucht liegt vielleicht daran, dass auch die Gesellschaft mittlerweile immer aufgeschlossener wird und sich dadurch immer mehr Menschen trauen sich zu outen und sogar den Mut finden an die Öffentlichkeit zu gehen. Interessant ist, wie Heidi und Co. damit umgehen. Mittlerweile sind bei GNTM schon ein paar Frauen aufgetreten, die nach eigenen Angaben eine Geschlechtsumwandlung durchzogen haben. Interessant war hier die Reaktion von Heidi, die anfangs diese Frauen wieder heim geschickt hatte, doch zum Ende hin ihnen eine Chance gab und sie wenigstens für ein paar Folgen weiter ließ. Fraglich ist hier jedoch, ob Heidi Klum sie nur weiter ließ, um sich keinen negativen Schlagzeilen aussetzen zu müssen, oder ob sie wirklich ihre Meinung darüber geändert hat.
Gerade im Unterricht ist es wichtig, den Schülerinnen und Schülern Toleranz gegenüber anderen Menschen zu vermitteln. Während der Schulzeit durchlaufen Schülerinnen und Schüler ihre Pubertät, in dieser Phase sind die meisten Kinder fast ausschließlich mit ihrem eigenen Körper beschäftigt. Gerade hier sind sie sehr empfindsam weswegen sie besonders anfällig für Sendungen wie GNTM sind. Daher sollten diese Frauenbilder im Unterricht behandelt werden und mit den Kindern über mögliche Schönheitsklischees  geredet werden um ihnen mitzuteilen, dass das Schönheitsideal nach Heidi Klum einfach nicht existiert.
Literatur:
https://www.zeit.de/lebensart/mode/2014-04/germanys-next-topmodel-klum-umsatz-unternehmen
https://www.youtube.com/watch?v=IFwf2X_An6Y
https://www.zeit.de/lebensart/mode/2014-04/germanys-next-topmodel-klum-umsatz-unternehmen
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khaleesischreibt-blog · 6 years ago
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Es war einmal vor langer Zeit, Heldenmut und Eitelkeit!
Märchen... Allein dieses Wort hört sich magisch und lieblich an und verspricht eine schöne und keinesfalls schlecht ausgehende Geschichte. Und so ist es auch. Meist kommt darin eine Prinzessin und ein Prinz vor, die vor ein Problem gestellt werden und letztendlich durch ihre Liebe zusammen finden und das Problem so überwinden. Oft handelt es sich bei den Hauptpersonen um Mädchen im Pubertätsalter, also zwischen 13 und 15 Jahren. Darunter fallen Märchen wie Schneewittchen oder Dornröschen. (vgl. Klüger, 2014: 2) In den Märchen der Gebrüder Grimm wird eine ähnliche Frauenrolle vertreten, wie in den zuvor beschriebenen Disney-Filmen Arielle und Schneewittchen. Auch hier wird das arme, jedoch wunderschöne, nette und naive Mädchen von einer bösen (oftmals neidischen) Gegenspielerin gedemütigt und drangsaliert. Das Mädchen hofft einem hübschen Prinzen zu begegnen, der es aus seiner elenden Lage befreit und ihre Geduld und ihren Fleiß mit Reichtum und Liebe belohnt. Dies geschieht auch jedes Mal. Ein Beispiel dafür ist das Märchen Aschenputtel / Cinderella von den Gebrüdern Grimm. Hier heiratet der Vater des hübschen und frommen Aschenputtels ein zweites Mal und stirbt bald darauf. Die Stiefmutter entpuppt sich bald als böse und neidische Person, deren zwei Töchter ihr in nichts nachstehen. Sie zwingen Aschenputtel zu erniedrigenden Arbeiten und lassen sie nicht mit zum Ball gehen. Das arme Aschenputtel wird jedoch von einer guten Fee neu eingekleidet und auf den Ball geschickt wo der Prinz sich sofort in sie verliebt und ihren dort verloren Glasschuh aufsammelt und durch ihn auf das wartende Aschenputtel stößt. Dann wird sofort geheiratet. Auch hier werden der Frau die Attribute hübsch, nett, fleißig, geduldig und naiv zu geschrieben, während der Mann der Held, Retter und Schönling ist. Es wäre sehr interessant das Thema Märchen und Geschlechterrollen im Deutschunterricht aufzugreifen, um sowohl die Kunstform Märchen als auch die Frauen- und Männerbilder der Märchen sowie ihren Entstehungszeitraum zu thematisieren. Dazu würde es sich eignen die Geschichte von Cinderella aus Sicht eines Mannes als Einstieg vorzulesen. Dabei entsteht eine witzige Geschichte, die die Kinder sicher schmunzeln oder sogar lachen lässt. Nach dem Video sagt die Lehrkraft erst einmal nichts und wartet auf die Schülerantworten.
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Die Schüler und Schülerinnen werden schnell darauf kommen, dass es sich hierbei um eine verdrehte Cinderella Geschichte handelt. Daraufhin kann auf die Geschlechterrollen in Märchen übergeleitet werden. Der Lehrer könnte fragen, ob das in anderen Märchen auch der Fall ist und ob es nicht lustiger wäre, wenn Männer in Märchen häufiger die Hauptrollen spielen würden und sich von Frauen retten lassen würden. Diesen Fragen könnte ein Unterrichtsgespräch folgen in dem über die Geschlechterrollen sowohl im Märchen als auch in der heutigen Zeit gesprochen und diskutiert wird. Hier sollte vor allem auf die Entstehungszeit der Grimm Märchen eingegangen werden, da damals ein anderes Frauenbild vorherrschte, was auch erklärt, warum Frauen in den Märchen auf Schönheit reduziert werden und warum sie immer gerettet werden müssen. Danach sollen die Kinder entweder ein weiteres Märchen umschreiben, sodass Frauen- und Männerrollen getauscht werden oder sich sogar ein eigenes Märchen ausdenken, mit modernen Geschlechterrollen. Das wäre eine Idee um Märchen mit Geschlechterrollen im Literaturunterricht zu verbinden.
Literatur:
Rede von Prof. Dr. Ruth Klüger anlässlich der Verleihung des Brüder Grimm- Preises der Philipps-Universität Marburg am 31. Oktober 2014: https://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2014d/preisrede.pdf
https://www.youtube.com/watch?v=p4OyCNctKXg&t=2s
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khaleesischreibt-blog · 6 years ago
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Die Rolle der Frau in der Werbung
Jeder kennt es, egal ob an der Bushaltestelle, auf dem Weg zur Arbeit oder abends vor dem Fernseher, überall sind wir von Werbung umgeben. Durch viele Farben und große sowie kurze Sätze sticht sie uns prägnant ins Auge. Beworben werden nahezu alle Dinge. Als Akteure treten sowohl Frauen als auch Männer auf. Diese werden jedoch nicht gleichermaßen für ein Produkt verwendet. Es gibt zum Beispiel Produkte, die vor allem Frauen interessieren sowie andere die mehr Männer interessieren. Deshalb verwendet die Werbung auch mehr Frauen für Produkte wie Waschpulver oder Haushaltswaren, während Männer vor allem bei Sportwerbungen oder Rasierapparaten sowie Aftershaves vorkommen. Früher war das auch schon so, wobei die Frauen noch stärker in ein bestimmtes Rollenschema gedrängt wurden, nämlich das der gehorsamen Ehefrau, die sich um den Haushalt und die Kinder kümmert, nebenbei auf ihr Gewicht und ihr Äußeres achtet und sehnsüchtig am Fenster hängt und auf ihren Mann wartet. Werbungen, wie die des Biers Schlitz aus dem Jahr 1952, zeigen Frauen als unterwürfiges Dummchen, welches nur für die Versorgung des Mannes lebt. Und wenn einmal das Essen verbrannt ist, weint das Frauchen bitterlich und muss von ihrem starken, gut aussehenden Ernährer getröstet werden.
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Die folgenden Bilder zeigen die klassische Rolle der Frau als Hausfrau der 50er Jahre, die sich über nichts mehr freut, als über einen Staubsauger zu Weihnachten und deren Aufgaben das Putzen und Halten ihres Gewichtes sind. Außerdem zeigt das dritte Bild die Frau als Sexobjekt. Dies geschieht in Form einer Zigaretten-Werbung, die sich an Männer wendet. Durch das Rauchen der Zigarette soll der Mann für die Frau besonders attraktiv werden, wodurch sie ihm blind folgt. Das wirkt sehr ironisch, da Zigarettenrauch eher abstoßend und nicht wie ein Aphrodisiakum wirkt.
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Im klassischen Bild der Geschlechter ist der Mann stark, dominant, selbstbewusst, mutig und teilweise sogar laut und aggressiv, während die Frau als sensibel, mitfühlend und still gilt. Dieses Bild existiert zwar schon seit es Werbung gibt, hat sich jedoch heutzutage durch die zunehmende Gleichberechtigung der Geschlechter stark abgeschwächt, wenn auch nicht aufgelöst. Dadurch sind in der heutigen Werbung nicht mehr alle diese Eigenschaften von Frauen und Männern vertreten. Immer häufiger kommen Werbungen vor, in denen Männern diese klassischen Eigenschaften von Frauen zugeschrieben werden und umgekehrt. Nichts desto trotz existieren heutzutage noch viele Werbungen in denen das klassische Rollenbild noch besteht. (vgl. https://sprembergswerbeschallplatten.wordpress.com/die-werbeforschung/geschlechterrollen-in-der-werbung/)
Ein Beispiel für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Werbung will ich hier anhand der zwei Werbespots von Lenor erläutern. Hier wird jeweils das Wäscheparfüm Unstoppables angepriesen. Im ersten / früheren Spot bewirbt eine Frau das Produkt, während im Hintergrund eine Waschmaschine und ein Bügeleisen steht. Sie trägt Kleidung und Frisur, die sehr an die 50er-60er Jahre erinnern, in denen das klassische Frauenbild noch vorherrschte. Dieser Spot allein wirkt sehr altmodisch und rückständig und richtet sich eindeutig an Frauen. Der zweite Spot zum selben Produkt richtet sich jedoch an Männer. In diesem Spot ziehen die Bayernspieler ihre Trikots zum Trikottausch aus, ziehen sie jedoch nicht ganz über den Kopf weshalb das Publikum verwundert ist. Danach wird aufgeklärt, dass der, der ihre Wäsche wäscht sie mit dem Produkt gewaschen hat. Hier sind nur Männer Akteure. Auch der, der die Wäsche wäscht ist hier ein Mann und keine Frau. Das Zielpublikum ist hier also klar der Mann. Die Frage die sich mir stellt ist, ob es von Anfang an beabsichtigt war mit einem zweiten Spot auch die Männer anzusprechen, oder ob Kritik an dem einseitigen ersten Spot laut wurde, wodurch ein weiterer Spot gedreht wurde. Auffallend ist, dass in beiden Spots Prominente Akteure auftreten, im ersten Amy Sedaris, im zweiten einige Bayernspieler.
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Obwohl mit diesen Spots beide Geschlechter angesprochen werden, werden den Geschlechtern doch unterschiedliche Rollen zugeteilt. Die Frau ist immer noch das Püppchen im Waschraum, der Mann ist der coole sportliche Fußballer. An diesem Spot sieht man, dass die Geschlechterrollen sich verändert haben, jedoch immer noch Teile der klassischen Frauen- und Männerbilder vorhanden sind.
Literatur:
https://www.freshdads.com/magazin/werbung-im-wandel-der-zeit-frauen-den-herd#.W97fXi-X_Uo
https://www.presseportal.de/pm/13483/3949492
https://www.youtube.com/watch?v=mkBQvuuTHK0
https://sprembergswerbeschallplatten.wordpress.com/die-werbeforschung/geschlechterrollen-in-der-werbung/
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khaleesischreibt-blog · 7 years ago
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Rette mich, oh holder Prinz mein Antlitz ist schöner als das jeder Anderen! - Schneewittchen, Arielle und Co.
Die Geschichten kennt doch jeder.. Das Disney Prinzesschen, das zart, fromm und schöner als jedes andere Mädchen ist und nur dafür lebt, von einem stattlichen Prinzen gerettet zu werden. Oftmals wurde es ungerecht behandelt und von einer tyrannischen Frau zu unmenschlichen Lebensumständen gezwungen, aus denen es, durch die Rettung eines gut aussehnenden Mannes, versucht auszubrechen. Einer der bekanntesten dieser Filme ist vermutlich „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ aus dem Jahr 1937. Für die wenigen, die es doch nicht kennen sollten, hier ein Recap: Die wunderschöne Prinzessin Schneewittchen, deren „Haut weiß wie Schnee ist, und die Lippen rot wie Blut und bla bla bla“ wird nach dem Tot ihres Vaters von ihrer eifersüchtigen Stiefmutter, der neuen Königin, gezwungen als Dienstmagd verkleidet für sie zu arbeiten, bis der Stiefmutter von einem magischen Spiegel erklärt wird, dass sie nicht mehr die schönste Frau ist. Daraufhin wird ein Jäger beauftragt, dass zauberhafte Mädchen im Wald niederzustrecken, damit die Königin wieder entspannt den Spiegel befragen kann, wer die schönste Frau ist, was anscheinend das einzige Problem der Königin ist. Da der Jäger ein tüchtiger und loyaler Mann ist, bringt er das Mädchen in den Wald wo er jedoch plötzlich bemerkt, dass das Mädchen zu schön und unschuldig ist, um es zu töten. Da stellt sich doch die Frage, wie die Situation gelaufen wäre, wenn Schneewittchen nicht ganz so schön gewesen wäre. Daraufhin flieht das verängstigte Schneewittchen in den tiefen, dunklen Wald wo ihr die Waldtiere, die von ihrer wunderschönen Stimme betört sind, zur Hilfe eilen und ihr den Weg zu einer Hütte im Wald zeigen, in der die hiesigen Zwerge wohnen. Um sich das Bleiberecht zu sichern, übernimmt das fleißige Schneewittchen die Rolle der Putz- und Hausfrau, womit die Zwerge zufrieden sind. Wer hätte nicht gern ein hübsches und fleißiges Arbeitsbienchen? Es dauert nicht lange und die Königin kommt hinter die Lüge des Jägers und verwandelt sich in eine alte Hexe um Schneewittchen einen vergifteten Apfel anzudrehen. Da Schneewittchen naiv und freundlich ist, nimmt sie den Apfel an und verfällt in einen tiefen Schlaf. Die Zwerge finden Schneewittchen auch im vermeintlichen Tode (Ärzte gabs da wohl nicht, die den Tod feststellen konnten) noch sexy weshalb sie sie in einem Glassarg ausstellen. Dies hört der Prinz, der nun endlich auf den Plan tritt, und küsst sie. Dadurch wacht sie wieder auf und es wird sofort geheiratet. Kennenlernen war damals wohl überbewertet. In diesem Film wird die Frau als ein naives, verträumtes, jedoch wunderhübsches Mädchen dargestellt, dass nur darauf wartet gerettet zu werden. Weitere Attribute, die ihr zugeschrieben werden, sind Freundlichkeit, sie besitzt Fleiß, ist hilfsbereit und hat eine wunderschöne Singstimme. Die Rettung erfolgt durch einen gut aussehenden, heldenhaften Prinzen oder Mann, der die Frau vor einem Übel (hier der Königin) bewahrt. Ähnlich verläuft die Geschichte auch bei anderen Disney – Prinzessinenfilmen, wie zum Beispiel Arielle. Auch hier gibt es eine böse, rachsüchtige alte Hexe (hier die Meerhexe Ursula mit Tentakeln statt Beinen -> sehr widerlich). Die Frau wird also als hübsches Püppchen beschrieben, dass unglaublich hilflos ist und deren einzige Aufgabe im Führen eines Haushalts besteht. Die Prinzessinenfilme richten sich an junge Mädchen um ihnen unterbewusst die Werte der Gesellschaft zu vermitteln. Ihnen wird so mitgeteilt wie sie sich benehmen sollen.
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Abb. 1: Schneewittchen wird vom Prinzen gerettet (Eigene Zeichnung)
In den modernen Disneyfilmen hat sich dieses Frauenbild immerhin verbessert. In Filmen wie die Eiskönigin begeben sich Frauen / Prinzessinnen auf Abenteuer und müssen nicht mehr von einem Prinzen gerettet werden. In diesem Film wird die erfrierende Anna durch den Kuss der wahren Liebe gerettet, der jedoch nicht, wie man annimmt, vom Prinzen, sondern von ihrer Schwester kommt. Hier ist also nicht ausschließlich die Liebe eines Mannes die Rettung, auch Geschwisterliebe ist wichtig. Es fand also ein Wandel im Frauenbild von Disney statt. Dies liegt höchstwahrscheinlich auch an der Zeit in der die Filme Schneewittchen (1937) und die Eiskönigin (2013) entstanden sind. 1937 sah das Frauenbild noch ganz anders aus als 2013. Zur Zeit des Nationalsozialismus bestand die Aufgabe der Frau darin, ihrem Mann treu zur Seite zu stehen, den Haushalt zu managen und möglichst viele Kinder zu bekommen. (https://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928) Im 21. Jahrhundert hingegen, ist die Frau selbstständig. Sie verfolgt nun eine berufliche Karriere und kümmert sich um ihre Familie. Daran kann man erklären, warum Schneewittchen noch den alten Rollenklischees folgt, während es bei Filmen wie die Eiskönigin in erster Linie um Geschwisterliebe geht. Zwei Linguistinnen aus Amerika, Carmen Fought und Karen Eisenhauer analysierten das Frauenbild von zwölf Disney-Filmen. Ziel der Untersuchung war der Einfluss von Frauenfiguren auf die Entwicklung von Kindern. Unter anderem wurde untersucht, wie viele Frauen und wie viele Männer in den besagten Disneyfilmen vorkommen und wie viel Redeanteil die verschiedenen Geschlechter haben. Außerdem wurde untersucht welche Eigenschaften bei Frauen besonders hervorgehoben wurden.
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Abb. 2: Anzahl der Frauen und Männer in Disney-Filmen (Studie von Fought und Eisenhauer)
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Abb. 3: Wer in Disney-Filmen am meisten spricht (Studie von Fought und Eisenhauer)
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Abb. 4: Wofür Disney-Heldinnen gelobt werden (Studie von Fought und Eisenhauer)
Anhand der drei Statistiken erkennt man, dass im Film Schneewittchen kaum Frauen vorkommen, der Redeanteil jedoch ausgeglichen ist und Schneewittchen vor allem für ihre Schönheit gelobt und geschätzt wird. Wichtig ist hier vor allem die Tatsache, dass die Schönheit im Vordergrund steht und es das Einzige ist, was sie ausmacht. Gerade die Eigenschaft, die Menschen nicht beeinflussen können, wird hier so hervorgehoben. In dem Film Eiskönigin (Frozen) sind es zwar immer noch mehr Männer (32) als Frauen (17), jedoch sind die männlichen Rollen fast hauptsächlich Statisten. Auch der Redeanteil ist bei den Frauen niedriger als bei den Männern, jedoch nur minimal. Die Tatsache, dass Frauen hier jedoch nicht nur auf ihre Schönheit reduziert werden, sondern auch die Loyalität zu ihren Freunden und ihrer Familie wichtig ist, ist ein großer Fortschritt der Disney-Filme.
Literatur:
Ohne Autor (o.J.): Das Frauenbild des Nationalsozialismus: https://www.politische-bildung-brandenburg.de/node/6928
Heywinkel, M. (2018): Prinzessinen haben in Disney-Filmen zu wenig zu melden: https://ze.tt/prinzessinnen-haben-in-disney-filmen-zu-wenig-zu-melden/
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