Gedankenchaos ist kein Chaos, wenn man lernt die Kontrolle zu gewinnen und einen Regenbogen aus "nichts" zu kreieren. Doch kann Choas noch Chaos sein, sobald man der Ilusion von Kontrolle erliegt? 🌈💭
Don't wanna be here? Send us removal request.
Text
Schachfiguren auf dem Spielbrett namens “Leben”
Wer bin ich?
Ich nehme mir das Recht heraus, zu denken, ich wäre etwas Besonderes, obwohl ich ganz genau weiß, dass ich nichts Besonderes bin.
Wer sind wir alle? Jeder Einzelne von uns, dass wir uns das Recht herausnehmen, zu denken, wir wären etwas Besonderes, in dieser gigantischen Menschenmenge?
Niemand von uns ist perfekt und doch scheinen wir alle besonders zu sein. Es ist eine unglaubliche Geheimniskrämerei ein Mensch zu sein. Tausend Schleier verstecken den Blick auf den Konflikt, der dazu geführt hat, dass wir dazu befähigt sind, denken, handeln und Entscheidungen treffen zu können. Keine andere Spezies hat eine solche Macht, einen solchen Einflussreichtum. Aber was tun wir mit dieser Macht? Wir missbrauchen sie, räubern sie aus.
Wir sind monotone Figuren die in eine Rolle gezwängt, in einem Körper gefangen und gegenüber dem Leben in Wahrheit willenlos sind. Wir sind Räuber. Diebe, weil wir durch versteifte Regeln Persönlichkeiten stibitzen, Individualitäten verachten und Leben werten.
Ist nicht gerade das Gedankenlesen die ultimative Superkraft? Wie gigantisch wäre es, zu hören, was andere Menschen denken und fühlen.
Eine Revolution unserer Welt.
Eine Revolution der eigenen Welt und des eigenen Lebens.
Das Leben zieht vorbei. Uns fehlt das Gefühl. Es mangelt uns an Tiefsinn.
Alle anderen haben auch Gefühle. Ein Leben. Erinnerungen.
Wer bin ich, dass ich mir das Recht herausnehme, zu denken, ich wäre etwas Besonderes?
Wir sind ein Spiel. Es wird von Spielmachern entschieden und von einer noch größeren Macht, als uns ein Leben lang erprobt. Wir haben keinen Sinn für diese Macht, sie liegt vor uns verborgen, aber sie ist da. Ganz spürbar halten die Spieler die Strippen in der Hand, wie in einem Puppentheater.
Einer dieser Spieler hat mich kreiert, hat mich erschaffen. Er spielt mich, spielt meinen Charakter, trifft Entscheidungen über mein Leben, über mein Handeln. Ohne, dass ich es wahrhaft mitbekomme. Ohne, dass ich es in diesem Leben weiß. Es geht zu schnell, zieht vorbei, wie ein Wimpernschlag und plötzlich bin ich selbst einer der Spieler.
Wer spielt mich und wer spielt euch? Zu wem werden unsere Spielmacher uns kreieren? Welche Charakterzüge, welche Entscheidungen werden sie uns anlasten?
Hat es einen höheren Zweck, dass ich genauso bin, wie ich nun mal bin?
Wenn ja, dann verstehe ich ihn nicht.
Wir sind hölzerne Spielfiguren, die über ein gigantisches Spielbrett geschoben werden.
Rücke vor. Stopp. Gehe drei Schritte rückwärts und schmeiße dabei drei verschlossene Boxen deiner Vergangenheit um. Rücke zwei Felder vor und spüre den Windstoß deiner fehlenden Achtsamkeit.
Der Spielmacher entscheidet, ob eine Figur angezündet wird oder ob sie noch eine weitere Runde auf dem Spielbrett verweilen darf.
Was passiert, wenn ich angezündet werde? Ist jedes Streichholz eine Veränderung in meinem Leben? Wenn ich sterbe, wie wird es dann sein?
Die Spielmacher erschaffen eine neue Figur.
Ein neues Individuum.
Ein neues Leben.
Sie werden die Figur an den Startpunkt setzen und bei ihr als Nächstes darüber entscheiden, wie ihr Leben verlaufen wird. Sie werden es strukturiert planen und dann, über Jahre hinweg, in das geplante Schicksal stopfen. Eine neue Geschichte wird geschrieben, neue Momente erlebt und neue Gedanken eingespritzt.
Wir meinen, wir hätten einen Einfluss auf unser Leben, könnten es ändern oder beibehalten, doch über all das entscheiden nicht wir.
Wir konnten noch nie frei entscheiden. Sind Schachfiguren. Winzige unwichtige Holzklötze, die vom Spielfeld gestoßen werden, sobald ihre Rolle nicht mehr den nötigen Sinn erfüllt.
Wie lange wird mein Spielmacher mich in diesem Zustand – in dieser Hölle – verweilen lassen? Welchen Zweck verfolgt er durch seine Folterspielchen?
Wer verweigert mir den Einfluss auf mein eigenes Leben?
Wer entscheidet, welche anderen Figuren in mein Leben eindringen?
All diese Spieler sitzen dort, irgendwo in einer fremden Sphäre, um ihren breiten Tisch herum, und verrücken uns über das Brett. Als wäre es nichts. Als wären wir nichts.
Welchen Wetteinsatz haben sie? Wie viele Gewinner kann es geben, in diesem monströsen Spiel Namens Menschheit? Ist es ein Spiel ohne Ende oder wird doch irgendwann einmal die Apokalypse über uns einbrechen, weil die Spielmacher beschlossen haben, den Regeln einen neuen Absatz hinzuzufügen?
Waren Menschen wie Ted Bundy oder Adolf Hitler auch nur wehrlose Spielfiguren einer grausamen vom Spielmacher ausgedachten Mission? Waren solche Menschen zwar für ihre Taten verantwortlich, hatten in Wahrheit jedoch keinerlei Chancen aus ihrem Wahn auszubrechen?
#schachfiguren#leben#menschheit#spielmacher#deutsch#deutscher blog#ted bundy#gefühle#erinnerungen#besonders#wahn#übermenschlich#schicksal#persönlichkeiten#hochsensibilität#hochsensibel#sprüche#kurzgeschichten#deutsche lyrik#lyrik#mission#persönlich#wer bin ich#identifikation
8 notes
·
View notes
Text
Im Schatten des eigenen Daseins
Ich spürte ihre Anwesenheit. Ihre Silhouette warf einen Schatten auf die gepflasterte Straße. Lange beobachtete sie mich und verfolgte meine Schritte.
Immer auf der Hut versteckte sie sich in der Nacht. Sobald die Dunkelheit hereinbrauch, zeigte sie ihr wahres Gesicht. Flüsterte verfälschte Worte, die am Morgen zur eigenen Wahrheit mutierten.
Ich sah sie überall. Sah mich überall.
Gestern erst glaubte ich, sie besiegt zu haben. Hoffte, einen neuen Anfang zu finden. Sie betrog mich, ließ mich in alte Muster verfallen und wahrte den Schein. Sie drängte mich zu Verhaltensweisen, mit denen mir eine Identifikation nicht gelang. Sie verschleierte meine Taten mit einem unsichtbaren Glanz, der mich zu erdrücken drohte, je enger er sich um mich schnürte. Es waren winzige Bruchstücke, Millisekunden, in denen Wörter fielen, die noch Tage später in meinem Geist umherwandeln und meinen Willen in Besitz nehmen.
Unnötig, das war bisher vieles im Leben. In ihrem und meinem – in unserem. Unnötige Gaukelein, Geplänkel und Grabreden. Unnötige Perfektionen der eigenen Imperfektion.
Überall spürte ich ihre Anwesenheit. Spürte sie an mir zerren, bei dem Versuch, mich zu verändern.
Fälschlicherweise bin ich gleichzeitig ich und derweilen wieder nicht.
Ich bin gefangen, in einer Version von mir. Gefangen durch die Angst des Verlusts eines Teils von mir, der mich zerfrisst und auszulöschen droht.
Wer bin ich, ohne mein Ego?
#alter ego#ego#leben#lebensgefühl#dasein#schatten#persönlichkeiten#hochsensibel#dunkelheit#sprüche#persönlichkeitsentwicklung#identifikation#selbstfindung#meineversion#wer bin ich#schleier#gedanken#seele#seelenliebe#nacht#flüstern#imperfektion#perfektion#fälschungen
2 notes
·
View notes