Ein Blog über alles was ich so über Larp finde und selbst schreibe.
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Mein Tag mit Lukas, einem leidenschaftlichen Life-action-role-player.
Wer kennt diese Situation nicht, man liest ein Buch oder einen Film und einer der Charaktere darin, macht etwas, was man vollkommen anders gemacht hätte. Rollenspiele geben uns genau diese Möglichkeit, bei Life-Action-Rollenspielen kann man diesen Charakter auch noch verkörpern. Ich begleite Lukas einen Tag und wir sprechen über seine Leidenschaft zu diesem Hobby und wo sie ihn im Alltag überall beeinflusst.

(Lukas sein Haupt Charakter bei einem Larp in Österreich)
Lukas öffnet mir die Türe, er lächelt mich an und bittet mich herein. „Hier bitte die Schuhe abstellen, rechts ist das Wohnzimmer und links meine Werkstatt.“ Erzählt er bereits stolz beim Betreten der Erdgeschoss Wohnung. Wir kennen uns von einem Larp, welches ich vor einer Weile besucht habe und für diesen Artikel habe ich ihn noch einmal kontaktiert. Ob er so nett sei, mir etwas von seinen Erfahrungen mit Larp zu erzählen, fragte ich ihn. Er war sofort begeistert und hat mich sogleich zu sich nach Hause eingeladen, um ‚Anschauungsmaterial‘ zu haben, wie er meint. Wir setzten uns in sein Wohnzimmer, am großen Esstisch liegen unterschiedlichste Bastel Materialien. Perlen, verschiedenen Fäden, Stoff und Federn. Lukas setzt sich neben mich und beginnt sogleich zu erzählen, noch bevor ich großartig zu fragen beginnen konnte.
Was ist Larp?
Larp, also Life-action-role-playing, das heißt man verkörpert einen Charakter und spielt diesen auf einer Veranstaltung, mit anderen Larperinnen und Larpern. Larps finden in allen möglichen Settings statt, von mittelalterlich-fantastisch bis hin zu Science-Fiction ist so gut wie alles vertreten. Doch vor allem die Fantasy inspirierten Veranstaltungen, erfreuen sich größerer Beliebtheit. Solch ein fantastisches Spiel, war auch Lukas erste Veranstaltung, er hat vor ungefähr drei Jahren mit Larp wieder begonnen. Das erste Mal Kontakt mit diesem Hobby hatte er mit 16, als er gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder nach Deutschland fuhr, auf eines der größten Larps Europas, das Drachenfest in Diemelstadt. Auf Larp wurde er aufmerksam durch jene Freunde, diese nahmen die beiden auch mit auf ihre erste Veranstaltung im Jahr 2008.
„Ja damals, war das noch anders als heute, der Gewandungsstandard war viel geringer. Da hat es als Ork gereicht, sich grün anzumalen, Ohren draufhauen und bissi abgeranzte Klamotte“, meint Lukas bereits zu Beginn. Das sei heute vollkommen anders, um in das Ork-Lager am Drachenfest zu kommen, müsse man sich Anmelden mit Fotos von seinem Outfit und wenn man nicht gut genug sei, wird man abgelehnt.”

(Lukas sein Haupt Charakter bei einem Larp in Österreich)
Die Gewandung, von der Lukas redet, ist das Mittel um die Charaktere, welche man sich vorstellt, da stellen und verkörpern zu können. Mit dieser Gewandung oder dem Kostüm selbst erzählt man Geschichten und zeigt Zugehörigkeiten und grenzt sich auch von anderen Gruppen ab. Doch nicht nur die Kleidung ist notwendig um einen Charakter darstellen zu können. Den um eine Gewandung zu basteln, muss zuvor eine Geschichte her. Ein Hintergrund für seinen Charakter zu finden, bzw. zu erfinden ist nicht immer leicht.
„Ja also, dass erste Mal wie wir mit 16 oder so zum Larp gefahren sind, da haben wir uns keine Gedanken dazu gemacht, wer wir sein wollen. Wir haben Orks genommen, weil unsere Freunde, welche waren. Aber dann eben vor zwei, drei Jahren war das ganz anders. Da haben wir uns als Freundesgruppe zusammengesetzt und haben gemeinsam überlegt was und wie wir das spielen wollen. Ob wir uns ganz selbst etwas ausdenken oder an bereits existierenden Fantasy Hintergründen orientieren und so weiter. (..) Wir haben uns dann für zweiteres Entscheiden, da du dann den meisten Leuten nicht mehr erklären musst was du spielst, sondern die sehen das gleich.“, meint Lukas zu seinem Charakter.
Die Community
Dieser Hintergrund für den Charakter ist auch in den Foren, die sich um Larp drehen immer wieder Diskussionspunkt. Diese Foren oder auch Facebook Gruppen sind Anlaufstelle für Neulinge, die sich informieren wollen, wie auch alt eingesessene die Fragen zu bestimmten Spielen haben, oder auch ihre Gewandung zeigen um sich konstruktive Kritik dafür zu holen. Diese Gruppen dienen zur Vernetzung der verschiedenen Spielerinnen untereinander, aber auch um Neulinge oder Interessierte einzubinden. Vor allem in der Österreichischen Larp Szene, werden die Facebook Gruppen verwendet, da es kein eigenes Internetforum für österreichisches Larp gibt. Unter anderem gibt es die Gruppen Larp Österreich, Larp Outfits, Larp Flohmarkt und auch Larp Bastler. In jeder der Gruppen werde andere Themen besprochen oder Bilder hochgeladen. Die meisten informieren sich über anstehende Veranstaltungen auch über Facebook, wenn sie nicht von Freunden oder Bekannten direkt dazu eingeladen werden. Organisatoren von Spielen, werben ebenfalls über Facebook und die Gruppen.
(Screenshot eines Beitags in Larp Outfits, wo jemand Meinungen zu ihrer neue genähten Kleidung haben möchte)
Der Alltag als Larper
Also selbst wenn Lukas nicht an seiner Gewandung bastelt oder sich mit seinen Freunden über Larp unterhält, ist Larp auf seiner Facebook Pinnwand immer ein Thema. Doch wie sehr beeinflusst dieses Hobby Lukas in seinem Alltag wirklich?
„Naja, meine Freundin larpt auch und nach ungefähr drei Jahren in dem Hobby, lernt man natürlich auch viele Leute kennen. Also ich würde sagen fast die Hälfte meines Freundeskreises sind Larper oder ich habe sie auf Larps kennen gelernt. Also, ja, das Hobby hat schon einen großen Einfluss auf mein Leben. Und es ist auch eigentlich immer präsent, in meiner Arbeit jetzt nicht, aber sobald ich heimkomme. Ich mein schau dich um, überall liegt Zeug rum, dass mit Larp zu tun hat. Und wenn ich im Internet bin, lese ich oft über Larp. Also man kommt dem eigentlich nicht aus.“
Larp, so wie viele andere Hobbys die man intensiver betreibt, ist für Lukas mehr als ein gelegentliche Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen. Die Vorbereitungen für eine Veranstaltung beginnen meist schon Monate davor. Lukas hat einen Hauptcharakter (siehe Fotos oben), diesen spielt er auf den meisten Veranstaltungen zu denen er fährt. Und dann hat er noch Zwei andere Charaktere, diese kommen vor allem in Österreich zum Einsatz. “Die Kostüme waren viel Aufwand, also an meinem Hauptcharakter bin ich sicher über 100 Stunden gesessen. Da ist halt alles Hand gemacht. An den anderen nicht so lang, da spiele ich normale Söldner, das war nicht so Aufwendig.” ( Siehe Foto unten, Lukas links im Bild.)

(Foto von Lukas und Freunden, auf einem Larp in Österreich)
Also neben den Vorbereitungen, sind die Veranstaltungen selbst, natürlich sehr Zeit intensiv. In Österreich gibt es meist Wochenende Larps, die Veranstaltungen beginnen Freitag Nachmittag/Abend und sind Sonntag früh zu Ende. “Also dieses Jahr haben wir vor auf 8 bis 9 Larps zu fahren. Die meisten davon sind nur über ein Wochenende und in Österreich, also keine so langen Anfahrten. Aber für Drei davon fahren wir nach Deutschland. Das Inseln der Macht ist gleich in Bayern, also nur so Sechs Stunden Autofahrt. Aber die anderen beiden sind in West-Deutschland. da fahren wir eher so Acht bis Zwölf Stunden, je nach Verkehr. Aber das machen wir ja nur Zwei Mal dieses Jahr”
Am Larp
Und wenn man dann vor Ort ist, seine Gewandung fertig und eine lange Auto fahrt hinter sich hat, wie sieht dann so ein Larp aus? Vor allem im Fantasy Bereich sind die meisten Larps über die Sommer Monate und im Freien. Also wird meist in Zelten geschlafen, wenn es Fantasy, mittelalterliche Veranstaltungen sind. Sind auch die Zelte passend, also aus Leinen und sehen mittelalterlich aus.
“Ja also, nachdem wir dann das Zelt aufgebaut haben und unser Zeug vertaut haben. Gibt es die erste Runde und es werden alle begrüßt die man kennt. Das dauert meistens eh ewig, dann, je nachdem, wann man im Kostüm sein muss, essen wir meist noch was, sehen uns in der Gegend um. Und dann ziehen uns dann um. Also wenn die Larps nur über ein Wochenende sind ist meist bei Dämmerung am Freitag in-time (Anmerkung: in-time, ab da verkörpert man den Charakter) und am Sonntag ist dann vorbei. Ich versuche auch nicht aus dem Charakter auszubrechen, für ein Wochenende geht das. Bei den großen Larps in Deutschland, die eine Woche dauern, geht das nicht. Da braucht man dann Pausen.”

(Hier ist der Aufbau von Lukas Zelt am Drachenfest 2018 zu sehen)
Was kann ich nun über Larp und wie dieses Hobby, Lukas in seinem Alltag beeinflusst sagen? Ich glaube das Larp da kein allzu großer Unterschied ist, zu allen anderen Hobbys, die man intensiver betreibt. Lukas verbringt sehr viel Zeit, sich auf die Veranstaltungen vorzubereiten. Viele seiner Freunde sind involviert und er ist fast immer davon umgeben. Wie er davon erzählt, zeigt dass es ihm wichtig ist und es ihm viel Freude bereitet. Während unseres Gespräches bei ihm daheim, hat Lukas mir unterschiedlichsten Utensilien gezeigt, die er für die Vorbereitung braucht. Von Nähmaschine, über Perlen hin zu seinen Kostümen. Alles fein säuberlich in Schachteln gepackt und in seinem Schrank verstaut.
Doch obwohl vieles weg geräumt ist, findet man überall in seiner Wohnung hinweise darauf, womit er ein Großteil seiner Freizeit verbringt.
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Bommel
In dem wuseligen Treiben des vorweihnachtlichen Einkaufens, fällt er mir als erstes ins Auge. Der Bommel. Der Rest der überfüllten Einkaufsstraße, ist eine Masse an undefinierbaren Formen und Farben, die zusammenspielen und sich gleichzeitig voneinander trennen. Nur der Bommel, ein Fixum, der meinen Blick führt, über die Maßen hinweg, ihm folgenden.
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uhhh.. landknechte :D










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