Tumgik
leinhund · 5 years
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Praktische Übungen an der Leine
Praktisches Training an der Leine in der Hundeschule Daxhun.de
Mensch-Mensch-Übung Bevor wir uns an den Hunden ausprobieren, üben wir zunächst die Technik des Leinenrucks und vor allem die Intensität mit welcher dieser auszuführen ist in Mensch-Mensch-Paarungen. Eine sehr wichtige Erfahrung um einschätzen zu können, wie stark sich der Leinenruck auswirkt, wenn er später am Hund trainiert wird. Auch für die Arbeit mit Kunden, die eventuell skeptisch gegenüber der Maßnahme sind, ist die Mensch-Mensch-Übung eine gute Möglichkeit, ihnen zunächst eine Vorstellung zu vermitteln. Mensch-Hund-Übung ohne Ablenkung Jeder Teilnehmer bekommt die Möglichkeit – unter Anleitung des Trainers – mit seinem Hund zu üben. Nach jeder Vorführung wird das Team beurteilt. Es wird – soweit erforderlich – auf Fehler hingewiesen und konstruktive Vorschläge zur Verbesserung gemacht. Zu beachten ist im Besonderen: Das Anfangs- und das Endritual müssen deutlich sein! Das heißt: nicht Leine kurz und rucken. Der Hund muss die Möglichkeit haben, die Situation zu erkennen und sein Verhalten danach zu richten. Beim Gängeln Stimmung vorgeben! Das heißt: das Gängeln muss für den Hund angemessen sein. Er muss nach dem Gängeln merkbar „herunterfahren“ (=> „Ab jetzt wird es ernst“). Die Technik des Leinenrucks ist entscheidend! Das heißt: man sollte hinter dem Hund positioniert sein und die Leine nicht zu lang oder zu kurz halten. Bestenfalls nimmt man sich die Zeit, die Technik richtig auszuführen und ungünstige Situationen zu vermeiden. Die Unterbrechung muss eindeutig sein! Das heißt: nicht wahllos rucken. Eine eindeutige Unterbrechung ist für den Hund fairer, als mehrere Versuche einer nicht eindeutigen Unterbrechung. Mensch-Hund-Übung mit Ablenkung Teilnehmer, die mit ihrem Hund eine gute Leinenführigkeit herstellen können, stellten sich der nächsten Herausforderung: Leinenführigkeit unter Ablenkung. In einer „Box voller Reize“ ist für jeden Hund die geeignet Ablenkung bereitgestellt. Im Angebot sind Bälle, Quietschies, jede Art von Leckerchen über Frolic, Siedewürste, Katzenfutter, … und andere Hunde. Nun ist der Mensch gefordert, nachdem für seinen Hund eine geeignete Ablenkung ausgesucht ist, mit seinem Hund an der Leine die Orientierung soweit herzustellen, dass der Ablenkung wiederstanden und eine gute Leinenführigkeit gezeigt werden kann. Hierbei muss natürlich zunächst häufiger unterbrochen werden als bei der Übung ohne Ablenkung.
Erfahrugenn aus dem Leinenführigkeitstraining in der Hundeschule Daxhunde:
• Eine außerhalb des Themas Leinenführigkeit sehr anschauliche Erfahrung ist, dass eine gegenüber Fremden ängstliche Hündin sich einer und später sogar mehreren verschiedenen fremden Personen annähern und vertrauen lernte. Dabei wird seitens des Trainers auf Grund der sich ergebenen Situation auf die Arbeit mit ängstlichen Hunden und die dazugehörende Vorgehensweise eingegangen. • Wichtig bei der Arbeit mit fremden Hunden ist eine Kennenlernphase (und Angebote machen und annehmen können). • Für die Arbeit mit Kunden: Vor dem Erlenen der Leinenführigkeit muss der Hundebesitzer das häusliche Programm vorschalten. • Stellvertreterkonflikte: Durch Stellvertreterkonflikte, wie zum Beispiel „Nein“, „Aus“ oder das Durchsetzen der Leinenführigkeit wird der Hundebesitzer handlungsfähig gemacht, einen tatsächlichen Konflikt, zum Beispiel „Leinenpöbeln“ zu bewältigen. Da der tatsächliche Konflikt (hier „Leinenpöbeln“) meist sehr emotionsgeladen und dadurch schwierig zu bewältigen ist, wird ein Stellvertreterkonflikt (hier „Leinenführigkeit“) gewählt. • Voraussetzungen und Bedingungen für die Leinenführigkeit: Am Anfang reichen einfache Übungen, ohne Ablenkung und kurze Zeitabständeeinen beginnen mit ca. 5 Minuten, eventuell mehrmals (5x) täglich). Danach Dauer/Wiederholungen steigern.
Weitere Tipps zum Thema Leinenführigkeit erhalten Sie im Hundetraining der Hundeschule Daxhunde.
- Nicht unter Stress oder Zeitdruck üben. In diesen Fällen lieber die Leine einfach lang lassen und ziehen lassen. Der Zustand beziehungsweise die alte Verhaltensweise verschlechtert sich dadurch nicht. - Nicht gleich nach dem aus dem Haus gehen anfangen. Besser erst Freilauf gewähren („Austoben“), um nachher einfacher eine gute Konzentration herzustellen zu können. - Nach dem Anfangsritual muss der Hund deutlich reduziert sein. Darauf achten! - Falls eine Unterbrechung notwendig wird, Intensität des Leinenrucks variieren. Wird die erste Unterbrechung intensiv und frühzeitig genug ausgeführt, kann bei weiteren nötigen Unterbrechungen in der Intensität nachgelassen werden. Üblicherweise zeigen Hunde nach der Unterbrechung Demutsverhalten. Das ist zu beachten und beim Training mit Kunden dem Hundebesitzer zu erklären, da es häufig verwechselt wird mit Angst (vor dem Besitzer und dieser dann dazu neigt, nicht mehr oder nicht intensiv genug zu Rucken). - Zeigt der Hund – meist nach einer Unterbrechung – eine hier unerwünschte (Übersprungs-) Handlung, wie zum Beispiel Bellen oder in die Leine beißen, ist es in der Regel besser nicht darauf einzugehen => „Verpuffen lassen“. - Eine angemessen starke Unterbrechung sensitiviert den Hund, mehrere unangemessene Unterbrechungen nicht. Das heißt: den Hund sensibel machen, damit keine Gewöhnung/Habituation stattfindet. - Die Ablenkung/den Reiz und die Belohnung für gewünschtes Verhalten beachten: Bei einer Ablenkung durch zum Beispiel einen Ball, sollte die Belohnung nicht der Ball sein. Bei einer Ablenkung durch Wurst, kann die Belohnung die Wurst sein. Bei diesen verschiedenen Auslösern werden unterschiedliche Hormone ausgeschüttet. (Beim Beispiel Ball wird eventuell ein Jagdinstinkt gefördert, was in der Regel unerwünscht ist.) - Bei einer seitlichen Ablenkung ist es wichtig, trotzdem die richtige Position für die Unterbrechung einzunehmen, das heißt: man muss sich drehen um hinter dem Hund zu kommen für den Leinenruck. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, nach dem Leinenruck die Richtung zu wechseln: 1. Rückwärts gehen und drehen, 2. Vorwärts zum Hund hin drehen, 3. Um den Hund herumlaufen (=> Seitenwechsel). - Um Leinenführigkeit mit mehreren Hunden zu erreichen, muss zuerst mit jedem einzelnen Hund die Leinenführigkeit eingeübt werden. Es sollte beim Führen von zwei Hunden jeder auf einer Seite geführt werden. Dadurch bekommt der Hund auf der einen Seite eine eventuelle Unterbrechung auf der anderen Seite nicht direkt ab. Varianten der Standard-Leinenführigkeit: So ist es zum Beispiel möglich, auch während der Leinenführigkeit den Hund anzusprechen oder anzufassen. Dies ist zum Beispiel sinnvoll, wenn die Ablenkung zu stark ist, um schnell genug rucken zu können; bei ängstlichen Hunden, die nach der Unterbrechung und dem Richtungswechsel über die Konzentration auf die Menschenstimme (durch ansprechen) oder den Menschenkontakt (durch Anfassen) wieder (besser) nähern können; oder bei „Scheinorientierung“. Scheinorientierung/eingeschränkte Orientierung: Der Hund läuft zwar neben dem Führer her und achtet auf ihn, ist aber trotzdem an Umweltreizen interessiert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Scheinorientierung bei verschiedenen Hundetypen. Zum Beispiel beim Jagdhund, der (auf Grund seiner genetischen Disposition) während der Leinenführigkeit die Nase auf dem Boden hat. Auch hier ist sprechen oder anfassen eine Möglichkeit, eine 100 %-ige Orientierung herzustellen, es kann in diesem Fall aber auch – je nach persönlichem Empfinden – ein Kompromiss eingegangen werden. Ziehen an langer Leine: Ziehen an der langen Leine – Voraussetzung, die Leinenführigkeit ist vorher erlernt worden – ist unter Hemmung zu stellen in der Form, dass an der langen Leine geruckt wird oder rückwärts gegangen wird. So kann der Hund lernen durch Versuch und Irrtum (= operante Konditionierung), sein Verhalten (beziehungsweise in diesem Fall seine Geschwindigkeit) auch an langer Leine anzupassen. Eine weitere Variante wäre die Gewöhnung an verschiedene Halsbänder oder besser ein Halsband und ein Geschirr. Dann lernt der Hund, am diesem Halsband beziehungsweise Geschirr (was wesentlich eindeutiger wäre) darf ich ziehen, am (anderen) Halsband nicht. Das würde die Situation erleichtern, in der keine Zeit/zu viel Stress ist, um Leinenführigkeit durchzusetzen. In dem Fall lege ich das Halsband/Geschirr an, an dem der Hund ziehen darf und ich muss mich nicht kümmern. Wenn wieder Zeit genug/kein Stress ist, lege ich das (andere) Halsband an. Muss aber in diesem Fall die Leinenführigkeit nachhaltig durchsetzen. Die Hundeschule Hundeschule Rhön Daxhun.de bietet Einzeltraining und Gruppentraining zum Thema Leinenführigkeit für das Einzugsgebiet Eiterfeld – Hünfeld - Fulda – Bad Hersfeld – Geisa - Rhön und den Orten des Hessischen Kegelspiels an.
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