maxigerdes
maxigerdes
Nepal
37 posts
Don't wanna be here? Send us removal request.
maxigerdes · 3 years ago
Text
Wir sitzen im Flieger und sind in 90min in Frankfurt. Nach ein paar Tagen in Kathmandu mit Sex, Drugs and Rock'n Roll - darüber wollen wir nicht berichten - noch ein paar abschließende Eindrücke von mir.
Die letzten Wochen waren grosses Kino. Wer die Berge liebt, den muss der Himalaya bewegen. Wir hatten immer wieder Gänsehaut pur und Man merkt auf einmal: Besser wird's nicht und will den Glücksmoment festhalten, nur um gleich zu merken, das dies nicht geht und das Erlebnis flüchtig wie eine Seifenblase ist. Die Glücksmomente wären nichts ohne die Anstrengungen gewesen, die erforderlich waren. Ein Heliflug hätte nicht dasselbe Ergebnis geliefert. Das Freiheitsgefühl, das einem der Everest, die Lhotse-Wand, der Makalu bescheren, hat damit zu tun, dass man sich vor dieser gewaltigen Natur so klein und unwesentlich fühlt. Die Berge sind in ihrer Dimension einfach so weit weg vom normalen Empfinden. Ähnlich habe ich am und im Grande Canyon oder in Island am Vatnajokull gefühlt, aber in punkto Anstrengung auch im Ziel des Trans Alpine Run.
Wir sind um unzählige Erlebnisse reicher und es wird Monate dauern, dies alles sacken zu lassen,
Als Vater kam bei mir nicht nur einmal die ganz große Geschichte durch. Vor zwei Jahrzehnten hatte ich beim Aufstieg den Sohn in der Kinderkraxe, sprang später am Gaustatoppen mit ihm von Granitstein zu Granitstein und überforderte ihn dann beim Gewaltmarsch über Seisser Alm und Langkofelscharte. Jetzt nimmt er mich in den Himalaya mit und hofft seinerseits, dass ich mitkomme. Ich hätte mir keine bessere Reisekostellation vorstellen können und danke meinem Guide für die perfekte Reiseleitung und dass ich wenigstens beim Billiard gewinnen dürfte (einen Flipper haben wir nirgends gefunden),
Jetzt gilt es, einen neuen Plan zu schmieden,
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Schaulaufen
Tourdaten:
Phakding -> Lukla
2600m -> 2800m
Strecke 8km
Höhenmeter 460m
Obwohl der Wecker schon lange nichtmehr um 6 Uhr klingelt, ist man gefühlt viel müder als sonst. Am liebsten würde ich noch mindestens 2h im Bett liegen bleiben. Aufstehen müssen wir aber soweiso. Also geht's irgendwann gegen 9 zum Frühstück. Nach ausgedehnten Kaffe und Tee trinken machen wir uns auf den Weg. Das Wetter ist vermutlich besser als je zuvor. Man sieht zwar keine 8000er mehr und man kann sich schwer vorstellen, dass diese nur ein paar Kilometer weg sein sollen, aber dennoch sieht man sehr schöne Berge. Bei Ankunft, war quasi alles noch in Wolken verhüllt. So hat man nun das Gefühl, einen ganz neuen Weg zu laufen. Wir Etappen uns öfters dabei, nicht ganz sicher zu sein hier schonmal entlang gelaufen zu sein.
Nach nur 2,5h erreichen wir Lukla. Die Stadt, bzw. Das Dorf ist quicklebendig. Wobei nicht ganz die Hunde liegen hier immernoch entspannt in der Sonne, wodurch man sich doch manchmal fragen muss ob sie noch leben. Keine Sorge, das tun sie. Wir beziehen die Lodge des Cousins unserer gestrigen Lodge. Übernachtung umsonst inklusive eigenem Badezimmer. Der Standard ist eindeutig besser als höher auf dem Trek und dazu noch günstiger.
Papa und ich ziehen zum Mittagessen los. Es gibt kuchen. Wir erfreuen uns an dem am Nachmittag noch immer sonnigen Tag und durch die dadurch folgende Hitze, fällt uns auf, wie Land unsere Haare geworden sind. Wir finden eine. Friseur und bekommen eine einstündige Wellness Behandlung samt Kopfmassage. Das hat wirklich gut getan.
Nun nur noch Abendessen und ein letztes Mal Bier und Billiard im Irish Pub. Leider wieder kein Guinness. Das ist immer zufällig heute ausverkauft.
Am Hotel stehen wir vor verschlossener Tür. Zum Glück ist noch jemand wach und lasst uns rein. Nachts auf der Terrasse wäre sehr kalt geworden. Morgen müssen wir nur noch den viel zu frühen Flug vom kleinen Bergflughafen überleben und dann haben wir den Trek auch geschafft.
Dann stehen nur noch viel essen, Pool und Füße hochlegen auf dem Programm.
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Der Tag danach
Tourdaten
Namche -> Phakding
3440m -> 2610m
Strecke 11km
Höhenmeter 260m
Trotz abgeschlossener Höhenanpassung haben wir eine miserable Nacht hinter uns. Um 0:45 Uhr müsste die Nachtruhe unterbrochen werden, um auf Maxis Handy das Bayernspiel gegen Villareal zu sehen. Leider fingen sich die Bayern zwei Minuten vor Schluss einen tödlichen Treffer ein, der sie aus dem Wettbewerb warf. Uns blieb so die Verlängerung erspart, aber die zweite Nachthälfte gehörte schon nicht mehr der Erholung, sondern dem Wundenlecken.
Später als sonst brechen wir zum weiteren Abstieg auf. Da unser Flug von Lukla erst Freitagmorgen geht, bleiben uns zwei Tage für eine Tagesetappe. Wir entschleunigen. Kurz hinter Namche der letzte Blick auf Everest und Lhotse. Für die, die heraufkommen ist es der erste Blick. Das sieht man an den ausgerasteten Unterkiefer. Den alten Hasen, die von oben kommen und die sich schön an die Gegenwart des Everest gewöhnen könnten, passiert dies schon nicht mehr.
Nach Tagen der relativen Einsamkeit sind wir wieder auf der Hauptverkehrsader zum Everest Base Camp. Da ist ungleich mehr Publikumsverkehr als abseits dieser Piste. Jetzt wimmelt es auch wieder von den Trägern, die in Abwesenheit von Autostraßen den Warenverkehr erledigen. Für mich ist das Sklaverei. Es ist schwer zu akzeptieren, das der Mensch als Träger mit seiner Arbeit direkt mit dem Pferd, Esel oder Yak konkurriert. Entsprechend niedrig der Lohn. Es ist billiger, einen Menschen ein 50 Kilo schweres Paket mehrere Tage lang zum Base Camp hinauftragen zu lassen, als dies mit dem Heli in 15 min zu besorgen. Ja, das ist deren Arbeit und wir haben durch Das Tragen unseres Rucksacks deren Einkommen beschnitten, für mich fühlt es sich aber falsch an, die Träger für einen menschenunwürdigen Lohn ihre Gesundheit ruinieren zu lassen. Trotz aller Ökoromantik wunsche ich den Tag herbei, wo es eine Straße gibt und die Träger lieber beim Straßenbau helfen, als selber zu tragen.
Wir steigen weiter ab. Der Weg ist mit Steinen befestigt, die Oberfläche des Weges aber sehr uneben. Ohne Steine könnte man auf dem blanken Boden m.E. besser vorankommen. Barrierefrei ist nicht. Die Leute, die einem Entgegenkommen sind fast alle freundlich und grüßen mit "Namaste". Beim Kuchen in der Bäckerei erinnert sich der Eigentümer sofort an uns, wir haben schon beim Aufstieg seinen Kuchen probiert.
Am Ende der Tagesetappe finden wir ein Quartier mit eigener Dusche im Zimmer, die sogar lauwarmes Wasser bietet. Welche willkommene Gelegenheit, sich frisch zu machen um Anschließend im Irish Pub bei Musik von Pink Floyd, den Eagles oder den Scorpions ein Everest-Bier zu trinken (das Guinness auf der Karte ist wie gestern in Namche auch vergriffen). Maxi ist so dehydriert, dass er sogar zwei Bier braucht. Ich bin da zurückhaltender und schaffe es deshalb, beim Poolbillard das Unentschieden zu halten. Das treibt ihn sicher um und wir werden morgen ein weiteren Pub finden müssen, um den finalen Showdown zu veranstalten. Zeit werden wir genug haben. Es sind nur noch weniger als zehn Kilometer und wenige Höhenmeter nach Lukla, von wo aus uns eine kleine Propellermaschine - falls das Wetter uns keinen Streich spielt - von der abschüssigen Startbahn uns nach Kathmandu bringen wird
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Thame
Unsere Lodge
Rhododendren
Noch mehr Blumen
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Der Kreis schließt sich
Tourdaten:
Thame -> Namche
3820m -> 3440m
Strecke 11km
Höhenmeter 560m
Der Wecker klingelt heute morgen etwas später erst gegen kurz vor 7. Ich habe mich von Papa überreden lassen schon langsam an unserem Jetlag für Deutschland zu arbeiten. So ganz ausgeschlafen war ich dennoch nicht. Die Wände hier sind ziemlich dünn. Im Nebenzimmer waren zwei eigentlich sehr nette Franzosen untergebracht. Am Abend fiel das Internet aus und die beiden sind wohl genauso wie wir verpflichtet den liebsten daheim ein Lebenszeichen zu schicken. Das ging nun jetzt nicht mehr. Das gefiel ihnen nicht besonders gut und ihre versuche, doch eine Internetverbindung zu bekommen, hörte ich trotz mangelnder Französischkenntnissen bis spät in die Nacht.
Nun aber zum heutigen Tag. Wir sitzen also erstmals nach Sonnenaufgang in der Stube. Da es draußen schön hell ist, habe ich merklich mit den Temperaturen zu kämpfen. Hinter der Glasscheibe wird es selbst im T-Shirt viel zu warm. Papa sitz mit langen Klamotten da. Für mich unverständlich. Mein Patenonkel Martin wird mich hier sicher verstehen können.
Wir unterhalten uns noch mit zwei netten Mädels, die ich möglicherweise als Leserinnen für die letzten Paar Tage des Blogs gewonnen habe. (Falls ihr mitlest: Hallo an dieser Stelle und viel Spaß noch auf eurer Reise) Beide waren überzeugt, dass das Wetter gut ist, wo immer sie auch hingehen. Das klingt vielversprechend. Ist doch unser Weg bis namche ähnlich.
Wir packen zusammen und machen uns auf den Weg nach Namche. Nach 20 min fällt meine Kamera aus. Verdammt. Lust zum angehalten und Powerbank rauskramen hab ich nicht wirklich. Nun gut, dann eben heute Mal ohne Bilder/Videos. Trifft sich auch gar nicht so schlecht, da trotz bestem Wetter ich aus 17 Tagen Nepalerfahrung ich immer noch nicht an sonniges Wetter nach 12 Uhr glaube.
Ich drücke also aufs Tempo und wir kommen sehr flott voran. Zugegebenermaßen geht es erstmal auch nur Bergab. Das Tal hier ist trotz hier lebender Menschen ziemlich verlassen. Wir sehen quasi keine Leute unterwegs. Ein Wanderer kommt uns dennoch entgegen. Er fragt mich, wie die Verhältnisse auf dem Pass sind und ich begeistere ihn für die App Peakfinder. Eine wie ich finde perfekte App für jeden Bergsteiger. (Sponsoring wird noch angenommen)
Nach etwa 1,5h beginnt der Anstieg nach Namche. Im Gegensatz zu sonst, drucken wir nicht wie gewohnt auf die Bremse. Nein, wir schauen Mal was geht. Erstaunlich viel. Wie fühlen uns im Sauerstoffbad nach Tagen auf 5000m fast wie auf einer normalen Bergtour. Wir sind auch genauso flott. Und das immernoch auf Höhe des Glockners. Etwas über Namche, sehen wir die ersten Wolken. Wir entscheiden uns lieber das Gepäck noch mitzunehmen um Zeit für beste Sicht für eine Everst Verabschiedung zu haben. Nochmal 30 min aufsteigen und wir werden mit bester und bekannter Aussicht belohnt.
Das Internet geht auch wieder. Wir rufen per Videocall Mama an und zeigen ihr die Berge. Ob sich wirklich über das Panorama gefreut hat, oder nur, dass wir Mal von uns hören lassen, bleibt zu klären.
Wir genießen den Anblick und verweilen sicher über eine Stunde auf den Grasmatten, bis auch das letzte Wolkenloch geschlossen ist. Jetzt wird's kalt und wir haben ziemlich hunger. Wir gehen zurück nach Namche. Ins gleiche Hotel wie letztes Mal. Die alpine Lodge. Zum einen weil diese sehr schön ist, zum anderen, da hier das internet ziemlich schnell ist. Heute Abend ist ja Champions-League. Das war angesichts der übrigen Zeit genauestens vorrausgeplant. Wir werden also um halb 1 in unserem Zimmer Public Viewing veranstalten. Vielleicht findet sich ja noch der ein oder andere Bayernfans, der sich hier uns anschließt. Wir sind ansonsten auch für jegliche Tipps zu Sportsbars in Namche glücklich. Da würden wir nicht den Unmut der übrigen Hotelgäste auf uns ziehen, sollte mitten in der Nacht der Torschrei doch zu laut über die Lippen gehen. Wir hoffen sehr darauf, morgen mit guter Laune wieterzugehen. Wir sind auch für jegliche Tipps zu streaming Diensten dankbar, sollte unsere Quelle den Geist aufgeben. Also Samsam. In etwa die nepalesische Version von Pack mas
Ansonsten haben wir noch einen Internetzugang für überall hier im Khumbu übrig. Etwa 5gb und noch 9 Tage. Bei Interesse bei mir bzw hier in den Kommentaren melden.
Bis Morgen
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Unter die 4000
Tourdaten
Lungden -> Thame
4380m -> 3820m
Strecke 14,3km
Höhenmeter 250m
Ab heute ist wandertechnisch alles easy. Wir starten den Tag mit einem Spaziergang talaufwarts in ein wunderschönes ruhiges Tal. Natürlich ist der Spaziergang auch deshalb erforderlich, weil Teile unserer Garderobe noch auf der Wäscheleine verweilen müssen, da wir gestern zu spät gewachsen haben und die trocknende Sonne schon weg war. Meine Berghose ist auch auf der Leine
Die lange Jogginghose ist kein ausreichender Ersatz Bei unserer Rückkehr 10 Uhr ist alles trocken und wir können weiter absteigen. Nach Thame sind es nur drei Stunden. So bleibt sogar Zeit, im Bergbach die Füße zu waschen.
Langsam kommt die Zeit, erste Resumees zu versuchen. Eine erstaunliche Erfahrung ist die Anpassung des Körpers an die Höhe. Mir fiel das am Anfang schwer, weil ich einfach nicht schlafen konnte. Nach vier miserablen Nächten war ich mental schon bei der Aufgabe. Wir waren ja erst auf 3400m. Das Problem war ganz einfach. Tagsüber alles ok. Dann legt man sich schlafen, atmet etwas tiefer. Immer noch ok. Dann fällt man in den Schlaf. Der Atem wird flacher und unbewusst. Jetzt reicht der Sauerstoff nicht mehr und schon ist man wieder hellwach. Sehr viele Trekker nehmen Diamox, ein hier frei erhältliches Medikament. Da wir auch mit einem Medizinstudenten sprachen, der es auch nahm, probierte ich eine halbe Tablette als Versucherle. Wow. Es war wie ein Blasebalg an meiner Lunge, der im Schlaf übernahm. Maxi wunderte sich am Morgen über meinen pathetischen Atem. Ich aber schlief durch und hatte fortan keine Probleme mehr. OK. Durschlafen bis auf die notwendigen Boxenstopps. Die Macht des Wassers ist so stark, dass sie der stärkste Mann nicht halten kann. Jetzt ist Schlafen über 4000 selbst ohne Medikament unproblematisch.
Interessant ist die Höhe beim Aufsteigen. Man muss viel mehr atmen als in den Alpen und 5500sind nochmal deutlich härter als 4500. Entweder man geht so langsam, dass der Atem gerade noch ausreicht, oder man macht ein paar zu große oder zu schnelle Schritte, etwa weil ein Felsbock im Weg ist oder eine Schotterstrecke schnelles Passieren erzwingt, dann muss man stehen Leiben, um die fehlenden Atemzüge nachzuholen. Es ist wirklich unvorstellbar, wie man ohne Sauerstoff am Everest noch 3000m höher zurechtkommt. Zwei Schritte,eine Minute Pause. Nach so langer Zeit in großen Höhen, geht aber auch das besser. Vielleicht finde ich kurz nach der Rückkehr einen Lauf, bei dem ich das Blutdoping nutzen kann. In unseren Adern fließt jetzt der Stoff, den Jan Ullrich vom Wunderdoktor Fuentes bekam. Und das alles legal. Bei Maxi, der ohne Diamox auskam, hat alles noch besser funktioniert. Allein ist er viel mehr abhängig als ich von der rechtzeitigen Kalorienzufuhr. Ihm fehlt bei einem ausbeibendenen Lunch beinahe die Kraft zum Abstieg. Ein gefundenes Fressen für die Powerbar-Industrie.
Soweit für heute. Jetzt geht's ab in die Sonne und vielleicht auch unter die Dusche.
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Nebelinger Aufstieg
Pass 3/3
Abstieg
Grüner Bergsee
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Renjo La
Tourdaten:
Gokyo -> Renjo La -> lungden
4750m -> 5360m -> 4380m
Strecke 11,3 km
Höhenmeter 660m
Heute Steht der dritte und letzte Pass auf dem Programm. Generell ist heute der letzte Tag an dem wir uns nennenswert anstrengen müssen. Da wir sehr gut in der Zeit liegen haben wir die nächsten Tage sehr entspannt geplant. Nicht aber heute. Denn den Pass kann man nicht in zwei Etappen aufteilen. Höchstens wenn man auf der Passhöhe Biwaktieren will. Aber das wollen wir nicht. Es geht also wie immer um 6 Uhr zum Frühstück. Es gibt Tibetan Bread, welches noch immer super lecker schmeckt und eben Porridge. Mag ich immernoch nicht, aber irgendwie muss man ja für 6 Stunden satt bleiben. Nun ja fast. Wir lassen uns jeweils noch ein Sandwich mitgeben.
Wir gehen bei dichtem Nebel los. Wir sehen aber den Umriss der Sonne. Der Nebel kann also nicht allzu dicht sein. Wir hoffen auf Besserung. Vielleicht sind wir ja oben sogar über dem Nebel?
Wir machen uns auf den Weg. Langsam lichtet sich ein wenig der Nebel. Wir sind fast drüber. Dann kommt aber eine Steilstufe. Wir verlieren das Rennen gegen den aufsteigenden Nebel, da uns der gestrige Sprint auf den Gokyo Ri noch ein wenig in den Knochen steckt. Wir sind langsamer als sonst und der Aufstieg sehr mühsam. Der Weg ist feucht und besteht aus Geröll. Somit rutscht man immer wieder ein paar Zentimeter zurück. Endlich kommen wir auf ein flacher es Stück. Hier ist es gleich viel angenehmer zu gehen. Wir sammeln noch einmal Kraft für den letzten Aufschwung. Von hier können wir die Gebetsfahnen schon sehen.
Noch einmal Anstrengen und wir haben es geschafft. Auch der letzte Pass ist bezwungen. Einen kurzen Augenblick schimmert auch nochmal der Everest zwischen den Wolken hindurch. Es sind zwar nur Konturen zu sehen, aber bei dem Klotz der da zu sehen ist, muss es der Everest sein. Wir essen unser Sandwich und machen uns schnell auf den Abstieg. Von hier an geht es nur noch bergab. Insgesamt 2500hm.
Es hat gestern geschneit. Dementsprechend rutschig ist der Abstieg. Netterweise haben die Nepalesen hier eine sehr gute Natursteintreppe gebaut. Das macht den Abstieg erheblich einfacher. Wir kommen an einem Smaragdrunen Bergsee vorbei und machen eine Fotopause. Auf dem weiteren Weg kommen wir wieder durch sandstarndartige Landschaft. Wir sehen schon unser Ziel. Noch 300hm runter und wir sind in Lungden. Wir finden eine Lodge, verschlingen unsere Nudeln und unterhalten uns noch eine Weile mit zwei anderen Deutschen. Wir waschen unsere Wäsche und hoffen, dass diese trotz schwindender Sonne trocken wird.
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Letzter Fitnesstest
Tourdaten:
Gokyo <--> Gokyo Ri
4750m -> 5350m
Strecke 9km
Höhenmeter 750m
Und täglich grüßt das Murmeltier. Kurz vor Sechs kündigt Maxi das Frühstück an, das pünktlich eingenommen wird. Raus aus dem warmen Schlafsack, hinein in die kalten Klamotten, die über Nacht etwa Null Grad angenommen haben. Zum Frühstück gibt es Tibetisches Brot, Omelette und Milchtee. Um 7.20 Uhr starten wir mit leichtem Gepäck zum Gokyo Ri. Es geht sehr steil bergauf. Hoch über uns schon Horden von anderen Trekkern. Alles Spanier. Außer Nepalis gibt es hier eigentlich nur Spanier. Oder besser: Fast nur Spanier. Maxi verabschiedet sich von mir am Bergfuss. Beim Dinner haben uns Gestern die Wirte davon erzählt, dass es manche schon in einer Stunde nach oben geschafft hatten, man sich aber auf mindestens zwei Stunden einrichten müsse. Schon da war mir klar, dass es nicht bequem werden würde. Nach gutem Schlaf war ich recht gut drauf, und forcierte ebenfalls das Tempo. Schnell waren die Gruppen eingeholt. Als mich eine Fünfzehnergruppe vorbei ließ, scherte einer aus und hängte sich an mich. Ich stoppte, um ihn vorbei zu lassen, aber er ließ mich wissen, lieber hinter mir bleiben zu wollen. Auch in Spanien gibt es den Holger Meier. Ich wurde mit einem Schritt Abstand verfolgt. Der Atem wurde schneller. Irgendwann pausierte ich für zusätzliche acht Atemzüge. Holger blieb zeitgleich stehen, nahm acht zusätzliche Atemzüge, und wir setzen gemeinsam fort. So ging es bis oben, wo mich Maxi mit High Five empfing, die Geste aber sofort an Holger weitergegeben wurde. Bis zum Gipfel weigerte er sich, Führungsarbeit zu übernehmen. Wer Läufer ist, weiß, wie das stressen kann. Wenigstens ließ er mir den Schritt Vorsprung bis zur Gebetsfahne. Meine Tochter hatte hier nach der Bergwertung gegriffen. Maxi war acht Minuten früher. Für die Ü60-Wertung reichte das heute locker.
Die Eile hatte sich gelohnt. Am Gipfel zog es schnell zu. Bei einem Zwei-Stunden-Aufstieg hatten wir was verpasst. Zum ersten Mal sehen wir alle vier Achttausender der Region in einem Panorama: Cho Oyu, Everest, Lhotse und Makalu. Als die Wolken kommen, sitzen wir noch immer da und warten auf Löcher. Da blitzt dann für Sekunden der Everest durch, dann vielleicht der Cholatse.
Der Abstieg ist schnell und unspekular. Uns zieht es zu Fried Maccaroni. Am Nachmittag steht eine weitere Bewegungseinheit auf dem Programm. Wir wandern flach entlang dem Gletscher zum nächsten Bergsee. Jetzt wird das Wetter ungemütlich und wir drehen um, während Schneefall einsetzt und es deutlich kälter wird. Den späteren Nachmittag verbringen wir nicht wie Achim (Kenner von F.K.Wächter wissen Bescheid) sondern wie Schichtarbeiter mit horizontaler Mittagsruhe
Sofern das Wetter mitspielt, müssen wir morgen zum letzten Mal den Arsch hoch kriegen. Danach gleiten wir geschmeidig auf nur einer Arschbacken in das uns erwartende Sauerstoffbad hinab.
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Cholatse bei Nacht
Bei tag
Gletscherüberquerung
Cho La pass
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Cho La
Tourdaten:
Dzongla -> Dragnag
4835m -> 4700m
Strecke 9,4 km
Höhenmeter 650m
Die Nacht ist ziemlich kalt gewesen. Gefühlt kälter als in Gorak Shep, obwohl wir schon wieder rund 400m tiefer liegen. Vielleicht lag es auch daran, das wir wegen meiner Erkältung zwei Zimmer genommen haben, so dass jedes Zimmer nur von einer Person geheizt wird. Die Schlaftemperatur im Zimmer dürfte dieser Tage knapp über Null liegen. Ich schlafe im Daunenschlafsack und Decke mich obendrein mit den vorhandenen Decken zu. Morgens 5.30 Uhr klingelt der Wecker. Raus aus dem Schlafsack und rein in die Klamotten, die nachts die Zimmertemperatur angenommen haben. Brrrr. Um 6 Uhr gibt es Frühstück. Immer nehmen wir tibetischen Brot und meistens noch Apfelporridge. Schmeckt nicht so gut, gibt aber die nötigen Kalorien. Heute morgen besonders schön: Der von der Morgensonne angestrahlte Cholatse. Ein wunderschöner Sechstausender mit atemberaubenden Linien. Er steht so nahe zu unserer Lodge, dass man den Kopf schon weit zurücklegen muss, will man den Gipfel sehen.
Um 7,30 Uhr brechen wir auf (ich habe wieder zehn Minuten länger zum Rucksackpacken gebraucht als Maxi. Das kann er nicht haben). Ich starte mit T-Shirt und Regenjacke als Windbreaker, Maxi startet immer gleich nur mit Shirt. Erstaunlicherweise geht das trotz der Höhe. Auch ich lege nach zehn Minuten ab. Die Anstrengung und die Sonne auf der Haut machen trotz niedriger Außentemperatur schnell warm. Heute steht der Cho La an, der zweite von drei Pässen, die wir uns vorgenommen haben. Knapp 600m sind auf gut 5300Hm aufzusteigen. Erst flach in einem schönen Hochtal, dann steiler über eine Felsstufe und zuletzt über einen Gletscher, weswegen wir die ganze Zeit Leichtsteigeisen mit uns herumtragen, die jeden von uns mit 500g Gepäck belasten. In knapp drei Stunden sind wir oben, verzehren unser Lunchpaket und steigen rasch ins Gokyo-Tal ab,leider mit einem Zwischenanstieg von ca. 100 Hm(da werden wir langsam geizig). Apropos: Maxi rennt hier ja eigentlich alles in den Boden. Mich sowieso, aber selbst die Sherpa, die allerdings von ihren Klienten gebremst werden. Manchmal denke ich, ob sein Energie-Reservoir unerschöpflich ist. Da überraschte sein gestriges Statement doch etwas, oder soll ich sagen, dass es etwas beruhigte. Aus dem Nichts gestand er: Papa, an den Bergen kann ich mich eigentlich überhaupt nicht satt sehen, das tägliche Auf- und Absteigen könnte aber Mal eine Pause einlegen.
Immerhin haben wir auch heute schon früh Feierabend, wollen es die kommenden zwei Tage in Gokyo etwas ruhiger angehen (ok, ein weiterer Fünftausender muss schon sein), bevor es Sonntag an den letzten Pass geht. Danach geht es dann im wahrsten Sinne nur noch bergab.
1 note · View note
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Weg nach Gorakshep mit Pumori (7100m)
Everest mit Nuptse
Gipfel Kala Patthar
Everest Base Camp
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
On top of the world
Tourdaten:
Lobuche -> Kala Patthar -> EBC -> Gorakshep
4910m -> 5648m -> 5300m -> 5150m
Strecke: 13,8km
Höhenmeter: 1100hm
Nach der Schlüsseletappe gestern ist heute eigentlich ein geringerer Umfang zur Erholung geplant, Doch es kommt anders. War ursprünglich das Everst Base Camp geplant gefolgt vom Aufstieg auf den Kala Patthar zum Sonnenaufgang am Folgetag. Da fällt Maxi auf, dass die Sonne direkt über dem Everest aufgeht und man dann vor lauter Blendung wenig sieht. Also steigen wir zunächst nach Gorak Shep (5180m) auf, um dort das weitere zu entscheiden.Dort um 9:30 Uhr angekommen, wird ganz schnell das Zimmer bezogen, noch schneller der Rucksack für Tagestrip erleichtert und dann der Berg in Angriff genommen. Das Wetter ist einfach zu traumhaft. Beim Aufstieg folgen wir dem Motto meines Trans Alpine Run Kollegen Frank Wiegand und gehen ganz nah an die Kotzgrenze (nein, nicht darüber). Maxi ist die 470m in einer Stunde hochgehechelt und ich immerhin in 1:20. Das ist bei der dünnen Luft echt hart Dafür entschädigt das Panorama. Fast jedes Bergbuch zeigt den Everest von diesem Standort aus. Der Gipfel mit der legendären Gipfelfahne, den Khumbu Eisfall, den Nuptse (nicht zu verwechseln tmit dem Finsteraarhorn) von seiner besten Seite. Vater und Sohn umarmen sich, für ein simples Give Me Five ist dies einfach zu krass. Eigentlich wollen wir gar nicht mehr weg, wenn es mit der Zeit nicht zu kalt würde. Außerdem wollen wir heute noch zum Base Camp, sonst wird der Weg morgen zu lang. Warum man eigentlich ins Base Camp muss, um da Mal hinzupinkeln, ist eher unklar. So viel zu sehen gibt es da nicht. Aber die meisten organisierten Treks haben halt das Base Camp zum Ziel. Und wenn man dann schon mal da ist? Wir steigen vom Kala Patthar ab und queren einen Geröllhang, um einen Teil des Weges zu sparen, schlagen am Base Camp an und kehren zurück nach Gorak Shep. Uns fällt auf, dass wir zu wenig gegessen haben und kamen etwas ermüdet an. Ein toller, aber wieder sehr anstrengender Tag. Am Ende kämpfe ich mit Schnupfen und Maxi mit dem Verdauungstrakt. Opfer muß man halt bringen.
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Der noch leichte Aufstieg
Ab hier geht's steil die Felsen hoch
Der Kongma La
Wenn ich's nicht wusste, würde ich das nicht als Gletscher erkennen
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Königsetappe
Tourdaten:
Chukhung -> kongma La -> lobuche
4730m -> 5535m -> 4910m
Strecke: 10,6km
Höhenmeter etwa 1000m
Noch immer klingelt der Wecker um kurz vor 6. Eigentlich hat man so gar keine Lust so früh bei der Kälte aus dem Schlafsack zu kriechen. Warm wird's erst mit der Sonne gegen 7. Es hilft nichts. Wir müssen raus. Heute auch auf jeden Fall pünktlich, denn wir haben eine sehr langen Tag vor uns. Wir wollen über einen Pass auf 5535m um nach Lobuche zu gelangen. Dieses Mal auch leider mit Rucksack.
Die meisten Wandere hier folgen dem Everest Base Camp Trek und haben vergleichsweise entspannte Tagesmärsche um die 3-4h bei geringem Höhengewinn. Wir aber hatten ja auch vor das ganze sportlich anzugehen. Wir haben uns also vor der Reise entschieden, neben dem Besuch des Everest Base Camps auch noch 3 sehr hohe Pässe und Aussichtsberg mitzunehmen.
Heute stand also einer dieser Pässe an. Zu unserem Glück gleich der höchste, als auch der mit dem größten Aufstieg. Da mit Gepäck wohl die schwerste Etappe auf unserer Reise. Wenn wir da rüber kommen, sollte der Rest alles machbar sein.
Wir machen uns also auf den weg. Versorgt mit genügend Wasser und einem Lunchpaket. Wir gehen in moderater Steigung den Berg hinauf. Sehr darauf bedacht mit den Kräften hauszuhalten. Der erste Steile Aufschwung wird noch gut gemeistert. Wir machen eine kleine Rast und genießen das Panorama in bester Morgenstimmung. Nun geht es relativ flach über sandige Matten. Man merkt fast gar nicht, dass es bergauf geht. Wenn doch, ist man durch den sehr schönen Weg, den blauen Himmel oder den Anblick der Berge sowieso abgelenkt.
Nun aber kommt der vermeintliche Endgegner. 200hm auf etwa 600m. Das ist Sau steil. Dazu der schwere Rucksack und die Höhe. Wir sammeln und motivieren uns für die folgende Aufgabe. Wir versuchen unser Glück. Mental extrem anstrengend, da man ständig am absoluten Leistungsmaximum läuft. Zumindest denkt man das. Das fiese, aufgrund des blockigen Geländes, müssen die Schritte sehr groß gewählt werden. Nach jedem größeren Schritt, reicht aber der verfügbare Sauerstoff nicht mehr, wodurch man ständig das Gefühl hat, man würde gerade 100m rennen, obwohl die tatsächliche Anstrengung relativ gemäßigt ist. Sobald man Anhalt, merkt man auch, dass die Muskeln ziemlich entspannt sind und der Puls schnell wieder sinkt. Es ist ein Kampf gegen sich selbst. Letztendlich gelingt uns der Aufstieg und wir haben nur noch ein kurzes Stück bis zum Pass. Wir essen Mittag und nehmen das letzte Stück in Angriff. Doch anstrengender als gedacht, aber wir stehen oben. Ein wirklich tolles Gefühl. Wir genießen die Sonne und den Ausblick. Am Horizont thront der Makalu über den vergletscherten 7000ern davor. Wir haben also den schwersten Teil geschafft. Nun ja fast. Wir müssen nur noch absteigen. Über grobes Blockwerk und steile Geröllfelder kommen wir am Khumbugletscher an. Gut, dass wir sorum über den Pass sind. Andersrum wäre zwar weniger Höhe, aber viel anstrengender es Gelände gewesen. Also nur noch den Gletscher queren.
Es sieht nicht aus wie ein Gletscher. Eine einzige Schutzhalde. Fast kein Eis zu sehen. Sogar Seen und Flüsse liegen oberhalb des Gletschers. Zu unserem Leid, sind das nicht die geplanten 10min bis zum Ziel. Nein. Im Gegensatz zu uns bekannten Gletschern ist dieser nicht flach sonder ziemlich hügelig. Wir müssen um Seen rumlaufen, über Blöcke klettern und sammeln nochmals einige Höhenmeter. Wer schonmal beim Laufen ausversehen einen Umweg genommen hat, kennt das Gefühl. Es wäre ja gar kein Problem länger zu wandern, aber wenn man denkt man ist gleich da und braucht noch eine Stunde, schlägt das ein wenig aufs Gemüt.
Letztendlich kommen wir aber in Lobuche an. Wir sind Platt aber glücklich. Uns wird auf jeden Fall klar, dass der three Passes Trek eine ganz andere Nummer als der "normale" Base Camp Trek darstellt. Nachahmern wird gutes Konditionstraining und Gewissen Alpine Erfahrung dringend empfohlen. Bis morgen
0 notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Wir auf 5546m
Über den Wolken
Die gigantische Lhotsewand. Die Dimension nicht per Foto greifbar
Der Weg hinauf zum Chukhung Ri
2 notes · View notes
maxigerdes · 3 years ago
Text
Unter der Lhotsewand
Tourdaten:
Chukhung <--> Chukhung Ri
4730m - 5546m
Strecke 5,5km
Höhenmeter 816m
Heute bleiben wir noch einen Tag in Chuckhung, um auf 4700m Höhe noch weiter an der schon ganz guten Akklimatisation zu arbeiten. Nicht das wir müßig waren. Nein, das hier soll ja keinen Spaß machen. Einmal Schwabe, immer Schwabe. Also klingelt der Wecker wie immer um halb Sechs. Wir wollen um 7 Uhr zu einer Trainingseinheit für die morgige Königsetappe aufbrechen. Ziel ist der Chuckung Ri ( Ri ist hier immer ein Berg), der uns ganz nah an die Lhotsewand führt. Die Bergtour würde auch als Familienausflug durchgehen, da der zu bewältigende Höhenunterschied unter der Grenze von 1000m bleibt. Maxi führt wie immer. Er ist geografisch so gut vorbereitet, als wäre er schon x-mal dagewesen. Unterwegs treffen wir Amerikaner mit für eine Halbtagestour auffällig schweren Rucksäcken. In der Konversation mit Maxi stellt sich heraus, dass sie über den Kongma La (ein Pass) wollen, den wir morgen in Angriff nehmen wollen. Maxi klärt auf, dass sie auf dem falschen Weg sind und die bereits gemachten 270 Höhenmeter wieder abgeben müssen, denn für sie heißt es: Gehe zurück zur Badstraße. Ziehe auch kein Geld ein, wenn Du über los gehst. Scheisse gelaufen. Wir aber steigen mit einem anderen Amerikaner auf, Maxi immer in gebührendem Abstand das vor uns liegende Terrain testend. Ich Feile beim Aufstieg an meiner Technik. Der Trick ist, den fehlende Sauerstoff durch Verlangsamung des Tempos auszugleichen. Das hört sich einfacher an als es ist, da die Bewegungsabläufe ja weitgehend unbewusst geschehen. Hilfreich ist auch, mit aller Kraft bis zum Anschlag einzuatmen. Das entlastet die meisten Muskeln, nur halt den Atemmuskel nicht. Nach drei Stunden sind wir oben auf 5546 Höhenmetern. Das ist für uns beide der höchste bisher erstiegene Berggipfel. Bei bestem Wetter bestaunen wir die 4000m hohe Lothsewand direkt vor unseren Augen. Die Wand ist zweieinhalb Mal so hoch wie die Eigernordwand aber viel steiler. Man muss den Kopf bewegen, um diesen Trümmer in seiner Gesamtheit zu erfassen. Es gelingt einfach nicht. In jeweils entgegengesetzter Richtung sehen wir zwei weitere Achttausender, den Makalu und den Cho Oyu. Wir bleiben eine ganze Stunde oben und verzehren das Lunchpaket. Die intensive Sonne veranlasst uns zum Abstieg. Wir versuchen jedes Stück Haut zu verhüllen. Bei meiner Nase gelingt dies nicht so gut.
Der Gipfelerfolg gibt Selbstvertrauen. Höher wird es nicht mehr. Luft reicht. Morgen muss aber der schwere Rucksack mit hinauf, weil wir weiterziehen. Im Falle von Motivationsschwierigkeiten will ich dann auf meine Erfahrungen bei Ultraläufen zurückgreifen. Suche Dir einfach einen Holger Meier. Zwar ist der Hofheimer Holger gerade nicht da. Dafür steht dem der Esslinger in nichts nach. Der wird den alten Sack schon hinauf motivieren.
Und wenn das nicht schon mehr wäre, was man von einem Tag verlangen kann, beschert uns dass temporär verfügbare Internet den Zugriff auf die Bundesligaergebnisse: Die Bayern gewinnen, die Dortmunder verlieren 4:1. Da freut sich auch das Khumbu-Tal.
1 note · View note