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27. Oktober 1981
"Worte sind wie Sterne. Das Licht, das auf sie fällt, verwandelt sie. Und wo kein Licht ist, entsteht ein schwarzes Loch." -Dom Hélder Cámara
Der Regen klatschte kalt auf die blanke Haut seiner Arme die sich unter dem winzigen Holzverschlag nach draußen streckten. Remus schien seinen Augen nicht zu trauen, als er ihn dort sah, das eigentlich so warme Braun war erschrocken geweitet als ihn wenige, rasche Schritte durch den kahlen Herbstgarten zum Baumhaus führten. „Sirius! Was zur Verdammnis tust du denn hier?“ Remus zerrte an dem blassen Arm der ihm entgegen gestreckt wurde. „Komm da raus, komm ins Haus, du bist klitschnass und eiskalt!“ Gute fünf Minuten brauchte es, seinen schweigsamen Freund aus dem Baumhaus und ins Innere des Lupin-Wohnzimmers zu bugsieren, eine schwere Wolldecke über dem durchnässten T-shirt auf Sirius‘ Rücken platzierend sobald dieser auf dem Sofa saß. „Es ist fast November, warum hast du keine Jacke an? Ich mach dir einen Tee..“ – „Ich konnt nicht zu James, er ist nie allein, Lily und Harry sind immer da und ich konnt nicht zu Peter, der versteht‘s nicht.“ Halb in der Drehung hielt Remus inne, wandte sich zurück zu seinem verstört wirkenden Besuch und kniff die Augenbrauen zusammen. „Was versteht Peter nicht?“ – „Peter versteht gar nichts..“ murmelte Sirius und wischte sich den Regen vom Kinn, der in kleinen Bächen von seinem kurzgeschorenen Kopf über die blassen Wangen lief.  „Warum hast du nicht geklingelt?“ fragte Remus und setzte sich auf den niedrigen Tisch, den Plan des Tee-machens schien er verworfen zu haben. „Es war schon so spät, ich wollte deine Eltern nicht wecken.“ – „Sirius, es ist drei Uhr am Nachmittag, wie lange warst du denn da draußen? Was ist los? Ist etwas passiert? Rede endlich mit mir.“ Remus klang mit jeder Silbe dringlicher und Sirius schnaubte verächtlich. Ob etwas passiert seie. Was sollte schon passiert sein. Was sollte schon noch passieren. „Du bist einer der klügsten Menschen, die ich kenne. Sag mir, was tun wir hier eigentlich?“ das bedrückte Gemurmel ließ Remus verunsichert die Schultern heben. „Sirius, ich.. was möchtest du hören?“ Normalerweise waren sie so gut darin, verstanden sich ohne Worte. Vor Remus hatte er sich selten erklären müssen, eigentlich wusste er immer genau, was gesagt werden musste, doch jetzt fühlte es sich genauso an, als würde er vor Peter sitzen.
Statt der gefühllosen Leere, die eben noch betäubend durch seine kalten Adern geschwappt war, löste diese Erkenntnis der Unverständnis nichts als flammende Wut in ihm aus, sein Kopf ruckte nach oben um Remus eines vernichtenden Blickes zu strafen und sowohl in seinen Körper, als auch in seine Stimme kehrte die Kraft zurück. „WAS ZUR HÖLLE TUN WIR HIER?“ Remus zuckte zusammen als habe er einen Schlag bekommen, aber das ließ ihn gänzlich unbeeindruckt. „Wir gehen da raus und kämpfen für eine bessere Welt, aber was für eine Welt? Was für eine Welt gibt es denn noch? Es sind alle Tod! WIR SIND ALLE TOD!“ Er war in Rage auf seine Füße gelangt, die Wolldecke rutsche von seinem Rücken aufs Sofa während sein Freund auf der Kante des Wohnzimmertischs inzwischen genauso blass wie er selbst geworden war. Es mochten nicht viele Worte gewesen sein, jedoch laut und schnell genug um seine zitternde Gestalt vollkommen zu erschöpfen, sein Brustkorb hob und senkte sich als wäre er eine lange Strecke gerannt und dann sank er einfach in sich zusammen, rutschte zwischen Couch und Tisch auf seine Knie und verbarg sein Gesicht hinter seinen bebenden Händen. „Ich hab’s ihr versprochen..“ Seine Stimme, eben noch kraftvoll und aggressiv, klang nun brüchig und unverständlich, wie das Gemurmel eines Mannes der einen Atemzug davon entfernt war seinen Verstand zu verlieren. „Ich hab’s ihr doch versprochen, ich hab ihr versprochen das ich kämpfe… aber wofür.. wofür soll ich denn noch kämpfen?!“
Remus sah ihn mit glasigen Augen an, als Sirius den schweren Kopf hob und in verzweifelter Manier „Wofür?“ flüsterte, obwohl er wusste das es keine Antwort gab. Und dennoch bekam er eine. „Für dich. Für uns alle. Für Harry’s Zukunft. Er braucht dich.“ Remus klang genauso wie er es erwartet hatte; beschwichtigend, liebevoll, drängend und ängstlich im Versuch die falschen Worte als etwas zu verkaufen das irgendeinen Lichtstrahl am Horizont entstehen lassen könnte, während er Sirius genauestens beobachtete, wie dieser an dem Ring drehte, der ihm viel zu klein war und deswegen an seinem kleinen Finger steckte, wie er an den kurz geschnittenen Haaren in seiner Stirn zupfte als würde er sie vollständig los werden wollen, die dunklen Schatten unter den leblosen Augen, er beobachtete ihn so besorgt wie nie zuvor und dennoch mit einer gewissen Distanz als würde sich eine Bombe auf dem Teppich seiner Eltern befinden die jederzeit hoch gehen könnte. „Ich brauche dich, Sirius.“
Sirius lächelte, er lachte schon fast und zeugte damit nur umso mehr von der Instabilität seiner Erscheinung. „Ich kann niemandem mehr helfen. Ich hätte nie anfangen sollen es zu versuchen. Es gab nur einen Menschen der mich wirklich gebraucht hat.“ Es waren leblose Geräusche die seine Kehle verließen die er genauso wenig hörte wie Remus schluchzen. „Das war nicht deine Schuld.. Marl-..“ – „Ich rede nicht von ihr!“ Sirius Arm war in die Höhe geschnellt um Remus Stimme sofort zu unterbinden. „Sie hat mich nie gebraucht, nicht zum überleben! Ich spreche von meinem Bruder, er hätte mich gebraucht, all die Jahre lang und was habe ich getan? Nichts! Abgehauen bin ich.. Meine Mutter sagte mir so oft ich seie selbstsüchtig und sie hatte Recht! Ich habe damals nur an mich gedacht! Vielleicht sollte ich damit wieder anfangen.. es gibt nur noch mich!“ Noch während er redete, hatte er sich in die Höhe gekämpft, schräg am Tisch empor und bereits in halber Drehung Richtung Tür gewandt als Remus ihn am Unterarm packte als wäre es plötzlich egal wenn eine Bombe alles mit sich reißen würde. „Sirius..“ – „ES GIBT NUR NOCH MICH!“ brüllte er, riss sich von Remus Berührung los und griff in die Taschen seiner Jeans, wodurch zwei Hände voll Allerlei auf den Fußboden rieselte. Es hätten Knöpfe oder Kiesel sein können, nur beim genaueren betrachten sah man, dass es sich um magisch verkleinerte Gegenstände handelte, Bilderrahmen, Kleidung, alles in Miniaturgröße das nun wie ein unsortiertes Puzzle auf dem Boden zwischen den beiden Freunden lag. „Alles was du siehst, ist alles was noch übrig ist. Sie haben mich gefunden.. sie kamen letzte Nacht. Nicht nur mein Haus, die ganze Straße. Flammen. Überall. All die schlafenden Menschen.. alles Muggel.“ Jetzt lachte er tatsächlich, ein bitteres auflachen weil für nichts anderes mehr Platz war. Es gab keinen Platz mehr. Sein Zuhause, sein Rückzugsort, die Heimat seiner Erinnerungen, alles war nieder gebrannt zusammen mit dutzenden Unschuldigen. „Wir sind alle längst Tod, wird Zeit das wir das akzeptieren. Es gibt nichts mehr, für das wir kämpfen.“ spuckte er hervor und presste seine Finger in Remus Brust um ihn weg zu stoßen bevor er seinen Weg zur Tür fort setzte, die wenigen Besitztümer und Erinnerungshüter die er noch besaß am Boden zurück lassend. Denn diese hätten verbrennen sollen, genauso wie er selbst.
 Vielleicht wäre er nicht gegangen, wenn er gewusst hätte, dass er Remus nach dieser Begegnung zwölf Jahre nicht wieder sehen würde. Vielleicht wäre er nicht gegangen, wenn er gewusst hätte welch falsche Gedanken seine Worte im Kopf seines Freundes sähen würden. Vielleicht hätte alles anders kommen können. Vielleicht.
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PoA feels have consumed me. This was inspired by Within Temptation - The Swan Song
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I'm almost never angry but all the hurt I've bottled inside me make me look like I'm someone with rage.
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That's my best friend! *proud*
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“Don’t wait too long. Life takes unexpected turns, and we don’t always have the time we think we have.”
— Sylvain Reynard, Gabriel’s Rapture
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Fortsetzungen
- Mai, 1980 -
Er zitterte immer noch und als er seinen Blick nach links, in das blasse und rosa gefleckte Gesicht von James richtete, konnte er sehen, das es diesem kein bisschen anders ging. Auch Remus Hände schienen zu beben und Peter war vollkommen sprachlos, die weit geöffneten Augen auf die hell erleuchtete Reklametafel ihnen gegenüber gerichtet. „Leute, ich..“ stammelte Remus und Peter begann rasch mit dem Kopf zu schütteln. „Ich kann nicht warten, wie lange müssen wir denn jetzt wieder warten?“ – „Er ist sein Vater. SEIN VATER!“ krächzte James und Sirius verschluckte sich an seinem Popcorn, die Überreste noch in einer Tüte in seinen Finger umklammert haltend, auch wenn sie den Kinosaal längst verlassen hatten und in einer von Londons Nebenstraßen standen. „Das war der beste Film aller Zeiten, noch besser als der Erste!“ sprach er aus was alle Vier dachten und mit einem gleichstimmenden Nicken in jener Sekunde zum Ausdruck brachten. „Gigantisch!“ – „Absolut überragend!“ – „Das war besser als.. vieles!“ – „Wooah..“ Sie bewegten sich kein Stück, alle Augenpaare waren starr und fasziniert auf das riesige Filmplakat von Krieg der Sterne – das Imperium schlägt zurück gerichtet, der Film, den sie erst vor wenigen Minuten noch auf der Kinoleinwand gesehen hatten. „Was soll das bedeuten, Vader ist Luke’s Vater?“ James hatte sich vom Anblick des Plakats los gerissen und sich zu ihnen gewandt, die Hände empört in die Luft gerissen wegen dieser Info, die sie alle noch nicht verdaut hatten und schon begann eine wilde Diskussion, in der niemand laut und schnell genug zu reden schien. „Da wo er aufgewachsen ist, das waren sein Onkel und seine Tante, Pete, das würde schon Sinn machen.“ – „Aber Yoda hat doch gesagt, Luke würde das alles noch verstehen.“ – „Wir wissen nichts über Luke’s Eltern.“ – „Wer war dann die Mutter?“
Es brauchte gut zwanzig Minuten, ehe sie sich halbwegs wieder beruhigt hatten und Remus beschwichtigend die Arme hob. „Okay, okay, vermutlich werden wir das alles noch erfahren. Im nächsten Film.“ – „Die sollen sich beeilen den zu drehen, ich werd nicht ewig leben!“ schimpfte Peter, mit einer Ungeduld die man nur selten bei ihm erlebte und mit Worten, welche die Freunde ungewollt zurück in die Wirklichkeit zerrte. Dieser eine Abend war unbeschwert gewesen, fernab von Krieg, Angst und Verlust, aber schon morgen könnten sie sich nicht mehr in einen Raum voller nichtsahnender Muggel setzen und so tun, als wären sie ein Teil von ihnen, unbeschwerte junge Menschen, die sich ein bildgewaltiges Meisterwerk über einen Krieg zwischen den Sternen ansahen. Sirius war nicht bereit, jene zerbrechliche Unbeschwertheit aufzugeben, die er in jedem der Gesichter bröckeln sah. Er stopfte die noch zu einem Drittel gefüllte Popcorntüte in die Tasche seiner Lederjacke und platzierte sich vor seinen Freunden. „Wir verkleiden uns als Star Wars Charaktere an Halloween!“ verkündete er mit einem begeisterten Grinsen und Peter begann sofort aufgeregt auf und ab zu hüpfen. „Oh Merlin, ja!“ – „Ich bin Han Solo!“ entschloss Sirius und James schnaubte, noch bevor er es gänzlich ausgesprochen hatte. „Jahh, klar, du bist natürlich der Frauenheld! Pff.“ – „Zu mir passt die Rolle einfach nur am besten, Prongs! Remus ist eindeutig c3po und Peter ist r2d2. Und du kannst Leia sein!“ – „Leia? Als ob ich Leia bin! Wenn, dann bin ich ja wohl Luke! Du kannst ja Marl’s fragen, ob sie sich als Leia verkleidet!“ Der beleidigte Ausdruck auf James Gesicht passte so gar nicht zum euphorischen Leuchten, welches sich in Sirius‘ Augen auf tat, der von der Idee mehr als nur angetan war und sich vielleicht eine Sekunde zu lange seine Freundin in einem Prinzessin Leia Kostüm vorstellte.
„Aber.. wollten wir zu Halloween nicht als Queen gehen?“ merkte Remus an und kurz wurde es still. „Wieso sollten wir uns als Königin von England verkleiden?“ – „Nein, nein, Pete, Queen, die Band.“ – „Achsooo, naja, das können wir dann ja nächstes Jahr machen.“ Peter sah erleichtert aus und auch so, als hätte er sich im Kopf schon längst alles für sein r2d2 Outfit zurecht gelegt. „Und was ist, wenn Queen nächstes Jahr nicht mehr angesagt ist?“ merkte James an und Sirius lachte. „Als ob die jemals nicht mehr angesagt sein werden! Darüber musst du dir echt keine Sorgen machen. Halloween einundachtzig verkleiden wir uns als Queen, fest versprochen.“ Er lächelte James entgegen und dieser grinste zufrieden. „Abgemacht!“ – „Abgemacht. Ich muss jetzt los, hab McKinnon versprochen Popcorn mitzubringen und wenn wir hier noch länger stehen, futter ich alles auf.“ – „Glaubt dir eh keiner Tatze, du bekommst bloß das Bild von ihr als Prinzessin Leia nicht mehr aus dem Kopf und willst deswegen schnell nachhause.“ lachte Remus während Sirius sich breit grinsend bereits auf dem Weg Richtung seines Motorrads gemacht hatte. „Ich verkleid mich nächstes Jahr als Freddie.“ rief er über die Schulter. „Fick dich, Black!“ – „Lieb dich auch, Potter!“
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Gryffindor Boys Dormitory, 1974
I headcanon that at least once a week they push two of the beds together at James' behest, because it'll "make them better friends" or whatever. - They start out with James and Sirius sharing one bed and Remus and Peter sharing the other. But James must take up all available space and moves around a lot when he sleeps, and so does Remus. So Sirius always ends up smushed between the in the crack of the bed. - Also James and Remus radiate heat like nothing else, so it's a good thing Sirius gets really cold when he sleeps. The blankets get pushed off of them like an hour in. James is drooling and sweating all over Sirius' silk pajamas, the house elves are disgusted when they do the laundry.
Peter does not sleep on these nights.
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Sirius: I didn't do it.
Minnie: Then why are you laughing?
Sirius: Because whoever did is a freaking genius!
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Sirius named all of the spiders in the Gryffindor dormitory and refused to let anyone kill them. One was called “Regulus Jr.” and it bit James.
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Mit beiden Beinen
- Mai 1996 -
Wenn man diese Treppe oft genug hinauf und hinunter stieg, verlernte man die knarrenden Stufen zu hören. Er selbst hatte das bereits während seiner Kindheit verlernt, vielleicht auch, weil es damals nie so still gewesen war, zumindest nicht in seinem Kopf. Der Staub schien reglos in der Luft zu hängen, gefangen in der Zeit, die winzig kleinen Körnchen voller Erinnerungen die er stets unbewusst fort zu wischen versuchte. Das sein Ankommen am unteren Treppenabsatz nicht zur Kenntnis genommen wurde, konnte nur bedeuten, das auch andere im Stande waren das knarzende Holz als etwas unwichtiges zu betrachten. Oder aber die beiden letzten Gäste unter diesem Dach waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt um auf ihn zu achten. In seinen Schritten verharrend, die rechte Hand noch auf dem Geländer, blickte er den langen, dunklen Flur hinab an dessen Ende sich schwach Remus‘ Kontur abzeichnete, leicht gebeugt, nicht unweit der Haustür die er zu öffnen bereit schien. Sirius wollte den leisen Stimmen nicht lauschen, aber das Geräusch eines Kusses, als der violette Haarschopf sich an die Wange von Lupin neigte, war nur schwer zu überhören. Nicht das er es nicht längst geahnt hatte. Die Hand vom Geländer rutschen lassend, setzte er seinen Weg fort bis in die Küche wo er sich seufzend wie ein steinalter Mann am leeren Tisch nieder ließ, welcher noch bis vor einer Stunde mit Menschen umringt gewesen war. Der Tee in der Kanne war kalt, aber er machte sich keine Mühe, ihn noch einmal aufzuwärmen, zumal sein Zauberstab am anderen Ende des Tisches lag, was wie eine unüberwindbare Distanz wirkte. „Für dich auch?“ Er musste nicht aufsehen um zu wissen das Lupin den Raum betreten hatte, lautlos, die Hände in den Taschen seiner schlecht sitzenden Hose vergraben und nachdem er im Augenwinkel das kurz angebundene Nicken registriert hatte, füllte er eine zweite Tasse mit kaltem Tee und schob sie bis zu dem Platz wo sein Freund sich setzte. „Ist das in Ordnung?“ Remus‘ Stimme klang nicht weniger müde als seine eigene, gepaart mit einer frisch erworbenen Portion Unsicherheit. „Pfefferminztee wird nie in Ordnung sein.“ – „Sirius.. ich weiß genau, das du uns im Flur gesehen hast.“ Beim Klang der angestrengten Aussprache seines Namens unterließ er es, mit den Fingerspitzen auf dem Rand der Teetasse herum zu trommeln und hob stattdessen den Blick. „Möchtest du meinen Segen haben?“ – „Nein, ich.. würde gerne wissen was du denkst.“ – „Das glaube ich dir nicht, du weißt genau was ich denke. Du möchtest, das ich dich bestätige in deinem Denken, nicht gut genug zu sein, zu alt, zu trübsinnig, zu Mond-anheulerisch. Du willst, das ich dir sage, wie irrsinnig es ist, sein Herz zu verlieren, in einer Zeit in der es immerzu aufhören könnte zu schlagen. An dem Punkt waren wir doch schon mal.. Ich werd das nicht tun. Wenn es so ist, ist es so, dann kannst du eh nichts dagegen machen.“ Er zuckte mit den Schultern und Remus lehnte sich auf den Tisch, seinen Tee von sich weg schiebend. „Natürlich könnte ich etwas dagegen tun, ich könnte es beenden.“ sagte er mit Nachdruck, beinahe angesäuert als wäre das offensichtliche nicht greifbar in der Luft zwischen ihnen für Sirius zugänglich. Jetzt konnte er nicht anders und schmunzelte ein wenig, den Kopf von einer Schulter zur anderen neigend. „Mhm.. ich würde Tonks lieber nicht das Herz brechen, wenn sie auch nur ein bisschen nach ihrer Mutter kommt, wird das kein Spaß – für niemanden!“ Sirius sah das dunkle Flackern, welches über das vernarbte Gesicht huschte und lächelte entschuldigend. „Remus.. hör auf damit. Diese ganze Schuld frisst dich auf. Wer von uns hat schon noch das Privileg wahres Glück zu fühlen. Genieß es. Niemand hat es mehr verdient als du, nicht einsam sein zu müssen.“
Sie schwiegen, Remus schien über das gesagte nachzudenken und versuchte offenbar sich irgendetwas einfallen zu lassen, was Sirius doch noch dazu bringen würde, anders über die Beziehung zu denken indes dieser seinen scheußlichen Tee trank bis nur noch ein paar grüne Blätterkrümel am Tassenboden klebten. „Als würde man verdünnte Zahnpasta trinken.“ murmelte er unzufrieden und scheuchte Kreacher mit einer Handbewegung fort, der ihm einen Krug Wasser hatte bringen wollen. „Du müsstest auch nicht einsam sein.“ ließ Lupin verlauten, welcher sich scheinbar dazu entschieden hatte, das Thema von ihm abzuwenden. „Ich bin nicht einsam, wie du siehst .“ Er deutete auf den meckernden Hauselfen und verzog das Gesicht zu einer ironischen Grimasse, bis er merkte, das Remus ihn noch immer anschaute, mit so einem Blick der sagte, dass er das weniger komisch fand. „Was?“ Sirius hob die Schultern, dann stieß er ein kurzes Lachen aus. „Meinst du, eine Frau?“ – „Ist das so abwegig? Du bist erst sechsunddreißig. Mag ja sein, das du dich wie dreiundsechzig fühlst, aber tu nicht immer so, als stündest du mit einem Bein schon im Grab.“
Aber das tat er. Mit beiden Beinen. Sein Leben hatte bereits vor vierzehn Jahren geendet, zwölf dieser Jahre hatte er reglos verbracht und die wenigen anderen danach, hatten nur dazu gedient zu beenden, was er vor vierzehn Jahren begonnen hatte. Er würde kein zweites Leben beginnen. Es gab keinen Ersatz, für das was einst existiert hatte, kein Trostpflaster das ihn dazu bringen könnte, den Krieg als etwas anderes zu betrachten als das was er war; sein Ende. So hatte es schon immer sein sollen, das Leben hatte zwischendurch bloß den Pausenschalter bedient um ihn noch etwas länger zu quälen. „Ich bin müde, Moony.“ Er lächelte seinem Freund sanft entgegen und wieder zuckte etwas dunkles über Remus Gesicht, fast wirkte es, als würde er sich erschrecken über etwas, das er in den grauen Augen sah. „Harry braucht dich.“ – „Und ich werde für ihn da sein, solange ich kann. Aber du irrst dich, er braucht mich nicht. Er hat Molly und Arthur, Rubeus, dich, seine Freunde.. hast du gesehen wie er die kleine Weasley ansieht?“ – „Oh ja! Und ich glaube er hat keine Ahnung!“ Jetzt war es Remus, der schmunzeln musste. „Gar keine. Er kommt eben ganz nach seinem Dad.“ Sie tauschten einen amüsierten Blick aus, ehe Remus sich von seinem Stuhl erhob und den Mantel von der Lehne nahm.
„Du wirst von der Schuld auch aufgefressen, Sirius. Du glaubst vielleicht, du hättest vor vierzehn Jahren sterben sollen, ich wiederrum glaube, du solltest die zweite Chance annehmen, die das Leben dir bieten wird. Wenn ich mich traue das zu tun, kannst du es auch.“ Er schwieg - auch dann noch als Remus die Küche verließ und er seine gedämpften Schritte auf dem alten Teppich des Flures hören konnte bis sich schließlich die Haustür ein letztes Mal an diesem Tag öffnete und wieder schloss.  Wenn man sich besser mit der Einsamkeit auskannte als mit Gesellschaft, wurde jene zu einem Freund den man lächelnd begrüßte, auch wenn dieser Freund einem stets ein Messer in die Rippen stach. Da saß er, allein in diesem großen Haus in dem der Staub voller Erinnerungen reglos in der Luft hing. Es war stiller als damals, zumindest in seinem Kopf.
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artist: olga__snow
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Sirius: How long should I make the toast James: Like 4 minute if you want it crispy. I found butter spreads easier that way Sirius: Sirius: For your wedding
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Regulus: *wearing one of Sirius' old band tees*
Sirius: name 5 of their songs
Regulus:
Regulus: kill yourself
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🎨: tidalbox
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Andromeda walked so Sirius could run
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maybe-none-of-us-understand · 3 months ago
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Tröstlich
- Mai 1979 -
Die gewöhnungsbedürftige Blubberbrause wurde von ihm nur weiter getrunken um den Mund voll zu haben, denn so hatte man eine gute Ausrede sich nicht an den Gesprächen der Verwandtschaft beteiligen zu müssen.  Seit gut zwanzig Minuten redete eine rothaarige, alte Muggelfrau auf Peter ein und versuchte zu begreifen wie er es mit einem ‚kleinen Stock‘ geschafft hatte, die leuchtenden Ballons zum schweben zu bringen. „Naja, ich mach so… und dann mach ich so.“ – „Um genau zu sein lernen wir diesen Zauber bereits in der ersten Klasse.“ mischte sich Remus ein, um seinem überforderten Freund zur Hilfe zu kommen. „Lily kann so etwas also auch?“ Die Frau die mit eben jener Lily verwandt war – irgendeine Großtante wenn er es richtig in Erinnerung hatte, forderte noch mehr ‚Kunststückchen‘ und während Remus sich mit einem Lächeln aus der Situation entfernte, präsentierte Peter fröhlich allerlei Zauber. „Er sieht aus, als würde er gleich platzen.“ murmelte Remus, zurück zu Sirius an den kleinen Stechtisch findend und die lange Wiese hinab nickend an dessen Ende ein hoch nervöser James zwischen Blumenarrangements damit beschäftigt war, alle Gäste an ihren richtigen Platz zu verweisen. „Ich weiß. Das letzte Mal, als sein Kopf so rot war, hat er versucht Evans nach einem Date zu fragen.“ – „Vielleicht hat er Angst, das sie nicht kommt.“ – „Sie lässt sich ja auch ganz schön Zeit.“ murmelte er und warf nun selbst einen nervösen Blick in Richtung Haus. „Wir sollten vermutlich zu ihm gehen..“ Remus war bereits im Begriff sich in Bewegung zu setzen als er jäh wieder verharrte und ein wenig erleichtert hinzu fügte; „Oh, Marlene ist schon bei ihm.“ Neben Marlene – die schnurstracks auf James zu marschierte um das Platzen zu verhindern – hatten auch Dorcas und Mary das Haus verlassen und Erstere warf ihren aufmerksamen Blick in seine Richtung und rief; „Black! Die Braut will dich sehen!“ Sirius blinzelte. Ihn? Seine Augen wanderten zu Remus, doch dieser zuckte nur wenig hilfreich mit den Schultern. „Ich geh da lieber nicht hin!“ beschloss er kurz angebunden und erntete ein genauso wenig hilfreiches Augenrollen. „Was soll das heißen, du gehst da nicht hin?“ – „Was ist, wenn sie mich bittet einen Fluchtwagen zu organisieren? Oder wenn sie mit mir durchbrennen will? Man kennt das doch! Hast du denn noch nie eine romantische Dramakomödie geguckt, Moony?“ Seufzend und grinsend zugleich nahm Remus ihm das Sektglas aus der Hand und schubste ihn an der Schulter. „Ich weiß zwar nicht, warum die Braut dich sehen möchte, aber ich kann dir versichern, sie will nicht mit dir durchbrennen! Wahrscheinlicher ist, das du ihr einfach nur die Haare flechten sollst.“
Diese Aussicht war zufrieden stellend und beruhigend, also trat er den Weg über die Wiese an und verschwand durch die Tür bis zu dem Zimmer, in dem es nach Puder, Parfüm und Blumen roch. Lily –noch Evans- saß auf einem kleinen, beigen Sofa, die Haare halb hochgesteckt, die Wangen gerötet und die glasigen Augen waren auf ihre gefalteten Hände über dem blütenweißen Kleid gefaltet, welches sie trug. Kaum das er sie sah war sein Blick von Sorge geprägt und das erstickte Geräusch eines Schluchzens, sorgte dafür das er sich beeilte zum Sofa zu kommen und sich ohne weitere Gedanken neben sie zu quetschen. „Lils.. was ist los? Wieso kommst du nicht raus?“ Es war kaum zu verhindern dass sich Panik in ihm ausbreitete, er hatte James schon vor Monaten gesagt das die Beiden eigentlich viel zu jung zum Heiraten waren, er hatte diesbezüglich gewarnt, aber er wusste auch nicht, wie er nun hinaus gehen sollte um James schonend beizubringen, das seine Angebetete es sich anders überlegt hatte. Genau davon war für ihn in diesem Moment auszugehen, auch wenn er das eigentlich nicht wirklich glaubte. Lily hob ihren Kopf und sah ihn an, was die Tränen nur umso schneller über ihre Wangen rollen ließ. „Ich dachte, sie würde kommen. Bis zur letzten Sekunde, dachte ich, sie würde doch noch auftauchen. Und jetzt ist die letzte Sekunde und sie ist nicht da, also sitze ich hier und.. hoffe das sie doch noch kommen könnte, wenn ich es nur lange genug heraus zögere.“ Der gehetzte Ausdruck auf seinem Gesicht wurde ruhig, als langsames Begreifen in seinen Verstand plätscherte und er schwer Luft holte. „Oh.. ich verstehe. Also möchtest du.. das ich los gehe und sie hier her schleife?“ Denn was für einen anderen Grund könnte es haben, das Lily ausgerechnet ihn hatte sprechen wollen? Ihre Freundinnen waren im Trösten gewiss besser. Lily schmunzelte schwach und wischte sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen. „Nein. Dann würde sie sich mich nur noch mehr hassen. Ich habe ja auch gar nicht damit gerechnet das sie kommt, wir waren zwar bei ihrer Hochzeit, aber eigentlich habe ich mir nie Hoffnungen gemacht, Tunia könnte erwägen hier aufzutauchen. Trotzdem tut es weh... Ich wollte dich sehen, weil ich dachte, du würdest es verstehen. Dein Bruder würde schließlich auch nicht kommen, würdest du heiraten, oder?“ – „Keiner aus meiner Familie würde kommen.“ – „Ja, aber nur bei deinem Bruder wärst du traurig über diese Tatsache.“ Sirius nickte langsam, den Blick auf seine Schuhe richtend. „Vielleicht. Aber weißt du.. ihr alle wärt da. James Eltern wären da, wahrscheinlich auch deine und Moonys. Es wären alle Menschen da, die es verdient hätten dabei zu sein, weil sie zu schätzen wüssten, dass ich sie an so einem Tag bei mir haben will.“
Er seufzte, leise und lang, die Schultern hängen lassend bevor er die Kraft fand Lilys schweren Blick auf ihm zu erwidern. „Stell dir vor, sie wäre hier - du würdest dich nur darum bemühen dass sie sich wohl fühlt und das keine unangenehmen Situationen entstehen. Du könntest den Tag, der nur dir und James gehören sollte, vermutlich gar nicht richtig genießen. Peter könnte nicht gerade draußen deiner Großtante zeigen wie man Löcher in den Rasen brennt und wir alle würden einen auf Muggel machen, nur damit die Dursleys sich nicht wie in einer Irrenanstalt fühlen. Bedauere nicht, was sich eh nicht richtig angefühlt hätte. Und ich glaube nicht, dass deine Schwester dich hasst, Lils. Aber ich weiß, dass alle die hier sind, dich aufrichtig lieben.“ Sirius zog die Nase kraus und fügte eindringlich hinzu;  „Besonders einer. Der inzwischen schon ganz schön lange wartet und innerlich komplett durchdreht.“ Lily verzog das Gesicht und ein neuer schwall Tränen rann über ihre Wangen. „Oh der arme James! Und Alice und Mary saßen so lange an meinem Make-up und ich habe es komplett ruiniert!“ – „Das ist Blödsinn, du siehst klasse aus! Um genau zu sein, siehst du atemberaubend aus, ganz im Ernst Evans.“ Er stieß sanft mit seiner Schulter gehen ihre und sie lächelte, zunächst nur sacht, dann etwas breiter. „Mhm. Okay… geh ruhig schon, ich versuch das noch ein wenig auszubessern und komme dann sofort.“ Er nickte einverstanden und erwiderte das Lächeln, von dem kleinen Sofa aufstehend und in Richtung der Tür schlendernd als ihre Stimme ihn zurück hielt. „Sirius? Glaubst du, Regulus und du, ihr findet irgendwann nochmal zueinander?“ Für Sekunden sah er sie über seine Schulter hinweg nur schweigend an, dann schüttelte er langsam den Kopf. „Ich denke nicht. Da gibt es einfach zu viele Differenzen. Aber was dich und Petunia betrifft.. wer weiß.. in ein paar Jahren, wenn ihr beide älter seid und anders auf die Dinge schaut.. vielleicht wäre sie es dann Wert dass du sie zu deiner zweiten Hochzeit einlädst.“ Er grinste und Lily schmunzelte, still als Zeichen ihrer Dankbarkeit nickend bevor sie sich dem Spiegel zuwandte und er den Weg zurück in den Garten fortsetzte.
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maybe-none-of-us-understand · 3 months ago
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sirius: so your name is pandora?
pandora: that’s right
sirius: that’s the name of some moon i’m pretty sure.
pandora: one of Jupiter’s moons yeah
sirius: (extremely long sigh) be honest are you related to me or are your parents just really eccentric?
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