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mezzanin · 3 days ago
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So schwer es dem Freund des Friedens fallen mag, das zu begreifen: Israel führt nicht Krieg, wie die Deutschen ihre Kriege geführt haben und führen, nicht um Raum für ihr Volk ohne Raum, um den Zugriff auf Rohstoffe oder um weltpolitische Bedeutung. Israel führt Krieg, um den Juden, die der Hass der Völker nach Palästina getrieben hat, endlich ein Leben in Sicherheit zu bieten. Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren. Sie versuchen, sich zu retten. Ob ihre Regierung das immer auf die vernünftigste Weise tut, mag bezweifelt werden. Welche Regierung täte das?
Hermann L. Gremliza: Israeles Krieg
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mezzanin · 3 days ago
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Je weniger sich der Einzelne der Erfahrung verschließt, desto ambivalenter muss sein Verhältnis zur Welt werden, Gefühlen von tief empfundener Abwehr, Abscheu, Wut und Ohnmacht wird er sich kaum erwehren können. Wer sich der Welt, wie sie ist, öffnet, den quält sie wahrhaftig, denn sie ist das Leibhaftige. Wer sich aber angesichts dessen verschließt und das Leiden verdrängt, verkümmert in der unmittelbaren Anpassung an die herrschende Feindseligkeit jeder individuellen Regung gegenüber, er wird überhaupt nichts mehr tief empfinden, von nichts mehr leidenschaftlich berührt werden. Angesichts dieses Konflikts wird allgemein vorgezogen, sich anzupassen. Der tatsächliche Verlust und der Mangel an Wärme, Zuneigung, Achtsamkeit, Leidenschaft und Empfindsamkeit im Allgemeinen, der so tief in das Besondere einschlägt und ihm seine Gestalt gibt, bildet die Grundlage für eine Trauer, die im wahrsten Sinne das Herz zerreißt. An seinen Freund Theodor W. Adorno schreibt Siegfried Kracauer 1923: "Oh, ich kann weinen, Teddie, ich habe sehr oft geweint, der Riß der Welt geht auch durch mich."
Bettina Fellmann: Zur Verteidigung der Traurigkeit
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mezzanin · 3 days ago
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Das wesentliche Element menschlicher Erfahrung ist die Empfindung. Ohne Empfindung gibt es kein Zu-Sich-Kommen, keinen Widerspruch, und damit auch nichts, was über das Sein an sich, wie wir es kennen, hinausweist. Ohne eine Entfaltung der eigenen Empfindungsfähigkeit haftet noch dem treffendsten geistigen Eingriff der kalte Hauch des Maschinellen an, eines Denkens um seiner selbst willen, das noch, wo es das Wesentlichste ausdrückt, dieses zugleich verfehlt, weil es die menschliche Bedeutung der Erkenntnis nicht erfasst, die nicht um ihrer selbst willen gewonnen wird.
Bettina Fellmann: Zur Verteidigung der Traurigkeit. Über Verwertung und Erfahrung, S. 14f.
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mezzanin · 3 days ago
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Albert Ostermaier, "verdreht," in: außer mir
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mezzanin · 3 days ago
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Do not wait for the healing to arrive. It will never come. The holes will never leave or be filled with anything at all. But holes are interesting things.
Augusten Burroughs, This is how
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mezzanin · 3 days ago
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Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Die Hautoberfläche schließt mich ab gegen die fremde Welt: auf ihr darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will.
Jean Améry, Jenseits von Schuld und Sühne, in: Werke, Bd. 2, Hg. v. Gerhard Scheit, Stuttgart.
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mezzanin · 3 days ago
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mezzanin · 3 days ago
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Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Gesellschaft keine friedliche Gesellschaft, sondern eine gewalttätige Gesellschaft ist. Wie dieses Problem zu lösen ist? Das kann kein Einzelner machen. Da müssen Gewissermaßen in einem kollektiven Gespräch Wege gefunden werden, wie man mit dem Problem der Gewalt fertig werden kann. Aber das die Negation das Potential ist, um schlechte Verhältnisse, Zwangsverhältnisse zu ändern, da ist nichts dran zu ändern. Man kann sich nicht positiv verhalten in einer Gesellschaft, die man verändern will. Man kann sich nicht positiv verhalten zu einem Wirtschaftssystem, dass dabei ist, die Welt kaputt zu machen. Da ist nur die Negation als Weg zur Freiheit der einzige Weg.
Johannes Agnoli, im Gespräch 2001
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mezzanin · 3 days ago
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Wohl sind ein paar Worte über Kälte überhaupt erlaubt. Wäre sie nicht ein Grundzug der Anthropologie, also der Beschaffenheit der Menschen, wie sie in unserer Gesellschaft tatsächlich sind; wären sie also nicht zutiefst gleichgültig gegen das, was mit allen anderen geschieht außer den paar, mit denen sie eng und womöglich durch handgreifliche Interessen verbunden sind, so wäre Auschwitz nicht möglich gewesen, die Menschen hätten es dann nicht hingenommen. Die Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Gestalt - und wohl seit Jahrtausenden - beruht nicht, wie seit Aristoteles ideologisch unterstellt wurde, auf Anziehung, auf Attraktion, sondern auf der Verfolgung des je eigenen Interesses gegen die Interessen aller anderen. Das hat im Charakter der Menschen bis in ihr Innerstes hinein sich niedergeschlagen. Was dem widerspricht, der Herdentrieb der so genannten lonely crowd, der einsamen Menge, ist eine Reaktion darauf, ein Sich-Zusammenrotten von Erkalteten, die die eigene Kälte nicht ertragen, aber auch nicht sie ändern können. Jeder Mensch heute, ohne Ausnahme, fühlt sich zuwenig geliebt, weil jeder zuwenig lieben kann.
Theodor W. Adorno, Erziehung nach Auschwitz
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mezzanin · 3 days ago
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23. Juli 2013, 21 Uhr: Die Libelle, die ich gestern am Terrassenfenster sah und der ich den Weg ins Freie mehrfach gewiesen hatte, bis sie für mich nicht mehr zu finden war. Jetzt liegt sie auf den Fliesen. Ich beobachte das Wunderwerk auf dem Boden. Es liegt in den letzten Zügen. Nur ein Beinchen zuckt noch. Oder auch nicht. Ich trage das Insekt vorsichtig in eine windgeschützte Ecke der Terrasse. Ich platziere einen winzigen Wassertropfen nah an seinen Mund und beobachte lange die vielleicht nur noch vom Wind bewegten Arme. Sie ist tot. Ich schiebe den Leichnam in eine Streichholzschachtel. Mit C. bestatte ich die Libelle am Ufer.
Wolfgang Herrndorf
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mezzanin · 3 days ago
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You read something which you thought only happened to you, and you discover that it happened 100 years ago to Dostoyevsky. This is a very great liberation for the suffering, struggling person, who always thinks that he is alone. This is why art is important. Art would not be important if life were not important, and life is important.
James Baldwin, Conversations with James Baldwin
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mezzanin · 3 days ago
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𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘻𝘶 𝘏𝘢𝘯𝘥 𝘴𝘤𝘩𝘳𝘦𝘪𝘣𝘦𝘯; ich meine >per Hand zu schreiben< nachdem alles mit mir stagniert war (will sagen >stagniert HATTE<) über Wochen...; wieder in Berührung zu kommen also, sich auf Tuchfühlung mit dem Material zu begeben, dessen Physis nun spürbar, also hinter dem >Kleid der Aufzeichnung<, sein Körper - 𝘦𝘴 𝘩𝘢𝘵𝘵𝘦 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘞𝘢𝘩𝘳𝘩𝘦𝘪𝘵 𝘥𝘢𝘳𝘪𝘯 𝘨𝘦𝘭𝘦𝘨𝘦𝘯 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵 𝘸𝘢𝘩𝘳?, dass ich mich vor Jahren beispielsweise mit Eugen Drewermanns Lektüre der Genesis 22, 1-19 auseinandergesetzt hatte - »Abrahams Opfer aus tiefenpsychologischer Sicht« - das klang einerseits seltsam schrullig besorgt oder war nur meinem Misstrauen geschuldet, gegenüber derart psychologischen Deutungen? Hatte aber andererseits tatsächlich eine >ganz ernstzunehmende< Tiefe: die Abkehr von den Naturreligionen durch den Verzicht auf das Menschenopfer; oder aber ganz banal, sage ich mir, starrend, >augäpfelverausgabend<!; die Wahrheit von Unterstreichungen in einem kl. Heft mit Aufsätzen aus dem Jahr 1986, muss es mir irgendwann antiquarisch zugelegt haben, habe manchmal den Impuls Jahre später >genau den Satz< 𝘩𝘪𝘯𝘵𝘦𝘳 dem unterstrichenem zu markieren!; dass wir Kinder auf eine Weise selbst >geopfert<, es ist 𝘶𝘯𝘴𝘦𝘳𝘦 Zukunft auf diesem Planeten, nicht wahr?, wem sage ich das? - DASS ICH SELBST OPFERTE & DAMIT >FÜR IMMER BEHIELT, WAS ICH OPFERTE - die Dichtkunst?, die Liebesübertragungen?, (»man behält nur, was man opfert«), 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘦𝘴 𝘥𝘰𝘤𝘩 𝘥𝘢𝘳𝘶𝘮 𝘨𝘪𝘯𝘨𝘦, sagte mir auf einem Spaziergang im August durch den Wingert M., die Gewaltspiralen zu durchbrechen, darum ginge es doch! Man muss nur sehen, was man um sich scharrt, sage ich mir; all die Dinge >lesen<, eben, das PHYSISCHE MATERIAL,
Robert Stripling | Werkstatt | Vergangenes | Ausblick | etc.
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mezzanin · 3 days ago
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TSUDA Seifu(津田青楓 Japanese, 1880-1978)
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mezzanin · 3 days ago
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Und falls Du mir nichts zu sagen hast, dann schick mir eben ein weisses Blatt Papier oder schreib fünfzig mal dasselbe, aber es wird mir beweisen, daß Du wenigstens an mich denkst.
Aus: Dir sende ich mein ganzes Herz, Liebesbriefe von Frida Kahlo
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mezzanin · 3 days ago
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Wie weit oder wie nah bist Du? [...] Sag es mir, damit ich weiß, ob Du die Augen schließt, wenn ich Dich jetzt küsse.
Ingeborg Bachmann / Paul Celan - Herzzeit. Briefwechsel
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mezzanin · 3 days ago
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Ich weiß nicht, warum ich Dich will und wozu. Darüber bin ich sehr froh. Ich weiss das sonst zu genau.
Ingeborg Bachmann an Paul Celan, Wien, am 25. August 1949
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mezzanin · 3 days ago
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Alone face to the ocean, Agadir, Morocco
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