Isla Arena (Bendita Beach)
Arbeiten im Paradies Eine Bootsstunde von Cartagena entfernt, liegt Isla Arena oder auch Benditabeach genannt. Hier habe ich einen Monat in einem Tauchzentrum gearbeitet. Die Insel ist in Privatbesitz und hat früher mal Pablo Escobar gehört, heute werden täglich zwischen 15 und 200 Touristen mit Booten auf die Insel gebracht und dort von uns verwöhnt. Die Insel ist so klein, dass man um sie herum schwimmen kann oder zu Fuß in ca. 7 Minuten eine Runde gelaufen ist, wenn keine Touristen da sind, ein Traum! Gearbeitet wurde hart und teilweise bis zu 14 Stunden am Tag. Meine Arbeit war sehr vielfältig, alle Arbeiten zusammengenommen war ich Schnorcheltourführer, Fotograph, Tierpfleger, zuständig für sozial Media und alle möglichen anderen Arbeiten auf die der Chef keine Lust hatte, also im Grunde genommen alles. Mit mir arbeiten auf der Insel fast nur Venezuelaner, die nicht alle legal hier sind und verdienen nicht mal die Hälfte des in Kolumbien vorgegebenen Mindestlohns, welcher eh schon sehr niedrig ist und das bei mehr als 10 h Arbeit pro Tag und nur zwei freien Tagen im Monat. Trotzdem ist die Stimmung auf der Insel immer unglaublich gut und von schlechter Laune war nie die Rede. Mit mir sind es 11 Leute die auf der Insel leben, die also nicht nachmittags mit den Touristen die Insel verlassen um am nächsten Tag mit ihnen wieder zu kommen. Die Stimmung unter diesen 11 Leuten war unglaublich familiär, ich wurde vom ersten Tag an so gut in die Gruppe integriert, das ich mich schon nach wenigen Tagen gefühlt habe als würde ich die Leute schon ewig kennen. Vom ersten Tag an wurde ich nur mit “mi hermano, "mi niño” oder “mi amor” angesprochen, was so viel heißt wie, “mein Bruder”, “mein Junge” und “meine Liebe” heißt. Also alles sehr herzlich, liebevoll und lustig. Dementsprechend schwer viel dann auch der Abschied und trotz der harten Arbeit vermisse ich das Leben und die Leute auf der Insel doch sehr! Zurückblickend und auch während der Zeit auf der Insel hat mich das ganze doch immer wieder sehr an unseren Weihnachtsbaumverkauf in Niederseelbach erinnert.
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