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Was für einen Kanal hab ich da denn entdeckt???!! :D Naja, damit ihr ein bisschen nen’ Eindruck bekommt wie die Leute da reden - bis 1:10 natürlich nur...

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“Los Nicas comemos Nacatamales!” ❤ Zuuu gut! :D:D:D

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So true! :D

In der Tat wurde ich an mindestens der Hälfte aller Morgen in Nicaragua um ca. 6 Uhr vom Lechero geweckt, der mit einem Pickup Truck durch die Straßen fuhr und über das eingebaute Megaphone (miserable Qualität) in höchstmöglicher Lautstärke das “Lied“ (immer wieder die Sequenz, die ab 6:41 zu hören ist) auf uns los ließ. (Die andere Hälfte krähte oder bellte mich übrigens ein Hahn oder Hund aus dem Schlaf.) Der Lechero verkauft leche agria - Sauermilch - normalerweise zusammen mit tortilla de maíz ganzjährlich und zumeist aus eigener Produktion. Wenn ich mich recht entsinne konsumiert man sie heiß. Schmeckt interessant anders. Heut gönn ich mir glaub ne Buttermilch. ;)

Für die Spanischaffinen (der Rest kann sich’s sicher auch erschließen) unter euch aus Wikipedia kopiert: “Durante los fines de semana, se consume bajo la creencia de que restaura el organismo después de los excesos de bebidas alcohólicas (ron, cerveza, cususa) y otros desenfrenos.“ Wusst ich auch nicht... :D

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Wenn der Kanal wirklich kommt, wäre das so fatal und traurig. Von der "einfachen" Bevölkerung wird ziemlich sicher niemand profitieren. Klar, die Ortegas werden gut davonkommen. Und andere Regierungen, geschweige denn die Deutsche, halten natürlich s' Maul. Unsere Wirtschaft würde ja davon profitieren...

Schon heute gibt es in Nicaragua etliche sogenannte "Zona Francas" - zollfreie Produktionszonen ohne wirkliche Arbeitsrechte, in denen hauptsächlich für Nordamerika und Westeuropa (vor allem Textil-)Waren hergestellt werden. Moderne Sklavenhaltung. So sieht keine gesunde Entwicklung eines Landes aus. Hier der Wikipedia-Artikel.

Und auf die unabsehbaren Folgen für die Natur möchte ich gar nicht erst eingehen. Nicaragua hat solch schöne, unberührte Flecken. Nicht zuletzt natürlich der Cocibolca, der Nicaraguasee (zweitgrößter See (wohlgemerkt mit Süßwasser) Lateinamerikas), in dessen Mitte sich die wunderschöne Insel Ometepe, auf welcher zwei Vulkane ruhen, befindet. Von diesem führt dann der 200 Kilometer lange Río San Juan durch tropischen Regenwald an der Küste Costa Ricas entlang ins Karibische Meer. (Übrigens nutzten ihn während dem kalifornischen Goldrausch zehntausende Europäer, um die erste Häfte des Weges zur Pazifikküste zu überwinden.) Durch ihn wird der Kanal jedoch zum Glück nicht laufen (dank der Nähe zu Costa Rica), sondern weiter nördlich. Allerdings gibt es auch dort ein Naturreservoir namens Punta Gorda. Und ich traue es den Chinesen nicht zu, dass sie da große Rücksicht walten lassen.

Ein Kanal würde das Land defintiv noch weiter in zwei Lager (und ich meine nicht geographisch...) spalten. Ich bin froh, dass ich dieses bezaubernde Land ohne Kanal kennenlernen durfte. Noch hege ich Hoffnung, dass es nicht zu einem Bau kommen wird...