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Ein Jahr in Down Under
135 posts
In diesem Blog werde ich festhalten, was ich während meinem Jahr Work&Travel in Australien erleben werde.
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Was macht Australien so besonders?
Kürzlich erst wurde ich auf den von mir verwahrlosten Blog hingewiesen und gefragt, was denn damit weiterhin geschehen soll. Für den Fall, dass ich keine weiteren Einträge posten wollen würde, wäre es doch immerhin nett ein kleines Abschlussstatement zu geben. Die Reise zusammenfassen und abzurunden. Halte ich für eine hervorragende Idee und die häufigste Frage die ich beim Q&A zu Australien gestellt bekomme ist: Was macht Australien so besonders für dich, bei dir den Wunsch zu bleiben zu hinterlassen? Mittlerweile habe ich die Frage schon diverse Male beantwortet und weiß schon besser zu begründen, was Australien so einzigartig macht, jedoch werde ich nun mit etwas Recherche eine persönliche Top-10-Liste der Vorzüge Australiens aufführen.
10. Öffnungszeiten: In Australien wie auch in anderen Ländern ist es für Lebensmittelgeschäfte üblich an jedem Tag der Woche geöffnet zu haben. Auch Sonn- und Feiertags, nur dann nicht immer gleich lang wie an anderen Tagen. Das kommt mir als „Bröselhirn“ sehr zu gute, wenn ich an mal zu spät feststellen sollte, nichts essbares mehr im Haus zu haben. So gibt es keine Staus an den Kassen vor Sonn- und Feiertagen, was mich hier in Deutschland schon öfters gestört hat. Besonders wenn man hinter der Kasse sitzt ;) Viele Läden sind zudem länger als 20 Uhr geöffnet, wobei sich das so langsam in Deutschland auch bessert.
9. Guter Verdienst: Der Mindestlohn in Australien beträgt derzeit $16.88, was umgerechnet 11.34€ entspricht. Gut, die Lebenserhaltungskosten sind im Verhältnis zu Deutschland auch etwas höher, jedoch relativiert gleicht sich das mit dem Gehalt wieder aus. Während meiner Zeit an der Bar in Sydney habe ich zwischen $25-32 verdient und konnte, obwohl ich nur die Hälfte der Woche gebraucht wurde, dennoch das Leben genießen und gleichzeitig noch etwas zur Seite legen. Eine wöchentliche Abrechnung erleichtert den Überblick beim Haushalten mit dem Verdienten und das Sparen damit.
8. Lebenswert: Eine jährlich durchgeführte Studie zur Lebenswertigkeit von Großstädten hat Australien erneut glänzen lassen. Drei der zehn weltweit höchst bewertesten Städte sind auf australischem Grund. Allem voran Melbourne, welches die Nummer eins schon seit sieben Jahren mit 97,5 von 100 Punkten verteidigt. Bewertet werden Stabilität, Gesundheitswesen, Kultur, Bildung, und Infrastruktur, um sich ein Bild über das Leben in den Großstädten zu machen. Adelaide und Perth verteidigen das Mittelfeld mit Platz 6 und 7. Melbourne habe ich bislang nur über ein langes Wochenende gesehen und möchte es noch besser kennenlernen, um mir selbst eine Meinung darüber bilden zu können.
7. Wunderschöne Landschaften: Die Einzigartigkeit Australiens beginnt ursprünglich bei den malerischen Landschaften des Kontinents. Regenwälder, Wüsten, Berge, Strände und Korallenriffe ergeben eine facettenreiche Vielfalt, wie man sie in vielen Bereichen des Lebens in Down Under wiederfindet. Für Naturliebhaber jeglicher Art gibt es dort Außergewöhnliches zu sehen und entdecken.
6. Natur: Australiens Abgeschiedenheit von dem Rest der Welt resultiert in einer einzigartigen Flora und Fauna, die es so nirgends zu bestaunen gibt. Ja, dadurch gibt es auch mehr giftige Tiere als Raubtiere wie Wölfe oder Bären, allerdings wäre es eine Schande deswegen einen Bogen um Australien zu machen. Beuteltiere sind das niedlichste was Down Under zu bieten hat und ein guter Grund sie live erleben zu müssen. Um diese Artenvielfalt den nachfolgenden Generationen erhalten zu können, investiert die australische Regierung jährlich stattliche Summen in Schutzmaßnahmen und greift hart durch, sollten Übeltäter meinen sich daran vergreifen zu wollen.
5. Sprache: Wie ihr sicher wisst, war es mir ein äußerst wichtiges Anliegen für mein Jahr Work&Travel in ein Englisch sprachiges Land zu reisen. Schon lange begeistert mich das unkomplizierte und lockere daran, verglichen mit Deutsch. In anderen Ländern die Englisch als Amtssprache führen, gilt der Aussie-Dialekt eher als unbeliebt, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Die australische Sprachkultur kürzt einige Wörter mundgerechter ab, so wird Brisbane zu Brissie, Tasmanien zu Tassie, Breakfast zu Brekkie und Football zu Footie. Oder es werden Wörter geschaffen, verändert und zweckentfremdet. Wie Ute = Pickup (gesprochen: Jut), Chook = Chicken und Thongs sind nicht wie sonst Tangas sondern Flipflops  :D
4. Kultur: Angefangen als Strafkolonie der Engländer, hat sich Australien im Verlauf der Jahre sehr multikulturell entwickelt, als Menschen aus allen Ecken der Erde dort ihr Glück suchten. Politisch und gesellschaftlich gibt es viele Überschneidungen mit der englischen Kultur, allerdings ist das Angesicht Australiens durch die Nationenvielfalt mittlerweile eine kunterbunte Vereinigung verschiedenster Völker der Erde. Und darauf sind die Aussies auch stolz, weshalb sie großen Wert auf Integration legen. Menschen die sich nicht integrieren wollen und andere nicht akzeptieren sind hier unerwünscht. Erst letztes Jahr meinte eine australische Politikerin: “Wer nicht dazu bereit ist Australier zu werden und diesem Land seine uneingeschränkte Loyalität zu geben, unsere Gesetze zu achten, unsere Kultur und Lebensweisen zu respektieren, dem schlage ich vor dorthin zurück zu gehen, wo er hergekommen ist.“ Solche Aussagen könnte man sich in Deutschland nicht erlauben, ohne um sein Job/Amt fürchten zu müssen. Von diesem Willen die eigene Kultur zu schützen durch Intoleranz gegenüber Intoleranten war ich schwer beeindruckt.
3. Klima: Bewusst bin ich letztes Jahr meine Reise im Oktober angetreten, in dem Wissen den deutschen Herbst gegen einen australischen Frühling zu tauschen. Ich für meinen Teil hab genug Schnee in meinem Leben gesehen und hätte kein Problem damit ihn auch künftig zu meiden. Auf der Farm überschritt das Thermometer ein paar Mal 45 Grad im Schatten, während es in Deutschland bis zu minus 20 Grad kalt war. Es kann sehr anstrengend sein bei einer solchen Hitze zu arbeiten, dennoch ziehe ich sie der Kälte vor. Abgekühlt ist man schneller als aufgewärmt und weniger Klamotten braucht man obendrein auch noch. Durch die massiven Ausmaße Australiens gibt es verschiedene Klimazonen. Im Norden ist es fast immer warm bis heiß, während im dortigen Winter der Süden auch Schnee sieht auf vereinzelten Bergen.
2. Humor: Ein wesentlicher Bestandteil der australischen Kultur ist der Humor und ausgeprägt trocken, selbstironisch und sarkastisch. Zurückzuführen ist das auf die Kolonialzeiten und der Einstellung das Beste aus einer schlechten Situation zu machen in dem man sie mit Humor nimmt. Wichtige daraus entstandene soziale Werte sind Offenheit, Ehrlichkeit und Direktheit, welche in Australien der Diplomatie vorgezogen werden. So sind manche Gesprächsthemen, die anderswo als tabu gelten in Australien Freiwild, über das man ungeniert herziehen darf. In meinen Kartenspielrunden wurde hin und wieder über den zweiten Weltkrieg gescherzt, da ich ja deutsch bin. Einfach klasse mal mit Leuten über Themen lachen zu können, die in der eigenen Kultur nur mit Samthandschuhen angefasst werden, da wir ewige Schuldgefühle dazu eingeredet bekommen. Harmloses Beispiel: Am Anzacday, Australiens Gedenktag der Weltkriege, werden die Opfer betrauert und Veteranen geehrt. Da meinte ich mal zu Freunden, es sei komisch einen solchen Tag mitzuerleben, wenn man aus einer Kultur kommt, die solche Tage anders zelebriert. Fanden sie witztig. Australier nehmen zudem Schimpfwörter nicht so ernst wie andere Kulturen. So wird das Wort “cunt“ = Fotze, schon mal spielerisch unter Freunden benutzt, während es z.B. in Amerika höchste Empörung auslösen würde dieses Wort zu verwenden.
1. Die Menschen: Was Australien für mich so einzigartig macht: Das Volk. Wie bereits erwähnt sind die Menschen hier ein kunterbunter Haufen aus allen Ecken der Welt, vereint auf einem Boden und unter einer Flagge. Noch nie sind mir so viele fröhliche und nette Menschen untergekommen, wie in Australien. Was bei vielen Deutschen als untherapierbare Krankheit, direkt ein Todesurteil darstellt, fehlt dem Australier meistens: chronische Unzufriedenheit. Meine persönliche Begründung sind die reichlichen Sonnenstunden, die fleißig Vitamin D produzieren und so über Generationen hinweg ein zufriedenes Völkchen geschaffen haben. Deutschland hat definitiv fröhliche und hilfsbereite Menschen, nur Australien hat mehr, trotz geringerer Bevölkerungszahl.  Kurz vor meinem Abflug nach Australien habe ich folgendes Video gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=SoZ41i2dSIw .  Zusammenfassung des Videos: Radiomoderator 1 ruft beliebige Handynummer an und teilt dem glücklichen Empfänger mit, er gehe gleich in ein Jobinterview und habe die gewählte Nummer in seinem Lebenslauf bei den Referenzen angegeben, da er dort Mangel an Arbeitgebern hatte. Zwar sei es unwahrscheinlich, dass die Firma sich bei ihm melden würde, aber für den Fall dass doch, wäre es möglich, dass er dem anderen Ende mitteilt Tim Barnard ein alter Bekannter. Der Angerufene stimmt dem bereitwillig zu. Zehn Minuten später ruft Moderator 2 besagten Mann an, er käme gerade aus einem vielversprechenden Interview, weswegen sie beschlossen haben sofort seine Kontakte abzuklappern. Nachfolgend wird der Gute zu Tim Barnard befragt und er fängt an den selbigen in höchsten Tönen zu loben. Tim habe schon mitgeholfen diverse Spendengalas zu organisieren und hilft sonst auch gerne. Was du siehst, ist was du kriegst. Wenn er sagt er macht was, dann tut er es auch. An diesem Punkt fangen beide Moderatoren zu Lachen an und weihen den Angerufenen ein in einer Radioshow zu sein und teilen ihm mit, er sei der beste Typ der Welt. Man kann durchaus einwenden: Woher weiß ich, dass es echt ist und nicht gestellt? Jeder der etwas Zeit in Australien verbracht hat, sollte bestätigen können: Australier sind sehr hilfsbereite Menschen. Zugegeben den Typ den sie angerufen haben, war schon ein besonders netter Zeitgenosse. Trotzdem kann ich aus eigener Erfahrung heraus sagen, dass die Australier etwas besonderes sind und Grund genug ihr Land zu besuchen. :)
Meine persönliche Top-10-Liste! Ich hoffe damit konnte ich allen Lesern meine Begeisterung für Down-Under näher bringen! Wie es mit dem Blog weitergeht weiß ich noch nicht. Vielleicht kommt mal wieder eine Phase, in der ich größeres Mitteilungsbedürfnis habe und erneut lange Einträge schreibe, wer weiß. Vorerst bedanke ich mich jedoch bei meinen treuen Lesern und wünsche allen das Beste :)
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Aus den Augen, aus dem Sinn...
Nein, bin nicht von der Karte gefallen, mich gibt’s immer noch, auch wenn es in letzter Zeit nicht so rüberkommt. Hier eine kleine Erklärung warum momentan nicht viel zu vernehmen ist und was gerade so vor sich geht.
Auf der Farm hatte ich kaum Kontakt zur Außenwelt, lediglich Texten war möglich. Telefonieren ging nur von der Stadt aus und war ein wöchentliches Highlight, wenn ich den Müll wegbringen durfte. Der Mangel an Kontakt hat das Bedürfnis danach scheinbar entsprechend erhöht. Umgekehrt scheint es nun hier in Sydney zu sein. Von einem Dorf mit nicht einmal 1000 Einwohnern, in dem 90% der Gespräche über Farm, Reiten und Politik handelten, hinein in eine Großstadt mit mehreren Millionen Menschen, die das Stadtbild in allen Farben und Nationen der Welt erstrahlen lassen... Kulturschock ist sicherlich ein angemessener Begriff.
Nun stand mir täglich der Kontakt zu Menschen offen, während ich November bis Mitte Februar den Großteil der Zeit nur John und Sue um mich hatte. Recht schnell nach meiner Ankunft habe ich in einen Gameshop aufgesucht, um endlich wieder meiner Kartenspiel-Leidenschaft Magic nachkommen zu können. Zu lange konnte ich nur den Gruppenchat meiner Spielgruppe aus München verfolgen und mitlesen, wenn diese sich zu einer Zockerrunde verabredete. Ohne lange zu zögern habe ich mir einen Schwung Karten gekauft und mich zu einer neuen Gruppe Spielern gesellt. Seitdem spiele ich regelmäßig dort und schätze mich glücklich unter den Spielern auch eine handvoll guter Freunde gefunden zu haben, mit denen ich unter anderem meinen Geburtstag gefeiert habe.
Das Bedürfnis nach Kontakt war nun gestillt, weshalb ich meine Liebsten wohl etwas vernachlässigt habe. Lediglich eine Interpretation des Ganzen, und nicht eine Rechtfertigung für meine Treulosigkeit ;)
Die Tage vergingen wie im Flug und ich bemerkte, wie sich meine Blog-“Aufträge“ anhäuften. Aufholen ist mir bereits auf der Farm schwer gefallen, da das Schreiben eines Eintrags ca. eine Stunde beansprucht. Prokrastination (Aufschieben) ist so eine Sache, die ich viel zu häufig betreibe... So wurden aus zwei ausstehenden Einträgen fünf, aus fünf wurden zehn und zehn Stunden schreiben klingt nun wirklich nicht sehr unterhaltsam.
In Coolah war fast jeder Tag ein kleines Abenteuer für sich. Hier in der Stadt konnte ich ebenfalls viele neue Eindrücke sammeln, jedoch bei weitem nicht in dem Ausmaß des Farmlebens. Nach kurzer Eingewöhnungszeit stellte sich ein gewisser Alltagstrott ein, wie ich ihn aus der Heimat kannte. Geregelte Abläufe bzw. täglich verfügbare Aktivitäten wie das Magicspielen sind für mich etwas Gutes. Das Einzige was mich stört ist das Internet. Entertainment ist binnen Sekunden abrufbar und das Hirn kann auf Flugmodus schalten... Dessen bin ich mir bewusst und dennoch finde ich mich täglich in der selben Schleife wieder.
Bei meiner letzten Telefonrunde, in der ich auch dies dem anderen Ende der Leitung erzählte, stieß ich wiederholt auf Verwunderung und den Kommentar “Aber dafür brauchst du doch nicht nach Australien zu fliegen, das kannst du hier in Deutschland auch haben“. Und das ist völlig richtig, doch stimmte mich dies nachdenklich. Genau der gleiche Alltagstrott, den ich mein Studium nannte, lebe ich nun hier in Australien... Meine Schlussfolgerung daraus ist allerdings, dass ich auch außerhalb Deutschlands das gleiche Leben führen kann, wie eben dort. Dieser Satz ist sicherlich nicht für alle Leser erfreulich, für mich jedoch eine kleine Erleuchtung. Ich kann meinen Lebensstil jederzeit ändern mit der richtigen Motivation und das Wissen, mein Leben hier fortzusetzen ohne Abstriche der Lebensqualität zu machen zu müssen...
Bevor jetzt die Lesenden die Hände überm Kopf zusammen schlagen und sich denken “Da Bub kommt nie wieder!“ - Moment! Der Kerngedanke hinter der Erkenntnis ist nicht der, dass ich für immer hier bleibe, sonder der dass ich mein Leben überall führen kann, wo es mir gefällt. Sei es in Deutschland, Australien oder sonst wo auf der Welt. Und sehr gute Freundschaften kann ich in Großstädten problemlos finden, in dem ich lediglich ein paar Kartendecks mitnehme und damit in den nächsten Gameshop spaziere... Ein großer Aha-Moment für mich. Ob ich also in Australien oder good old Germany ende steht nach wie vor offen.
Es mag vielleicht logisch erscheinen, das gleiche Leben in verschiedenen Ecken des Globus führen zu können, jedoch war dies für mich eher unerwartet. Australien sollte ein Abenteuer für mich sein, wie es die ersten vier Monate auch waren. Es sollte anders sein, alles neu, eine Reise zur Selbsterkenntnis...und in gewisser Weise ist es das auch. Ich habe hier viel über mich gelernt und mich zeitweise intensiv damit beschäftigt meinen inneren Frieden zu finden. Klingt etwas hoch hinaus – ich weiß. (Und nein, ich kiffe nicht.) Ich mag vielleicht nach außen ein ungetrübtes Leben führen, allerdings ist dem nicht immer so. Ob Australien oder Deutschland. Mich selbst zu akzeptieren wie ich bin oder in eine Richtung zu verändern, die ich für meinen Lebensweg halte ist schwer und liegt nicht auf der Hand.
Eine meiner größten Ängste ist es, irgendwann aufzuwachen und festzustellen, dass mich die letzten Jahrzehnte in einen Gesellschaftseinheitsbrei gemahlen haben, ich überhaupt alles an meinem Leben verabscheue und nur noch funktioniere. Dieser Gedanke ist für mich mehr als furchterregend. Daher ist es mir so wichtig mich selbst zu finden. Die Umstände, die das Leben formen kann man oft nicht beeinflussen, jedoch die Ansichten darauf und wie man damit umgeht machen einen zu dem Menschen, der man ist.
Um den Eintrag etwas aufheiternd zu beenden, noch ein kleines Missgeschick, welches mir letzte Woche passiert ist. Einmal wöchentlich packe ich getragene Klamotten und Bettwäsche und stopfe diese in die Waschmaschine. Letztens habe ich sämtliche Dreckwäsche auf dem Bett angehäuft und dann das Bettlaken als Sack genutzt, um die Wäsche leichter zu transportieren. Anschließend habe ich mich wieder einer meiner Serien gewidmet. Nach der Episode, ca 45 Minuten wollte ich einen Blick auf mein Handy werfen und stellte in wachsender Panik fest, dass dies nicht auffindbar ist. Fluchend sprang ich auf und hastete zur Waschmaschine...Unter dem Berg frisch gewaschener Klamotten mein Handy... Erste-Hilfe-Maßnahmen wie ein Bad in trockenem Reis kamen offenbar zu spät und so habe ich nun ein neues Smartphone. Ist wohl passiert... Alle Bilder auf der SD-Karte haben zum Glück überlebt! Dummerweise habe ich meine täglichen Blog-Einträge, bzw. die Stichpunkte dazu auf einer Notizzettel-App gespeichert, welche nun futsch ist. Daher wird sich das Aufholen der Blogeinträge auf das beschränken was mir wieder einfällt, oder mit Fotobeweis hinterlegt ist. ^^ Das Betiteln auf den Tag genau hat sich dadurch zumindest erübrigt.
So, ein ewig langer Eintrag, der etwas persönlicher wurde als gedacht :) Allen Lesern einen schönen Tag!
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 159 – Barkeeper 101
(Allem voran eine kleine Entschuldigung an meine Leser, denen ich in den letzten Wochen kaum Lesestoff angerichtet habe)
Um hier einen Job hinter einer Bar zu bekommen, oder in anderen Örtlichkeiten an denen Alkohol ausgeschenkt wird, ist es erforderlich sich eine entsprechende Ausschanklizenz zu beschaffen. Diese wird hier RSA (=Responsible Service of Alcohol) genannt. Etwas witzlos ist es jedoch, dass alle Bundesländer Australiens die gleichen Regulierungen besitzen und demnach die gleiche Lizenz dort überall gültig ist...nur NSW macht sein eigenes Ding. Scheinbar gibt es hier härtere Regulierungen was den Ausschank von Alkohol anbelangt. Das Zertifikat dazu kostet 110$ und für den Rest Australiens 39$...
Immerhin gibt es dafür Online-Kurse, für die man sich das Material als PDF herunterlädt und ein Quiz im selbigen Format ausfüllt und zur Kontrolle hochlädt. Besteht man dies, bezahlt man und erhält das Zertifikat. Falsch beantwortete Fragen werden rot markiert und die neue Datei wird zurückgesendet. Also schwer das ganze zu versauen. Inhaltlich dreht sich das Ganze rund um Alterskontrolle, Verweigerung des Ausschanks an Betrunkene und Minderjährige sowie Gesetze und die Konsequenzen, sollte man diese brechen.
Letzteres ist das wohl einprägenste Merkmal des Kursmaterials... wird man als Barkeeper erwischt, wie man einer sichtlich alkoholisierten Person weiteren Alkohol verkauft, kann dies zu Geldstrafen bis zu 11.000$ führen... Diese Summe prägt sich seeeehr leicht ein...So viel Geld werde ich in meiner ganzen Arbeitszeit nicht ansparen können. Wirkt vielleicht etwas abschreckend, aber genug Menschen arbeiten in diesem Gewerbe, von daher kann dies nicht allzu häufig vorkommen, wenn man etwas Vorsicht walten lässt.
Für die Arbeit in Pubs ist zusätzlich ein RCG-Zertifikat (=Responsible Conduct of Gambling) erfolderich, da dort in der Regel Glücksspielautomaten stehen. Dazu habe ich leider keinen Onlinekurs gefunden. Zufällig bin ich an einem Geschäft vorbeigelaufen, in dem man RSA- und RCG-Kurse belegen kann. Ohne große Überlegungen zu machen habe ich mich für den fehlenden Kurs angemeldet, sowie einen weiteren Lehrgang, in dem Grundlagen des Ausschanks und Barkeeperdaseins erklärt werden.
Der RCG-Kurs war wie auch der Lehrer äußerst entspannt und die Lösungen für den anschließenden Fragebogen wurden uns praktisch in die Hand gegeben. Zusätzlich wies uns der witzige Typ darauf hin nicht zu schummeln, allerdings sei Teilen mit den Nachbarn etwas Tolles ;) Unter der Prämisse lief der restliche Lehrgang ab. Interessant fand ich den Fakt, wie Pubs ihre Automaten, hier Pokies genannt, bewerben. Zuvor ist mir schon des öfteren aufgefallen, dass häufig auf “VIP-Lounges“ hingewiesen wurde, nur um heute zu erfahren, dass dies die Glücksspielecken sind. Direkte Außenwerbung für die Automaten ist nämlich verboten. Letztlich weiß jeder was damit gemeint ist ^^
Auch das hinter mich gebracht, stand nur noch die Barkeeperschulung aus :) Der Lehrer hierzu war ganz eindeutig Barkeeper aus Leidenschaft. Zunächst hat er jeden Teilnehmer ein paar Bier einschenken lassen, damit alle ein Gefühl für das Bedienen eines Zapfhahnes bekommen. Einschenken von Wein und Mixen von Longdrinks stellte sich als Priorität der Kursteilnehmer heraus, weshalb er hier den Schwerpunkt setzte. Richtiges Handhaben eines Shakers, korrektes Mischen und Servieren, sowie ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Alkoholsorten und Mischgetränke zusammen geführt einen guten Cocktail ergeben, war ihm besonders wichtig.
Ein paar Tipps für erfolgreiches Bewerben in Bars gab er uns ebenfalls mit auf den Weg. In Bars sollte man sich immer vor Ort bewerben, außer es ist eine größere Organisation, bei der die Onlinebewerbung Pflicht ist. So kann man bereits den ersten guten Eindruck machen und ein paar Worte mit dem Manager wechseln. Die Bewerbung sollte man zudem ausschließlich dem selbigen übergeben, da es bei anderen Angestellten vorkommen kann, dass diese die Bewerbung zerreißen sobald man den Laden verlassen hat. Kommt es zu einem Probearbeiten, genannt “Trial“, gilt es möglichst korrekt und selbstsicher zu arbeiten. Jeder zusätzlich eingeschenkter Milliliter kostet dem Geschäft Geld und dies sollte man vermeiden.
Dem Arbeiten in einem Pub steht nun nichts mehr im Wege :) ich bin schon gespannt, wo es mich hinverschlägt und welche Erfahrungen ich hinter der Bar sammeln kann.  ;)
(Referenzdatum: 11.3.2017
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 155 – Kühlschrank des Grauens
Dem übervollen Kühlschrank ging es heute an den Kragen. Gestern hab ich einen Zettel auf die Küchentheke gelegt, dass heute Abend bitte jeder anwesend sein möge, oder zumindest jemandem Bescheid gibt, welche Lebensmittel ihm gehören. Eines der thailändischen Mädchen im, welche im anderen Schlafzimmer residieren teilte mir mit, was ihrem Zimmer zuzuordnen ist.
Am Abend selbst war lediglich mein indonesischer Mitbewohner da, um zu helfen und eines der Thaimädchen, das gerade am kochen war. Also blieb das ausräumen wohl an uns hängen. Das Mädl erwies sich allerdings als wenig hilfreich... sie ließ sich nicht vom Kochen abbringen.
Stück für Stück räumte ich alles aus dem Kühlschrank raus und inspizierte es auf Haltbarkeit und Anzahl der Beine, die schon gewachsen waren. Die schiere Menge an abgelaufenen Lebensmitteln, die ich heute entsorgt habe, stimmte mich wütend und traurig zugleich... zwei Drittel des gesamten Inhalts wurde entsorgt aufgrund von empfindlicher MHD-Überschreitung! Fluchend hob ich die Fundstücke aus den Fächern und stöhnte erneut auf, als der MDH-Rekord wieder gebrochen wurde...
Das älteste eindeutig datierbare Fundstück war ein Eierkarton abgelaufen am 28.11.2016...What. The. Fuck? Muss wirklich nicht sein...Gesamt waren es fünf Eierkartons, die ich entfernt habe. Einer komplett voll, die anderen kaum noch... haben dennoch einen hervorragenden Job darin geleistet, Platz einzunehmen...Die Lebensmittel in diesem kühlenden Behälter haben in den letzten Monaten mehr Kultur entwickelt als die US-amerikanische Bevölkerung in den letzten Jahrhunderten.
Der widerlichste Fund war ein Apfel...schon derartig verfault...das er auf den ersten Blick aussah wie ein rohes Stück Fleisch...identifizieren konnte ich ihn bloß am Stiel der aus der Masse hervorragte... Gut, vielleicht war es auch ein Telefonmast einer neuen Zivilisation, die sich in dem Kühlschrank entwickelt hatte und ich Unhold habe diesen entfernt. Attackiert wurde ich überraschender Weise nicht.
Zum Glück habe ich einen stabilen Magen...Ich hätte ein Vorher/Nachher-Bild machen sollen von dem Saustall... Unglaublich was hier vergessen wurde und unbehelligt ein Eigenleben entwickeln konnte. Erstaunlich wie viel Platz dieser Kühlschrank bieten kann, wenn man den Großteil davon entsorgt...
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 153 – Was verpasst
Mit der Parade hört die Nacht für Mardi Gras natürlich nicht auf. Für die Partygänger geht es dann erst richtig ab. Bock auf Party hatte ich ebenfalls, wusste allerdings nicht so recht, was ich mit mir anfangen sollte. Zur Parade bin ich alleine hin spaziert, in der Hoffnung unter den Zuschauern eine lustige Gruppe zu finden, bei der ich mich einklinken kann. Dies hat sich leider nicht ergeben, weshalb ich den Heimweg angetreten bin. Nach knappen sechs Stunden rumstehen sehnten sich meine Beine nach etwas Erholung. Angedacht war eine halbe Stunden hinlegen, um meine Beine zu revitalisieren...aufgewacht bin ich heute morgen... Schade drum... im Vorfeld hab ich überlegt, ob ich Stephen, einer meiner Magic-Spieler hier fragen soll, was er an Mardi Gras treibt, er als Schwuler hat sicherlich Pläne für ein solches Event. Davon habe ich allerdings abgelassen, da mir dies zu persönlich schien. Hätte ich nur mal nachgefragt... Heute im Nerdshop beim Magicspielen berichtet er mir wie krass gestern Nacht war. Das letzte an was er sich erinnern kann, war als er selbst oben ohne in einem Käfig getanzt hat ^^... genau meine Art von verrückt zum Partymachen... brauch wohl nicht zu erwähnen, wie sehr ich mich geärgert hab... Harrison, ein Amerikaner der für eine Weile hier arbeitet, kam mit deutlichen Resten von Glitter im Gesicht in den Laden zum Spielen... Er hätte eine interessante Nacht gehabt und das wäre alles was er dazu sagen würde...Mit einem selbstzufriedenen Lächeln im Gesicht, das Bände sprach. Und ich hab alles verschlafen...weil ich mich zu schüchtern an niemanden gewandt habe, um nachzufragen was andere Leute so machen und ich mitkommen kann... Diesen Punkt in meinem Leben will ich in den Griff bekommen. Sonst entgehen mir noch viele weitere solcher Momente und ich werde mich jedes mal dafür in den Arsch beißen... Dies war hier in Australien nun schon ein paar Mal der Fall. Irgendwann muss Schluss sein! Ich will nicht in fünfzig Jahren zu den Senioren gehören, die griesgrämig ihren Lebensabend verbringen, sonder zu denen die mit einem breiten Grinsen auf ihr Leben zurückblicken und denken “So und nicht anders!“
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 152 – Mardi Gras
Endlich raus aus dem Hostel :) die letzte Woche im Stockbett war nicht gerade angenehm. Für meine Größe sind sie schlichtweg nicht gemacht. Umso mehr freue ich mich auf das Einzelbett! Johns Neffe Sam hat sich heute ebenfalls sehr hilfsbereit gezeigt, indem er mich und mein Gepäck von A nach B gefahren hat. Chilliger Typ, der beruflich als Photograf viel unterwegs ist. Mitsamt Rucksäcken stand ich also vor dem Eingang und läutete. Eine säuselnde Frauenstimme war zu vernehmen, schien jedoch nicht sonderlich gut Englisch zu sprechen. Der Summer funktionierte immer noch nicht, oder die Person am anderen Ende drückte die entsprechende Taste nicht. Glücklicherweise kamen wenig später die drei Deutschen mit ihren sieben Sachen aus dem Aufzug raus und ließen mich rein. Ich verabschiedete mich und stellte mich in den Aufzug. Da erinnerte ich mich, dass man einen speziellen Schlüsselchip benötigt um den Aufzug nach oben zu bewegen, weshalb ich mich nochmals an die Deutschen wandte. Mit ihrer Hilfe gelang es dann doch über die Gegensprechanlage den Aufzug freizuschalten. Dies ermöglicht es auch den Pizzaboten bis zur Wohnungstür hochkommen zu lassen. Vorausgesetzt der Summer wird repariert. In der Wohnung angekommen wollte ich mein Zeug abladen, etwas durchatmen und anschließend zu Sydney alljährlicher Mardi Gras Parade gehen. Dies ist eine Schwulen, Lesben und Transgender Parade, die über mehrere Stunden abläuft. Ein besonderes Highlight, weshalb es auch deutlich schwerer ist für dieses Wochenende ein bezahlbares Zimmer zu finden. Selbst Hostels verdoppeln ihren Preis für zwei Tage, wegen der hohen Nachfrage. Die Oxfordstreet hier in Sydney ist schon seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt für die LGBT-Community, weshalb die Mardi Gras Parade dort abläuft. Surry Hills ist das dazugehörige Viertel, in dem sich auch mein Appartment befindet. Daher hatte ich es nicht weit und bin zu Fuß die Oxfordstreet entlang gegangen, um einen geeigneten Platz zum Betrachten des Spektakels zu finden. Zahlreiche Menschen haben sich bereits an beiden Seiten der Straße platziert und warteten gespannt. Das Absperren der Straße begann um 17 Uhr und um 19 Uhr ging die Show offiziell los. Zur Eröffnung fuhr ein großer Pulk Männer mit ihren Partnern auf röhrenden Harleys oder ähnlichem vorbei und genossen die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Ein witziger Anblick. Für gewöhnlich wirken viele Biker stoisch, männlich und nun wurde mir eine neue freizügigere Variante präsentiert ^^. Nachfolgen kamen die Damen mit ihren Partnerinnen, nicht minder bunt. Viele der Damen hinter den Lenkern wirkten als wären sie der männliche Part in der Beziehung ;) Am Ende der Straße schienen sie umzudrehen und zogen erneut an mir vorbei. Wenig später kamen die Ersten der Parade heran stolziert. Der Anfang einer langen Reihe von bunten, glitzernden und Freude strahlenden Gesichtern. Allesamt für ihre Rechte kämpfend, die gleichgeschlechtliche Ehe in Australien, Akzeptanz in der Bevölkerung und Elternschaft solcher Pärchen. Über 3,5 Stunden strömten Menschen der LGBT-Community stolz durch entlang der Oxfordstreet. Unterschiedlichste Parteien, Vereine, Institutionen und Unternehmen kratzten jeden ihrer schwulen und lesbischen Mitarbeiter zusammen und ließen sich von ihnen repräsentieren ^^ gratis Werbung Vertreten waren unter anderem auch: Polizei, Feuerwehr, Rettungsschwimmer, Ärzte&Krankenschwestern, Universitäten, Banken, Fluggesellschaften und soziale Einrichtungen. Auch ein guter Zeitpunkt um Wahlkampfgeheuchel anzubringen. Leute die demnächst für iwelche großen Ämter kandidieren zeigten sich der Community und deren Kampf für Gleichberechtigung verbunden in ihren Wahlversprechen. Sie selbst waren meistens nicht mit von der Partie. Das Rampenlicht war heute einzig und allein ihren LGBT-Mitarbeitern gewidmet. Keine großen Debatten ^^ Beeindruckt hat mich ein Doppeldeckerbus, in dem die erste Generation der Mardi Gras Parade chauffiert wurde. Sie haben mittlerweile vielleicht einige Falten und graue Haare, aber setzen sich noch immer für ihre Rechte ein... Ehrfurcht ergreifend. Diese Menschen haben meinen größten Respekt! Ohne sie gäbe es dieses wunderbare Event heute womöglich nicht...Super! Es war schön mitzuerleben wie alle diese Menschen heute sie selbst sein konnten, was sie normalerweise vielleicht nicht so zur Schau stellen, heute jedoch dafür bejubelt wurden. Die Energie und Stimmung die sie auf die Menge übertrugen war wunderschön :) So viel bunt, so viel Freude, so viel Selbstbewusstsein. Wer so ein Event ohne ein Lächeln auf dem Gesicht verlässt, dem ist wahrlich nicht zu helfen :) Just Fabulous!
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 151 - Alle guten Dinge sind drei!
Gerade, als ich schwer beschäftigt war die Angebote des Immobilienmarkts nach passenden Wohnungen zu durchforsten, bekam ich einen Anruf. Eine Rückmeldung einer meiner Anfragen. Ich wurde informiert, dass es freie Betten in einer Wohnung gibt, diese allerdings morgen bezogen werden müssen, ob dies für mich möglich wäre. Etwas überrumpelt erkundigte ich mich nach den Betten. Ein Einzelbett und ein Stockbett. Wenn ich das Einzelbett bekomme, schaue ich mir die Wohnung sehr gerne an, wann soll ich vorbeischauen? - Am besten so schnell wie möglich. Aufgeregt packte ich nach dem Anruf meine Sachen zusammen und hechtete zur S-Bahn. Ein Blick auf Google Maps zeigte mir allerdings, dass es keinen zeitlichen Unterschied machen würde, ob ich den Zug nehme, oder zu Fuß gehe. Geld sparen und sich bewegen schadet nicht ;) Energisch machte ich mich auf den Weg, um so schnell wie möglich durch diese Tür zu gehen, welche sich mir gerade geöffnet hat. Mit großer Verwunderung stellte ich fest, dass jede Fußgängerampel kurz nach meiner Ankunft grün wurde, oder es bereits war...als würde mein Weg geebnet werden. Ein gutes Zeichen :) An der Wohnung angekommen, rief ich die Vermieterin an. Sie teilte mir mit bei welcher Wohnung ich klingeln sollte. Gesagt, getan. Leider schien es ein Problem mit dem Summer an der Tür zu geben, weshalb sich die Stimme am anderen Ende der Gegensprechanlage bereiterklärte mich persönlich reinzulassen. Etwas später kam ein junger Typ aus dem Aufzug heraus, der mich hineinließ. Wie sich rausstellte seinerseits auch Deutsch, wie auch seine beiden Zimmermitbewohner, die allesamt auszogen. Der erste Eindruck hat mich etwas überrascht...Sobald man die Wohnung betritt, befindet sich ein Meter vor einem eine künstliche Trennwand, die das geräumige Wohnzimmer erneut unterteilt. Geht man um das extra "Zimmer" drum herum, kommt man links an der Küchentheke vorbei und weiter nach rechts zum Objekt der Begierde. Darin befanden sich die anderen beiden Deutschen, gerade dabei ein paar Sachen zu packen für die morgige Abreise. Von der Vermieterin war keine Spur zu sehen. Ich befragte sie zur Wohnung, wie es sich hier so wohnt. Es sei eine ruhige Wohnung, in der die Leute hauptsächlich wegen der günstigen Miete leben und weniger für geselliges Zusammensein. Gesamt sind neun Leute untergebracht. Drei Mädchen teilen sich ein Zimmer, drei Jungs das meinige, zwei Personen schlafen im abgetrennten Wohnzimmer und ein Engländer schläft auf einem Wintergartenähnlichen Balkon... Aktuell befand sich noch ein Koreaner auf einer Matratze im Wohnzimmer, was allerdings nur ein Übergangszustand war, er würde ebenfalls morgen das Zimmer beziehen. Ein Vorteil war immerhin, das besichtigte Zimmer hat ein eigenes Bad, sprich ich würde mir dieses nur mit zwei weiteren Personen teilen und die restlichen sechs teilen das große Bad. Annehmbar. Mit Nebenkosten zahlt man hier 155$ die Woche, wobei zusätzlich Zugang zu einem Pool, Fitnessstudio und einer Sauna besteht... Wow... Die drei Deutschen betitelten das Fitnessstudio allerdings nur in Anführungsstrichen, da es nur eine handvoll Geräte zählt. Besser als nichts. Ich sah mich etwas in der Wohnung. Die Küche könnte etwas Schrubben vertragen. Der Kühlschrank war brechend voll, wozu ich die drei Jungs befragte. Man stopft einfach rein, wo man Platz findet... Das kann ich so nicht hinnehmen, da würde ich anpacken müssen. Darin befinden sich bestimmt Lebensmittel bereits ausgezogener Mieter. Mir wurden noch die weiteren Räumlichkeiten wie Pool, "Fitnessstudio", Sauna und Dachterrasse gezeigt. Schon ok, für den Preis kann man kein 5-Sterne Hotel erwarten. Alles was zusätzlich zur Wohnung geboten wird, ist bei der zentralen Lage ein willkommener Bonus. Also Nägel mit Köpfen machen! Ich rief die Vermieterin abermals an, um ihr mitzuteilen, dass ich einziehe, sollte ich das Einzelbett bekommen. Dies sicherte sie mir zu. Nice :) Fär morgen hatte ich eine Woche in einem anderen Hostel gebucht, woran ich mich sofort dranmachte, dies zu stornieren. Selbst wenn mir die erste Nacht, wegen spätem Stornieren berechnet wird, kommt mich die Woche günstiger, als das Hostel selbst. 155$ für eine Woche sind in Sydney eine echte Seltenheit. Ich bin gespannt wie es sich in der Wohnung lebt. Von den anderen Mitbewohnern habe ich heute noch nichts gesehen, also stellt sich noch raus, ob diese erträgtlich sind ;) Zum Glück nicht meine erste WG-Erfahrung. Durchs Roncalli bin ich auch etwas abgehärtet worden... Da mal Stockwerkssprecher zu machen für die Saubande, die sich den Vierten Stock schimpft, war eine Herausforderung ^^
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 150 – Kein Grund zu feiern
150 Tage bin ich schon in Australien...krass, oder? Dadurch, dass ich mit Blogeinträgen leicht im Verzug bin, ist mir das erst zwei Tage danach aufgefallen... Die Zeit vergeht wahnsinnig schnell ^^ natürlich ein gutes Zeichen dafür, dass es mir hier gefällt :) Der heutige Tag selbst war allerdings weniger Grund zu feiern...weitere erfolglose Wohnungssuche... Die Wohnung, welche ich gestern so geschickt verfehlt habe, wurde heute von jemand anderem genommen...womit die Besichtigung für morgen hinfällig ist...tatsächlich befindet sich das Gebäude in 5 min Reichweite zur S-Bahnstation...und nicht 60... gezahlt hätte ich 220$ pro Woche. Minimal günstiger als das Hostel und preiswert für Sydney. Eine weitere Hausbeschauung, zu der ich heute ging, führte mich zu einem Gebäude, welches sich direkt neben einer fünfspurigen Hauptstraße befindet... selbst wenn die Fenster recht gut isoliert sind... richtig lüften geht hier nicht...und vorbeirauschende Einsatzfahrzeuge schaffen es sicherlich den Schallschutz zu überwinden. Hinzu kommt eine recht kleine Küche und eine einzelne Dusche auf gesamt zehn Bewohner des Hauses... darauf kann ich verzichten...auch wenn die Inneneinrichtung ganz nett war und der Ausziehende viele Sachen zurücklässt...mit Nebenkosten 240$...zu teuer... Große Hoffnungen hatte ich für eine Besichtigung um 19 Uhr, nahe dem Hydepark. Für 165$ teilen sich drei Leute zwei Zimmer in einem Hochhaus, das zudem einen Pool, ein Fitnessstudio und eine Sauna anbietet...bei der zentralen Lage schien es zu gut um wahr zu sein... Auch hier wurde ich enttäuscht... kurz nach der Beschauung des Hauses an der Hauptstraße erhielt ich eine Mitteilung, dass das Zimmer soeben vergeben wurde... schade...wohl doch zu schön um wahr zu sein ;) Die Suche geht also weiter. Anfragen verschicke ich am laufenden Band, folglich wird sich schon was finden lassen :) Zwei gute Wohnungen sind mir vor der Nase weggeschnappt worden...schade...aber ich wurde von meiner liebsten Mama daran erinnert: “Alle guten Dinge sind drei!“ :)
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 149 – Wohnungssuche
Seit gestern befinde ich mich aktiv auf Wohnungssuche in Sydney, um langfristig Geld zu sparen. WGs bieten sich dafür an, also hab ich speziell danach gesucht. Mit einem Budget von maximal 200$ pro Woche wollte ich ein Einzel- bzw Zweibettzimmer finden, wobei ein Einzelzimmer für den Preis sehr schwer zu finden ist. Hauptkriterien waren eine zentrale Lage, keine Stockbett und günstig. Das Hostel fällt pro Woche zwar nur mit 230$ ins Gewicht, allerdings ist in einer WG alles überschaubarer, leichter erreichbar und beständiger. Wenn ich länger hier bleiben will, zum arbeiten, hätte ich gerne eine konstantes Umfeld. Gestern habe ich die erste Wohnung angeschaut, in Pyrmont. Auf dem Weg dorthin fiel mir auf, dass sich keine gute öffentliche Verkehrsanbindung in der Nähe befindet und auch sonst nicht viel drum rum ist. Zur nächsten S-Bahnstation geht man 15 Minuten zu Fuß, was zugegeben nicht lang ist, aber in einer Großstadt muss das auch anders gehen. Bei der Besichtigung mit dem Vermieter, stellte ich recht schnell fest, dass die Wohnung nichts für mich ist. Reine Männerwohnung, acht gesamt. Vier davon saßen auf der Couch, mit einer Shisha auf dem Tisch, zwei weitere langen auf zwei anderen Sofas, schlafend. Am helllichten Nachmittag, während andere daneben saßen. Auf dem Balkon merkte der Vermieter an, dass es ihm egal sei was wir rauchen, solange wir es auf dem Balkon machen. Verstehe...daher die schlafenden Typen auf der Couch ^^ Da geb ich die Bude lieber für jemand anders frei, der sie dringender braucht. Eilt noch nix. Heute wollte ich eine weitere Bude besichtigen, diesmal an der Bondi Junction, angeblich nur wenige Minuten zur Haltestelle. Äußerst praktisch. Die mir getextete Adresse, habe ich einfach kopiert und in Google Maps eingefügt. Sah nicht so aus, als wäre es in Reichweite der Haltestelle. Laut Maps benötigt man eine ganze Stunde zu Fuß...hm...anschauen kann dennoch nicht schaden. Die Adresse war in etwa so geschrieben: 12/130 Great Ocean Rd. Also habe ich mich von Google Maps zu dieser Adresse bringen lassen. Als ich vor Ort war, hatte ich Schwierigkeiten die Hausnummer ausfindig zu machen. Sie schien zwischen den Häusern nicht zu existieren. Nach 11 kam die 13...keine 12...Mir wurde auch eine Telefonnummer gegeben, die ich anrufen sollte, falls ich den Weg nicht finden sollte. Am anderen Ende der Leitung wurde mir gesagt, ich solle zur Tankstelle kommen...Wie? Welche Tankstelle? Ich seh keine Tankstelle... Da begann es mir zu dämmern... Google Maps und ich haben beide die Adresse falsch gelesen...was mich zur 12. Hausnummer geführt hat...tatsächlich heißt die Schreibweise, dass es die 12. Wohneinheit der 130. Hausnummer ist...Der nächste Bus zurück kam auch erst in 15 Minuten, wodurch ich beim besten Willen nicht mehr pünktlich ankommen würde. Was hab ich mich geärgert...Immerhin wurde mir versichert, für Freitag einen neuen Besichtigungstermin ausmachen zu können... besser als nichts...dennoch ärgerlich...
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 145 – Öffentliche Verbindung
Der Kontrollbesuch der Maklerin hat sich leider auf 13 Uhr verlegt, weshalb ich mich nicht vergewissern konnte, ob die Dame tatsächlich einem Troll ähnelt, da ich zu dem Zeitpunkt wieder ins Hostel einchecken kann. Bevor ich mich auf den Rückweg machte, wurde mir von Johanns Frau Chelsea noch Müsli mit Obst angebote. Sie hat mich auch etwas ausgefragt, was ich bisher so erlebt habe in Australien und was meine weiteren Pläne sind. Einen Kellnerjob im “Munich Brauhaus“ könnte ich ohne weiteres ergattern, vermutete sie. Interessante Idee...das werd ich mir mal anschaun. Was mich seit meiner Ankunft in Sydney öfters verwundert hat, sind die Preise für den öffentlichen Verkehr. Einzig der Flughafentransfer ist teuer hier in Sydney, sonst kann man sich wirklich nicht beklagen. Man kann einzelne Tickets erwerben, jedoch ist der Kauf einer Opal-Karte wesentlich sinnvoller. Dies ist eine Chipkarte, die man mit Geld aufladen kann. Um zum Bahnsteig zu gelangen, zieht man diese über einen Scanner, wodurch sich eine Schranke öffnet. Die aktuelle Bilanz wird ebenso angezeigt. Hat man sein Ziel erreicht, verlässt man das Bahnhofsgrundstück wieder durch diese Schranken und ein entsprechender Betrag wird abgebucht. Schwarzfahren wird dadurch erheblich erschwert. Warum hängt Deutschland da hinter her? Aufgefallen ist mir gestern, als ich ca 10 Stationen inklusive Umsteigen zum Event gefahren bin, dass ich den selben Betrag bezahlt habe, der sonst für 2-3 Stationen berechnet wurde. Heute Morgen hab ich dazu mal gegoogelt und mich schlau gemacht. Abgerechnet wird pro Stunde, in der man den öffentlichen Verkehr beliebig nutzen kann. Ein interessantes System, das kurze Strecken weniger sinnvoll macht, aber längere Fahrten dafür sehr günstig. Nun ergaben die Kosten meines Bondi-Besuchs endlich Sinn. Der Zug zur Bondi Junction war 2,36$ und der Bus zum Strand lediglich 0,10$. Zurück kostete der Bus allerdings 2,36$ und der Zug nur 0,10$. Ich hab schon etwas wie einen stündlichen Tarif vermutet, war mir allerdings nicht sicher. Bei einer Hin-und Rückfahrt innerhalb einer Stunde ist die Rückfahrt kostenlos. Das System gefällt mir richtig gut. Zu den Stoßzeiten morgens und abends wird 1$ mehr berechnet, dafür allerdings spät abends und am Wochenende nur die Hälfte, also 1,18$...das sind 0,83€ für eine Einzelfahrt über mehrere Stationen...Da beschwert sich sicherlich keiner mehr ;) Langfristig ist diese Lösung einfach unkompliziert und spart enorm Kosten und Papier. Hoffentlich setzt sich soetwas in der Art in Deutschland auch noch um!
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 144 – Erste Party
Meine erste Woche in Sydney habe ich genutzt in dem ich wohlverdiente Faulheit ausgeübt habe. Da ich nicht genau wusste was Sydney für mich bereit halten würde, habe ich von Coolah aus nur eine Woche im Hostel gebucht. Diesen Mittwoch wollte ich um eine weitere Woche verlängern, womit ich etwas spät dran war. Freitag ist leider ausgebucht, am Samstag könne ich allerdings wieder kommen...Hm...ok, kein Problem. Ich find schon was ;) Glücklicherweise habe ich drei Kontakte in Sydney die ich notfalls anschreiben kann. Kilis ehemaliger Arbeitskollege Johann, Johns Neffe Sam und Pam. Erstere beide habe ich am Mittwoch geschrieben, ob ich für die Nacht von Freitag auf Samstag einen Schlafplatz haben kann. Beide erwiesen sich als hilfsbereit, wobei Johann zuerst antwortete und mir zudem anbot mit auf eine Party zu kommen, auf der er als Lichttechniker arbeiten wird. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen :) Super! Also machte ich mich am heutigen Abend auf den Weg, sobald ich Rückmeldung von Johann bekam, wann ich wo sein sollte. Auf dem Weg vom Bahnhof zur Location kam ein Geländewagen aus einer Seitengasse geschossen mit einer Geschwindigkeit die selbst für die Hauptstraße zu hoch wäre. Instinkten sei Dank, blieb ich rechtzeitig stehen und wartete ab, ob auch der Wagen abbremst, bevor ich überquere. Das Fahrzeug kam abrupt zum stehen, allerdings befand sich die Spitze dort, wo ich gegangen wäre...Mit einem Lachen und Kopfschütteln hob ich höflich die Hand als Dank und setzte meinen Weg fort. Überrascht zahlte ich 35$ Eintritt und betrat die Kneipe mit Bühne im Nebenraum. Da ich keine Referenz für Eintrittsbeiträge bzw. Veranstaltungsgebühren hier kenne, hab ich das so hingenommen. Die aufgelisteten Namen der Interpreten sagten mir rein gar nichts. Fanartikel des Hauptacts wurden am Rande verkauft. Mr. Bill...nie gehört. Mal schaun wie es wird. In der heutigen Zeit gibt es mehr und mehr neue Musikrichtungen bzw Untergruppen von alten. Da verliert man schnell den Überblick. Ich betitel die Musik des heutigen Abend mal als Dubstep. Mir persönlich eine suspektes Genre, da es sich für mich anhört, als würden zwei Roboter extrem hart miteinander vögeln. Gibt mir selbst das Gefühl alt zu sein. Ältere Leute neigen ja oft dazu wenig mit der Musik der neuen Generation anfangen zu können. ;) Wiederum dachte ich mir, dass dies eine interessante Gelegenheit ist – wo ich schon mal hier bin – das Ganze aus nächster Nähe zu erleben. Johann fand ich am Lichtmischpult und wurde von ihm freundlich begrüßt. Er ist den Abend über beschäftigt, von daher liegt es an mir mich zu amüsieren. Zunächst beobachtete ich ihn etwas bei seiner Arbeit als Lichttechniker. Über den Teil einer Liveveranstaltung hab ich mir nie groß Gedanken gemacht, für mich war die Lichtshow etwas vorprogrammiertes. Nun aber wurde ich eines besseren belehrt. Mit gutem Taktgefühl drückte Johann diverse Tasten, die jeweils ein bestimmtes Lichtsignal auslösten. Schon interessant etwas zu “entdecken“, was man zuvor nicht beachtet hat und was für Auswirkungen es hat. Verglichen mit späteren Autoprogrammen für Pausen, machte die manuelle Beleuchtung definitiv die bessere Figur. Mit alkoholischem Getränk in der Hand stellte ich mich an den Rand der Tanzfläche und lies das Geschehen auf mich wirken. Mein persönlicher Tanzstil zu Electro/House schon deutlich verschieden zu dem was vor 20 Jahren in Diskotheken getanzt wurde. Bei Dubstep schaut die Sache nochmal anderes aus...bizarrer...Dubstep hat wenig gleichrythmische Parts, was rythmisches Bewegen aka. Tanzen schwer macht. Stattdessen sprangen die begeisterten Zuschauer heute auf und ab, wedelten wild mit den Armen und wippten mit ihrem Körper mit, so gut es die Musik zulies. Ich seh das zwar nicht mehr als Tanzen, solange die Leute jedoch Spaß dabei haben und auf einander Rücksicht nehmen, sollen sie es in vollen Zügen genießen und sich der Musik auch weiterhin hingeben. Ein neuer Eindruck für mich :) Es ist schön Menschen in die Musik vertieft “tanzen“ zu sehen. Per Taxi sind Johann, ein Freund von ihm und ich kurz nach 2 Uhr zu ihm nach Hause gefahren. Bei einem Bier unterhielten wir uns noch etwas über dies und jenes, bevor ich die Ausziehcouch bezog. Morgen kommt die Immobilienmaklerin vorbei zur alljährlichen Inspektion, weshalb um 10 Uhr alles top aussehen muss.. Laut Mitbewohnerin von Johann ähnelt diese dem Erscheinungsbild eines Trolls. Bin mal gespannt, inwiefern das zutrifft ^^
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 141 – Besuch bei Pam
Mit meinem schwedischen Zimmerkollegen Johan bin ich heute zum ersten Mal an den berühmten Bondi Beach gefahren. Ein toller Strand, der gute Wellen für Surfer liefert. Die restlichen Strandbesucher werden angeordnet das Wasser in einem abgesteckten Bereich zu genießen, um Kollisionen mit Surfern zu vermeiden. Wir warfen uns für paar Minuten in die Fluten und kämpften gegen die Wellen an. Danach stellte ich wenig überrascht fest, dass ich dabei null an meinen Fitnesstracker gedacht hatte. Zum Glück habe ich mich für ein wasserdichtes Modell entschieden ;)
Kurz vor meiner Abreise von der Farm bin ich beim Packen auf einen interessanten Zettel gestoßen. Diesen hab ich von der alten Dame, Pam, bekommen, mit der ich mich im Zug ausführlich unterhalten hatte. Darauf standen ihre Kontaktdaten und Übernachtungsraten. Sie erwähnte, schon öfters Backpacker bewirtet zu haben. $40 für B&B, $250 Vollpension oder $180 bei Selbstversorgung. Ein klasse Angebot, dem ich nachgehen wollte. Die Adresse befindet sich in der Nähe von Bondi, also nahm ich mir vor sie mal zu besuchen, wenn ich zum Strand komme. Und sei es nur für ein nettes Gespräch wie im Zug :)
20 Fußminuten später klingelte ich. Pam fragte ob es Juta sei, worauf ich mich als den Backpacker aus dem Zug zu erkennen gab. Sie erinnerte sich und bat mich erfreut über den unerwarteten Besuch hinein. Juta ist ein angehender Englischlehrer aus Japan, der einen Monat in einem englischsprachigen Land absolvieren muss. Daher ist das Zimmer im Moment leider vergeben. Bei der Beschreibung an den Zettel dachte ich eher an eine kleine Pension, die sie leitet. Dass sie ihre persönliche Wohnung mit Fremden teilt überraschte mich etwas, wiederum fühlte ich mich geehrt dieses Angebot bekommen zu haben.
Bei einer Tasse Tee erkundigte sich Pam wie es mir auf der Farm ergangen ist und ob ich bei guten Arbeitgebern gelandet wäre. Ich versicherte ihr, dass es nicht besser hätte kommen können und ich mich sehr glücklich schätze, die letzten 3,5 Monate meines Lebens auf der Farm mit John und Sue verbracht zu haben. So viele Erfahrungen und nützliche Skills die ich mir aneignen konnte. Das beruhigte sie sehr, man kann heutzutage nicht immer wissen, an was für Leute man gerät.
Über die Farm kamen wir auch auf Buschfeuer zu sprechen. Der Alptraum, den ihre Familie wie so viele Australier auch schon miterlebt hat. Sie hatten ebenso das enorme Glück vom Feuer verschont geblieben zu sein, während umliegende Häuser den Flammen zum Opfer fielen. Wir diskutierten über Deutschlands Flüchtlingsproblem und wo die wirklichen Probleme lägen. Eine willkommene Abwechslung mit jemanden zu diskutieren, der nicht John ist ;)
Schließlich fragte sie mich, ob ich hungrig sei. Sie hätte noch Chili Con Carne von gestern über, welches sie für Juta gekocht hat und zu viel sei. Mit knurrendem Magen nahm ich das Angebot dankend an. Köstlich. So gute hausgemachte Kost werde ich demnächst vermutlich weniger genießen ^^ Bevor ich mich auf den Rückweg machte zeigte ich ihr viele der Bilder, die ich auf der Farm geknipst habe. Bewundernd begutachtete sie die festgehaltenen Momente.
Pam machte sich daran, das Abendessen für Juta zuzubereiten und ich verabschiedete mich von ihr. Das Ziel für den heutigen Abend war Peter Pan's, eine Reiseagentur, die jeden Dienstag einen Promotionabend von 20:30-22.00 Uhr mit gratis Goon&Pizza veranstalten. Welcher Backpacker kann da schon nein sagen ;) Aufgrund der zeitlichen Limitierung wollte ich pünktlich erscheinen, um das Angebot ausreizen zu können. Praktischerweise befindet sich Peter Pan's direkt neben meinem Hostel :) 
Die Pizza kam erst zum Schluss und war schnell vergriffen, aber dank Pam war mein Magen nicht nüchtern, bevor ich Goon dazugoss. Anstatt Bierpong wurde Goonpong gespielt, für das ich mich als erster freiwillig meldete. Zusammen mit Benedicte, einer kleinen Französin, gewann ich drei Spiele hintereinander, bevor ich andere das Spielfeld überließ. Anschließend gab es noch ein Freigetränk in einer nahegelegenen Bar, was ich mir ebenfalls genehmigte. In meinem Buch ein gelungener Abend und da die Bar sonst nicht mein Fall war, beendete ich ihn an dem Punkt :)
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 140 - Guter Schlaf
Schon länger interessiere ich mich für das Thema Schlaf und wie man diesen optimieren kann. Schlafzyklen sind im Durchschnitt 90 Minuten lang. Wird man am Ende eines Zyklus geweckt, kann man deutlich frischer in den Tag starten, da man sich nicht in einer Tiefschlafphase befindet. Daher habe ich meinen Wecker bislang immer auf 7 Stunden 45 Minuten oder 6 Stunden 15 Minuten gestellt. 15 Minuten als pauschale Einschlafzeit einberechnet. Nicht jedermanns Sache, aber es funktioniert ziemlich gut :)
Mittlerweile gibt es für diesen Zweck Geräte und Apps die den Schlaf messen und das Wecken am Ende eines Schlafzyklus übernehmen. Als App auf dem Handy, wird dieses unterm oder nebem Kopfkissen platziert, werden die Bewegungen gemessen. Im Tiefschlaf bewegt man sich weniger. Verfügbare Apps machen zwar einen guten Job, verbrauchen allerdings viel Strom, weswegen das Handy die ganze Nacht geladen werden muss. Nicht gut für den Akku.
Erhältliche Geräte waren mir bislang zu teuer, aber nun habe ich mir einen Sleeptracker geleistet. Nach ausführlicher Recherche bin ich bei dem Misfit Ray gelandet. Das ist ein kleiner silberner Zylinder, der als Armband getragen werden kann, ohne aufzufallen. Hauptgrund des Kaufs war die Funktion des stillen Alarms, über welchen viele der tragbaren Fitnesstracker verfügen. Mit sanfter Vibration versprechen diese Geräte zum richtigen Zeitpunkt zu wecken. Aus Rücksicht auf andere Zimmergenossen im Hostel wollte ich diese Funktion nutzen.
Per Bluetooth kann man am Handy die Daten ablesen, die der Tracker gespeichert hat. Tagsüber zählt das kleine Gerät Schritte und kann bei akuter Faulheit zur Bewegung erinnern. Es ist ein schlichtes und preiswertes Gerät, das nur Bewegung misst und mehr nicht. Teurere Fitnesstracker messen auch andere Vitalwerte wie Puls, sehen dafür häufiger aus wie Uhren, was ich nicht wollte.
Hinzu kommt, dass andere Modelle einmal die Woche geladen werden müssen und der Misfit Ray mit drei Knopfzellen mehrere Monate auskommt. Das ermöglicht zudem ein wasserdichtes Design. Folglich muss man das Messgerät nie abnehmen bzw. kann es nicht vergessen. Ich kenn mich doch. Beim ersten Strandbesuch oder Duschen wären 200$ für teurere Modelle futsch ;)
Eine weitere unheimlich nützliche Funktion ist das “Programmieren“ des Trackers. Dreifaches Tippen auf das Gehäuse kann mit einer Anweisung belegt werden. In meinem Fall hab ich “Nächstes Lied“ eingestellt. Sehr praktisch :) und cool. Einfach dreimal tippen und das nächste Lied folgt. Das Abspielen kann dadurch auch gestartet werden.
Wie sich das Gerät letztlich schlägt wird sich zeigen. Bin schon sehr auf die Ergebnisse gespannt. Unter anderem kann ich vielleicht herausfinden, wie meine Schlafzyklen exakt aussehen und bei wiederholendem Muster die Weckzeit optimieren. ;)
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 138 – Verdruffte Briten
Durch den minimalen Alkoholkonsum der letzten Monate hatte ich schon ganz vergessen was ein Kater ist. Heute wurde ich daran erinnert, wenn auch nur ein bisschen. Trotzdem Katertag einlegen ;) Dann sollte es bis heute Abend wieder gehen ^^ Nach der langen selbstauferlegten Durststrecke ist es eine nette Abwechslung, das Studentenleben wieder aufleben zu lassen.
Auch angenehm ist es von null Internet, zu einmal die Woche für zwei Stunden, zurück zu kehren zu 24/7 Internetzugang :) Also hab ich mich heute erst mal entspannt und zurückgelehnt. Eine kleine Auszeit nach der ganzen Aufregung der letzten Woche hab ich mir verdient!
Abends stellte ich fest, dass mein sündhaft teurer 4L Goon für 10$ aus dem Kühlschrank verschwunden war. Hoffentlich muss ich mich mit so etwas hier im Hostel nicht noch öfter rumschlagen. Wenn nur einmal was weggetrunken wird kann ich darüber hinwegsehen. Neuen Goon gekauft und mich dazugesetzt.
Schlimm fand ich allerdings die Briten, von denen ein paar offensichtlich Drogen genommen hatten. Getippt wurde auf MDMA (Ecstasy). Besonders herausgestochen ist ein Typ namens Steve. Er tanzte die ganze Zeit gemächlich, aber unermüdlich vor sich hin mit einem bösartigem Blick. Ein Blick der sich ergibt, wenn man nach vorne starrt und das Kinn einzieht. Dieses Starren aus den Augenhöhlen lies vermuten, ihm besser nicht auf die Füße zu treten.
Eines der Mädchen, wunderhübsch und sypmathisch (bis jetzt), stand ebenso unter Drogeneinfluss. Sie tanzte nicht, sondern saß am Tisch und genoss die Musik von dort aus. Ihre Augen erweckten den Eindruck, als würden sie jeden Moment krachend zufallen, doch sie kämpfte mit aller Kraft dagegen um sie offen zu halten. Als Resultat flatterten ihre Augenlider leicht auf halber Höhe. Auf die Frage, ob sie gleich ins Bett geht, schüttelte sie den Kopf und meinte noch Party machen zu müssen...sicher
Gestern hat einer der Briten schon für flaue Mägen gesorgt, indem er seine Verletzung am Schienbein unabsichtlich entblößte. Unter dem abgelösten Pflaster ragte eine eitrige Wunde hervor, etwa so groß wie Daumen und Zeigefinger aneinander gehalten. Da haben sich die Mädls gefreut ^^. Heute hat dieser Gentleman es geschafft sich eine Schnittwunde am anderen Bein zuzuziehen. Vermutlich durch eine der diversen Scherben...Davon bekam er allerdings nichts mit und stapfte barfuß die Treppe rauf, eine kleine Blutspur hinterlassend...
Das arme Mädchen, welches Nachtschicht an der Rezeption hatte tat mir ehrlich leid hinter solchen Pfosten aufräumen zu müssen...Im Gespräch mit anderen Deutschen wurde mir bestätigt, dass die Briten tendenziell eher laute Backpacker sind, die gerne mal einen drauf machen...Kulturschock... (Zeitreferenz: Samstag 18.2.2017)
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 137 – Ab in die City
Es ist so weit! Heute verlasse ich die Farm und starte mein nächstes Abenteuer in Sydney! Ich bin schon sehr gespannt, was die Großstadt für mich bereit hält :) Doch zuerst muss ich die Hütte putzen und mein Zeug packen, was ich gestern erledigen wollte und umdisponiert wurde.
Das hat leider mehr Zeit in Anspruch genommen als mir lieb war, wodurch es fast knapp mit der Abreise wurde. Ziemlich zeitnah konnte ich alles in seinen Platz und Hochglanz bringen. Es wäre unheimlich schade gewesen, wenn vor lauter Stress keine Zeit für einen anständigen Abschied gewesen wäre.
So konnte ich noch das erhoffte Bild mit John und Sue ergattern, sowie ein unerwartetes mit Söhnen und Schwiegervater, bevor wir ins Auto hüpften und losfuhren. Der Abschied war kurz, herzlich und schmerzlos :) Genau richtig. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ;) So viel hab ich hier gelernt und erfahren...und das in nur einer Woche ^^
Ich lernte einen Traktor zu steuern, eine Motor- und Stichsäge, sowie eine Flex zu bedienen, den Umgang mit Tieren, das Reiten auf einem Pferd, das Fahren mit Automatikgetriebe und Anhängern, ein kaputtes Rohr zu reparieren und diverse weitere nützliche Skills fürs Leben :) Und dafür bin ich sehr dankbar. Ich schätze mich glücklich auf diese Farm gekommen zu sein. Selbst weniger positive Erfahrungen betrachte ich als wertvoll, da auch sie zu dazu führen dieses Erlebnis für immer in Erinnerung zu behalten :)
Auf der Fahrt nach Coolah gab es eine letzte, kurze politische Diskussion, bevor John dazu ansetzte mir ein paar seiner Lebensweisheiten mitzugeben. Kurz vor Coolah sprach ich das Feuer der vergangenen Tage an. Darauf erzählte mir John von dem Abend als er auf der Farm zurück geblieben ist, um das Feuer zu bekämpfen. In dieser Stunde der Not habe er sich hingekniet und ein Gebet gen Himmel geschickt, auf dass Gott die Farm verschonen möge. Und genau das trat ein. Für John ein Wunder. Gott passe auf seine Eigenen gut auf.
Das habe ich nickend zur Kenntnis genommen, denn wie die Farm dies unbeschadet überstanden hat ist mir ein Rätsel. Ringsrum sind einige Häuser und zahllose Tiere den Flammen zum Opfer gefallen, doch Johns Hof entkam dem Feuer als hätte Moses das Flammenmeer geteilt und um die Farm herum geleitet. Ein Wunder ist das definitiv, ob es als ein göttliches betrachtet wird, bleibt jedem selbst überlassen ;)
Witzigerweise brachte mich der gleiche Busfahrer an mein Ziel, der mich schon Anfang November in Coolah abgesetzt hatte :) Abgesehen davon war die Reise nach Sydney ereignislos. In Sydney angekommen warf ich einen Blick auf die Karte, wie ich nun zu meinem Hostel kommen würde. 28 Minuten zu Fuß...das geht. Der öffentliche Verkehr war mir zu teuer, denn die Fahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof hatte mich damals 17,50$ gekostet. Das lediglich der Transfer von und zum Flughafen so teuer ist, wusste ich nicht.
Nach etwas herumirren, nach dem Weg fragen und abmühen mit dem Gepäck, kam ich schließlich im Hostel an. Ich bezahlte mein Zimmer, verstaute meine sieben Sachen und kam zurück an die Rezeption, um zu fragen, ob andere Hostelbewohner heute zufällig Party machen würden. Die Rezeptionistin kam mit einer irischen Latina zurück, die mir mitteilte, sie würden unten was trinken, bevor es später ab auf die Piste geht. Nice!
Hoffentlich gibt das keinen zu großen Kulturschock ^^ Als erstes kurz einen Bissen Unterlage beim McDonalds geholt und anschließend beim Getränkemarkt des Vertrauens Goon gekauft ;) Damit hab ich mich unter die Partyleute gemischt. Die Gesellschaft hat sich später etwas verlaufen, wobei ich bei denen war, die eine Bar dem teuren Club vorzogen. Auch recht ^^
Für meinen ersten Abend in Sydney ein guter Start, aber sicherlich nichts was ich jeden Tag machen werde. Erstmal Wochenende ^^
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 136 – Feuer mit Feuer bekämpfen
Die Situation und das Wetter scheinen nun entspannt genug zu sein, um seit gestern mit “Backburning“ anzufangen. Sprich Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Kontrolliert Grasland verbrennen, um dem Hauptfeuer den Weg abzuschneiden. Zu diesem Zweck kam ein Gemisch von 8 Liter Diesel und 2 Liter Benzin zum Einsatz. Es ist gut zu wissen, dass die Lage für sowas stabil genug ist ^^ Für mich ist heute der vorletzte Tag auf der Farm. Die Malerarbeiten konnte ich zum Glück fertigstellen. Hätte mich geärgert, wäre dies aufgrund mangelnder Zeit nicht möglich gewesen. Anschließend sollte ich mich mit dem Putzen meiner kleinen Hütte beschäftigen. Rob wurde damit beauftragt diverse Elektronik-artikel wie Funkgeräte aus Scone zu holen, wobei ich ihn begleiten sollte. Auch recht, putz ich morgen früh das Haus. Nach erledigter Abholung und Montage der Funkgeräte saßen wir gemütlich auf ein paar Bierchen draußen zusammen. Genau wie ich mir meinen letzten Abend auf der Farm vorgestellt hatte. Ich will nicht egoistisch klingen, aber es wäre sehr schade gewesen, hätte das Feuer mir diesen Moment genommen. Zum Glück musste ich mich mit dem Gedanken nicht zu sehr auseinander setzen. Diesen schönen Moment nutzte ich, um mein Abschiedsgeschenkbild aus Hollys Zimmer zu holen. Mit ein paar Worten erläuterte ich meine Wahl des Geschenks. In dem Gold-Schwarzem Bilderrahmen befinden sich drei minimalistische Bilder von Pferden, die kunstvoll mit ein paar Pinselstrichen entstanden sind. Dazu habe ich bereits geschrieben, wollte es nun nur noch einmal erwähnen. Für das Leben von John und Sue sind Pferde nicht wegzudenken und mir wurde beigebracht ein solches Tier zu reiten, wofür ich sehr dankbar bin. Die 85$ für dieses Schmuckstück sind gut investiert :) Beim Abendessen hat Tom eine Feuerstory erzählt, die mich zutiefst empört hat. Er berichtete wie ein älterer Mann (ü60) sein Haus vor den Flammen verteidigte, in dem er die Flammen am Zaun unterhalb des Grundstücks abfangen wollte und mit einer Decke ausklopfen. Unweit des Hauses bemerkte er ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr, das keinerlei Anstalten machte ihm zur Hilfe zu eilen. Als er sich bei den netten Herren erkundigte, ob sie nicht helfen wollten, wiesen diese auf ihren Auftrag hin, nur Häuser zu löschen...Eine Frechheit! Aber damit nicht genug. Am nächsten Tag fand sich ein Bild in der Zeitung, welches das Fahrzeug vor dem Haus einfing...Wie großartig die Helden des Alltags dem alten Mann und sein Haus beschützt haben...Nicht... Absolut Lächerlich...derart falsche Berichterstattung kotzt mich an. Rundum habe ich diesen Abend sehr genossen. Es wurde viel gelacht in einer stressfreien Atmosphäre :) Was will man mehr ^^
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oeselbroesel-blog · 8 years ago
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Tag 134 – Tatendrang
Für mich ging es heute zurück an den Zaun, damit ich mit dem Anstrich fertig werde, bevor ich die Farm verlasse. Joe und der Rest sind unterdessen weiter im Einsatz an der Front. Gestern haben sie  mit einem Bulldozer einen Flammenschutzstreifen gezogen, der gleichzeitig Einsatzfahrzeugen einen besseren Zugang ermöglicht.
Die Damen waren sich einig, dass Joe's gestriges schlagartiges Handeln ein erneutes Aufflammen verhindern konnte und uns gerettet hat. Er hat kaum geschlafen und nicht viel Pausen eingelegt. Faszinierend wie unermüdlich er sich für die Farm seines Vaters einsetzt.
Strom haben wir seit gestern Abend übrigens wieder. Es wurde erwartet, dass es mehrere Wochen dauern würde, bis die Elektriker die abgebrannten Strommasten wieder aufgestellt haben würden. Der Stromausfall Sonntag/Montag hatte tatsächlich eine gute Seite an sich. Sue erzählte, wie die Schwiegertochter Penny von Queensland aus das Feuer in den Medien mitverfolgte.
All die schrecklichen Bilder, die sie zu Gesicht bekam. Bilder von Farmern, die eine Evakuierung dem Kampf vorgezogen und in der Hektik nicht an alles gedacht haben...Bei ihrer Rückkehr fanden sie ihre Hunde verbrannt vor...immer noch angekettet. Das Ausbleiben solcher Bilder hat den Arbeitern einen besseren Fokus auf die Bekämpfung der Flammen ermöglicht, ohne jegliche Ablenkung durch Horrorbilder. Ich kann auch gut auf solche Fotos verzichten...
Beim kollektiven Abendessen erzählte Holly von einer Farmerfamilie, die sich zum Kampf gegen die Flammen entschieden hatten. Deren Farm stand direkt in der Einzugsschneise des Feuers. Ab einem gewissen Punkt schien der Kampf ausweglos und sie sprangen in den Pool, in der Hoffnung dem Flammentod zu entgehen...Die größere Gefahr ist jedoch der Rauch...der mangelnde Sauerstoff...sie mussten um Atem ringen und dachten es wäre um sie geschehen. Mehr hat Holly nicht erzählt, aber ich gehe davon aus sie haben es heil rausgeschafft aus der verzwickten Lage...
Um 21 Uhr kam ein starker Wind auf, der allgemein für Unruhe sorgte. Zwar waren nun zwei Tage exzessiven Feuerbekämpfung hinter uns, allerdings kann ein einzelner Funke alles wieder auf Anfang setzen...Die Chance dafür ist zwar gering, aber selbst eine 1% Chance eines erneuten Feuers kann man nicht unbeachtet lassen. Etwas Entspannung können sich die Farmer erst leisten, wenn eine ordentliche Ladung Regen die ganze Umgebung bewässert.
Bulldozer zogen einen Feuerschutzstreifen oberhalb des Hauses für alle Fälle. Begleitet wurden diese von Feuerwehrwägen, um eventuelle Feuer durch Metall-Stein-Funkenerzeugung zu verhindern. Währenddessen stellten wir die Rasensprenkler wieder an und fluteten die Regenrinnen erneut.
Sue bat mich mit ihr zu den Bulldozern oben am Hügel zu fahren, um dort nach dem Rechten zu sehen. Tom blieb im Haus und hütete Telefon und Funk. Wir hatten kein Funkgerät mit im Auto, daher bekamen wir von dem Folgenden zunächst nichts mit.
Die Feuerwehrwägen, welche die Bulldozer begleiteten hatten schlauerweise die ganze Zeit ihr Blau-/Rotlicht an. Von einer benachbarten Farm sah das eine aufmerksame Dame und zog ihre eigenen Schlüsse daraus. (Grundstücksname wurde abgeändert) “Feuer in Coolis!“ (Mix aus Coolah und Cassilis)
Nachdem das Feuer an sich unter Kontrolle war, gönnten sich die Farmer deren Farmen keiner Gefahr mehr ausgesetzt waren eine Pause und besuchten den Pub in Cassilis. Ideal wenn man Alarmschlagen will. Alle auf einem Schlag (nur nicht ganz nüchtern). Genau das tat die Nachbarin. Sie rief auf der Farm an und Tom hob ab: “Feuer in Coolis!“. Tom rannte erschrocken an ein Fenster, um sich selbst ein Bild zu machen. “Also ich seh kein Feuer hier“ - “Doch, doch es brennt auf Coolis! Und wir werden euch helfen! Wir kommen!“. Noch irritierter checkte Tom die Dunkelheit um das Haus gründlicher ab und konnte immer noch kein Feuer erkennen.
John beobachtete zusammen mit Holly für ein paar Stunden einen halbausgebrannten Baum, bzw. den Funkenflug daraus. Auch er bekam einen Anruf: “Keine Sorge wir helfen euch! Wir sind auf dem Weg!“. Der arme John, war entsprechend verdutzt und fragte sich, warum er Unterstützung bei einer Baumwache bräuchte... “Wovon redest du?“ - “Feuer in Coolis! Wir kommen zu Hilfe!“. Davon müsste John, der ein Funkgerät bei sich trug eigentlich wissen, wenn dem so wäre...Verunsichert sprangen er und Holly ins Auto und fuhren zurück.
Ich fuhr also mit Sue vom Grundstück über die Landstraße zum Hügel hoch, wo wir einige Fahrzeuge inklusive Löschwagen passierten. Ohne Funk. Dort schallte es: “Der Wagen gehört Sue Miller (abgeändert)! Sie wird uns zum Feuer führen! Folgt Sue Miller!“. Als Sue in das Feld einbog, um bei den Bulldozern nach dem Rechten zu sehen, hechtete die Meute uns hinter her. Wir waren etwas ratlos, warum sie uns folgen, lehnten die Unterstützung allerdings nicht ab.
Bei den Baustellenfahrzeugen angekommen, hielt Sue Rücksprache mit einem der Feuerwehrleute. Ein paar Fahrzeuge hielten neben mir an und fragten nach dem Feuer und wo Sue sei. Irritiert deutete ich ihnen grob in die Richtung wo Sue war. Das Ausbleiben eines Feuers schien sich mittlerweile etwas bemerkbar zu machen. Sie teilten mir mit, dass sie zurück zur Straße fahren und dort auf uns warten würden...Ich nickte das ab, immer noch ratlos ^^
Zurück an der Straße stieg Sue aus, um ihnen Bescheid zu geben, dass es kein Feuer und folglich keinen Grund gibt uns zu folgen. Dann fuhren wir zurück zur Farm, wo wir zwei der Helfer antrafen beide mit einer Flasche Bier in der Hand. ^^ Jetzt konnte man über die ganze Situation auch schmunzeln, da das Missverständnis aufgeklärt war. Ein Bierchen wird der aktiven Feuerbekämpfung natürlich bevorzugt. Hauptsache Brandlöschen ;)
Es ist gut zu wissen, dass die Leute einen derartigen Tatendrang und Eifer etwas zu bekämpfen an den Tag legten. Während es am Sonntag im Inferno noch galt “Jeder Mann für sich“, zogen nun wieder alle an einem Strang, ganz nach “Einer für alle und alle für einen!“
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