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Die Reinigung der Zunge muss so selbstverständlich sein, wie das Zähneputzen selbst (ganz nebenbei macht Küssen so noch viel mehr Spass!). Die Reinigung erfolgt täglich mit einem geeigneten – ayurvedischen – Zungenschaber. Dabei sollte – eher behutsam als rigoros – drei- bis viermal über den Rücken der Zunge gestrichen werden. Verletzungen der Zunge bei falscher Anwendung sind möglich … und schmerzhaft!
Die Oberfläche de Zunge ist rau, denn schließlich soll – unter anderem – der Speisbrei in irgendeiner Weise gegen den Gaumen beim Schluckakt positioniert werden. Es leuchtet sein, das eine Reinigung sinnvoll ist, denn kleinste Essensreste können sich zwischen den lanzenförmigen Hornhautfortsätzen der Zunge anreichern und damit perfekte Bedingungen für Bakterien bieten. Aber auch ohne dieses Szenario gibt es ein reges Hin- und Her vieler Bakterienarten von den Mundschleimhäuten über die Zähne auf die Zunge und umgekehrt. Das kann zu Mundgeruch (Halitosis) führen. Im Falle von Parodontitis verursachenden Bakterien stellt die ungereinigte Zunge darüberhinaus eine perfekte Nische für das Verbleiben dieser Pathogene dar. Von hier aus kann jederzeit eine Wiederbesiedlung therapierter Zahnfleischtaschen erfolgen (über die, in diesem Zusammenhang hochwirksame so „Full-mouth-Desinfection“ alles Weitere in einem nächsten Blog).
Die Zungenreinigung sollte mit einem ayurvedischen – Zungenschaber erfolgen, und nicht mit einem dieser unsäglichen „Rechen“, genannt Zungenbürste. Ein ayurvedischer Zungenschaber ist glatt und abgerundet an den Kanten, mindestens versilbert (antibakterielle Wirkung) oder – am besten, leider aber auch am teuersten – ganz aus Silber. Die Verletzungsgefahr liegt hier bei nahezu Null.
Die Zungenreinigung schließt sich dem Zähneputzen an. Sie kann morgens oder abends erfolgen, je nachdem, wie stark ein Würgereiz ist, denn das hintere Drittel der Zunge sollte bei der Reinigung besondere Beachtung finden. Die vorderen Bereiche der Zunge, und, vor allen Dingen, der Zungenrand sind durch den laufenden Zahnkontakt nicht ganz so pflegebedürftig.
Mit drei-bis vier Schabungen, die vorsichtig, aber zügig ausgeführt werden, sollten die meisten Beläge entfernt sein. Danach kurz mit Wasser spülen. Fertig. Neben der Maßnahmen der persönlichen Mundhygiene ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung durch hierfür ausgebildete Fachkräfte (Dental-Hygienikerinnen) unabdingbar. Gerne kümmern wir, mein Team und ich, uns um Ihre Anliegen für eine bessere Mundgesundheit
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Ölspülung für die Mundgesundheit
Lesedauer 3 min
Die Mundspüllung mit Sesamöl oder Kokusöl (Ölziehen) ist eine einfache, aber hochwirksame Methode zur Entgiftung der Mundschleimhaut. Der Effekt basiert aus dem Herauswaschen von mikrobiellen Stoffwechselprodukten (Endotoxinen), die für die Mundgesundheit eine Belastung darstellen. Die Wirksamkeit des Ölziehens wurde durch Multicenterstudien in den USA und Indien belegt, und sollte für jeden Menschen Teil der persönlichen Hygiene werden. Einige Regeln bei der Anwendung sind aber zu beachten…
Die bakterielle Belastung der menschlichen Mundhöhle ist immens. Weit über 400 verschiedene Arten tummeln sich auf und in diesem relativ kleinen Ort in Milliardenanzahl, egal nun einmal wie sauber oder unsauber die Mundhöhle ist. Unabhängig davon, was diese Bakterien machen, sie haben alle das Eine gemeinsam: sie haben einen Stoffwechsel, und der hinterlässt Spuren in Form von so genannten Endotoxinen, Endprodukte des bakteriellen Soffwechsels, die auch in die Mund-schleimhaut abgelagert werden.
Die Endotoxine spielen eine wichtige Rolle im kommunikativen Zusammenhalt der Bakterien und lassen sich ganz grob in zwei Kategorien einteilen: Wasserlösliche, und Fettlösliche. Nun basiert die überwältigende Mehrheit von Mundspülmitteln auf Wasser, und hier kommt gleich die schlechte Nachricht: nur rund 15% der in der Schleimhaut deponierten Endotoxine ist überhaupt wasserlöslich. Der stattliche Rest von 85%, ist rein fettlöslich und kann nicht mit irgendeinem „Wässerchen“ aus der Schleimhaut gelöst werden. Das ist nur durch die Verwendung von Ölen möglich. Aber, Vorsicht. Es gibt nur zwei Öle, die hier zum Einsatz kommen dürfen. Dies ist einerseits das Sesamöl, das neben seiner spezifischen Molekularität einen „saponierenden“ (einseifenden) Effekt hat, und damit die Säuberung sehr intensiv ist, andererseits kann auch Kokusöl eine gute Alternative darstellen für diejenigen, die kein Sesamöl mögen. Alle anderen Öle haben keinen bis höchstens nur geringen Effekt.
Wie sieht nun die Anwendung aus?
Zunächst einmal muss verstanden werden, dass die Magensäure – immerhin hochkonzentrierte Salzsäure – Gifte grundsätzlich nicht neutralisieren kann. Ein Verschlucken der in Öl gelösten Endo-TOXINE muss also vermieden werden, möchte man sich nicht der Gefahr einer möglichen Intoxikation (Vergiftung) aussetzen.
Deshalb wird das Öl, mit dem gespült wurde, stets ausgespeit. Die Länge des Ölziehens sollte mindestens 10 Minuten betragen. Zwar war bei den zuvor erwähnten Multicenterstudien stets eine Zeit von 20 Minuten die Vorgabe, aber, in der täglichen Realität lässt sich das eher schwer einhalten.
Mein Vorschlag geht eher dahin jeden zweiten Tag das Ölziehen für 10 Minuten durchzuführen, dann aber konsequent. Es kann hier, was das Öl anbetrifft, auf alles, was kostenintensiv ist verzichtet werden. Jedes Sesamöl oder Kokusöl aus dem Asialaden oder vom Discouter macht einen guten Job.
Der Erfolg bleibt nicht aus. Nach ein paar Tagen werden sich die Zähne besser anfühlen, das Zahnfleisch ist straffer und mögliches Zahnfleischbluten hat sich reduziert. Alles fühlt sich „gesunder“ an.
Vor parodontal-chirurgischen Eingriffen in meiner Praxis werden Patienten routinemäßig auf Ölspülungen gesetzt, beginnend ca. 2 Wochen vor dem Eingriff. Allein durch das Vorhandensein wesentlich sauberer Schleimhäute ist die Wundheilung generell besser und das Einwachsen, z.B. von Transplantaten, komplikationsfreier als ohne diese prae-chirurgisch präventive Maßnahme.
Wenn mich Patienten fragen, was sie zum Gelingen im Rahmen eines parodontalchirurgischen Eingriffs tun können, erhalten Sie stets die Antwort: Bitte spülen Sie mit Öl … 10. Minuten täglich bis zum Tag der OP; danach jeden 2. Tag.
Mehr Infos auf meiner WebSite www.dr-kullmann-zahnarzt.de
Zum Thema Zungenreinigung: Siehe kommenden Blog
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