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Tag 23, 12.09.2024 am Praia da Cruz Quebrada
Ausgeschlafen hat unser Morgen ganz entspannt gestartet. Nachdem wir mit allem fertig waren, haben wir unsere gepackten Jutebeutel geschnappt und uns auf den Weg zum Strand gemacht. Unseren letzten Urlaubstag wollten wir am Strand genießen. Es war auch super leer und schön! Ich habe viel gelesen und Janke hat Hörspiele gehört, wir waren einmal im Wasser und ich habe ein paar Muscheln gesammelt. Irgendwann wurde der Wind aber so dolle, dass wir die ganze Zeit Sand im Gesicht hatten. Daraufhin haben wir wieder unsere Sachen gepackt und sind zurück ins Hostel. Hier haben wir nur noch entspannt und unsere Sachen für den Flug morgen früh gepackt. Zum Abendessen gab es zum Abschluss selbstgemachte Pizza und wir haben uns entschieden mit dem Uber zum Flughafen zu fahren, da nur Busse so früh fahren und die Verbindung schlecht ist.. Jetzt müssen wir früh schlafen, denn der Wecker klingelt schon um 4 Uhr und dann heißt es Tschüss Portugal! :)
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Tag 22, 11.09.2024 in Sintra
Heute früh um acht hat unser Wecker mal wieder geklingelt. Angezogen, eingecremt, gefrühstückt und dann ging es los nach Sintra. Mit der Metro und dem Zug waren wir auch relativ schnell da. Sintra wurde als märchenhaft beworben - das war es auch. Wir sind durch Parks und die kleinen Gassen geschlendert, jedoch war der Ort leider ziemlich klein und mit Turis überfüllt (so wie wir xd). Nach einer Pause in einem Café sind wir los zum Bus, um zu dem Pena Palace zu fahren. Das hat leider länger gedauert als gedacht und wir kamen in Zeitstress. Abgesetzt wurden wir am Pena Park und hatten dann nur noch 15 Minuten Zeit um zum Einlass des Palastes zu kommen. Aus den angegeben 30 Minuten laufen wurden schnell 7 gemacht, indem wir den Berg hoch gerannt sind. Dabei motivierend war ein: „Ich bin schon den Machu Picchu hochgelaufen, ihr Bitches!”. Pünktlich und etwas außer Atem am Einlass angekommen, konnten wir in den Palast reingehen. Das Innere war leider nicht wirklich schön aufgearbeitet und etwas enttäuschend. Von außen ist der Palast aber durch die farbigen und teilweise gefliesten Fassaden sehr schön. Insgesamt hat es sich trotzdem nicht ganz gelohnt. Zurück im Hostel angekommen gab es wieder Sommerrollen und wir wurden dabei stark von Asiatinnen begutachtet. Heute Abend ist dann nicht mehr viel passiert: Janke hat gelesen und ich telefoniert.
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Tag 21, 10.09.2024 in Lissabon
Heute früh hat erstmal mit einem Zimmer Talk (also mit den beiden Boys) auf dem Balkon angefangen. Dann ging es duschen und los zur Wäscherei um unsere Wäsche mal wieder zu reinigen. In der Waschzeit gings schnell einkaufen, im Hostel verräumen und wieder zurück die Wäsche in den Trockner tun. Nachdem das alles geschafft war haben wir uns auf den Weg zu einem Flohmarkt gemacht und unterwegs bei einem Second Hand Store angehalten. Da bin ich gut fündig geworden! Auf dem Flohmarkt wurde viel gestöbert aber für mich war nichts dabei. Ich finde es trotzdem immer ziemlich schön auf Flohmärkten und man sieht nochmal andere Dinge, die die Portugiesen zuhause haben. Nach dem Flohmarkt, hat Janke auf Google Maps einen Veganen Pastel de Nata Laden gefunden. Da ging es hin, damit sie das Gebäck auch probieren kann, es war echt lecker. Zurück im Hostel haben wir noch kurz unsere Beinen und Füße geschohnt - alles ist bergauf und schief. Zum Abendessen gab es Sommerrollen mit etwas zu viel gekochtem Reis. Heute früh haben wir eine Fado Show gebucht und da ging es noch hin. Wir sind ohne große Erwartung dahin gegangen bzw. wir wussten auch einfach nicht was auf uns zu kommt, außer einer Live Show. Zur Begrüßung gab es ein Glas Portwein und dann ging es auch schon los. Die Künstler:innen kamen auf die Bühne und haben uns verzaubert. Das ganze war echt wunderschön und die Musik sehr berührend! Ich war erstaunt von der sehr jungen Sängerin und wie gut die Musik mit dem Gesang harmoniert hat. Insgesamt war es echt wunderschön und die Erfahrung wert!
Fado ist eine typisch portugiesische Musikrichtung. Sie enthält viele Tonsprünge und drückt ein Lebensgefühl aus. Es geht auch viel um „Suadade”, wofür es keine direkte Übersetzung gibt. Es bedeutet so viel wie Sehnsucht oder Wehmut. Das Wort steht für das nostalgische Gefühl, etwas Geliebtes verloren zu haben, und drückt oft das Unglück und das unterdrückte Wissen aus, die Sehnsucht nach dem Verlorenen niemals stillen zu können, da es wohl nicht wiederkehren wird. Der Sänger oder die Sängerin wird traditionell von einer klassischen Gitarre und einer portugiesischen Gitarre begleitet. Die portugiesische Gitarre ist eigentlich keine Gitarre sondern eine Cister, ein Saiten- und Zupfinstrument. Sie ist ungefähr ein Drittel kleiner als eine klassische Gitarre, hat einen flachen birnenförmigen Korpus aus Holz und 12 Saiten (6 Doppelsaiten) aus Stahl. Seit 2011 steht der Fado auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO.
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Tag 20, 09.09.2024 in Lissabon
Jankes Tag begann mit einem kleinen Kater, meiner ohne. Wir haben heute früh alles ganz ganz entspannt gemacht und gefrühstückt. Da kam auch der Neuseeländer dazu, der zu dem Zeitpunkt (gegen 10 Uhr) erst ins Hostel zurück gekommen ist. Er war die Nacht wohl so betrunken, dass er sein Handy verloren hat. Unsere Theorie: es wurde geklaut. Wir haben ihm versucht zu helfen, Ortung hat nicht geklappt und das Handy ist wohl weg. Kurz mit Henrike abgesprochen ging es dann ab in den Bus, um in ein kleines Künstler:innen Viertel etwas außerhalb zu fahren. In LxFactory angekommen, sind wir durch die Läden geschländert und die beiden haben ein paar Kleinigkeiten mitgenommen. Danach ging es auf die andere Seite des Flusses zu einem Aussichtspunkt und der Christus Figur. Von hier hatte man eine super schöne Aussicht auf Lissabon! Da der Plan war, heute den Sonnenuntergang von dieser Seite anzusehen, sind wir durch den Ort los ans Wasser gelaufen. Auf dem Weg gab es noch eine super leckere Pizza. :) Am Wasser angekommen saßen wir noch eine ganze Weile am Steg und haben auf den Sonnenuntergang gewartet. Das hat sich echt gelohnt, von Lissabon aus sieht man den leider nicht wirklich. Dann sind wir zur Fähre gerannt (bzw. ich eher gehumpelt, da die Blase unter meinem Fuß immer noch nicht weg ist und nur größer wird). Danach haben wir uns von Henrike verabschiedet und sind in unsere Hostels gegangen. Heute ist nicht so viel passiert aber so ein entspannter Tag war echt schön!
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Tag 19, 08.09.2024 in Lissabon
Heute hatten wir einen richtigen Turi Tag. Gestartet haben wir mit einer Stadttour, die zweieinhalb Stunden ging. Da haben wir echt super schöne Ecken gesehen, einiges über die Stadt gelernt, die besten Viewpoints gesehen und alles Wichtige einmal abgeklappert. Wir haben das traditionelle Gebäck Pastel de Nata und das Getränk Ginjinha, welches viele hier selbst machen probiert. Danach ging’s Ramen essen, das war super lecker. Wir sind dann zurück ins Hostel und auf dem Weg auf einen Markt gestoßen, wo es Ketten für uns gab. Nochmal kurz entspannen bevor meine Freundin Henrike, die ich in Kanada kennengelernt hatte, zu uns kam. Dann wurde ein Chili sin Carne gekocht und sich fürs ausgehen fertig gemacht. Wir sind gemeinsam mit der Australierin und Henrike in eine Rooftop Bar gegangen. Das war echt schön. Da haben wir mit Cocktails begonnen und auf Empfehlung unseres Stadt Guides ging es dann noch in ein Barviertel. Da angekommen haben uns die Bars wie versprochen freie Shots gegeben, um uns in ihre Bars zu locken. Generell sind die Getränke hier super günstig. Irgendwann sind wir mit Schweizern in einer Bar gelandet und hatten einen riesigen Mojito. Der Abend war sehr lustig und super schön. :)
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Fazit der Pilgerreise
Das Pilgern an sich ist natürlich sehr anstrengend und in vielen Momenten überhaupt nicht schön. Die Fuß- bzw. Gelenkschmerzen begleiten einen dauerhaft und man kann manchmal Abends kaum noch laufen. Dazu kommen noch fiese Begleiter, wie Blasen oder Ausschlag. Auch die körperliche Beanspruchung generell ist sehr stark, wobei wir erstaunlich wenig Muskelkater hatten. In 12 Tagen weit über 280km zu laufen (man muss bedenken, dass wir auch fast jeden Tag noch Einkaufen waren etc.) ist eine Ausnahme Situation.
Ich denke trotzdem wiegen die schönen Dinge der Reise die Strapazen auf. Die Pilgergemeinschaft ist sehr stark, alle helfen einander und sind super freundlich. Man teilt das ganze Erlebnis dadurch mit so vielen verschiedenen (fremden) Menschen. Am Ende jeder Etappe war man froh und glücklich, dem Ziel wieder näher gekommen zu sein. Man hat sich abends auch sehr schnell wieder regeneriert. Über die ganze Zeit konnten wir körperliche Fortschritte sehen: es wurde immer leichter so viel zu laufen und wir wurden mit der Zeit auch schneller.
Die Erfahrung an sich ist aufjeden Fall sehr empfehlenswert, man muss sich aber auch über die schlechten Seiten bewusst sein und eine gute Ausrüstung mitbringen (Rucksackwahl und Gepäck sind sehr wichtig). Auch ob man alleine geht oder mit wem zusammen ist eine wichtige Entscheidung. Ich denke es ist besser alleine zu Pilgern, wenn man eine Krise zuhause durchlebt (in welcher Form auch immer) und mit sich selber oder der neuen Situation noch klar kommen muss. Zu zweit zu Pilgern ist wohl angenehmer, wenn man das ganze eher als Sportliche Herausforderung sieht und sich selbst nicht mehr finden muss. Da ist es im Team einfach besser. Hier ist es dann aber wiederum super wichtig, mit jemandem zu Pilgern wo alle Vorstellungen möglichst gleich sind (zB. Hostel oder Herberge, Budget, Ausgehen oder Kochen etc.) und man sich auch gut genug kennt um miteinander sehr gut umgehen zu können. Wenn das nicht gegeben ist, müssen zu viele Kompromisse eingegangen werden und es wird wohl schwierig.
Fazit: ich würde es weiter Empfehlen und selbst bestimmt auch nochmal machen, nur nicht in den nächsten paar Jahren.
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Tag 18, 07.09.2024 in Lissabon
Unseren ersten Tag in Lissabon konnten wir mit einem Frühstück auf unserem eigenen Balkon genießen. Wir haben hier ein sehr tolles Hostel erwischt! Janke ist leider etwas krank.. Trotzdem sind wir schnell Los, um die Stadt zu erkunden. Auf dem Weg zum Wasser sind wir noch an einem kleinen Markt vorbeigekommen und haben gestöbert. Wir haben uns dann schnell für einen Flohmarkt entschieden. Der war Riesen groß aber hatte echt coole Stände: ich habe eine Sommerjacke bekommen und Janke Ohrringe und eine kleine Handtasche. Danach sind wir wieder runter zum Wasser und zu dem Flugtag Event von Red Bull, welches wir vorher schon entdeckt haben. Da haben Leute ihr eigenes Gefährt gebaut und sind dann mit Anlauf von einem Vorsprung ins Wasser gesprungen. Es ging darum, wer am weitesten Fliegt, einige sind aber auch nur abgestürzt. Das war ziemlich Amüsant! Nachdem wir ein wenig zugeschaut haben sind wir wieder hoch ins Hostel, da Janke etwas schlafen wollte. Ich habe dann Telefoniert und mich noch ein bisschen über die Stadt informiert. Danach sind wir einkaufen gegangen und nochmal los. Ich wollte in einen Fliesenladen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch an zwei Vintageshops angehalten und jeder hat sich ein Tuch gekauft. Im Fliesenladen angekommen, waren wir sehr beeindruckt. Dort haben wir eine zeit gestöbert und ich habe mich für ein Paar Fliesen entschieden. In Portugal ist es normal, dass es nicht nur im Haus überall viele Fliesen gibt, sondern auch an der Fassade. Zurück im Hostel wollten wir Essen kochen, haben aber festgestellt das der Teig für unsere Pizza rund ist. Ich bin dann nochmal los, um einen zweiten Teig nachzukaufen und Janke hat in der Zeit schon die erste Pizza belegt. Gegessen haben wir dann mit einer Australierin, die momentan ein Gapyear macht und Europa bereist. Da haben wir uns für eine Free Walking Tour durch Lissabon für morgen entschieden, da sie uns von ihren Plänen erzählt hat. In unserem Zimmer haben wir dann mit dem neu dazugekommenen Kanadier und Neuseeländer zwei Stunden gequatscht und das portugiesische Bier Super Bock getrunken. Das Bier war nicht so gut, aber mit den beiden Jungs war es sehr lustig. Jetzt geht’s schnell schlafen.
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Tag 17, 06.09.2024 von Santiago de Compostela nach Lissabon
Nach dem Aufstehen, wurde schnell gepackt und sich fertig für den Check out gemacht. Da die Frau Ultra Verspätung hatte haben wir im Hostel noch schnell unsere Joghurts Frühstücken können. Als sie dann endlich kam und wir sie gefragt haben, ob wir unsere Rucksäcke abgeben können sagte sie nein. Wir haben dann noch zweimal gefragt, weil es in jedem Hostel in dem wir je waren der absolute Normalfall ist seine Sachen in einen Storageroom tun zu können. Dann haben wir noch gewartet auf eine andere Frau, die uns besser versteht bzw. tatsächlich englisch spricht und sie meinte dann auch noch nein das ginge nicht. Sauer haben wir uns weitestgehend Wetterfest angezogen und sind raus in den Regen. Da wir ziemlich schnell sehr nass waren, sind wir notgedrungen wieder im Café von gestern gelandet. Ins Hostel dürfen wir ja nicht mehr. Ganz komische Regelungen die die da hatten. Janke hat dann erstmal eine Bewertung geschrieben und wir uns beim Café wieder aufgewärmt und beruhigt. Die Getränke und das Gebäck waren wieder super lecker! Da wurde dann gequatscht und Postkarten geschrieben. Später sind wir wieder im Regen los und haben Briefmarken kaufen wollen. Das war komplizierter als gedacht, sowie die Briefkasten Situation. Da waren einfach zwei unterschiedliche nebeneinander. Schnell ein paar Spanier in einem Café angelabert und herausbekommen, dass der eine nur für Post innerhalb der Postfirma ist und der andere für alles andere. Dann ging es sehr nass weiter zum Busbahnhof wo wir nochmal eine Stunde Zeit verbringen mussten. Der Bus fuhr dann relativ pünktlich für spanische Verhältnisse und seitdem sitzen wir hier rum. Insgesamt dauert es 9 Stunden nach Lissabon.. In Porto waren wir schon und 3 Stunden Fahrt sind mit 12 Tagen Pilgern gleichzusetzen. Naja schade.
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Pilgerwissen
Hier ein Paar Auszüge aus den Informationen aus dem Pilgerschafts Museum:
Historische Pilgerfahrten in Mesopotamien (Region im Irak), Ägypten oder Griechenland sind belegt. Im Hinduismus gab es unter anderem häufig Pilgerfahrten zu Flüssen. Im Buddhismus sind Pilgerreisen mit Reliquien von Buddha oder dessen Leben verbunden und im Shintoismus (einheimische Religion Japans, gekennzeichnet durch Naturverehrung) gibt es viele Stätte, die Ziel einer Pilgerfahrt sind, weil dort die Geister oder Götter der Natur leben. Die drei großen monotheistischen Religionen haben berühmte Orte, die von tausenden von Pilgern aufgesucht werden: Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela und Mekka sind hier die Wichtigsten.
Den Erzählungen über die Entdeckung der Grabstätte des Jakobus zufolge, war sie der Ursprung der Jakobspilgerfahrten und des Wegenetzes, das wir heute Jakobswege nennen. Der Fund des Körpers des Apostels Jakobus entspricht der mittelalterlichen Tradition der wundersamen Entdeckung von Reliquien, die für die Christen heiligsten Gegenstände. Der Fund hatte eine enorme Auswirkung, die sich auch auf die politischen und religiösen Mächte erstreckte. Es war ein Ansporn für die Stabilisierung der asturianischen (Nordspanischen) Monarchie und eine Möglichkeit für die abgelegenste Diözese (Amtsgebiet des Bischofs), ihren Ursprung auf einen Apostel zurückzuführen. Bereits vor der Entdeckung der Grabstätte gab es viele Bezugnahmen auf ihre Lage in Galicien. Der Legende zufolge bemerkt der Eremit Pelayo Lichter im naheliegenden Wald und teilt dies dem Bischof von Iria mit. Letzterer fastet, betet und entdeckt danach die Grabstätte, die er als die von Jakobus identifiziert. Der König Alfonso II. bestätigt den Fund und ordnet im Jahr 834 den Bau einer bescheidenen Kapelle an, die den Ursprung der Kathedrale in Santiago darstellt.
Santiago de Compostela wurde also das Ziel der Pilgerfahrten nach der Entdeckung des Körpers von Jakobus dem Älteren im 9. Jh. Seitdem ist die Stadt von einer Vielzahl von Pilgernden aufgesucht worden. Symbolisch wird der Jakobsweg als Widerschein des auf dem Himmel von der Michstraße definierten Kurses auf der Erde erklärt, der in Richtung Finis Terrae (lat.: Ende der Welt) zieht. Die verschiedenen Pilgerwege in Spanien vereinigen sich in der Nähe von Santiago de Compostela. Sieben Wege führen in die Stadt: der französische, der ursprüngliche bzw. primitivo, der nördliche, der englische, der portugiesische Weg, Fisterra-Muxía und Via de la Plata. Die meisten Wege setzen sich außerhalb Galicians fort und spalten sich auf, um in wichtige Enklaven der Jakobstradition auf der Halbinsel zu führen oder sich bis Europa zu erstrecken.
Der Jakobspilger ist die Hauptfigur der Wallfahrt nach Compostela. Die Wallfahrt an sich führte zur Schaffung des Weges, der Infrastrukturen, der Vorschriften über den Schutz der Wanderer und eines riesigen Komplexes aus materiellen und immateriellen Elementen, die diese Pilgerfahrt zu etwas Besonderem gemacht haben. Die Jakobspilgerfahrt entspringt einer religiösen Überzeugung. Sie gilt als "Weg zur Perfektion" und man pilgert aus unterschiedlichen Gründen: Frömmigkeit, Erwirkung einer Gnade, humanistisches Bestreben oder ritterliche Werte und sogar aufgezwungene oder auf Grund einer Zivilstrafe auferlegte Pilgerfahrten. Kulturelle, ökologische, sportliche, esoterische Aspekte, Meditation oder Realitätsflucht sind auch einige der zahlreichen Gründe, aus denen man heute nach Santiago de Compostela pilgert. Seit ihrem Ursprung waren für die Pilgernden das wichtigste Transportmittel seine eigenen Füße; die Verwendung von Tieren oder Fuhrwerken war ein Privileg. Zu Beginn waren die Pilgernden wie Wandernde gekleidet: ein nicht sehr langer Umhang, langer Leibrock, Halskragen, breitkrempiger Hut und feste Schuhe. Mit der Zeit kam es zu einer Vereinheitlichung der Kleidung, mit der die Pilgernden leichter identifiziert werden konnten: der Pilgerstab und der Korb, der Beutel oder die Gürteltasche wurden zu charakteristischen Abzeichen, zu denen sich auch der Kürbis für das Mitnehmen von Wasser oder Wein reihte. Auf der Kleidung Jakobsmuscheln und kleine Pilgerstäbe. Auf ihrer Rückreise nahmen die Pilger normalerweise als Erinnerung in Compostela hergestellte Gegenstände mit: Muscheln, Kreuze, Amulette, Halsketten, Rosenkränze, Jakobsfiguren, liturgische Objekte, Medaillen mit der Abbildung des Jakobus etc.
Die Muschel der Vieira (Jakobsmuschel) ist das typischste Abzeichen des Jakobswegs, genauso wie das Veracruz. Die Muschel wurde früher am Nordeingang der Kathedrale unter strikter Kontrolle der Kirche verkauft. Sie wurde an die Kleidung gehängt oder genäht und wies Personen als Pilgernd aus. Es wird ihr heilende Wirkung zugeschrieben und, wie in der Predigt Veneranda dies des Codex Calixtinus steht, symbolisiert ihre Ähnlichkeit mit einer Hand die guten Werke. Als sie aus Metall hergestellt wurde, konnte die Kirche ihr Monopol leichter unter Kontrolle halten. Auch andere Elemente wie z. B. die (unter der Muschel gekreuzten oder nicht gekreuzten) Pilgerstäbe oder das Jakobskreuz sind ausschließlich mit Jakobus verbundene Symbole. Seit dem 15. Jh. werden die unter dem Namen "compostelas" bekannten Bescheinigungen übergeben, von denen ich jetzt auch eine besitze!
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Tag 16, 05.09.2024 in Santiago de Compostela
Der Morgen begann mit einem Wecker freien aufwachen, super schön. Naja wir wurden dann gegen 9.30 Uhr von der Reinigungskraft überrascht. Sie hat uns relativ unfreundlich mitgeteilt, das wir das Hostel verlassen müssen und bei mir ziemlich übergriffig einfach meinen Vorhang vor meinem Bett aufgerissen. Der unschöne Start hat uns dann ziemlich sauer gemacht. Uns hat beim einchecken halt auch keiner gesagt, dass wir gehen müssen? Das kannten wir beide so auch überhaupt nicht. Ganz komisch aber gut. Wir haben dann versucht das beste draus zu machen und uns in einem Café zum Frühstücken hingesetzt. Da haben wir uns entschieden bis 13 Uhr zu bleiben, um dann wieder ins Hostel gehen zu können und duschen zu können - der eigentliche Plan für den Morgen. Das Café war super süß und die Baristas sehr freundlich. Wir haben nach dem sehr leckeren Frühstück dann noch Gebäck und zweite Getränkte gekauft. Für mich gab es dann einen Pinken Latte mit Rotebeete Grundlage anstelle des Kaffees. Das war echt gut und dazu hübsch :). Wir haben da insgesamt 3 Stunden mit größtenteils Lesen verbracht, bis wir zurück ins Hostel durften. Da ging’s erstmal duschen und feststellen, dass die Wäsche immer noch nicht trocken war.. Also habe ich die Frau gefragt, ob sie den Lüfter für die Wäsche anmachen kann, da diese nur in so einem Schrank aufhängbar war. Naja und ohne den Lüfter trocknet da halt nichts. Sie war dann ziemlich sauer irgendwie auf mich, hat den Lüfter aber dennoch angemacht. Dann hieß es noch eine Stunde entspannen und hoffen, dass die Wäsche schnell trocknet. Draußen ist es immer noch super kalt und ich habe quasi alles gewaschen, sodass ich nur noch eine kurze Hose und Top hatte. Meine Leggings war dann zum Glück irgendwann trocken und es ging mit der in die Stadt.. Wir waren dann in einem Museum über die Pilgerschaft. Das war echt interessant und nochmal sehr informativ für uns. Danach haben wir noch so einige Souvenirshops abgeklappert und sind nochmal durch den Stadtkern geschlendert. Dann ging es wieder Richtung Hostel und noch einkaufen. Eben wurde aufwändig gekocht, was echt lecker war und wir haben mal wieder essen für fünf Leute übrig. Huch (wir haben nichtmal alles an Gemüse verbraucht). Jetzt liegen wir wieder im Betti und es muss eigentlich nur noch gepackt werden. Also mal ein richtig entspannter Tag, trotz unfreundlicher Hostel Mitarbeiterinnen.
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Tag 15, 04.09.2024 von Cruces nach Santiago de Compostela
Pilgertag 12, 18.9km
Gestern haben die beiden Frauen uns noch gefragt, wann wir aufstehen wollen und sich entschieden mit uns aufzustehen. So sind wir alle vier gemeinsam im 6.30Uhr aufgestanden und haben gepackt. Gefrühstückt wurde nur eine Banane im Bett und dann ging es ans aufwärmen. Gestartet sind wir gegen 7 Uhr komplett im Dunkeln und konnten deshalb die Sterne gut sehen. Das hat mich richtig gefreut! Durch die Dunkelheit kam dann die Stirnlampe doch nochmal zum Einsatz. Der Weg ging ziemlich hoch war aber super schön. Das es die letzten Kilometer bis zur Compostela waren, gingen sie auch leichter. Ich habe versucht es noch mal zu genießen und bin deshalb auch gerne langsamer unterwegs gewesen. Irgendwann waren die Kilometerangaben nur noch einstellig und dann standen wir aufeinmal vor unserem Ziel. Da war sie die Compostela. Endgültig angekommen haben wir uns erstmal (so wie die meisten anderen Pilger:innen) auf den Boden gelegt und die Kirche begutachtet. Ich habe auch einen ganzen Moment gebraucht um zu schnallen, dass wir tatsächlich da sind und die 280km hinter uns gebracht haben. Ein ziemlich komisches Gefühl zu wissen, morgen wird nicht gepilgert. Später wurden natürlich noch ein paar Bilder geschossen! Auf dem Platz vor der Kirche haben wir noch bekannte Gesichter gesehen und damit schnell erfahren, dass wir mit den Rucksäcken nicht in die Kirche rein kommen. Dann sind wir los, haben unsere Urkunde abgeholt (was erstaunlich schnell ging) und dann ab ins Hostel. Da eingecheckt haben wir unsere Betten gemacht, waren duschen und sind dann ziemlich schnell wieder los in die Stadt. Wir waren dann in der Kathedrale, wo der Eintritt for free war. Die war echt super imposant und viel mit Gold verziert. Das ganze war ziemlich beeindruckend. Danach gab es erstmal eine Pommes für den kleinen Hunger und dann sind wir noch etwas durch die Stadt und in Turi Shops, ich wollte noch ein Patch für meinen Rucksack. Es gab ein ganz schönes mit dem Camino Namen und der Kilometeranzahl. Das wird nach dem Urlaub gleich fest genäht! Beruhigend war für uns der Part, als wir viele Menschen gesehen haben, die genauso humpelnd durch die Stadt gelaufen sind, wie wir. Da wir noch keinen Hunger fürs Abendessen hatten sind wir wieder auf den Platz vor der Kathedrale gelaufen und haben dort noch mehr bekannte Gesichter entdeckt. Mit Kira haben wir dann nochmal geschnackt und uns verabschiedet. Heute gab es zur Feier des Tages einen Restaurant Besuch. Schön mal nicht kochen zu müssen:). Während des Essens haben wir angefangen ziemlich zu frieren, da es hier nicht so warm und dazu windig ist. Dann sind wir so schnell, wie es die Schmerzen zulassen zurück ins Hostel und haben noch eben Wäsche gewaschen. In unserem Zimmer ist eine Gruppe von Spanier:innen, die sehr laut sind und nochmal feiern gegangen sind. Da freuen wir uns schon auf deren Rückkehr. Die sind übrigens super, im im Weg herumstehen. Wir haben eben einmal alles zusammengerechnet, was unser Handy getrackt hat, was wir gelaufen sind. Da sind wir mit Einkaufen und allem drum und dran auf 337,2km gekommen. Ganz verrückte Nummer. Wunderschön wird es morgen früh, ohne Wecker aufzuwachen und noch liegen bleiben zu können!
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Tag 14, 03.09.2024 von Caldas de Reis nach Cruces (hinter Padron)
Pilgertag 11, 28km und ca. 35.700 Schritte
Heute Nacht haben wir schön gefroren, weil es eine Klimaanlage gab und irgendeiner die auf 21 Grad gestellt hat. Bitte? Es war einfach nur kalt. Dann gab es wieder einen Alpro mit Müsli zum Frühstück und raus zum Aufwärmen. Es war heute den ganzen Tag echt kalt und Windig. Vor dem Sonnenaufgang haben wir auch sehr gefroren.. Auf dem Weg haben wir ziemlich schnell die eine Deutsche (Kira) getroffen, die wir schon in den ersten Tagen kennengelernt haben. Auf dem Foto mit dem Tunnel ist sie die mit dem roten Rucksack. Dann sind wir die ganze Etappe mit ihr gelaufen und haben über alles mögliche gequatscht. Zum Ende hin haben wir auch sehr viel über ihren Beruf als Therapeutin erzählt. Für uns war ihr Sicht super interessant und spannend zu hören wie sie alles wahrnimmt. Durch die Gespräche und damit der Ablenkung haben wir heute ganz wenige Pausen gemacht und sind ziemlich flott gelaufen. Zu unserer Mittagspause saßen wir an einem kleinen Spielplatz und Janke und ich waren erstmal schaukeln. Die Natur war heute wieder sehr viel schöner als gestern. Es ging weniger an der Straße entlang aber wieder einen Berg hoch. Heute habe ich auch den kleinen Jungen von vor einer Woche wieder getroffen. Als er mich auch gesehen hat, hat er mir ganz süß gewunken. Angekommen sind wir dann in einer Herberge mitten im Nirgendwo, um etwas weiter als Padron zu laufen und morgen weniger Kilometer vor uns zu haben. Anfangs war der Aufbau hier etwas suspekt aber es ist ganz niedlich und gibt ein wenig Campingplatz vibes ab. Das Zimmer teilen wir nur mit zwei anderen Frauen! Die Nacht wird wohl bzw. hoffentlich ziemlich ruhig. Wir waren dann wieder duschen, entspannen, telefonieren und Abendessen kochen. In dem Ort hier gibt es leider keinen Supermarkt und deshalb haben wir auf der Etappe den letzten vor der Herberge genutzt. Der Laden war aber ziemlich ramschig und hatte nichts frisches und so gabs den Reis heute mit Dosengemüse (Pilze, Erbsen, Kichererbsen). War trotzdem garnicht so schlecht, warscheinlich vor allem weil wir ziemlichen Hunger auf Reis hatten. Jetzt liegen wir wieder im Bett und ruhen uns vor unseren letzten Pilgeretappe morgen aus. Ich habe vorhin leider noch eine kleine Blase an meiner Hacke entdeckt und hoffe mal morgen auf den letzten 18km nicht all zu starke Schmerzen zu haben.. Seitdem die beiden Pilgerwege in Redondela zusammengelaufen sind, haben wir sehr viele spanisch sprechende Leute getroffen. Die Spanier laufen aber alle nur ab Tui. Von da sind es nach Santiago nur noch 114 km und sie laufen die letzten hundert Kilometer um die Urkunde zu bekommen. Kira hat uns erzählt, dass es unter den Spanien wohl ein Ding ist, dass alle mal einen Camino gelaufen sind. Aber anscheinend nur den Teil der in Spanien ist.
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(Galicien) Extra Wissen 2
Die Friedhöfe sehen in Spanien im Gegensatz zu Deutschland sehr anders aus. Mit „Beerdigung“ ist in Spanien häufig eine oberirdische Nische gemeint. Das sieht aus wie eine kleine Steinkammer. Jede Stadt hat einen Friedhof, auf dem ein Sarg in eine Nische (Nicho) gestellt wird. Diese werden oft für eine festgelegte Zeit (normalerweise zwischen einem und fünfzig Jahren) aufbewahrt, danach wird der Körper zu einer gemeinsamen Begräbnisstätte gebracht

Wir haben hier auch einige Wasserbecken an den Straßenrändern gesehen. Das waren früher Open-Air Wäschereien. Da konnte man also einfach seine Wäsche drin waschen und diese wurden gemeinschaftlich genutzt.



An dem ganzen Jakobsweg haben viel Privathäuser etc. überall die Pilgermuscheln bzw. die Jakobsmuscheln als Deko. An Türen, Zäunen, an der Hauswand überall. In den Städten waren sie auch oft im Bodeneingelassen zufinden. Eine Garage war mit einem riesigen Pfeil aus Jakobsmuscheln verziert und hat den Weg geweißt.



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Tag 13, 02.09.2024 von Pontevedra nach Caldas de Reis
Pilgertag 10, 27.5km und ca. 34.400 Schritte
Unser wohl verdienter Schlaf hielt sich heute Nacht leider in Grenzen. Bei 32 Personen waren wie erwartet einige Schnarcher dabei, das war aber nicht das größte Problem. Eine Frau hat heute Nacht so sehr versucht sich die Lunge aus ihrem Körper rauszuhusten, das war der Wahnsinn. Also waren wir immer wieder wach.. Der Tag begann dann mit je zwei Pizzastücken und damit mein Blasenpflaster in Position zu Tapen, damit das auch ja nicht verrutscht. Die Etappe ist dann erstmal im Regen gestartet und der einzig schöne Part heute war Pontevedra. Danach war weder die Natur noch der Rest vom Weg schön. Wir haben aber viele Weinanbauten gesehen, das war noch ziemlich cool. Der Tag lief heute einfach nicht so super gut. Durch die geschlossenen Läden gestern hatten wir auch keine Snacks mehr und mussten einen Umweg laufen um einkaufen zu gehen. Meine Hacken taten irgendwann einfach nur noch unfassbar weh und die Blasen an meinem Zeh waren auch nicht sonderlich fördernd. Der Weg ist jetzt so voll mit Menschen, dass man garkeine Ruhe mehr hat und dauerhaft wen reden hört. Uns ist aufgefallen, dass wir im Vergleich zum den ersten Pilgertagen viel schneller unterwegs sind und immer kürzer für vergleichbare Strecken brauchen. Heute schlafen wir in einem Hostel und haben komplett mit Gardinen abtrennenbare Betten! Quasi Luxus, nur müssen unsere Rucksäcke draußen bleiben? Ganz komisch. Schnell geduscht und wieder ins Bett gelegt haben wir etwas entspannt bevor es zum Einkaufen ging. Da haben wir an der Kasse erstmal alle in Aufruhe gebracht, weil deren Kartenlesegerät nicht funktioniert hat. Nach dem es mit einem anderen doch geklappt hat und wir schon raus waren, wurde uns hinterher gerannt um uns den Bon zugeben. Den wollte ich zwar nicht aber gut. Ich habe dann noch telefoniert und danach haben wir Wraps gegessen. Jetzt liegen wir bettfertig in unseren Betten und mir fallen schon die Augen zu. Die Betten sind hier übrigens nur 1.90 lang, also ich passe ganz genau rein wenn ich ausgestreckt liege. Schade, dass ich nur eingerollt schlafen kann.. Janke ist heute übrigens beim Versuch sich zu drehen aus dem Bett gefallen. Meine Hacken sind auch ganz angeschwollen und ich hoffe einfach, dass sie noch durchhalten bis Snatiago. Hiernach brauchen wir eigentlich echt einen Wellnessurlaub. Ich hoffe, dass wir die letzten zwei Tage mehr Motivation haben als heute!
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Tag 12, 01.09.2024 von Redondela nach Pontevedra
Pilgertag 9, 22.5 km und ca. 28.200 Schritte
Gestern Abend haben wir uns Alprojoghurt mit Müsli gekauft. Zum Frühstück war das ein guter Start in den Tag, das Toast konnten wir auch einfach nicht mehr sehen. Als wir los sind, haben wir einige noch feiernde Menschen gesehen. Wer feiert denn bitte um 7.30Uhr immernoch? War aber eine witzige Situation. Der Weg war heute wieder steil aufwärts und abwärts im Wechsel, es ist hier ziemlich bergig. So richtig richtig schöne Aussichten hatten wir leider trotzdem nicht.. Alle Pilgerinnen haben auch super unterschiedliche Ausrüstung. Also von Mini bis ganz großem Gepäck ist alles dabei. Einige lassen sich ihr Gepäck halt hinterherfahren und bezahlen für den Transport. Die laufen dann nur mit einer Bauchtasche und Trinkflasche rum. Seit Redondela wo gestern zwei Jakobswege zusammengelaufen sind, sind super viele Leute unterwegs. Wir finden das ziemlich nervig und man muss ständig Platz machen oder wen überholen. Das dauerhafte „Buen Camino” das man hört und sagt wird auch anstrengend. Naja das ist wohl auf den letzten Kilometern immer so. In einem Ort waren viele kleine Stände am Straßenrand von den Bewohnerinnen. Als ich an einem ein süßes Haargummi (ein Scrunchie) kaufen wollte, war die Omi überglücklich und hat mich direkt in ihr Haus gezerrt. Auf spanisch hat sie mir erzählt, dass sie die selber macht und gerade ein Rotes näht. Sie hatte eine kleine Nähmaschine direkt neben der Tür zum Stand hin und macht es als Zeitvertreib. Auf der Suche nach Stempel, da wir auf den letzten 100 Kilometern jeden Tag zwei Stempel sammeln müssen, sind wir auf einen kleinen Laden gestoßen. Da gab es einen riesen Stempel und die Frau meinte noch zu uns, dass es diesen Stempel so schon früher gab und hat uns eine Metallausführung von dem Stempel gezeigt. Bei einem Anstieg hatte ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner rechten Hacke und ich konnte kaum auftreten. Schnell hingesetzt und Schuh aus, habe ich festgestellt nichts sehen zu können. Danach habe ich die Schuhe einfach nur noch ganz locker geschnürt getragen und habe vorsichtiger aufgetreten. Es hat zum Glück alles durchgehalten aber der Schmerz war so schlimm, dass ich erstmal weinen musste.. Ich denke, dass mein Schuh heute etwas blöd auf die Achillessehne gedrückt hat und deshalb gereizt war. Generell ist ha auch eine super starke Belastung vorhanden, vorallem in den letzten zwei Tagen. Auch obwohl wir heute 10 Kilometer weniger als gestern gelaufen sind, hat es sich am Ende wieder so gezogen und die Puste war raus.
Heute sind wir in einem Zimmer mit 32 Betten ohne Sichtschutzabteile wie gestern, aber es hat mal wieder nur 10€ gekostet und alle sind super freundlich! Die Pilgerherbergen werden auch irgendwie immer größer, hier passen insgesamt 84 Pilgerinnen rein. Angekommen wurde erstmal wieder geduscht und dann erstmal im Bett gelegen. Dann ging es los, um unsere dich wieder sehr stinkende Wäsche zu waschen. Da hab ich dann mein schon sehr verrutschtes Blasenpflaster ablösen können und leider festgestellt zwei neue Blasen an dem Zeh zu haben. Richtig kake! Was uns diesen Urlaub sehr hilft ist, wie ehrlich wir miteinander sind und die Dinge so sagen wie sie sind. Da entstehen auch oft sehr lustige Momente. Nach dem Wäsche aufhängen ging es zu einem Supermarkt. Wir haben heute früh geguckt ob hier etwas offen hat und es gab genau den einen Laden. Angekommen haben wir festgestellt dass der irgendwie garnichts brauchbares hatte und Mini war. Dann wollten wir so essen gehen aber um 17 Uhr macht hier alles zu und um 19 Uhr erst wieder auf. Naja ging dann zu Dominos weil die halt offen hatten. Da haben wir dann auch alles für die Nächsten Tage reserviert und einen Bus nach Lissabon gebucht. Zum Schluss hat Janke noch vier Stück Pizza geklaut. Die Frau hat uns das beim Bezahlen falsch erklärt oder wir es nicht richtig verstanden: das Angebot war nur zum im Restaurant essen und wir durften den Rest der Pizza nicht mehr mitnehmen. Janke war sauer, dass die es unnötig weggeworfen werden soll und hat die vier Stücke in die Hand genommen. Ich bin ganz schnell hinterher.. Zurück im Hostel wurde noch schnell die Wäsche abgenommen, sich bettfertig gemacht und jetzt liegt es sich super im Betti.
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(Galicien) Extra Wissen
Uns sind hier in Galicien einige Sachen aufgefallen, wo wir mithilfe von Google recherchieren mussten was sie sind oder bedeuten. Also hier das Galicien Extra Wissen:
Galicien hat eine eigene Sprache. Galicisch ist eine offizielle eigene Sprache die dem Portugiesischen sehr nahe kommt, hier in den Grundschulen gelehrt wird und im Familienkreis weit verbreitet ist.
In Galicien gibt es traditionelle Hórreos. Diese sind auf Stelzen stehende Stein- oder Holzkonstruktionen. Sie stehen meistens im Vorgarten und super viele Häuser haben eins. Wir dachten zuerst vielleicht beten sie darin, weil fast alle ein Kreuz oben am Dach haben. Dafür wäre es wohl zu klein. Sie sind Speicherorte für die Ernte. Alle sehen unterschiedlich aus und sind ein ganz besonderes Merkmal dieser Gegend.



Hier stellen alle so Wasserflaschen in ihre Eingangstür, vors Geragentor oder Ladeneingang. Überall stehen einfach Wasserflaschen, mal Halonen mal nur halbe Liter Flaschen. Laut Internet sind die Flaschen die Katzenversion einer Vogelscheuche. Das verzerrte Spiegelbild soll die Tiere (auch Hunde) davon abhalten, an Hausecken zu pinkeln. Viele halten das wohl für Blödsinn aber stehen tun sie fast überall in dieser Gegend.


In dieser Gegend gibt es sehr viele Eukalyptusbäume. Diese sind hier nicht heimisch sondern wurden im 19. Jahrhundert aus Australien mitgebracht. Komisch vorgekommen ist mir, dass sich die Bäume quasi von selbst schälen. Bei einigen Arten stirbt anscheinend die äußere Rindenschicht ab und löst sich in größeren Stücken vom Stamm. Das passiert, da der Eukalyptus jedes Jahr eine neue Borkenschicht ausbildet.



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Tag 11, 31.08.2024 von Priegue nach Redondela
Pilgertag 8, 33.4 km und ca. 42.500 Schritte
Als wir heute Frühstücken wollten, und in die Erdnuss Butter geschaut haben, waren da leider Ameisen drin. Das war eine sehr schlechte Überraschung bei der eh schon gedrückten Stimmung. Es gab aber Orangensaft zum Toast und das hat einiges verbessert. Gestartet sind wir mit einem Anstieg. Wir haben in den ersten 5km kaum gerade Strecke gehabt und sind einen Berg hochgelaufen. Der Verlauf des Weges war dann wie folgt: Berg, Straße, Industriegebiet, am Bach entlang, Park, Ort, noch ein Berg, Wald, Ort. Zu Beginn des Weges sind wir einfach super viel hochgelaufen und waren nach der ersten Viertelstunde schon komplett durchgeschwitzt und zum Ende des sehr sehr langen Tages ging es suuuper viel und an einem Stück wieder runter. Anfangs war es auch dauerhaft sehr sehr kühl draußen, erst in den letzten zwei Stunden kam die Sonne raus und es wurde super heiß. Das war heute echt von Vorteil. Die 33 Kilometer sind auch nur zu Stande gekommen, weil die Herbergen Situation auf diesem Abschnitt echt relativ schlecht ist. Wir hätten entweder 13 Kilometer oder halt bis hier her laufen können. An einem Tag so wenig zu laufen bringt uns halt nicht viel und wir haben uns dagegen entschieden. Damit sind wir heute nicht nur unter die 100km gekommen, sondern haben sogar weniger als 90km bis Santiago de Compostella vor uns! Zuerst hatte Janke heute einige Motivationsprobleme und ich war super motiviert und es lief gut für mich, auf den letzten Kilometern hat es aber umgeschwenkt. Da ist es immer sehr gut eine Pilgerpartnerin dabei zu haben um sich gegenseitig zu motivieren und weiter zu machen. Um 13 Uhr hatten wir noch so 12km vor uns und da ist die Motivation ein ganz wichtiger Part um weiter zu machen. Jankes Rucksack bereitet uns momentan Sorgen, da er an der Naht hinten zum Rückenpart immer weiter aufreißt. An Schmerzen lassen sich heute für mich auch zum ersten Mal auch Knieschmerzen aufführen, da der ganze letzte Weg runter sehr steil und schmerzhaft war. Janke hat heute eine erste Blase bekommen und ich gestern eine kleine.. Zudem habe ich durch den Rucksack auf der Hüfte blaue Flecken. Am schwierigsten ist auf dem ganzen Weg wohl aber die mentale Überwindung trotz der Schmerzen weiter zu laufen und nicht aufzuhören. Es gab bisher auch noch keinen Tag, an dem wir uns folgende Fragen nicht gefragt haben: „Welcher Idiot ist auf diese dumme Idee gekommen?!” (Ich) und „Wir sind doch komplett bescheuert, dass wir uns das freiwillig antun??” (Ja.) Ich musste irgendwann sehr dringend Pipi und da wir im Wald waren hat es sich sehr angeboten. Naja als ich gerade loslegen wollte, kam eine Oma um die Ecke und hat mich erstmal gesehen. Sie hat dann nur fünf mal auf Englisch gerufen, dass sie nicht guckt und ist schnell weiter. Eine sehr amüsante Sache, das war mir aber auch ein bisschen unangenehm. An den Wegweisern steht häufig die Kilometeranzahl und als wir realisiert haben, dass wir schon unter 90km sind kam ein ziemlich lautes: „Noch weniger als 90 Kilometer. WIR PACKENS AN! Aber nicht mehr heute!” Am Ende der Strecke als es sehr steil runter ging habe ich ziemlich geflucht und ein paar Leute haben uns von ihrem Balkon ausgelacht. Solche Situationen heben die Stimmung aber immer sehr gut. Die Leute sind aber immer super hilfsbereit und winken einem aus ihrem Auto zu, wo wir lang laufen müssen oder erzählen uns auf Spanisch was der richtige Weg ist. Meistens wissen wir das schon selbst aber sie erzählen das dann trotzdem.
Dadurch, dass wir heute so super viel gelaufen sind, sind wir auch umso später am Zielort angekommen. Da haben wir vier Herbergen angelaufen, die schon voll waren.. In der Vierten hat uns eine sehr freundliche Nonne geholfen und für uns telefonisch eine Herberge ausmachen können wo noch Plätze sind und direkt für uns reserviert. Da waren wir super Dankbar! Nun liegen wir in einem Raum mit 48 Betten und nur so Holzwänden zum Sichtschutz. Mal sehen wie die Nacht wird, aber wenigstens haben wir ein Bett! Wir haben auch festgestellt, dass einige nicht auf dem tatsächlichen Jakobsweg laufen sondern einfach direkt an der Küste entlang gehen, weil sie es da schöner finden. Wir halten uns aber immer an den vorgegeben Weg. Nach dem Einkaufen gab es direkt Abendessen: Ramen und Baguette mit Käse/ Avocado. Da haben wir dann auch direkt für morgen reserviert, damit wir noch einen Schlafplatz bekommen. Die ersten zwei die wir angerufen haben, haben uns auch abgewiesen, weil sie schon voll sind. Für MORGEN! Es sind zwei Pilgerwege in diesem Ort zusammengelaufen und deshalb ist es jetzt sehr voll. Wir haben aber auch realisiert, dass wir die schlimmen Tagestouren alle hinter uns haben und nur noch entspanntere Tage machen! Wir sind übrigens schon Mittwoch da!!
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