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Der letzte Tag: Reflexion und Abschied
Ganz im Sinne der Prinzipien von Bukal ng Tipan steht auch die Reflexion selbstverständlich im Licht des Evangeliums. Es ist schon beeindruckend, wie unsere Freunde (das sind sie inzwischen ohne Frage!) es immer wieder schaffen, den Text des Tagesevangeliums in Relation zu uns zu setzen. Bei Lk 13,2-30 ist es der Anruf: „Herr, mach uns auf!“ und das Bild derer, die im Reich Gottes zu Tisch sitzen werden. Welche Türen sind uns in diesen beiden Wochen aufgegangen? Wo haben wir das Reich Gottes erfahren? Den Vormittag verbringen wir mit diesen Fragen in Stille und ganz persönlich, dann in unseren Teams aus den Seelsorgeeinheiten bzw. aus dem Bistum Rottenburg-Suttgart. Ja, was ist es, was wir mitnehmen? Was wollen wir konkret tun? Umsetzen, damit das Reich Gottes in unseren pfarreilichen Kontexten erfahrbar wird?
Am Nachmittag ist die Gelegenheit, das Reflektierte ins Bistum zu tragen. Was braucht es? Wie geht es weiter? Was sind die Bedenken? Wo liegen die Chancen?
Danach feiern wir Gottesdienst. Father Mark ist in der Tat der Großmeister dieser Art der partizipativen Liturgie. Mit einer unglaublichen Leichtigkeit steht der 84-jährige Ordensmann der Feier vor und motiviert uns, unsere Erfahrungen einander mitzuteilen und so in die Eucharistie einzubringen. Es ist eine dichte Atmosphäre. Wir merken: Inzwischen kennen wir uns, wir sind modellhaft zu einer Gemeinschaft geworden, nehmen Anteil aneinander und geben uns gegenseitig Anteil, an dem, was uns bewegt. Irre. Aber gut.
Jetzt hat das Team von den Philippinen uns ein schönes Abschlussfest vorbereitet. Einen Aperitiv auf der Dachterasse mit Blick auf das nächtliche Manila – und dann (wie sollte es sonst sein?) Abendessen. Noch lange sitzen wir zusammen, singen Lieder und feiern. Es ist ein Abschied. Der Abschied von Menschen, die uns in wenigen Tagen so vertraut geworden sind, wie es sonst in Jahren nicht der Fall ist. Der Abschied von einem Land, das – obwohl voll mit Problemen – eine Zuversicht und Freundlichkeit ausstrahlt. Der Abschied von einer Kirche, die nicht glänzt, aber sehr wohl Glanzvolles leistet.
Mabuhay! Danke! Damit schließt dieser Blog.
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Auch für Abenteuer ist gesorgt - Abreise von unserer “Erholungsinsel”
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Informiert und on tour mit dem Formationteam der Pfarrei von Lemery
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Dienstag, 30.10.18: Weiterreise
Heute geht es nach Manila bzw. nach Tatay ins Haus „Maryhill“, der Zentrale von Bukal ng Tipan. Die Reise erst zu Fuß durchs flache Meer und dann durch den philippinischen Tropenwald, mit Bus, Schiff, Flugzeug und wieder mit Bus ist zeitaufwändig. So kommen wir in Maryhill an, als es bereits dunkel ist. Das war damit auch der Abschied vom Iloilo und dem dortigen Team ...
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Montag, 29.10.18: Pause
Nach zwei Wochen Arbeit ohne Unterbrechung tut ein Tag am Strand nicht nur gut, sondern ist auch absolut notwendig, um die vielen Eindrücke sacken zu lassen.
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Sonntag, 28.10.18
Es ist wieder Sonntag. Und natürlich bedeutet dies: Gottesdienst. Dieses Mal gehen wir getrennt in zwei Gruppen. Die einen sind zu Gast in einer Vorstadtpfarrei (San Miguel, dem wichtigsten Heiligen aller Abende), die anderen in der Kathedrale. Es ist immer wieder überraschend, mit welcher Taktung hier Messen gefeiert werden: 5 Uhr (wirklich!), 6:30 Uhr, 8 Uhr (da waren wir), 9:30 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr, 16:30 Uhr (in der Kathedrale steht da normalerweise der Bischof der Feier vor) und 18:30 Uhr – und jedes Mal ist die Kirche brechend voll. Mit einer beeindruckenden Gastfreundschaft werden wir aufgenommen, der Gemeinde vorgestellt und mit gebührendem Applaus bedacht. Gesangbücher gibt es keine, dafür sind überall in der Kirche Monitore angebracht, auf denen meist das Geschehen im Altarraum übertragen wird, aber auch die entsprechenden Texte (z.B. Gloria, Credo und Vaterunser) eingeblendet werden.
Nach dem Gottesdienst treffen wir uns in den Gemeinderäumen mit Verantwortlichen der Pfarrei und von einzelnen Barangays bzw. eben den dortigen MKK. Ein spannender Austausch in Kleingruppen ermöglicht einen nochmals ganz eigenen Einblick in deren Leben und Arbeit. Das meiste wird ehrenamtlich geleistet – und das ist wirklich viel, was da gemacht wird. Vor allem Bildungsarbeit steht im Zentrum der pfarreilichen Aufgaben, damit die Leute „draußen“ für ihre Aufgaben in den Basisgemeinschaften gut gerüstet sind, aber auch um die Anbindung dieser vielen kleinen Gemeinschaften an die Pfarrei zu gewährleisten.
Am Nachmittag fahren wir alle gemeisam in die Kathedralpfarrei. Dort findet eine erste Reflexionsrunde in unserer Gesamtgruppe mit dem Team von Bukal statt. Viele positive Eindrücke, aber auch kritische Anfragen von unserer Seite haben hier ihren Platz. Und auch die weiterreichende Frage, was wird wie in unsere deutschen Verhältnisse übertragbar sein …
Der Abend schließt mit dem Abendessen beim Erzbischof von Jaro, zu dem er uns eingeladen hat. Die Aufregung, wie man einem Bischof wohl angemessen begegnet, zerstreuen sich in den Moment, als dieser kleine Mann in Polohemd und Sandalen vor uns steht. Ein sehr netter Abend mit leckerem Essen – es gibt sogar extra für uns Kartoffelbrei.
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Samstag: Auf dem Land
Wie inzwischen fast täglich: morgens Koffer packen, ins Auto und die Reise geht weiter. Heute sind wir auf dem Land. Zuerst die Pfarrei. Die Begrüßungszeremonie erinnert ein wenig an unseren Karneval: eine uniformierte Tanzgarde samt Spielmannszug begrüßen uns. Allerdings sind es die Kinder der Pfarrei, die hier in Kostüm mit Musik und Tanz mitten auf der Straße willkommen heißen. Dass währenddessen der Verkehr ohne großes Aufsehen weiterläuft, führt uns wieder einmal vor Augen, dass wir weit weg von zu Hause sind.
Im Gemeindesaal werden wir in die Arbeit der Pfarrei eingeführt. Es geht um die Vernetzung der pfarreilichen Arbeit mit den Kleinen Kirchlichen Gemeinschaften, die hier MKK heißen. Wie geschieht Ausbildung? Wie Kommuniation? Wer hat welche Aufgabe? Wie reflektieren wir unsere Arbeit und wie bewerten wir sie? Als Besonderheit dieser Pfarrei wird uns ein spezielles Familienprogramm vorgeführt, das aus dem Evangelium Impulse für das gemeinsame Leben gibt. Auf diese Weise erreicht die Kirche auch die Männer, die sich ansonsten auch auf den Philippinen in Glaubenssachen doch eher vornehm zurückhalten.
Eine weitere Besonderheit ist der Laden, den die Gemeinschaft vor Ort betreibt. Eigentlich ist es ein ganz normaler Laden mit normalen Produkten in den Regalen. Lediglich weniges aus eigener Produktion wird noch verkauft. Der große Unterschied liegt im Preis. Wo in der Regel in anderen Geschäften bis zur Hälfte auf den Einkaufspreis aufgeschlagen wird, sind es hier nur etwa 10%. Damit wird der Einkauf für viele in der Gegend erst erschwinglich …
Die Gegend. Sie ist arm. Armut kann Begehrlichkeiten wecken. Auch Europäern gegenüber. Darum bekommen wir zwei freundliche, aber bewaffnete Uniformierte, die uns auf unserem Trip heute begleiten. Denn jetzt geht’s so richtig tief in die Pampa. Kilometerweit über holprige Schotterpisten fährt uns unser Fahrer im Slalom um die Schlaglöcher bis wir in einer Barangay weit draußen ankommen. Weil wir ja schon vorher in der Pfarrei gegessen hatten (es gab u.a. Blutsuppe mit Innereien), war das Mittagessen in etwa gleichem Umfang schon in der Dorfschule für uns aufgetischt. Nach dem Essen sind wir zu einer Veranstaltung dieses Familienprogrammes eingeladen. In der Art einer klassischen Gruppenstunde unserer Jugendverbände beginnend mit einem Spiel führt uns das Bildungsteam in das Thema ein. Es geht um Probleme in Familien. Interaktiv mit großer Beteiligung werden Probleme, wie Alkohol, Arbeitslosigkeit und Gewalt genannt. Aber schließlich sind die guten Seiten (die „Perlen“) das Ziel. Im Licht des Evangeliums vom Kaufmann, der eine schöne Perle gefunden hat, tauschen wir uns über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg aus, wie diese „Perlen“ nicht aus dem Blick geraten, damit Beziehung und Familie gelingen können. Es ist gleichermaßen ungewohnt wie berührend, wie offen und vertraut diese Gesprächsrunden sind, so als ob man sich schon ewig kennen würde …
Es hilft nichts. Wir verabschieden uns von den Menschen der Barangay San José und ihrer Kapelle. Wir müssen weiter. Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft machen wir noch einen kleinen Zwischenstopp bei einer Familie, die … irgendwo lebt. Zurzeit ist Fiesta. Da macht man das so und geht eigentlich von Haus zu Haus. Es gibt wieder Essen. Schließlich hatten wir auch seit drei Stunden nichts mehr. Reichhaltigst bis hin zu einer frisch geschlachteten Ente wird uns von der Familie aufgetischt. Wie man es bei uns höchstens für Freunde macht. Allerdings ist die Freundschaft nicht von langer Dauer, denn wir müssen endgültig los – zur Unterkunft. Dort wartet ja das Abendessen …
Nach einem ganzen Tag voller Essen, unglaublich dichter Begegnungen, einem für uns ungewohnten Anteilnehmen am Leben anderer Menschen ist es schon Dunkel bei der Ankunft im Altersheim von Ordensschwestern, wo wir für zwei Nächte bleiben werden. Es ist ein ungewohnt stiller und kurzer Abend. Wir sind müde.
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Freitag 26.10.2018
Ich sitze am Pool unseres Hotels und frage mich, was wird bleiben von diesem Tag. Es war der erste Tag, an dem wir zwei ganz konkrete BECs besuchten. Nach einem etwas gewöhnungsbedürftigen Frühstück mit scharfem Fisch und Toast ging es mit Hilfe der landestypischen Auslegerboote auf die Insel Bayas. Die dortige Basisgemeinde war so nett, ihre Sonntagsliturgie für uns an diesem Freitag zu feiern, ein Wortgottesdienst mit Austeilung der Kommunion. Statt Predigt gab es Biblesharing. Zum Sonntagsevangelium des blinden Bartimäus wurde die Frage gestellt, was wir an Dunklem erleben und wo wir Jesus um sein Licht bitten können. Jetzt begann das Eintauchen in die Kultur der Menschen, wir wurden eingeladen uns zu den Kleingruppen dazu zu setzen. Da war kein oberflächliches Geplänkel, keine nette theologische Diskussion, da kam das harte Leben zu Tage, die Sorge, wie die Mutter die Familie weiter ernähren kann, die Alkoholprobleme der Männer und immer wieder die große Hoffnung, dass Gott sein Erbarmen schenkt, sowie die Dankbarkeit für die Gemeinschaft in der BEC.
Hängen bleiben wird heute auf jeden Fall die Party auf dem Friedhof. Nicht vorstellbar bei uns, bei ihnen normal. Die großen Steinquader der Gräber wurden als Tische genutzt, es wurde gegessen und gelacht und von da aus ging es am herrlichen Strand zur Abkühlung ins Wasser. Vertreter von zwei anderen BECs waren zu Gast und so waren wir mit vielen Kindern und Jugendlichen nach dem Beten zum Reden und Schwimmen am Friedhof, was für eine Erfahrung.
Der Besuch der zweiten BEC führte uns zu einer Seegrasfarm. Voller Stolz präsentierte uns Fr. Robert den Leiter dieser Company. Vor Einführung der BEC führte er das kleine Unternehmen alleine mit seiner Familie. Dann war er bereit mit den anderen 46 Familien seiner BEC sein Wissen zu teilen. Jetzt bauen sie gemeinsam Seegras in der Bucht an, verkaufen einen Teil direkt, aus einem anderen Teil, stellen sie Chips, Nudeln und Cräcker her. Die Nachfrage nimmt zu und der Preis steigt, ein echtes Erfolgsmodell. Im Fertigungsraum hängt neben der Vision der Erzdiözese für die kleinen Gemeinschaften ein kleiner Hausaltar. Hier wird morgens und abends gemeinsam gebetet. Glaube und Leben gehören hier wirklich zusammen, untrennbar.
Wieder ein Tag voller Eindrücke, voller Geschichten und Highlights und mit der Erkenntnis, dass Glaube mitten im Leben etwas bewirken im Leben von Menschen.
Peter
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Tag 8, Abschied von Bukal, Maryshore Wer absichtlich den Herrn betrügt wird in Stücke gehauen, wer es ohne Wissen tut bekommt immer noch Schläge, so die Aussage im Lukas Evangelium das wir am Morgen nochmals mit Jojit beim Bibel teilen in einer weiteren Variante besprochen haben. „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, wäre vielleicht die deutsche Übersetzung hierfür. Der Austausch in der Gruppe zeigt vor allem an diesem Beispiel nochmals auf, wie schwierig manchmal das Evangelium zu verstehen ist. Aber eben nicht nur das Verstehen des Evangeliums ist manchmal eine Herausforderung, sondern auch die Entstehung und Entwicklung der BEC´s. Und so auch für uns beim Verfolgen der theoretischen Grundlagen an diesem letzten Tag des Theorieblocks. Nun wissen wir alle, wie es auf den Philippinen gegangen ist, aber die Frage wie es bei uns gehen könnte, ist wohl in allen Gesichtern zu lesen. Aber zumindest haben wir nun alle einen großen Koffer mit Handwerkszeug bekommen der uns helfen kann die nächsten Schritte zu gehen. Was ist die die Quintessenz: Kirche in der Partizipation basiert auf dem Zusammenwirken kleiner Gruppen, die dann gemeinsam das große Ganze lebendig werden lassen.
Das umzusetzen wird für uns die Aufgabe zu Hause sein. Was davon ist bei uns möglich, was herausfordernd?
Der Studienteil endete mit einer Eucharistiefeier und - was zum Leben in einer BEC eben auch dazugehört – einem gemeinsamen Fest.
So haben uns die Mitarbeiter von CICM Bukal mit einem tollen Abschlußabend überrascht und wir die Möglichkeit zum „Danke“ sagen genutzt.
Und morgen geht es weiter nach Panay zum praktischen Teil.
Euer Peter, Werner und Maria
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Letzter Tag in Maryshore - morgen werden wir mit dem Boot weiterfahren auf die Insel Iloilo.
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Ein paar Eindrücke von unserem Besuch in der Fischergemeinde
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Hier einige Eindrücke von unserer Visions- und Prozessarbeit.
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