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popkulturrabtz · 4 years
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Der perfekte Soundtrack um sehnsuchtsvoll in die Nacht zu blicken!  Blinker – Blitz: EP Rezension
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Die zweite EP des Songwriters Blinker erzählt Geschichten, die unsere Twenty-Something Generation bestens beschreibt. Sie ist der perfekte Soundtrack, um sich einen starken Drink zu gönnen, viel zu viele Zigaretten zu rauchen und am Fenster sitzend in die spät fortgeschrittene Nacht zu blicken.
Blinker nimmt uns 5 Songs lang in eine Welt voller Sehnsüchte, Melancholie und Antriebslosigkeit mit. Niemand beschreibt eine Generation, die Erwachsen sein sollte, sich aber nicht dementsprechend fühlt, so gut wie der Songwriter. Beginnend geht es um Drogenkonsum, der kaum noch schockiert. Weiter dann um längst überholte Geschlechterrollen, die abseits unserer toleranten Blasen in der Gesellschaft oft noch nicht niedergelegt wurden. So beschreibt „Wie ich bin“ das Gefühl der eigenen Familie nicht gerecht zu werden. Blinkers Meinung dazu ist klar und deutlich: „Für mich riecht sie giftig diese Männlichkeit – fick den scheiß“. Es geht um verflossene Lieben und die stetige Suche nach etwas das mehr als okay ist. So erzählt der abschließende Song „Bis hierin liefs okay“ von betrunkenen Clubnächten, die wir gerade sehr schmerzlich vermissen.    
Blinker beschreibt eine Generation die schon vieles gefühlt und vieles erlebt hat, aber noch immer nicht am Ziel angekommen ist. Eine Generation die Sehnsucht nach Akzeptanz und Liebe hat, sich aber vielleicht auch heimlich doch Stabilität und Sicherheit wünscht. Die berührenden Texte erschaffen eine Welt in die sich Hörende hineinversetzen und wiederfinden können.
Der Indie-Pop des Musikers klingt sehr urban. Seine Stimme ist herrlich unaufgeregt. Diese Lässigkeit bildet eine Welt ab, die oft ermüdend und nur schwer veränderbar ist. Die Instrumentierung mit Gitarre, Bass, Synthesizer und Schlagzeug schafft es, die melancholischen Geschichten mit einem Hauch von 80ies Vibe zu unterstreichen. Besonders Gitarre und Synthesizer klingen oft sehnsuchtsvoll. Die Songs sind eingängig und bleiben im Kopf.    
„Blitz“ ist durch und durch sehr gut produziert und lädt dazu ein traurigschöne melancholische Geschichten in Dauerschleife zu hören. Hoffen wir, dass zeitnah ein Album des talentierten Songwriters erscheint. Denn „Bis hierhin liefs okay“. Mit einer LP kann es nur großartiger werden.  
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popkulturrabtz · 5 years
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Ein Abend mit Dagobert im Hotel Shanghai, Essen
Deutschsprachige Liebeslieder mit Synthesizer. Diese Worte beschreiben die Lieder des Schweizer Sängers Dagobert sehr gut. Erst kürzlich erschien das neuste und dritte Album „Welt ohne Zeit“, und was ist da naheliegender, als auf Tour zu gehen? Richtig, gar nichts! Auf seiner Deutschlandtournee hat er unter anderem im „Hotel Shanghai“ in Essen Halt gemacht, wo auch Tina und Till für L’UniCo mit von der Partie waren.
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Wer schon einmal das Hotel Shanghai betreten hat, weiß: Darin verbirgt sich eine Parallelwelt, in der Drinks, gute Musik und schöne Dekorationen nicht zu kurz kommen. Eine Welt, in der ein leuchtender Panda über der Bühne erstrahlt und dir sagt: „Hier bist du richtig, du verlorene Seele der Nacht. Ich bin für dich da“.
Um 21 Uhr beginnt das Konzert. Die Venue ist gut gefüllt. Ein wunderschöner Blumenstrauß schmückt die Bühne. Das Alter der Besucher*Innen teilt sich in 2 Gruppen. Zum einen wären da die jungen Studierenden im Party-Modus, die die ersten Reihen für sich in Anspruch nehmen. Direkt dahinter warten die Spex-Leser*Innen im Alter 40+ mit verschränkten Armen und wertendem Blick auf die heutige Show. Die Blüten und Blätter wehen im Wind der Klimaanlage. Als Support hat Dagobert „Minneapolis“ mitgebracht, welcher mit einem roten Parka die Bühne betritt und allein auf der Bühne steht. Minneapolis, bürgerlich Konrad Betcher, ist vielleicht noch nicht Vielen ein Begriff, dennoch werden schon einige seinem musikalischen Wirken gelauscht haben. Er war nicht nur jahrelang Pianist und Background-Sänger der Casper-Band, sondern auch Produzent der aktuellsten Platte von Dagobert.
Minneapolis verzichtet auf Ansagen an das Publikum. Diese übernimmt eine Computerstimme für ihn, die jeden Song mit „Enjoy!“ anpreist.  So entsteht eine gewisse Mystik, welche auch die Songs umgibt. Jedes Lied vermittelt eine Wichtig- und Eindringlichkeit. Während seiner Performance wirkt Betcher durch die künstlichen Ansagen unnahbar, obwohl man nur wenige Meter von ihm entfernt steht. Mit Weißheiten wie, „We`ve never been that cool, just lost kids in our part of town“, wickelt er das Publikum ein und bringt es zum Tanzen. Die Musik erinnert in manchen Momenten leicht an „The xx“. Jedoch sind die Songs viel aktivierender, fordernder und lauter. Trotz des klar im Pop verorteten Sounds behält die Musik durch verzerrte Elemente etwas Raues und Unperfektes. Ein Sound der dreckigen Straßenecken von Vorstadtkindern.
Schaut euch hier das Video zu der Single „THE PARK“ an.
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Nach einem ca. 30-minütigem Set verschwindet Minneapolis und der Blumenstrauß mit ihm im Publikum.
Es ist Zeit für den Mann des Abends. Die Bühne ist voll beladen mit Instrumenten und Effektboards, die tolle Klänge versprechen. Kurzzeitig sorgt man sich, wie die Musiker denn an ihre Instrumente, geschweige denn auf die Bühne kommen sollen, ohne zu stolpern. Es geht jedoch alles gut, und Dagobert wird schon bald unter tosendem Beifall vom Publikum in Empfang genommen. Es beginnt. Sanft singt er die ersten Zeilen des Album-Openers „Du und Ich“, bevor der Song im Refrain in tiefster Sehnsucht explodiert. „Oh, wenn zwei wie wir nicht zueinander finden/Muss irgendwer die Welt neu erfinden, denn /Oh, nichts ist besser als du und ich“.  Das Publikum singt gebannt mit, jede Bewegung von Dagobert wird vom Publikum erwidert und gespiegelt. Ganze sieben der zehn neuen Songs des aktuellen Albums bringt er im Laufe des Abends auf die Bühne. Dem vielversprechenden Auftakt folgt jedoch schnell eine kleine Ernüchterung. Während Dagoberts Songs oftmals von Naivität, Sinnlichkeit und Feingefühl geprägt sind, verliert sich das Publikum spätestens beim dritten Song „Angeln gehen“ (vom vorherigen Album „Afrika“) in einer Schlager-Ekstase. Wir finden uns in einem Zwiespalt wieder. Die Band spielt fantastisch, die Songs sind klasse. Aber die Unschuld der Lieder steht im Gegensatz zum derben Abfeiern des Publikums. Doch wer möchte denn bitte jemandem auf einem Konzert böse sein, weil er die Songs fühlt und ordentlich abgeht? Das gehört schon dazu, oder? Das erste Bier fliegt durch die Luft und landet in unseren Gesichtern. Das gehört zu Konzerten ja auch irgendwie dazu. Jedoch…irgendwie… Irgendwie passt es nicht zum Inhalt der Songs. Teils negiert es die Naivität der Musik, die Dagoberts Schaffen oft so besonders macht. Die große Liebe und Sehnsucht wird hier im Bier ertränkt und man versucht sie vergebens auf diesem kleinen „Oktober-Fest lite“ wiederzufinden.
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Gerade bei den ruhigeren Liedern, wie bei „Uns gehört die Vergangenheit“ kommt das Publikum an seine Grenzen. Zu sehr ist es schon im Ballermann-Modus, um sich darauf einzulassen. Zu groß die Lust doch zwischendurch mal mit Anderen laut zu reden. Nur eine ältere Dame hinter uns wippt ganz langsam von einem Bein zum anderen und hört mit berührtem und betörtem Blick einfach zu. Insgesamt scheint das junge, feiernde Publikum mit den Spex-Kritiker*Innen im besten Alter hinter uns nicht zusammen zu passen. Und wir stehen mittendrin. Hits wie „Flashback“, „Ich bin zu jung“ und „Einsam“ reihen sich danach ein.
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Die Band spielt sauber und gut zusammen, auch wenn die Männertruppe manchmal charmant an den hohen Backing-Vocals scheitert. Die Soundqualität schwankt an diesem Abend jedoch stark. Oft starten die Instrumente viel zu laut, sodass sich das Publikum die Ohren zuhalten muss, bis der Tontechniker die richtige Lautstärke findet. Ist die jedoch erstmal eingestellt, klingt alles super.
Der entspannte Song „Moonlight Bay“ sorgt für einen kurzen angenehmen Ruhepol im Set. Mit „Zehn Jahre“, „Hochzeit“ und „Für immer Blau“ reihen sich auch weitere Titel der vorherigen Alben in die wohl durchdachte Setlist ein und die Minuten ziehen schnell vorbei. Das Konzert neigt sich dem Ende zu.
Für die Zugabe kehrt die Dagobert-Band mit dem Stück „Wir leben aneinander vorbei“ zurück. Einer seiner besten Songs. Lukas Jäger besingt nicht nur die Distanz zu seiner großen Liebe, sondern auch die Distanz zur heutigen Gesellschaft, in die er nicht zu passen scheint. Er singt von einer negierten Utopie, einem Fortschritt, der nur durch das Zusammenfinden wirklich aller Menschen möglich ist.
Nach dem Konzert gehen wir langsam hinaus. Zum Teil unangenehm war die Stimmung. Wunderschön war die Musik. Wir schauen zwiegespalten auf den Abend zurück. Am nächsten Tag aber, auf der Rückfahrt nach Paderborn, schallt wieder Dagobert durch unsere Ohren. Vielleicht denken wir ernüchtert an das Konzert zurück. Aber nicht schlecht. Dafür waren und sind die Lieder einfach zu gut.
Text: Christina Bergs und Till Otte Fotos: Christina Bergs und Till Otte Hinweis: Diese Konzertreview erschien zunächst auf:  https://l-uni.co/2019/05/05/dagobert-im-hotel-shanghai-essen/ 
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popkulturrabtz · 5 years
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Auf zur Frittenbude!
„Das ist Raveland, Baby“, singen wir aufgeregt in der Bahn. Wir sind auf dem Weg in das Hotel Shanghai nach Essen, wo wir an diesem Abend Frittenbude auf ihrer „Rote Sonne“- Tour live sehen.
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Quelle: https://audiolith.net/de/release/al286/
Das Konzert beginnt erst um 22 Uhr, was für ein Konzert im Ruhrgebiet sehr ungewöhnlich scheint (Essen ist nun mal nicht Berlin). Dennoch ist die Uhrzeit für ein Wochenende natürlich angemessen und bietet Gelegenheit vor dem Konzert noch ausgiebig zu Essen und zu Quatschen. Wir landen übrigens im Frittenwerk. Fritten sind an diesem Tag (un)bewusst ein großes Thema.
Gegen 21:15 Uhr setzen wir unseren Weg ins Hotel Shanghai fort. Der Einlass hat noch nicht begonnen, weshalb wir noch einige Minuten in der Kälte verharren. Wir treffen spontan frühere Weggefährt*Innen, mit denen man früher gemeinsam alles von Audiolith abgefeiert hatte.
Zuletzt hatte ich Frittenbude vor rund acht Jahren auf dem Open Flair Festival Live gesehen. „Acht Jahre?“, frage ich mich. „Puh, das ist echt eine lange Zeit.“.   Um 21:30 Uhr öffnen sich die Pforten des Clubs. Wer schon einmal im Hotel Shanghai war, weiß, dass hier ein eigener Kosmos fern von Spießigkeiten und Zwängen, ohne Raum und Zeit konstruiert wurde. Besonders der Chef des Ladens, Kay Shanghai ist eine lebende Ruhrgebietslegende. Vor dem Konzert haut ein DJ  einige wirklich interessante Kuriositäten um die Ohren. So lerne ich an diesem Abend „Die Doraus & Die Marinas“  kennen und höre seit langer, langer Zeit mal wieder „Jochen Distelmeyer“, dessen Musik ich als Teenie fürchterlich fand, mir diese mittlerweile aber sehr gut gefällt.
Da das Konzert ausverkauft und das Hotel Shanghai nicht sonderlich groß ist, entscheiden wir uns das Konzert von der obigen Balustrade zu genießen. Ich persönlich empfinde den Club leider als sehr stressig, wenn es sehr voll ist. Allerdings war ich  noch nie wirklich gewillt durch die Menge zu pogen, sondern lieber das Geschehen auf der Bühne genausten beobachten zu können.
Gegen 22 Uhr betritt „LUEAM“ als Support die Bühne. „LUEAM“ bestreitet seinen Auftritt gemeinsam mit einem Gitarristen und hat es leider sehr schwer, da das Publikum nicht gewillt ist deutschen Pop zu lauschen, sondern lieber Raven will. Die Gespräche des Publikums übertönen die Musik des Künstlers. Respektlos. „LUEAM“ gibt sich aber nicht geschlagen und lässt sich dies nicht anmerken. Der Künstler hat bisher nur einen Song veröffentlicht, welcher sich schon sehr lange in einer meiner täglich abgespielten Playlist befindet („No01_-Demo Version“). Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch einiges von ihm hören werden.
Um 23 Uhr hat das Warten dann endlich ein Ende. Frittenbude kommen auf die Bühne, wirbeln mit dem Track „Kanister“ sofort los und setzen direkt wie gewöhnlich politische Statements („So gut wie es geht / Lassen wir es uns gut gehen / Bis es nicht mehr gut geht / Und wir rot wie Blut sehen“).
Das Publikum geht ab der ersten Minute mit. Tanzt und pogt ausgelassen, liebevoll mit Rücksicht. Frittenbude entführen nach „Raveland“ und auf die „Insel“. Nach vielen Liedern der neuen Platte, spielt die Band „Wings“. Mich überkommt Nostalgie. Nostalgie nach einer Jugend noch ohne anstrengende Arbeit, kurz vor dem Abitur und vielen wilden Partys.
Frittenbude sind live immer noch eine Wucht. Der Spagat zwischen Pop, Punk, Elektro und Rave gelingt der Band noch immer sehr gut. Das Publikum singt permanent laut mit.
Mit „Kill Kill Kill“, dem Album Opener, bringen sie ihr Publikum dann noch lauter zum Mitsingen. Spätestens hier wird wieder jedem im Club bewusst, dass es sich hier zwar um eine Spaß-Rave-Veranstaltung handelt, dennoch alle in diesem Raum politisch auf einem Nenner sind und sich mit dem Thema Politik auseinandersetzen. Im Song heißt es: „ Hörst du die Worte der Kanzler? / Der Präsidenten? / Erst schicken sie Panzer /Dann schicken sie Pflaster.”
Gerade in Zeiten des Aufschwungs der AFD und weiteren Aufrüstungen scheint eine Band wie Frittenbude und ein Label wie Audiolith noch relevanter als ohnehin schon in der Vergangenheit, zu sein.
Vor der Zugabe spielen Frittenbude insgesamt ein Set mit 18 Songs. Der erste Block wird mit einem wohlig warmen „Mindestens in 1000 Jahren“ inklusive Konfetti beendet. Wir sind uns einig: Für uns ist und waren Frittenbude schon immer Kunst. Zur Zugabe geht der Flashback weiter. „Bilder mit Katze“, „Pandabär“, „Raven gegen Deutschland“ und „Hildegard“ fehlen nicht. Besonders bei „Pandabär“ wird allen bewusst, dass das Hotel Shanghai die perfekte Umgebung für Frittenbude ist. Denn wo spielt die Band diesen Song unter einem riesigen Panda, der als Deko-Element über der Bühne (regulär!) zu finden ist?! Die älteren Songs katapultieren die Rave-Gemeinschaft noch weiter in ihre junge „Wasted German Youth“ zurück. Es gibt kaum Menschen, die älter als Mitte 20 bis Anfang 30 sind. Ich freue mich über viele Erinnerungen, die die Songs wecken, frage mich selbst aber auch: „Bin ich mit Mitte 20 nun auch schon so weit, dass ich wehmütig zurückblicke?“.
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Quelle: Tumblr
Nach dem zweistündigen Rave mit Frittenbude peitschen uns zur Aftershow Bässe um die Ohren. Mittlerweile ist es 01:15 Uhr. Wir machen uns glücklich  auf den Weg nach Hause und beschließen, dass der Abend für uns nicht mehr besser werden kann.
Unser Fazit des Abends: Frittenbude sind noch immer relevant, denn „Wir wollen noch immer die Freiheit der Welt und Straßen aus Zucker!“ Und Musik mit politischer, aufrichtiger Haltung!
Live könnt ihr Frittenbude auf ihrer “Rote Sonne”- Tour noch bis zum 16.05. erleben!
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popkulturrabtz · 6 years
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HONIG – THE LAST THING THE WORLD NEEDS
Das jüngst erschienene HONIG Album verspricht durch den Titel “The Last Thing the World Needs” einiges. Die Düsseldorfer Band, um Songwriter Stefan Honig, bleibt auch beim vierten Album der Sparte Indie-Pop/Rock treu. „The Last Thing the World Needs“ besteht aus 11 Songs und hat eine Spielzeit von 46 Minuten. HONIGs Pop ist wie für den Herbst gemacht und umarmt die Zuhörenden förmlich. Bestimmt durch (Akustik-)Gitarre, Piano, Chöre und Handclaps, führt der verträumte Gesang durch die Musik. Trotz der Indie-typischen Merkmale, wirkt das Album nicht kitschig. Hervorstechend sind „Counterfeit Gallery“ und das dynamische „Boulders“, welche die aufgewecktesten Songs des Albums sind. Für ein wohliges Gefühl sorgt „It´s never the wrong time to sleep”, dass vielen aus der Seele sprechen wird. Insgesamt sind die Songtitel des Albums wie „Handshake is a contact sport“ sehr schön zu lesen und machen Lust auf mehr. „The Last Thing the World Needs“ endet mit dem sanften, orchestralen „Comic Relief“ und hinterlässt das Gefühl ein sehr gutes Album gehört zu haben. Dennoch bleiben die liebevollen Arrangements des Albums nachhaltig nicht richtig im Ohr.
Anspieltips:    Counterfeit Gallery,                          It’s never the wrong time to sleep                          Handshake is a contact sport
Text: Tina Bergs Bild: http://haldernpop.com/haldern-pop-shop/honig-tlttwn-ltd/
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popkulturrabtz · 6 years
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Parcels - Parcels
Die Parcels lassen sich ohne Frage als eine DER Aufsteiger des Jahres bezeichnen. Vor gut zwei Wochen veröffentlichten die Australier nun ihr Debut-Album, das  selbigen Namen trägt. Kann die Platte den hohen Erwartungen gerecht werden?
Lange wurde es erwartet: Das Debut-Album der australischen Newcomer Parcels. Auf 12 Songs, mit einer Spielzeit von 51 Minuten, zeigt die Disco-Pop Band ihr Können. Das Album der Band besitzt eine vielfältige Dynamik und lässt sich definitiv als „Feelgood“-Album beschreiben. Der 70er-Jahre-Sound der Band lädt zum gemütlichen rumhängen und mitwippen ein. Die Discosounds machen Spaß und grooven, auch elektronische und psychedelische Klänge fehlen nicht und sorgen für besondere Nuancen. Mehrstimmige Gesänge sorgen zusätzlich für ein wohliges Gefühl. Häufig gehen die Lieder geschmeidig ineinander über, sodass bei den ersten Durchläufen des Albums nicht bemerkt wird, dass es sich um ein anderes Lied handelt als das zuvor gehörte.
Alles harmoniert miteinander. Alles ist irgendwie Retro. Alles ist irgendwie modern. 70er-Jahre-Gitarrensounds werden mit elektronischen Klängen fusioniert, die aber nicht so wirklich in Fahrt kommen. Einige Lieder laden zum mitwippen und tanzen ein, während andere Lieder Erinnerungen an Senioren auf Kaffeefahrt wecken, was dann doch ein wenig langweilt, da das Album an einigen Stellen doch ziemlich eintönig ist.
Anders als die tanzwütigen, energiegeladenen Konzerte der Parcels springt der Funke beim Debut-Album nicht durchgängig über. Beginnend mit „Comedown“, dass mit tollen Orgeln daherkommt, beinhalten die Lyrics sehr viele Wiederholungen, die oft keine Steigerung beinhalten, sondern schon ein wenig Nerv-Potenzial haben. Der Song geht nahtlos in das Highlight des Albums, „Lightenup“, über, das im Ohr hängen bleibt. Der Glamour der vergangenen Jahrzehnte ist spürbar. „Wo ist die Tanzfläche?“, möchte man fragen.
Danach wird es leider wieder schleppend, ehe es dann aber wieder flotter wird. Die Dynamik der Songs wechselt sich wie bei einer Achterbahnfahrt ab. Das Album hat keine stringente Dramaturgie. Experimentell wird es mit „Everyroad“, welches 08:35 Minuten lang ist. Es beinhaltet einen schönen Bass-Lauf, tolle mehrstimmige Chöre, Streicher, psychedelische Anleihen und endet in einem unerwarteten Drum‘n‘Bass-Gewirr. Der Song ist mal gediegen und verhalten, dann wieder lebendig und laut. Es wird eher gesprochen als gesungen, sodass der Song mit einer Unterhaltung beginnt und mit Gesang endet.
Insgesamt wurde das Album hervorragend produziert. Dies ist besonders bei den Songs „Tape“ und „Everyroad“ spürbar, da die Klänge mal von links und rechts und mal von nah und fern in das Gehör wandern. Zudem wurden einige Naturgeräusche hineingebastelt.
Das Album endet ungewöhnlich mit einer Verlesung der Credits, einer Danksagung an alle Beteiligten. Rhythmisch gesprochen wird dies von Berliner Rapper Dean Dawson, im Stil des amerikanischen Radios, wie man es mit dem Videospiel GTA assoziiert. Den Hörenden wird der Rat gegeben, das Album noch einmal von vorne anzuhören. Dieser Empfehlung sollte man nachkommen, um die vielfältigen Facetten des Albums zu begreifen. Das Debut-Album der Parcels zeigt, dass die Band einerseits Hits komponieren kann und andererseits in der Lage ist, interessante, komplexe Songs zu liefern. Auf jeden Fall kann man sich sicher sein, dass man noch einiges von den Australiern hören wird.
Text: Tina Bergs Bild: https://www.parcelsmusic.com/#album   Dieser Artikel wurde für das Campusradio L’Unico in Paderborn verfasst und erschien zunächst hier: https://l-uni.co/2018/11/07/die-musikredaktion-empfiehlt-parcels-parcels/ 
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popkulturrabtz · 6 years
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LIEBE UND WAHNSINN MIT TRISTAN BRUSCH
„Es geht um Liebe“, leitet Tristan Brusch sein Konzert in Köln ein. Und diese Liebe erstreckt sich durch den ganzen Club. Zur späteren Stunde gesellt sich dann auch ein wenig liebevoller Krawall dazu.
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Tristan Brusch © Fiona Thiele (@heyitsfiona)
Es ist Donnerstag, der 18. Oktober 2018. Tristan Brusch spielt im Kölner Veedel Club, der sich zwischen Luxor, Blue Shell und Stereo Wonderland in bester Gesellschaft befindet. Es ist der Tourauftakt der „Das Paradies“ Tour, die insgesamt durch 12 Städte führt. Tristan Brusch ist in der Pop-Landschaft durch Auftritte mit den Orsons oder Maeckes ein Begriff. Nun ist der Pop-Künstler gemeinsam mit seiner eigenen Band unterwegs.
Als Support wird die Tour von Bayuk begleitet. Bestehend aus Vocals, Gitarren und Drumcomputer, gelangen verträumte Pop Songs in das Gehör. Den Drumcomputer nutzt Bayuk zum ersten Mal auf der Bühne. Die Unsicherheit ist dem Musiker anzusehen, führt aber zu noch mehr Sympathie von Seiten des Publikums. Bayuk singt von Welt- und Herzschmerz, erzählt von einem Song, den er mit 16-Jahren „heartbroken auf der Bettkante in seinem Kinderzimmer“, geschrieben hat. Das halbstündige Set endet mit avantgardistischen, elektronischen Klängen und einer starken Bassline, die das Publikum zum ersten Mal an diesem Abend zum Tanzen bringen.
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BAYUK © Fiona Thiele (@heyitsfiona)
Um 21 Uhr bahnt sich Tristan Brusch den Weg durch sein Publikum und entert die Bühne des Veedel Clubs. Gekleidet ist er mit einer Jogginghose und einem kitschigen Blumenhemd. Niemanden würde dieses Outfit besser stehen, als ihm. Seine theatralische Mimik unterstreicht seine extravagante Attitüde zusätzlich. Der Mikrofonständer ist mit bunten Blumenranken dekoriert und spiegelt das Thema des Paradieses wider. Gemeinsam mit seiner Band, bestehend aus Keys und Synthies, Schlagzeug und den Vocals von Charlotte Brandi, startet Tristans Brusch, selbst mit Gitarre und seinen Vocals bewaffnet, das Konzert mit dem Song „Zuckerwatte“, der sich ab dem ersten Ton, wie eine musikalische Umarmung anfühlt. Die Liebe, Energie und Leidenschaft von Tristan Brusch wird ab der ersten Minute auf das Publikum übertragen. Der Club ist sehr gut gefüllt und setzt sich hauptsächlich aus Leuten im Alter ab 20 Jahren zusammen.
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Tristan Brusch © Fiona Thiele (@heyitsfiona)
Das neue Album des Künstlers (”Das Paradies”) wurde im Juni 2018 veröffentlicht. In Köln verrät Tristan, dass er vier Jahre daran gearbeitet hat, sich diese aber wie sein ganzes Leben anfühle. Die große Spielfreude, im Club ist damit selbsterklärend. Die Harmonie auf der Bühne stimmt. Auch wenn vom Schlagzeuger mal der Beginn eines Liedes vergessen wird, wird dies mit Humor genommen. Schließlich ist Tourstart. Da ist man vielleicht auch ein wenig aufgeregter.
Überwiegend werden Songs vom neuen Album gespielt. Doch auch die Hits der im Jahr 2015 erschienenen „Fisch“-EP werden nicht ausgelassen. Up-Tempo Nummern wechseln sich mit emotionalen Balladen ab. Es geht um Liebe, Sex, das Patriarchat und den Tod. Gepaart werden die Klänge mit New Wave, Disco und Chanson Sounds. Tristan Brusch ist ein guter Geschichten Erzähler. Alle Songs werden gleichermaßen vom Publikum wertgeschätzt und mitgesungen. Viele haben dabei die Augen geschlossen und genießen die Musik sichtlich.
Zum Ende des Konzertes begibt sich Brusch bei der Hymne „Trümmer“ wie ein Prediger in seine Pop-Gemeinde und begegnet seinen Jüngern Angesicht zu Angesicht. Dabei entstehen energiegeladene Anschrei-Battles, die den Wahnsinn einläuten und ein Hauch Anarchie mitbringen. Mikrofonständer und Biere kippen um. Gitarren werden weggetreten. Mic Drops dürfen natürlich auch nicht fehlen. Es weht eine „Don’t give a fuck“- Attitüde durch den Veedel Club, ganz unter dem Motto „Kunst muss wehtun“.
Zum Finale stehen Charlotte Brandi, Bayuk und Tristan Brusch noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Zu dritt verabschieden sie sich in Köln mit dem Song „Bleib doch einfach hier“.
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Charlotte Brandi & Tristan Brusch © Fiona Thiele (@heyitsfiona)
Insgesamt versprühte das Konzert trotz (oder gerade wegen?) den liebevoll arrangierten Pop-Songs, mehr Punkrock, als manch eine Band, die von sich behauptet Punkrock zu sein. Der Zeile „Ich will nicht unterhalten, ich will euch berühren“, in dem Song „Tier“ ist nur zuzustimmen. Die Mischung aus Liebe und Wahnsinn hat Köln berührt und ist allen bei weiteren Konzertterminen oder bei Festivals ans Herz zu legen.
Text: Tina Bergs Fotos: © Fiona Thiele (@heyitsfiona) Geschrieben für das Campusradio L`unico in Paderborn. Erschienen auf: https://l-uni.co/2018/10/24/liebe-und-wahnsinn-mit-tristan-brusch/
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