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Ich bin mittlerweile seit zwei Monaten in Portland und habe viel gesehen, in Portland und um die Stadt herum. Aber tatsächlich habe ich darüber nur wenig geschrieben (abgesehen von den botanischen Gärten und dem Lavendelfest).
Beginnen wir also am Anfang. Unser erster Tag in Portland ist der 25. Juni. Wir fahren von Gold Beach die letzte Strecke und halten zwischendurch auf der Suche nach einem echten amerikanischen Diner in einer kleinen Stadt im Nirgendwo an. Das Diner hat leider geschlossen. Aber so verirren wir uns in ein mexikanisches Restaurant mit bemerkenswertem Baseball-Ambiente, was sich als beste Fügung des Schicksals herausstellt, denn das Essen ist verdammt gut! Ich habe noch nie so fantastisch Mexikanisch gegessen.
In Portland angekommen, finden wir den letzten freien Stellplatz auf dem Campingplatz. Mit dem Uber geht es zu A Roadside Attraction, wo wir mit Abby verabredet sind. Endlich sehe ich sie wieder! Nach anderthalb Jahren! Ich freue mich so unendlich und wir haben uns viel zu erzählen. Wir testen verschiedene Biere (IPA, Prickly Pear, Red Lager, Cider und Guinness) und spielen nebenbei Billiard, wodurch ich nicht mehr dolmetschen muss für Leons Eltern, die wahrscheinlich eh nicht so an unserer Unterhaltung interessiert sind.
Da Abby am nächsten Tag arbeiten muss, nutzen wir die Zeit und fahren ein Stück aus Portland raus, am Columbia River entlang zum Multnomah Wasserfall, der sehr schön ist. Unglücklicherweise ist die Gegend drum herum immer noch gesperrt nach dem Waldbrand des letzten Jahres und deswegen können wir leider nicht großartig wandern gehen.
Danach fahren wir in eine Outlet-Mall und gehen zum ersten Mal in den USA shoppen. Für Leon gibt es lang gewünschte Fußballschuhe, und für die anderen neue Levis-Jeans, und das alles zum Schnapperpreis.
Den Rest des Abends verbringen wir damit, unsere Sachen zu packen und den Wohnwagen aufzuräumen, weil Leon und seine Eltern morgen nach Seattle fahren und dort das Auto abgeben, bevor sie nach New York und dann zurück nach Deutschland fliegen. Alles wird in Ordnung gebracht und wir hoffen, dass die ganzen kaputten Sachen dem Autoverleih nicht auffallen (die halb abgebrochene Tür, der fehlende Verschlussdeckel vom Abflussrohr und die verzogene Badezimmertür, die aber glaube ich nicht unsere Schuld ist).
Am nächsten Morgen fahre ich zu Abby und muss mich von den anderen verabschieden, was mir unglaublich schwer fällt. Mein Uber-Fahrer ist allerdings sehr nachsichtig und lieb, als er meine Tränen sieht. Und zum Glück gibt es ja das Internets, wo man auch durch Whatsapp und Co. auch um die halbe Welt miteinander schreiben und sprechen kann. :)
So. Zurück in die Gegenwart. Endlich habe ich es geschafft, alles über unsere drei Wochen Rundfahrt zu schreiben! Auch wenn sie schon so lange her. Aber immerhin, Vollständigkeit muss sein.
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Oregon Küste
(24. und 25.06.18)
Wir sind mittlerweile nicht mehr viele Stopps von Portland entfernt. Aber die Entfernungen in den Staaten sind enorm. Das heißt, wir haben noch ein ganzen Stückchen vor uns zwischen San Francisco und Portland, etwa 1000 Kilometer. Ich freue mich in den Norden zu fahren. Die Küsten von Kalifornien und Oregon sind so wunderschön. Wir verlassen die Regionen, die durch Trockenheit und spärliche Vegetation geprägt sind, und sehen endlich wieder richtige, grüne Wälder. Abends ist es diesig und die Küste sieht so fast noch schöner aus im Nebel. Fotos gibt es davon leider nicht wirklich – die Stimmung ist nicht besonders gut und wir fahren durch ohne mal anzuhalten.
Nachdem wir eine Nacht auf einem Campingplatz im Wald schlafen (ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wo das war, weil wir lange durch den dunklen Wald auf kurvigen Straßen gefahren sind), geht es am nächsten Tag weiter auf dem Motorway 1. Nach langer Fahrt halten wir am Lake Mendcino an für eine Badepause in der Hitze. Es ist so schön, im Wasser zu sein und sich abzukühlen. Wir fahren durch Eureka, wo wir fix einkaufen gehen. Weiter im Norden sehen wir im Halbnebel Elche.
Kurz vor Grenze nach Oregon steht ein Schild, auf dem steht „Want Weed? - 6 Miles“, was wir ziemlich witzig finden (der Konsum von Marihuana ist in Oregon legal).
Wir halten für die Nacht in Gold Beach an und stellen den Wagen in der Nähe des Strandes ab. Um frische Luft zu schnappen und unsere Köpfe frei zu bekommen, machen Leon und ich einen nächtlichen Spaziergang durch kleine Stadt. Wir kaufen Sour Patch Kids im Supermarkt, in dem wir einen kurzen Zombieland-Moment haben, da der Laden komplett leer ist – nicht mal ein Verkäufer ist zu sehen. Das ist ziemlich gruselig, vor allem, weil ich auf Toilette muss und diese sich im hinteren Lagerbereich befinden. Alles ganz schön creepy. Aber dafür sind die sauren Leckereien gut und wir sehen später auch Rehe auf der Straße. Die Meeresluft ist super angenehm und ich mag das Stromern mit Leon wirklich gern.
Am Morgen danach gehen wir zum Meer mit der Intention, baden zu gehen. Das wird allerdings nichts, weil wir die Temperatur des Wassers in Oregon ein wenig überschätzt haben – wir sind nun mal nicht mehr in Malibu. Aber zumindest mit den Füßen trauen wir uns rein, Quietschen und Schreien inklusive. Direkt am Strand bei unserem Campingplatz ist ein kleiner Leuchtturm, zu dessen Füßen viele dekorierte und beschriftete Steine liegen, die von Besuchern da gelassen wurden. Wir wollen natürlich auch zu der Sammlung beitragen und glücklicherweise hat Bianca Nagellack dabei, mit dem wir unseren Stein bemalen können.
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San Francisco
(23.6.18)
Das mit der WM* ist so ein Ding, wenn man mit zwei fußballfanatischen Jungs reist – in einem Wohnwagen, der zwar einen Fernseher hat, aber größtenteils nur schlechten Empfang. Da muss man manchmal Kompromisse machen. Sie haben es schwer genug, können die Spielergebnisse nur im Internet nachschauen. Dann dürfen sie auch mal einen Vormittag im RV sitzen und sich das erste Deutschlandspiel angucken, obwohl wir frisch in San Francisco sind, es wunderbares Wetter ist und wir unsere Zeit (meiner Meinung nach) wahrscheinlich besser nutzen könnten. Naja, so hatte ich wenigstens zwei Stunden zum Lesen. Ich hatte nur ein bisschen Angst, dass der Tag gelaufen sein könnte und alle schlechte Laune haben, falls Deutschland verliert … aber gottseidank haben sie ja das Spiel gegen Schweden gewonnen und wir konnten unsere Zeit in San Fran genießen.
Wir fahren also motiviert in die Stadt rein. Nach vielen Landstraßen und Autobahnen ist es nun gar nicht so leicht, in den Straßen der Stadt zu manövrieren, und vor allen Dingen einen günstig gelegenen Parkplatz zu finden. Nachdem wir eine ganze Weile in einem Musikladen alle möglichen Instrumente ausprobieren und jammen, fahren wir weiter zum Pier. Dort ist es aber noch schwerer einen Parkplatz zu finden, selbst für ein normal großes Auto wäre es fast unmöglich. So gurken wir etwas herum und entschließen uns dann, zur Golden Gate Bridge und drüber zu fahren. Es gibt dort auf der anderen Seite einen schönen Aussichtspunkt, von dem man auf die Stadt schauen kann mit der Brücke im Blickfeld. Wir wären auch gerne auf die Insel Alcatraz gefahren, aber man kann das alte Gefängnis nur mit einer (sehr teuren) Tour besichtigen und das wollten wir dann doch nicht. Letztendlich haben wir etwas außerhalb geparkt und sind mit einem Uber in die Stadt fahren, wo wir am bekannten Pier 39 an der Fisherman‘s Wharf durch die Shops getingelt sind und die Seelöwen angeschaut haben. Wir sehen die Cable Cars (gefahren damit sind wir nicht, weil die Schlange an der Haltestelle einfach viel zu lang war, aber wir haben uns schnell drauf geshclichen zum Fotos machen) und essen mal wieder Pizza (man muss ja schließlich Vergleichswerte sammeln zu der Qualität der Pizza in all den verschiedenen Städten).
*Edit: Ich weiß, die WM ist mittlerweile vorbei und Deutschland war nicht besonders lange drin. Ich wurde hier oft danach gefragt, wie es mir dabei geht und wie ich es finde. Ich finde es nicht, mir ist es relativ egal. Ich war bloß froh, dass ich zu dem Zeitpunkt, als Dtl raus geflogen ist, nicht mehr mit den Fußballverrückten unterwegs war.
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Immer noch einer meiner Lieblingsmomente...Walmart-Parkplatz irgendwo in Kalifornien
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Monterey Aquarium
Ich tu mich manchmal schwer, wenn es um Zoos oder andere Tierschausteller geht. Ich merke, wie ich kribbelig werde und beginne mich unwohl zu fühlen. Ich denke über die Tiere nach und ob es ihnen gut geht in den (kleinen) Käfigen und Aquarien.
Was mir hier in Monterey hilft, ist zu wissen, dass das in einer alten Fischkonservenfabrik aufgebaute Aquarium sich um Artenerhaltung und Nachhaltigkeit kümmert sowie für die Pflege der Ozeane einsetzt. Im Besonderen wird für den Schutz für Otter, Blauflossen-Thunfisch und weiße Haie gearbeitet. Auch gibt es hier eine Ausstellung über die Verschmutzung von Meeren durch Plastikmüll und Hinweise, wie man dagegen in einfachen Maßnahmen vorgehen kann. Der Küstenstreifen vor dem Aquarium und vor Monterey ist erklärtes Meeresschutzgebiet.
(22.06.18)
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Von Morro Bay geht es weiter an der Küste entlang bis zum Elephant Seal Point, wo wir riesige Seelöwen sehen. Danach müssen wir von der Küste weg weiter ins Land fahren, weil ein Teil des Highway 1 gesperrt ist aufgrund eines Erdrutsches. Über Serpentinen und enge Straßen geht es durch die Berge wieder zur Küste - man könnte sich in einem großen Wohnwagen sichere Wege vorstellen. In Monterey angekommen, stellen wir fest, dass es zu spät, um ins hiesige Aquarium zu gehen. So stellt sich nun die Frage, ob wir eine Nacht dort bleiben wollen oder weiter fahren. Nach Streitereien und Verfahren auf der Suche nach einem Campingplatz, finden wir einen Ort zum Parken in der Nähe des Hafens, wo wir Pizza essen und mal wieder unseren Rauchalarm auslösen. War aber auch nicht leicht, den Gasofen anzumachen.
Am nächsten Morgen schlendern wir durch die süße Stadt und gehen in eines der größten Salzwasseraquarien der Welt, wo wir Otter, Quallen, Korallen und natürlich viele Fische sehen.
Wir fahren danach weiter gen Norden nach San Francisco und halten auf dem Weg immer mal wieder an für Fotos und zum Klettern auf den Felsen, weil das eine wunderschöne Küstenstrecke ist.
(21.06.2018)
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Ich springe in meinen DeLorean und fahre zwei Monate in die Vergangenheit. Laut Anzeige des Autos schreiben wir den 19.6.2018. Ich steige um in den Wohnwagen und bin wieder bei Leon und seinen Eltern. Wir sind in Los Angeles. Gestern Abend sind wir vom Joshua Tree Park auf windigen Autobahnen hier her gefahren. Selbst nachts herrschte auf den Schnellstraßen um die Stadt Chaos. Auf fünf Spuren waren immer noch viele viele Autos unterwegs und hatten kein Problem damit, im Affentempo tollkühne Manöver zu absolvieren und sich gegenseitig zu schneiden. Abfahrten tauchten plötzlich aus dem Nirgendwo auf und trotz Navi war es schwer f��r mich zu navigieren. Einmal landeten wir unverhofft auf dem Standstreifen zwischen rechter Spur und Ausfahrt und kommen dort zum Stehen, weil wir eigentlich gar nicht abfahren und wieder auf den Highway einbiegen wollten. Nun hingen wir dort fest. Neben uns rauschten die Autos vorbei. Es war dunkel und schwer zu sehen und Abstände einzuschätzen. Wir hatten die Warnblinkanlage an, aber niemand schien darauf zu reagieren. Dazu kam, dass man mit dem Wohnwagen nicht besonders schnell anfahren kann und der Standstreifen war ziemlich kurz. Aber Leon schaffte es! Das erleichterte uns alle unglaublich! Mein Herz hatte ganz schön gepumpt. Kurze Zeit später erreichten wir den Campingplatz und hatten Glück, denn es war trotz später Stunde noch genau EIN Platz frei, weil eine Familie abgesagt hatte. Der nette Mike zeigte uns, wo wir hin mussten, und Leon und ich durften sogar auf seinem Golfcart mitfahren, was super war.
Nun sind wir hier und Jay, der sich hier um den Platz kümmert, versucht uns netterweise zu helfen, die Tür des Wohnwagens zu reparieren, die ich aus Versehen kaputt gemacht habe, weil sie mir bei starkem Wind aus der Hand gerutscht und dabei ein Teil der Halterung abgebrochen ist. So ganz schaffen wir es nicht, aber es ist zumindest ein bisschen besser.
Wir fahren in die Innenstadt, viel Zeit werden wir hier nicht verbringen. Der erste Stopp ist der Hollywood Boulevard. Wir parken aber anscheinend etwas weiter weg vom Hauptteil des Walk of Fame, sodass wir erst einmal an einer Menge Sternchen vorbei (bzw. drüber) laufen müssen, die uns nichts sagen, bevor wir bei bekannteren Namen ankommen. Wir sehen die kostümierten Schausteller, die Touristen Fotos mit ihnen anbieten. Wir sehen von Weitem auch das Hollywood-Zeichen auf dem Hügel.
Anschließend fahren wir zum Santa Monica Peer. Achterbahn fahren wir zwar nicht, aber es gibt Pizza, wir schlendern den Steg entlang und genießen die frische Meeresluft. Am Strand können wir uns sonnen, die Jungs spielen Ball und wir gehen in den salzigen Wellen baden. Gegen Abend fahren wir weiter nach Malibu zum bisher teuersten Campingplatz. Dort gehen wir am nächsten Tag baden. Es ist Strandtag, also fahren wir auch weiter an der kalifornischen Küste entlang nach Santa Barbara (wo es allerdings ein bisschen zu windig ist) und zum Schluss nach Morro Bay, wo Leon und ich nach dem Sonnenuntergang am diesigen Strand stehen und den Moment genießen. Der Strand ist direkt neben unserem heutigen Campingplatz und wunderschön.
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Seattle Tag 4
Mein letzter Tag bricht an. Heute Abend werde ich wieder nach Portland zurück fahren. Ich habe mir eine entspannten Restzeit vorgenommen. Ein bisschen Natur und nur wenig laufen, meine Beine können nicht mehr (wie habe ich das bloß zwei Monate lang durchgehalten in Australien??). Ich fahre also zum Botanischen Garten in Stadtteil Capitol Hill. Schon in vielen Urlauben habe ich gemerkt, wie wohl ich mich in Gärten und Pflanzenschauhäusern fühle. Könnte daran liegen, dass ich selber überhaupt keinen grünen Daumen habe und es genieße, tatsächlich gedeihende Blumen und Pflanzen zu sehen. Ich mag die Luft in den Gewächshäusern, ein bisschen zu warm und tropisch feucht. Im Hintergrund plätschert ein kleiner Wasserfall. Ich laufe durch die Gärten und genieße das Wetter.
Meine letzte Seattle-Tour findet mittags statt. Es geht um Verbrechen und spannende Mördergeschichten der Stadt und des Staates. Ich erfahre, dass die Rate von ungeklärten Mordfällen im Staat Washington am höchsten in den ganzen USA ist. Momentan gibt es noch 10 nicht gelöste Fälle von Serienmördern. Natürlich höre ich von Ted Bundy, der in den 70er Jahren mindestens dreißig junge Frauen umgebracht hat. Lange, dunkle Haare mit Mittelscheite? In dieser Zeit keine gute Idee! Oder auch Linda Hazzard, die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts als Ärztin ihren Patienten geraten hat, zu fasten ... und das teilweise wochenlang. Sie brachte dadurch dutzende von Menschen um, auch wenn sie immer die ursprüngliche Krankheit als Todesgrund angegeben hat. Ihr Buch „Fasting for the Cure of Disease“ gibt es immer noch zu kaufen. Letzten Endes ist sie an ihrer eigenen Medizin gestorben, indem sie sich zu Tode gehungert hat. Meine Lieblingsgeschichte ist allerdings die von Frederick Trumpf, einem deutschen Einwanderer, der mit seinen Restaurants, die auch als Bordellen dienten, reich wurde. Als er durch seine Gewerbe und den damaligen Goldrausch genug Geld angespart hatte und zurück nach Deutschland zu seiner Familie wollte, wurde er des Landes verwiesen, da er seinen Wehrdienst nicht geleistet hat. Er kehrte wieder in die Staaten zurück, änderte seinen Namen zu Fred Trump und wird der Großvater des momentanen Präsidenten!
Nach der Tour habe ich immer noch recht viel Zeit, also fahre ich ein Stückchen weiter weg in Richtung Victory Park zum Japanischen Garten, durch den ich schlendere. Letzter Stopp ist beim Viretta Park, wo Kurt Cobains ehemaliges Haus und eine kleine Gedenkstätte an ihn ist. Fans legen Nachrichten und Blumen für ihn auf eine Bank in dem Park.
Mein Bus fährt bald und ich laufe durch Massen von Seahawks-Fans (weil heute die Saison wieder anfängt) zur Haltestelle, wo ich dann (natürlich!) zum Abschluss meinen Trips noch anderthalb Stunden auf dem Fußweg sitzend warten darf, weil der Bus Verspätung hat. Nach einer Stunde kommt der Bus...allerdings stellt es sich heraus, dass dies der spätere war (der für 20 Uhr; meiner hätte 18:45 Uhr da sein sollen). Heißt: weiter warten. Kurz nach acht war dann auch unser Bus da und beide brechen etwa zur gleichen Zeit Richtung Portland auf. Ich komme drei Stunden später an und bin froh, duschen und wieder in einem großen Bett schlafen zu können.
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Seattle Tag 3:
Mein allererster Gang heute geht zum Kunstmuseum. Ich habe von meinem Tourguide den Insidertipp erhalten, dass man dort so viel Eintritt bezahlt, wie man kann (auch wenn das nirgendwo so ausgeschrieben ist). Ich spare dadurch einiges an Geld – ganz ehrlich wäre es mir auch nicht 25 Dollar wert gewesen, mir die Ausstellungen anzuschauen. Es ist alles recht zusammen gewürfelt, klassisch bis modern, amerikanisch, europäisch, fern-östlich, Bilder und Skulpturen.
Nachdem ich da einmal durchgeschlendert bin, laufe ich durch die Stadt, am Olympic Statue Park vorbei in Richtung Museum of Popculture (MoPOP), oder auch Experience Music Project (EMP), wie es vorher hieß. Ich war dort gestern schon, allerdings zu spät. Dieses Mal habe ich mehr als genug Zeit und freue mich auf das Erlebnis, denn Leon und alle anderen Leute, die in Seattle waren, haben mir das Museum sehr empfohlen. Von außen sieht das aus bunten Blechstücken zusammengesetzte Gebäude recht expressionistisch aus, Designer Frank Gehri nahm sich zerhauene Gitarren zum Vorbild. Und auch innen drin sind die Räumen verstreut, verwinkelt und an allen Ecken gibt es etwas zu entdecken. Unter anderem zu sehen sind
Ausstellungsräume zu Jimi Hendrix und Nirvana mit persönlichen Gegenständen, Fotos, Briefen und anderen Dokumentationen über die Seattler Bands
eine Science Fiction und Fantasy Hall of Fame, in der Künstler und Autoren für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden
ein Computerspielraum zum selber Ausprobieren
viele Requisiten und Kostüme aus SF/ Fantasy Filmen
eine Horrorfilmabteilung (mein persönlicher Favorit) mit Dokumentationen, gruseligen Ausstellungsstücken und den 100 besten Horrorfilmen
und eine „Sky Church“ mit einem riesigen LED-Bildschirm, auf dem unter anderem Konzerte übertragen werden
Nach einem Tag in Museen möchte ich noch einmal raus gehen und frische Luft schnappen und was eignet sich dafür besser als eine kleine Bootstour. Ich gehe zum Hafen und nehme die Fähre zur Bainbridge Island … wobei ich erst einmal fast eine Stunde warten muss, da ich die letzte knapp verpasst habe. Aber sobald ich auf dem Wasser bin, weiß ich, dass sich das Warten gelohnt hat. Ich habe eine wunderschöne Aussicht auf die Bucht und die Skyline Seattles. Die Insel an sich interessiert mich tatsächlich nicht wirklich. Durch meine Spontanität hatte ich nicht viel Zeit, mich zu informieren, was man dort machen kann und ich sehe größtenteils nur Wohngebiete. Deshalb laufe ich ein bisschen herum, sammle Brombeeren (die es hier in Seattle überall gibt, da braucht man keine 8 Dollar für ein kleines Schälchen Beeren ausgeben) und ich höre mein Hörbuch. Ich habe Glück und passe auf der Rückfahrt genau den wunderschönen Sonnenuntergang über den Hafen ab.
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Seattle Tag 2
Part 3
Ich gehe nach der Führung in Richtung Space Needle, wo der Chihuly Glass and Garden ist – eine Ausstellung von aus Glas geblasenen Installationen, die in wunderschönen Formen arrangiert und teilweise zwischen Pflanzen und Blumen drapiert wurden. Da ich leider zu spät bin, um ins Museum für Popkultur (MoPop) zu gehen, mache ich mich auf den Weg in das Viertel Fremont, wo unter der Aurora Brücke ein riesiger Troll sitzt mit einem VW-Käfer in der Hand. Er wurde vor fast zwanzig Jahren anlässlich eines Kunstwettbewerbes erbaut. Nicht weit weg befindet sich der Gas Works Park (mit einem stillgelegten Gaswerk), von dem man einen tollen Ausblick auf die Skyline, vor allem im Sonnenuntergang, hat.
Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Sooooo viel laufen! Aber ich habe viele tolle Dinge gesehen und erfahren und obwohl ich meinen ursprünglichen Tagesplan ein wenig über den Haufen geschmissen habe, hat alles gut geklappt und durch meine Spontanität habe ich sogar Ecken gesehen, an denen ich sonst nicht vorbei gekommen wäre. Dennoch bin ich froh, als ich in meinem Bett liege und meine Füße ausruhen kann.
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Seattle Tag 2
Part 2
Nach den zwei Touren und einer Pizza besteige ich den Columbia Tower (oder besser gesagt ich nehme den Fahrstuhl). Er gilt ein bisschen als Geheimtipp, weil die meisten Touristen lieber auf die kleinere Space Needle wollen. Im 73. Stock des 300 Meter hohen Wolkenkratzers hat man einen 360 Grad Ausblick nicht nur auf die Stadt, sondern auch auf die ganze Bucht, die Olympic Mountains und Mount Rainier.
Anschließend findet Tour Nummero drei Stadt (die letzte für heute, versprochen). Nachdem ich gerade ganz oben war, geht es nun ganz runter, sogar unter den Boden. In Downtown Seattle gibt es mehrere Gänge „under ground“ die jeweils um einen Häuserblock führen. Aber das sind nicht etwa U-Bahn-Tunnel, wie wir sie kennen. Es ist das ursprüngliche Erdgeschoss der nach dem Feuer erbauten Häuser. Um das Straßenlevel zu erhöhen und gleichzeitig Höhe vom Hügel abzutragen, wird der Zwischenraum zwischen den Häusern mit Geröll aufgefüllt, sodass nun das erste Stockwerk ebenerdig ist. Wollte man für seinen Einkauf in die Läden im Keller, konnte man über Leitern in die unterirdischen Gänge steigen. Als die oberen Fußwege und Straßen fertig gestellt wurden, konnten die Läden in das neue Erdgeschoss ziehen. Aus Angst vor Ausbreitung der Pest Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts wurden die Gänge für die Öffentlichkeit geschlossen, allerdings immer noch teilweise als Lagerräume genutzt, oder auch für geheime Bars, Spielhallen, und zum Drogenhandel. Durch die verlassenen Gänge zu laufen, war auf jeden Fall ein spannendes Erlebnis.
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Seattle Tag 2:
Part 1
Ich habe heute viel vor. Vor der Reise habe ich mich informiert, ob es in Seattle Free Walking Tours gibt – ein Konzept, was ich liebe: Einheimische führen Gruppen durch die Stadt und zum Schluss bezahlt man, was man kann oder möchte. So bekommt man nicht nur einen guten Überblick sondern auch interessante Geschichten, Hintergrundinformationen und Anekdoten. In Seattle gibt es verschiedenen Touren zu verschiedenen Bereichen der Stadt. Ich stehe früh auf und gehe zum Victor-Steinbruek-Park neben dem Pike Place Market, wo die erste Führung startet. Es geht um den seit 1907 und damit am längsten (durchgehend) bestehenden Markt der USA, in dem Landwirte, Fischer, Künstler und andere Verkäufer ihre Waren anbieten. Aber nicht nur das. Der Markt besteht aus sechs Stockwerken, da er sich über den Hügel erstreckt, und umfasst deshalb neben den Ständen, die täglich neu aufgebaut werden, auch Restaurants, Antiquitätengeschäfte, Buchhandlungen, den ältesten Starbucks und andere permanente Läden. Nachdem ich mit meiner Gruppe im Zick-Zack durch das Gedränge geführt wurde, einige Kostproben abstauben konnte, miterleben durfte, wie die Fischhändler ihre Ware durch die Menge werfen (um sich Wege zu ersparen) und die größte Kaugummiwand* gesehen habe (*In der Gasse vor einem Theater klebten Besucher Kaugummi, da sie ihn drinnen nicht essen durften. Selbst nach mehreren Versuchen, die Wände zu reinigen, tauchen die Kaugummis immer wieder auf.), verabschieden wir uns und ich gehe wieder zurück zum Victor-Steinbruek-Park, wo Führung Nummer 2 in Kürze startet.
Ich lerne dort über das schwere Feuer in Seattle, was 1889 die ganze Stadt niedergebrannt hat. Zu jener Zeit war die Holzgewerbe der wichtigste Industriezweig, begünstigt durch die nahe Bucht und die großen Nadelbäume der Gegend. So wurde das Holz nicht nur nach Kalifornien geschifft, sondern natürlich auch zum Häuserbau (und für die Fertigung von Abwasserrohren – keine gute Idee) genutzt. Es trug sich nun zu, dass ein junger Tischler im Juni des Jahres Kleber für die Möbelstücke anmischte, indem er Tierfett in einem Topf über einem Feuer erhitzte. Allerdings war er nicht aufmerksam genug, und das Ganze kochte über. Das Öl fing Feuer und der junge Schreiner versuchte es zu löschen. Doch womit sollte man Ölbrände nicht löschen? Wasser. Was wir alle wissen, wusste John Bach leider nicht und so breitete sich das Feuer schnell aus, verständlich in einem Laden voller Holzspäne und Möbel. Ein Stockwerk drüber befand sich ein Kunsthändler...voller Ölgemälde. Weil das noch nicht genug ist, befinden sich passenderweise in nächster Nachbarschaft ein Alkoholgeschäft und mehrere Saloons. Die freiwillige Feuerwehr tat ihr bestes, allerdings griff das Feuer schnell von Haus zu Hau über und die Hydranten verloren bald ihren Wasserdruck. Der Feuerwehr-Chef war zudem (ironischerweise) auch gerade bei einer Feuerwehr-Sitzung in San Francisco, wo in den letzten Jahren einige Feuer wüteten und Seattle für den Aufbau viel Holz geschickt hatte. Zu allem Übel kamen nun auch noch die betrunkenen Arbeiter aus den Bars und verspotteten die armen Feuerwehrmänner. Manche gingen sogar zwischendurch nach Hause, holten sich etwas zu Essen und kamen dann wieder, um sich lustig zu machen. Letztendlich blieb den Helfern nichts anderes übrig, als sich selber in Sicherheit zu bringen und zu warten, dass das Feuer von selbst ausgeht. Das tat es auch irgendwann, dank der moorigen Umgebung, und Gott sei dank ist niemand tödlich verletzt wurden (auch wenn der Mob versucht hat John Bach auf den Leim zu gehen, aber er konnte fliehen). Nur etwa 1 Millionen Ratten sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Nach dem Brand wurden die Häuser neu aufgebaut – diesmal aus Stein – und zeitgleich wurden Maßnahmen unternommen, um einige Straßen der Stadt zu erhöhen, um sie dem Hügel anzugleichen und vor täglichen Überflutungen (und dadurch explodierenden Toiletten) zu schützen.
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Mein Freund der Bus und ich - was ich in den letzten beiden Tagen über die öffentlichen Verkehrsmittel gelernt habe (aka Tipps und Tricks, um richtig verpeilt zu sein)
- sei dir bewusst, dass in Portland in manchen Vierteln nach 19 Uhr keine Busse mehr fahren (zum Glück gibt es hier Uber bzw Abbys Mum)
- vertraue nicht auf Google Maps
- benutze es trotzdem, weil es die einzige App ist, die einigermaßen schnell einigermaßen gute Ergebnisse liefert
- richte dich nicht nach Parks, die du auf Google Maps in der Nähe der Haltestelle siehst, du findest sie im echten Leben nicht
- richte dich auch nicht nach deinem Zeitgefühl oder der Uhr, beides ist hier fehl am Platz
- checke die Richtung, in die du fahren willst, immer doppelt
- lass am besten dein GPS mitlaufen, weil nicht alle Haltestellen angesagt werden
- wenn du zu weit gefahren bist, warte zwanzig Minuten, um dann in den selben Bus mit dem selben Busfahrer zu steigen, und lächle beklemmt (oder alternativ: bestell dir ein Uber, weil du tierisch Zeitdruck hast zu deinem Fernbus zu kommen und bezahl dreimal so viel wie du gerade für den Bus bezahlt hast, der dich ans Ziel hätte bringen sollen)
- verfalle regelmäßig in Panik
- oder Frustration, weil die App nicht funktioniert, die dem Busfahrer dein Ticket zeigen sollte
- steige auch mal in den falschen Bus ein, nur um bei der nächsten Haltestelle wieder auszusteigen, weil dir dein Fehler aufgefallen ist
- und letztendlich: freue dich, wenn du am Ende des Tages tatsächlich einmal keinen Fehler machst und es schaffst, im richtigen Bus in die richtige Richtung zu fahren und an der richtigen Haltestelle auszusteigen
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