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SKANDINAVIEN
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60 Tage - 6 Länder - 1 Reise
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scandirail · 7 years ago
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Tag 60: Bochum-Langwies
Datum: 25. August 2018
Dauer der Zugfahrten: 9 Stunden, 58 Minuten
Tag sechzig. Nach dem Frühstück machen wir uns erneut auf den Weg zum Bahnhof. Nicolas fährt heute zurück nach Österreich, während ich mich dann doch für die Schweiz entscheide. Ich bin eigentlich zuversichtlich, Langwies heute noch zu erreichen... bis ich in einer langweiligen Minute auf die Idee komme, meine Nachrichtenapp zu öffnen: "Grossbrand am Zürcher Hauptbahnhof" steht da geschrieben, "Stürzt das Gebäude jetzt ein?". Ich ahne schon das Schlimmste, mein Rückweg führt praktisch unvermeidbar über Zürich. Das Chaos hält sich schlussendlich aber in Grenzen, trotz einer Verspätung von über 30 Minuten erreiche ich meinen Anschlusszug nach Chur noch rechtzeitig. Nach einem langen Tag und einer noch viel längeren Reise durch den Norden, sitze ich nun also wieder in der Arosabahn. Zuhause werde ich wohl auf einige Nachtschwärmer treffen, mein Vater feiert heute mit Freunden und Familie seinen Geburtstag. Vermutlich wird er überrascht sein, mich schon so früh wieder im Hause zu haben. Nun, natürlich will ich auch noch etwas vom Kuchen abkriegen! Ich freue mich nun wirklich auf mein Daheim, das schöne Reisewetter ist vorbei und auch mein Portemonnaie ist wohl dankbar über die Rückkehr. Die Reise war zwar eine wahrlich teure Angelegenheit, vor allem aber eine gute Investition in mich selbst. Viele tolle Leute habe ich kennengelernt, die meisten sind bereits wieder in ihren Alltag zurückgekehrt. Viele Eindrücke habe ich erhalten, Bilder die ich niemals vergessen werde. Viele einzigartige Erlebnisse, an welche ich in den nächsten Jahren sicherlich noch oft zurückdenken werde. Dass die Reise ohne Zwischenfälle oder sonstige Probleme von statten gegangen ist, habe ich wohl vor allem mir selbst zu verdanken. Ich bin weit rumgekommen, habe dabei aber niemanden besser kennengelernt als mich selbst. Alleine zu Reisen ist wirklich eine riesige Bereicherung. Trotzdem habe ich es natürlich auch genossen, viele Momente in diesem Blog festzuhalten und mit meinem direkten Umfeld zu teilen. Mit meinen täglichen Einträgen konnte ich meine Erlebnisse jeweils sehr bewusst Revue passieren lassen, und dabei das machen was ich meistens mache: Nachdenken. Ich denke also, ich sollte jetzt mal einen Punkt setzen. Das war er also, mein Reiseblog über das atemberaubende Skandinavien! Und jeder, der zwischen den Zeilen lesen kann, der weiss: Es war auch ein Blog über mich selbst.
Tak, Tack, Kiitos, Aitäh... DANKE!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 59: Aquamagis
Datum: 24. August 2018
Bereits um 6 Uhr morgens stehe ich heute auf, zusammen mit Nicolas gehe ich zum Frühstück. Ich bekomme dabei das erste Mal seit zwei Monaten wieder leckere Brötchen! Eine super Auswahl, leider machen davon aber auch etliche Wespen Gebrauch. Eine davon sticht mir gleich mal volle Kanne in den Oberkörper, vielen Dank auch. So laufe ich mit erhobener Brust zum Bahnhof, von dort aus fahre ich rund eine Stunde nach "Plettenberg". Dort steht das "Aquamagis", das wohl spektalulärste und innovativste Freizeitbad Deutschlands. Sämtliche 8 Grossrutschen stammen von meinem zukünftigen Arbeitgeber, dessen Neuheiten feiern hier meistens Premiere. Nun, ich kann schlecht beginnen dort zu arbeiten, ohne die Innovationen vorher einmal getestet zu haben. Ich bin natürlich einer der ersten auf dem Rutschenturm, teste was das Zeug hält. Unter anderem steht hier auch die erste Loopingrutsche Deutschlands, soll ich da wirklich runter? Na klar! Die Fahrt ist jedoch wirklich heftig, die G-Kräfte pressen meinen Kopf voll gegen die Rutsche. Meine schnellste Fahrt dauert rund 6 Sekunden, mir fehlen zwei Zehntel auf den Rekord. Ganz besonders gespannt bin ich auf die "StormForce1", die erste Windrutsche überhaupt. Diese hat kein Gefälle, man wird mittels einer Windturbine durch die Röhre gepustet. Normalerweise kostet jede Fahrt zwei zusätzliche Euro, da ich meine berufliche Zukunft erwähne, bekomme ich den Rutschenspass jedoch unbegrenzt frei geschalten. Gleich in der zweiten Kurve weht es mich jedoch vom Boot, war wohl nix. Das passiert mir im Verlaufe des Tages noch öfters, es ist echt schwierig die Balance zu halten. Umso stolzer bin ich, wenn ich und das Gummiboot das Ziel dann mal gleichzeitig erreichen. Meine persönlichen Favoriten sind die weltweit ersten Stehrutschen, auf welchen man die ganze Fahrt lang stehend runterdüst. Hier muss man auch fast nie anstehen, da sich die meisten Leute nicht trauen Anlauf zu nehmen. Ich kriege jedenfalls mächtig Speed drauf, verbessere mich von Fahrt zu Fahrt. Aber Achtung: Blaue Flecken sind bei dieser Attraktion vorprogrammiert. Nach einer Currywurst erkunde ich die Saunalandschaft, diese überzeugt mit 11 verschiedenen Saunen. Nach meinen nordischen Abenteuern fühlen sich diese wie Gefriertruhen an, ich muss mich wohl wieder umgewöhnen. Anders als in Finnland kann ich hier nicht selber aufgiessen, sondern es finden Event-Aufgüsse statt. So besuche ich zum Beispiel einen Fächeraufguss mit Kiwi-Aroma, einen Eis-Aufguss mit gratis Glacé oder auch einen Latschenkiefer-Aufguss in der schönen Baumhaus-Sauna. Von hier aus hat man einen super Rundumblick auf's Sauerland, welches erstaunlich hügelig ist. Ich habe mittlerweile erstaunlich viel Ausdauer im saunieren, bleibe in der Regel auch nach dem Aufguss noch lange sitzen. Abends kehre ich schliesslich zurück in den Spassbereich. Dann ist der Rutschenspass nochmals bedeutend grösser, denn es gibt keine Warteschlangen mehr und viele Rutschen werden dunkel. In einer normalen Röhrenrutsche spielt sich dann eine gefährliche Szene ab: Wie immer warte ich das grüne Lichtsignal ab, und rutsche dann los. Nun, ich rutsche gerne schnell. So kommt es, dass mitten in der Rutsche plötzlich ein Typ vor mir umher schleicht. Wie ein Pfeil schiesse ich auf ihn zu, ich sehe den Knall in der Röhre schon kommen. Zum Glück befinden wir uns zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens gerade in einer Rechtskurve, so rutsche ich aufgrund der Fliehkräfte einfach entlang der Rutschenwand an ihm vorbei. Boah, was für ein Adrenalinschub! Dieser Ort hier bereitet mir so viel Spass, ich bin kaum mehr weg zu bekommen. Nach ziemlich genau 12 Stunden kann ich mich jedoch überwinden, und verlasse den Park. So komme ich erst nach Mitternacht wieder im Hostel an, todmüde versteht sich. Was für eine Gaudi, was für eine Entspannung! Nun bin ich definitiv bereit für meine neue Arbeitsstelle, und nach dem letzten grossen Reiseerlebnis auch bereit für meine Heimat. Schweiz, Ich komme!
(Alle Fotos aus dem Internet)
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scandirail · 7 years ago
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Tag 58: Malmö-Bochum
Datum: 23. August 2018
Dauer der Zugfahrten: 10 Stunden, 35 Minuten
Unterkunft: Gästehaus Bermuda3Eck
Preis pro Nacht: 36 Euro (inkl. Frühstück)
Adieu. Ich bringe noch kurz mein Fahrrad zurück, verabschiede mich von meinem Mitbewohner, mache ein paar letzte Fotos von Malmö und dann bin ich weg. Es geht zurück in Richtung Heimat, zurück in den Süden. Nun, ich hatte das eigentlich noch nie so betrachtet, aber eigentlich liegt die Schweiz im Süden. Immer im Auge des Betrachters, wohlgemerkt. In Kopenhagen muss ich das erste Mal umsteigen, dort kommen viele Erinnerungen an den Beginn meiner Reise hoch. Wie auch immer, hier spielt sich gleich ein lustiges Ereignis ab: Ich möchte im Bahnhof auf die Toilette, um meine Wasserflaschen wieder aufzufüllen. Leider habe ich nur noch 3 dänische Kronen übrig, der Zugang zum WC kostet jedoch 5 Kronen. Was nun? Ich bekomme mit, wie zwei Österreicherinnen vor mir ein ähnliches Problem haben: Sie haben nur noch 7 Kronen übrig, müssen jedoch beide ganz dringend. Da geht mir ein Lichtlein auf: 7+3=10, oder? So quatsche ich die Beiden an, und schlage einen Deal vor: Ich schenke ihnen meine drei Kronen, wodurch die Österreicherinnen beide auf's WC können. Als Gegenleistung gebe ich ihnen meine Trinkflasche mit, welche sie mir mit frischem Wasser zurückbringen. Klingt doof, klappt aber prima! Das Wasser in meiner Flasche ist schliesslich zwar kein Trinkwasser, eine lustige Begegnung war's aber allemal. Weiter geht's mit dem Zug nach Hamburg, in diesem lerne ich die Mannheimerin Valerie kennen. Auch sie ist total überwältigt von der Tatsache, dass der Zug gleich in ein Schiff hinein fahren wird... Nun, ich kenne diesen Moment nur zu gut. Mit ihr vergeht die Fahrt schliesslich sehr schnell, in Hamburg angekommen erwartet mich dann jedoch das absolute Chaos! Völlig anders als noch vor zwei Monaten, wo ich zuletzt hier war. Naja, mittlerweile haben auch die Deutschen Urlaub! Tausende Menschen. Verspätungen. Unwissenheit. Hektik. Da dies mein letzter Umstieg für heute ist, bleibe ich selbst ziemlich gelassen. Zum Glück hatte ich für den ICE einen Sitz reserviert, der Zug platzt wirklich aus allen Nähten. Ich benötige rund eine Viertelstunde, bis ich den Sitzplatz mit meinem Rucksack erreiche. Dieser hat übrigens Rollen, sodass ich ihn wie einen Koffer hinter mit herziehen kann. Sollte der Untergrund nicht eben sein, kann ich ihn einfach zu einem Rucksack umfunktionieren. Da mein Gepäck mit rund 20 Kilogramm jedoch nicht gerade leicht ist, benutze ich wenn immer möglich die Variante mit den Rollen... so habe ich bis jetzt nur ein einziges Mal (!) die Rucksack-Träger anschnallen müssen, das war in Abisko und dann auch nur für 10 Minuten. Skandinavien ist also doch nicht ganz so unzivilisiert wie ich mir das vorgestellt hatte, der Zugang zu den Unterkünften ist praktisch immer asphaltiert. So bezeichne ich mich selbst mittlerweile eher als "Suitcaser" denn als "Backpacker" (Suitcase=Koffer, Backpack=Rucksack). Es ist wirklich unglaublich, wie schnell der heutige Tag vergeht. Ohne irgendwann auch nur einen Hauch von Langeweile verspürt zu haben, erreiche ich Bochum schliesslich ohne Verspätung. Auf dem Weg zum Hostel lande ich mittem im Viertel "Bermuda3Eck", dem Ausgehviertel Bochums. Dieses ist unglaublich lebhaft, ähnlich wie Hamburgs Reeperbahn. Die Unterkunft ist genial, piksauber und sehr grosszügig. Vom Zimmer aus habe ich eine super Aussicht direkt auf die Annelise Brost Kirche, ein Wahnsinn. Meine Bleibe teile ich mit dem Österreicher Nicolas, wir verstehen uns als würden wir uns ewig kennen. So brechen wir zusammen auf eine kleine Nachttour auf. Die Bars und Clubs sind alle gut gefüllt, es wird bereits eifrig getanzt... um 21 Uhr, Donnerstags. Wie auch immer, unser Ziel ist Bochum's bekannter Bohrturm. Dieser ist zwar nicht beleuchtet, trotzdem gelingt mir (bei kompletter Dunkelheit wohlgemerkt) ein super Foto. Nun, einige mögen sich jetzt fragen, warum ich eigentlich ausgerechnet in Bochum übernachte. Das hat einen guten Grund, doch dazu morgen mehr...
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scandirail · 7 years ago
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Tag 57: Vom Winde verweht...
Datum: 22. August 2018
Temperatur: 22°C
Geradelte Distanz: 77 Kilometer
Für meine letzten Reisetage habe ich mir vorgenommen einfach nochmals das zu tun, worauf ich am meisten Lust habe. So fahre ich heute mit dem Zug bis nach "Ängelholm", von dort weg möchte ich der Küste entlang bis nach "Helsingborg" zurück radeln. Nun, ich habe wohl das Fahrrad fahren für mich entdeckt. Ein Einheimischer hatte mir die Gegend gestern empfohlen, in rund einer Stunde bringt mich der Zug schliesslich nach Ängelholm. Der Beginn der Fahrradstrecke ist wunderbar, er führt durch etliche alte Dörfer. Dabei entdecke ich die schönsten Häuschen, Bauernhöfe und Windräder, welche ich überhaupt jemals gesehen habe. Das Wetter ist ideal, einziger Spielverderber ist der Wind. Dieser bläst grösstenteils frontal auf mich zu, so zu trampeln ist ganz schön anstrengend. Und damit nicht genug: Je weiter ich mich dem Dorf "Mölle" nähere, desto mehr wird mir bewusst, dass die Gegend hier nicht wirklich flach ist. Doch wer mich kennt, der weiss: Ich möchte weiter! So fahre ich schliesslich bis ganz ans Ende der Halbinsel. Bis auf den "Kullen", welcher rund 188 Meter aus dem Ozean ragt. Ich hatte wirklich keine Ahnung was mich erwarten würde, habe mit einem gemütlichen Radweg am Meer gerechnet. Und jetzt stehe ich plötzlich hier oben, und fühle mich wie der König von Schweden höchstpersönlich. Hinter mir das königliche Festland, um mich herum steile Klippen und schroffe Felsen. Ein Bild, wie man es eigentlich eher in Norwegen erwarten würde. Was für eine atemberaubende Kulisse! Was für eine Ehre, dass ich an meinem letzten Tag in Skandinavien nochmals so ein Feuerwerk gezündet bekomme. Ich erkunde die Gegend ein wenig zu Fuss, natürlich hat es im Naturreservat "Kullaberg" auch Touristen. Das tut der Stimmung jedoch überhaupt keinen Abbruch, ich geniesse jede Sekunde! Schliesslich werde ich hungrig, und geniesse im nahe liegenden Golf-Restaurant meine letzten Köttbullar für diese Reise. Mit vollem Magen steige ich also wieder auf's Rad, nach einem kurzen Aufenthalt im Hafen von Mölle habe ich erst die Hälfte der Tour hinter mir. Von hier weg sind es nochmals rund 35 Kilometer bis nach Helsingborg, also nichts wie los. Nun, wenigstens habe ich dieses Mal Rückenwind, oder? Schön wär's! Der Wind muss während meines Aufenthaltes auf dem Kullen um 180° gedreht haben, erneut starker Frontwind! Und dieses Mal so richtig, selbst bei steilen Bergab-Passagen muss ich noch trampeln. Spass macht dies jetzt keinen mehr, da bringt auch das Panorama zu meiner Rechten nichts. Trotzdem bin ich gewohnt ambitioniert, und erreiche Helsingborg schliesslich. Entlang der dortigen Strandpromenade sind etliche Holzplattformen positioniert, darauf kostenlose Liegen. Das lasse ich mir nicht nehmen, und gebe meinen blau gewordenen Beinen so eine kleine Auszeit. Die Abendstimmung am Strand ist nochmals ein ganz grosses Highlight, mit solchen Erinnerungen verlasse ich Schweden gerne. Nun, zu früh gefreut: Am Bahnhof von Helsingborg lauert mir ein Krimineller auf, er setzt sich schliesslich neben mich auf die Bank. Dabei kommt er mir ganz "unauffällig" immer näher, er wartet wohl auf einen unaufmerksamen Moment meiner Selbst. Lange möchte ich meine Kamera plus Wertsachen jedoch nicht so krampfhaft beschützen müssen, ich verlasse den Ort ebenfalls "unauffällig" und wechsle zu einem Plätzchen mit mehr Menschen. Das ist gerade noch gut gegangen, sowas hätte mir jetzt wirklich noch gefehlt! Alexa hatte mich bereits davor gewarnt, dass die Gegend hier eine enorm hohe Kriminalitätsrate aufweisen würde. Wie auch immer: Das Hostel in Malmö gefällt mir wirklich gut, so verbringe ich dort eine weitere Nacht. Bis ich dort ankomme, ist es bereits stockfinster... dabei hätte ich mein Rad um 18 Uhr zurückbringen müssen. Was soll's, dieser sture Esel möchte eh keiner haben. Schliesslich mache ich mir noch etwas zu essen, und dann heisst es für ein vorerst letztes Mal: God natt!
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scandirail · 7 years ago
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Bisherige Route:
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scandirail · 7 years ago
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Tag 56: Stockholm-Malmö
Datum: 21. August 2018
-> Alles Gute zum Geburtstag, Mama!
Dauer der Zugfahrt: 4 Stunden, 23 Minuten
Unterkunft: STF Malmö City Hostel
Preis pro Nacht: 45 Euro
Dies war bereits wieder meine letzte Nacht in Stockholm, erneut ist Koffer packen angesagt. Dies ist in dieser Absteige jedoch fast unmöglich: In meinem 12er-Zimmer gibt es kein Tageslicht, es liegt im Keller und damit ist es dort stockfinster. Nun, am Morgen möchte niemand (auch ich nicht) das Arschloch (sorry) sein und als erster das Licht an machen. So versuche ich mit der einen Hand die Taschenlampe zu halten (ohne dabei irgendjemandem ins Gesicht zu zünden) und mit der anderen zu packen. Eine riesen Prozedur. Zwar ist schlussendlich vermutlich trotzdem jeder wach, dafür erwische ich meinen Zug rechtzeitig. Stockholm hat wirklich grade noch die Kurve gekriegt, die Stadt ist absolut umwerfend! Apropos Kurve: Im Zug nach Malmö spielt sich schliesslich ein kleines Drama ab: Ausgerechnet dann, als ein sehr viel älterer Herr den Wagen passieren möchte, fährt der Zug durch eine Kurve, und mein 20 Kilogramn schweres Gepäck kracht von oben direkt auf ihn runter. Der Mann fällt in einem gewaltigen Knall, erst zu Tische dann zu Boden. Er hatte sich gerade einen Kaffee geholt, von diesem bekommt schliesslich der halbe Wagen etwas ab. Etliche Leute eilen zur Hilfe, wie durch ein Wunder bleibt der Mann unverletzt. Nun, ich bin insofern unschuldig, als dass eine andere Frau mein Gepäck zuvor umgedreht hatte, um ihres auch noch verstauen zu können. Deshalb lasse ich mir auch nicht anmerken, dass der Brocken meiner war. Puh. Das Hostel im schwedischen Malmö ist schliesslich das absolute Gegenteil von jenem im Stockholm: Gemütliche Atmosphäre, eine komplette Küche, und riesige Panoramafenster in jedem Zimmer. Als erstes möchte ich mir hier die St.Petri-Kirche ansehen. Da diese ein ganzes Stückchen weg liegt, miete ich mir erneut ein Fahrrad. Nun, mit diesem komme ich nicht wirklich in die Gänge. Die Trennung vom fliegenden Holländer ist aber auch erst ein paar Tage her, es ist immer schwierig nach so kurzer Zeit bereits wieder vertrauen zu können. Dies merkt auch mein blaues Fahrrad, dieses entwickelt dabei ein ziemliches Aufmerksamkeitsdefizit: Bei jeder kleinsten Erschütterung geht die Klingel von selber los, alle Leute starren uns ständig an. Sehr unangenehm. Die Kirche ist schliesslich aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen, wie unglücklich! So drehe ich eine kleine Runde im Rest von Malmö, dieses entpuppt sich als Stadt der Pärke und Skulpturen. Besonders viel Wert legt man hier aufs Hecken schneiden: Selbst ewig hohe Bäume werden seitlich schnurgerade abgestutzt, sowas habe ich noch nie gesehen! Währenddessen werden andere Bäume auch untenrum kahl gemacht, in einer perfekten Linie wohlgemerkt. So kann man trotzdem noch unter dem Baum hindurchkriechen, in der Mitte sogar aufstehen. Ein göttliches Gefühl! Grundsätzlich sind die Parks riesig und sehr schön angelegt, Statuen an jeder Ecke. Besonders fasziniert mich dabei eine überdimensional grosse Rose, aus deren Blüte Wasser raus sprudelt. Zum dahin schmelzen! Malmö liegt am Meer, natürlich gibt es hier also auch einen Strand. Dabei schleicht sich der 190 Meter hohe "Turning Torso" in praktisch jedes Bild hinein, der verdrehte Turm ist das Wahrzeichen der Stadt. Aber auch die bekannte Øresund-Brücke kann man von hier aus gut sehen, auf fast 8 Kilometern Länge verbindet sie Malmö mit Kopenhagen. Nach zwei Tiefkühlpizzen schlafe ich schliesslich so früh ein wie lange nicht, ich freue mich auf morgen.
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scandirail · 7 years ago
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Tag 55: Gröna Lund
Datum: 20. August 2018
Temperatur: 19°C
Heute Morgen geht es für mich nach "Skansen". Das Freilichtmuseum beherbergt nicht nur alte Häuser, sondern hat auch einen eigenen Tierpark. Zwar hatte ich bereits Elche und Rentiere in freier Wildbahn erleben dürfen, ich möchte die Chance aber auch nutzen, mir die Wildtiere Schwedens mal in Ruhe anzuschauen. Während ich nach Bisons Ausschau halte, lerne ich die Spanierin Teresa kennen. Auch sie ist eigendlich nur wegen den nordischen Tieren hier, so verbringen wir schliesslich den ganzen Morgen zusammen. Eines der Highlights ist sicher ein gewaltiger Stier, welcher im Rentier-Bereich umher pirscht. Das Genialste ist jedoch ein Besuch im Lemuren-Gehege, in welchem ich den faszinierenden Tieren aus Madagaskar so nahe komme wie nie zuvor. Aufgrund meiner Empfehlung besucht Teresa am Nachmittag schliesslich das Vasa-Museum, während ich etwas ganz anderes im Programm habe. Auch Stockholm hat einen Freizeitpark, "Gröna Lund" liegt auf einer wunderschönen Insel, direkt am Meer. Ich dachte mir ja, an einem Montag sind da wenig Leute... Nun, da habe ich meine Rechnung ohne "Thirty Seconds to Mars" gemacht. Die amerikanische Rockband wird heute Abend ein Live-Konzert geben, mitten Im Park. Seit ihrem Mega-Hit "Closer To The Edge" gehören sie zu den bekanntesten Bands weltweit, schon klar dass es da voll wird im Park. Die Show ist im Park-Eintritt inbegriffen, dazu sage ich bestimmt nicht nein. Doch erst einmal teste ich die Attraktionen, im Park reiht sich ein Highlight ans andere. Dort lerne ich auch die Russin Alexa kennen, welche noch nie in ihrem Leben Achterbahn gefahren ist. Sie möchte zwar gerne, traut sich alleine aber nicht... Nun, auch dazu sage ich nicht nein. So wird die Fahrt in Gröna Lund's bekanntester Attraktion "Jetline" gleich in doppelter Hinsicht zum spassigen Erlebnis. Besonders deshalb, weil ich mich selbst noch gut an meine erste Achterbahnfahrt erinnern kann. So verbringe ich mit Alexa einen grossen Teil des Abends, sie ist extra wegen dem Konzert aus Russland her gereist. Im Park mache auch ich viele neue Erfahrungen, die Fahrt mit der violetten Überkopf-Achterbahn "Insane" ist das extremste was ich je gemacht habe. Der Coaster sieht von aussen eigentlich eher unspektakulär aus. Nun, das wäre er wohl auch, wenn sich die Wagen dabei nicht noch ständig drehen würden. Die Fahrt ist extrem schmerzhaft, mein Kopf knallt immer wieder an die Lehne. Dabei habe ich buchstäblich Sterne vor den Augen, was für eine Tortur. Der Park füllt sich unterdessen zunehmend, der Empfang der Band ist spektakulär. In einem schweren Wickingergewand betritt der Sänger die Bühne, wie ein Gott steht er da. Ich höre mir einige Songs an, die Atmosphäre ist wirklich einzigartig. Nun, was gibt es besseres, als inmitten von tausenden Menschen ein Rockkonzert zu besuchen? Ich weiss da was: In einem leeren Freizeitpark alle Attraktionen für sich alleine zu haben, während tausende Menschen unter dir ein Rockkonzert besuchen. Am geilsten ist dabei der Free-Fall-Tower "Icarus", bei welchem man oben angekommen horizontal nach vorne gekippt wird. Die Attraktion macht absolut süchtig, ich bleibe jeweils einfach sitzen und fahre sie somit insgesamt sechs Mal! Das Gefühl mit 90 km/h aus 95 Metern Höhe nach unten zu fallen, während direkt unter dir tausende Menschen "mitkreischen" werde ich niemals vergessen. Hinzu kommt, dass der ganze Park wunderschön beleuchtet ist, was im Dunkeln natürlich besonders gut zur Geltung kommt. So laufe ich mit Alexa schliesslich in die Stadt zurück, diese hatte es im Fan-Gemenge wohl nicht gerade einfach. Nun, ich selbst hätte mir keinen geileren Tag vorstellen können. Danke, Stockholm!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 54: Der Untergang
Datum: 19. August 2018
Nun, geschlafen habe ich wirklich gut. Ich gebe Stockholm heute eine zweite Chance, und starte eine kleine Stadt-Expedition. Diese führt mich zufällig am Rathaus vorbei, ein gewaltiger Bau direkt am Meer. Hierfür wurden über 8 Millionen Backsteine verbaut, heutzutage unvorstellbar. Ich folge dem Verlauf des Wassers, und muss sagen das Stockholm eigentlich wirklich schön ist. Die Architektur ist durch und durch einmalig, und da viele der spannenden Gebäude von Wasser umgeben sind, ist die Atmosphäre umso besser. Gegen Mittag besichtige ich die "Vasa", sie zählte zu den grössten und stärksten Kriegsschiffen ihrer Zeit. Deren Geschichte ist jedoch erschreckend kurz: Auf ihrer Jungfernfahrt 1628 sank sie nach gerademal 1300 Metern auf den 32 Meter tiefer liegenden Meeresgrund ab, wo sie 333 Jahre lang blieb. Nun, da das Schärenmeer kaum Salz enthält, können die Holzwürmer im dortigen Wasser nur schwer überleben. Deshalb ist die Vasa praktisch vollständig erhalten geblieben, sie ist das weltweit einzige verbleibende Schiff aus dem siebzehnten Jahrhundert. Es ist ein wahres Monster, völlig unmöglich zu fotografieren! Die Ausstellung erstreckt sich über 6 Stockwerke, jährlich zieht das Museum über 1 Million Besucher an. In diesem entdecke ich unter anderem auch eine nachgebaute "Tauchglocke" aus der damaligen Zeit. Wollte der Taucher sich das Wrack des Schiffes ansehen, wurde er in die Glocke gestellt und herab gelassen. Dabei blieb der Kopf des Forschers stets in der entstehenden Luftblase, was für eine geniale Erfindung! Im Museum treffe ich per Zufall auch meinen Zimmermitbewohner aus Kiruna wieder, dieser kommt ursprünglich aus Pakistan. Klein ist die Welt! Doch weshalb sank die Vasa denn nun? Nun, sie wurde schlicht und einfach viel zu überheblich gebaut. Aufgrund ihrer enormen Höhe und der seitlich viel zu zahlreichen Kanonen bekam sie beim kleinsten Windstoss schon so starke Schlagseite, dass das Wasser ungehindert in die offenen Schiessluken einlaufen konnte. Der Untergang für die Vasa. Trotz der misslungenen Jungfernfahrt ist sie heute Stockholms ganzer Stolz, und das zurecht! Man muss sie gesehen haben, auch wenn der Eintritt happig ist. Dieser ist leider überall ziemlich hoch, deshalb schaue ich mir heute auch fast keine Gebäude von innen an. 6 Euro Eintritt für eine Kirche, oder gar 20 Euro für den Zugang zur Schatzkammer des Königs? Das ist reinste Abzocke, sehr schade. Schliesslich zieht es mich nach "Gamla Stan", was (wie ich seit Gammelstad bestens weiss) Altstadt bedeutet. Die engen Gässchen dürften jeden ansprechen, die Fassaden wirken auf mich sehr italienisch. Per Zufall stosse ich dort auf eine uralte Telefonkabine, wie cool ist die denn? Nach rund 19 Kilometern habe ich dann auch mal wieder genug, und kehre für ein Nickerchen ins Hostel zurück. Abends hole ich mir beim Italiener um die Ecke eine Pizza zum mitnehmen und setze mich ans Wasser. Während ich das königliche Mahl verzehre, färbt sich der Himmel tiefrot... eine wunderbare Stimmung. Leider wird es dann ziemlich kalt, so kehre ich in die Lodge zurück. Dort lasse ich den Abend sicherlich gemütlicher ausklingen als gestern, Heidschi Bumbeidschi!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 53: Mariehamn-Stockholm
Datum: 18. August 2018
Dauer der Schifffahrt: 7 Stunden, 15 Minuten
Unterkunft: Lodge32
Preis pro Nacht: 26 Euro
Nach drei fantastischen Tagen heisst es nun Abschied nehmen. Abschied vom fliegenden Holländer, von Mariehamn, von Åland, und schliesslich auch von Finnland. Landschaftlich ist die Gegend hier wirklich schwierig zu toppen, und das ohne Berge! Ich werde sicherlich wieder kommen, und mit dem fliegenden Holländer jede irgendwie erreichbare Insel erkunden. Nun geht's wieder für ein paar Stunden auf's Schiff, die Fahrt kostet erneut 7 Euro. Das Schiff ist NOCHMALS bedeutend grösser als die bisherigen. Zwölf Stockwerke, darin unter anderem eine Minigolfanlage, einen Helikopter-Landeplatz und einen Nachtclub welcher sich über drei Geschosse erstreckt. Für ein Kreuzfahrtschiff wie eine AIDA mag dies vielleicht normal sein... aber die "M/S Cinderella" ist nur ein Zubringer-Schiff, niemand macht hier Urlaub! Nun, ich geniesse auch diese Fahrt in vollen Zügen. Das Brunch-Buffet lässt keine Wünsche offen: Egal ob Roast-Beef, Köttbullar oder Lachs-Gratin... da ist für jeden was dabei. Ich verspeise insgesamt fünf Teller, habe ja genug Zeit. Die Familie neben mir verzehrt unterdessen hunderte Shrimps, die haben jetzt einen ganzen Schwarm auf dem Gewissen! Danach heizen die Bands "TimeMachine" und "SNSB" so richtig ein, beide überzeugen mit fantastischen Leaderstimmen! Gut vergleichbar mit Reamonn, Nickelback oder auch Sunrise Avenue. Währenddessen fahren wir bei bestem Wetter durch das schwedische Schärenmeer, ein Träumchen. Die Ankunft ist dann hingegen ein Albträumchen. Stockholm ist eine riesige Baustelle, es sieht aus als hätte ein Erdbeben alles in Schutt und Asche gelegt. Abertausende von Menschen, niemand weiss wirklich wohin, und ich mittendrin. Erst finde ich die Bushaltestelle nicht, möchte dann die T-Bahn statt den Bus nehmen, nehme dann aber doch den Bus. In diesem kann ich aber kein Ticket kaufen, sondern soll nun zurücklaufen um mir eines zu holen. Schliesslich schaffe ich es aber doch noch in einen Bus, Juchee! Dummerweise fährt dieser jedoch nicht nach "Sjukhuset" sondern nach "Södersjukhuset", so bin ich schlussendlich noch weiter weg vom Hostel als ich es überhaupt jemals war. Diese Stadt macht mich wahnsinnig! So brauche ich schliesslich fast zwei Stunden, bis ich meine Unterkunft erreiche. Zu Fuss wäre ich schneller gewesen, mit dem fliegenden Holländer sowieso. Der fliegende Holländer ist aber nicht hier, und zu Fuss wäre ich wahrscheinlich von einem Touristenbus überfahren oder von einem Baukran erschlagen worden. Dafür werde ich im Bus von insgesamt sechs Personen übelst angepöbelt, weil ich mit meinem Gepäck den Zugang versperre. Und zwar völlig egal wo, oder wie ich stehe. Die Leute sind extrem arrogant, gestresst und unfreundlich. Mein erster Eindruck? Stockholm scheint das "Zürich von Schweden" zu sein. Im Hostel selbst falle ich dann fast die Treppe hinunter, zudem wird meine Kreditkarte nicht angenommen. BOOOAH! Jetzt erst einmal runterkommen. Nach einer kurzen Regenerationsphase zieht es mich in die Stadt, dieses Mal gehe ich zu Fuss. Dort esse ich einen HÖLLISCH scharfen HotDog, BOOOAH! In einer solchen Situation sollte man glaube ich viel trinken, oder? Ich buche also erneut ein Pub-Crawl! In diesem besuchen wir drei Bars und schliesslich einen Nachtclub, der Ablauf ist mir mittlerweile bekannt. Die Erwartungen sind gross, schliesslich wird es die letzte Samstag Nacht auf meiner Tour sein. Während dem Pub-Crawl lerne ich unter anderem die drei Aargauer Brian, Dennis und Philipp kennen, mit diesen erlebe ich einen Abend mit grösstmöglichem Unterhaltungswert. Währenddessen findet auf Stockholms Strassen ein Nachtmarathon statt, während Stunden watscheln die Sportler durch die Stadt. Der Rückweg erfolgt schliesslich mit der T-Bahn, nur dank einem Flüchtling aus Nigeria finde ich den Weg zurück zum Hostel. Wie sollte ich ihn auch alleine finden können, ich verstehe den Fahrplan ja nicht einmal nüchtern...
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scandirail · 7 years ago
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Tag 52: Hummelvik
Datum: 17. August 2018
Geradelte Distanz: 104 Kilometer
Nachdem ich gestern den Süden von Åland abgeklappert hatte, steht heute eine etwas längere Tour im Norden bevor. Per Zufall entdecke ich dabei einen Aussichtsturm, die Plattform ist schliesslich noch höher als es von aussen den Eindruck macht. Von hier aus wird einem die tatsächliche Grösse Ålands erst richtig bewusst, ich entdecke jedoch noch nicht mein eigentliches Ziel: Kastelholm. Die zerfallene Burg erreiche ich schliesslich nach weiteren, wie im Fluge vergehenden Kilometern. Ich und der fliegende Holländer, das passt einfach! Die Burg selbst ist leider sehr unspektakulär, ich bin enttäuscht. Jedoch steht gleich daneben ein altes Gefängnis, die Häftlinge hier durften mehrmals monatlich in die Sauna! Das zeigt, was für einen hohen Stellenwert diese für die Finnen hat. Sie scheint hier irgendwie gar zu den Grundbedürfnissen des Menschen zu zählen. Im angrenzenden Freilichtmuseum steht ebenfalls ein Schwitzkasten, es ist eine sogenannte "Rauchsauna". Wie es der Name schon sagt, wird der Rauch der verbrannten Birkenstämme dabei nicht nach draussen abgeleitet. Muss ja sehr entspannend gewesen sein, hier sind wohl die ersten Finnen zu Kettenrauchern geworden. Der weitere Weg führt mich zu "Bomarsund", die Ruine einer russischen Festung, welche im Krimkrieg verbombt worden war. Die Überreste stehen vor einer atemberaubenden Bucht, besonders fasziniert mich der Maueraufbau. Hierfür hatte man nämlich alle Steine in Fünfecke gemeisselt, bevor sie aufeinander gestapelt wurden. Wohl deshalb war die Festung zum Zeitpunkt der Bombardierung erst zur Hälfte fertig... Spontan entscheiden ich und der fliegende Holländer uns dazu weiter ostwärts zu fahren. Während wir uns gerade "Dem Land Tirol die Treue" anhören, entdecken wir per Zufall einen kleinen, wunderbaren Strand! Von der Insel "Prästö" bis nach "Töftö" geht's dann mit der Autofähre weiter, diese gehört zum öffentlichen Verkehrsnetz und ist deshalb kostenlos. Auf der gerade erreichten Insel sollen viele Elche leben, wie diese hier hin gekommen sind, weiss ich allerdings auch nicht. Sie werden wohl kaum geschwommen sein? Einige Kilometer weiter fahren wir über eine Brücke, diese ist einsturzgefährdet und deshalb nur noch einseitig befahrbar. Nun, nach dem Unglück in Genua ist das vielleicht keine schlechte Idee. Nebenan wird schon eine neue Brücke gebaut, laut einem Einheimischen soll diese bald fertiggestellt sein. In "Vårdö" steht eine enorm lustige Kirche, leider ist diese verschlossen. In "Hummelvik" angekommen, entscheiden wir uns dann mit dem Bus nach Mariehamn zurückzukehren, es ist schon spät. Ich hätte ja noch genug Energie gehabt um die Strecke zurück zu radeln, aber der fliegende Holländer hat genug für heute. Im Laufe des Tages sind wir immerhin 104 Kilometer gefahren, das ist eine ganze Menge. Für beide von uns 52 Kilometer purer Genuss, das Erkunden der vielen Inseln hier macht wirklich süchtig! In rund einer Stunde bringt uns der Bus schliesslich zurück nach Mariehamn. Dabei erzählt mir der Busfahrer vieles Wissenswertes, zum Beispiel auch wie die Elche auf die Insel kamen: Im Winter ist der bottnische Meerbusen komplett zugefroren, was eine durchgehende "Brücke" zum Festland ergibt. Deshalb gibt es hier seit kurzem übrigens auch Wölfe. Nun, was mache ich heute Abend? Ich hatte hier bereits am ersten Abend das "Mariebad" entdeckt, ein öffentliches Bad mit einem super schönen Rutschenturm! Der Busfahrer fährt mich netterweise direkt dort hin, was für ein Service! Der fliegende Holländer muss leider draussen bleiben, währenddessen stelle ich auf der Rutschbahn einen Rekord nach dem anderen auf. Im Bad gibt es zwar neben den Pools nur eine Sauna und ein Dampfbad, zum schwitzen reicht das aber allemal. Über eine Treppe erreicht man von dort aus das Meer, boah ist das kalt! Nun heisst es Koffer packen, dann neigt sich auch dieses Abenteuer bereits seinem Ende zu...
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scandirail · 7 years ago
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Tag 51: Der fliegende Holländer
Datum: 16. August 2018
Mein Ziel heute ist die Insel "Järsö", weit im Süden von Mariehamn. Die Strecke ist unfassbar abwechslungsreich, führt über aufgeschüttete Wege von Insel zu Insel. Zeitweise hat man den Eindruck, man fährt mit dem Drahtesel direkt auf dem Wasser. Obwohl ich extrem gemütlich trample, erreiche ich Järsö erstaunlich schnell. Mein orangenes Rad läuft wirklich wie geölt, ich nenne es liebevoll den fliegenden Holländer. Mit diesem lasse ich es mir nicht nehmen, einfach mal sämtliche Wege der Insel zu durchfahren. Dabei begegne ich etlichen Tieren, neben diversen Vogelarten sind darunter auch Schwäne, Schafe, Pferde, Libellen, Schlangen und schliesslich sogar ein Rehkitz, welches direkt vor mir stehen bleibt. Es scheint nicht wirklich Angst vor mir zu haben, erst als ich die Kamera zücken möchte... Husch und weg. Weiter geht's nach "Granö", wo ich einen wirklich wunderbaren Platz entdecke. Über eine kleine Brücke geht es von dort aus nämlich auf eine weitere, extrem felsige Insel. Auf dieser bin ich völlig alleine, und verzehre gleich Mal mein Mittagessen. Auf der Insel "Nåtö" stehen viele rote Bauernhöfe und Windräder, die Architektur ist definitiv mehr schwedisch als finnisch. Finnisch ist dagegen das Verhalten der Einwohner, sich zu Grüssen ist hier nicht wirklich ein Thema. Sprechen tun die Finnen heute nur dann, wenn man sich auf deren Privatgrundstück befindet. Ohja, dann geben sie richtig Gas. Praktisch alles was ich im Tagesverlauf besichtige, ist mit Warnhinweisen wie "Privatgebiet", "STOP" oder "Zutritt verweigert" beschildert. Nun, ich lasse mir bestimmt nicht verbieten mich in dieser wunderbaren Natur frei umherzubewegen. Und schon gar nicht in Skandinavien, wo eigentlich das Jedermannsrecht herrscht. Auf "Styrsö" falle ich beim Schleichen auf eine weitere Insel einer Spinnenattacke zum Opfer, schnell weg von hier! So besuche ich auch "Granholm" und "Slätholmen". Dort stehen nicht nur teure Villen, sondern auch ein altes Ruderboot, welches meine Kamera ziemlich cool findet. Langsam spüre ich meine Beine, so kehre ich nach 9 besichtigten Inseln ins Hostel zurück. Nach der mittlerweile fast obligatorischen Siesta, wartet dann ein weiterer Leckerbissen auf mich: Kanu fahren ist angesagt! Diese typisch skandinavische Aktivität wollte ich in den letzten Wochen schon etliche Male machen, es war aber entweder zu teuer, ausverkauft, oder ich war einfach zu gross dafür. Heute habe ich eine zweistündige Abendtour für 45 Euro gebucht, dabei sind wir neben dem Guide nur zu zweit. Für mich ist es das erste Mal, das Ganze geht extrem in den Rücken! Man kann sich weder anlehnen, noch wirklich gerade sitzen... ich muss darauf ausschauen wie ein Buckelwal. Ich habe das Kanu fahren ziemlich unterschätzt, hinzu kommt der enorme Wellengang heute. Wenn man gegen den Strom paddelt ist das nicht einmal so schwierig, man kann die Wellen einfach "spalten". Herausfordernd wird es dann, wenn man entlang der Wellen rudern sollte. Darauf zu achten das es einen nicht überschlägt ist das eine, dabei nicht vom Kurs abzukommen das andere. Da mein Kanu enorm lange ist, bietet es seitlich viel Angriffsfläche, wodurch ich wiederum ständig in die falsche Richtung getrieben werde. Auch vom Wasser aus sieht man enorm viele Tiere, so zum Beispiel zwei weitere Rehkitze die direkt am Strand chillen. Es ist wunderschön durch die Wellen zu preschen, während die rote Abendsonne sich im Wasser spiegelt und die Seeadler über einem kreisen. Klingt extrem kitschig, ist es auch! Wir paddeln zudem an Sanddornbüschen vorbei, deren orangene Beeren sind nicht nur sehr gesund, sondern auch unfassbar lecker! Schmecken ähnlich wie Mandarinen, das Kilo soll hier um die 30 Euro kosten. So habe ich genug Energie, um es schliesslich bis zum Hafen zurück zu schaffen... Was für ein Tag!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 50: Turku-Mariehamn
Datum: 15. August 2018
Dauer der Schifffahrt: 5 Stunden, 25 Minuten
Unterkunft: Gasthem Kronan (inkl. Frühstück)
Preis pro Nacht: 54 Euro
Bereits ziemlich früh brechen ich und Anna am heutigen Morgen zum Hafen auf, wir verlassen Turku. Anna ist Russin, ich hatte sie gestern Abend im Hostel kennengelernt. Die Fähre ist nochmals ein wenig grösser als die letzte, Orientierungsverlust garantiert. Dieses Schiff hat gleich drei Clubs und ein Pub, wir verbringen schliesslich die meiste Zeit im "Fun Club". Dort werden morgens mehrere Spiele organisiert, doch sowohl im Promi-Raten wie auch im Bingo bin ich immer einen Zacken zu spät dran. Nach dem Mittagessen hören wir uns ein wenig Karaoke an, ehrlich gesagt ist mir die finnische Band welche danach auftritt aber deutlich lieber. Die Fahrt kostet mich gerademal 7 Euro, das ist wirklich verrückt. Wir kommen pünktlich in Mariehamn an, mein Einzelzimmer liegt nur wenige Minuten vom Hafen entfernt. Hier verabschiede ich mich von Anna, denn sie wird bereits am Abend nach Stockholm weiterreisen. Anna ist zwar wirklich nett, ich bin nun aber froh wieder ein wenig Zeit für mich alleine zu haben. Man merke sich: Starte nie eine Diskussion mit einer Russin, du verlierst sie! Also die Diskussion, nicht die Russin. Mariehamn ist mit rund 11'500 Einwohnern der Hauptort von Åland, einer Insel mitten in der Ostsee. Sie gehört zwar zu Finnland, gesprochen wird hier aber schwedisch. Åland ist jedoch unabhängig und hat deshalb auch eine eigene Flagge, die irgendwie als Mischung aus allen skandinavischen Flaggen daherkommt. Der Réceptionist überredet mich für drei Tage ein Fahrrad zu mieten, und damit macht er meinen Abend zu einem einzigen Genuss! Die Fahrradwege hier sind unfassbar gut, ich behaupte einfach mal es gibt bedeutend mehr Fahrradwege als Strassen. Diese kommen übrigens alle tiefrot daher, das liegt am roten Granit welcher auf Åland gewonnen und in den Belag eingearbeitet wird. Ich habe keine Ahnung wo ich hinfahren soll, entscheide mich einfach mal eine Runde um Mariehamn herum zu drehen. Am Campingplatz entdecke ich einen wunderbaren Strand, nur wenige hundert Meter weiter einen kostenloser Tierpark direkt am Meer. Ich radle einfach dem Wasser entlang, könnte mir gerade nichts schöneres vorstellen. Ich entdecke eine kleine Schifffahrtskapelle, diese war mir bereits von der Schwedin Ingrid empfohlen worden. In der Ferne stehen viele rote Häuschen am anderen Ufer, sind das etwa wieder Kirchenhäuschen wie in Gammelstad? Ich fahre rasch rüber, tatsächlich aber sind es "Boot-Garagen". Verrückt! Nach weiteren Kilometern der Gelassenheit liegt plötzlich ein Hügel vor mir, wobei das sonstige Åland zum Fahrrad fahren ja herrlich flach ist. Ich kämpfe mich hinauf, und werde mit einer irrsinnigen Aussicht belohnt. Nun, so viel hatte ich mir vom heutigen Tag nun wirklich nicht mehr erwartet! Zur Krönung geniesse ich ein Abendessen auf einem stillgelegten Schiff, auf dessen Deck saugt meine Haut dann das letzte Vitamin D für heute auf. Meine Ankunft hier war also extrem vielversprechend, so darf's gerne weitergehen!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 49: Das Licht am Ende des Tunnels
Datum: 14. August 2018
Die erste Nacht in Turku war sehr entspannt, umso mehr freue ich mich nun auf das Frühstück. Es gibt frische Waffeln! Die Besitzerin rührt jeden Tag neuen Teig an, aus diesem dürfen wir dann Waffeln backen soviel wir wollen. Dazu hat es natürlich diverse Toppings wie Marmelade oder Nutella, einfach genial. Das bisher zwar mit Abstand einfachste, jedoch gleichzeitig leckerste Frühstück für mich. Nach dem frühen Gaumenschmaus möchte ich mit dem Bus auf die Insel "Hirvensalo", doch dieser fährt mir direkt vor der Nase weg. Ich bin sehr genervt, gebe aber nicht auf und wage einen zweiten Versuch. Ich erwische den Bus zwar, merke aber bald das etwas nicht stimmen kann. Google Maps verrät mir: Falsche Richtung. Mist! Ich mache das Beste aus der Situation, steige aus, und entdecke nun eben erst das andere Ende der Stadt. Dort steht der Dom zu Turku, ein über 700 Jahre altes Gebäude aus dem Mittelalter. Und das Alter merkt man: Besonders innen ist alles extrem krumm, schief und asymmetrisch. Nichts steht in einer Reihe, für mich als Perfektionist ist das ein Horror. Nach der Besichtigung einer weiteren Kirche geniesse ich einen Spaziergang am Fluss "Aurajoki", welcher gleichzeitig den Kern der Stadt bildet. In Turku stehen unfassbar viele Skulpturen, die meisten sind wirklich sehr kreativ. Damit wird mein Spaziergang zu einer einzigen Entdeckungsreise! Auf dieser erspähe ich auch einen echten Hydrokopter: Ein Fahrzeug, mit welchem man sich nicht nur auf Land, sondern auch auf Wasser, Schnee oder Eis fortbewegen kann. Mein eigentliches Ziel ist die Burg von Turku, welche nahe am Meer liegt. Von aussen sieht sie sehr klein und unspektakulär aus. Aber von innen... ABER VON INNEN! Die Burg ist wie ein riesiges Labyrinth, ich verlaufe mich öfters. Zu begutachten sind diverse Ausstellungen über sämtliche Baustilepochen, welche diese Burg durchlebt hat... vom Mittelalter bis hin zum Barock und der Renaissance. Da ich für meine LAP erst vor kurzen noch alles über die damaligen Einrichtungen lernen musste, zieht mich die Burg ganz besondern in ihren Bann. Für Architekturliebhaber ist der Besuch hier ein Muss, besonders prächtig ist der "Saal des Königs" mit dem geschwungenen Deckengewölbe. Am meisten fasziniert mich jedoch, dass damals alle Fenster mit beidseitigen Sitzbänken ausgestattet wurden. Ich stelle es mir unfassbar gemütlich vor, an einem Wintertag dort zu sitzen und eine Tasse Tee zu trinken... Nach einer kleinen Mahlzeit wage ich den dritten Versuch, auf Hirvensalo zu gelangen. Dieses mal sollte es mir (wenn auch über Umwege) endlich gelingen. Auf der Insel erwartet mich die St. Henry's Kapelle, ein unglaublicher Bau des 21. Jahrhunderts. Um die Kirche herum stehen viele Kiefern, und aus Kiefernholz besteht auch das Bauwerk selbst. Ich hatte mir zuvor natürlich bereits Bilder im Internet angesehen, doch der Moment wenn man die Kirche betritt ist wirklich unbezahlbar! Es ist so nah, scheint aber doch so fern: Ich kann es sehen, das Licht am Ende des Tunnels! Oder am Ende der Kirche, wie auch immer. Ich bin der einzige im Prachtsbau, so lasse ich es mir nicht nehmen, auch Mal den Selbstauslöser meiner Kamera zu testen. Dabei gelingt mir bereits beim ersten und letzten Versuch eine ziemlich spektakuläre Aufnahme, welche mir ziemlich Freude bereitet. Diese hält noch lange an, so kehre ich überglücklich in die Unterkunft zurück und esse zur Feier des Tages ein paar... nun... Waffeln!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 48: Tallinn-Turku
Datum: 13. August 2018
Helsinki-Turku: 1 Stunde, 54 Minuten
Unterkunft: Poshtel Turku (inkl. Waffeln)
Preis pro Nacht: 46 Euro
Die Altstadt von Tallinn ist gross, sehr gross sogar. Ich habe noch lange nicht alles gesehen! So schaue ich mir heute weitere Highlights an, und besichtige Gebäude welche wir gestern nur passiert hatten. Als erstes besuche ich das Museum "Kiek in de Kök", welches innerhalb der Stadtmauer verläuft. Eigentlich wollte ich nur mal durch die Mauer und die vielen Türme laufen, doch die Ausstellungen über alte Konditoreien, Kriegswaffen, Folterinstrumente und das harte Leben von früher sind ebenfalls sehr interessant. Unter anderem besteige ich auch den Turm des Tallinner Doms, von diesem hat man eine wirklich tolle Sicht auf die Kathedrale. Die Altstadt ist grundsätzlich zweigeteilt: Auf einem Hügel liegt der kleinere Teil, jener mit all den imposanten Bauwerken. Dieser Bereich war nur für den Adel zugänglich und ist in sich bereits von einer Mauer umgeben. Bedeutend weiter unten hatten die armen Knechte gehaust, auch dort umringt eine Mauer das Geschehen. Diesen Klassen- und Höhenunterschied sieht man von der Spitze der Olaikirche aus besonders gut, aber der Weg dorthin ist hart. Die Spindeltreppe ist steil und unfassbar eng, wenn man kreuzen muss ist das nicht ungefährlich. Doch der Aufstieg lohnt sich, von hier oben hat man mit Abstand die geilste Aussicht über Tallinn! Mein Schiff fährt heute erst um 17 Uhr, deshalb habe ich noch genug Zeit für all diese wunderbaren Dinge. Auf dem Weg zum Hafen entdecke ich ein Denkmal, darauf steht geschrieben: "In Erinnerung an die 852 Menschen die auf der ESTONIA am 28. September 1994 ihr Leben verloren". Ich informiere mich genauer über das Unglück, das Kreuzfahrtschiff war damals in gerademal 30 Minuten komplett untergegangen. Nun, bis heute weiss man nicht wirklich weshalb. Die Fähre startete vom gleichen Hafen, an welchem ich heute in See stechen werde... irgendwie ein komisches Gefühl! Die Rückfahrt ist noch unruhiger als die Hinfahrt, teilweise haben wir mehrere Meter Schlagseite. Das heutige Konzert ist unterdessen leider sehr schlecht, da singt sogar die Omi in der benachbarten Karaoke-Bar besser. Die Einfahrt in Helsinki ist erneut spektakulär, das Schiff schrammt nur wenige Meter an den vorgelagerten Inseln vorbei. Ob das so geplant war weiss ich nicht, ich möchte so ein Monster jedenfalls nicht bändigen müssen. In Helsinki angekommen, erwische ich noch den letzten Zug nach Turku, in welchem ich meine nächste Nacht verbringen möchte. Die Übernachtungspreise steigen unterdessen stark an, es scheint als wäre gerade die halbe Welt in Skandinavien unterwegs. Die gebuchte Unterkunft ist eigentlich nicht wirklich ein Hostel, sondern vielmehr eine private Wohnung, welche die Besitzerin für Reisende umgebaut hat. Es hat ein gemischtes Zimmer mit acht Betten, eine kleine Nasszelle mit Badewanne, sowie ein Wohnzimmer mit Küche. Das ist alles. Das Ganze ist sehr liebevoll eingerichtet, ich schaue mir das morgen bei Tageslicht nochmal genauer an. Es ist heute das erste Mal, dass ich die Nacht wieder bewusst wahrnehme. Die Besitzerin führt mich bis ins letzte Detail in der Wohnung umher, und geht dann ebenfalls schlafen. Sie selbst wohnt in einer anderen Wohnung, lustiges Konzept irgendwie. War mit Abstand das günstigste was ich finden konnte, mal schauen wie es mir hier gefällt!
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scandirail · 7 years ago
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Tag 47: Zurück ins Mittelalter
Datum: 12. August 2018
Temperatur: 17°C
Erst am heutigen Morgen wird mir bewusst, wie schmuddelig dieses Hostel wirklich ist. Das Hahnenwasser ist ungeniessbar, schmeckt total nach Kläranlage. Die Duschräume sind voller Schimmel und überall riecht es nach... naja es riecht halt. So überwinde ich mich dazu abgefülltes Wasser zu kaufen, das mache ich sonst nie. Und ich brauche eine Menge davon, die letzte Nacht liegt schliesslich noch nicht lange zurück... Spontan entscheide ich mich auch hier eine "Free Walking Tour" zu besuchen, diese startet um 12 Uhr. Der Guide haut einen lustigen Spruch nach dem anderen raus, die Führung ist der Brüller. Durch eine lebensrettende Wespen-Aktion lerne ich auf der Tour Vera kennen, sie studiert gerade in Ulm. Das Wetter schlägt plötzlich von blauem Himmel auf Regen um, so macht auch sie von meinem Schirm Gebrauch. Romantisch, ich weiss. Die Altstadt von Tallinn ist auch bei Regen unfassbar schön, sie ist ebenfalls ein Unesco-Weltkulturerbe und wohl deshalb praktisch autofrei. Nach der Tour machen ich und Vera uns selber nochmal ein Bild von der Stadt, am besten gefällt mir die "Aleksander Nevski Kathedrale" mit den typischen Zwiebeltürmchen! Eine grosse Festungsmauer führt noch heute um die Altstadt herum, auch das ist sehr eindrücklich. Die Gassen sind überall sehr eng hier, ich liebe dieses Feeling! Am Rathausplatz spielt eine Band Musik aus dem Mittelalter, die Zeit in welcher das alles hier entstand. Davor ein kleiner Markt mit tanzenden Rentnern, ich fühle mich wirklich um ein paar hundert Jahre zurückversetzt! Als der Regen noch stärker wird, bringe ich Vera in ihr Hostel zurück (sie hat ja keinen Schirm). Und auch ich gönne mir wieder ein Nickerchen. Am Abend suche ich in der Altstadt ein Restaurant auf. Ich entscheide mich schliesslich für den "Peppersack", wo ich auch Vera und ihre neue Zimmernachbarin Annika wiedertreffe. Tatsächlich hängt über dem Eingang ein Pfeffersack, das Gebäude von 1370 hat früher als Lagerraum gedient. Da es draussen nach wie vor monsunartig regnet, sitzen wir drinnen. Das Ambiente ist fabelhaft, wie in einem Ritterkeller hängen Thronleuchter von der Decke. Die Wände sind aus Stein und die Stühle aus Holz, natürlich festlich hohe Lehnen. Die Mitarbeiter sind als Knechte und Mägde gekleidet, einfach alles stimmt. Zum Essen entscheide ich mich für Elch-Spareribs. Der Elch war schon anno dazumal, und ist auch heute noch eines der meistgeschätzten Jagdtiere Estlands. Schmeckt ganz fabelhaft, am ehesten mit Wildschwein vergleichbar. Plötzlich reges Treiben im Restaurant, was ist los? Zwei Typen beginnen heftig zu streiten, es artet völlig aus. Die beiden schnappen sich ein Schwert, und ein gnadenloser Kampf um Leben und Tod beginnt! Die Aufführung ist mit viel Humor kombiniert, ich liebe solche Überraschungen! Plötzlich kommt der Sensenmann zum Peppersack hinein, beiden steht der Angstschweiss ins Gesicht geschrieben. Wer würde jetzt vom Tod mitgenommen werden? Doch dieser hat sich an der Bar nur kurz ein für hier typisches "Honigbier" bestellt, und läuft dann gemütlich wieder raus. Ich lach mich tot! Tallin hat verstanden, den Gästen Mehrwert zu bieten... genau wegen solchen Erlebnissen bin ich hier! Und das nächste folgt sogleich: Wir ziehen weiter, und entdecken eine Bar welche sich "Labor" nennt. Alles ist wie in einem Chemiezentrum eingerichtet, viele Neonmalereien und verschiedenfarbige Substanzen dominieren. Eigentlich wollte ich heute Abend keinen Alkohol mehr trinken, doch das Angebot ist zu gut. Die Shots werden hier in Reagenzgläser abgefüllt, ich entscheide mich in der ersten Runde für "Heroin". Die chemische Flüssigkeit enthält Banane und Vodka, sehr lecker! Wir lernen dort noch zwei Österreicher kennen, so sollten weitere Runden folgen... Ein einmaliger Abend, Tallinn hat mich fest im Griff.
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scandirail · 7 years ago
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Tag 46: Helsinki-Tallinn
Datum: 11. August 2018
Dauer der Schifffahrt: 2 Stunden, 30 Minuten
Unterkunft: The Monks Bunk Party Hostel
Preis pro Nacht: 14 Euro
Da mein bisheriger Schlafsaal seit gestern Abend komplett ausgebucht ist, musste ich am Nachmittag noch das Zimmer wechseln. In diesem schlief ich unvorstellbar schlecht, die Betten dort gleichen einem Sarg (und dieser ist dann erst noch zu klein). Wie auch immer, es war die letzte Nacht in Finnlands Hauptstadt. Mit dem Bus möchte ich zum Hafen, doch lustig wird es schon davor. Grundinformation vorweg: Die Bushaltestelle vor meinem Hostel ist der Beginn von Linie 23. Ich warte lange vor dem Bus, denn dieser ist leer und kein Busfahrer in Sicht. Zwei Minuten vor Abfahrt werde ich stutzig, und bemerke, dass da doch ein Busfahrer sitzt. Oder liegt. Wie auch immer, der Typ schläft tief und fest, in einer Minute sollte er losfahren. Ich würde ihn ja wecken, doch die Türe ist verschlossen. Heimlich möchte ich ein Foto machen, doch ich Narr habe den Blitz drinnen. Nun, wenigstens ist der Busfahrer jetzt wach. Tief gepeinigt setzt er den Bus in Bewegung, dabei ist ihm auch Wurst ob ich einen gültigen Fahrschein habe. Hätte mich echt Wunder genommen was passiert wäre, wenn ich ihn schlafen gelassen hätte... Das Kreuzfahrtschiff fährt pünktlich ab, und zischt direkt an Suomenlinna vorbei. Was für eine Aussicht von Deck 9! Hunderte Finnen sind heute mit ihren Segelbooten draussen, es herrscht starker Wind. Das merke ich auch auf dem Schiff, es schaukelt wie verrückt. Besonders beim Essen ist dies sehr unangenehm, fast wird mir schlecht. An Bord hat es nicht nur diverse Restaurants, sondern auch einige Bars, einen Club, ein Casino, ein Shoppingcenter, und und und! Zudem finden mehrere Live-Konzerte statt, alles im Preis inbegriffen. Die Fahrt kostet mich lediglich 16 Euro, für so eine Dreckschleuder eigentlich viel zu wenig. Besonders genial ist die Live-Band im Club, welche viele Hits aus der Beatles-Zeit raushaut. Das Schiff führt mich schlussendlich nach Tallinn, Estlands Hauptstadt. "Das hat mit Skandinavien ja gar nichts am Hut", mag sich so mancher jetzt denken. Nun, das hat es! Ich mache heute genau das, was tausende Finnen praktisch jedes Wochenende tun: Schnell mit der Fähre nach Tallinn rüber, günstig feiern und dann wieder zurück. Bereits auf dem Schiff geht es sehr heiter zu und her, ich weiss immer nicht so genau ob die Passagiere jetzt wegen dem Alkohol schaukeln oder wegen der unruhigen See. Der Hafen in Tallinn ist riesig, wie auf einem Flughafen wird man umhergelotst. Noch extremer ist die Stadt selbst, ich habe noch nie so ein Verkehrschaos gesehen. Jap, schlimmer als in Zürich. Mit viel Nerven erreiche ich schliesslich mein Hostel, dieses liegt direkt im Ausgeh-Viertel. Da heute Samstag ist, habe ich mal ein Party-Hostel gebucht. In der Unterkunft sind fast nur Typen, keine Ahnung warum. Nun, die Unterkunft ist eher schmuddelig, überall riecht's nach Alkohol... vielleicht deshalb? Mir ist's Wurscht. Ich lege mich eine Weile hin, damit ich später wieder fit bin. Um 21.30 Uhr geht hier ein Pub Crawl los, das Ticket kostet nur 15 Euro! Die erste Stunde in der Hostelbar bedeutet "all you can drink", danach ist in jeder Bar 1 Shot inklusive. Die Kneipentour wird auch von vielen Auswärtigen besucht, bei den ersten Trinkspielen lerne ich zum Beispiel Andy und Benny aus Singen kennen. Ebenfalls sehr amüsant ist Philipp, ein Walliser. Nun, hier gibt es 6 Shots für 6 Euro... das lockt Schweizer und Deutsche zugleich an. Der Abend endet in einem Club mit grausam schlechter Musik, so entscheide ich mich für die Rückkehr. Selbst auf dem Rückweg lerne ich noch diverse grandiose Leute kennen, so dauert's ein ziemliches Weilchen bis ich zurück kehre...
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scandirail · 7 years ago
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Tag 45: Suomenlinna
Datum: 10. August 2018
Mit einem ordentlichen Nachbrand starte ich in den heutigen Freitag, die Sauna muss mir ziemlich Flüssigkeit entzogen haben. Nun, dann trinke ich zum Frühstück eben gleich mehrere Tassen Tee. Heute bringt mich ein Schiff in 15 Minuten auf die UNESCO-Inselgruppe "Suomenlinna". Diese liegt direkt vor Helsinki, ins Kulturerbe aufgenommen wurde sie wegen ihrer einmaligen Festungsarchitektur. In der Festung angekommen, entscheide ich mich spontan dafür eine Führung zu buchen.... zum Glück! Wie auch die meisten anderen Besucher, habe ich angenommen, dass Suomenlinna einst Helsinki zu beschützen versuchte. Nun, das ist absoluter Blödsinn. Als das nahe St. Petersburg zu Russlands Hauptstadt ernannt wurde, haben die Schweden die hierige Festung "Sveaborg" (Schwedenburg) erbaut, um sich selbst vor den Russen zu schützen. Damals hatte Helsinki gerade mal 1'500 Einwohner, während auf der Inselgruppe tausende Schweden hausten. Später wurde die Festung von den Russen übernommen, und nach einem Anschlag der Briten wurden die schwedischen Gebäude mit russischer Architektur wieder ergänzt. Erst seit 100 Jahren ist die Festung in Finnlands Händen! Ganz nach dem Motto "Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte" ist die Festung seit 1918 ein Teil von Finnland, und das obwohl sie mit diesem Land eigentlich gar nichts zu tun hatte. Während dem Krimkrieg im letzten Jahrhundert haben die Finnen hier etliche Gefangene untergebracht, viele verendeten. Heute lockt Suomenlinna (Finnenburg) jährlich rund 1 Million Besucher an, die Menge verteilt sich aber erstaunlich gut. Während die anderen Touristen irgendwelche komischen Statuen abfotografieren, nenne ich eine ganz andere Entdeckung mein Eigen. Auf der Inselgruppe hat es etliche Bunker, welche damals in künstlich erbaute Sandbänke integriert wurden. Genau über einem dieser Bunker wächst ein gewaltiger Baum, wie genial sieht das denn bitte aus? Irgendwie eine Mischung aus Disney's Gummibärenbande und dem Herr der Ringe, für mich jedenfalls das absolute Highlight der Insel! Die anderen Touristen intressiert's herzhaft wenig, ganz nach dem Motto "was nicht im Reisefürer steht ist nicht interessant" laufen alle daran vorbei. Besonders cool ist auch die Tatsache, dass die einzige Kirche auf der Insel gleichzeitig auch als Leuchtturm genutzt wird. Ja, warum denn auch nicht? Zurück auf dem Festland, versuche ich nochmals in die Kirche "Temppeliaukio" zu gelangen. Dies hatte ich schon vorgestern versucht, da war allerdings geschlossene Gesellschaft. Heute kann ich endlich rein, der Bau ist ein architektonischer Leckerbissen! Sieht aus wie eine Schaffung des 21. Jahrhunderts, wurde tatsächlich aber bereits 1969 eröffnet. Das Gotteshaus wurde auf einer leichten Anhöhe in den massiven Felsen hineingehauen, das Tageslicht vom Kupferdach sorgt für eine wirklich tolle Stimmung. Am Nachmittag kehre ich ins Hostel zurück, um mir etwas zu kochen. Relativ bald mal beginnt es dann zu regnen, so nutze ich den Rest des Tages für Erledigungen wie Koffer packen, Fotos sortieren und so weiter. Schon gespannt wohin die Reise morgen geht? Ich bin's auch!
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