Don't wanna be here? Send us removal request.
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 21/2025
Kommt einer in eine Bibliothek.
„Haben Sie auch Bücher über Pawlows Hund und Schrödingers Katze? ―
„Da klingelt was. Aber ich weiß nicht, ob die da sind, oder nicht. ―
(gefunden auf bluesky, von [email protected])
+++
Das neue Heft des Jazz-Podium 6-7/25 ist eingetroffen. Die Platte des Monats ist keine aktuelle, sondern eine Neuausgabe der LPs "Our Thing" (1963) und " In 'N Out" (1964) des Saxophonisten Joe Henderson, jeweils im Quintet mit Kenny Dorham und namhaften Rhythmusgruppen. Beim Nachhören ist mir aufgefallen, wie gut Dorham an der Trompete war. Bei den Aufnahmen zu "Our Thing" saß Andrew Hill am Klavier. Für mich Anlass, seine CDs "Black Fire" und " Point of Departure" aus dem Regal zu holen. Auf beiden spielt auch wieder Henderson mit, auf der "Point of Departure" zudem Eric Dolphy, eine excellente Bläsergruppe. Man spürt, wie aufregend die Musikentwicklung zu der Zeit war, noch nicht die funkigen Blue Note-Zeiten, aber Aufbruch zu Neuem.
Etwas Neues: Das Album des Bassisten Dieter Ilg "Motherland" mit einem bezaubernd songhaften "Close to You", das Till Brönner (tp) veredelt. In dem groovenden "People make the World Go Round" spielt der Pianist Rainer Böhm ganz nach meine Geschmack.
Und der junge Gitarrist Ronny Graupe weist in der Kolumne "3 Platten, die michgemacht haben, und eine, die mich macht" auf ein Album der Harfenistin Kathrin Pechlof hin, das magische Musik enthält: Imaginarium (Harfe Altsax, Bass). Schon die Titel der Stücke machen Lust, etwa "Fernen, wie sie vielleicht nurVögel kennen".
---
Auf dem Bahnsteig des Gleises 13 des Hamburger Hauptbahnhofs warte ich immer auf die Züge nach Süden. Dort gab es am Freitag – glücklicherweise nicht im meiner Anwesenheit – einen Messerangriff einer 39-jährigen deutschen Frau mit 18 Verletzten, vier davon lebensgefährlich. Die Frau war/ist offenbar psychisch gestört. Gestoppt wurde sie von einem syrischen und einem tschetschenischen Mann (was allerdings erst in der zweiten Welle der Berichterstattung vermeldet wurde).
Das passt ja so gar nicht in das Muster. Dobrindt (CSU, Innenminister) sagte kurz nach dem Attentat: "Es ist schockierend, wenn Reisende hinterhältig und feige attackiert werden". Da hat seine Presseabteilung noch in alten Floskeln gedacht.
---
Für die Kaffeepause empfehle ich zwei Kaffeesorten: Kaffee aus Kolombien "ElConadual" und Costa Rica "Dulcinea":mild, keine Spur von bitteren Geschmacksnoten, freundlich – kann man gut ohne Milch trinken.
---
In der New York Times habe ich ein mich etwas irritierendes Interview mit der Wissenschaftsjournalistin Gina Kolata zu Bidens Krebserkrankung gelesen. Zu der Frage, warum die schon fortgeschrittene Erkrankung nicht bei Vorsorgeuntersuchungen aufgefallen sei, teilt sie mit, dass nach den Empfehlungen Männer zwischen 45 und 69 regelmäßig den PSA-Wert testen lassen sollten, bei den Männern über 70 sei das nicht empfohlen , denn
- und jetzt im Original -
About half of men over that age have some cancer in their prostates but no symptoms. Cancer there grows slowly and usually causes no harm if it’s left alone. If all of these men were screened, the theory goes, many would then be treated with surgery or radiation that wouldn’t prevent their deaths from prostate cancer — and could have devastating side effects.But plenty of men over 70 — including Trump — continue to get regular P.S.A. tests. Which might be reasonable, some doctors say, especially if they are healthy and have a life expectancy of at least 10 more years.
- Ende des Zitats-
Versteh' ich das richtig, das bei Männern über 70, bei denen die Hälfte mutmaßlich sowieso Prostata-Krebs hat, PSA-Test nur dass gemacht werden sollen, wenn diese eine Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren haben? Das muss ich doch einmal mit meinem Hausarzt besprechen.
... und aus demselben Interview: Biden will die of prostate cancer unless another condition kills him first.
+++
Wenn Firmenchefs dichten:
"Der HSV, dass ich's nicht fasse,
ist wieder allererste Klasse,
gewartet hat man sieben Jahr,
jetzt werden alle Träume wahr!
Der Dino endlich ist zurück,
welch Freude und welch großes Glück,
und hoffentlich wird er bald Sieger,
in unserer ersten Bundesliga!"
Verfasst von dem in der Schweiz lebenden und dort sein Vermögen versteuernden Klaus-Michael Kühne, der bisweilen einen freakigen Hamburger Fußballclub unterstützt.
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 20/2025
Ich habe mal nachgeschaut, welche Bücher von Hermann Hesse noch in meinen Regalen stehen. Natürlich der Steppenwolf und das Glasperlenspiel, beide habe ich vor langer Zeit gelesen, eher aus enzyklopädischem Interesse. Von den ungelesenen habe ich mir Hermann Hesse, Späte Prosa, edition suhrkamp, Band 2, 1963 rausgeholt. Bisher dachte ich, Hesse sei ein hoffnungsloser Romantiker und Mensch mit esoterischen Neigungen, aber ein feinsinniger Denker. Das Bändchen in der edition suhrkamp, noch grau mit lilafarbenen Papierumschlag, habe ich jetzt anders wahrgenommen. Angenehm zu lesen, etliche Gedankenanstöße enthaltend. In dem "Rigi-Tagebuch" erwähnt er die Briefe, die er von deutschen Intellektuellen nach dem "Zusammenbruch" in die Schweiz erhielt, in den späten vierziger Jahren. Nach seiner Beurteilung sind diese Hitlergegner und Hitleropfer "zur Zeit die leidgeprüftesten, reifsten und weisesten in Europa". Ihnen will er in der damals aktuellen Debatte über die "Kollektivschuld" nichts raten, weist aber auf einen Punkt hin, in dem er ältere Erfahrungen habe als sie, nämlich in der Loslösung vom Nationalismus. "ihr könnt den Wahn jedes Nationalismus .. durchschauen und euch von ihm befreien. … Tut diesen Schritt vollends zu Ende, und ihr werdet, ihr wenigen, eurem eigenen und jedem anderen Volk an Menschenwert überlegen und einen Schritt näher bei Tao sein.". (S. 38)
Seine Sprache scheint ein wenig altertümlich. Interessant: Das generische Neutrum. Er berichtet, dass seine Frau und er unabhängig voneinander einige seiner Gedichte für einen geplanten Auswahlband aussuchten. " … wir notierten … jedes für sich ein paar Dutzend Gedichte…" und gleich danach "die Zahl von Gedichten, die jedes von uns beiden für aufnahmewürdig hielt, war überraschend klein.." (s. 35).
Auch aus meiner Heimat kenne ich diesen Sprachgebrauch, nämlich die einzelnen Personen aus einer Mehrheit mit "jedes" zu bezeichnen. Es gibt also geschlechterunabhängige Sprache, man braucht ein Sprachverständnis dafür. Worte können unterschiedlichen Sinn haben.
---
Anlässlich der aktuellen Situation in Deutschland bleibe ich immer wieder am Thema Faschismus und Deutsche hängen. Ein Buch ist mir in die Augen und Hände gefallen, das Deutschland im Jahr 1958 aus der Sicht eines Italieners beschreibt. Carlo Levi (welch schöner Name), der Autor von "Christus kam nur bis Eboli", reiste für einen Vortrag nach Deutschland und sah schöne Städte und kaputte Menschen. Beeindruckende Sprache, die damalige Zeit wird sichtbar, und man versteht, mit welchen Macken das "Nachkriegsdeutschland" aufgrund seiner Nichtverarbeitung des Faschismus geschlagen war (und ist). Carlo Levi, Die doppelte Nacht, Eine Deutschlandreise im Jahr 1958, C.H.Beck textura, 20 Euro.
---
Nils Minkmar, Historiker und Journalist, war und ist in verschiedenen Feuilleton-Redaktionen tätig; seine Vater ist Deutscher, seine Mutter Franz��sin, er hat beide Staatsbürgerschaften und schreibt einen wöchentlichen Blog "Der siebte Tag", der über steadyhq.com zu lesen ist. Angenehme deutsch-französische Plaudereien, auch kluge politische Argumente. https://steadyhq.com/de/nminkmar/posts
---
Die FDP hat jetzt den Blender und Spieler Lindner durch einen Menschen (Dürr) ersetzt, der noch von der früheren Bedeutung des Liberalismus träumt. Die soziale Basis für diese Art von Politik ist heute verschwunden. Politkarrierismus ist kein Programm. Bürgerrechte vertreten andere.
---
Kürzlich habe ich einen älteren Sampler von Blue Note gehört, das Paul Chambers Quintet mit Aufnahmen aus dem Jahr 1957 und das Clifford Jordan Quintet aus derselben Zeit. Die Musik hat etwas Patina angesetzt, macht Spaß, und ist gute Zuhörmusik.
Befragen Sie Ihren aktuellen Streamdienst
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 19/2025
Der achte Mai
80 Jahre Kriegsende – für Deutschland Befreiung oder Niederlage
2025 Wahl eine "Friedenspapstes"
und musikalisch: achtzigster Geburtstag des genialen Pianisten Keith Jarrett
80 Jahre , ich nenne es : Befreiung vom Faschismus, von deutscher verbrecherischer Hybris, und Beginn der Entnazifizierung. Das alles ist heute noch bedeutsam, weil die Zeitläufte in eine ungute Richtung weisen. Damals habe es genauso angefangen, heißt es. Wie war das? Thomas Manns Tagebuchaufzeichnungen aus den Jahren 1933/34 "Es war den Deutschen vorbehalten, eine Revolution nie gesehener Art zu veranstalten: ohne Idee, gegen die Idee, gegen alles Höhere, Bessere, Anständige, gegen Freiheit, Wahrheit, Recht. " "Die Verfälschung der Gehirne durch die niederträchtigste Ausbeutung der modernen Propaganda-Technik" "Man weiß im tiefsten: diese Narren und blutigen Stümper werden scheitern. … Das Erwachen, das Ihm [dem deutschen Volk] bevorsteht, wird zehnmal furchtbarer sein als das von 1918." Das schrieb er im März 1933.
In dem Vortrag "Deutschland und die Deutschen" (Mai 1945) versucht sich Thomas Mann an einer Deutung aus der "komplexen Welt deutscher Psychologie". Er redet von der deutschen Innerlichkeit, in der sich deutsches Gemüt, deutscher Hochmut des Intellekts mit seelischer Altertümlichkeit paare. Der Zugang zu praktischer Politik sei Deutschen wegen ihres völkischen Egoismus immer schwer gefallen. Die Deutschen seien ein Volk der "romantischen Gegenrevolution".
Die Entnazifierung nach Kriegsende war halbherzig. Nur wenige bekannten sich zu den Fehlern und Grausamkeiten. Erst mit der Rede Richard von Weizäckers im Jahr 1985 - vierzig Jahre nach Kriegsende - wurde das Wort von der Befreiung gesellschaftsfähig.
In der DDR blieb das völkische Denken und Fühlen in der dort propagierten "Freundschaft mit den Brudervölkern" erhalten.( Andreas Kilb, "Die Trümmer der Erinnerung" in FAS vom 4. Mai 2025, S. 33) Und im Westen? Das Schweigekartell. Der Alltag des Nazireichs blieb weitgehend verborgen, weil die Älteren schwiegen und die Kinder und Enkel sich nicht trauten, nachzufragen. Man lese Sabine Bode (etwa: "Nicht zu wissen, dass man traumatisiert ist, kann grausam sein" in FAS 4. Mai 2025, S. 9/10 : "…gehört zu der verschwiegenen Erbschaft deutscher Familien. Darüber liegt ein dünne Decke der Zivilität. Und unter dieser dünnen Decke rumoren Spannungen, Misstrauen und Geheimnisse, die Familien krank machen, Gnade uns Gott, wenn in diesem vereinten Deutschland etwas aus den Fugen gerät, … dann haben wir so viele Neonazis…"), man lese Andreas Maier ("Im Nachhinein", FAS vom 14. April 2025, S. 9). Das sind Gründe dafür, dass sich aus diesen dunkel wabernden Gefühlen über das Deutsche wieder Überheblichkeit und Fremdenhass entwickeln konnte. Die politische Sphäre, die Sphäre des menschlichen Zusammenlebens blieb unterentwickelt. Die Menschen träumen von der Vergangenheit.
Es gilt zu verstehen: Die Welt ändert sich, auch Deutschland ändert sich. Hoffen wir auf ein "Erwachen der Menschheit zum Bewusstsein ihrer praktischen Einheit" (auch diese schöne Formulierung stammt von Thomas Mann, aus dem besagten Vortrag, in Thomas Mann, An die gesittete Welt, Band 18 der Gesammelten Werke in Einzelbänden, Fischer-Verlag 1986, S. 722) +++
Eine anderer Nobelpreisträger deutscher Sprache, Hermann Hesse, äußerte sich zu deutscher Politik: "Ein großes, bedeutendes Volk, die Deutschen, wer leugnet es? Das Salz der Erde vielleicht. Aber als politische Nation – unmöglich! ich will, ein für allemal, mit ihnen als solcher nichts mehr zu tun haben". Ich werde mehr von Hermann Hesse lesen müssen. +++
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 18/2025
AfD-Hochstufung
Das Grundgesetz ist nicht politisch neutral
Die AfD – Debatte gibt Anlass zu folgenden Bemerkungen:
Die Qualifikation der AfD als "gesichert rechtsextremistisch" ist zunächst eine Bewertung der Verfassungsschutzbehörde, die Grundlage für bestimmte Maßnahmen gemäß §§ 8 ff. des Bundesverfassungsschutzgesetz bilden kann. Darüber hinaus kann diese Aussage Anlass dafür sein, das sonstige Behördenhandeln, insbesondere in den Sicherheitsbehörden, zu überprüfen. Die Vertreter der AfD haben darauf hingewiesen, dies sei “undemokratisch“ , da die AfD dadurch schlechter behandelt werde als andere Parteien im sogenannten politischen Wettbewerb. Dies ist prima facie zutreffend. Aber: es ist verfassungsgemäß. Das Grundgesetz ist nicht neutral, es ist nicht offen gegenüber allen politischen Meinungen und Bestrebungen. Bekanntlich ist das Grundgesetz nach der Katastrophe der Hitlerjahre entstanden. In Art. 139 GG heißt es, dass die zur „Befreiung des deutschen Volkes vom Nationalsozialismus und Militarismus“ erlassenen Rechtsvorschriften von dem Grundgesetz nicht berührt werden, also weiter gelten. In Art. 21 Abs. 2 das Grundgesetzes ist normiert, dass Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, verfassungswidrig sind. Über die Bedeutung dieser Vorschrift gibt es Kontroversen (siehe etwa Helmut Ridder, Die soziale Ordnung des Grundgesetzes, Seiten 56 und folgende), aber unstreitig ist, dass bestimmte politische Meinungen nach den Erfahrungen des sogenannten Dritten Reiches von politischen Meinungsbildungsprozessen ausgeschlossen werden sollten. Die Schlechterstellung der AfD ist also legal, vom GG auch so gewollt, wir brauchen keine zweite Erfahrung mit Rechtsextremisten. Ein Terrorstaat. ein Weltkrieg mit Millionen Toten, ein zerstörtes Deutschland sind schon zuviel .
zur Vertiefung:
—————
zum 1. Mai: arm und reich
Die Gehälter deutscher Spitzenmanager stiegen laut einer Oxfam-Analyse zuletzt 30-mal so stark wie die Reallöhne aller Beschäftigten. Vorstandsbosse bekamen demnach 2024 satte 4,4 Millionen Euro.
3 notes
·
View notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 17/2025
Digital detox
Kürzlich an der Rewe – Kasse
Kassiererin: Haben Sie die Rewe-App?
Kunde, der gerade in seiner Geldbörse wühlt: Was?
Kassiererin: Haben Sie die Rewe – App?
Kunde: Nee, ich hab noch nicht mal ein Handy!
+++
Der Konstanzer Professor Sven Reichardt stellt sich in einem Artikel mit dem Titel
"Die Neuerfindung des Faschismus"
die Frage, ob man Donald Trump mit den Faschisten der Dreißigerjahre vergleichen kann. Die gesellschaftliche Fragmentierung habe ein vergleichbares Ausmaß erreicht. Entscheidend seien die ökonomische Krise, der Wandel der Geschlechterordnung und der radikale Umbau des Mediensystems. Es fehlten jedoch der ausufernde Militarismus, der Gewalt – und Totenkult, die ausufernde Repression und Willkürherrschaft sowie der Kriegslüsterne Imperialismus. (Meine Anmerkung: zumindest die letzten zwei Kriterien sind in Ansätzen durchaus vorhanden.)
In den vielfältigen internationalen Varianten würden sich aber immer finden: Rassismus und Nationalismus mit einer Sprache und Symbolik, die auf den Mythos nationaler Wiederauferstehung zielt.
meine Meinung: der Begriff ist letztlich zweitrangig, furchtbar ist es auf jeden Fall
interessant ist jedoch auch hier: die Begründung in der “gesellschaftlichen Fragmentierung“. Das deckt sich beispielsweise auch mit der Einschätzung von Douglas Rushkoff: "noch jede Gesellschaft, die einen dem gegenwärtigen vergleichbares Maß an wirtschaftlicher Ungleichheit erreicht hat, rutschte in den Faschismus ab.“ (In Survival of the Richest, Seite 248)
Für uns bedeutet das, dass die beste Anti-AfD-Politik darin liegt, die gesellschaftliche Fragmentierung und Ungleichheit zu vermindern. Ob das die künftige Bundesregierung so draufhat?
Zur Faschismus-Debatte sei an Georgi Dimitroff erinnert. „Wir müssen uns völlig klar darüber sein, dass der Faschismus keine orts- oder zeitgebundene, vorübergehende Erscheinung ist. Er ist ein ganzes System der Klassenherrschaft der Bourgeoisie und ihrer Diktatur im Zeitalter des Imperialismus ", bekannter ist seine Aussage, Faschismus an der Macht sei „die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“.
+++
Über Hörgewohnheiten:
In einem anderen Artikel mit dem Titel
„Der größte Konkurrent ist die Stille“
werden die Algorithmen der Musik – Apps wie Spotify, Apple Music und so weiter untersucht. Es wird ausgewertet, wann die Musik von den Benutzern gehört wird und mit welchen Musikzusammenstellungen die Nutzer veranlasst werden, die App weiter zu benutzen. Dabei hat sich rausgestellt, dass häufig Musik beim Kochen, beim Putzen, während des Autofahrens und anderen Tätigkeiten ( im Fitnessstudio) gehört wird. Demzufolge ist die App so umgestaltet, dass sie Musik vorwiegend als Hintergrundgeräusch und als Stimmungsgestalter anbietet.
Zudem gibt es Künstlerprofile mit anonym hergestellte Musik, von Künstlern, die real nicht existieren. Mir ist es aufgefallen, als ich den Künstler „Zaltarov“ gesucht habe, oder „Freeminstrel“.
Dass es auch Menschen gibt, die bei Musik zuhören und mehr über die Musiker erfahren wollen , fällt offenkundig nicht in‘s Gewicht. Die Tech- Konzerne verändern unsere Hörgewohnheiten. die Gruppe aktiver Hörer ist stark gesunken. Musik als Teil einer Mainstream-Wellness-Kultur.
(Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 20. April 2025 Seite 39)
+++
Plattformverfall
ein durchaus lesenswerter Essay von Cory Doctorow über die Entwicklung des Internet und die Manipulationsmöglichkeiten der heutigen Plattformen in Zeit-Online
steigt damit ein, dass Pflegekräfte in den USA zunehmend über Kurzzeitjob-Apps vermittelt werden. Die App kauft sie von einem Datenbroker die Bonitätsgeschichte der Pflegekräfte. Bei hohen Kreditkartenschulden fällt der angebotene Lohn niedriger aus. Je verzweifelter der finanzielle Engpass der fraglichen Person ist, desto weniger verdient sie.
Die App bindet zunächst mit einigen Vergünstigungen die Nutzer der App an sich. In einer zweiten Phase werden auch die Auftraggeber vno der App abhänguig gemacht. Danach können alle ausgenutzt werden.
Die Flexibilizät der digitalen Computer ermöglicht, ständig an den Reglern zu drehenn, die die grundlegenden Aspekte ihres Geschäfts steuern. Jedes Mal, wenn man mit einer Firma zu tun hat, ist alles anders: Preise, Kosten, Suchrang, Empfehlungen.
Die Ergebnisse von Technologie sind nicht vorbestimmt, sie sind die Entscheidung der Plattforminhaber.
Zitat:
Diese gesellschaftlichen Faktoren sind viel wichtiger als die rein technischen Spezifikationen eines Geräts. Sie bilden den Unterschied zwischen einem System, das uns davor warnt, wenn wir von der Spur abkommen, und einem System, das unsere Versicherung informiert, dass wir fast von der Spur abgekommen wären, sodass sie die Monatsprämie um zehn Dollar erhöhen kann. Sie bilden den Unterschied zwischen einer Rechtschreibprüfung, die uns darüber informiert, dass wir einen Tippfehler gemacht haben, und einer Mitarbeiterüberwachungssoftware ("Bossware"), die es unseren Vorgesetzten ermöglicht, mit der Zahl unserer Tippfehler in diesem Quartal unseren Bonus zu streichen. Sie bilden den Unterschied zwischen einer App, die sich merkt, wo wir unser Auto abgestellt haben, und einer App, die den Standort des Wagens als Kriterium nutzt, um uns in die Fahndung nach Personen mit einzubeziehen, die sich in der Nähe einer Demonstration gegen die Regierung aufgehalten haben.
Doctorow benennt vier Punkte, die etwas verändern könnten:
(1) Der Markt. Es fehlen jedoch wirksame Antimonopolisierungsvorschriften.
(2) Regulierung . Jedenfalls in den USA sind dazu keine Ansätze ersichtlich. Auch die EU-Bestimmungen sind derzeit ehr noch Theorie.
(3) Interoperationalität, d.h, dass Programme und Geräte sowie zusätzliche Materialien untereinander nutzbar sind. Jeder weiß, dass sowohl Hardware als auch Software Hürden enthält, Produkte anderer Firmen nutzen zu können.
In den USA erklärt es der Digital Millennium Copyright Act zur Straftat, "eine Zugangskontrolle zu einem urheberrechtlich geschützten Werk zu umgehen". Computerprogramme und Apps gelten als urheberrechtlich geschütztes Werk.
(4) Faktor Arbeit
Der gewerkschaftliche Gedanke ist leider unter IT-Arbeitenden nur wenig verbreitet.
Doctorow entwickelt nun einige Ideen für die nahe Zukunft. Und endet:
"Wir können dieses neue gute Internet bauen, und wir müssen es tun."
+++
Bewertung und Kritik der verschiedenen Messenger – Dienste in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vom 27. April 2025, Seite 52
Ausführliche Kritik an WhatsApp: der Mutterkonzern Meta (Zuckerberg) versucht möglichst viele Metadaten der Nutzer an sich zu reißen, er sichert sich möglichst viele Rechte auf dem Smartphone , zum Beispiel Zugriff aufs Mikrofon, die Rechte an den Fotos bis zum Standort, WhatsApp überträgt die Rufnummern im eigenen Telefonbuch im Klartext nach Amerika, was große Datenschutz- Bedenken nach sich zieht. Außerdem kann man bezüglich der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung dem Anbieter nicht trauen, weil er keinen Einblick in seinen Programm-Code erlaubt.
Auch Threema unterliegt datenschutzrechtlichen Bedenken den Schweizer Behörden dürfen auf vorhandene Daten zugreifen, und sie tun dies auch. Die aktuelle Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist nicht mehr aktuell.
Empfohlen wird letztendlich Signal.
+++
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 16/2025
Musik wie Vogelgezwitscher
Peter Kemper hat das neue Album des David Murray Quartets“ Birdly Serenade“ gewürdigt. Murray, eine ausgezeichneter Jazz-Saxophonist und Bassklarinettist (remember Eric Dolphy) ist einer meiner Helden. Ich habe ihn Anfang der 90er in New York in der Knitting Factory gesehen und in den letzten Jahren in Hamburg im Brückenstern( !), dort etwa vor vierzig bis 50 Zuhörern, während am selben Abend Herbie Hancock in der Elbphilharmonie speilte.
Neben Murray spielen Marta Sánchez am Klavier, die mir sehr gut gefällt, Luke Stewart am Bass und Russel Carter am Schlagzeug; in einigen Stücken wirk die Sängerin Ekep Nkwelle mit. Gediegener zeitgenössischer Jazz.
Kemper widmet sich in seinem Artikel dem Vogelgesang und seiner Nachahmung in der Menschen-Musik. Die Erinnerung an das Album "Conference of the Birds" von Dave Holland taucht da bei mir auf. Das Album ist Anfang der 70er Jahre erschienen, aber immer noch frisch. Man höre den Titelsong, in dem Sam Rivers und Anthony Braxton, jeweils mit der Querflöte, einen wunderschönen Tanz aufführen.
(FAZ 14.4.25, Seite 10)
+++
Die NS-Vergangenheit
Andreas Maier, Schriftsteller mit Hessen-Bezug, suhrkamp-Autor, wird zu der nun entdeckten NSDAP – Mitgliedschaft Siegfried Unselds befragt. Sein Fazit: das bundesdeutsche "Schweigekartell“ habe auch ihn erfasst, denn er habe niemals nachgefragt. Die Wirkung sei, er schreibe die ganze Zeit Nachkriegsliteratur, Entschuldungsliteratur. Die Schweigekinderder Nachkriegszeit gehörten zum Schweigekartell.
„KontaktSchuld von überall nach überall, eine einzige Großmaschine, stets gut geölt. Und wir dachten immer, wir seien das genaue Gegenteil."
(FAZ, 14.4.25, Seite 9)
Ich denke noch über das Cicero-Zitat nach
Nicht zu wissen, was vor deiner Geburt geschehen ist, heißt immer ein Kind bleiben.
(Nescire, quid ante quam natus sis, acciderit, id est semper esse puerum)
+++
Männer, die achtzig werden
In derselben Ausgabe findet sich noch ein Artikel zum 80. Geburtstag von Ritchie Blackmore (Deep Purple, Rainbow). Jürgen Roth bemüht höchste Lobpreisungen ("ein zum Niederknien schönes solo", "vierminütige Epiphanie", er sei ein Mysterium), Vergleiche mit Hendrix und Beck werden angestellt. Klar, er kann spielen, er kann auch schnell spielen, er hat Erfolg gehabt. Wir haben als Schüler die "Deep Purple in Rock" gehört und natürlich "Black Night" mit der Band nachgespielt. Aber ich bin kein Metal-Fan, wir haben bei Blackmore viel Technik, viel Pomp, wenig musikalische Ideen . Hendrix (natürlich) und Jeff Beck (auch natürlich) habe ich weiter verfolgt, Blackmore nicht. (Nebenbei: auch Andreas Maier hat etwas geschrieben zu Blackmores Achtzigstem: am 14. April in der jungen welt auf Seite 11. Braucht man aber nicht zu lesen, es ist ein Erinnern der Jugend in den 60ern und 70ern, nicht Substanzielles zu Blackmore).
—————
Der Techno-Kapitalismus
Ich verschlinge gerade ein anregendes Buch
Douglas Rushkoff, Survival of the Richest
Untertitel: „Warum wir vor den Tech – Milliardären noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind“
(edition suhrkamp Sonderdruck 2025, 22€)
Rushkoff, ein intimer Kenner der Computer-Geschichte und der Internet-Revolution, heute Professor für Medientheorie und digitaler Wirtschaft in New York , erzählt aus der Geschichte des Silicon Valley und versucht das alles einzuordnen. Sein Thema ist das Mindset (etwa: Denkweise, Überzeugungen) der Tech Milliardäre.
Er beginnt mit dem Bericht, wie er zu einem Vortrag mit fürstlichem Honorar eingeladen worden sei, dann aber tatsächlich in ein exklusives Anwesen gefahren wurde, um schließlich in einem Gespräch mit fünf superreichen Männern aus der Welt der Tech-Firmen und Hedgefonds nach Einzelheiten für ein Überleben nach der Apokalypse wie Bunker, Wachmannschaften und Marskolonien befragt zu werden . Dies sei offenkundig deren Sicht der Zukunft der Technologie gewesen.
Rückzug ins Luxus-Loch, wenn die Welt vor die Hunde geht? Der Medientheoretiker Douglas Rushkoff erkundet das Weltbild der Tech-Oligarchen – und das Prinzip ihrer Flucht vor den Schäden, die sie selbst anrichten.
Früher sei das Internet eine Spielwiese der unbegrenzten Möglichkeiten gewesen und durchaus auch ein Ort der Gegenkultur.
Mit der dot.com-Blase Anfang der 200er sei dann das Internet von den großen Unternehmen übernommen worden, deren Ziel nicht mehr eine demokratische Diskussionskultur etc. gewesen sei, sondern das Erzielen von Profit. Die dahinterstehende Weltsicht der handelnden Manager ist der Gegenstand der weiteren Kapitel, die sich wie ein Krimi lesen (Entwicklung der Verhaltenstechnologie,. die "dunkle Magie der Überzeugungstechnologie", technologische oder gesellschaftliche Lösungen, kann man sich aus der Notlage herausprogrammieren?)
Rushkoff ist ein vehementer Kritiker dieses digitalen Vollgas-Kapitalismus , aber auch der aktuellen Überlegungen, in den künftigen technischen Entwicklungen sei das Heil zu suchen.
Die Rezensionen bei perlentaucher
sind m.E. zu negativ, sind sich aber einige darin, dass es sich lohne, das Buch zu lesen. Mir hat es viele Impulse gegeben.
————-—
Endlich nimmt die Diskussion Fahrt auf:
„Soziale Medien“ müssen wie Zeitungen haften
Ein Beitrag des Rechtsanwalts Maxim Kleine mit meines Erachtens zutreffenden Argumenten dafür, dass Internet Plattformen, Messenger etc. pp hinsichtlich ihrer Medienwirksamkeit genau so wie Zeitungen behandelt werden, also der Verbreiterhaftung unterliegen
(FAZ 17. April, Seite 7)
+++
Ach ja, Kate Perry ist in das Weltall geflogen.
Diese private Raumflug-Nummer ist das perfekte Symbol des untergehenden progressiven Neoliberalismus. Reiche Frauen fliegen in den Weltall und wir sollen das als Schritt für den Feminismus sehen.
Sie tun dies in einem privaten Raumfahrtsunternehmen ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch.
natascha strobel auf bluesky 14.4.
Katy Perry hat gestern mit einem Privatausflug ins All in 10 Minuten mehr CO2-Emissionen verursacht als ein durchschnittlicher Mensch in seinem ganzen Leben. (R Lang)
Dazu auch Rushkoff, S. 238 bis 241 über den Raumflug des Jeff Bezos
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 15/2025
Das Wiedersehen
Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßt ihn mit den Worten: „Sie haben sich gar nicht verändert.“ „O!“ sagte Herr K. und erbleichte.
(B.B., Gesammelte Werke Bd. 12, Seite 383)
An diese Keuner-Geschichte von Bertolt Brecht musste ich denken, als jemand ausdrücklich darauf hinwies, dass es doch möglich wäre, angesichts neuer Tatsachen seine Meinung zu ändern.
Zum Koalitionsvertrag
Die aktuelle weltpolitische Lage ist schlimm, der Koalitionsvertrag dürfte sie nicht besser machen – (Maik im Millerton, Lage am Millerntor 10. April)
Ja, so muss man das wohl sehen. Die politischen Herausforderungen in den letzten Wochen sind gigantisch, das Arbeitspapier von CDU und SPD macht im gewohnten Kleinklein weiter. (Klimakrise, Europa, Zuwanderungs-Konzept anstatt nur Abschiebungsankündigungen?). In diesem Zusammenhang: was bedeutet Merkel-Zustimmung zum dem Vertrag?
Lesenswert zum Strafrecht im Koalitionsvertrag eine schöne Polemik von dem ehemaligen Richter am Bundesgerichtshof Thomas Fischer
mit dem Fazit Vorerst bleibt der enttäuschende Eindruck einer bloßen Fortschreibung der gewohnten Einfallslosigkeit.
+++
Wir müssen über Opa reden
so ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 6. April 2095 von Eva Schläfer über drei Druckseiten (!), die nur zu etwa ein Viertel von Bildern ergänzt sind (Seiten 9 bis 11), also viel Text
In er Familienerzählung war der Opa während des zweiten Weltkriegs "Soldat im Osten" . Tatsächlich aber Mitglied der SS und der Gestapo , eingesetzt in Polen beim SD (Sicherheitsdienst) in Lublin nahe Majdanek.. Die Autorin ist verwirrt, recherchiert beim Bundesarchiv in Berlin und auch in der Außenstelle des Bundesarchivs in Ludwigsburg über die nationalsozialistischen Verbrechen. Zu einem offenen Gespräch kommt in der Familie kommt es erst nach langer Zeit.
Was verharmlosend "Mitläufertum" genannt wurde, also das Verhalten der Deutschen in den Jahren 1933 bis 1945, das Engagement in der SS, wurde in den Familien verschwiegen und verdrängt. Was in dieser Familie geschah, geschah in fast allen Familien. Die "Verstrickungen" in Schuld lastet auf der Kriegskindergenaration, Das Übernehmen von Verantwortung für das eigene Handeln war schwach ausgeprägt. Das hat Nachwirkungen.
+++
Das Stichwort "Meiden von Verantwortung und Verantwortlichkeit " taucht auch auf in dem Interview mit der Historikerin Marci Shore, die zusammen mit ihrem Mann T. Snyder die USA, die Universität Yale, verlassen hat und nach Kanada ausgewandert ist. Sie zeichnet ein erschreckendes Bild der USA. Belastend sei die ständige Präsenz von Waffen und die alltägliche Gewalt. "Wir haben keinen Rechtsstaat mehr", die Trump-Regierung und deren Unterstützer seien geprägt von unsicherer Männlichkeit und Sozialdarwinismus. Ein Mafiastaat werde angestrebt. Sie redet auch von einem drohenden Bürgerkrieg.
("Amerika geht unter", FAS 13. April 2025, S. 33)
+++
Man höre "Variations Sur Liebestraum No 3" von Antoine und Sébastien Boyer
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 14/2025
Für die Art der Männer, die derzeit in Amerika an der Macht sind, hat die Schriftstellerin Joan Didion einen treffenden Begriff gefunden:
„Lumpenbourgeoisie"
"Blick ins Herz Amerikas" FAS 30. März 2025, S 35
+++
Die Woche war geprägt von Trump (wie die letzten wohl auch) , diesmal von seinen Zöllen. Die einhellige Einschätzung ernstzunehmender Wirtschaftswissenschaftler lautet, diese Aktion wird das Welthandelssystem grundlegend ändern, aus ihrer Sicht: verschlechtern, und die größten Nachteile durch Preissteigerungen und Rückgang der Wirtschaftskraft werden die USA selbst haben. Nach einer anderen Sichtweise geht es Trump nicht um Politik, es geht auch nicht um Ökonomie, sondern um Mafia-ähnliche Drohungen. Sie sind umfassend, und wer Mäßigung oder Linderung will, muss zu Trump kommen und sich unterwerfen, so seine Vorstellung. In den USA wird dies von denjenigen, die keine Trump-Fans sind, bitter kommentiert:
American Foreign Economic Policy Is Being Run By the Dumbest Motherfuckers Alive The fuckwittery continues unabated. DANIEL W. DREZNER APR 3 https://danieldrezner.substack.com/p/american-foreign-economic-policy
Auch in dem durchaus konservativen, aber Trump-kritischen Blog "the bulwark" heißt es, das amerikanische Zeitalter sei vorbei. Die 77 Mio. Wähler von Trump, die die Aussagen von Trump kannten, hätten sie entweder geglaubt, nicht geglaubt oder nicht verstanden, sie seien also zwielichtig, verkommen oder schwach (fundamentally unserious, decadent, or weak) . "and no empire can survive the degeneration of its people" (Jonathan V. Last am 4. April 2025, the american age is over) https://www.thebulwark.com/p/the-american-age-is-over
+++
So ganz verschieden ist die Situation bei uns ja nicht. Nach jüngsten Umfragen hat die AfD wieder zugelegt. Man fragt sich warum diese Partei gewählt wird, deren rechtsradikaler Charakter und deren Verachtung der Demokratie nicht verborgen wird. - Sind diese Wähler auchzwielichtig, verkommen oder schwach? In einem älteren Beitrag aus dem Jahr 2023 zu den Beweggründen der AfD- Wähler werden Gefühle, Stimmungen als vorrangig erachtet: Sie biete "Beheimatung", in diesen unsicheren Zeiten verspreche sie "Deutschland. Aber normal!" Unter normal wird hier die Lage in der vergangenen Aufstiegsgesellschaft (der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts) ohne Klimakrise, ohne Krieg in der Nähe verstanden. Rohe Bürgerlichkeit mit individualistischer Entsolidarisierung. https://www.volksverpetzer.de/analyse/beheimatung-warum-afd-waehlen/ Es sei ein regelrechter Kulturkampf.
+++
Zu den Beeinflussung- und Manipulationsmöglichkeiten und -wirklichkeiten durch Internet-Medien lohnt sich die Lektüre von https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale- politik/id_100663268/tiktok-legt-schummelei-in-rumaenien-und-fuer-afd- offen.html
Auszüge daraus:
Nach der Wahl bestätigte das Innenministerium, dass 130 Influencer tatsächlich gegen Bezahlung Textvorschläge umgesetzt hatten – bei Beteiligung für 80 Dollar pro 20.000 Follower des Accounts. Ein Großteil der Influencer distanzierte sich nachträglich, etliche erklärten, nicht erkannt zu haben, dass sie für Georgescu werben. Die Federführung hatte eine Agentur, die für die Partei PNL arbeitet. Die PNL ist nationalliberal und proeuropäisch und gehört im Europaparlament zur EVP-Fraktion mit CDU und CSU.
…Inzwischen bestätigt TikTok, dass es ein viel größeres Netzwerk mit mehr als 27.217 Fake-Accounts gab. Zunächst war nur von gut 4.000 die Rede, TikTok hat die Zahl dann nach oben korrigiert. Über einen türkischen Anbieter von Fake- Engagements sollen sie betrieben worden sein. Diese Accounts wurden dann von TikTok gelöscht. Sie hatten in Summe nur rund 70.000 Follower.
Auch facebook, instagram et.al. sind keine seriösen Informations- oder Diskussionsmedien. Sie verfälschen die Wirklichkeit.
+++
Von Andreas Maier, einem meiner Lieblingsautoren, ist ein neues Buch erschienen. "Der Teufel", nach meiner Zählung der zehnte Teil seines Großprojekts Umgehungsstraße. — Das Leben in den 70ern , 80ern und 90ern des letzten Jahrhunderts im Hessischen mit dem Blauen Bock, den Golfkriegen, dem ersten Sex, die Einteilung in Gute und Böse (der Teufel und der liebe Gott), auch in der Tagesschau, erzählt mit Gelassenheit und Liebe zu den Menschen. Als Zeitzeuge kann ich sagen "genauso war's". (suihrkamp, 25 Euro).
+++
Wir hören in diesen bewegten Zeiten klassische Gitarrenmusik, die Etuden von Fernando Sor, etwa von Narciso Yepes. Das beruhigt. Zum Beispiel Opus 31 No. 23
+++
zur Weltlage Ronya Othmann
_ Nun scheint es so, als klatschten die böse Hexe des Ostens und die böse Hexe des Westens den Takt der aktuellen Weltuntergangs-Rock-Oper. Im Märchen sucht die Vogelscheuche den Verstand, der Blechmann das Herz und der feige Löwe den Mut. Das wird jedoch nicht nur im Märchen dringend benötig. (R.O., Mal wieder über die Weltlage gesprochen, FAS 6. April 2025, S. 34)
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 13/2025
Eric Clapton vollendet am 30. März sein 80. Lebensjahr. Ein Held unserer Jugend. Im Musikkeller eines Freundes hörten wir die LP „Blues Breakers John Mayall with Eric Clapton“ (all your Love, hideaway), und später die Alben vom Cream. Das waren Festtage. –Die spätere musikalische Entwicklung von Clapton verlief durchaus zwiespältig. Ich kann mich an ein Konzert von ihm mit Delaney, Bonnie and Friends in Frankfurt erinnern, als danach ein Besucher nicht glauben wollte, dass das Clapton war, der mitgespielt hat, und mit dem ( legendären) Veranstalter Fritz Rau darüber stritt. Zu würdigen sind die von Clapton organisierten Crossroads- Festivals, und sein Einsatz für andere Musiker, (BBKing, Peter Green, Jeff Beck). +++
Das Chat-Fiasko in den USA, als die Regierungsleute versehentlich einen Journalisten zu einem Gespräch über geheimzuhaltende militärische Themen hinzugefügt haben, zeigt, was für eine dämliche Truppe da am Ruder ist. Feige und dreist leugnen sie, verniedlichen, und fluten die Gegend mit Müll. Ein Kommentar in der Wirtschaftswoche „Die Welt hat den Verstand verloren“ https://www.wiwo.de/politik/ausland/donald-trumps-signal-gate-die-welt-hat-den-verstand-verloren/100117259.html?
Florian Illies in der Zeit „Danke, Amerika, es reicht jetzt“
Die Tesla-Verkäufe gehen in den Keller; wichtig wäre auch die Abkehr von amerikanischen Tech-Konzernen. Es ist schwierig, Bekannte von whatsapp wegzubringen, wenn dort Gruppen eingerichtet sind, in denen gemeinsame Aktionen organisiert werden. Dazu aus dem lesenswerten Blog von Mike Kuketz, eines Fachmanns für IT- Sicherheit, in „UnplugTrump: Mach dich digital unabhängig von Trump und Big Tech“
Tipps für geschlossene Communities
Schlage einmal dein bevorzugtes Kommunikationsnetzwerk vor und registriere, wer dich dabei unterstützt
Wenn dein Vorschlag nicht sofort eine Mehrheit findet, habe Geduld Suche eine verbündete Person, die dir die wichtigen Nachrichten weiterleitet
Wenn du in dem Netzwerk bleibst, umgehe es so oft wie möglich z.B. mit direkten telefonischen Rückrufen, um es als Werkzeug der Gruppe ineffektiver zu machen Bilde eine kleine Untergruppe in deinem favorisierten Netzwerk
Stärke deine Position in der Community: Sei die Untergruppe, bei der mehr Fahrdienste, Kuchenrezepte und Veranstaltungen gepostet werden. Nutze Situationen wie das Weitergeben von gemeinsamen Fotos aus, um Personen einen unwiderstehlichen Grund für die Installation zu liefern Wenn du etwa 25% in deine Untergruppe abgeworben hast, beginnt das alte Netzwerk zu bröckeln Wenn du über 50% kommst, punktet der Netzwerkeffekt für dich.
+++
Viele kennen die LP Belonging von Keith Jarrett mit Jan Garbarek, Palle Danielsson und Jon Christensen, seinem „norwegischem Quartett“. 1974 erschienen, lief sie in vielen Wohngemeinschaften. Jetzt, 50 Jahre später, veröffentlicht Branford Marsalis ein Album, das schlicht ein Remake ist, mit denselben Titeln, mit demselben Namen, und ich frage mich, was das soll. Eine Huldigung an Keith Jarrett, klar, aber den Stücken ist durch Marsalis und seinen Mitmusikern (Joey Calderazzo am Klavier, Eric Revis am Bass undJustin Faulkner dm) kein neuer Aspekt hinzugefügt worden. In einem Interview sagte Marsalis, sie würden es mit ihrer Erfahrung aus New Orleans spielen, aber ich finde es nur lahmer. Die 1974er Aufnahme ist transparenter, klarer und hat mehr Druck.
+++
Sommerzeit, die Planetenkonstellationen sollen mehr Energie bringen, mit frischem Mut voran.
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 12/2025
"Ich kann die alle nicht mehr sehen" . Spontane Zustimmung.
Matze Hielscher sagt das in einem Podcast-Gespräch mit Maja Göpel über die deutschen Politiker und deren Erscheinungsbild in den letzten Wochen. Dieses Gespräch (Podcast "Hotel Matze" vom März 2025 mit dem Titel "Wie gewinne ich das Vertrauen in die Politik zurück") kann man gut hören, sehr interessant finde ich die Handlungsmöglichkeiten ab etwa 1h:10', in dem auch über "auschecken" angesichts der trüben politischen Situation (Rückzug in's Private , Natur, auswandern) gesprochen wird.
Ohnmachtsgefühle und Angst sind verständlich, sollten aber nicht stärker sein als der Wille zur Selbstbehauptung. Möglichkeiten dazu mit Courage nutzen.
Es ist heutzutage auch eine Kraftfrage, deshalb Kräfte einteilen, auch das eigene Wohlergehen im Blick haben.
Ein Rückzug in das individuelle Kämmerchen wird nichts ändern.
+++
Die USA sind auf dem Weg in den Faschismus. Manche stören sich an dem Wort "Faschismus" und wollen keinen Nazi-Vergleich (wobei: vergleichen ist nicht gleichsetzen), aber der Begriff ist her zweitrangig. Mißachtung von Menschen, Nichtbeachtung von Gerichtsentscheidung (Zerstörung des Rechtsstaats), Nutzung der staatlichen Machtpositionen zum Eigennutz, ideologische Nutzung der Kommunikationsapparate, Existenzvernichtung der poltischen Gegner – ob das jetzt faschistisch, autoritär oder semiautoritär genannt wird , ist - wie gesagt - weniger wichtig. Der Weg zurück in das letzte Jahrhundert und die Normalisierung des Kriegs dürfen nicht bestimmend werden.
Zur Sprache: https://www.diepresse.com/19497234/mir-fehlen-die-worte
konsequent: Ein Franzose fordert von USA die Freiheitsstatue zurück
In diesem Zusammenhang:
Darf man Höcke einen Faschisten nennen? Man liest gelegentlich von Gerichtsentscheidungen, die dies bejahen, aber auch von anderen Nachrichten, dass man nicht sagen dürfe, eine Gericht habe Höcke als Faschisten qualifiziert.
Kopfreichung für aktuelle Auseinandersetzungen: Gerichte sehen die Aussage nicht als Tatsachenbehauptung, sondern als Bewertung, als Werturteil. Eine Bewertung kann eine strafrechtlich relevante Beleidigung sein. Dabei sind die Umstände zu berücksichtigen. Wenn man nur zum Zwecke der Verächtlichmachung jemanden einen Faschisten nennt, kann dies sehr wohl eine Beleidigung sein. Wenn man es begründet, oder die Begründung sich aus dem Umständen ergibt, ist es eine zulässige Äußerung im Meinungskampf.
Das Verwaltungsgericht Meiningen hat das so formuliert:
" ... Werturteil nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage beruht, dass es hier um eine die Öffentlichkeit wesentlich berührende Frage hinsichtlich eines an prominenter Stelle agierenden Politikers geht und damit die Auseinandersetzung in der Sache, und nicht - auch bei polemischer und überspitzter Kritik - die Diffamierung der Person im Vordergrund steht. "
aus: VG Meiningen, Beschluss vom 26.09.2019 - 2 E 1194/19
also etwa : Höcke ist ein Faschist, weil er an die Gedankenwelt des Nationalsozialismus anknüpft
+++
Wir leben im "Vorkrieg" wie es Christa Wolf in Kindheitsmuster (Kapitel 7) einmal genannt hat.
Der Faschismus kommt nicht plötzlich, sondern schleichend; das Normale wird härter, Entmenschlichung und Entsolidarisierung werden häufiger. Wir sollten auf die Umgangsformen achten, von den Politikern Wahrhaftigkeit und Vertrauen fordern.
+++
Zwei Konzerte
Michael-Wollny-Trio in der Laeisz-Halle: Phantasie und Dekonstruktion. gewaltig, technisch unerreichbar, langer Applaus im Stehen, Begeisterung.-
Ganz anders am Tag zuvor Paul Tiernan und John Lester i einem Wohnzimmerkonzert in Vögelsen. Gitarre und Kontrabass, beide singen, im Stil angloamerikanischer Liedermacher. Freude und Hoffnung, als Paul Tiernan "Love the One You're with" in einen seiner Songs einbaut.
+++
Ceterum censeo Der Klimawandel wird unterschätzt. Der jüngste Report der Vereinten Nationen hat wieder einmal gezeigt, das 2024 und die letzten zehn Jahre die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen waren, das manche Folgen der Erwärmung in Hunderten und Tausenden von Jahren nicht mehr umkehrbar sind, etc pp. Wie kurzsichtig und engstirnig sind viele Politiker (m,w,d)?
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 11/2025
Die politische Entwicklung ist nicht nur "besorgnisererregend", sondern geradezu angsteinflößend. Die Nachrichten aus den USA beschreiben einen Weg in den – man kann es nicht anders nennen – Faschismus. So berichtet etwa eine Artikel aus der Zeit (zeit-online) mit dem Titel "Trump: Kritische Berichterstattung großer US-Medien illegal" (aktualisiert am 15. März , 8:43 Uhr) von einer Entwicklung, die man mit der "Gleichschaltung" der deutschen Nazizeit gleichsetzen kann. Jeder Kommentar spricht von epochalen Veränderungen mit neuen Bedingungen für Europa. Beeindruckend war das Interview mit Joschka Fischer in der letzten Woche bei Maischberger. Europa sei alt, reich und schwach. Man wisse ja, was mit alten, reichen und schwachen Menschen in gefährlichen Situationen geschieht. Nachdenkenswert.
+++
Wir haben Krieg. Die Friedensrezepte der verschiedenen Seiten sind alle spekulativ, aber diejenigen der (ehemals) Linken verstehe ich nicht. Diplomatie alleine beeindruckt keinen Politiker, dahinterstehen muss wirtschaftliche /militärische/politische Stärke. in anderen Zusammenhängen, etwa bei Streiks, oder seinerzeit beim spanischen Bürgerkrieg, ist das unbestritten.
+++
Peggy Parnass ist letzte Woche gestorben, mit 97 Jahren. Eine mutige Frau.
+++
Mein Abreißkalender mit Jazz-Covern hat ein Album der "Irreversible Entangelments" gezeigt. Die New Yorker Band wurde 2015 nach einem Konzert gegen rassistische Polizeigewalt gegründet, um den Texten von Sängerin + Dichterin Camae Ayewa alias Moor Mother einen musikalischen Rahmen zu geben. Neben ihr bestehen *Irreversible Entanglements *aus Saxophonist Keir Neuringer, Bassist Luke Stewart, Trompeter Aquiles Navarro und Schlagzeuger Tschesher Holmes. Einmal reingehört: funkig bis free. aufregend und anregend.
+++
Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache hebt hervor, dass Sprache das Denken prägt. Auch Kleinigkeiten. Ich wundere mich über den häufigen Gebrauch von "OhmeinGott" als Ausruf des Erstaunens, der mir eher fremd ist und offenbar aus schlecht übersetzten Filmen der US-Unterhaltungsindustrie stammt. Abgeleitet von "oh my god", einer ebensolchen Allerweltsfloskel, möglicherweise westlich des bible belts entstanden. Wenn schon die himmlische Sphäre einbezogen werden soll, würde ich zu "um Himmels Willen" raten, lieber aber hessisch "ei du liewe Zeit" oder selbstbewusst "Was soll denn das schon wieder heißen?"
+++
Am Freitag spielt Wollny in der Laeisz-Halle. Mit einem Lächeln: ich habe ein Karte für das Konzert.
+++
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 10/2025
8. März, internationaler Frauentag, neuerdings auch feministischer Kampftag
Fußnote 1: vielleicht um den etwas verstaubten Feiertags-Charakter loszuwerden
Fußnote 2: von fünfzig Jahren auch "sozialistischer Muttertag", da gab's noch keine politische Korrektheit ;)
auf jeden Fall ein guter Anlass, um die Gleichheit der Geschlechter, und überhaupt aller Menschen in den Blick zu nehmen. Kampf gegen Diskriminierung ist auch eine Kampf gegen Machtverhältnisse, beide bedingen einander.
+++
Die Nachrichten aus Amerika sind in höchstem Maß verstörend. Der Kampf der Reichen gegen die Armen nimmt keine Rücksichten mehr. Dieser Hass, diese Gewalt schlägt auf's Gemüt und verbreitet furchtsame Stille. Es kostet viel Kraft , um Mitmenschlichkeit und Zuversicht hoch zu halten.
Ein Mutmacher: Nach einem Artkel eines Börsenbeobachters mit dem Titel "Trump schadet den Märkten" vernichtet Trump Vermögen (wenn man dazu die Aktienaussichten rechnet), und zwar vor allem das der Amerikaner, da die Aktienkurse in Amerika fallen (Tesla um die 40 Prozent), während die Mehrzahl der außeramerikanischen Aktienbörsen im Plus stehen.
It's the economy, stupid
+++
Warum Trump und Rechtsradikale so großen Widerhall in der Bevölkerung finden, ist rätselhaft. Es gibt einen Bodensatz von alten Nazis und Rechtsradikalen, der aber nicht alles erklärt. Nach einer Analyse des Prof. Michael Hartmann ("Elitenforscher") findet etwa die AfD dort Zuspruch, wo der soziale Abstieg stattfindet, angesichts auch der Tatsache, dass auch in Deutschland die Kluft zwischen Reich und Arm größer geworden ist. DieEinkommensschwachen sind in besonderem Maße vom Preisanstieg betroffen.+++
Ich lebe lieber in einer friedlichen Gesellschaft mit Mitmenschen, denen es gut geht, die freundlich sind und keinen Anlass zu Hass und "Stinkefinger-Wahl" haben. Daher mein politisches Interesse. In den letzten Wochen gab es zu wenig Zeit für Gedanken über Schönheit in Musik und Literatur .
Trotzdem: Thomas Manns Dr. Faustus , den ich gerade lese, ist ein großartiger Text.
Ich höre gerne in diesen Tagen Antoine Boyer mit seiner Version von Django Reinhardt, "Vamp", auf dem Album Selmer 607, Anniversary Songs, Vol 3
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 9/2025
Merz. Ich zweifle, ob er so clever und weitsichtig ist, wie es für den Job eines Regierungschefs nötig wäre. Die Gründe sind schon mehrfach benannt, zuletzt in der Diskussionsrunde mit Lanz am 27. Februar: Sein Wahlkampfmanöver mit den Abstimmungen zur Migrationspolitik ging nach hinten los, gewonnen haben die AfD und Die Linken, die CDU hat nicht die erstrebten 30 Prozent erreicht. Die Sprüche mit "grüne und linke Spinner", "nicht mehr alle Tassen im Schrank" hat die Diskussionsatmosphäre vergiftet, und schließlich die kleine Anfrage zur Neutralität der Staatsgeldempfänger war erkennbar rachsüchtig; selbst wohlmeinende Kommentatoren waren sich einig: So schlau war das zu diesem Zeitpunkt nicht. Dazu Austritte aus der CDU, die Witwe des von Rechtsradikalen ermordeten Walter Lübcke ist "befremdet" , und anderes mehr.
Ich habe gar keine Häme, aber ich hätte mir einen schlaueren und souveräneren Regierungschef gewünscht. Er bleibt halt ein Sauerländer Landgerichtsratssohn.
Ein Mensch auf bluesky hat das so empfunden:
Wenn man Friedrich Merz sprechen hört und sieht, weht einem stets ein schaler Dunst von BRD-Autoritarismus entgegen. Die überhebliche Empörung und die Entrüstung eines Vaters, dessen Sohnemann angetrunken nach Hause kam, das personifizierte Jetzt werden hier andere Saiten aufgezogen.
Und die andere Regierungspartei, mit Klingbeil: ich habe ihn live in Lüneburg erlebt, dort hat er sich mit Willy Brandt verglichen. Schon damals dachte ich: Junge, die Schuhe sind ein bisschen zu groß für dich. Der Unterschied ist: Willy Brandt hat die SPD zur aufstrebenden und wachsenden Partei gemacht, unter Klingbeil ist sie eine Partei im Niedergang.
+++
Als ich das schreibe , erfahre ich von dem zusammentreffen Selenskyj und Trump. Kommentar auch von konservativer Seite: die schwärzeste Stunde einer dunklen Präsidentschaft: Trump wollte Selenskyjs Kotau (demütige Unterwerfung). Er hat ihn aus dem Weißen Haus rausgeworfen. Das wird die Welt verändern.
Ich sorge mich sehr.
+++
Erika Freeman ist als Kind vor den Nazis aus Wien in die USA geflohen, wurde dort Psychoanalytikerin, und kehrte im Alter wieder nach Wien zurück. In einem Interview bemerkte sie zu Trump:
"Ein armer Mensch. Sein Vater mochte ihn nicht, und seine Mutter sagte mir einmal, sie hoffe, ihr nichtsnutziger Sohn würde niemals in die Politik gehen." (Dirk Stermann, Mir geht's gut, wenn nicht heute, dann morgen" Rowohlt 2023, Seite 13 f. )
+++
Eine Debatte, was jetzt zu tun sei, findet sich auf bluesky mit dem hashtag #counterpunch . Lesenswert die Beiträge von Maja Göbel.
+++
Es gibt verstärkt Überlegungen, die Computerprogramme der amerikanischen Milliardäre zu ersetzen:
etwa auf der Website von Joan Westenberg: american-tech-is-compromised- heres-my -replacement-stack-2
+++
Das Album des Michael Wollny Trios "Living Ghosts" ist seit 28. Februar auf den streaming-Programmen. Eine Wohltat.

0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 8/2025
Verrückte Welt. Ein Satz aus der "intellektuellen Autobiografie" von Erich Fromm ("Jenseits der Illusionen")
"Je verrückter und entmenschlichter unsere Welt zu werden scheint, umso mehr mag der einzelne das Bedürfnis spüren, sich mit anderen Männern und Frauen zusammenzutun, die einander durch die Sorge um die Menschheit verbunden sind" , geschrieben in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, ist hochaktuell. Er begründet damit sein (späte) Mitarbeit in der Friedensbewegung, weil er es für seine Pflicht halte, nicht passiv zuzusehen, wie unsere Welt sich auf eine selbstgewählte Katastrophe zubewegt.
Einige Monate zuvor las ich "Wendepunkte, Am Übergang zum autoritären Jahrhundert", edition suhrkamp 2795, von Ulrich Menzel, der über den Abstieg der USA als Führungskraft und den Aufstieg Chinas schreibt. Seine Darlegungen sind nicht nur plausibel, sondern haben sich mit dem ersten Monat von Trump 2 bestätigt. Meine Hoffnungen, mich eher der Belletristik und der Musik zuwenden zu können, müssen wohl in nächster Zeit zugunsten eines stärkeren politischen Engagements zurückgestellt werden.
Zitate
„Der Turbokapitalismus zerstört unseren Planeten" Klaus Wiegandt, ehemaliger DAX-Vorstand des Großhandelsunternehmen Metro
Unter Trump, für den nur das Recht des Stärkeren gelte, sei
"Amerika in erschreckender Geschwindigkeit auf dem Weg in ein zumindest semiautoritäres System" sagt der konservative FAZ-Herausgeber Berthold Kohler. Ja, ein neuer Sheriff sei in der Stadt, der mache aber deals mit Verbrechern.
In einem Gastbeitrag ("Euch geht's ja noch gold!") lobt der amerikanische Prof. William Collins Donahoe vor allem das Mediensystem Deutschlands einschließlich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, das eine (im Vergleich) seriöse politische Unterrichtung der Wähler gewährleiste. In den USA hingegen habe 1987 die Federal Communications Commission (FCC) die "Fairness-Doktrin" im Rundfunk aufgegeben, was dazu geführt habe, dass sich viele Menschen, vor allem im mittleren Westen, nur noch über Fox-News etc. informierten.
In den Strategiepapieren der Rechten spielen die Internet-Plattformen eine wichtige Rolle: "… können Smartphone-Besitzer den Würgegriff der Establishment-Medien und der Regierungssprachrohre aufbrechen". Ich wiederhole:Die sogenannten sozialen Medien müssen reguliert werden, damit sie nicht länger als Manipulationsinstrumente missbraucht werden können. Deshalb hier der Hinweis auf die Petition Soziale Netzwerke als demokratische Kraft retten
https://weact.campact.de/petitions/save-social-soziale-netzwerke-als- demokratische-kraft-retten
Eine Unterschrift ist noch nicht viel, aber schon mal ein kleiner Schritt. +++ Neues zu den Messermännern:
"In Hodenhagen stach am 17. Februar ein 43.Jahre alter Deutscher auf eine zufällige Passantin ein. Am 12. Tötete ein Deutscher eine Französin mit dem Messer in Offenburg. In Ratingen hat die polizei am 13. Schüsse auf einen Deutschen messerangreifer abgegeben. Am 11. Hat ein Mann in Lübeck einen anderen niedergestochen. Am 13. Wurde ein Mann in Erfurt durch einen Messerstich getötet." aus einem Beitrag auf bluesky von Der Volksverpetzer www.volksverpetzer. de
okay, okay, das ist vielleicht ein bisschen platt. wie wär's damit?
"Die Migrationsgesellschaft ist kein Wunschkonzert. Sie erfordert neue Debatten über Demokratie. Für Deutschland und Europa liegt darin die Chance, der Abwärtsspirale in den rechtsextremen Strudel Einhalt zu bieten und sich als Gesellschaft neu zu erfinden. Doch The Artist Formerly Known As „Das Land der Denker und Dichter“ scheint dazu gerade nicht in der Lage zu sein. … Intellektuelle Interventionen gegen Rechtsextremismus und Rassismus bleiben ebenso aus wie Debatten über eine Politik, die ein besseres Leben für alle unabhängig von ihrer Herkunft will. Das hat damit zu tun, dass das Denken jenseits des Mainstream-Vokabulars und der Mainstream-Debatten durch den Rechtsruck diskreditiert und verpönt ist. … Merkwürdig denkfaul und erschöpft ist dieses Land geworden, das sich so schwertut, sich als Migrationsgesellschaft zu begreifen."
aus einem Kommentar von Imran Ayata
+++ Macht die Wahl zu einer Demonstration gegen rechts!
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 7/2025
Kurz vor der Bundestagswahl. Die öffentliche Debatte ist deprimierend. Es gibt offenkundig vielfältige Probleme mit den zugewanderten Menschen (Versorgung, Integration, psychische Auffälligkeiten, wohl auch organisierte Kriminalität), aber den größeren Parteien und den ihnen folgenden Medien fällt nichts anderes ein als abschieben. Dazu ein sehr guter Kommentar von Ronya Othmann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung "Einfach mal Deutschland abschieben"
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/migrationsdebatte-im-wahlkampf-einfach-mal-deutschland-abschieben-110294310.html
Es gäbe einiges zu tun: Kommunen entlasten, Sprachbarrieren abbauen Integration ins Bildungssystem, und gegen den Islamismus vorgehen, schlägt Frau Othmann vor. Die öffentliche Debatte von diesen unsäglichen Biertischparolen "Abschiebung" zu befreien, wäre schon mal gut. Merz und Scholz haben bei ihrer Zweierdebatte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine halbe Stunde über "Migration" und Abschiebung gesprochen, die politische Problemlage wurde auf SPD / CDU verengt, kein Klimawandel, keine Wirtschaftspolitik, keine Menschenrechte. Es ist so entmutigend, … +++ Gerhart Baum ist gestorben, mit 92. Jüngere kennen ihn gar nicht. Er war ein FDP-Mitglied, seinerzeit Staatssekretär und Innenminister, ein sog. Sozialliberaler, wie es sie heutzutage nicht mehr gibt. Kein Vergleich mit solchen Spielertypen, wie man sie jetzt in der FDP findet. Er mischte sich auch in hohem Alter in die politische Debatte ein. In einem Nachruf findet sich eine seiner Äußerungen im Handelsblatt: "Das Auto ist eine Gefahr für Umwelt uns Gesundheit. Es schädigt mit seinen Abgasen und anderen Emissionen die menschliche Gesundheit. Es hat negativen Einfluss auf das Klima." +++ Ausschlafen, und dann mit frischem Mut in die letzte Woche der Wahl gehen. Freunde anrufen, Leserbriefe schreiben, mit Menschen sprechen, und die Wahl am nächsten Sonntag zur größten Demonstration gegen rechts machen! +++ Zu Änderung der Computer-Kommunikation: Schaut Euch bluesky an. +++ Katja Riemann, die ich bisher nur als Schauspielerin im Blick hatte, hat ein interessantes Buch geschrieben, "Zeit der Zäune - Orte der Flucht". Sie ist in verschiedene Flüchtlingslager gereist und hat mit dort lebenden Personen gesprochen. Ein ganz anderer Blick auf Menschen. +++ Musik heute: The Midnight Sun Will Never Set, Duke Ellington Orchester, mit Johnny Hodges am Altsaxofon. Was für die Seele.
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 6/2025
Das Unbehagen über die gängigen und beherrschenden Meinungsprogramme ("soziale Medien") ist mittlerweile allgegenwärtig. Empfehlungsalgorithmen manipulieren zugunsten einer politischen Meinung, KI-gestützte Fake-Profile fluten soziale Netzwerke mit Falschinformationen (jüngst Schwartmann/Köhler, Was beeinflusst meine Wahl?, in FAS vom 9. Februar, S. 39) . Eine Neuausrichtung der Kommunikation per Computer ist dringlich. +++ Die "Merz-Woche" im Januar wirkt immer noch nach. Außerhalb der CDU-Fanclubs und einiger FAZ -Kommentaren überwiegen die Bedenken. In der Sache überzeugt mich Christian Stöcker im Spiegel mit seiner Kolumne "Friedrich Merz fällt auf den Psychotrick der AfD herein". Die wichtigste Argumentationsfigur der Rechten ist: Ausländer schaden Deutschland, Ausländer sind gefährlich. Deshalb wird in manchen Kreisen die Aussage "Durch Zuwanderung kommen vor allem mehr Gewalttäter in unser Land" für richtig gehalten. Tatsächlich ist die gigantische Mehrheit der Zugewanderten friedlich und unbescholten. Die falsche Sichtweise wird aber oft von Medien übernommen.
Einige Zahlen: In den Jahren 2002 bis 2012 wurden 4094 Menschen in Deutschland ermordet, in den Jahren 2013 bis 2023 3385, also 709 weniger, obwohl in diesem Zeitraum die Bevölkerung um 3 Millionen wuchs, einschließlich vieler Geflüchteter aus Syrien und der Ukraine. Deutschland ist im Vergleich mit anderen Ländern einer der sichersten Orte der Welt. Die Probleme liegen woanders. Selbstaktivierter Terrorismus und Gewalttaten psychisch auffälliger sind Probleme moderner Gesellschaften. Das BKA nennt folgende Risikofaktoren: Lebenssituation in den Erstaufnahmeeinrichtungen sowie wirtschaftliche Unsicherheit und Gewalterfahrung.
Merz wollte wohl dem Wahlkampf ein bißchen Schwung geben und sich mit einer Initiative zur Zuwanderung von der AfD und auch von der SPD und Grüne abgrenzen. Dabei hat er sich verkalkuliert. Wenn man sich die jüngsten Umfrageergebnisse anschaut (bei allen Vorbehalten, die man solchen Ergebnissen gegenüber haben muss), so haben CDU verloren, AfD ein weinig gewonnen, und – Überraschung – die Linke hat den Sprung über die Fünf-Prozent- Hürde geschafft. Das ist ein denkwürdiges Ergebnis, weil man an der politischen Klugheit von Merz, der mit großer Wahrscheinlichkeit nach der Wahl in die Regierung kommen wird, Zweifel anmelden muss.
--- BIG UPDATE zu den Demos gestern, 8.2.25 --- Die Zahlen der Demonstrationen: 320.000 in München 50.000 in Bremen 25.000 in Nürnberg 24.000 in Hannover 13.000 in Gießen 10.000 in Darmstadt 7.000 in Offenburg Die Mitte der Gesellschaft steht auf - das ist so wichtig!
Eine fröhliche Meldung zur FDP: Sie verharrt bei vier Prozent, die FAS findet die Überschrift" Eine Partei ohne Profis" und spricht von den "ungeschickten Winkelzügen" des Christian Lindner. +++ Die von mir kürzlich erwähnte CD Joachim Kühn, Èchapée, ist im neuen Jazz-Podium "Platte des Monats". Unter den Top 3 ist vom Michael Wollny Trio die Live-CD "Living Ghosts", die leider auf meinem Streaming -Programm nicht verfügbar ist. Ich habe in die Studio-CD "Ghosts" reingehört: traumhaft! +++ Raoul Schrott kann man hören im Podcast DU122 - Die Sternenhimmel der Mwnschheit. Eine Stunde und 37 Minuten gute Unterhaltung.
0 notes
Text
Notizen eines wunderlichen alten Mannes
Woche 5/ 2025
Natürlich zuerst: Die Abstimmungen im Bundestag zu den zwei Entschließungsanträgen am Mittwoch und zu "Zustrombegrenzungsgesetz" am Freitag. Es handelte sich wohl um taktische Spielchen, die von vielen nicht richtig durchdacht worden sind. Ein Faktum, über das nur an einer Stelle berichtet worden ist: Über den Gesetzentwurf, der schon Monate zuvor Gegenstand der Beratungen war, wollte Merz ursprünglich gar nicht abstimmen lassen. Denn das Gesetz wurde von der AfD auf die Tagesordnung des Bundestages gebracht. "Das hatte in der Union niemand kommen sehen, die alten Hasen nicht, und auch nicht die Geschäftsführer", heißt es in dem Artikel "Hat Friedrich Merz einen großen Fehler gemacht?" (2.2.2025, 8:14 in der digitalen Ausgabe der FAZ, auf Seite 3 der FAS vom 1. Februar 2025, dort unter der Überschrift "Guter Merz, schlechter Merz"). Die AfD hatte in den Entschließungsanträgen auch dem folgenden Text zugestimmt:
"Die AfD nutzt Probleme, Sorgen und Ängste, die durch die massenhafte illegale Migration entstanden sind, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Verschwörungstheorien in Umlauf zu bringen. Sie will, dass Deutschland aus EU und Euro austritt und sich stattdessen Putins Eurasischer Wirtschaftsunion zuwendet. All das gefährdet Deutschlands Stabilität, Sicherheit und Wohlstand."
Beides sollte man bedenken, wenn man über die Seriösität der Politik beider spricht. Jeder deutet nun die Wirkung diese Debatte in eigenem Interesse. Ob Merz die AfD damit salonfähig gemacht hat? Ich denke nicht. Aber sie sieht sich im Aufwind. Positiv sind die vielfältigen Proteste gegen rechts und die AfD. Ein guter Text zu den Hintergründen "Der Fall er Brandmauer – was du jetzt wissen muss" auf perspective-daily.de
Nach so viel Ernsthaftigkeit ein Zitat von J Kaube: Wir erleben also, wie Sachfragen, Rechtsfragen, taktische Manöver, Blicke auf die Umfragewerte, Wahlkampfgerede, geschürte Emotionen, historisch an den Haaren herbeigezogene Vergleiche und Beschimpfungen einander abwechseln. Das ist Politik.
+++
Die eben genannte Website perspective-daily.de habe ich entdeckt bei der Lektüre von Maren Urners Buch "Schluss mit dem täglichen Weltuntergang". Sie plädiert für einen konstruktiven und an Lösungen orientierten Journalismus. Ihre Erläuterungen und Argumente gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne haben mich darin bestärkt, facebook, instagram und whatsapp zu verlassen.
+++
Arne Semsrott ("Machtübernahme") erörtert, wie man Widerstand gegen eine drohende AfD-Regierung leisten kann, und zwar gegliedert nach Bereichen Beamte (Remonstration), Arbeitnehmer, Gewerkschaften, Justiz, Medien, und andere.
Einige Beispiele: Datenschutz gegen Neonazis (damit AfDler nicht an die Adressen von AfD-Gegner kommen) , etwa Auskunftssperren beim örtlichen Melderegister, und weiter
Spenden an Demokratie-Initiativen
Für andere da sein
Zeigen, wer die Mehrheit ist
Leserbriefe schreiben und mehr.
Das Buch geht in's Detail, lesenwert.
+++
Anzuzeigen sind Jazz-Neuerscheinungen: Joachim Kühn, Échappée, eine Doppel-CD mit Piano solo, sehr frei, aber ich mag das. Zum Zuhören und Träumen. Die Stücke der ersten CD tagen Titel wie "Höre und Sehe", "Weltall", "Schlachtfeld", auf der zweiten findet sich auch "Südkurve"
Auch Al Di Meola hat eine CD 2025 veröffentlicht, One of these Nights, ein Konzertmitschnitt aus 2004, technisch perfect wie immer, für meinen Geschmack ein wenig zu poppig (Libertango mit Keyboard-Begleitung und Geschwindigkeitsrekorden - zuviel Effekt, zu wenig Herz) bei Apple-Music läuft's unter Fusion dann doch lieber Julian Lage, Sessions, ein gediegenes Gitarren-Trio mit Bass und Schlagzeug,
Und für uns alte Blueser: Stefanie Boltz, Nobody Knows You When you're Down and Out – Stefanie voc, mit Gitarre (Jörg Seidel) und Klarinette (Christoph Pepe Auer)
Jetzt habe ich wieder gute Laune
0 notes