Tumgik
suriamuria · 5 years
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25.1.
Noch 5 Tage in Hamlin, dann geht es nach Mekelle in der Hoffnung meine Papiere für das nächste Jahr zu bekommen, das würde einiges erleichtern. Die Fellows sind seit 1 Woche dabei, ihre urologischen Kenntnisse zu vertiefen. Da sie die großen OPs ja nur begleiten, muss ich mir immer etwas einfallen lassen, um ihre Motivation zu stützen - bisher gelingt das gut. Der Pool an spannenden medizinischen Zusammenhängen, Röntgenbildern, Urodynamikbefunden usw ist nach wie vor groß - nur unsere Kapazität ist begrenzt. Gleiches gilt für den nötigen Nachschub dringend benötigter Utensilien. Inzwischen gibt es kein (!) komplett intaktes Cystoscopie - Set mehr, also Geräte zur Blasenspiegelung, die zur Grundausstattung gehören. Bisher wurden diese Dinge immer auf kleinem Dienstweg und unproblematisch von Barbara besorgt und in diesem oder jenem Koffer herbeigeschafft. Nun schauen mich alle fragend an…? Aber aus Deutschland kommt kein Nachschub mehr. Es braucht eine Zeit, um zu begreifen, dass nun dringend Eigeninitiative gefragt ist, um andere Quellen aufzutun. Auch hier im Land gibt es “provider”, also Lieferanten mit Kontakten zu internationalen Firmen, die diese Dinge beschaffen können. Problematisch daran ist jedoch der Mangel an Devisen, d.h. zuerst muss die Bewilligung der nötigen Käufe durch das Management erfolgen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Beschaffung durch andere Partner, da waren die Briten hin und wieder behilflich und liefern auch einige der Verbrauchsmaterialien. Ich bin gespannt, schließlich soll am Montag ein Gespräch mit dem CEO stattfinden. Alle leitenden Ärzte der Zentren, die derzeit Fellows sind, beklagen erhebliche Mängel an Ausstattung, während von ihnen gefordert wird, die Patientinnenzahlen zu erhöhen. Nun ja, das kennt man ja auch aus unseren Bezügen. 
Am Freitag dem 24.1. war Catherine’s Geburtstag. Wir waren lange im OP und haben die Musik von draußen gehört - ich füge 2 Fotos vom letzten Jahr ein… kaum zu glauben… irgendwie so lange her
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Sie wurde immer noch aufrecht zu ihrem Ehrenplatz geführt, aber die gesamte Veranstaltung war deutlich minimiert. Als wir noch ein Stück Torte ergattern wollten, war das Feld schon leergefegt.
Heute dann war mal wieder eine kleine Wanderung mit den Hundefreunden fällig. Und es gibt immer noch Francesca und Paul, mit denen es eine Freude war zu sprechen. Oft ziehe ich mich ja gerne sprachlos in meine Einöde hier zurück, aber es ist einfach bereichernd, mit Insidern aus ganz anderen Zusammenhängen zu sprechen. So unterstützt z.B. Francesca in einer Initiative aus Botschaftsfrauen gemeinnützige Initiativen. Sie fördern u.a. ein Projekt mit 40 Matratzen: ein junger Mann aus einem der südlichen Tribes, die wir im November besucht haben, der aber eine Schulbildung und des weiteren eine akademische Ausbildung genossen hat, ist in seine Heimat zurückgekehrt. Er betreibt eine Heimstatt für Kinder, die sonst dem sog. “Mingi” zum Opfer gefallen wären. Dieses Ritual richtet sich gegen Neugeborene, Kleinkinder oder auch ältere, deren untere Milchzähne vor den oberen kommen, deren Mütter ohne Ehemann sind oder wenn eine Schwangerschaft eintritt, obwohl die Ältesten ihre Zustimmung noch nicht gegeben haben. Diese Kinder werden als “verflucht” angesehen und getötet oder in der Wildnis ausgesetzt. Anstatt sie diesem Schicksal zu überantworten, nimmt sie der junge Mann und seine Frau nun auf und lässt sie sicher mit Kindergarten und Schulbildung heranwachsen. Bisher hat er 60 (!), nun will er 100 beherbergen. Und sein Heimatstamm hat dank seiner Initiative und Aufklärung das Ritual inzwischen aufgegeben. 
Paul, der als Leiter des “World Food Program” der UN angeschlossen ist, hat einiges zur politischen Lage geschildert. Anders als je zuvor, werden die in diesem Jahr bevorstehenden Wahlen als hoch explosiv gewertet - eigentlich unabhängig von ihrem Ausgang. Und keiner wagt eine Prognose. Wegen der zunehmenden Spannungen hat Paul einige seiner einheimischen Mitarbeiterinnen nach Addis zurück geholt. Nun müssen alle erneut unterschreiben, dass sie jedwedem politischen Aktivismus entsagen und sich verpflichten, ungeachtet jedweder Religion und Ethnie friedlich zusammen zu arbeiten. Sonst werden sie entlassen und das hat schon Gewicht. All dies sind zwar kleine aber entschiedene Schritte in die richtige Richtung. Und doch machen sich alle auf Schlimmes gefasst.
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suriamuria · 5 years
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Immer wieder sonntags...
18.1.2020
….kommt die Erinnerung…so haben Regine und ich doch erst vor ein paar Tagen im Auto gesungen! Hier zurück in Addis lauert Altbekanntes in jedem Winkel und lässt erinnern und die Zeit stillstehen, wären da nicht die zunächst versteckten Zeichen des Wandels. Der Gärtner, die taube Nuss, hat meinen wunderschönen Jasmin im Topf einfach abrasiert, obwohl die Frauen geschworen haben ihn (den Jasmin) regelmässig reichlich gegossen zu haben. Der andere Gärtner aber, der mit dem grünen Daumen, hat mir wieder einen herrlichen Blumenstrauß auf den Tisch gestellt. 
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Heute erfuhr ich, er hat einen Preis als “employee of the year” erhalten!
Am letzten Wochenende war die offizielle Graduierung der Fellows Bitew und Yeshineh in Mekelle und es muss wieder sehr bewegend gewesen sein. Auch der CEO war zugegen und ist bei dieser Gelegenheit auch auf Fekade getroffen - ohne größeren Schaden zu nehmen, zu seiner eigenen Überraschung. Und so hat Yeshineh zu meiner Ankunft eine Torte spendiert - zurück im Kreis der Vertrauten! 
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Das neue große Bürogebäude ist fast fertig, die Möbel sind schon drin und die ersten ziehen an diesem Wochenende um - ohne große Begeisterung, aber die kann ja noch kommen, wenn sie erstmal die lichten Räume schätzen lernen. Hoffentlich gibt es dann noch genügend Patientinnen zu verwalten.
Mein Auto stand bereit und wurde offensichtlich in der Zwischenzeit nicht bewegt, so musste ich heute Morgen erstmal für klare Sicht sorgen, die Sonne hier in Addis scheint unbeirrt vom blauen Himmel, obwohl es nachts empfindlich kalt ist. Alles wirkt etwas verschlafen, die Menschen auf dem Gelände erscheinen mir langsamer als gewohnt, aber die Gesichter leuchten beim Wiedersehen.
Am Freitag habe ich schon angefangen zu operieren. Es bleiben uns nur knappe 2 Wochen um etwa 10 Frauen mit schweren Komplikationen ihrer Grunderkrankung zu behandeln. Die Schwestern haben sofort zugesagt, an jedem Tag zu operieren, es gab sogar einen Plan fürs Wochenende, aber das schaff ich ja nicht. Immerhin operieren wir sogar am Montag, an Epiphanias, dem höchsten Feiertag des Jahres. 
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Die Fellows werden dann auch eintreffen, dafür muss ich noch ein geeignetes Konzept erstellen.
Gestern habe ich Fekade getroffen und wir haben einen schönen Spätnachmittag im Cafe mit regem Austausch verbracht. Es geht ihm gut und er genießt diese Zeit des Reisens, das Sammeln fremder Eindrücke, die Gelassenheit trotz der vielen Arbeit mit ausreichend Muße um “auf verrückte Ideen zu kommen” - kurz die Wonne der Freiheit im Kopf. Da gibt es noch viel Luft nach oben und ich bin sicher, dass sich viele seiner Träume verwirklichen lassen.
Heute nun war ich mit Eyayaw, unserem Reiseführer zur Staatsbank unterwegs, um äthiopische Birr in € zu tauschen, ein schwieriges Unterfangen!Und Eyayaw grüßt natürlich alle Freunde nah und fern sehr sehr herzlich Er hat auch die kommende Runde durch den Norden für unsere 5 Ladies plus Johannes organisiert. Alle freuen sich schon sehr auf diesen Trip und machen sich nun auf den Weg, am Montag werden wir unsere Runde durch das Hospital drehen, am Donnerstag machen sie sich auf den Weg durchs Land.
Währenddessen versuche ich meine beginnende Erkältung auszutricksen, die kann ich nun wirklich nicht gebrauchen, wenn wir unser Programm schaffen wollen. Aber es ist gut hier zu sein, die Not ist wirklich groß für die Zurückgebliebenen und sie freuen sich auf diese 2 Wochen gemeinsamer Zeit. Und - wer hätte das gedacht - beim Blick vom Guesthouse ins Tal zum Fluss erkenne ich ein fröhlich sprudelndes Gewässer ohne den vertrauten Plastikmüll am Ufer!!! 
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Es gibt wohl eine Initiative, einige Flüsse in der Gegend in und um Addis von Müll zu befreien! Geht doch! 
Und nun ist schon Donnerstag - wegen des Umzugs innerhalb des Hospitals gab es 5 Tage kein Internet. Johannes mit seiner Truppe ist heute morgen schon zu seiner Reise aufgebrochen, die Blumen sind verwelkt und durch wunderschöne Rosen ersetzt und die erste Woche ist schon fast um!
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Selfie mit Decke am Abend
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suriamuria · 5 years
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Adventskalender
5.12.
noch 2 mal schlafen… und Türchen auf!
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der verzauberte heimische Garten
Karen ist hier und hat Angela, eine IT Frau mitgebracht, um die Fellows bei der Datenverarbeitung zu unterstützen. Nun brauch ich mich über mangelnde Unterhaltung nicht mehr zu beklagen. Bei den Amerikanerinnen ist es überwiegend so, dass sie das Center regelrecht stürmen und ein ungeheures Tempo bei der Bearbeitung verschiedenster Themen an den Tag legen. Also da werden die verschiedenen Studien diskutiert und kritisiert, die Dateneingabe in Exel Tabellen vorbereitet, die Fellows werden als Mitglieder in verschiedenen gynäkologischen Organisationen registriert, die Stationsvisiten werden optimiert, der Dropbox Zugang neu geregelt, Patientinnen untersucht - und ja, operiert wird natürlich auch den ganzen Tag, aber da nimmt sich Karen wirklich alle Zeit und Ruhe. Die meisten OPs werden nur noch aus dem Hintergrund begleitet, d.h. unsere Fellows machen alles selber und leiten auch die jungen Ärzte aus dem Nachbarkrankenhaus an. Manchmal bieten sich aus der Distanz  lustige Bilder: Der 2. OP Tisch wurde provisorisch aus einer kurzen Untersuchungsliege gebastelt, also ohne Höhenverstellung und entsprechenden Verrenkungen. 
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ich versuche, mich wenigstens mit meiner Stirnlampe nützlich zu machen
Der Ersatztisch war schon auf dem Weg, dann verunfallte der Transporter und mit ihm auch der OP Tisch, schade.
Und zwischendrin wird noch gehäkelt, auch das wollte Zehara gerne lernen. 
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Joe kam gestern auch noch eingeflogen - er arbeitet mit Karen zusammen in der Organisation, die sich “Maternal Health Fund” nennt, der Name Hamlin taucht seit dem Clash im Juni nicht mehr auf. Sowohl sie als auch unser deutscher Fistula Verein wollen aber weiterhin die Fellowship Aktivitäten fördern, haben sich aber von Hamlin ansonsten komplett losgesagt. Auch Uganda wird von beiden unterstützt. Joe ist aber weiterhin hier im Norden aktiv, um die Health Center auszustatten, eine Initiative, die früher oder später mit Hamlin kollidieren wird. Melaku und auch ich betrachten das mit gemischten Gefühlen, uns liegt ja daran, die Fellowship nicht zu gefährden und bis jetzt laufen die Absprachen mit dem Hamlin Management ohne Störung, schaun wir mal. 
Und so sitze ich in dieser letzten Woche überwiegend am Computer, das ist nicht besonders aufregend, schafft aber Platz im Hirn. Während ich hier schreibe, sitze ich den beiden Fellows Yeshineh und Bitew gegenüber und beaufsichtige ihr schriftliches Examen. Morgen soll dann die mündliche Abschlussprüfung sein. nach 3 jähriger Ausbildung schließen sie dann mit dem Titel “Facharzt für Uro-Gynäkologie” diese besondere Zeit ab. Und natürlich wird auch dieses Examen von einigem Herzklopfen begleitet, aber ich bin mir sicher, dass es nur erfolgreich bestanden werden kann. 
Für das nächste Jahr dann heißt die Devise: kürzer treten, Vielfalt leben und die Mühelosigkeit einziehen lassen. Sie macht sich machmal rar, aber ich werde sie öfter zu mir einladen. Im Januar werden sich 5 Frauen aus Ursel und Heiner’s Kreis (unsere Freunde aus Nepal) nach Äthiopien aufmachen und Johannes wird sie auf ihrer Reise durch den Norden begleiten, während ich in der Zeit arbeiten und sie am Ende für einige Tage treffen werde. Das ist ein schöner Plan! So kann ich die neuen Fellows einarbeiten, die alten Freundinnen im Hospital treffen und operieren und dann wieder nach Hause fahren. Karen hat mir noch ein Foto von vor 2 Jahren geschickt - 
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da ahnt man noch nichts von all den Veränderungen…. so ist das wohl.
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suriamuria · 5 years
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30.11.
Nun kann ich auf der Wetter-App schon das Bielefeld Wetter bei meiner Ankunft sehen - Sonntag, Montag Regen! Da hatten wir doch eine herrliche sonnige Auszeit Mirjam und ich in den Gheralta Bergen. 
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Einige Felsenkirchen kennen wir jetzt schon und es gibt noch unzählige zu erwandern. 
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Aber diesmal haben wir es uns auch einfach nur in wohliger Wärme in der Lodge gutgehen lassen. Die Fellows und Melaku haben uns auf dem Weg begleitet und so haben wir auch die berühmte Moschee nahe Wukro nochmal besucht, diesmal dank  Mohammed auch mit einem kundigen Führer, der nicht nur als Fellow sondern auch in seinem Glauben extrem kundig ist.
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aber hier die ladies
Die letzte Woche mit Gonzalo und dem Schweizer Team von 2nd chance war auch sehr sehr schön - und kurz. Die Verbindung zu diesen sehr reflektierten und verantwortlichen Leuten hat sich sehr gefestigt und ist zu einer verlässlichen Zusammenarbeit gewachsen. 
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auch in puncto Vergnügen
Sie hatten diesmal 2 eigene “Fellows” aus Tanzania und Zambia dabei, die auch Fekade kannten, und die beide sehr engagiert waren. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie diese jungen Ärzte oft sehr alleine in ihren Heimatländern versuchen, gute Medizin zu machen. Beim Team war auch Olivier wieder dabei - ein erfahrener Anästhesist, der in der ganzen Welt in Krisengebieten als Notfallmediziner unterwegs war und diesmal eine Dokumentation mit kleinen Filmen, Fotos und Interviews auf seiner Agenda hatte. Anrührend und bemerkenswert zu sehen, wie er sich anfangs strikt geweigert hat, Patientinnen abzulichten, aus Respekt vor ihrer Persönlichkeit. Wir haben lange darüber diskutiert und natürlich hatte ich die Touristenherden (uns zwangsläufig eingeschlossen) vor Augen bei unseren Besuchen der südlichen Volksstämme, wie sie hemmungslos mit ihren absurd überdimensionierten Objektiven den Menschen ohne jegliche vorherige Kontaktaufnahme zu Leibe rückten. Nachdem das Eis zwischen Olivier und den Frauen nach einigen Scherzen und Tänzen gebrochen war, hatte er seine Freude an kleinen behutsamen Annäherungen. 
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von hinten links schaut er auf das Treiben
Und immer wieder die Frage des Teams, welche OPs soll man in diesem Setting anbieten. Zur Klärung haben wir die Uniklinik gemeinsam besucht, um die Intensivstation in Augenschein zu nehmen, als Option, wenn wirklich Komplikationen auftreten - 6 Beatmungsplätze, alle belegt, und ein Treiben wie auf dem Jahrmarkt. Eine immens hohe Rate an Infektionen mit multiresistenten Keimen… da scheint es auf jeden Fall sicherer, die Patientinnen von dort fern zu halten. Anders als zunächst geplant haben wir auch alle Eingriffe im Hamlin Center durchgeführt. 
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Mauricio, Asib und Mohammed bei der Nachsorge
Mal sehen wie es nächste Woche wird, wenn Karen aus USA wieder hier ist. So gingen die Tage dahin, für mich wurde es zäher und zäher nachdem zuerst Mirjam, dann Gonzalo wieder verschwanden. Sobald hier eine gewisse Normalität eintritt, fällt es mir schwerer die Spannung zu halten, die Energie verflacht und es gibt wenige Quellen, um die Speicher wieder zu füllen. Melaku gibt sich alle Mühe mich bei Laune zu halten und es gelingt ihm auch, aber ich kann mich ja nicht 24 Stunden daran freuen, wie gut sich unsere Fellows entwickeln. Gestern und heute vormittag bin ich durch die Stadt geschlendert, aber natürlich sind neue Entdeckungen nicht mehr so zahlreich, trotz allen Interesses. Der Reiz liegt wohl im Wechsel und so scheint eine Lösung für die nahe Zukunft zunächst mit kurzfristigen Besuchen greifbar. Anders als in Addis, wo es ja auch das Gefühl eines “2. zu Hause” gab mit persönlichen Gegenständen und einem kleinen Auslauf, bin ich ja hier auf mein Hotelzimmer reduziert und sitze meistens ausgestreckt auf meinem Bett. Da muss ich mich wirklich um mich selber kümmern und kreativ werden, gut dass die Freundinnen, dass Johannes per What’sApp oder mail erreichbar sind und die Zeit bis zur Rückkehr nicht mehr lang ist, trotz Regen im Wetterbericht.
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suriamuria · 5 years
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Mekelle zum x-ten
19.11.
Habe mich auf meinem Bett im vertrauten Yordanos Hotel in Mekelle ausgebreitet - und das fühlt sich schon fast wie Bielefeld an. Alles sehr geordnet und bekannt. Nach den vielen Reiseeindrücken, in denen die Vielfalt so greifbar und drängend war, erscheint mir nun meine Umgebung so unglaublich normal. Ich denke an die Besuche bei den “tribes”, dann an die einzige  bedrohliche Situation auf einem Markt in Oromoland, als uns immer mehr Menschen neugierig fordernd umzingelten, bedrängten, anfassten und wir schleunigst den geordneten Rückzug antraten und schließlich Doro ihre Sonnenbrille einbüßte, die in ihrer verkletteten Hosentasche ruhte. Dann die vielen zarten Begegnungen, ein Lächeln, ein kleiner fröhlicher Kontakt, Entspannung. 
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Uli in der Nussschale
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ein Tänzchen am Straßenrand
In einer Lodge am Abend trafen wir auf eine große, sich selbst genügende Gruppe älterer Israelis, ihr Chef auch ausgezeichnet Deutsch sprechend wie sich herausstellte. Am 2. Abend saßen sie im Kreis und sangen, wir leise mit. Dann plötzlich Dunkelheit, Stromausfall und kleine Irritationen, Gelächter, Taschenlampen - und als die Lichter wieder strahlten öffnete sich der Kreis und wir sangen gemeinsam, was wir so auf der Pfanne hatten. Wir verabschiedeten uns mit “Guten Abend, gute Nacht”im Quartett und alle waren es zufrieden, so schön. Und irgendwie schon wieder so lange her. Und nun verbringe ich die Abende mit Mirjam, froh und gelassen und vertraut wie sie mir immer ist. Sie lehrt den Fellows Epidemiologie, damit sie ihre Studien statistisch plausibel gestalten und diesmal nehmen auch 6 junge Ärzte aus der Uniklinik teil. Ich operiere im Hamlin Center, Melaku hat auch einen Urologen für heute und die kommenden Tage eingeladen. Heute gab es eine wirklich schwierige Operation zu meistern und ohne Neima, meine geliebte OPschwester aus Addis wäre ich verloren gewesen. 
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bei einer Einladung zum Dinner bei ihr zu Hause
Manche unterschätzen immer wieder, dass man für solche Eingriffe einen hohen Standard und Vorbereitung braucht, um sie ohne Gefahr für die Patientinnen sicher leisten zu können. Ein ähnlicher Dauerbrenner in allen Diskussionen ist die mangelnde Ambition, die Leidenschaft im Engagement, das unbedingte Wollen der Beteiligten oder wenigstens einzelner Auserwählter - es fehlt überall an Menschen, die sich glaubhaft engagieren, die nicht nur freundlich unverbindlich ihre wohlwollend distanzierte Haltung demonstrieren. Und so gab es zuerst keinen Raum zum Unterrichten und kein allgemein kompatibles Laptop für Mirjam, die Urologen wieder nur mäßig interessiert, der Leiter vom Research Department stolz auf seine eigenen Meriten und der neue junge Chef der Gynäkologen Awol  eigentlich zuständig für uns aber ohne viel Zeit, weil amerikanische Gäste im Anzug waren. Und am Ende bleibt dann das Hamlin Center und Melaku und unsere Fellows als verlässliche Heimstatt - will sagen, dass die schöne große Uniklinik in Mekelle qualitativ noch lange nicht so weit ist, das Zepter der Fellowship zu tragen, wie manche meinen. 
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suriamuria · 5 years
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der Süden
16.11.
schwupp und schon vorbei die anregende fröhliche Zeit, nun sitzen sie alle wohlbehalten wieder im beschaulichen Bielefeld, die wunderbaren Freunde. Regine und Jochen, Cordula, Doro und Uli - sie alle waren ja bereits hier, so dass wir auf einem hohen Niveau einsteigen konnten. Und ein gewisses Standing war auch nötig bei dieser Reise in den Süden. Klimatisch äußerst wechselhaft
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in den Bale-Mountains bei 3 Grad und Sturm
waren es v.a. die horrenden Diskrepanzen zwischen den zahlreichen Völkern dort und uns den Betrachtern. Lange hatten wir gezögert und diskutiert, ob es überhaupt vertretbar sei, uns diesen archaischen Verhältnissen und deren Vertretern zu nähern. 
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eine Frau aus dem Stamm der Mursi, bekannt durch ihre tönernen Lippenteller
Und so bestimmten die Diskussionen darum die langen Autofahrten durch Staub in der Dürre und üppiges Grün über Stock und Stein und von “Pothole zu Pothole”, diesen halsbrecherischen tiefen Löchern im Asphalt (so vorhanden). Unsere 3 kundigen und fröhlichen Begleiter Eyayaw als Guide, Ghandi (so sein Spitzname) und Alex als Fahrer halfen kräftig mit, die vielen Irritationen zu entschlüsseln und das Unternehmen nicht zu ernst zu betrachten. Aber trotzdem.. Und wie herrlich, so kluge und v.a. eloquente und höchst kommunikative Mitreisende zu haben, die sich wenn’s drauf ankommt auch nix zu bange sind. 
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Jochen in angemessener Position
Die vielen Stationen zu beschreiben, führt hier zu weit und bestimmt wird Johannes ausführlich darüber berichten, aber es ist wirklich kaum vorstellbar, wie es gelingen soll diese unvorstellbaren Diskrepanzen zwischen den Ethnien und Interessen unter EINEM äthiopischen Dach zu vereinen. Und doch bleibt es die einzige Chance, wenn es nicht gelingt drohen Chaos und Bürgerkrieg. Nicht allein die Kuriositäten haben uns beschäftigt sondern mehr noch die Frage, ob und wie diese Menschen und ihre Lebensweise eine Überlebenschance haben. Zu groß sind jetzt schon die Eingriffe in ihre schrumpfende Umgebung, wie z.B. die riesigen Zuckerrohrplantagen, und einige schaffen bereits den Sprung in die andere Welt durch Schulbesuch und Ausbruch aus dem engen Stammesgefüge. Was soll man ihnen wünschen? Allein durch den seit Jahren boomenden Tourismus haben viele Dörfer schon komplett aufgehört, ihrer ursprünglichen Beschäftigung nachzugehen, stattdessen sammeln sie das Geld der Touristen ein und betrinken sich nach Programmschluss. Aber es gibt auch positive Eindrücke z.B. bei den Dorze, die gut aufgestellt ihre Waren verkauften und ihr Dorf gut in Schuss hatten. Oder auch einige Hamar-Dörfer, in denen die alten Traditionen gepflegt werden, deren Angehörige sich aber selbstbewusst zwischen den Welten bewegen.
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Asi, eine Freundin von Eyayaw
Und so traten für fast 2 Wochen die anrührenden und intensiven Abschiedsmomente im Hospital in den Hintergrund. Nun ist mein letzter Koffer gepackt, der Raum ist kahl und morgen geht es nach Mekelle.
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suriamuria · 5 years
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30.10.
Nun ist fast schon wieder die Routine eingekehrt - nicht ganz, denn die Frauen, die jetzt auf dem OP-plan stehen leiden unter Spätkomplikationen früherer Ops oder ihrer primären Situation. Es wäre also mit einem hohen Risiko behaftet, sich jetzt nicht um sie zu kümmern. Und bisher ist alles gut gegangen, einige Tage nach ihren Eingriffen liegen sie fröhlich in ihren Betten. Und nun kommt neben den nurse-aids schnell noch eine Mitarbeiterin oder Cousine vorbei, um meine Meinung zu hören. Abends habe ich unterdes Papiere sortiert und Schubladen aufgeräumt.
Die Freunde werden auf ihrer Rückkehr meinen Kram mit nach Hause nehmen. 
Und dann war ich in Mekelle für 1 Tag, um die Zukunft der Fellowship zu besprechen. Meinen gewünschten Flug konnte ich wegen Überfüllung nicht bekommen - viele ziehen den friedlichen Norden im Tigray den unsicheren Verhältnissen in der Hauptstadt vor, so die Erklärung. Und Mekelle wird immer voller, der Verkehr hat enorm zugenommen, es gibt sogar Staus - ein Unding noch vor 1 Jahr. Die Stadt wächst und entwickelt sich zur Metropole mit vielen neuen Hotels und steigenden Grundstückpreisen.
Nach einem langen vertrauensvollen Gespräch mit Melaku hatten wir dann am nächsten Morgen die Gelegenheit, unsere Ideen dem Dekan der Uni-Klinik vorzustellen. Ein sehr verlässlicher und unterstützender Mensch, der uns schon einige Male durch seine kluge Handlungsweise geholfen hat. Er hatte Fekade schon vor 1 Jahr angeboten, in Ayder zu arbeiten, wenn es weiter schwierig würde. Nun war er gerne bereit, sein Angebot wahr zu machen und auf Fekades Wünsche und die notwendigen finanziellen Notwendigkeiten einzugehen. Das finde ich wunderbar! So bleibt er im äthiopischen Medizinsystem verankert und kann gleichzeitig die Fellows weiter betreuen. So hat er nun Zeit, die weiteren Entwicklungen zu beobachten und eigene Pläne zu schmieden, es ist eine Chance, erstmal Luft zu holen und zur Ruhe zu kommen. Sein 2. Standbein ist ja die Arbeit in Uganda, wo er jeweils für 3 Wochen alle 2 Monate Fistelchirurgie im neuen Hospital in Soroti unterrichtet, neben weiteren Tätigkeiten in afrikanischen Ländern, z.Zt. ist er in Sierra Leone. 
Auch haben wir nun offiziell vereinbart, dass Melaku mein Nachfolger als Fellowship Direktor wird - mit der ausdrücklichen Zustimmung Fekades, der dann in Ayder, also der Uniklinik, die Abteilung für Udo-Gynäkologie aufbauen und die Fellowship als Tutor bereichern wird. Nach wie vor sind wir ja alle daran interessiert, Hamlin als Partner bei diesem Ausbildungsprogramm nicht zu verlieren, und so könnte Melaku auch als zukünftiges Bindeglied hilfreich sein. Natürlich hatten sie sich in Ayder gewünscht, dass ich nun anstatt hier in Addis dort bei ihnen langfristig tätig bin. Sie hatten mir schon für die nächsten 6 Monate eine Unterkunft reserviert - aber das wird ja nichts! Ich habe persönliche Gründe angeführt - schließlich sind wir jetzt 5 1/2 Jahre hier im Dauereinsatz usw - und ich finde ehrlich, dass es nun Zeit ist, diese Stafette weiter zu reichen. So war es immer geplant und mit Melaku und Fekade haben wir 2 hervorragende graduierte Uro-Gynäkologen, die reif sind für die Ausbildung der Jungen und eine Fortsetzung des Programms. Ich kann mir aber vorstellen, für kurze 2 -3 Wochen Einsätze als Tutorin zu wirken und ggfs. bei Hamlin-Patientinnen mit dringender Indikation auch hier in Addis vorbei zu schauen. Aber das sind alles Ideen für die Zukunft - zunächst einmal heißt es ja hier ein Kapitel zu beenden. 
Also allseits erfreuliche Entwicklungen, jedenfalls für uns. Ich hoffe weiterhin auf die Vernunft der Ärzte hier in Addis, Frauen deren erhebliche Verletzungen ihre Fähigkeiten zur Rekonstruktion übersteigen, nach Hause zu schicken. So müssen sie zwar weiterhin inkontinent bleiben, aber vielleicht birgt die Zukunft ja eine Chance auf Heilung, ich bin da weiterhin optimistisch.
So, das war nun ein update über die neuesten Entwicklungen. Zum ersten Mal in diesen Jahren habe ich keine Fotos anzubieten - das wird sich ändern, denn morgen kommen Johannes und die Freunde und dann sprüht das Leben auch wieder außerhalb der Hamlin Mauern.
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suriamuria · 5 years
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26.10.
Nach einer arbeitsreichen Woche ist es nun Samstag Abend. Die Stimmung im OP war fröhlich, auch weil endlich wieder etwas “passiert”. Aber ich merke auch nochmal, wie mir diese vertraute Umgebung wichtig geworden ist. Die Ärzte gehen inzwischen meistens mittags nach Hause, weil dann die Arbeit getan ist. Ich schaue mich um und nehme es zur Kenntnis. Ich gehe auf die Station und habe meine Freude daran, mich um Probleme zu kümmern und Antworten auf offene Fragen zu suchen. Ich sitze in der Sonne und ruhe anschließend aus, stricke und mach mir so meine Gedanken. Aber es viel einfacher hier zu sein, zu fühlen, zu begegnen, als zu Hause mein Hirn zu durchforsten nach der besten aller Lösungen. Dann gibt es natürlich die Unruhen im Lande - kein Machtvakuum, es gibt ja “Macht” an jeder Ecke, aber diese Zeit des Wandels, wo alles möglich scheint und viele auf ihre Chance warten, sich die Wut und Unzufriedenheit Bahn bricht und in der es ganz schwer ist sich zurecht zu finden. Es erinnert mich an die Stimmung in “Babylon Berlin” - wir hatten zu Hause noch die beiden Staffeln auf dem neuen Fernseher allabendlich eingesogen - diese ungerichtete konvulsive Atmosphäre in der jeder seinen Vorteil und sein Überleben sucht, während “Demokratie” eher ein abstrakter Begriff bleibt.
Die Familien hier aber leben ihren Alltag. Heute haben wir Jordie, unsere wunderbare Ex-OPschwester besucht, sie hat am Montag ein kleines Mädchen zur Welt gebracht. 
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Hier ist es üblich, dass die frische Mutter dann für ca. 3 Monate in ihr Elternhaus zurückkehrt (selbst wenn diese lange tot sind), um sich versorgen zu lassen, Jordie nun von ihren Geschwistern. Ihr Ehemann, der plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war, bleibt indessen in ihrem neuen zu Hause, besucht sie und ruft an, ist aber ins Tagesgeschäft nicht eingebunden. Traditionell gibt es “Gamfo”, ein Porridge mit Butter und mit Berbere und Salz bestreut für die Mutter und die Gäste - für mich unmöglich aber von Beza, Wude und Salome begierig gegessen… 
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die guten Feen Beza und Wude bei der Stärkung, das kleine Bündel auf den Knien
Und so gab es wildes Geschwätz, endlose Ratschläge und viel zu Lachen an diesem schönen Nachmittag - natürlich nachdem wir das ganze Hamlindrama erstmal rauf und runter beleuchtet hatten. Einen Namen für das kleine Wesen gab es noch nicht (vielleicht Omna), damit lassen sich manche 1 Jahr lang Zeit…o.k.
Fekade habe ich auch getroffen - welch eine Freude! Erstmal im Cafe, um aus erster Hand die letzten “Entwicklungen” zu erfahren und alles mögliche für die nahe Zukunft zu überlegen. Dann bei ihm zu Hause - er hat die Zeit zwischen seinen Einsätzen in Uganda genutzt, um seinen kleinen Garten anzulegen und wieder umzugestalten, hat an seinem Haus gewerkelt und seine Frau mit den Kindern unterstützt - da schaun wir jetzt mal, was sich an professionellen Perspektiven verwirklichen lässt. 
Während Johannes und die Freunde sich so langsam auf ihre Reise am Donnerstag einschwingen - welch schöne Aussichten!
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suriamuria · 5 years
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verdammt lang her...
22.10.19
..kaum möglich, dass ich im April zum letzten Mal geschrieben habe.. aber es lässt sich eben flüssiger über frohe Entwicklungen berichten…
Nun denn es ist viel geschehen seitdem - in der Tat waren Sabine und Angela im April bei uns mit einem fantastischen Workshop für die nurses auf der Station, der Ambulanz, der Stomaklinik usw. Das Thema: Teambuilding und Management. Und wie begeistert sie waren vom Potenzial dieser jungen Frauen, ihrem Witz, ihrem Mut, ihren Ideen und der Bereitschaft, sich auf viele verrückte Einfälle einzulassen. Großer Dank am Ende an die beiden Tutorinnen und viel Freude miteinander. Das ist nun lange her. 
Dazwischen liegt dann ein Partner’s meeting, strikt autoritär dirigiert vom Vorsitzenden des äthiopischen Boards - verletzend und in höchstem Maße abwertend den amerikanischen und deutschen Partnern gegenüber und flankiert von den Australiern, den größten Geldgebern, als Sekundanten. Am Ende folgte auf eine böse Provokation des Vorsitzenden der Austritt der Amerikaner und Deutschen - vertreten durch Barbara - letztlich all dies weil die seit Monaten erhobene Forderung nach Rechenschaftsberichten als innere Einmischung verurteilt wurde und der Konflikt eskalierte. Fekade, der ja bereits als ärztlicher Direktor zurückgetreten war, hat daraufhin im Juni gekündigt. 
Es hat mich viel Zeit gekostet, bis ich mich von diesen Eindrücken erholt hatte und meinen Heimaturlaub genießen konnte, solche Erfahrungen dringen tief unter die Haut und werden nicht einfach abgestreift. 
Nun bin ich wieder hier und einigermaßen sortiert. Der Plan: mich von Hamlin zu verabschieden und die Fellowship weiter zu unterstützen. So bin ich denn gestern Nacht hier eingetroffen: das Apartment blitzblank, ein Blumenstrauß. 
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Vertraute Klänge von draußen, Vogelstimmen, der große Adler im Baum, Gesang, der Fluss. Heute morgen der Gang zum Office: das Hospital in friedlicher Morgenstimmung aber ohne das flirrende Geschwätz vieler Frauen in den bunten Decken auf den Treppen - die Zahl der Patientinnen sichtbar geringer als gewohnt. Die Stimmung zunächst verhalten. Die Begrüßungen sehr herzlich und wehmütig. Die Kollegen und nurses hoffnungsvoll und froh über meine Rückkehr - aber ich bleibe nur 2 Wochen. Und habe mich entschieden, doch einige schwierige Fälle zu operieren. Eine davon, eine wunderbare nurse-aid aus dem OP, gleich morgen. Ich kann einfach nicht hiersein und nichts tun, selbst wenn es natürlich das Problem nicht löst. 
Aber so ist es - wir konnten das Rad in 3 Jahren nicht umlenken, nun müssen wir zusehen, wie es den Abhang hinab stürzt. Und dann gibt es vielleicht wieder eine Chance auf einen Neuanfang. Ich hoffe, es gelingt der Matron (nicht mehr Wude, sie wurde suspendiert) und dem ärztlichen Direktor, ihre Leute zu schützen und zu stärken, denn auch diese dunkle Zeit wird mit Sicherheit vorbei gehen. Und irgendwie bin ich auch froh, jetzt hier zu sein.
Naja, kein Wunder….
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suriamuria · 5 years
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Mettu
19.4.
 - eine grün-farbenfrohes Fülle voller Affen und bunten Vögel. Wir sind in Oromia-Land und die kleine Stadt quillt über von Menschen aller Herkunft. in Gambella, wo wir am Montag gelandet sind, fielen uns sofort die sehr groß-gewachsenen schlanken Männer und Frauen auf, die in ihren sehr farbenfrohen Gewändern einher schritten - hier leben Angehörige der Volksgruppen der Anuak und der Nuer. Beide sind sich sehr ähnlich, letztere sind aus dem Süd-Sudan hier eingewandert und hier geblieben, erstere ursprünglich aus Äthiopien. Ich erinnerte mich an eine Patientin, deren Füße trotz aller “Maßnahmen” über den OP-Tisch hinausragten… Wenn wir am Sonntag zurückfliegen, um Platz für Fekade und Yeshineh zu machen, werden wir 2 -3 Stunden im Ort verbringen und uns ein wenig umsehen. Auf der Fahrt hierher sind wir an einem der großen Flüchtlingscamps an der Grenze zu Süd-Sudan vorbeigekommen - von weitem sieht alles recht etabliert und geordnet aus, diese Lager existieren ja auch schon lange, stellten aber auch wegen der vielen geflohenen Menschen eine große Herausforderung an die Logistik dar.
Mettu ist eher überschaubar. Wir wohnen im einzigen Hotel (ein Muslimhotel - also kein Bier, nothing, also quasi ein Kuraufenthalt) und hocken dicht aufeinander - aber die Jungs und Mädels sind bester Stimmung. ich habe ja schon oft darüber geschrieben, aber es ist wirklich eine Quelle der Freude und Zufriedenheit, Zeit beim Training, beim Essen, beim Austausch mit ihnen zu verbringen. Sahara, die das Center leitet, hat alles bestens vorbereitet, 40 Patientinnen im Vorfeld untersucht und Listen gemacht. Die Fellows widmen sich diesen Frauen dann nochmals intensiv bevor sie operiert werden, das geplante Vorgehen wird diskutiert und 4 stehen jeweils am anderen Tag auf dem OP-Plan. Selbst bei den Neuen sind die Fortschritte so offensichtlich - man sieht also, dass geduldiges freundliches Training tatsächlich bemerkenswerte Entwicklungen fördern kann. Kim aus Iowa, die das Training leitet, macht ihren Job hervorragend. Selber jung und erst seit einem Jahr fertig mit ihrer Spezialistenausbildung, lässt sie den Fellows Raum und leitet sie doch gezielt durch die Materie. 
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Sahara und Kim
Zunehmend übernehmen sie selber Verantwortung und assistieren sich gegenseitig - alles bestens. Und hoffen so sehr, dass das Ganze in diesem Sinne weitergeht, fürchten, dass Fekade oder ich uns verabschieden könnten und bitten inständig um unser Bleiben.
Das Center ist an ein Allgemeinkrankendhaus angegliedert, das dereinst von der Stiftung “Menschen für Menschen” von Karl-Heinz Böhm gegründet wurde, der auch Wasser- und Schulprojekte in dieser Region auf den Weg gebracht und deshalb immer noch hoch verehrt wird. 
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Das Krankenhaus ist seit einigen Jahren verstaatlicht und bewegt sich laut Sahara deutlich rückwärts, sie arbeitet dort seit jähren mit einer halben Stelle, wird aber endlich ab Mai bei Hamlin vollbeschäftigt werden. 
Und alle Wege nun im neuen Auto, das endlich hier in Mettu angekommen ist, nachdem das alte fast zusammengebrochen war - dank des unermüdlichen Einsatzes von Joe und der Finanzierung durch den amerikanischen Trust:
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Am Samstag Nachmittag dann auf ins Grüne: zu einem herrlichen Wasserfall mitten im dichten Wald am Rande kleiner Dörfer in der Nähe. So wurden wir auch flugs von zahlreichen “Guides” begleitet, aber die Fellows haben alles bestens gehandhabt, so dass wir uns völlig entspannt und übermütig bewegen konnten. Bei Ankunft fürchteten wir noch einen Regenguss - am Fuß des tosenden Wassers angekommen, waren wir aber bereits völlig verschlammt und durchnässt - alle Dämme gebrochen sozusagen:
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und von oben betrachtet - herrlich! Wie sehr ich das Wasser vermisse, wie beruhigend und gleichzeitig anregend selbst ein solch reißender Strom doch ist
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 Und jetzt sitze ich wieder in Addis, nach einem langen Reisetag - kiloweise Honig, Kaffee, Butter, Gewürze in Kartons transportiert - war es schön, wieder zu Hause zu sein. Johannes mit Hund - ein super Team und offensichtlich mit gutem Einfluss auf das Tier, das diese Woche wohl völlig freundlich und ohne Attacken verlebt hat - ganz im Gegensatz zu heute in meiner Anwesenheit, da gibts noch was zu tun. Der Tag hatte es dann aber in sich: nach friedlichem Start im OP suchte ich meinen Schlüssel, was eine Kettenreaktion von zahlreichen Missgeschicken nach sich zog. Johannes war indes bei seiner Lieblingsbehörde, dem Immigration Office, um sein Visum zu verlängern (läuft Anfang der Woche aus..) - ging aber nicht, weil er ein sog. “conference visa” hat, das nur zur einmaligen Einreise unverlängerbar ausgestellt wird… Also Flug nach Nairobi hin und zurück für Samstag gebucht, um bei der Wieder-Einreise ein Touristenvisum zu kaufen… Unterwegs machte seine (Auto)Batterie endgültig schlapp: Gott sei Dank ohne den offiziellen Hamlin-Prozess zu bemühen, wurde sie AM SELBEN TAG 17 km außerhalb von Addis direkt ausgetauscht. Später hat er dann versucht, das Türschloss zu optimieren, leider ohne Erfolg, nachdem ich zuvor ausgesperrt und mit einem wilden Hund am Halsband einen deshalb kreischend - hüpfenden Handwerker, einen glücklicherweise gelassenen Mann mit administrativem Auftrag und unsere Küchenfee in großem Abstand mit dem Versuch sich verständlich zu machen, irgendwie handhaben musste. 
So und morgen früh landen Angela und Sabine - und ich hoffe, dass sich bis dahin alles beruhigt hat, inklusive des tobenden Gewitters draußen.
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suriamuria · 5 years
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12.4.
Nun ist Johannes auch wieder da und voller Begeisterung und Wiedersehensfreude wurde er empfangen in seiner Schule (und von mir natürlich), was ihn sehr glücklich macht. Ich hatte die Hündin mit zum Flughafen zum Abholen genommen und auch da war die fröhliche Überraschung riesig. Sie ist nun wohl froh, dass wir alle wieder zusammen sind - die männliche Energie hat auch ihr gefehlt…
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die Hundebox war auch mit an Bord, beim nächsten mal mit Inhalt
Und so langsam beruhigt sich wieder alles, wir haben unsere Rituale wieder aufgenommen und ruckeln uns zurecht. 
Im Hospital geht alles seinen gewohnten manchmal angespannten Gang, allerdings wird viel diskutiert und Sorgen gehen um, wenn man die politische Landschaft in den Blick nimmt. Im Sudan hat es ja einen Putsch gegeben. Gerade vor wenigen Wochen war der hiesige Premier zu Besuchen bei den Nachbarn unterwegs - auch in Khartum, um für stabile Beziehungen zu werben und Zukunftspläne auf den Weg zu bringen. Und nun herrscht das Militär, alle Absprachen dahin, alles offen. In Libyen gewinnen die Extremisten die Oberhand und in Algerien bleibt zu hoffen, dass das Land nicht ins Chaos stürzt. 
Dann gibt es einen schwelenden Konflikt zwischen Kenia und Somalia um ungeklärte Seerechte. Beide Länder beanspruchen ein Gebiet im indischen Ozean, um dort Öl und Gas zu fördern. Der Disput zieht sich schon über einen längeren Zeitraum hin, nun hat Somalia angekündigt, mit Bohrungen zu beginnen. Daraufhin hat Kenia seinen Botschafter zurückgeordert - und damit gedroht, ein Flüchtlingslager auf seinem Territorium im Grenzgebiet zu schließen und die Insassen nach Somalia zurück zu schicken. Dieses Lager ist wohl eines der größten dieser Art auf der Welt, es “beherbergt” etwa 1 Mio. somalischer Flüchtlinge, überwiegend junge Männer ohne Perspektive, die meisten ohne Ausbildung und es fällt nicht schwer sich vorzustellen, wie diese Menschen zur weiteren Radikalisierung in Somalia beitragen und damit auch zur Gefahr für die Nachbarn  werden könnten. Auch dort war der Premier unlängst unterwegs, um einen Dialog zwischen den Konfliktpartner zu unterstützen, auch dies ohne Erfolg. Für Äthiopien, das ja derzeit auch Grat-wandernd heftig um Stabilität ringt, sind das beunruhigende Nachrichten, stehen sie doch selber an 2. Stelle der Länder die die meisten Flüchtlinge im Land haben. Und sie haben laut UN-Schätzung 3,2 Mio sog. “displaced people” im Land unterwegs, äthiopische Menschen, die im Land wegen ethnischer Konflikte und Verfolgung von ihren Feldern, aus ihren Dörfern geflohen sind und teils bei Verwandten unterkommen, teils in Lagern sitzen oder umherstreifen. 
Am Montag brechen wir auf nach Mettu weit im Westen des Landes nahe an Süd-Sudan, um ein weiteres Training abzuhalten. In Gambella, wo der Flieger landet, herrschen 38° jeden Tag laut meiner Wetter App - Mettu 3 Autostunden entfernt, liegt dann aber höher und mir wurde bestes Klima versprochen… Nun ja, besser als hier derzeit allemal, die täglichen heftigen Gewitter beginnend am Nachmittag setzen alles unter Wasser, da bleibt man besser im Kämmerlein. 
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nun ja, zu hause fällt gerade Schnee auf zarte Blüten..
Und dann ist aber in der letzten Woche der Instrumentiertisch für den OP angekommen: 
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das heiß erwartete Stück wurde finanziert aus unserem wunderbaren Benefizkonzert in der Altstädter Nikolaikirche im letzten Oktober. Der Restbetrag wurde für einige weitere Instrumente verwendet, die noch im Zoll lagern, aber immerhin schon im Lande sind - und so gibts doch immer wieder was zum Bestaunen und zum Nutzen Vieler - herzlichen Dank!
Schließlich hat uns noch Roman mit ihrem Mann besucht, die Hebamme, die im letzten Jahr dank großer Unterstützung von allen Seiten in Bielefeld war, um ihr eine spezielle Behandlung zu ermöglichen - die dann aber zur großen Überraschung schwanger war. Der Kleine ist im Februar geboren und wohlauf, wenn man bedenkt, wie groß die Zweifel und die Aufregung im letzten Jahr war ist die allseitige  Freude nun verdient groß.
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Beim gemeinsamen Spaziergang 
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suriamuria · 5 years
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erste Blicke
6.3. (9.3.)
das Internet war regenrecht abgesoffen
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deshalb ist manches aus diesem Text schon Schnee von gestern
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wie Johannes an seinem Geburtstag
Wieder da - also hier in Addis. 4 herrliche Wochen im Schnee (s.o.) mit den Freunden aus der Ferne 
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und in Bielefeld aus der Nähe haben mich gut gestärkt. Und das werde ich wohl in den nächsten Wochen brauchen. Die Hündin konnte ihr Glück kaum fassen und war völlig aus dem Häuschen - . Diesmal bin ich ja Lufthansa geflogen, weil wir sie ja bei unserer Rückkehr im Juni mit nach Bielefeld nehmen wollen, man sagte uns, dass sie sehr nett im Umgang mit den Vierbeinern sind, ist ja doch eine stressvolle Prozedur - für alle.
So bin ich anstatt des nachts wie üblich, diesmal am Nachmittag geflogen
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herrlich in Höhe von Mazedonien (?)
und kam gegen 22.30 hier im Guesthouse an - und da stand sie hinter dem Tor, ziemlich dreckig und verwirrt voll großer Freude. Ihr Fell ist wieder dicht und inzwischen gebürstet, aber es gibt auch einige Hürden zu überwinden, die die Wildheit so mit sich bringen. Es ist also Üben angesagt… und es ist tatsächlich wie mit halbstarken Kindern. Letzte Nacht war sie wieder draußen unterwegs. Sie hat einen Freund, einen jungen Rüden, der genau wie sie vor 1 Jahr hier hereinspazierte, es wohl ganz angenehm findet und regelmässig vorbeischaut. Mit dem tobt sie gerne herum, was ja auch schön ist aber sie auch es nachts anstachelt, das Weite zu suchen. Wir haben also eigentlich 2 Hunde: einen sehr gelehrigen, freundlichen, zahmen
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und neues Spielzeug gab’s auch zum Trost
einen wilden Jäger voller Bewegungsdrang und Abenteuerlust in einer “Person”. Da bin ich froh, wenn ich ab Montag wenn Johannes kommt, die Verantwortung nicht mehr alleine habe….. sehr witzig!
Hier im Hospital herrscht wieder eine angespannte Ruhe. Nach dem Eklat mit den deutschen Partnern ist Fekade von seinem Posten als ärztlicher Direktor zurückgetreten. Er wirkt gelöst und freut sich darauf, nur noch als “einfacher Fistelchirurg” wirken zu können - schaun wir mal. Schließlich ist er dank seiner Kompetenz und großen Akzeptanz immer noch Ansprechpartner für alle. Ein Neuer soll in etwa 4 Wochen seinen Job übernehmen. Das Hospital bietet ja beste Voraussetzungen für die qualitativ hochwertige Versorgung der Patientinnen, einzigartig in Äthiopien, und bisher wurden wir ja in der täglichen Arbeit nicht behindert. Es geht also weiter und auch für Fekade und seine Fähigkeiten gibt es derzeit  - Gott sei Dank - keine echte Alternative hier im Land. Und so schaun wir mal wieder wie’s weitergeht.
Am Mittwoch musste ich meinen Führerschein erneuern - Fekade hat mich begleitet, sonst stände ich jetzt ohne da und Johannes wäre als Chauffeur gefordert. Man benötigt ein Gesundheitszeugnis eines Health-Centers und diesmal haben sie den Sehtest sehr ernst genommen. Man muss sich ein Auge zuhalten und Buchstaben lesen, da bin ich mit meinem lebenslang halb-blinden rechten Auge natürlich aufgeschmissen. Das Argument, dass ich ja nicht einäugig fahre, zog nicht - ich solle doch meine (Lese)Brille aufsetzen. Habe dann meine Kontaktlinsen vorgezeigt, was etwas Eindruck machte. Auffällig war, dass am Beginn eine 2. Person den Vorgang kontrollierte. Wir hörten dann von der untersuchenden Ärztin, dass diese Kontrollen nun sehr streng seien und dies eine Anordnung sei, um der zunehmenden Zahl von Unfällen Herr zu werden. Aber Fekade hat sie dann mit seinem Charme und meiner Geschichte mit dem Hospital überzeugt - 4 Jahre freie Fahrt! Das wird wohl reichen.
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beim Abendspaziergang mit Hund (sitzt neben mir)
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Nachthimmel
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suriamuria · 6 years
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24.2.
Ein Eklat hat meine Woche beherrscht - man hat Jutta und ihren Mitreisenden den Eintritt ins Hamlin Center in Yirga Allem verweigert, auf Anordnung des Managements. Sie rief mich an, während ich im OP stand und wir haben uns gleich der Sache angenommen. Nun schwelt schon seit Wochen ein Konflikt zwischen den Hiesigen und den amerikanischen und deutschen Partners wegen ihrer kritischen Nachfragen, die als unerlaubte Einmischung verurteilt werden. Aber dieser Affront nun widerspricht der Kultur des Willkommens, die seit jeher die Kontakte nach außen geprägt hat, in eklatanter Weise. Ich habe 2 Briefe an das Board und die Partner geschrieben und bin gespannt auf Antworten. Die Balance zu halten zwischen unserer so produktiven medizinischen Arbeit und dem wachsenden Konflikt mit der Leitung (die durch die meisten Partner gestützt wird) war immer problematisch, aber hier wird nun eine sehr tragfähige Säule unserer täglichen Arbeit abgesägt - die Unterstützung durch die deutschen Partner. Am Donnerstag erwarten wir die kleine Reisegruppe hier in Addis, schaun wir mal!
Ansonsten bin ich eigentlich ganz gut sortiert. Das Wetter ändert sich gerade, es zeigen sich Wolken und es wird feuchter, was sich durchaus bemerkbar macht, ich werde am Ende des Tages plötzlich von großer Müdigkeit heimgesucht…. o.k….. aber da ist ja noch meine fröhliche Begleiterin, die mich doch ab und zu zu einem Spiel oder einem “Spaziergang” animiert. 
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Da gibt es dann die Wahl, im Abgasnebel der Straße oder im Qualm unseres Verbrennungsofens den Feierabend zu verbringen… 
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Aber letztens habe ich mich aufgerafft, abends zum botanischen Garten zu fahren - eine super Idee trotz Autofahrt. Und statt einer Hyäne begegneten mir tatsächlich eifrige Fahrradfahrer. 
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Aber da freu ich mich dann schon sehr auf unseren nahe gelegenen frischen Teuto. Was mich nach wie vor begeistert, sind die zahlreichen Vögel hier. Heute morgen beim “doggie.Sunday” haben wir einen der großen Raben bestaunt (er heißt wohl “thick-bill-raven?). Hier in unseren knorrigen Bäumen rasten gelegentlich die stattlichen Bussarde, die in großer Zahl durch die Luft kreisen. 
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Suchbild....da fehlt mir dann doch eine Kamera
Dann gibt es einen Paradiesvogel, den Lurie und viele kleine Exemplare - schade, dass der Kopf oft zu voll mit Müll sitzt, um dies alles mit Freude zu betrachten. Auch die Kirchengesänge stören mich inzwischen gar nicht mehr, im Gegenteil, ich genieße sie sogar als ureigenen Teil der Morgenstimmung. Und so langsam nähert sich der 1. März - meine Vorräte sind bestens terminiert, die Schokolade ist alle, es gibt noch 6 Kekse und der norwegische Ziegenkäse reicht noch bis Donnerstag. Jetzt warte ich nur noch auf meine Papiere…
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suriamuria · 6 years
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immer wieder sonntags...
17.2.
ja inzwischen ist mein Leben relativ eintönig - aber diese Lücke im System tut auch ganz gut. Ich weiß ja, dass mich schon in 2 Wochen ein sehr gefülltes Da-Sein erwartet - und umgekehrt - mit vielen lang ersehnten und entbehrten Begegnungen. Die täglichen langen OPs kosten mich auch Kraft, 
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aber als Belohnung gibts regelmäßig Massage - au!
so dass ich am liebsten anschließend nur noch daddeln möchte - aber ich lese, stricke und gucke die schon angestaubten Filme auf DVD - das Internet ist seit Tagen verschwunden. Dann habe ich mal wieder überlegt, eine spezielle Gruppe von Patientinnen näher zu betrachten, die wir in den letzten 3 Jahren nach einer speziellen Methode operiert haben. Da sind dann einerseits Gedanken wie: ich wollte doch diesen Aufwand nicht mehr betreiben… ich wollte doch nicht mehr auf Kongressen reden… die Zeiten dieser professionellen Öffentlichkeit und Exposition sind jetzt vorbei… Aber dann gibt es diese andere innere Stimme, die daran erinnert, dass es von Bedeutung ist, diese Themen und damit die Schicksale dieser Frauen zur Sprache zu bringen, die Methoden der Behandlung offen und kritisch zu betrachten und vielleicht hier und da eine Diskussion anzustoßen, anstatt nur im stillen OP - Kämmerlein zu wirken? Schließlich kommt das, was hier Alltag ist, in unserer heimischen Welt nicht vor und sollte doch wenigstens gewusst werden. 2 Wochen Zeit liegen ja jetzt da und so fang ich wohl mal an.
Ansonsten mach ich ja Hundetraining….jeden Tag ein wenig und auch verbunden mit kleinen Ausflügen in die Nachbarschaft, zu Fuß. Die Hündin macht das gut und immer besser, aber ich bin letztens bei einer Runde durch die staubigen Straßen voller Lärm, Abgasen, penetranten Gerüchen, Hinterher-Rufen und streunenden Hunden fast abgeklappt. Man vergisst leicht, wie anstrengend diese Atmosphäre “draußen” auf Dauer ist mit all diesen aggressiven Reizen. Da war unser Hundespaziergang heute auf dem Berg wieder wunderbar - Sonne, Wind, Wald, herrlich.
Denn selbst bei uns auf dem Compound gibt es regelmässig Qualm:
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unser Verbrennungsofen, der den Krankenhausmüll schaffen soll.. und uns regelmässig einstaubt, wie früher im Pott. Wäsche und Hund sind anschließend schwarz
Heute morgen ist eine kleine Reisegruppe um Jutta Ritz hier angelandet und gleich Richtung Süden weiter gefahren. Ich habe sie leider nicht getroffen, aber sie haben 4 große Koffer abgeladen mit allen möglichen kleinen Schätzen - darin ein Päckchen von Johannes mit kleinen Notwendigkeiten (und keine Schokolade!!!). Diese netten Abwechslungen sind einfach toll und Überraschungskoffer zu öffnen ist immer ein Erlebnis. Und Dank des Nachschubs an Hundeleckerli kann man auch schonmal etwas länger liegen bleiben, wenn gewünscht.
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5 Minuten hält sie schon aus im “Bleib” sogar ohne Sichtkontakt! Aber mit Leckerli zur Belohnung natürlich.
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suriamuria · 6 years
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Verträge und Vertragen
10.2.
Ich habe gelernt, diese Wochenenden mit ihrem Nichts sehr zu genießen - die Woche war auch wieder spannend genug. In Mekelle war ich weitestgehend in Sachen Vertragserneuerung etc unterwegs, eigentlich volle 3 Tage, in denen die anderen kräftig operiert haben. 
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und geluncht... links Rahel, die gerade mit 20 Leuten auch an der Uniklinik initiativ ist, und Blake, der ausschließlich unsere Fellows schult, mit viel Energie und Humor
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für einige Belustigung hat dieser OP-Tisch im Center gesorgt - eine Untersuchungsliege auf einem Hocker für die Kopf-Tief-Lage....ein Ersatz ist schon eine ganze Weile auf der Liste
Melaku hat mich treu begleitet, ohne ihn wär ich dort aufgeschmissen. Und obwohl alles bereits besprochen und arrangiert war, mussten wir kreiseln. Ich genieße diese Wege trotzdem irgendwie - so habe ich Zeit und Muße, über die derzeitige politische Diskussion im Tigray und an der Uni zu hören und Gedanken auszutauschen. Die Bevölkerung des Tigray hat ja 25 Jahre die Regierung gestellt und ist auch immer noch an der Macht. Nach dem Wechsel des Premierministers gibt es nun aufbrechende Ressentiments dieser Region gegenüber - Tatsache ist aber, dass einige der Herrschenden schwer in ihre eigene Tasche gewirtschaftet haben, die Bevölkerung aber wenig oder keinen Profit davon getragen hat. Sie steht aber nun unter Generalverdacht, 200000 Tigrinya sind aus den anderen Regionen in ihr “Ursprungsgebiet” zurück gekehrt aus Angst vor Repressalien. Auch ist die Grenze zu Eritrea in dieser Zone wieder geschlossen, lediglich Leute über 40 dürfen Ausreiseanträge stellen und dann weiter im Westen, an der Grenze zu Amhara einreisen. Dies allerdings auf Veranlassung des dortigen Despoten, nachdem 500000 Menschen Eritrea verlassen haben. Es sind also riesige Völkerwanderungen im Lande unterwegs. Und man legt es hier oben dem Premierminister Abye zur Last, dass er die Menschen im Tigray, die auch auf ihn hoffen, mit den Problemen im Stich lässt. So verhärten sich die Fronten.
An der Uni ist es so, dass fast alle Verträge mit Ausländern inzwischen gekündigt wurden, dies betrifft v.a. die indischen Gastärzte. Amanuel, der Dekan der Uni-Klinik ist ein Vorreiter dieser Bewegung, er hat aber sehr deutlich gemacht, dass er unsere Fellowship und damit auch meinen Vertrag in jeder Hinsicht weiter unterstützen wird. Wir haben ihn getroffen, und er ist nach wie vor ein sehr loyaler und visionärer Typ, der trotz aller Schwierigkeiten schon viel auf den Weg gebracht hat. Nun warte ich darauf, meine neue ID, meine Arbeitserlaubnis und vielleicht sogar Johannes ID als mitreisender Ehepartner bald in Händen zu halten - hoffen wir’s!
Ich bin dann schon früher zurück, weil die Liste der Patientinnen, die auf irgendwelche komplizierten OPs warten, irgendwie immer länger wird. Am Freitag hab ich eine junge Frau mit einer angeborenen Missbildung operiert, bei der die Blase nicht im Körper, sondern auf der Oberfläche als Gewebeplatte liegt, 9 Stunden operiert - es war einfach viel Arbeit (die Blasenplatte entfernen, die Harnableitung basteln, die gesenkte Gebärmutter innen anheften mit Material aus einer Oberschenkelsehne, das äußere Genital rekonstruieren…)! Und wir alle haben als Team super zusammen gearbeitet und keiner hat gemeckert. 
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Mesfin hat erfolgreich das von Tina neu gelernte Anlegen eines epiduralen Katheters zur Schmerzbehandlung angewandt
Ich glaube, ich habe sogar von dieser Frau berichtet - sie stammt aus Mekelle, ist vergewaltigt worden und hat inzwischen ihr Kind per Kaiserschnitt entbunden und nun stand endlich ihre OP an. Melaku hat inzwischen zahlreiche Fistelpatientinnen aus Eritrea in Mekelle erfolgreich operiert und auch ich habe zwei 70jährige aus der Gegend um Asmara, die nun nach langen Jahren der Inkontinenz eine Harnableitung bekommen haben - und glücklich sind.
Und weil Johannes nicht da ist, muss ich ja jetzt selber einkaufen - da wollte ich doch gestern für den Hund Gehacktes holen. Weil es ein muslimischer Supermarkt ist, wollte ich das so dezidiert aber nicht sagen, sondern habe “Kitfo” geordert, also das Gehackte, das die Äthiopier so gerne roh essen. Und da hat mir der junge Mann feinstes Lammfleisch zurecht filetiert …. kurz, dieses Fleisch hab ich dann gestern Abend als Lammcurry für die nächste Woche für mich zubereitet, während der Hund dann eben die einfache Variante bekommt - so bin ich überraschend ans Kochen gekommen, Martin’s Kasserolle steht ja noch aus alten Zeiten im Schrank.
Und heute wieder “Dog’s Walk” - alles schön, und plötzlich in etwa 10 Metern Entfernung eine Hyäne - ein großes Tier, Gott sei Dank erschreckt und auf der anderen Seite eines derzeit winzigen Flusses…. Und der “Boss” unseres kleinen Trupps, Sami, ein Abkömmling eines Schäferhundes, hat sie noch zusätzlich verjagt. Mit dem hat sich Bayenetu später noch einen heftigen Kampf geliefert, sie wollte dem Großen sein Spielzeug, einen Ast klauen…. sie hat noch zu lernen wie sie sich beim Socialising mit ihren Kumpanen vertragen kann.
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alleine und auf sicherem Terrain sieht alles so einfach aus
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suriamuria · 6 years
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Hausfrauentag
2.2.
Johannes ist gestern nach Hause geflogen - jetzt sitzt er vermutlich zufrieden auf der grünen Couch und verfolgt das Arminenspiel im Radio… da sag ich nur: viel Vergnügen! Der Flughafen hier wird gerade schwer umgebaut, so dass ich ihn nach dem  rituellen Abschiedsessen im “Aladin” mit seinem großen Koffer inmitten der langen Autoschlange auf die Heimreise entlassen habe. Der Flughafen Addis hat sich zu einem Riesen-Knotenpunkt in Afrika entwickelt und die Chinesen haben in atemberaubendem Tempo das neue Gebäude hochgezogen und breite Zufahrten gebaut, die aber noch nicht in Betrieb sind - also erstmal Chaos in der nächsten Zeit. In meinem Zu Hause angekommen, war es natürlich erstmal fremd, wieder alleine auf dem Sofa zu sitzen (beigebraun/Kunstleder) und unter der grellen Lampe ein paar Runden zu stricken. Dafür habe ich aber heute einen Super-Hausfrauentag hingelegt: Tee im Bett (statt Kaffee), WDR 2 beim Frühstück mit gutem Empfang und Morgenstimmung, bißchen Wäsche, kurz auf die Station, dann wunderbarstes Yoga, Mittagsfrieden in herrlichem Sonnenschein, nochmal in Ruhe auf die Station, Haare machen, Fußpflege…. und “unser Mädchen” immer dabei, obwohl sie Johannes noch nachspürt, meistens mit seinen Latschen. Und nun ist schon gleich 6 und der Tag war viel zu kurz.
Morgen geht’s erst auf eine Konferenz: die Jahrestagung der äthiopischen Gynäkologen, auf der Fekade einen Vortrag hält, den ich mir anhören will, und auch Rahel wird sich dort einfinden. Ihr Plan war es, langfristig eine Koordination der verschiedenen uro-gyn Fellowships in Äthiopien anzustreben…. sicherlich ein guter Gedanke, aber wenn ich mir vor Augen führe, wie diese Ausbildungsprogramme wie Unkraut aus dem Boden schießen… nun ja, mal hören was sie so meint. Morgen Abend geht’s dann für ein paar Tage nach Mekelle, u.a. werde ich doch meinen Vertrag erneuern, anders wird es zu schwierig mir den ganzen Formalitäten und in diesem Jahr sind wir sowieso noch hier. Und so war diese Entscheidung plötzlich ganz pragmatisch einfach.
Gestern haben Johannes und ich es tatsächlich noch geschafft, in seine bemerkenswerte Entdeckung, den “Zoma-Compound” zu fahren. Johannes hat ja in seinen Briefen sehr ausführlich darüber berichtet und es ist tatsächlich ein sehr bemerkenswerter Ort: mitten in Addis, nah am Fluß gelegen (an “unserem” Fluss, der dort aber noch nicht so vermüllt ist), betritt man ein weitläufiges Gelände mit terrassenartig angelegten großen Gemüsebeeten, kleinen gurgelnden Wasserläufen zur Bewässerung, Stauden die Schatten spenden auf den verschlungenen Pfaden. Und mittendrin eine bunte aufgeräumte Vorschule mit neugierigen Kindern, die inzwischen einmal pro Woche von Johannes unterrichtet werden. Die Eigentümer, ein Künstlerehepaar, ständig vor Ort, er gestaltet gerade einen Kuhstall mit seinen Lehm/Dung Skulpturen. 
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Das Ganze ist seit Jahren im Aufbau und wird einen Museumsschwerpunkt haben, dafür hat er bereits die Ausstellungsräume gebaut und ebenfalls sehr organisch mit ursprünglichen Materialien und Oberflächen geformt - Eröffnung ist am 23. 3., da sind wir aber nicht dabei…Dass es diese Oase mitten in Addis gibt, dass es Menschen gibt, die ihre Kreativität für solch tolle verrückte Projekte versprühen - das ist doch toll!
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Gerade haben wir 2 Frauen aus Afghanistan als Trainees zu Gast - Nasifa (li) leitet seit 10 Jahren die Fistelabteilung ihrer gynäkologischen Klinik und Sina ist Hebamme und Krankenschwester dort. 
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Beide also erfahrenen Frauen, die 3 Jahre auf ihr Visum hin und her gewartet haben, um endlich wenige Wochen hier lernen zu können. Jetzt müssen wir uns auch anstrengen, um ihnen eine gute Erfahrung zu ermöglichen. Ich wurde schon für einen Monat nach Kabul eingeladen, aber … ich glaube ich fahre erstmal im März nach Bielefeld. 
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suriamuria · 6 years
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an Tagen wie diese
27.1.
stehe ich unter der Dusche und habe Lust, trotz des latenten Wassermangels das heiße Nass stundenlang über mich laufen zu lassen. Die Freundinnen schreiben vom Auf und Ab in ihrem Leben und ich weiß ja: so ist das, es gibt ja wenig andauernden Gleichmut. Aber zu Hause ist auch Winter und die Tage sind dunkel, da gehört sich das quasi, bei Kerzenlicht hin und her zu grübeln…Aber hier? Wir haben herrliches Wetter, die unsägliche nächtliche Abraumbeseitigung gleich gegenüber mit Höllenlärm bis zum Morgengrauen hat seit 4 Tagen aufgehört, ich schlafe gut, meinen Patientinnen gehts gut - und doch. Es passt mir nicht, über eine so lange Zeit vernünftig und diszipliniert zu sein, die redundanten Ärgernisse bedrängen mich und echte Herausforderungen sind selten - leider entleert sich über mein pfeifendes Ventil aber der mäkelnde Frust und keine frechen Verrücktheiten, wie ich es gerne hätte. Also eigentlich langweile ich mich - und das ist, wie meine weise Freundin Torunn sagt, ja ein gutes Zeichen und Vorbote von Veränderung. Und die lästige Zeit vorher? Soll ich nun der Einfachheit halber meinen Vertrag in Mekelle in der nächsten Woche erneuern? - soll ich es akzeptieren, dass sie unsere “Wiese” nächtens in einen Schlammsee verwandeln? - soll ich Fekade’s “Geschichten aus dem Management” mit Streicheleinheiten und Beschwichtigungen begegnen? - die wechselnden Schläfer am OP-Tisch einfach akzeptieren?  - die Märchen aus 1001 Nacht also an mir abperlen lassen und mich an den kleinen Freuden des Da-Seins laben? 
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weglaufen???
Na erstmal freue ich mich an kleinen Unregelmäßigkeiten:
So wurde Dr. Hamlin ja in der letzten Woche 95 Jahre alt und es gab eine anrührende Geburtstagsfeier. Die neue Staatspräsidentin kam als Überraschungsgast, der australische Botschafter war geladen etc etc - und Catherine selber, so zerbrechlich und auch verwirrt sie inzwischen ist, sammelt sich zu ihrer alten Größe und parliert mit den Gästen - eine durchaus würdevolle komische Oper ohne jeglichen Inhalt aber mit viel Stil. 
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nach der Prominenz ein wenig Ruhe
Schön daran ist, dass ihr Lebenswerk nach wie vor ein immenses Ansehen in der hiesigen Gesellschaft hat, und wie die Präsidentin sagte - als Vorbild für ein zutiefst humanes Handeln ohne ethnische oder religiöse Vorbehalte dienen kann. Ja, das wäre schön. Ich hatte mich auch hübsch gemacht, leider war mein Gewand aber in Kürze völlig von Hundefell bedeckt, was Catherine nicht sehen konnte und die Präsidentin beim Hände-Schütteln übergangen hat, ich fand es angemessen.
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Und so treffen wir ja einige, die sich hier mehr oder weniger fragwürdigen Projekten verschrieben haben - fragwürdig nicht wegen der hehren Ziele sondern wegen der z.T. absurden Bedingungen. So z.b. Harry, der seit vielen Jahren eine Mine im Westen des Landes versucht als äthiopisches Projekt zu implementieren - wir werden ihn und seine Tochter in der kommenden Woche zum Essen treffen und ich bin mal sehr auf die Einzelheiten gespannt. Heute beim Hundespaziergang habe ich mich mit einer jungen Frau unterhalten, die seit 7 Jahren für die Weltbank aktiv ist. Ihr Schwerpunkt: Genderfragen - also Förderung der Gleichberechtigung weltweit. Wie lassen sich z.B. Frauen, die entsprechende Studienabschlüsse zum Strukturwandel vorweisen können, auch schließlich als Expertinnen gewinnen, wie kann man verhindern, dass sie sich von der massiven männlichen Dominanz letztlich doch abschrecken und ermüden lassen usw… Eine junge Frau mit viel Energie und Begeisterung für ihre Arbeit, aber letztlich auch erschöpft von deren Umfang und den unzähligen Hürden im Kleinen wie im Großen. Vielleicht gibt es auch irgendwann einfach ein Kräftelimit, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. Und doch bleibt es ja wichtig nicht zu kapitulieren sondern frische Ideen zu entwickeln - 
und da hab ich mir doch gestern erstmal ein Kleid und eine bunte Hose gekauft!
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